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Wirtschaft / Kritische Wirtschaftswissenschaft

Kritische Wirtschaftswissenschaften Göttingen
2016 / Vortragsreihe "Arbeit, Lohn, Einkommensverteilung"
Wissenschaftspreis für Team der ‚Kritischen Wirtschaftswissenschaften‘
Ringvorlesung "Finanzialisierung"

Kritische Ökonomie: Vortrag Prof Dr. Niko Paech über "Postwachstumsökonomie
Vortrag: "Göttinger Wirtschaft - Risiken und Chancen der Finanzkrise "
18.8.09 ,Freiherr v. Wendt, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Mitte e. V.
Wirtschaftsjunioren: Podiumsdiskussion zur Nachhaltigkeit

> Göttinger Betriebsexpress
> Arbeitslosigkeit
> Deutscher Gewerkschaftsbund DGB
> Industriegewerkschaft Metall IGM
> Vereinigte Dienstleistungsgewerk. Ver.di
> Prekäre Beschäftigungen

> Niedriglohnbetriebe Ruch, Callcenter, ..
>> Arbeitgeberverband Mitte
> Klinikum
> Sartorius

> Novelis (ehemals Alcan)
>
Mahr Maschinenbau
> Gothaer Versicherung

> Linos AG Optische Industrie
> Adams Messebau
> Phywe Lehrmittel
> Lambda Physik Lasertechnik

 

Kritische Wirtschaftswissenschaften Göttingen

Hochschulgruppe Kritische Wirtschaftswissenschaften Universität Göttingen Web: www.kriwigoe.de Kontakt: Mathis Richtmann Mail: info@kriwigoe.de

Wie wollen wir zukünftig wirtschaften?
Veranstaltung im Deutschen Theater DT-1, 24.11.16

--- 19:45 Uhr Diskussion "mit Prof. Harald Welzer, Stiftung Futurzwei, Berlin und Jan Grossarth, Redakteur für Wirtschaft/Frankfurter Allgemeine Zeitung --- ca. 20:30 Uhr Profiltische "Wie wollen wir zukünftig in Göttingen wirtschaften?" mit dem Publikum und Fachleuten aus der Göttinger Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft
--- ca. 22:00 Uhr Abschlussstatements von Harald Welzer und Jan Grossarth Moderation: Jens Tönnesmann, Redakteur für Wirtschaft, Die Zeit (Hamburg)

Im Anschluss kann das Publikum mit VertreterInnen der Göttinger Kommunalpolitik, der Wirtschaft, der Universität und der Zivilgesellschaft ins Gespräch kommen und Ideen für eine zukunftsfähige Wirtschaft in Göttingen entwickeln. Mit dabei sind Rolf Georg Köhler, Oberbürgermeister der Stadt Göttingen, Prof. Dr. Ulrike Beisiegel, Universitätspräsidentin, Prof. Dr. Ludwig Theuvsen, Agrarökonom, Dr. Dagmar Sakowsky, Mitglied des Stadtrats für die Grünen, Prof. Dr. Robert Schwager, Finanzwissenschaftler u.v.m.

Eintritt frei, barrierefreier Zugang Veranstalter: - EPIZ, VEN, Kritische Wirtschaftswissenschaft - Deutsches Theater

"Die gegenwärtige Wirtschaftsordnung ist eine Gefahr für die Demokratie, für den sozialen Frieden und die Menschenrechte. Es ist wichtig sich zu engagieren für demokratische, solidarische und ökologische Alternativen." /Stephane Hessel ("Empört euch")

"Ein ‚Heiliger' müsste der sein, der alleine auf weiter Flur gemeinwohlverträglich handelt, wenn die Konkurrenten um ihn herum auf andere Weise die lukrativeren Geschäfte machen."/Wolfgang Schäuble (Bundesfinanzminister)

Die einen klagen an, dass die Maximierung von Gewinn und das Geld zum Selbstzweck geworden sind und bescheinigen der wachstumsorientierten Weltwirtschaft fehlende Zukunftsfähigkeit. Die anderen schwören auf die "Industrie 4.0" oder "Green Growth", in denen Fragen von sozialer Gerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit durch technische Innovation erreicht werden sollen.

Welche konkreten Impulse für einen Wandel können wir in Göttingen umsetzen und auf welchen Ebenen? Wie sehen die Möglichkeiten einer regionalen, arbeitsplatzsichernden und ökologisch tragfähigen Wertschöpfung in unserem Lebens- und Wirtschaftsraum aus?

 

 

2016 / Vortragsreihe "Arbeit, Lohn, Einkommensverteilung"
jeweils (ZHG 105), 16:15,anschließend besteht die Möglichkeit zur Diskussion
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13.1.16 Konsequenzen von Einkommensungleichheit, Prof. Till van Treeck, Univ Duisburg-Essen
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20.1.16, Prof. Dr. Achim Truger; HWR Berlin; Thema "Umverteilung und Besteuerung"
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27.1.16, PRof. Klasen der Uni Gö Thema "Empirie u- Ursachen globaler Einkommensungleichheit",
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3.2.16, Dr. Asakal Uni Bielefeld Thema "Internationale Lohnunterschiede und Migration"

10.2.16 Podiumsdiskussion "Der Arbeitsmarkt der Zukunft"

Ob die Integration von Flüchtlingen, Gender Pay Gap oder die Vereinbarkeit von Beruf und Familie – der Arbeitsmarkt der Zukunft steht vor einer ganzen Reihe von Herausforderungen. Antworten und weitere drückende Fragen rund um das Thema „der Arbeitsmarkt der Zukunft“ möchten wir mit euch in einer Podiumsdiskussion als Abschluss der Ringvorlesung „Heterodoxie in der VWL: Arbeit, Lohn und Einkommen“ diskutieren. Als Referent_innen werden Daniela Behrens Staatssekretärin, Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Wilhelm Adamy Abteilungsleiter Arbeitsmarktpolitik,Deutscher Gewerkschaftsbund Iris Nowak Dipl. Sozialökonomin,Arbeitsgruppe Arbeit, Gender, Technik; TU Hamburg-Harburg Stephan Thomsen Professor für Angewandte Wirtschaftspolitik und Direktor des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung diese Fragen aus gewerkschaftlicher, politischer und ökonomischer Sicht beleuchten. Die Podiusmdiskussion findet am 10.2.16 von 16.00-18.00 Uhr im ZHG Hörsaal 105 statt. Der Eintritt ist frei.

 

Wissenschaftspreis für Team der ‚Kritischen Wirtschaftswissenschaften‘

Am 19.11.15 wurde ein Team der Hochschulgruppe ‚Kritische Wirtschaftswissenschaften‘ mit dem Niedersächsischen Wissenschaftspreis ausgezeichnet. Die Hochschulgruppe als Teil des deutschlandweiten Netzwerks ‚Plurale Ökonomik‘ tritt für eine Erweiterung der Perspektiven und Methoden in der Volkswirtschaftslehre ein. Momentan herrscht eine theoretische und methodische Monokultur, mit der wesentliche Wirtschaftsfragen nicht zu klären sind. Die zentrale Forderung des Netzwerks und der kritischen WirtschaftswissenschaftlerInnen ist deshalb die Erweiterung der Lehre um Inhalte, die bislang ausgespart werden.
Das Team hatte unter anderem in Eigenregie Seminare zu Themen wie „Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit“ und eine Ringvorlesung zur „Heterodoxie in der VWL“ organisiert. Dabei sprechen nicht nur theoretisch-methodische Überlegungen für eine stärkere Förderung der Pluralität in der Ökonomik, sondern auch das große Interesse an den Veranstaltungen der ‚Kritischen Wirtschaftswissenschaften‘ zeugt von der Relevanz derselben. Durchschnittlich 150 HörerInnen besuchten die Ringvorlesung im vergangenen Jahr wöchentlich. Die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Dr. Gabriele Heinen-Kljajic, überreichte die Preise am Donnerstag, 19. November 2015, im Landesmuseum Hannover. Die Auszeichnung für Studierende ist mit 2.500 Euro dotiert.
Das Preisgeld geht direkt an die Hochschulgruppe, die damit unter anderem ihr Engagement verstetigen möchte – in Form eines eingetragenen Vereins.

Das PreisträgerInnen-Team

Team Franziska Ellen Dorn, Tabea Lakemann, Felix Möller und Mathis Richtmann

foto: uni göttingen

Ringvorlesung "Finanzialisierung"

Unternehmen,Wirtschaftskultur und betriebswirtschaftliches Denken in Deutschland:
Dienstag, 24.11.2015 um 19:30 Uhr , ZHG 104 , Referent: Dr. Engel, Uni Göttingen
Rheinischer Kapitalismus, Soziale Marktwirtschaft, Deutschland AG, Land der Kartelle, Land des Mittelstands: Diese und andere Konzepte weisen auf deine Wahrnehmung hin, nach der Kapitalismus, Unternehmenslandschaft und Wirtschaftskultur in Deutschland spezifische Formen angenommen haben, die oftmals scharf gegen angelsächsische Modelle abgegrenzt wurden und werden.
Welche Perspektiven und Maximen hat die Betriebswirtschaftslehre entwickelt? Das Augenmerk gilt der institutionellen Entwicklung des Fachs, den sich verändernden Felder der Betriebswirtschaftslehre, der Einbettung in die internationale Forschungslandschaft und der gesellschaftlichen Bedeutung und Position von Betriebswirten und Betriebswirtschaftslehre im Wandel der Zeit.

8.12.2015 – Konzeptionelle Probleme der neoklassischen Investitions- und Finanzierungstheorie und der Neo-Institutionalismus als Alternative und Erweiterung Prof. Dr. Dr. h.c. Schmidt (Professor für Banking und Finance am House of Finance der Goethe Universität Frankfurt am Main) und Prof. Dr. Spindler (Professur für Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht t Universität Göttingen) 19:30 Ort: ZHG 008 :
Die neoklassische Theorie leitet aus der Annahme eines vollkommenen Kapitalmarktes stringente und praktisch nützliche Bewertungs- und Entscheidungsregeln für Investitionsentscheidungen ab. Darin liegt ihre Stärke und ihr Wert. Doch wenn man auch Anleitung für Finanzierungsentscheidungen geben will, und erst recht wenn man die vielfältigen institutionellen Gegebenheiten der Finanzwelt zu beurteilen oder gar sie zu verändern versucht, hat sie wenig zu bieten. Hier kommt die neo-institutionalistische Theorie zum Zuge. Sie baut auf der Grundidee auf, dass Informationen unvollständig und ungleich verteilt sind und leitet daraus ab, dass Kapitalmärkte nicht wirklich vollkommen sein können und dass genau deshalb Institutionen sehr wichtig – und bewusst gestaltbar – sind.

10.11.2015 – Prof. Dr. Nölke (Institut für Politikwissenschaften ins. Internationale Beziehungen und Internationale Politische Ökonomie an der Goethe Universität Frankfurt am Main)

17.11.2015 – Prof. Dr. Dierkes (Professur für Finanzen und Controlling an der Georg-August Universität Göttingen)

24.11.2015 – Dr. Engel (Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Georg-August Universität Göttingen)

 

Kritische Ökonomie: Vortrag Prof Dr. Niko Paech über "Postwachstumsökonomie"

13.1.11 / Unikorrespondent goest / Am 12.1.11 gab es in Göttingen wieder einen Vortrag in der Reihe "Kritische Ökonomie".Diesmal mit Dr. Niko Paech (derzeit Prof apl. Lehrstuhl Produktion und Umwelt an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) einem der profiliertesten Wachstumskritiker in Deutschland. Und um es gleich zu sagen: sein Vortrag war wirklich super (nur aus Zeitdruck viel zu stark zusammengekürzt). Das Thema, zu dem er eingeladen worden war, lautete: "Postwachstumsökonomie" - und er hat aufgezeigt, daß wir alle (also die globale / globalisierte Wirtschaft) uns kurz vor der Wand befinden, auf die wir mit vollem Tempo zurasen. Menschliche Gier werde immer ein starker Grund für den Drang an Wachstum sein. Auch machte er mehr als einmal deutlich, daß er mittlerweile weder an Kategorien wie "Vernunft" glaube noch an die Einsicht irgendwelcher Politiker*innen, gleich welcher Couleur. Es ginge, nach seinen Worten, nur noch darum, die Wucht des Aufpralls oder die Fallhöhe bei dem kommenden globalen Crash zu vermindern!
Ebenso zeigte er deutlich auf, daß es immer verlogen sei, überhaupt von der Vereinbarkeit von Nachhaltigkeit und Wachstum zu reden, weil eigentlich z.B. bei der Errichtung von Windenergieparks immer in gleichem Kilowatt-Leistungsumfang dann alte Kohle- oder Atomkraftwerke stillgelegt werden müßten - also im Sinne eines Nullsummenspiels Nachhaltigkeit und Wachstum sich gegenseitig ausschließen. Ebenso wurde plausibel aufgezeigt, daß mit dem Zahlungsmittel Geld im aktuellen Wirtschaftssystem immer automatisch ein Wachstumszwang verbunden ist, um den niemand herumkomme - und je weiter die Entfernung zwischen Geldherausgeber und Endproduzenten mit jeder Zwischenstufe der Zwang zum Wachstum immer höher ansteige.

Laut Paech könne ein überlebensfähiges Szenario der Zukunft möglicherweise grob so aussehen: in kommunalen Selbstversorgungszirkeln werden die Dinge des täglichen Bedarfs selbst hergestellt bzw. erzeugungsnah getauscht; in Europa würden jeweils ca. 20 Stunden in der Woche Erwerbsarbeit für die Menschen ausreichen und die anderen 20 Stunden für sich selbst aufgewandt (u.a. in Freizeit, Bildung, Kindererziehung, eigene Reparaturen, gärtnern in Community Gardens); die Wirtschaft könnte so um ca. 50 Prozent schrumpfen (incl. Ressourcenverbrauch). Eine solche Subsistenzwirtschaft (= Selbstversorgung) könnte die einzige Möglichkeit für ein Überleben der Menschheit darstellen. - Nach dem Vortrag gab es noch Raum für weitere Diskussionen.

Anmerkung der Redaktion: Paech war bereits 2009 zusammen mit einem Attac-Vertreter schon einmal bei der "Freien Altenarbeit", die ebenfalls einen Bericht über dessen Vortrag verfasst hat und auf ihrer Homepage >>Texte von Paech veröffentlichte. Paech ist auch auf Veranstaltungen zu Transition und Greenpeace vertreten.

Vortrag: "Göttinger Wirtschaft - Risiken und Chancen der Finanzkrise "

Vortrag im Ausschuss für Finanzen, Wirtschaft und Feuerwehr, am 18.8.09 , Referent: Freiherr v. Wendt, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Mitte e. V.

Clemens Freiherr von Wendt ist seit 1987 Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverband Mitte e.V. mit Sitz in Göttingen, Bürgerstraße 2a.
V. Wendt ist Rechtsanwalt und Politologe. Neben seiner Tätigkeit im Arbeitgeberverband ist er im Verwaltungsausschuss, dem Selbstverwaltungsorgan der Agentur für Arbeit Göttingen vertreten. Dort sitzen jeweils vier Arbeitnehmervertreter, Arbeitgebervertreter und Vertreter der öffentlichen Hand. Sie haben unmittelbaren, gestaltenden Einfluss auf die Arbeit der Arbeitsverwaltung.

Foto: Clemens Freiherr von Wendt, am 18.8.09

Struktur und Aufgaben des Verbandes

v. Wendt schilderte zunächst die Struktur des AGVerbandes Mitte als eines "relativ großen" Verbandes, der regional die Landkreise Göttingen, Northeim und Osterode erfasst, dem aber auch Betriebe aus Nordhessen und Gotha angehören.Es gibt keine streng geografische Zuordnung. In Bezug zur Tarifbindung heisst es auf der Webseite des Verbands : "Die Mitgliedschaft eines Unternehmens im AGV Mitte e.V. führt nicht zur Bindung an einen Tarifvertrag. Sie sind und bleiben frei, Tarifverträge anzuwenden oder es zu unterlassen." Der Verband ist im umfassenden Sinne beratend und interessenvertretend öffentlich aktiv. Wenn eine Firma z.B. Leute entlassen will, dann berät der Verband beim Abschluß von Sozialplänen. In speziellen arbeitsrechtlichen Fragen gibt der Verband Hilfestellung. Und gegenüber den Behörden und Sozialversicherungen vertritt der Arbeitgeberverband die politischen Interessen der Arbeitgeber.

Die Mitgliedsfirmen kommen aus nahezu allen denkbaren Branchen und haben sehr unterschiedliche Größen. Jeder, der eine Arbeitskraft beschäftigt, so v. Wendt, sei ja praktisch Arbeitgeber und so könne auch derjenige, der nur eine Putzfrau beschäftigt Mitglied im Verband sein. Mitgliedsfirmen sind z.B. auch die Betreiber von Altenheimen und Kliniken, privatwirtschaftliche Kindertagesstätten. Schwerpunkte liegen im Raum Göttingen bei der Optischen Industrie, der Logistik und Verpackung; in Osterode bei der Holzverarbeitung und derm Holzhandel. Ein großer Teil der Mitgliedsfirmen, der nicht unterschätzt werden sollte, machten Ärzte, Rechtsanwälte und Steuerberater aus.

Prognose

Mit dem Erfahrungshintergrund eines solchen Querschnittes an Branchen wagte v. Wendt eine Beurteilung der Lage und eine Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region. Zunächst einmal meinte er "Die Talsohle ist noch nicht ganz erreicht" . Im Herbst und im Winter werde die Zahl der Arbeitslosen noch zunehmen. Für den Verband bedeute das Beratung bei Kurzarbeit, bei der Gestaltung von Sozialplänen und Rechtsfragen bei Kündigungen.

Bewertung der Maßnahme "Kurzarbeit"

Das Hauptgestaltungsinstrument der vergangenen Monate, die Kurzarbeit, das wollte v. Wendt deutlich hervorheben, müsse von den Arbeitgebern teuer bezahlt werden. Normalerweise bestünde rechtlich eine Anspruch auf Entgelt nur bei Arbeit. Bei Kurzarbeit zahle einerseits die Bundesagentur für Arbeit einen Ausgleich auf 67 % bzw. 60 % bei Ledigen vom letzten Nettoeinkommen. Auch wenn nur noch die Hälfte der Zeit gearbeitet werden müsse der Arbeitgeber weiterhin 100 % Sozialleistungen bezahlen. Auch Feiertage und Urlaub müssen voll bezahlt werden. Für die Zeit ab 1.7.09 wurde allerdings geregelt, dass nach 6 Monaten Kurzarbeit keine Sozialabgaben mehr vom Arbeitgeber zu zahlen sind. Dann muß die Agentur für Arbeit dies zahlen.

Wie ist die Entwicklung der einzelnen Branchen zu bewerten:

Branchen mit stärkeren Krisenauswirkungen
Die in Göttingen stark vertretene "Komponentenfertigung" in den Bereichen Optik und Feinmechanik ist um 30-50 % geringer beschäftigt als vor der Krise. Göttingen als Zentrum für Meßtechnik ist insofern benachteiligt, als meßtechnische Komponenten im Maschinenbau erst "ganz hinten" in der Wertschöpfungskette zum Zug kommen.
Die Automobilzulieferer in Northeim, Osterode und HannMünden , Dassel und Herzberg , die z.B. Getriebe fertigen sind "schon arg gebeutelt , das aber auch schon seit längerem". Bei VW z.B. läuft die Zulieferung für den Polo gut. Inzwischen gibt es deshalb auch schon mal Nachorder.
Holzverarbeitung: der Markt hängt etwas am US-Baumarkt. Gegenwärtig hat z.B. das Spanplattenwerk in Herzberg große Schwierigkeiten
Handwerk: "ist beschäftigt bis oben hin." (unwidersprochener Zwischenruf der Ausschußvorsitzenden
Logistik/Spedition: Anfang 2009 sah es trostlos aus. LKWs wurden abgemeldet. Inzwischen hat sich die Lage stabilisiert, evtl. überleben aber nicht alle Firmen.

Branchen mit günstigerem Verlauf
Verpackungsindustrie: Die Investitionsvorhaben zeigen Optimismus
Bauwirtschaft: wie man in Göttingen sehen kann, wird an jeder Ecke gebaut, im Tiefbau herrscht zwar gnadenloser Wettbewerb, aber auch eine gute AuftragslageNahrungsmittelerzeugung und -erarbeitung sowie Lebensmitteleinzelhandel läuft weiterhin bei gleichem Umsatz. Der gnadenlose Wettbewerb hält die Preise dort niedrig und wirkt inflationsdämpfend. Allerdings werden die Gewinnmargen kleiner bei gleichem Umsatz.
Alten- und Pflegeheime
Medizintechnik (Wachstum im Umsatz, in Beschäftigung und in der Entwicklung)
Biotechnik: läuft besser
Dienstleistungsbereite der Ärzte, Steuerberater Architekten, Rechtsanwälte
"Die Summe der Kleinstbetriebe hat einen wichtigen Anteil an der Wertschöpfung"

Kreditversicherungsklemme

Ein Problem besteht durch die Notwendigkeit von Kreditversicherungen. Da kommt eine Reihe von Anfragen auf einen Fertigungsbetrieb zu. Auch jetzt in der Krise gibt es viele VOR-Anfragen um sich Lieferungen zu sichern. Damit diese Anfragen zu Aufträgen werden können ist die Fertigungsfirma auf eine Garantie angewiesen, dass der Kunde später auch zahlen kann bzw. bei Zahlungsunfähigkeit die Versicherung einspringt. Diese Garantie soll durch eine Kreditversicherung hergestellt werden. Nun gibt es einerseits immer häufiger Auftragsvoranfragen aber Probleme mit Kreditversicherungen. Und wenn eine Bank die notwendigen finanziellen Vorleistungen für eine Auftragsverwirklichung geben soll, dann soll sie einerseits vorsichtig mit Kreditvergabe sein, andererseits bekomme sie gesagt sie blockiere die Wirtschaft, wenn sie zögert.

 

V. Wendt beantwortete anschließend Fragen aus den Reihen der Ausschußmitglieder wobei deutlich wurde, dass der Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes und der Landtagsabgeordnete der Partei DieLinke nur schwer allein sprachlich eine Verständigung erzielen konnten.

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Ältere Artikel:

Wirtschaftsjunioren: Podiumsdiskussion zur Nachhaltigkeit

2001 / Die Wirtschaftsjunioren führen am DO, 17.5.2001, zusammen mit dem AIESEC Göttingen und Greenpeace Göttingen eine Podiumsveranstaltung zum Thema ‚nachhaltige Gesellschaft‘ durch.
Wieder mehr Fahrrad zu fahren und Energiesparlampen zu verwenden kann nicht die Lösung sein. Während jeden Tag 50 Tierarten aussterben, wächst die Weltbevölkerung unaufhaltsam; das Trinkwasser wird immer knapper, während Bangladesh im Ozean zu versinken droht. Gegen diese Entwicklung helfen keine "zurück-in-die-Vergangenheit"-Lösungen, sondern nur eine konsequente Umorientierung, welche die Umwelt im Rahmen einer starken, aber ökologischen Wirtschaft und Gesellschaft einbindet und schützt.
Wege aus dieser Falle haben bereits vor 5 Jahren Ernst Ulrich von Weizsäcker und andere in ihrem Bericht an den Club of Rome aufgezeigt. Welche technischen Konstruktionen, ökonomischen sowie politischen Ideen und globalen Institutionen braucht die Zukunft? Wie lassen sich Wirtschaft, soziale Gerechtigkeit und Ökologie vereinen?
Die Wirtschaftsjunioren Göttingen laden nun zusammen mit dem AIESEC Göttingen und Greenpeace Göttingen dazu ein, die Praxisberichte von vier ausgewiesenen Experten des nachhaltigen Wirtschaftens in einer Podiumsdiskussion zu erleben: Dr. Dirk Funck vom Institut für Marketing und Handel der Universität Göttingen, Achim Lohrie, stellvertretender Direktor des Direktionsbereichs Umwelt- und Gesellschaftspolitik des Otto-Versandes, Leif Nørgaard, Managing Director von Green Cotton in Dänemark, Gerhard Wallmeyer, Mitbegründer von Greenpeace Deutschland und seit 1995 Vorstandsmitglied von Greenpeace Russland.

DO, 17. Mai 2001, 18:00 Uhr, Universität Göttingen, Zentrales Hörsaalgebäude, Saal 105

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AK real-world-economic
gegen
Main-Stream des "Verein für Socialpolitik"


Ankündigung des Mainstreams groß

DIN A3 Ankündigung der "Ergänzungsveranstaltung" des AK Real World Economic unter Beteiligung der Göttinger Gruppe Kritische Ökonomie

Der Name "Verein für Socialpolitik" verleitet zu einer falschen Interpretation hinsichtlich der Ziele dieses Vereins. Der 1873 gegründete Verein hat keine "sozialen" Ziele sondern Hauptanliegen ist die Stabilisierung des kapitalistischen Wirtschaftssystems. Kapitalistische Auswüchse sollten nur deshalb verhindert werden, damit sie keine Rebellion der ArbeiterInnen provozieren. Sie wurden daher "Kathedersozialisten" genannt - obwohl sie mit Sozialismus nichts am Hut hatten - im Gegenteil: ihre Maßnahmen sollten ihn verhindern. Und heute ist dieser Verein auch eher das was der Untertitel des Namens aussagt: "Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften".
>>Verein für Socialpolitik


Foyer ZHG mit TeilnehmerInnen der Tagung des Vereins für Socialpolitik

Nun tagt dieser Verein mit einem recht großen Aufwand vom 9.9. - 12.9.12 in der Uni Göttingen. Schwerpunkt der Tagung ist das Thema "Neue Wege und Herausforderungen für den Arbeitsmarkt des 21. Jahrhunderts". Der Verein meinte, er müsse den Mitarbeiter des russischen Energiekonzerns Gazprom, der früher einmal als Kanzler Schröder in Deutschland gearbeitet hatte zum Vortrag über dessen eingeführte Hartz4 Gesetze einladen. Der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit tritt auf (Jürgen Weise (Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg) Auswirkungen der Hartz---Reformen auf die Flexibilität der Arbeitsmärkte) und es gibt auch einen Empfang der Deutschen Bundesbank in der Stadthalle.

Ein anderer ehemals hochrangiger SPDler - Oskar Lafontaine (heute Partei DieLinke) wurde zu einer Art Gegenveranstaltung zu Schröder und der Mainstream-Veranstaltung des Socialpolitikvereins vom >>"AK Real World Economie" präsentiert. (Dankenswerterweise waren auch alle anderen Vorträge dieser Veranstaltung per live-stream zugänglich) Mit real wolrd economie werden alternative Wirtschaftssysteme gesucht, z.B. Weg vom Wachstumswahnsinn. Die Bitte aus dem Publikum an Lafontaine, auch nach alternativen Wegen zu suchen beantwortete der mit dem Eingeständnis, daß er leider damals "an der Macht" leider nicht daran gedacht zu haben Lehrstühle für alternative Wirtschaftswissenschaften zu installieren.

Vortragsraum im VG, 4. Stock

Hier Podiumsdiskussion "Kommen in der Postwachstumsökonomie noch die Briefe an"

 

Danach sprach Ulrich Schneider vom Paritätischen Gesamtverband zum Thema "Was bleibt vom Sozialstaat nach den rot-grün-gelb-schwarzen Reformen?" "

Hartz4 hat über nacht aus Arbeitslosen mehr als 6 Millionen Sozialhilfeempfänger gemacht und in Armut gebracht.

Recklinghausen, Leipzig, Schwerin ... bis zu 34 % der Kinder in Hartz4 Haushalten. Dass alle morgens aus dem Bett kommen, die einen zur Arbeit die andern zur Schule - das kennt man da nur noch aus der Lindenstraße. Insgesamt 1,9 Millionen Kinder sind dem , dieser Perspektivlosigkeit ausgeliefert, die die Agenda 2010 ausgelöst hat


Schneider (hier während seines Vortrags am 10.9.12 im VG der Uni Göttingen) wies mehrfach auf die Umverteilungsdemo am 29.9. - Siehe Plakat rechts - hin.

Das Menschenbild so Schneider, hat sich total geändert in dieser Politik. Menschenwürde spielte bei der Agenda 2010 keine Rolle mehr, die Menschen wurden als potentielle Betrüger und Parasiten verunglimpft. Seit 2010 , von 2,3 Millionen Jobs sind nur 1,3 Millonen regulär, 1 Millionen sind prekär beschäftigt. Den Mythos "das können wir nicht finanzieren" sollten wir entzaubern.

 

AStA unter Juso-Vorsitz ärgerlich über Auftritt Lafontaines in der Uni

10.9.12 / Der AStA, dessen Vorsitzender Juso-Hochschulgruppe stellt, hatte den geplanten Auftritt von Schröder bei der Jubiläumsfeier in der Aula vor ein paar Wochen nicht kritisiert. Den Auftritt bei der Tagung des Vereins für Socialpolitik nun aber sieht der AStA als Grund für nichterwünschte Polizeipräsenz auf dem Campus. Allerdings zieht der AStA den Auftritt Lafontaines bei der sogenannten "Ergänzungsveranstaltung" mit in die Kritik ein und kritisiert diesen noch ausführlicher.
"Neben einem starken Aufgebot universitätsinterner Sicherheitskräfte befanden sich auch vereinzelte Polizeibeamt_innen auf dem Campus. "Polizeieinsatzkräfte auf dem Campus stellen für uns eine unnötige Provokation dar. (...) Darüber hinaus befanden sich in der angrenzenden Goßlerstraße zehn Polizeieinsatzwagen, fünf davon von der als besonders aggressiv geltenden Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE). (...) Vor dem Hörsaal, in dem Schröder sprechen sollte, fanden selektive Taschenkontrollen statt. Menschen, die sich nicht kostenpflichtig anmelden konnten oder wollten - unter ihnen viele Studierende - , waren sowieso von Vornherein ausgeschlossen. Der AStA verurteilt, diese Zwangsmaßnahmen gegen Studierende."
Fokussiert auf Schröder und Lafontaine behauptet der AStA: "Die Einladung von Politgrößen hat zu dieser unnötigen Polizeipräsenz geführt." allerdings sind auch Vertreter der Bundesbank etc. anwesend gewesen.
Ausführlicher kritisiert der AStA das Auftreten Lafontaines, es sei nur um "parteipolitische Profilierung gegangen. Dies kann nicht bestätigen, wer die Live-Übertragung des Lafontainschen Diskussionsbeitrags im Internet verfolgt hat. Trotz dieser allseits zugänglichen Übertragung per Internet behauptet der AStA, es

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