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Firma
Adams und das Bangen der MitarbeiterInnen 2000/2001 Insolvenzerwalter
kündigt Adams-Mitarbeitern Adams: ,,Aus" für 140 Kolleginnen?
Dem Ganzen war ein Treffen der Gesellschafter vorausgegangen, auf dem wohl festgeklopft wurde, dass es mit der Firma in der bisherigen Form nicht weiter geht. Besonders mies ist dabei, dass die Geschäftsführer und die Gesellschafter nicht den Mumm hatten, sich am Montag (27.11.2000) vor die Kolleginnen zu stellen und ihnen das ihrer Ansicht nach Unvermeidliche zu verkünden. So durften sich die Kolleginnen am Dienstag die vollendeten Tatsachen in einer Betriebsversammlung anhören. Ob und wie es mit Adams jetzt weiter geht, ist noch nicht klar. Aufgabe eines lnsolvenzverwalters ist es als erstes, sich einen Überblick über die Schülden und die Vermögenslage zu verschaffen, um dann zu entscheiden, dass ein Insolvenzverfahrep eingeleitet wird. Insofern ist für die 140 Kolleginnen bei Adams noch nicht aller Tage Abend. Wenn der Insolvenzverwalter findet, dass noch genügend ,,Substanz" im Unternehmen ist und dass genügend Kunden da sind, um das Geschäft weiterzuführen, wird er entscheiden, die Firma weiter leben zu lassen. Dann kommt es zu einem Vergleich mit den Lieferanten, die auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten und der Firma das wirtschaftliche Überleben sichern. Das ist für die Lieferanten bei einer im Prinzip gesunden Firma billiger als sofort alles in die Tonne zu kloppen und so auf noch mehr Geld verzichten zu müssen. Für die KollegInnen beginnt auf jeden Fall eine schwere Zeit. Zum einen ist da die Unsicherheit, ob es für Adams überhaupt weiter geht. Und wenn es weiter geht wird für alle Kolleginnen wieder die Zeit des ,,Sparens", der ,,Straffung", der ,,Verschlankung", der ,,Konzentration auf das Kemgeschäft", kurz: der Entlassungen anbrechen. Die letzte große Entlassungswelle im Herbst 98 ist noch in schlechter Erinnerung. Die jetzigen Geschäftsführer haben auf jeden Fall nicht unbedingt eine Meisterleistung hingelegt. Nach dem Ausscheiden des Göttinger Groß-Zampanos und Firmengründers Adams haben sie es geschafft, die Firma nach der großen Umstrukturierung innerhalb von zwei Jahren wieder vor die Wand zu fahren. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein geschickter lnsolvenzverwalter für eine Firma mehr erreicht als es die Geschäftsleitung davor getan hat. Da Adams ja ein funktionierender Betrieb mit ausreichend Aufträgen ist, gibt es also durchaus Hoffnung für die Kolleginnen. Wir können nur mit den Kolleginnen hoffen, dass der lnsolvenzverwalter zusammen mit den Gläubigern und den Banken eine vernünftige Lösung verhandelt, die den Erhalt der Arbeitsplätze sichert. Was für die Phywe möglich war, sollte auch für die Kolleginnen von Adams möglich sein. |