"Frohes Schaffen - Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral" Schöner Leben Göttingen lädt euch ein zum gemeinsamen Filmschauen und anschließender Diskussion "Frohes Schaffen - Ein Film zur Senkung der Arbeitsmoral" 20:15 Uhr Arbeit und Leben, Lange Geismarstraße 72-73, Seminarraum 6 - 9 Eintritt kostet nix, gerne Knabberkram und Getränke mitbringen. "Konstantin Faigles essayistisch-satirische Doku-Fiktion zeigt: Der moderne aufgeklärte Mensch ist nicht frei von Irrglauben und geistigem Zwang. Er hat längst einen anderen Gott erwählt: Die Arbeit. Arbeit ist eine Sucht, ein Fetisch, ein Mantra, das uns tagtäglich umgibt. Sie ist zugleich Sicherheit, Selbstbestätigung und Existenzberechtigung. In Zeiten von Wirtschaftskrise und rasantem Arbeitsplatzabbau hinterfragt FROHES SCHAFFEN diesen „heiligen“ Lebenssinn der Arbeit. Eine wunderbar ketzerische, filmische Reflektion – unterhaltsam, humorvoll und zugleich tiefgründig. Ein Film von Konstantin Faigle Deutschland 2012, 98 Minuten" Quelle Wir beschäftigen uns hin und wieder mit dem Thema "(Erwerbs-)Arbeit". Diese ist für viele - auch für uns - ein ziemlich raumgreifender Lebensbereich, der in der Regel hierarchisch und wenig selbstbestimmt organisiert ist. Der Film "Frohes Schaffen" setzt für uns eine Reihe zwanglos fort: Einserseits haben wir uns zu diesem Thema mit Frigga Haugs "Vier-in-einem-Perspektive" beschäftigt, andererseits auch Filme gezeigt, z.B. "inge m und die summe der sekunden" von Marcus Janke und "Work Hard, Play Hard" von Carmen Losmann. Wir sind gespannt, ob uns mit dem Film die Senkung unserer Arbeitsmoral gelingt. http://www.hupefilm.de/dokumentarfilm/hupe_dokumentarfilm.php |
"Recycling & Sharing – Dinge in Energiekreisläufen – studentische Kurzfilme" Veranstaltung
von Studierenden der Kulturanthropologie der Uni Göttingen
21.5.14 Lumière
Das Thema Klimawandel, aus kulturanthropologischer Perspektive, bietet den Rahmen.
Recycling und Sharing sind zweifelsohne Teil der Debatte. Die filmischen Umsetzungen
zeigen den Umgang mit Energiekreisläufen. Der Konsum und die Verwertung der
Produkte um uns herum stellen einige Fragen bezüglich unseres Alltags: Recyclen
wir (un)bewusst und wie lösen wir Wertstoffe ein? Woher kommen diese Wertstoffe?
Sind wir die Spitze der Wegwerfgesellschaft? Ist es ein Verteilungsproblem , dass
nicht jedeR gleich auf die Produktionsmittel zugreifen kann. Wo teilen wir unsere
Ressourcen miteinanderen? Erwächst ein solidarischer Gedanke aus der Möglichkeit
umzuverteilen? Die Kurzfilme, entstanden aus Stopmotion, reportagenartigen Sequenzen, Animation & Fotos, Audiostrecken und Einigem an Footagematerial. Wir haben uns ausgetestet... Die
Veranstalter_innen wünschen sich Beiträge und Austausch im Anschluss
an die Filmvorführungen. Gern dürfen sich auch Initiativen (bspw. Foodsharing,
Upcycling, Konsumkritischer Stadtrundgang...) zu diesen Themen vorstellen.Über
zahlreiches Erscheinen würden wir uns freuen und laden Interessierte, UmweltaktivistInnen
und Filmschaffender zum Austausch der regionalen Menschen der audio-visuellen
Kunst. Auch für möglicherweise weitere Kurzfilmabende im Programmkino… |
Der Realitätsbezug zur Jetzt-Zeit einzelner Szenen hat es in sich: so stockt einem der Atem wenn die Verteidigungsministerin des Elysiums Raumschiffe mit illegalen EinwanderInnen einfach abschießen läßt – die Nähe zum Versinkenlassen von Flüchtlings-Booten auf dem Weg von Afrika nach Europa ist offensichtlich. Und dann noch der Satz: die Entkommenen sofort Abschieben! Wer die Praxis der Einhaltung von Sicherheitsvorschriften in Industriebetrieben kennt, sieht den Film auch nicht als Science Fiction wenn der Max als Arbeiter an einer übermannshohen Maschine sch zur Beseitigung einer Störung in den ungeschützten Innenraum der Maschine zwängen muß weil ihm angedroht wird dass er sonst entlassen würde. Prompt springt die Maschine an, er wird eingesperrt und radioaktiv verseucht. Solche Zwangslagen kennt man z.B. von LKW-Fahrern, die bereit sein müssen mit abgefahrenen Reifen und viel zu schnell zu fahren oder ihren Job verlieren. Oder Arbeiter in Hochregallagern die ihr Arbeitspensum nur schaffen, wenn sie die Sicherheitsbestimmungen umgehen müssen "beide Hände an den Kontrollhebel – damit keine Hand im Regal ist, wenn das Gerät durch die Regale fährt". Dann wird ein Heben mit einem Gummiring festgestellt und das Regal angefahren. Geradezu Klassenhass anstachelnd ist die Szene in der ein durch beste Lebensbedingungen Privilegierter, der Direktor einer Roboterfabrik einen Abteilungsleiter von der stinkenen Erde anherrscht – sprechen sie mich nicht so an, dass ich ihren Atem abbekomme und über den radioaktiv verseuchten Max auf der Bahre spricht er wie von Abfall und meint, man solle ihn schnell wegschaffen, damit er das Laken nicht verschmutzt. Von 100 – 115 Millionen $ Produktionskosten ist die Rede. Wenn man den Abspann anschaut wird klar warum – da werden mehr als 1000 MitarbeiterInnen bei dem Film aufgeführt.
Die körperlichen Grenzen des Hauptdarstellers in der Rolle des Max werden schlicht ignoriert. Nach einem Schwertstich in den Bauch und mit einer radioaktiven Verstrahlung mit 5 Tagen Restüberlebenszeit vollbringt der Held allein aufgrund eines umgeschnallten Gestänges die tollsten Nahkampfszenen. Da verschwamm die Grenze zwischen Film und Computerspiel .. mit "mehreren Leben". Es gibt Filmkritiken zu Elysium, die den Film deshalb als rassistisch bezeichnen, weil er die unterdrückte Hispanische Bevölkerung als die Guten und die privilegierten Weißen als die Bösen darstellt (Sic!) |
Filmreihe "ÜberMacht" 22.4.-29.4.09 Lumière Stichworte: Gentechnik, Psychiatrie/Psychopharmaka, Polizeistaat, Magersucht, Diktatur, Frauen/Pakistan, Streik und Traum. / Gesellschafter-Projekt der "Aktion Mensch". 6.4.09 / VeranstalterInnentext: "Das Filmfestival ÜberMacht, das von Januar bis Herbst 2009 durch 120 deutsche Städte tourt, macht im April mit sieben Filmen Station in Göttingen. Die Filme regen zum Nachdenken an über die Macht, ihre Kontrolle, über nötige und unnötige Regeln und die besten Wege zu mehr Selbstbestimmung. Rund 30 bundesweite und mehr als 1.000 regionale Verbände und Organisationen der Zivilgesellschaft sind beteiligt, die in den 120 Städten Publikumsdiskussionen und Filmgespräche zu jeder Vorführung organisieren. Damit will das Festival die Vernetzung zivilgesellschaftlicher Initiativen fördern und ehrenamtliches Engagement stärken.Das Festival wurde organisiert von der Berliner Gruppe EYZ 3 im Rahmen des Gesellschafter-Projekts der "Aktion Mensch". In Göttingen zeigen wir sieben der Filme in Zusammenarbeit mit dem EPIZ (Entwicklungspolitisches Informationszentrum) und vielen lokalen Initiativen im LUMIERE. Nach allen Veranstaltungen gibt es Gespräche mit Gästen und Infostände von Göttinger Initiativen. Zu dem vollständigen Programm des Festivals gibt es ein Booklet. Alle im Booklet aufgeführten Filme können von Schulen gebucht werden, die Schulvorstellungen können auch über den Festivaltermin hinaus stattfinden."
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Moebius Argentinien 1996, 88 Min., OmU Regie: Gustavo Mosquera R., Studentenkollektiv **/ Im U-Bahnnetz von Buenos Aires ist ein Zug mit 30 Passagieren verschwunden. Weichen und Lichtsignale springen jetzt auf rätselhafte Weise um. Ein junger Mathematiker wird mit der Untersuchung beauftragt und trägt Karten und Daten zusammen. Sein unheimlicher Verdacht: die U-Bahn könnte in eine "Moebius-Schleife" geraten und in eine andere Zeit- und Raumdimension übergesprungen sein. Der Filmtitel bezieht sich auf eine Entdeckung Göttinger Mathematiker und Physiker Johann Benedikt Listing Jahr 1858 und dem Leipziger Mathematiker und Astronomen August Ferdinand Möbius entdeckt. "Mathematisch gesehen ist das Möbiusband eine nicht-orientierbare Mannigfaltigkeit." Angesiedelt ist dieses Möbiusband in der mathematischen Topologie - der Mathematik der Flächen.
Der
Film ist die grandiose Abschlußarbeit von Absolventen der Filmhochschule
in Bounes Aires. Aufgrund eines glücklichen Zufalls stand das Tunnelsystem
ein Tag zum Filmen zur Verfügung. Und das komplexe Tunnelsystem wurde in
der Geschichte zur Grundlage für ein Ereignis gewählt, das nur mit der
Möbiusschleife erklärt werden konnte: Ein Zug war einfach verschwunden,
hatte sich aufgelöst, war in einer anderen Dimension. Ein junger Topologe
findet die Ursache heraus. Der Film wurde unter der Bedingung der Militärdiktatur gedreht "steht doch die U-Bahn auch als Sinnbild für die vielen verschwundenen Dissidenten im Argentinien der 70-er Jahre. Philosophische Spekulation und bilderstarke Visionen verbinden sich zu einem hypnotisierenden Filmexperiment, das weltweit auf den verschiedensten Filmfestivals gefeiert wurde, und das, obwohl der Film von der Abschlußklasse der Universidad del Cine unter der Leitung von Gustavo Mosquera R mit einem Budget von nur $ 250.000 gedreht wurde." ** COLECTIVO DEL CINE, GUSTAVO MOSQUERA R Director: Alumnos de la Universidad del Cine, bajo la dirección general de Gustavo Mosquera R. Productor: Universidad del Cine Pasaje José María Giuffra 330 (1064) Buenos Aires, Tel. (54-1) 300 15 81, Fax (54-1) 782 04 73 Guión: Colectivo del Cine, del relato del científico norteamericano A. J. |
Filme des Institut für Kulturanthropologie/ Europäische Ethnologie der Universität Göttingen Lebensentwürfe - Filmversuche /Die Zweite (Text: Institut für Kulturanthropologie / Pm) Auch wenn die am 21. Januar präsentierten Filme manchmal in der Ausführung noch nicht ganz perfekt sind, so verraten sie doch alle bereits eine eigene Handschrift. Daneben zeigen sie, wie anschaulich und spannend sich eine kulturwissenschaftliche Fragestellung mit dem Medium Film vermitteln lässt. Die Filme des Curriculums Visuelle Anthropologie, Kurs 2004/2006, im Einzelnen: Früh
übt sich… Bleierne
Zeit (18min.) von Jörg
Sanders und Jelana Vajen Agenten
für ein "schwieriges Klientel". Straßensozialarbeit in Göttingen(18
min.) Von Lisa Frebel, Sabine Helms und Felix Pfeiffer,
.Paintball
Zone: Ready to play?(18min.)
Von Martin Giesler und Nora Ludl Zweck:
Gemeinschaft(19min.)
Von Turan Lackschewitz, Ute Neumann und Anne Wessner "Und
trotzdem irgendwie anders!" – Deutsch-afrikanische Geschichten (23min.)
Von Christian Köhler, Robin Krempkow und Arnika Peselmann Glitterhouse(25
min.) Von Neele Behler
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Filmkritik
von einem Leser zugesandt The
Terminal - Den Schrecken der "Illegalität" hollywoodisiert The Terminal USA 2004-128 Minuten Regie: Steven Spielberg Kamera: Janusz Kaminski Drehbuch: Andrew Niccol, Sacha Gervasl, Jeff Nathanson SchauspielerInnen: Tom Hanks, Catherine Zeta-Jones, Stanley-Tucci, Chi McBride Der
amerikanische Regisseur Steven Spielberg hat die ungewöhnliche Lebensgeschichte
von Sir Alfred Mehrani verfilmt. Diesen Mann gibt es wirklich und er wegen ungültiger
Papiere seit 16 Jahren (!) auf dem Flughafen Paris quasi "freilaufend gefangen".
Die
wahre Geschichte von Sir Alfred Mehran Karimi Nasseri ist eine andere: Im
Film sieht man den karrieregeilen Oberpolizisten des New Yorker Flughafens, Frank
Dixon, mit der Frage beschäftigt: "Warum sucht er nicht nach den Lücken im
System? Warum nutzt er nicht die Lücken, um rauszukommen? Alle tun das!"
Zunächst von dem Standpunkt "Hauptsache, ich werde das Problem los"
ausgehend, versucht Dixon, dem vorübergehend staatenlos gewordenen Nagorski (Sir
Alfred) zu helfen, will ihn dazu animieren, einfach "Illegaler" in New
York City zu werden. In Wirklichkeit würden sich die Verantwortlichen des Migrations-
und Überwachungsregimes wohl kaum über ein einzelnes Individuum so sehr den Kopf
zerbrechen. Dennoch stimmt es, dass das System eine doppelte Wirkung erzielt und
mutmaßlich auch intendiert: Einerseits Repression, Bestrafung und Abwehr
von Flüchtlingen. Andererseits aber produziert und provoziert es die "Illegalisierung"
von Asylsuchenden und in deren Folge unter anderem die Hinnahme besonders übler
Arbeitsverhältnisse. Es mag sein dass nach einiger Zeit, vielleicht auch in Anbetracht des Spielbergs-Films und einer anstehenden Biographieveröffentlichung, ihm die französischen Behörde einen neuen Pass ausstellen, aber es bleibt das Schicksal von Tausenden Flüchtlingen und Illegalen ohne gültige Paß in europäischen und westlichen Grenzen ohne jegliche Zukunft und Sicherheit. Einschränkung der Reise und Bewegungsfreiheit und Lagerpolitik sowie der Tod von tausenden Flüchtlingen an der Grenzen sind direktes Resultat der Grenzüberwachung der westlichen Migrationsregime. Sir Alfred ist ein Beispiel von Tausenden Fällen.. Solche menschliche Tragödien haben in Hollywood nichts zu suchen. Grenze auf für alle, Bleiberecht für alle, Gleiche Recht für alle |
11.
September 1973 Militärputsch in Chile - 11.9.03 im T-Keller, Geismar Landstr. 19 Ab 18.30 Uhr Costa Gavras Film "Missing", der die Ermordung zweier US-Bürger während der Putsches und die Mitwirkung des US-Geheimdienstes CIA an diesen Morden sowie am Umsturz zum Thema hat. Zeugen und Aktenfunde haben inzwischen eindrucksvoll den Anspruch des Films bestätigt, auf einer wahren Geschichte zu basieren. ("Viva MIR - Movimento Izqierda Revolutionario") |
Mi, 10.09., 19.30 Uhr: Bilder vom Widerstand: Brasilien "Grito das aguas - Schrei des Wassers"
Brasilien 2003, 26 Minuten, OmU (Paula Maether, El toro por las astas) Bericht
vom Weltwasserforum in Sao Paulo. Zu sehen sind weiterhin Bilder von den z.T.
militanten Auseinandersetzungen der unterschiedlichen Organisationen, wie z.B.
der Fischer, der Indígenas und der BewohnerInnen von gefährlich verschmutzten
Zonen gegen die Privatisierung des Wassers in Brasilien. Filme
vom Widerstand: Argentinien "Nuestra
Lucha - Bericht über die Kämpfe der Arbeiter in den besetzen Fabriken
in Argentinien" Argentinien 2003, 45 Minuten, OmU, von grupo de boedo
films
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"Holiday Camp" Film gegen Flüchtlingslager in Australien Montag, 16.9.2002,
20 Uhr DGB-Haus, Obere Masch 10 |
7.8.02
/ Wer sie noch nicht gesehen hat , hat tatsächlich was verpasst! Denn die
acht Frauen in Francois Ozons Krimikomödie sind ein unschlagbares Ensemble. |
"Good bye Lenin" (J.A.S /Juni 03 / Kurzbericht unseres jüngsten Redaktionsmitgliedes ) Es ist als würde man in eine Welt voller Lügen geführt., inszeniert von Alex, dessen Mutter einen Ohnmachtsanfall erleidet, als er in der ehemaligen DDR für Freiheit demonstriert und die ihn sieht. Dach dem schweren Koma, das die stets politisch engagierte emphatische Frau erlitt, möchte er sie aber nicht schon damit konfrontieren, dass man bereits im Westen lebt bzw. West und Ost vereint sind und erfindet Geschichten über Geschichten. Diese lassen sie glaube, alles wäre beim alten. Sogar die alten DDR-Gurkengläser werden verwendet und es werden nur DDR-Sender gezeigt. Die arme Mutter wird nach allen Regeln der Kunst hinters Licht geführt, um einen Schock zu vermeiden. Eine politische Komödie, die kein Auge trocken läßt. |
The Matrix - Bibelstunde für Cyberpunks Die
Welt nach 2100 liegt in Schutt und Asche. Künstliche Intelligenz (die unexakte
und mißverständliche Übersetzung von artificial Intelligence) steuert Maschinen
und Welten. Menschliche Körper werden vom Baby an in Nährlösungen gezüchtet, wegen
ihrer biologischen Elektrizität, die die Maschinen ihnen wie von einer Batterie
abzapfen. Das Gehirn dieser halbtoten Menschen wird an die künstliche Phantasiewelt
der Computerprogramme angeschlossen. Sie leben in einer alten Cyberwelt, geschaffen
aus Programmen wie ein Computerspiel und es kommt ihnen vor wie die reale Welt.
Eine Gruppe von Befreiern reist mit ihrem Raumschiff "Nebukadnezar"
durch die reale Welt, loggt sich gelegentlich in den Cyberspace ein, um im Cyberspace
gegen die Avatare der KI-Programme zu kämpfen: die Agenten - Cyberfiguren wie
Lara Croft, sind nicht als künstliche Menschen erkennbar, denn alles ist künstlich.
Am Anfang stehen Beziehungsprobleme, die der Cyberspace-Forscher mit seiner Lebensgefährtin bekommt, weil er dauernd nur mit seiner Arbeit beschäftigt ist. Selbst seine Entspannung sucht er im Cyberspace und murmelt die Befehle "Fliegen...Schweben....Fallen" bis die Freundin kommt, den Stecker rauszieht und echot "Fliegen, Schweben, Fallen, was denn noch - vielleicht demnächst auch Ficken?" Die Frau, die ein gemeinsames Leben in der Wirklichkeit wünscht, sie will einen Ausflug in die Stadt, schlägt ihm vor: "Warum gibts Du diese Arbeit nicht einfach auf?" Nach einem kurzen Streit folgt die Trennung - danach ist die Frau von Drehbuch und Mann vergessen und der Mann wendet sich der Arbeit zu. Der Cyberspace-Forscher glaubt, dass mit seinem interaktiven Cyberspace, kombiniert mit Medikamenten, neue Gehirnleistungen aktiviert werden können, was auf niedriger Stufe z.B. Intelligenzsteigerung bedeuten kann. Nachdem ein "intelligent gewordener" Schimpanse bei seinem Foschungsprojekt durchgedreht ist und einen Wachmann erschossen hat, will er es nun ohne Rüstungsgelder mit seinen privaten Mitteln weiterversuchen. Einen jungen Mann, den alle für debil halten und der sein Brot mit Rasenmähen verdient - der Rasenmähermann - sucht er als neue Versuchsperson aus und lockt ihn mit Cyberspace-Spielen. Später injieziert er ihm manipulierende Stoffe und setzt Programme mit hirnmanipulierender Wirkung ein. Der Rasenmähermann zieht sich anders an, spricht anders, wird zum Liebhaber einer reichen jungen Frau und allseits zum hellwachen Menschen, der sich nicht länger verarschen läßt. Dann gehts aber weiter und er kann plötzlich Gedanken von andern wahrnehmen, kann Psychokinese betreiben und in die Gedanken anderer eindringen. Die theoretische Brücke: Cyberspace und Neuro-Stimulationen legen verschüttet gegangene Fähigkeiten des Menschen aus mystischen Zeiten wieder frei. dass eine Rückwirkung auf zerebrale Vorgänge existiert, ist ja einleuchtend, aber dass daraus die Fähigkeit entstehen kann, die erste Realität selbst zum Cyberspace zu machen ist ziemlich absurd. Der Rasenmähermann jedoch kann reale Menschen in cyberspace-Figuren umwandeln und auflösen. Die Körper verwandeln sich in einen Haufen hüpfender Kugeln, der Kugelhaufen fliegt auseinander und der Mensch ist aufgelöst. Schließlich löst er sich selbst auf, sein Geist verläßt den Körper, der erschlafft zurückbleibt und fährt in den Supercomputer, der mit Rüstungsgeldern für diese Forschungen bezahlt wurde. Von diesem Computer aus will er mit seinem Geist in alle Netze der Welt und dann wieder in die unterschiedlichen Rechnerzentren. Der Forscher will das verhindern indem er die Datenleitungen software-mäßig von seinem Heimterminal aus sperrt und danach das ganze Forschungszentrum in die Lust sprengt, aber der Rasenmähermann findet vorher einen Daten-Ausgang. Als Zeichen dafür, dass er es geschafft hat, steuert er die Telefon-Vermittlungscomputer so, dass überall zur gleichen Zeit die Telefonapparate der ganzen Welt klingeln. Die Wahrheit ist folgende: die filmischen Abbildungen realer Menschen sind mit digitaler Bildvrarbeitung genauso manipulierbar wie die comuteranimierten Bilder selbst, sodass im Film tatsächlich kein Unterschied mehr besteht zwischen Cyberspace- und Filmrealität. Wenn in einem Medium zur Darstellung künstlicher Realitäten, nämlich dem Film, der Unterschied zwischen erster Realität und Cyberspace thematisiert wird, bewegt sich beides im Kontinuum künstlicher Realität, dies wurde nicht reflektiert, sondern als Chance für weitere Effekthaschereien benutzt, dies ist dem Film vorzuwerfen. Allerdings muß man zu Gute halten, dass ähnliche Phantasien, also die Übertragung der Persönlichkeit in den Computer, z.B. auch von Prof. Moravec auf dem Cultec-Kongress in NRW vor ernsthaften WissenschaftlerInnen geäußert wurden. |
Wim Wenders "Am Ende der Gewalt" Der
Film lief ende Juli im Lumière und man durfte gespannt sein, wie Wim Wenders
Hollywood verarbeitet hat. Eine der ersten Szenen waren typische Wim Wenders-Bilder
plus High-Tech-Stilleben. Ein Swimmingpool, dahinter das Meer und am Swimmingpool
ein Mann im Schatten eines Baumes, in einem Hightech-Sitzmoebel. Neuester Laptop,
Videoconferencing eingeschaltet, kabellos online, zwei Handies und ...noch ein
Haustelefon. Seine Frau ruft ihn aus dem Haus an um ihm zu sagen, dass sie sich
nun von ihm trennt: "Jeder will doch ein bisschen geliebt werden, und einen
haben, dem es nicht egal ist, wie es ganz tief innen in einem aussieht."
Die Frau, ein bekannteres Hollywoodgesicht, paßt irgendwie nicht in diesen Film,
mit ihren gekünstelten Bewegungen, entrueckt nach oben gucken und Haar nach hinten
- so als haette sie versucht, ein Klischee europaeischer Sentimentalitaet zu spielen.
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film- und diskussion: "das verordnete geschlecht" mittwoch,
den 20.03.2002 ab 20 uhr im kino lumière mit oliver tolmein und elisabeth müller
veranstaltet vom autonomen frauenlesben referat |
Sorben
im Film: zwischen Tradition und Moderne 7.5.2004, 18.00-23.00 Uhr, IWF, Nonnestieg 72, GöttingenSeit rund 1400 Jahren leben slawische Stämme zwischen Neiße und Saale. Allen "Germanisierungsversuchen" zum Trotz konnten die Sorben ihre sprachliche und kulturelle Identität weitgehend bewahren. In der Region um Bautzen und Kamenz, aber auch um Hoyerswerda und Schleife sowie in verschiedenen Kirchspielen der Niederlausitz rund um Cottbus kann man heute noch älteren Frauen begegnen, die täglich ihre Tracht tragen. Etwa eintausend Kreuze, Betsäulen und kleine Kapellen an Wegen und Straßen gehören zum Landschaftsbild. Einen einleitenden Vortrag hielt Dr. Elka Tschernokoshewa vom Sorbischen Institut Bautzen zum Thema "Die Geschichte der Sorben" Der
Film "Struga- Bilder einer Landschaft"von Konrad Herrmann zeigt
den herben Reiz der mittellausitzischen Landschaft und den Wandel der Menschen
und der Natur durch den technischen Fortschritt. |