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Polen

Polnische Kulturtage 10.-22.6.2016

Vertreibung - ein heikles Thema

Polnische Tage 10.-13. Sept 2010
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Bogumil-Linde-Preis

>> Deutsch-Polnischen Gesellschaft Göttingen e.V.
(Vorsitzender der DPG ist Harm Adam, Rechtsanwalt in der Kanzlei Menge-Noak) / Stand Feb.2016

>> Partnerstadt Torun

2014: 635 Personen mit polnischem Pass
2014: 1.385 Personen mit polnischem und deutschem Pass
2014: 2.612 Personen in Polen geborene Migranten

 

Polnische Kulturtage vom 10. bis 22. Juni 2016

„Polnische Kulturtage“ rund um die Verleihung des Samuel Bogomil Linde-Literaturpreises der Städte Göttingen und Torun. Veranstalter: Seminar für Slavische Philologie der Universität

Freitag, 10. Juni, 19 Uhr Europa-Empfang der Deutsch-Polnischen Gesellschaft im Gemeindesaal St. Johannis, Johanniskirchhof 2.

Sonntag 12. Juni, Ausstellungseröffnung "Polnische Theater- und Literaturplakate" in der Galerie Supplement, Burgstraße 37a.

Montag 13. Juni, Gemeindesaal St. Johannis Prof. em. Dr. Norbert Honsza von der Universität Breslau, Träger des Kulturpreises Schlesien des Landes Niedersachsen,spricht über „Günter Grass und Polen“.Eine interkulturelle „Kreuzfahrt“ von Danzig nach Gdansk.“ Sein Vortrag beginnt um 19 Uhr im .

Sonntag 19. Juni,
--- 11 Uhr im Alten Rathaus Verleihung des Samuel Bogomil Linde-Literaturpreises an Jan Wagner und Kazimierz Brackoniecki um ist öffentlich.
--- 16 Uhr Kazimierz Brackoniecki liest in der Galerie Supplement.
--- 20.30 Uhr Konzert mit Werken von Frédéric Chopin, Karol Szymanowski, Robert Schumann und Franz Liszt. Beginn ist um 20.30 Uhr Alte Mensa, Wilhelmsplatz

Montag, 20. Juni um 12 Uhr spricht Prof. Dr. Leszek Zylinski von der Universität Torun in der Humboldtallee 19 über den aktuellen Kulturkampf in Polen

 

Montag, den 11. April 2016, um 19.00 Uhr (kleiner Gemeindesaal von St. Johannis, Am Johanniskirchhof 2, Vortrag Dr. Lothar Nettelmann zur Geschichte der Gewerkschaft Solidarität

 

Karl Dedecius gestorben
28.2.16 / Die Stadt Göttingen trauert um den hervorragender Übersetzer, Schriftsteller und Kenner der polnischen Literatur Karl Dedecius, der am 26. Februar 2016 im Alter von 94 Jahren gestorben ist. Als Gründer und langjähriger Direktor des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt, als Herausgeber der 50-bändigen Polnischen Bibliothek und zahlreicher Anthologien wurde ihm zusammen mit dem polnischen Lyriker, Dramatiker und Essayisten Zbigniew Herbert im Jahr 1997 der von den beiden Partnerstädten Torun und Göttingen gemeinsam verliehene Samuel-Bogumil-Linde-Literaturpreis für ihre Bemühungen um Verständigung und Versöhnung zwischen Deutschland und Polen zugesprochen. Die Preisvergabe an Karl Dedecius und Zbigniew Herbert fand am 17.10.1997 in einer feierlichen Veranstaltung im Alten Rathaus statt.

2013. Samuel-Bogumil-Linde- Preises
Sonntag, 23.6.13 (Großer Gemeindesaal von St. Johannis) Verleihung des Samuel-Bogumil-Linde- Preises in Thorn. Begleitend findet eine "Bürgerreise" nach Thorn, der Partnerstadt von Göttingen, statt. : 20.6. bis 27.6.13.

Deutsch Polnische Gesellschaft
Freitag, 14.6.13, 18.30 Uhr, 18.30 Uhr (Großer Gemeindesaal von St. Johannis) Sommerempfang der DPG Göttingen mit Gästen aus Polen und Deutschland.

 

Vertreibung - ein heikles Thema

Freitag, den 26.4.2013, 19.30 Uhr war im Gemeindesaal St. Johannis ein Vortrag von Prof. Jan Piskorski, Universität Stettin angekündigt zum Thema: „Die Verjagten. Flucht und Vertreibung im Europa des 20.Jahrhunderts. Dieser Termin ist leider verschoben werden - ein neuer Termin ist noch nicht bekannt.

goest 17.4.13 /
Am 5. Mai wird um 17 Uhr im Lumière ein Film über deutsche Heimatvertriebene und polnische Heimatvertriebene gezeigt. Vom Regie-Team ist an diesem Abend Karin Kaper anwesend und steht nach dem Film für eine Disskussion mit dem Publikum zur Verfügung. Weitere Aufführungen des Films sind am 6.5. und 8.5.13 jeweils 17.30 Uhr im Lumière zu sehen.

Angesichts des heiklen Themas "Vertreibung" haben wir die Bitte um eine Vorankündigung des Films an den Göttinger Schriftsteller >>Dr. Wolfgang Bittner gerichtet, der aufgrund seiner persönlichen Geschichte und Kenntnisse besser über alle Aspekte des Themas Bescheid weiß.

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Wolfgang Bittner
In die Zukunft schauen
Ein Film über Vertreibung und Neubeginn

Das deutsch-polnische Verhältnis ist nach einer Zeit der Stagnation während der Regierung Kaczynski wieder auf einem guten Weg. Davon zeugt unter anderem ein Dokumentarfilm der deutschen Filmemacher Karin Kaper und Dirk Szuszies, in dem über das bittere Schicksal sowohl von deutschen wie auch von polnischen Heimatvertriebenen berichtet wird.
Die Schwestern Ilse Kaper und Herta Christ, die als junge Frauen aus ihrer schlesischen Heimat vertrieben wurden, erinnern sich. Der Ort ihrer Kindheit, das Bauerndorf Niederlinde in der Gegend von Görlitz, heißt heute Platerówka und liegt in Polen. Dort besaßen die Eltern der beiden Frauen, die Familie Queißer, einen Erbhof, den 1946 eine polnische Familie übernahm. Die Queißers wurden vertrieben und fanden nach schweren Anfangsjahren eine neue Heimat im norddeutschen Syke.
Dem wird der Leidensweg der polnischen Familie Zukowski gegenübergestellt, die von 1920 bis 1940 einen kleinen Bauernhof in Ostpolen bewirtschaftete. Sie wurde nach dem Hitler-Stalin-Pakt (einem deutsch-sowjetischen Nichtangriffsabkommen) 1940 zur Zwangsarbeit nach Sibirien deportiert und später dann nach Kirgisien. Als der Krieg zu Ende war, wurde sie nach Schlesien geschickt und bekam den Hof der Queißers zugewiesen.
Die Regisseurin Karin Kaper, Jahrgang 1959, ist die Tochter von Ilse Kaper. Sie hat – aus subjektiver Sicht – zusammen mit dem 1956 in Dortmund geborenen Regisseur und Autor Dirk Szuszies einen versöhnlichen Film mit zahlreichen Begegnungen, unaufgeregten Gesprächen und Rückblicken in die jüngere deutsche und polnische Vergangenheit geschaffen.
Das Leid der deutschen Vertriebenen am Ende des Krieges, als die Rote Armee ins Dorf kam, wird nicht verschwiegen, ebenso wenig wie die Repressalien unter polnischer Verwaltung und später ihr Heimweh. Eingeblendet werden immer wieder auch die leidvollen Erfahrungen der Familie Zukowski. Das alles unspektakulär und berichtend, so dass die Schrecken der Vergangenheit eher in den Hintergrund treten.
1990 fahren die Schwestern Ilse und Herta zusammen mit Karin Kaper dann zu Besuch nach Polen, wo sie sich mit der weit über achtzig Jahre alten Edwarda Zukowski, ihrer Tochter Maria und der Enkeltochter Gabriela treffen. Die Bilder wechseln hin und wieder von Platerówka nach Syke oder Bremen. Die Frauen backen Kuchen, kochen, decken liebevoll den Tisch, ernten Obst, pflegen Gemüse und Blumen in ihren Gärten, und sie schauen in der Abendsonne über die Felder.
Beiläufig erzählen Ilse und Herta über ihr Leben, mit dem sie – so scheint es – zufrieden sind. Manchmal denken sie an früher, und sie unterhalten sich mit Edwarda, Maria und Gabriela. Es kommen fast ausschließlich die Frauen zu Wort, wodurch die Atmosphäre geprägt ist. Allerdings lässt der Film unerwähnt, dass es außer diesen Frauen, die sich mit ihrem Schicksal abgefunden haben, Millionen traumatisierter Frauen und Kinder gab und zum Teil heute noch gibt. Die geschichtlichen Hintergründe bleiben weitgehend im Vagen.
So wird zum Beispiel nicht erwähnt, dass die polnischen Ostgebiete (in Litauen, Weißrussland und der Ukraine), von denen die Rede ist, 1920/21 von Polen unter Marschall Pilsudski in einem Krieg gegen die im Entstehen begriffene Sowjetunion erobert worden sind. Die Grenze Polens wurde damals weit über das polnische Siedlungsgebiet hinaus nach Osten vorgeschoben. Nun mag das Verschweigen dieser Tatsache, wie auch manches andere, dem guten Willen der Filmemacher geschuldet sein, schließlich geht es ihnen um Versöhnung. Aber der Film bleibt überwiegend der Familiengeschichte der Regisseurin verhaftet und er hat zudem viele Längen, wodurch es schwierig sein dürfte, ihn für ein jüngeres Publikum wirksam werden zu lassen.
Dennoch: ein wichtiges Dokument, das viel über das deutsch-polnische Verhältnis und das Bemühen um Verständigung aussagt. "Aber das Leben geht weiter", sagt Ilse Kaper gegen Ende des Films. Und sie fügt hinzu, es nütze nichts, sich zu grämen, man müsse in die Zukunft schauen.

"Aber das Leben geht weiter", Deutschland 2011, Buch, Regie, Kamera: Karin Kaper und Dirk Szuszies, Dokumentarfilm, 104 Minuten, Farbe.
DVD zum Film in deutscher und polnischer Originalfassung, 2012.

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Die Regisseurin ...
Karin Kaper schreibt u.a.: "Ein bewegender Film über den Verlust der Heimat aus dem Blickwinkel persönlich betroffener Frauen Ein warmherziger und ruhiger Film, der auf jede Gewaltdarstellung verzichtet. (...) Drei polnische und drei deutsche Frauen aus mehreren Generationen, deren Familiengeschichte sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges auf dramatische Art kreuzte, setzen bewusst persönlich zum Thema "Flucht und Vertreibung" ein Zeichen der Annäherung. (..) Dem Schicksal der Deutschen, die später in Bremen und Umgebung eine zweite Heimat fanden, wird das der polnischen Familie gegenübergestellt, die ihrerseits 1940 von der sowjetischen Armee aus Ostgebieten Polens nach Sibirien verschleppt wurde. Nach einer unglaublichen sogar bis Kirgistan führenden Odyssee bekam sie schließlich im Sommer 1945 den Hof der Deutschen zugesprochen. Das ehemalige Niederlinde heißt heute Platerówka und liegt 25 km von Görlitz entfernt

Einige der Beteiligten:
von links:

Gabriela Matniszewska (Enkelin von Edwarda Zukowska),

Ilse Kaper,

Edwarda Zukowska (lebt in Polen)

Hertha Christ (Schwester von Ilse Kaper)

Karin Kaper , Buch, Kamera, Regie zusammen mit Dirk Szuszies)

 

Göttinger Polnische Tage 10. - 13. September 2010

Alle Veranstaltungen sind eintrittsfrei!

Freitag, 10.09.10 Galerie Alte Feuerwache, Ritterplan 4, 19.15 Uhr, Vortrag der polnischen Kultur- und Literaturwissenschaftlerin Dr. Elisabeth Kwade, Hannover Vortrag "Schlesien – eine Region mit europäischer Identifikation" Veranstalter: Deutsch - Polnische Gesellschaft

Galerie Alte Feuerwache, Ritterplan 4, 21 Uhr, Schauspielensemble des Slavischen Seminars Göttingen, "Striptease" Einakter von Slawomir Mrozek aus der "Mrozek-Theater-Revue" (2010) Bearbeitung und Regie: Sibille Rigler, Veranstalter: Stadt Göttingen, Fachbereich Kultur

Samstag, 11.09.10 Galerie Alte Feuerwache, Ritterplan 415 Uhr, Vernissage Ausstellung Polnische Plakatkunst "Im Land der Phantasie – Polnische Zirkus- und Märchenplakate" Privatsammlung Günther Sudmann, Hann.-Münden Veranstalter: Galerie Alte Feuerwache

Deutsches Theater - Spielzeiteröffnungsfest

Deutsches Theater 19.00 Uhr "Neue polnische Dramatik", gelesen von Schauspielern des DT, und um 20.00 Uhr eine Theaterrevue mit unterhaltsamen und musikalischen Beiträgen durch 120 Jahre Göttinger Theatergeschichte.

Sonntag, 12.09.10 Altes Rathaus 11 Uhr, Verleihung des Samuel-Bogumil-Linde-Preises an Adam Krzeminski und Prof. Dr. Karl Schlögel gemeinsamer Literaturpreis der Partnerstädte Thorn und Göttingen / Veranstalter: Stadt Göttingen, Fachbereich Kultur

Zur Preisverleihung sprechen neben den ausgezeichneten Publizisten der Thorner Stadtpräsident Michal Zaleski, Oberbürgermeister Wolfgang Meyer und Prof. Dr. Rudolf von Thadden, der die Laudatio auf beide Preisträger hält.. ..siehe unten mehr

Montag 13.09.10 Goethe-Institut, Merkelstr. 4, Pavillon 16 Uhr, Dr. Grzegorz Kowal, Universität Breslau Vortrag "Die polnische Rezeption Friedrich Nietzsches" Veranstalter: Slavisches Seminar der Universität Göttingen

Goethe-Institut, Merkelstr. 4, Pavillon 17 Uhr, Frau Prof. Dr. Grazyna Szewczyk, Universität Kattowitz Vortrag "Polnische Literatur der Gegenwart" Veranstalter: Slavisches Seminar der Universität Göttingen, Herr Prof. Dr. Freise

Zur Preisverleihung und zu den "Göttinger Polnischen Tagen" erwartet die Stadt den Besuch einer Thorner Delegation, die Stadtpräsident Michal Zaleski anführt. Ihr gehören außerdem der stellvertretende Vorsitzende des Stadtrates, Andrzej Jasinski, der Direktor der Thorner Kulturabteilung, Zbigniew Derkowski, sowie drei polnische Mitglieder der Lindepreis - Jury an. Die Gäste werden Veranstaltungen der polnischen Tage besuchen und Gespräche über die Fortsetzung der Städtepartnerschaft führen.

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