Lumière
Initiative "Femmes Totales – Filme von Frauen " 17.1.17 Die Initiative wurde ins Leben gerufen, um Kino von Frauen auf die Leinwand zu bringen. Im Göttinger Lumière laufen zwei Filme, die zeigen wie vielfältig dies sein kann. Am 24. Januar stehen „Geschichten aus Teheran“ auf dem Programm. Khorshid Khodabakhshreshad vom Seminar für Iranistik berichtet über die Regisseurin Rakhshan Bani-Etemad. Im Anschluss an den Film gibt es die Möglichkeit zum Gespräch. Dabei sein werden außerdem Christine Krumm (BPW Göttingen) sowie Svea Venus, die erst kürzlich an einem Schüleraustausch in den Iran teilgenommen hat. Die Regisseurin Hanna Polak hat das russische Mädchen Yula 14 Jahre lang mit der Kamera begleitet. Yula lebt in der verbotenen Zone von Svalka, der größten Müllhalde Europas, nur 20 Kilometer von Moskau entfernt. „Yulas Welt“ wird am 31. Januar um 20:00 Uhr gezeigt und diese unvorstellbare Geschichte mit packender Unmittelbarkeit und voller Feingefühl. Karten können im Lumière vorbestellt werden (0551 484523) oder sind an der Abendkasse erhältlich. Die Veranstaltungen des Business and Professional Women Club Göttingen finden in Kooperation mit dem Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen (VNB) statt. Grand Budapest
Hotel
Der deutsche Freund / Mißverständnis eines Ankündigungstextes Der Ankündigungstext im Newsletter des Lumière zum Film "Der deutsche Freund" hat uns über einen Satz stolpern lassen, der uns anstachelte, das offensichtlich Unverständnis und Mißverständnis des Autors (zugegeben etwas bissig) zu kommentieren. In der Ankündigung
zum Film des Lumière ("Kino Lumiere Newsletter") steht
zu Beginn "Alles Private ist politisch", so lautete einer der
verhängnisvollsten Slogans der 68er-Bewegung. Und doch gab es in studentenbewegten
Zeiten echte, tiefer gehende Liebesgeschichten, die sich nicht in ideologische
Schubladen pressen ließen." Zum
Inhalt des Films "Der Deutsche Freund" Deutschland/Argentinien 2012, 104 Min., OmU Regie: Jeanine Meerapfel DarstellerInnen: Max Riemelt, Celeste Cid, Benjamin Sadler / Donnerstag 1. bis Sonntag 4. und Dienstag 6.11. um 20:00 Uhr Montag 5.11. um 22.00 Uhr Freitag 9. und Montag 12.11. um 22.15 Uhr
25.10.12 Fünfzehn Jahre nach seinem Welterfolg "Flamenco" hat der große Altmeister des spanischen Kinos Carlos Saura seine damalige Crew erneut versammelt, um eine neue, aufregende Generation von Flamencokünstlern vorzustellen - Sänger, Musiker, Tänzer…Flamenco FlamencoSpanien 2010, 97 min. Regie: Carlos Saura"Verde, que te quiero verde", "Grün, ich liebe dich grün". Mit den Versen des 1936 ermordeten spanischen Dichters Federico Garcia Lorcas in einer modernen Flamenco Version beginnt ein Reigen von 22 ganz unterschiedlichen Musikstücken: Vom klassischen Flamenco über die Verbindung mit Jazzelementen oder lateinamerikanischen Rhythmen. Saura zeigt ein facettenreiches Gesamtbild einer immer wieder überraschenden innovativen und vielseitigen Gesamtkunst. Als roter Faden durchläuft der Film die Lebensspanne eines Menschen von der Geburt bis zum Tod, jeweils assoziativ ausgedrückt durch unterschiedliche Tanz- und Gesangsstile. Ein überwältigendes Erlebnis für alle Sinne.Gedreht in der eindrucksvollen Kulisse des ehemaligen Weltausstellungspavillons in Sevilla und unter Einbeziehung von Kunstwerken von Picasso bis Klimt, gelingt Saura erneut eine atemberaubende filmische Verschmelzung von Licht, Musik und Tanz, eine Hommage an die Schönheit und Vielseitigkeit des Flamenco. Über 300 Mitwirkende zeigen nicht nur die traditionelle Kunst dieses spanischen Nationaltanzes, sondern auch neue, ungewöhnliche Formen. Donnerstag 25. und Mittwoch 31.10. um 18.00 Uhr Freitag 26., Samstag 27. und Montag 29.10. um 20.00 Uhr Dienstag 30.10 um 20.30 Uhr
Inge M - Über die Zumutungen der Erwerbsarbeit 6.6.12, 20 Uhr Schöner Leben Göttingen zeigt den Film "inge M und die Summer der Sekunden". Anschließend kann noch mit dem anwesenden Regisseur Marcus Janke (Hamburg) gesprochen werden. Im Film werden die Zumutungen der Erwerbsarbeit (hier in einem IT-Unternehmen) und deren Auswirkungen auf das Leben der Beschäftigten behandelt. Die Hauptdarstellerin sucht dann aus der Not heraus praktikable Lösungen zur Belastungsreduktion und Lebensqualitätserhöhung (es geht um Teilzeitarbeit, Selbständigkeit am Ende gar kurz noch um NutzerInnennetzwerke). Bei dem Film handelt sich um eine no-budget-Produktion im besten Sinne. Wir kennen Marcus Janke persönlich, er hat sich vor Jahren - als der Film entstand - mit uns über mögliche arbeitskritische und real-utopische Inhalte beraten. inge M und die summe der sekunden - ein Film von Marcus Janke - D 2011, 51 min. Rasantes No-Budget-Drama zwischen Burnout und Work-Life-Balance. Wir alle sind unseres Glückes Schmiedin. Das klingt so gut wie beruhigend, wären da nur nicht diese fremdgesteuerten Chefs und Chefinnen, die einem ständig Freizeit stehlen und Undank schenken. So zumindest nimmt die Softwareprogrammiererin Inge M (Mergime Sylejmani) ihre Arbeitswelt wahr und schreckt selbst vor illegalen Handlungen nicht zurück, um ihrem Traum der Teilzeitarbeit näherzukommen. Der Film erzählt eindrücklich von den neuen und alten Zumutungen durch Erwerbsarbeit, denen die meisten Menschen in unterschiedlichsten Branchen und Positionen ausgesetzt sind. Es werden aber auch Versuche gezeigt, sich diesen Zumutungen zu entziehen und Lösungen des Ausstiegs aus ständiger und nicht-selbstorganisierter Erwerbsarbeit zu finden. Im Anschluss an den Film: Gespräch mit dem Regisseur Marcus Janke Marcus Janke hat selbst viele Jahre im IT-Bereich seine Brötchen verdient, bevor er mit engagierten Freunden und Freundinnen den Film "inge M und die summe der sekunden" entstehen ließ. Aktuell arbeitet er an seinem Essay-Abschlussfilm "Hausmannskost nach Hausfrauenart" an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg.
Lumière zum Thema "Zukunftsvertrag" 2.3.12 / "Das LUMIERE spricht sich entschieden gegen die Kürzungen im kulturellen und sozialen Bereich aus, die eine Vielzahl von Einrichtungen in Ihrer Arbeit bedrohen. Der Verein KUNST, der Zusammenschluss der Göttinger Kultureinrichtungen, hat die nachfolgende Presseerklärung an Politik und Verwaltung gerichtet. Unterstützen Sie uns bitte im Kampf gegen die Kürzungen durch Leserbriefe und durch Ihre Abstimmungen gegen Sozial- und Kulturkürzungen auf der Website der Stadt www.zukunftsvertrag.goettingen.de, auf der die Kürzungsvorschläge der Verwaltung für eine Bürgerabstimmung aufgelistet sind." |
Bei der Vorstellung werden die Regisseurin Eliza Petkova, der Kameramann Hannes Marget und Kenan Emini vom Roma Center Göttingen e.V. anwesend sein. In Zusammenarbeit von Lumiere, AK Asyl, Bündnis gegen Rassismus und Abschiebung, Integrationsrat Göttingen und Roma Center Göttingen e.V. 19.10.11 / 20 Uhr / D 2011, 70 Min. "Wie gelingt es jemandem, der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, sich in einem fremden Land zu Hause zu fühlen - ohne die Sprache zu beherrschen, ohne die Möglichkeit, die Straße in Ruhe und Sicherheit zu betreten? Wie viele Träume und Hoffnungen bleiben da noch übrig? Und wie fühlt man sich, wenn 40 Polizisten mitten in der Nacht an der Tür klingeln mit der Ankündigung: "Ihr habt 30 Minuten Zeit, eure Sachen zu packen."? Im April 2010 wurde das sogenannte "Rückübernahmeabkommen" zwischen Deutschland und Kosovo unterzeichnet. Seitdem finden zunehmend Abschiebungen von Roma nach Kosovo statt. Ein Großteil der Abgeschobenen ist in Deutschland geboren oder aufgewachsen. Sie selbst bzw. ihre Eltern flohen vor rassistischer Diskriminierung und Verfolgung und vor der Gewalt der Kriege im Rahmen der Auflösung Jugoslawiens und der Abspaltung Kosovos in den 90er Jahren. Der Film gibt einen Einblick in das Leben abgeschobener Roma im Kosovo und solcher, die in Deutschland von der Abschiebung bedroht sind." // pm migrationbeats |
Filmreihe »ueber Mut« 24.3. bis 2.4.11.
Die Veranstalter-Organisation - "Aktion Mensch" Gespräche
mit FilmmacherInnen und lokalen Gruppen aus Göttingen Für Blinde gibt es Audiodeskription mit Funkkopfhörern, für Hörbehinderte werden alle Diskussionen von einer/m Gebärdendolmetscher/in begleitet.
Einige subjektive Notizen zu drei Filmen überarbeitet, 24.3.11 Wir
haben uns vorab 3 Filme angesehen: "Teenage Response" ist ein sehr interessanter und intimer Einblick in die Welt von Jugendlichen. Allerdings fordert der Film ein gewisses Durchhaltevermögen des Publikums. Er eignet sich vielleicht besser zum schrittweisen Ansehen und für eine anschliessende Besprechung in Diskussionsrunden, denn als durchgänges Filmerlebnis. Es ist erstaunlich, wie die FilmemacherInnen die Jugendlichen zu einem derart freimütigen Erzählen bewegen konnten. Erst später fiel auf, dass die FilmemacherInnen einen Menschen mit Behinderung darunter gemischt hatten. Durch die Intensität der persönlichen Darstellungen fiel das jedoch zunächst gar nicht auf. Beim
Anschauen des Films "Eine Flexible Frau", den wir als erstes
gesehen hatten, haben wir uns gefragt, wie der mit dem Titel "Über Mut"
zusammenzubringen sei. In der Ankündigung heißt es
"Die 40jährige Architektin Greta verliert ihre Arbeit. Die Stellensuche
entwickelt sich zu einem Trip durch die neue Leistungsgesellschaft. Der Spielfilm
erzählt vom Scheitern einer unangepassten Frau." Grenzenlos optimistisch ist der dritte Film "Die Zeit ihres Lebens". Es geht um einige uralte Frauen in einem "Heim für intellektuelle Alte" , einige davon sind schwerhörig oder fast blind. Sie sind allesamt vernarrt ins Kommunizieren. Ihr Gedankenaustausch ist ihnen wichtig wie eh und jeh. Einige sind immer noch aktiv in der Friedensbewegung und schimpfen was das Zeug hält z.B. auf die Lügen, die zur Kriegsbeteiligung Großbritanniens im Irak geführt haben. Aber es gibt auch eine, die mehrfach von ihrer Begesiterung für die Labour-Party redet, Thatcher gut findet und Männer für überwiegend fürchterliche Menschen hält. Gleichzeitig sitzt sie aber immer noch an einem Buch über das Leben ihres Mannes, klagt aber aber, dass es recht anstrengen sei, über 80 noch so viel zu schreiben. Eine andere, Rose, redet über das Sterben zitiert dabei aus F. Capra, zieht Vergleiche mit Eintauchen in die "Ursuppe" und meint so müsse man das Sterben auf dem Hintergrund der "Quantenphysik" sehen. Als Rose stirbt feiern ihre Mitbewohnerinnen später immer noch ihren Geburtstag indem sie all das tun und essen, was Rose immer Spaß gemacht und geschmeckt hatte. Ganz am Ende kommt noch ein köstlicher Witz über die Vermarktungschancen dieses Films in dem sie mitgewirkt haben. Auch die Synchronsprecherinnen, die teilweise das Englischsprechen nur überlagern, haben in ihrer Art einen zustätzlich eigene vorzügliche Note beigetragen.
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Die
Unwertigen / Dokumentarfilm Dienstag
7.12. um 20.00 Uhr (Text vom Lumière zum Film) Die Nazis sortierten Jugendliche nach ihrem Wertesystem der Rassenhygiene und Eugenik. Die "wertigen" Kinder wurden gefördert, die "unwertigen" aussortiert und "ausgemerzt". Richard Sucker verbrachte zehn Jahre seiner Kindheit in einem Waisenhaus in Breslau. Als uneheliches Kind wurde er 1935 seiner Mutter mit eineinhalb Jahren weggenommen. In seinem neuen Zuhause gab es täglich Prügel. Mit fünf musste er bereits Zwangsarbeiten leisten. Und nach dem Krieg besserte sich seine Situation nicht: Er landete in verschiedenen Heimen; auch hier standen Prügel und harte Arbeit auf der Tagesordnung. Richard Sucker kämpft immer noch um eine Wiedergutmachung und eine Entschädigung wegen der Zwangsarbeit, die er jahrelang leisten musste. Sein Fall wird vor dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages verhandelt. Ein Ergebnis wird demnächst erwartet. Waltraud Richter, heute 77 Jahre alt, lebte gemeinsam mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter in Litauen, damals einem annektierten Gebiet. Ihre Mutter half Menschen, die aus politischen Gründen auf der Flucht waren und nahm sich als Patin der Kinder von Juden und Zigeunern an. Als sie denunziert wurde, kam sie ins KZ und ihre Kinder landeten im Heim. Später wurden auch die Geschwister getrennt. Es dauerte viele Jahre bis sich alle, lange nach dem Krieg, wieder begegnen. Bei Elfriede Rybak, geb. Schreyer, war es eine simple Schreib- und Leseschwäche, die ihr zum Verhängnis wurde. Mit der Diagnose "mittlerer Schwachsinn" wurde sie von den Ärzten in das Kinderheim Kalmenhof eingewiesen und musste als Neunjährige mit ansehen, wie etliche ihre Kameraden den gezielten Tötungen durch die Ärzte zum Opfer fielen. Doch auch nach dem Ende des Krieges war ihr Martyrium nicht vorbei. Ohne die Diagnose der NS-Ärzte zu hinterfragen, wurde diese in den Jahren nach dem Krieg aufrecht erhalten, Frau Schreyer brachte drei Kinder auf die Welt und bekam alle wieder abgenommen, weil es ihr als "Schwachsinniger" nicht erlaubt war, Kinder großzuziehen. Erst als eine Psycholgin in den Siebzigerjahren auf sie aufmerksam wird und die "Behinderung" genauer unter die Lupe nimmt, kommt die Heiminsassin nach 35 Jahren endlich frei und kann ein selbstbestimmtes Leben führen. Günter Discher schlussendlich, gehörte der sogenannten "entarteten Swing-Jugend" an. Bei ihm reichte es, dass er als junger Mensch Jazzliebhaber war, um ihn jahrelang wegzusperren. Im Alter von 17 Jahren kam Ditscher in ein Jugend-KZ, viele seiner Mitinsassen starben an den Folgen der katastrophalen Lebensbedinungen dort. Heute moderiert der inzwischen 86-jährige eine Jazz-Sendung fürs Radio beim NDR. Der Film erzählt auch von der gesellschaftlichen Verdrängung nach 1945 und den Auswirkungen für die Betroffenen bis heute. Zu verdanken ist dieses Unrecht auch dem Umstand, dass das Ärzte- und Pflegepersonal in den Heimen und psychiatrischen Anstalten oftmals vor und nach dem Krieg dasselbe blieb. Trotz Nürnberger Prozesse und einer Entnazifizierung durch die Siegermächte, hatte sich nicht überall etwas verändert Welche Folgen es für ihre weitere Laufbahn hatte, vom Staat als "lebensunwert" erklärt zu werden, erklären die Betroffenen in Realinterviews. |