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Die redaktionelle Aktualisierung und Neu-Berichterstattung von goest wurde nach 20 Jahren 2019 stark reduziert.
Besonders häufig abgerufene Archivseiten erhalten gelegentlich ein update; zu besonders wichtigen Themen werden auch weiterhin aktuelle Artikel verfasst, siehe Titelseite / Start


Flüchtlinge / Flüchtlingshilfe

"solidarity city"- Kampagne „Bürgerasyl“
Medizinische Flüchtlingshilfe / Medinetz
Überregionale Welcome2stay‘ Gruppen

2016
Initiative "Welcome Dinner Göttingen"
Projekt Familienzusammenführung
Berufskolleg*innen für Flüchtlinge
Voigtschule /Schwangere und Säuglinge
Migrantische Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe
Mediengespräch: Sicherheit 8.2.16

2015
Bildungszentrum für Flüchtlinge 19.11.15
Fortbildung in der Flüchtlingsarbeit

Spendenzentrum
Flüchtlingshilfe / Initiativen
Flüchtlingskinder in Kita/Grundschule“
Meinungsgerüchte in Rosdorf Sept 15
Treffen mit Flüchtlingen
Sept 15
Kostenlose Rechtsberatung / Erstberatung

Gastfamilien für "UMFs"

Gö abschiebefreie Zone
Initiative Willkommen Flüchtlinge

2014 "Unbegl. Minderjährige (UMF)
2014 Veranstaltungsreihe Lampedusa
2013 "Klima des Willkommens stärken"
2009 Innenstadtaktion "Festung Europa"
2004 Aktionstag gegen Lager
2002 Flüchtlingstag

> Flüchtlingsunterkünfte in Gö

> Dialogforum Zietenterrassen
> Landkreis Gö/Osterode

Landrat Heiligenstadt, brachial
Landkreis - Veranstaltung zu Flüchtlingsfragen
Spenden Adelebsen/Rosdorf 8.15

> Rechtsradikale Gewalt gegen Flüchtlinge
>Friedland Rechtsradikale

> Grenz-, Asyl- und Visapolitik)
> Asyl (Ak Asyl) >BAZ
> Bleiberecht, Abschiebungen
> Friedland

>Protest vor CDU-Parteibüro

 

Flüchtlingshilfe / Initiativen

> Nachbarschaftszentrum Grone >>Homepage

>> Zukunftswerkstatt
>> Naturfreunde
> HdK
Runder Tisch Europaallee (seit 24.2.16) Grün-Weiß Hagenberg Pappelweg 3
>>
Nachbarschaftszentrum Holtenser Berg (NBZ)

>> Flüchtlingshilfe
>> WeendeGroße Breite Sandriza@Hotmail.de

>> Initiative Runder Tisch Zieten rundertischzieten@web.de

>>Initiative OM 10
Initiative Voigtschule: fhvoigtschule@gmx.de
Freundeskreis der Breslauer Str freundeskreis.breslauer@posteo.de

Vernetzungstreffen freiwilliger Flüchtlingshilfe Initiativen
> Forderungen für Mindeststandards in Unterkünften

Flüchtlingshilfe
Welche Möglichkeiten, Hilfen, Fortbildungen und Aufwandsentschädigungen gibt es für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe?

(Textauszüge, Stadt Göttingen 20.10.19)
Wie kann ein Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamt erfolgreich verlaufen? Wie können Geflüchtete selbst als Ehrenamtliche aktiv werden? Die Informations- und Dialogrunde vom Büro für Integration der Stadt Göttingen in Kooperation mit dem Projekt „Stadtlabor: Migration bewegt Göttingen“ am Montag, 28. Oktober 2019, von 17.00 bis 19.00 Uhr im Stadtlabor, Schildweg 1, Göttingen.
In der Veranstaltung berichten Vertreter*innen der Flüchtlingssozialarbeit der Stadt Göttingen, der Unterkunftsleitung einer Wohnanlage und der Ehrenamtskoordination beim Migrationszentrum und bei Bonveno darüber, wie sie mit Ehrenamtlichen zusammenarbeiten und auf welche Weise sie diese bei der Begleitung von Geflüchteten unterstützen können. Zu Wort kommen sollen auch Personen mit Fluchterfahrung, die stellvertretend für andere Geflüchtete über ihre Erfahrungen und Herausforderungen im alltäglichen Leben in Deutschland berichten. Ein*e ehrenamtliche*r Begleiter*in wird davon erzählen, wie Ehrenamtliche das Ankommen von Geflüchteten in der Stadtgesellschaft fördern können. Teilnehmerinnen der Dialogrunde sind eine Flüchtlingssozialarbeiterin (Stadt Göttingen), Bettina Briesemeister (Bonveno Göttingen gGmbH, Leitung Wohnanlage Zietenterrassen), Natascha Wellmann-Rizo (Migrationszentrum für Stadt und Landkreis Göttingen, Koordination Ehrenamt) und Julia Pfrötschner (Bonveno Göttingen gGmbH, Koordination Ehrenamt und Patenschaften). Moderieren wird Dr. Jelka Günther (Universität Göttingen, Projektkoordinatorin „Stadtlabor: Migration bewegt Göttingen“).

 

"Stadt der Zuflucht" , Solidarity City", '50 aus Idomeni'

26.8.18 /
Fraktionsübergreifende Anträge der Grünen, der Linken und der Piratenpartei im Kreistag und Rat fordern angesichts der menschenrechtlichen Katastrophe an den Außengrenzen Europas einhellig die zusätzliche Aufnahme von Geflüchteten. Intention neben dem unmittelbaren Schutz Geflüchteter ist ebenso, sich als "Stadt/Kommune der Zuflucht" zu positionieren und sich mit den zivilgesellschaftlichen Organisationen der Seenotrettung zu solidarisieren.
Aber SPD und CDU mauern. Ja, im Gegenteil, die Stadt hat einen vorübergehenden Aufnahmestopp für Göttingen beim niedersächsischen Innenministerium erwirkt.

Antrag im Landkreis
Mehr geflüchtete Menschen aufnehmen - Kommune der Zuflucht werden. Der Kreistag möge beschließen:
1. Der Landkreis tritt an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge BaMF heran, um über das Kontingent hinaus Geflüchtete im Landkreis Göttinge n aufzunehmen. Dies soll vom UNHCR (Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen) begleitet und vom Land Niedersachsen möglich gemacht werden.
2. Mit diesem Vorstoß unterstützt der Landkreis die Ini tiative in der Stadt Göttingen eine "Kommune der Zuflucht" (Solidarity City) zu werden.

Antrag im Rat
Der Rat der Stadt Göttingen erklärt sich jetzt und in Zukunft bereit, zusätzlich zur regulären Zuweisung der Landesregierung 50 aus dem Mittelmeer gerettete geflüchtete Menschen aufzunehmen. Der Oberbürgermeister wird aufgefordert, diese Bereitschaft dem Innenminister des Landes Niedersachsen zu melden. Die Stadt Göttingen solidarisiert sich mit den Seenotrettungsorganisationen.

'50 aus Idomeni'
Im Landkreis Göttingen wird aktiv die Aufnahme weiterer über das "normale" Kontingent hinausgehende Anzahl von Flüchtlingen angestrebt. Seit längerem besteht die Forderung, 'Idomeni- Flüchtlinge nach Deutschland zu holen. Deutschland wollte mit dem 'relocation-Programm' bis Ende September 2017 monatlich je fünfhundert Flüchtlinge aus Griechenland und Italien aufnehmen und ist gescheitert. In vielen Städten und Gebieten sind Initiativen entstanden, die eine direkte Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Ausland durch ihre Kommune fordern wie '50 aus Idomeni' und 'Städte der Zuflucht'.

Solidarity City ist ein Netzwerk von Initiativen aus über 16 Städten, die ihre Stadt zu einer solidarischen Stadt machen wollen. In Augsburg, Bremen, Hanau, Osnabrück, in vielen weiteren Städten und so auch in Göttingen, haben sich Menschen zusammengeschlossen um die Vision einer solidarischen Kommune in die Realität umzusetzen. Da für mischen die lokalen Bündnisse sich in die lokale Politik ein und wollen politisch daran arbeiten. Wir sind überzeugt, dass unsere Kommune dem Wohlergehen aller dort lebenden Menschen verpflichtet ist, nicht nur denjenigen die einen deut schen Pass haben oder genügend Geld. Wir wollen eine Kommune, in der kein Mensch illegal leben muss . Wir wollen eine Kommune, aus der kein Mensch abgeschoben wird, in der sich alle frei und ohne Angst bewegen können. In einer solchen solidarischen Kommune haben alle Menschen das Recht zu leben, zu wohnen und zu arbeiten.

 

Stadt führt Flüchtlingen in Unterkünften als "Obdachlose"

Vernetzungstreffen der Initiativen zur Unterstützung von Geflüchteten:
"Wohnraumversorgung statt Verunsicherung von Geflüchteten"

/ 13. Juni 2018 / Text der Initiativen, von goest gekürzt / >>vollständiger Text
Am 15. Mai hatte Dezernentin Petra Broistedt in der Sitzung des Sozialausschusses die Verlängerung der Notunterkunft Siekhöhe mit der Argument begründet: In Göttingen herrscht akute Wohnungsknappheit. Ab dem 17. Mai, also nur wenige Tage später, verschickte die Stadtverwaltung hunderte Briefe an Geflüchtete in Göttinger Unterkünften mit der Aufforderung, ihre „Obdachlosigkeit durch ständige und intensive Suche nach einer eigenen Wohnung zu beseitigen“.

Geflüchtete reagierten verunsichert wegen des Begriffs „Obdachlosigkeit“, waren sie doch bisher davon ausgegangen, dass sie in ihrer Unterkunft sicher untergebracht seien, bis sie eine Wohnung finden. In dem Brief verlangt die Verwaltung von den Geflüchteten, alle vier Wochen Nachweise über ihre Wohnungssuche zu erbringen. Durch diese Aufforderung sowie festgelegten Termine zur Vorsprache sind viele Geflüchtete zusätzlich verunsichert. In den allermeisten Fällen scheitert die Wohnungssuche schon bei einem ersten Telefongespräch. Darüber aber gibt es in aller Regel keine Belege. Geflüchtete befürchten jetzt Sanktionen. „Will die Stadt Geflüchtete etwa aus den Unterkünften werfen, wenn sie keine Belege vorlegen können?“

Im weiterhin gültigen „Konzept zur Wohnraumversorgung und Integration von Flüchtlingen in der Stadt Göttingen“ vom Februar 2014 ist vorgesehen, ein Umzugsmanagement für Geflüchtete einzuführen. Die Realität sieht anders aus. Wir fordern, dieses Konzept endlich zu realisieren. Die Liberalisierung der Bewilligungspraxis bei Anträgen auf Kostenübernahme bei gefundenem Wohnraum. Die derzeit geltenden Sätze müssen der Mietpreisentwicklung angepasst werden.

Darüber hinaus ist ein umfassender sozialer Wohnungsbau überfällig. Kommunale Wohngebäude dürfen nicht verkauft, sondern müssen als Wohnraum nutzbar gemacht werden. Leerstände dürfen nicht länger schulterzuckend hingenommen werden.

 

"solidarity city"- Kampagne „Bürgerasyl“

15.6.17 / Seit ein paar Monaten gibt es bundesweit (z.B. in HH, S, OS, FfM, HB, L,...) den Anlauf zur Gründung von „Bürger-Asylen“. Sie kommen im Gleichklang mit den Initiativen zur „Solidarischen Stadt, der „solidarity city“ oder der „sanctuary city“. Sie entspringen zweier paralleler Erfahrungen: Da steht die Betroffenheit derer, die sich in Willkommensinitiativen vehement gegen die Abschiebung derer einsetzen, denen sie bisher den Weg in die deutsche Gesellschaft ebnen wollten. Aber da steht auch der konkrete Schutz all derer, die aktuell von Abschiebung bedroht sind. Und derer sind es so viele, dass engagierte Kirchengemeinden längst überfordert sind. Aus dieser Verantwortung heraus entstehen diese Versuche der Gründung von Bürger-Asylen. Während es in anderen Bundesländern dabei aktuell vornehmlich gegen die gravierendsten Menschenrechtsverletzungen, nämlich die Abschiebungen nach Afghanistan geht, schützen hier in Niedersachsen Kirchenasyle bisher z.B. Frauen, die mit ihren Kindern via Dublin-Verfahren in die Obdachlosigkeit z.B. Italiens oder Griechenlands abgeschoben werden sollen, oder Menschen, die in Kettenabschiebungen doch wieder in Kriegs- und Krisenregionen landen.
In Göttingen hat sich in den vergangenen Wochen ein Träger*innenkreis für das Projekt „Solidarity City“ gegründet. „Solidarity City“ (manchen Orts auch „sanctuary city“) ist ein Konzept, das aus den USA kommend, inzwischen auch in Kanada und GB von über 500 Gemeinden getragen wird und u.a. Illegalisierten den Zugang zu öffentlichen Gütern und Dienstleistungen erstreitet.

Veranstalter*innen:
Eines unserer ersten Anliegen darin ist die Schaffung eines Bürgerasyls. Wir wollen damit das Kirchenasyl in die Zivilgesellschaft verlängern und mit unseren Ressourcen, Namen und Wohnungen Schutz bieten für von Abschiebung Bedrohte. Hierfür wollen wir eine Kamapgnengruppe gründen und eine ersten Mobilisierungen starten. Als dann wollen wir es wagen, im Sinne eines schützenden Bürgerasyls aktiv zu werden und an die Öffentlichkeit zu treten. Unser Signal an die Politik soll sein: Nicht in unserem Namen! Wir übernehmen Verantwortung für Solidarität und Mitmenschlichkeit. Um hierin einen ersten Schritt weiter zu kommen, wollen wir mit Euch in den Austausch treten, Euch – als Privatperson oder als Vertreter*innen Eurer Organisationen - für die Kampagne gewinnen, und klären, auf welche (Art von) Unterstützung wir bauen, auf welche Kräfte wir zählen können.

Veranstaltung
Um die dabei auftretenden Fragen kompetenter beantworten zu können, haben wir Genoss*innen aus Hanau und Stuttgart eingeladen, von den dort bereits laufenden Initiativen und Erfahrungen zu berichten.Ihr seid also herzlichst eingeladen, mit uns am Mo., den 19. Juni, um 19:30 im Nebenraum des Kabale die Göttinger Kampagne „Bürgerasyl“ aus der Taufe zu heben. Wir freuen uns sehr auf die Kooperation! Maria, Stefan und Tobi von „Solidarity City“

Überregionales Treffen von ‚Welcome2stay‘ - Gruppen

14. Januar 2017, 12:00 – 17:00 Uhr Tagungsort: musa, Hagenweg 2a
 Anmeldung unter mail@welcome2stay.org

Wir möchten Euch, Eure Gruppen, Initiativen oder Organisationen zur nächsten
Die Konferenz dient vor allem der Vorbereitung der Aktionstage, für die wir vom 18. - 23. März aufrufen. Zugleich soll sie auch Ort weiteren Kennenlernens und Vernetzens sein. Mit den Aktionstagen wollen wir unseren Kernforderungen, das Recht zu kommen, zu gehen und zu bleiben und gleiche soziale Rechte für Alle, hörbaren und sichtbaren Ausdruck verleihen. Sie sollen zeigen, an wie vielen Orten unser solidarischer Gegenentwurf zur herrschenden Politik der Abschottung und nach wirtschaftlichen Maßstäben regulierter Migration bereits gelebt wird. Thematischer Schwerpunkt der Aktionstage bildet das Recht auf Bleiben in all seinen Facetten, sowie der Kampf gegen Abschiebungen. Abschiebung zählt zu den radikalsten und brutalsten Verletzungen gleicher sozialer Rechte und des Rechts auf Bewegungsfreiheit und Bleiben. Für die Bundesregierung ist sie jedoch ein probates Mittel ihrer verschärften Asylpolitik und der Eingemeindung des Rechten Rands. Dagegen wollen und müssen wir gemeinsam laut werden. Den Aufruf zu den Aktionstagen findet Ihr hier: www.welcome2stay.org

Tagesordnungsvorschlag

  • 12:00 – 12:30 Uhr Vorstellung: welche Personen / Gruppen mit welchen Erwartungen?  Was ist das Ziel der Konferenz, Vorstellung und Entscheidung der Tagesordnung
  • 12:30 – 14:00 Uhr Arbeitsgruppen , Entwickeln von Aktionsformen für die Aktionstage in regionalen AGs , Afghanistan AG (IL HH & Hazara Verein)
  • 15:00 – 15:45 Uhr Vorstellung der AG Ergebnisse
  • 15:45 – 17:00 Organisatorische Absprachen: regionale, städtische KoKreise wie z.B. in Berlin , Umsetzung der Aktionen, bundesweite Koordinierung

Medizinische Flüchtlingshilfe / Medinetz

Nebenstehendes Schild prangte Oktober 2018 noch an einem Fenster im EG des OM 10 in der Oberen Masch 10. Allerdings wurden dem Projekt Mittel entzogen

2022:

https://medinetz-goettingen.de

c/o Migrationszentrum Göttingen Neustadt 18, 37073 Göttingen Offene Beratungzeiten: Montags von 17- 18.30 Uhr. Telefon –
0551/557 66 (während Beratungszeit) Im Notfall +491639499879

23.10.18 Ausschuss für Soziales, Integration, Gesundheit und Wohnungsbau um 16.00 Uhr im Sitzungsraum Thorn (126) im Neuen Rathaus Themen sind unter anderem die medizinische Versorgung Geflüchteter

Um ein paar tausend Euro muss vergeblich gebettelt werden, während für Prestigeobjekte die Hundertausender nur so sprudeln.

GöLinke / 4.1.18 / Pressemitteilung
Die Göttinger Linke Ratsfraktion ist betroffen über die Meldung fehlender Mittel bei Medinetz Abgelehnt, die brauchen das nicht, die bekommen ja Geld vom Land. So spielte es sich ab, als im Rahmen der Beratungen des Nachtragshaushalts 4.500 Euro für das Projekt Medinetz beantragt wurden. Geld, das z.B. für die medizinische Betreuung schwangerer Frauen aus Osteuropa benötigt wird, die sich ohne Versicherungsschutz bei uns aufhalten. Die Antragsteller hatten klar zum Ausdruck gebracht, dass die Mittel aus dem Landesprojekt "Anonymer Krankenschein" nicht für alle von Medinetz betreuten Personen eingesetzt werden können und somit nicht ausreichen. Die Göttinger Linke Ratsfraktion hat schon bei der Beratung und Verabschiedung des Nachtragshaushaltes auf das Missverhältnis zwischen abgelehnten kleinen Summen für soziale Projekte wie die Göttinger Tafel (15.000 €) und Medinetz (4.500 €) und großzügiger Bewilligung für Prestigeprojekte hingewiesen. So war es kein Problem und kaum eine Diskussion wert z.B. 350.000 Euro als Einlage für die Betreibergesellschaft des Kunstquartiers zu bewilligen. Übrigens ebenfalls eine freiwillige Leistung, bei der man in anderen und den oben angeführten Fällen sonst immer wieder auf bedauerliche Begrenzungen der Haushaltsvorgaben hinweist. Für die Göttinger Linke gilt nach wie vor, an erster Stelle müssen die Menschen stehen und erst wenn für die in ausreichendem Maße gesorgt ist, dann kann man auch über die Förderung von Prestigeobjekten nachdenken. Wir halten es für einen Skandal, dass das Medinetz jetzt um Spenden betteln muss, um seine wichtige Arbeit für Menschen ohne Versicherungsschutz fortführen zu können.

Unterstützungsaktion für das Medinetz
am 6.1.18 ab 12 Uhr wird im Zindelhof (Zindelstraße) Punsch für das Medinetz ausgeschenkt. Der Erlös kommt dem Medinetz zu gut. und dient der "Gesundheitsversorgung von Migrant*innen, die aufgrund von rassistischer Gesetzgebung im deutschen Gesundheitssystem keinen Zugang zu Regelversorgung haben. Da Stadt und Landkreis die Zuschüsse ab 2018 ersatzlos streichen, ist die Finanzierung der Gesundheitsleistungen unserer Klient*innen unsicher.

Tätigkeitsfeld des Medinetzes

goest / 9.1.17 Medinetz kümmert sich z.B. um Schutzimpfungen für Kinder, Schwangerschaftenvorsorge und Entbindung, Hebammenbetreuung, zahnärztliche Behandlung, fachärztliche Diagnostitk und Behandlung (zB Neurologie, Innee, Gynäkologie, HNO) Psychiatrie, Medikamente, ambulante OPss, Dolmetschen, Fahrten zur Behandlung http://www.mfh-goe.org/ Migrationszentrum Göttingen Weender Straße 42 . Für die Gewährleistung und Organisation der. med., psychl. und sozialen  Versorgung und Betreuung von Flüchtlingen ohne anderweitige Versorgungsmöglichkeiten (Papierlose, „Illegale“) hatte die Flüchtlingshife erneut eine Unterstützung beantragt.

Projekt "Gesundheitsversorgung Papierloser" (Texte von Medinetz)

"Wir sind ein seit 1997 in Göttingen bestehendes selbstorganisiertes und nichtstaatliches Projekt und Teil von Medinetz Deutschland. Als AntiRassismus-Initiative verfolgen wir das Ziel, die Gesundheitsversorgung von illegalisierten Geflüchteten und Migrant*innen auf politischem und pragmatischem Wege zu verbessern und kämpfen für das gleiche Recht auf Gesundheit für alle Menschen."

Die Medizinische Flüchtlingshilfe e.V. Göttingen - Namensänderung (aber nicht Aufgabenänderung) letztes Jahr in "Medinetz" - hat zusammen mit dem Medinetz Hannover einen selbständigen Trägerverein gebildet für das Landesprojekt "Gesundheitsversorgung für Papierlose". Dieses Projekt vermittelt und finanziert Krankenbehandlung für Menschen ohne rechtlichen Aufenthaltsstatus ohne Weitergabe ihrer Daten an amtliche Stellen. Dies ist beschränkt auf § 4 AsylbLG (akute und schmerzhafte Erkrankungen, vorgeschriebene Impfungen und Vorsorgeleistungen sowie Hilfeleistungen im Umfeld von Geburten). § 6 (sonstige zur Sicherung der Gesundheit unerlässliche Leistungen) darf nicht angewendet werden, ebenso dürfen psychische Erkrankungen nicht übernommen werden, allenfalls "Notinterventionen" (d.h. unmittelbar drohender Suizid). Das Projekt ist für beide Städte mit 500.000 € pro Jahr für Behandlungs- und Verwaltungskosten ausgestattet. Es ist sehr umstritten und steht daher unter enger Beobachtung - Weitergabe von Mitteln ist schon allein deshalb völlig ausgeschlossen, auch und gerade an die MFH/ Medinetz Göttingen. - Der Zuwendungsbescheid für das Jahr 2015/ 16, aus dem das beschränkte Leistungsspektrum hervorgeht, liegt dem Sozialdezernat vor; Übernahme psychischer Erkrankungen hat das Sozialministerium nicht ausdrücklich untersagt, aber aus dem Behandlungsschein gestrichen, der im Rahmen des Projekts ausgegeben wird.

Aufgaben des Medinetz Göttingen
Das Medinetz Göttingen existiert schon seit ca. 20 Jahren; bezuschusst wird es durch die Stadt seit ca. acht Jahren, durch den Landkreis seit vier Jahren. Es versorgt aufgrund der Gesetzeslage
1. diejenigen Papierlosen, die bei obigem Projekt durch die Maschen fallen;
2. Menschen, die unzureichend versorgt werden nach § 4 und 6 AsylbLG; in Göttingen zum Beispiel dann, wenn ÄrztInnen normalerweise behandeln würden, aber rechtliche Konsequenzen (z.B. Nicht-Honorierung oder aus Unkenntnis vermutete Strafverfolgung) befürchten; oder Kranke, denen ein Ausreisetermin mitgeteilt wurde
3. Krankenbehandlung für EU-BürgerInnen ohne Krankenversicherung - sie haben nur Anrecht auf Notversorgung; ihre Zahl ist seit fünf Jahren sehr gewachsen. Wir vermitteln hierzu auch Beratungen anderer Stellen für Möglichkeiten, diese Menschen in Sozialhilfe oder in die AOK zu bringen. Das dauert aber lange, und die Verschleppung von Krankheiten ist inhuman und hat teure Folgekosten, Privatrechnungen und Unabwendbares wie z.B. Geburten können die Betroffenen nicht bezahlen.xxx
Soweit und solange das Behandlungsdurcheinander (mit gravierenden Verzögerungen) letztes Jahr nicht klärbar war, haben wir auch Behandlungen für Asylsuchende aus Sammellagern übernommen. Der Landkreis Göttingen hat dem Medinetz Gö für das Jahr 2017 3.500 € Förderung zugesproche

Zuschuss für Medizinische Flüchtlingshilfe gestrichen

Nach unserem Artikel "Unterstützung der Medizinischen Flüchtlingshilfe gestrichen" und weiteren Nachfragen hat sich folgendes ergeben: Medinetz (ehemals Medizinische Flüchtlingshilfe) arbeitet einerseits im Landesprojekt "Gesundheitsversorgung für Papierlose" mit, hat aber für andere Arbeitsbereiche einen Förderantrag gestellt. Der wurde offensichtlich nicht bewilligt. 11.2.17

Die Med. Flüchtlingshilfe Göttingen e. V.hatte 2016 von der Stadt noch einen Zuschuss über 7.000   erhalten. Für 2017 und 2018 ist die Fördersumme auf 0, - € gesetzt. (S. 309 des Haushaltsentwurfs Nr. 4318000) In den Haushaltsunterlagen war folgende Passage enthalten:

Die Erklärung von Medinetz: 10.2.17 / "Euer Artikel ist eigentlich gut und informativ, aber es gibt einen fatalen Fehler: Wir hatten keineswegs bei der Stadt "Betreuung von Flüchtlingen ohne anderweitige Versorgungsmöglichkeiten (Papierlose, „Illegale“)" beantragt, sondern im Antrag ausdrücklich darauf verwiesen, dass Papierlose großenteils durch ein Landesprojekt versorgt werden, an dem das Medinetz über einen gemeinsamen Trägerverein mit dem Medinetz Hannover beteiligt ist. (...)"

Erklärung von Medinetz 11.2.17:"Das Medinetz HAT letzten September einen Antrag auf Förderung an die Stadt gestellt; in diesem Antrag hat es klargemacht, dass es zwar am Verein "Gesundheitsversorgung für Papierlose" beteiligt ist, aber dass es sich um zwei in sich selbständige Vereine handelt, die verschiedene Aufgabenfelder haben."


Medinetz weist dann auch auf gewisse kritische Aspekte hin:

(Text von Medinet) "Die Unterstellung des Sozialdezernats, dass mit Aushändigung von Krankenscheinen an alle als geflüchtet Gemeldeten die Versorgung klappt, ignoriert die Abweisungen und Behandlungsunsicherheiten vieler Arztpraxen v.a. bezüglich chronischer Krankheiten; und die Fragen zu Krankenhausbehandlungen - die meist kostenaufwendig sind - sind damit keineswegs geklärt. - Das Sozialamt Northeim ist übrigens deutlich restriktiver, in Göttingen sind die Betroffenen in der Tat relativ gut dran. - Ganz ignoriert wird die Lage der EU-BuergerInnen ohne Krankenversicherung; vor zwei Jahren hatte die damalige Sozialdezernentin Schlapeit-Beck das Problem in einer Besprechung mit uns zur Kenntnis genommen und versprochen, sich hierzu umzutun; man sieht, was daraus geworden ist. Am 14.2. ist Sozialausschuss-Sitzung, an der auch über Haushalt und Zuschüsse entschieden wird."

Im Antrag an den Landkreis hatte Medinetz den Bedarf folgendermaßen erläutert:

"Auch nach Anlaufen des Pilotprojekts "Anonymer Krankenschein" wird unsere Sprechstunde nahezu unverändert besucht - wie wir bereits im vergangenen Jahr dargelegt haben, überrascht diese Entwicklung nicht. Die Vergabestelle für den Anonymen Krankenschein hat sehr eng gefasste Zuwendungsbestimmungen, die einerseits einen größeren Personenkreis, den das Medinetz/ MFH Göttingen betreut, und andererseits eine Vielzahl an notwendigen Untersuchungen und Behandlungen ausschließen. Der weitaus größere Teil unserer Tätigkeit besteht somit weiterhin in der medizinischen Unterstützung von Geflüchteten und MigrantInnen ohne oder mit nicht ausreichendem Versicherungsschutz. Zudem wird die übrige Vereinsarbeit, die u.a. Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, Weiterqualifikation sowie Förderung von Selbsthilfe umfasst, begleitend und unterstützend zur Beratung im Migrationszentrum fortgeführt. Über eine Genehmigung der Zuwendung würden wir uns daher, vor allem im Interesse der bei uns Hilfe suchenden Menschen, sehr freuen."

 

ConquerBabel
Deutschkurse, Übersetzungshilfe, Begleitung bei Ämtern und Arzt

16.11.16 / Der Verein ConquerBabel hat den Integrationspreis 2016 des Landes Niedersachsen erhalten. Der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert. Die Auszeichnung wurde am 16.11.16, in Hannover verliehen.

ConquerBabel ist eine Initiative von Studierenden der Universität Göttingen, die seit dem Sommer 2015 geflüchtete Menschen unterstützen. Die Gruppe organisiert Deutschkurse (u.a. im OM 10) und bietet Übersetzungshilfe für Begleitung bei Ämtergängen oder Arztbesuchen sowie viele andere Integrationsangebote an.

Im Verein ConquerBabel engagiert sich zur Zeit ein fester Kern von 100 Studierenden. Neben dem Deutschunterricht und der Übersetzungshilfe veranstaltet die Gruppe regelmäßige wöchentliche Treffen zum Austausch und interkulturelle Begegnungen mit geflüchteten Menschen.

 

Initiative "Welcome Dinner Göttingen"

10.11.16 / Göttinger*innen, die Kontakte zu Flüchtlingen suchen und Flüchtlinge die Kontakt suchen und zB Deutsch lernen möchten können sich bei einem gemeinsam Essen treffen. Göttinger*innen laden Flüchtlinge und Zugewanderte zu sich nach Hause zum Essen ein und verbringen mit Ihnen eine gemeinsame Zeit. Das Projekt stammt aus Schweden und wird mittlerweile in vielen Städten Deutschlands erfolgreich umgesetzt. Gastgeber*in kann jeder sein! Egal ob alt oder jung, viel oder wenig Platz: Fremde zu sich nach Hause zum Essen einzuladen ist eine wunderbare Geste der Gastfreundschaft. "Bei der Verbindung zwischen Gast und Gastgeber wird darauf geachtet, dass man sich auf irgendeine Art und Weise verständigen kann. Es soll also eine gemeinsame Sprache geben - egal ob Deutsch, Englisch, Französisch oder Arabisch. Wir sind für das Zusammenführen von Gastgeber und Gast verantwortlich. Der Rest ist Euch überlassen: Ihr entscheidet, was Ihr kocht, wie euer Treffen verläuft und ob Ihr Euch nach dem Essen wiederseht. Zusammen essen, gemeinsam eine schöne Zeit verbringen, neue Menschen und Kulturen kennenlernen. Darum geht es beim Welcome Dinner Göttingen!"
Gastgeber füllen einfach unser Anmeldeformular aus und tragen ihr Wunschdatum für das Abendessen ein. Wir nehmen Kontakt zu den Gästen auf und leiten dann deren Telefonnnummer und Namen an den Gastgeber weiter. Der Gastgeber, Ihr einigt Euch auf Datum und Uhrzeit für Euer WelcomeDinner und gebt eure Adresse weiter.

>>http://welcomedinnergoe.blogspot.de/
>>Berichte mit Bildern


Spendenprojekt Familienzusammenführung syrischer Familie

19.7.16 / Der Helfer*innenkreis des >>Projektes: rief 2016 zu Spenden für einen Geflüchteten aus Syrien auf. Die Familie Tarek ist aus Aleppo geflohen. Tarek flüchtete alleine nach Deutschland in der Hoffnung seine Familie später nachholen zu können. Nun lebt er als anerkannter Flüchtling seit über einem Jahr in einer Göttinger Geflüchtetenunterkunft, Frau und Kinder sind zurückgeblieben leben in einem provisorischen Zelt- und Barackenlager im Südosten der Türkei mit prekärer Versorgungslage. Frau Lara ist 40 Jahre alt, die Töchter Zahraa, Heba und Hayat sind zwölf, elf und sechs, der Sohn Saleh ist zehn. Frau und Kinder sind berechtigt ebenfalls nach Deutschland nach zu kommen und zwar auf legalem, offiziellem und sicherem Weg. Benötigt wurden:

  • Beschaffung syrischer Dokumente1 x 450,00 €
  • Termin beim syrischen Konsulat in Istanbul 1 x 450,00 €
    "Beamte müssen geschmiert werden sonst läuft garnix"
  • Ausstellung syrischer Reisepässe1 x 2.700,00 € –Ohne Pässe vergeben die Deutschen Botschaften inzwischen keine Visa mehr
  • Fahrt- und Transferkosten 1 x 250,00 € – Übermittlung der Gelder in die ist mit Gebühren verbunden, die Familie muss für die Termine bei den Konsulaten und Botschaften aus dem südosttürkischen Viranşehir nach Ankara bzw Istanbul reisen.

Stadtbibliothek

Bücherkisten für Geflüchtete

"Zusammen lesen - zusammen leben" / Für jede Zweigstelle der Stadtbibliothek konnte jetzt eine Vorlese- und Erzählbox "Zusammen lesen - zusammen leben" angeschafft werden. Die Boxen, die jeweils 29 Titel für Kinder im Alter bis 12 Jahre enthalten, sind für Aktionen mit Kindern gedacht, die neu in Deutschland sind. Die Medien können als ganze Kiste z.B. für den Unterricht entliehen werden oder auch einzeln für Gespräche oder persönliche Kontakte. Besonders geeignet sind diese Titel für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe.In den Kisten befinden sich Wimmelbücher, Bilderbücher mit keinem, wenig und einfachem Text, Lieder- und Reimbücher mit Audio-CD, ein Bildkartenset sowie Kinderlexika mit hohem Bildanteil sowie zusätzliches Material mit Tipps und Ideen bei der Betreuung von Flüchtlingskindern.

Sprachförderung mit Flüchtlingen

18.7.16 / Die Stadtbibliothek Göttingen hat 192 Ausgaben des Lehrwerks "Erste Schritte plus - Vorkurs" (mit Audio-CD), zur Verteilung an Ehrenamtliche erhalten, die im Bereich "Sprachförderung" mit Geflüchteten arbeiten. Die Bücher hat das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung zur Verfügung gestellt.

 

Berufskolleginnen/-kollegen finden
Göttinger Flüchtlings-Initiative

Auf der Webseite heißte es: Sie tauschen sich aus über ihren Beruf und die Berufsbedingungen in ihren jeweiligen Länder also z.B. Deutschland, Syrien, Irak, Iran, Pakistan, Afghanistann. Flüchtlinge erzählen von ihrer Ausbildung, ihrem Studium und ihrer Arbeit und ihren Wünschen; und die Menschen aus Deutschland berichten über ihre Arbeit, ihr Berufsfeld und ihr Leben in Deutschland – unabhängig, ob sie den Beruf z.Zt. ausüben. Daraus entstehen oft gute Kontakte, manchmal richtige Freundschaften. Hospitationen, Qualifikationen, Deutsch-Nachhilfe-Lehrer und Zimmer wurden über diese Kontakte bereits gefunden.
Beispiele aus einer langen Liste von Berufen zu denen jemand gesucht wird: Architektin, Bäcker, Drucker, Elektriker, Filmproduktionstechniker, Lehrer für arabische Literatur, Logistik-Fachmann, Mathe-Lehrer, Maler, Mechatroniker, Ökonom Schauspieler
Wer sich mit Berufskolleg*innen aus Syrien, Irak, Iran … treffen möchte, Zeit und Lust auf ein Treffen im Café hat bitte melden bei ecke (ät) eckesieben.de, http://www.find-friends-find-work.de/

Flüchtlingshilfe ehemalige Voigtschule /
Schwangere und Säuglinge "ohne Bleibeperspektive" und ohne Hilfe?

31.3.16 / Die »Flüchtlingshilfe ehemalige Voigtschule» hat sich Anfang September 2015 formiert. Die selbstorganisierte Gruppe von Freiwilligen hat ein Betreuungs-, Beratungs- und Integrationsangebot aufgebaut. Sie wirbt Spenden an, organisiert eigene Deutschkurse, begleitet Arzttermine, unterstützt junge Familien, nimmt sich vielfältiger Behördenfragen (Jobcenter, Asyl, Berufsorientierung) an, hilft bei der Familienzusammenführung und der Wohnungssuche und bietet regelmäßige wie außerplanmäßige Veranstaltungen für die BewohnerInnen der Unterkunft an (z.B. Kinder- und Frauenaktionen, Filmabende, Sportangebote).

Die Vertreter der Stadt haben bei ihren Bürger_innenveranstaltungen zu Flüchtlingunterkünften stets die Notwendigkeit der Unterstützung durch Freiwillige beschworen. Die freiwillige Flüchtlingshilfe macht nun alles, was sich die Stadt nur wünschen kann aber anscheinend setzt sich die Flüchtlingshilfe zu intensiv für die Interessen der Flüchtlinge ein und deshalb gibt es Stunk sowohl mit der Betreibergesellschaft "Bonveno" wie auch der Stadtverwaltung. (Siehe hierzu den> Bericht Sozialer Brennpunkt Voigtschule) Im Februar veröffentlichte die Stadt eine Erklärung in der ein klärendes Gespräch angekündigt wurde und wo es u.a. hieß: "Dabei wird es neben den konkreten Kritikpunkten auch um eine sachorientierte Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt gehen müssen. Die ist im Bereich der ehemaligen Voigtschule ausbaufähig."
Ein Kritikpunkt um den es ging war die Situation schwangerer Frauen in der Voigtschule. Dazu hieß es in der gleichen Erklärung: "Die Stadt will schwangere Frauen und Frauen mit Kindern nach Möglichkeit in einer separaten Unterkunft unterbringen. Daran wird gearbeitet. Gegenwärtig fehlen aber die geeigneten Wohnungen."
Quelle: Stadt Göttingen Feb. 2016 Angesichts einer neuerlichen Entwicklung zeigt sich, dass diese Erklärung nicht viel wert war:

Zunächst konnte zwar eine der Schwangeren, Nazife S. nach Absprache mit der Stadtverwaltung zum 1. März in eine von der freiwilligen Flüchtlingshilfe vermittelten Wohnung umziehen, sie hat inzwischen ihr Kind zur Welt gebracht. Die Miete wurde von der Stadt Göttingen übernommen. Die freiwillige Flüchtlingshilfe hat eine Reihe von freiwilligen Helfern gefunden, die die junge Familie dort unterstützen. Dies soll nun nach dem Willen der Stadt aber alles rückgängig gemacht werden. Dazu schreibt das Freiwilligenteam der Voigtschule:
sie habe "auch für die zweite Schwangere – Luzime M. – eine alternative Unterbringung zu finden. Aktuell wohnen sie gemeinsam mit einer anderen Familie in einem Klassenraum in der ehemaligen Voigtschule. Die junge Frau, deren Kind innerhalb der nächsten vier Wochen erwartet wird, muss weiterhin die Gemeinschaftstoiletten im Keller sowie die Duschcontainer auf dem ehemaligen Schulhof nutzen. In der letzten Woche haben wir dann eine schöne Wohnung in Holtensen gefunden. Die Vermieterin hat das Ehepaar bereits kennengelernt und freut sich über deren Einzug zum 1. April. Nun haben wir am Mittwoch (30.3.) in Telefonaten mit Herrn Gruß und Frau Munke allerdings von der Göttinger Stadtverwaltung erfahren, dass das Sozialamt der Stadt die Kosten für die Wohnung in Holtensen nicht übernehmen würde. Sowohl Frau Munke als auch Herr Gruß begründeten Ihre Ablehnung damit, dass es sich bei dem jungen Paar um Balkanflüchtlinge mit geringer Bleibeperspektive handele. Zudem teilte Herr Gruß mit, dass das ebenfalls vom Balkan stammende Ehepaar S.-J. die Wohnung in Adelebsen wieder räumen müsse, da es sich "unrechtmäßig dort aufhalten" würde. Sie sollen – gemeinsam mit ihrem drei Wochen alten Sohn – wieder in einer Flüchtlingsunterkunft in Göttingen untergebracht werden." (...) Dabei steht es der Göttinger Stadtverwaltung gar nicht zu, im Falle von einmal zugewiesenen Personen die Erfolgsaussichten eines Asylverfahrens zu bewerten. Diese Aufgabe obliegt allein dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), das die individuellen Fluchtgründe unabhängig von der Herkunft der Asylsuchenden abzuwägen hat."

 

Runder Tisch Europaallee

25.2.16 / Trifft sich u.a. bei Sportverein Grün-Weiß Hagenberg (Gelände der Hagenbergschule) Pappelweg 3 . Im "Runden Tisch" sind BewohnerInnen und Institutionen des Hagenbergs, des Holtenser Bergs und Holtensens zusammengeschlossen. Der "Runde Tisch" möchte die Aktivitäten zur Integration der Flüchtlinge organisieren und koordinieren. Alle sind herzlich zum Mitmachen eingeladen. Kontakt: Grün-Weiß Hagenberg Pappelweg 3 37079 Göttingen

 

Flüchtlingstreff beim Stricken
Eine völlig unabhängige Gruppe

Jeden Donnerstag im Elisabeth-Heimpel-Haus, Hagenweg 2, ab 14 Uhr mit Tee & Kaffee

In der Weststadt treffen sich Frauen zum Stricken und anderen Handarbeiten: Dazu laden wir ausdrücklich geflohene Frauen und Migrantinnen ein. Wolle und Strick- oder Häkelnadeln sind vorhanden. Bei Kaffee und Tee können wir uns kennenlernen und uns gegenseitig das Stricken, Häkeln oder andere Handarbeitstechniken zeigen.


Migrantische Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe

Die Fortbildung richtet sich an MigrantInnen, die schon länger in Deutschland wohnen und sich für neu zugewanderte Flüchtlinge bereits engagieren oder es tun möchten. Diese verfügen über Sprachkenntnisse, die viele der Flüchtlinge sprechen und kennen sich in dem Kulturkreis der Herkunftsländer aus. Gleichzeitig sind sie in Deutschland zu Hause und können so den Neu-Zuwandernden Rat und Unterstützung geben. Die muttersprachlichen FlüchtlingsbegleiterInnen können so zwischen der deutschen und jeweiligen Herkunftskultur vermitteln und den Zugang und das Verständnis einer fremden Kultur durch die Kommunikation in einer gemeinsamen Sprache ermöglichen oder erleichtern. Sie können z.B. Unterstützung der Integration von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen in Kindertagesstätten, Schulen und Ausbildungseinrichtungen erleichtern, Orientierung und Information über geeignete Beratungsstellen bereitstellen und Flüchtlinge zu Behörden oder Ärzten begleiten.
Die Fortbildung umfasst folgen Themenbereiche:· Interkulturelle Kommunikation· Gesprächsführung und Kommunikation mit Behörden, Schulen etc.· Konfliktbearbeitung und Mediation· Übersetzen und Dolmetschen· Rechtlicher Überblick Aufenthaltsrecht und andere relevante Gesetze und Bestimmungen· Überblick über Beratungsangebote und Flüchtlingsorganisationen. Angeboten wird die Schulung vom Institut für angewandte Kulturforschung (IFAK) dem Integrationsrat Göttingen gemeinsam mit dem Migrationszentrum.
Zielgruppe: Menschen mit Migrationshintergrund, die Interesse an der Begleitung von Flüchtlingen haben. Dauer 30 Unterrichtsstunden Informations- und Auftaktveranstaltung: 11. Dezember 15:00 Uhr Raum 114, Neues Rathaus

Die Schulung ist für die interessierten Ehrenamtlichen selbstverständlich kostenlos. Wenn Sie Interesse haben, bitte melden Sie sich bei: Birgit Sacher Integrationsrat Göttingen, Telefon: 0551/4002599, Email: integrationsrat@goettingen.de
Termine: Januar 2016: 9.1. (10h-16h), 22.1. (15-18h), 29.1. (15h bis 18h), // Februar 2016: 6.2. (10h-16h), 12.2. (15h-18h)

 

Hilfsgesuch

8.9.15 / Die MitarbeiterInnen vom ASD des Landkreises Göttingen brauchen für die minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge, die mit Ihren Angehörigen im Lager Friedland bleiben möchten, dringend Schlafsäcke und super sind Klappmatratzen, sauber und gut erhalten. Wer etwas entbehren kann und spenden möchte bitte eine SMS an 0178 8858381 (da privat organisiert). Melde mich zurück.

 

Spendenaktion
18.8.15 / (Annette und Mohan Ramaswamy )
Liebe Spender_innen, es war eine tolle Sache, die vielen Spenden nach Friedland zu bringen. Ein Bulli bis oben hin vollgestopft machte ganz viel Freude. Alles war sehr willkommen. Die Dinge (auch wärmere Kleindung) werden so dringend benötigt, dass die Aktion weitergeht. Fragt doch auch bei den Nachbarn nach. Sportschuhe, Rucksäcke und Schlafsäcke werden besonders gebraucht.

 

Spenden und Unterstützung für Flüchtlinge in Adelebsen und Rosdorf
Adelebsen:
Sachspenden werden im Gemeindebüro entgegen genommen, auch am morgigen Sonntag zwischen 15 bis 18 Uhr. Freiwillige, die Einsatzkräfte unterstützen wollen, oder Vereine, die bei der Betreuung helfen können, melden sich bei Bürgermeister Frase unter E-Mail info@adelebsen.de.
Rosdorf: Sachspenden werden ab Montag im Gemeindebüro entgegengenommen. Am Wochenenden können Sachspenden bei der Johanniter-Unfallhilfe abgegeben werden – entweder bei der Einsatzleitung an der Rosdorfer Anne-Frank-Schule oder an der Dienststelle in Göttingen, Adolf-Hoyer-Straße 5.
Ehrenamtliche und Vereine oder Initiativen, die ihre Hilfe anbieten wollen, können sich an die Gemeinde Rosdorf wenden unter E-Mail gemeinde@rosdorf.de. Benötigt werden jeweils gute erhaltene Spielsachen für Kinder, Kinderwagen, Hygieneartikel, Decken, Bettlaken, gut erhaltene Kleidung. Nicht benötigt werden Möbel oder andere sperrige Gegenstände.

 

Treffen und Hilfe für Flüchtlinge

Café Inti / Lampedusa-Bündnis ab September 2015 Immer mittwochs von 17 bis 19 Uhr heißt es im Café Inti: Willkommen im Café International! Bei kalten und heißen Getränken kommen Flüchtlinge und GöttingerInnen miteinander ins Gespräch. Interessierte sind herzlich eingeladen teilzunehmen! Falls du keine Zeit hast, Mittwochs vorbeizukommen,das Projekt aber unterstützen möchtest, so kannst du bei einem Besuch im Café Inti ein Soligetränk bezahlen: Du trinkst z.B. einen Kaffee und bezahlst zwei. Der zweite Kaffee wird dann beim Café International an eine/n geflüchteten Menschen kostenlos ausgeschenkt.
Das Café International wird vom Lampedusabündnis organisiert. Zum Göttinger Lampedusa-Bündnis haben sich im Oktober 2013 flüchtlingspolitische Organisationen und Initiativen zusammen geschlossen Dem Lampedusa-Bündnis gehören u.a. folgende Organisationen an: Integrationsrat Göttingen, AK Asyl, AK Asyl in der Kirche Göttingen, ConquerBabel, arap, Initiative Willkommen Flüchtlinge-IWF, Migrationszentrum und viele Einzelpersonen

Café Weltladen ab Nov 2015 ist jeden Mittwoch von 10-16Uhr Flüchtlingsbegegnungscafe im Weltladencafe Göttingen, in der Nikolaistraße 10, , "mit Soli- Getränken und Hilfen bei Behördengängen , Deutschkursen etc...Weltladencafé Göttingen / Arbeitskreis Solidarische Welt e.V. Nikolaistr. 10 Tel. 0551 / 48 67 39 , post@weltladencafe.de , www.weltladencafe.de .
Au die Frage "Warum zwei Termine?" kam folgende Antwort: "erstens haben wir das bei unseren Planungen berücksichtigt! zweitens ist unser Flüchtlingsbegegnungscafe von 10-16 Uhr drittens ist das INTI mittwochs meist überfüllt, und eine Alternative quasi entlastend, viertens wollen wir das Flüchtlingsbegnungscafe auf täglichen Betrieb ausbauen, aber es fehlen momentan die personellen Kapazitäten, da wir ja ein rein ehrenamtliches Kollektiv sind.

„Bildung und Teilhabe für Flüchtlingskinder – in Kita und Grundschule“
Gemeinsam organisieren der Fachbereich Jugend der Stadt Göttingen und das Regionalnetzwerk SüdOst des nifbe (Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung) am Montag, 21. September 2015, einen Fachtag zum Thema „Bildung und Teilhabe für Flüchtlingskinder – in Kita und Grundschule“ im Neuen Rathaus.
Pädagogische Fachkräfte von Kindertageseinrichtungen und Grundschulen erhalten berufsrelevante Informationen für die Arbeit mit Kindern und Familien mit Fluchterfahrungen. Annähernd ein Drittel der Flüchtlinge sind Kinder. Ihnen sollen das grundlegende Recht auf Bildung, soziale Teilhabe und gesunde Entwicklung sowie die Aufnahme in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen ermöglicht werden. Die pädagogischen Fachkräfte sehen sich der großen Herausforderung gegenüber, eine Willkommenskultur für die Kinder und ihre Eltern mit ihren Fluchterfahrungen zu gestalten, Beziehungen trotz Sprachbarrieren aufzubauen und auf mögliche traumatische Erlebnisse professionell zu reagieren. Mit Prof. Dr. Aladin Mafaalani (Migrationsforscher an der FH Münster) und Dihia Wegmann (Sozialpädagogin des Sozialen Dienstes für geflüchtete Menschen, Münster) konnten zwei hochkarätige Referierende für den Fachtag am 21. September gewonnen werden. Stadtrat Siegfried Lieske wird die pädagogischen Fachkräfte aus Göttingen begrüßen. Sie nutzen die Möglichkeit der Information, der Aufnahme von Impulsen für die eigene Arbeit sowie der Option des Gesprächs mit Fachleuten. Das Interesse am Thema Familien und Kinder mit Fluchterfahrungen ist so groß, dass die 120 Plätze der Fachtagung in kürzester Zeit ausgebucht waren.

Rechtliche Infos für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit
Am 22. Juli 2015 boten Integrationsrat Göttingen und Flüchtlingsrat Niedersachsen von 9.00-15.00 Uhr im Neuen Rathaus eine "Einführung in die Grundlagen des Asyl- und Flüchtlingsrechts" an, Referentin war: Claire Deery, Rechtsanwältin. Erläutert wurden der Ablauf des Asylverfahrens (Asylantrag, ggf. bundesweite Verteilung, ggf. europaweite Rückschiebung nach Dublin III-VO, Asylanhörung, Rechtsmittel) und die Gründe für den Flüchtlingsschutz (Asylrecht nach Grundgesetz (GG), Genfer Flüchtlingskonvention, subsidiärer Flüchtlingsschutz) sowie mögliche Sozialleistungen in den verschiedenen Verfahrensstadien. Das Seminar ist als Grundlagenschulung für EinsteigerInnen konzipiert und richtet sich an ehrenamtlich Engagierte aus Initiativen und Beratungsstellen. Zusätzlich sollen aktuelle Gesetzesänderungen besprochen werden. Mitzubringen: Jede/r Teilnehmer/in erhält einen ausführlichen Reader mit Seminarunterlagen. Wenn vorhanden bringen Sie bitte Gesetzestexte (z.B. Ausländerrecht, beck dtv 5537; Gesetze für die Soziale Arbeit, Nomos) mit.

Kostenlose Rechtsberatung / Erstberatung
2015 / Zukunfts-Werkstatt e.V. Im „Haus der Kulturen“ Hagenweg 2e, 37081 Göttingen bietet in Zusammenarbeit mit der Rechtsanwaltskanzlei Holger Renner Dienstags von 15.00 – 16.00 Uhr und Donnerstags von 10.00 – 11.00 Uhr Rechtsberatung an. Bei eiligen oder unaufschiebbaren Fällen (z.B. ablaufenden Widerspruchs- und Klagefristen oder Abschiebungsfällen) kann nach telefonischer Vereinbarung auch eine Beratung außerhalb der oben genannten Zeiten vereinbart werden. Die kostenlose Erstberatung erfolgt in allen Fragen zum Sozial- und Aufenthaltsrecht. (z.B. AsylbLG, „Hartz IV“, SGB XII, Visum, Duldung, Aufenthalts- und Niederlassungserlaubnis). Dolmetscher können für einige Sprachen nach Vereinbarung gestellt werden. Terminvereinbarung unter: Telefon: 0551 – 63754 (Zukunfts-Werkstatt e.V.) E-Mail: Rechtsberatung@hausderkulturen.org

Fortbildung für Freiwillige in der Flüchtlingsarbeit

Interkulturelle Sensibilisierung Fortbildung für Freiwillige in der Flüchtlingsarbeit
27.10.15 / Landkreis pm /
Eine Fortbildung für freiwillig Engagierte in der Flüchtlingsarbeit bietet das LEB Beratungsbüro in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Göttingen an. An zwei Terminen werden Ehrenamtliche über die Bedeutung von Kultur und kulturellen Werten informiert. Neben der Vermittlung theoretischer Kenntnisse und Hintergründe stehen konkrete Fallbeispiele sowie praktische Übungen und Rollenspiele auf dem Programm. Die Fortbildung findet statt am: Donnerstag, 12.11.2015, 17:00 bis 20 Uhr und Freitag, 13.11.2015, 15:00 bis 18:00 Uhr. Durchführungsort ist das Kreishaus des Landkreises Göttingen, großer Sitzungssaal (018), Reinhäuser Landstraße 4, 37083 Göttingen. Leiterin der Veranstaltung ist Wendy Ramola vom LEB Beratungsbüro. Als Referentin konnte Outi Arajärvi vom Institut für angewandte Kulturforschung (IfaK) gewonnen werden. Anmeldungen sind möglich bis 04.11.2015 an: LEB Beratungsbüro Göttingen Gronder Landstraße 27 37081 Göttingen Telefon 0551 820 79-0 E-Mail goettingen@leb.de

Qualifizierung Ehrenamtlicher in der Flüchtlingshilfe
15.10.15 / pm Ev.-luth. Kirchenkreis Göttingen //
Das Migrationszentrum für Stadt und Landkreis Göttingen (MIZ), eine Abteilung im Diakonieverband Göttingen, hat in Kooperation mit der Stadt Göttingen damit begonnen, interessierte Ehrenamtliche für ihr Engagement in der Flüchtlingsarbeit zu qualifizieren. Nach intensiver Vorarbeit sind etwas mehr als dreißig Ehrenamtliche für diese Ausbildung ausgesucht worden. „Wir hätten ein Vielfaches an Interessierten aufnehmen können, doch lassen das in diesem ersten Durchgang die vorhandenen Räumlichkeiten nicht zu.“(...) Die seit Mitte des Jahres im MIZ tätige Khalikova ist Leiterin des Projektes „SeiWillkommen“, dessen Aufgabe es ist, die Hilfsangebote zu koordinieren und Engagementwillige dafür auszubilden. Während der Auftaktveranstaltung wies Dana Gaef, auch Mitarbeiter im MIZ, auf die aktuelle Flüchtlingssituation in Göttingen hin. Er erklärte anschaulich, wie differenziert man die einzelnen Migrantinnen und Migranten betrachten und behandeln müsse. Würde man dieses außer Acht lassen, würde man diesen Menschen nicht gerecht. So verschieden die Migrationsgründe der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge auch sei, genauso unterschiedlich müssen sie, auch nach den bestehenden Gesetzen, behandelt werden. Bei all dem Gesagten wurde die Motivation, die hinter diesem Angebot steckt deutlich. (...) Bei den weiteren zwölf Treffen werden gemeinsam mit Fachleuten für die Qualifizierung wichtige Themen erarbeitet. So geht es unter anderem um Grundlagen des Asylverfahrens, des Aufenthalts- und des Sozialrechts, um mögliche Traumata bei der Flucht, um interkulturelle Kompetenzen und um Sprache und Verständigung. Die Ausbildung schließt im Dezember mit dem Besuch in Friedland und dem Überreichen der erworbenen Zertifikate.

Bildungszentrum für Flüchtlinge / Intergration in Arbeit / Deutschsprachkurse

Zwischenbilanz des Bildungszentrums für Flüchtlinge der Beschäftigungsförderung Göttingen:
2015 hatte die Beschäftigungsförderung 262 Flüchtlinge in ihren Sprachkursen. Sie hat 368 weitere Flüchtlinge in die Sprachkurse anderer Träger vermittelt. 49 Flüchtlinge konnten 2015 an Maßnahmen der beruflichen Qualifizierung teilnehmen, 18 sind inzwischen in den Arbeitsmarkt integriert. Für Sprachkurse und Arbeitsmarktintegration hat die Beschäftigungsförderung im vergangenen Jahr 230.000 Euro ausgegeben - finanziert aus eigenen Rücklagen, mit Bundes- und EU-Mitteln sowie mit Unterstützung der Agentur für Arbeit.

Am 26. November 2015 eröffnete der OB und die Beschäftigungsförderung Göttingen das BIF in der Alten Phywe, Levinstraße 1. Aktuell sind 80 Flüchtlinge in den verschiedenen Kursen angemeldet. Nach Fertigstellung der letzten Räume können dort auf 800 qm Fläche bis zu 150 Personen gleichzeitig gefördert werden. Flüchtlinge schnell auf eigene Füße zu stellen und in den deutschen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu integrieren, hat sich das neue Bildungszentrum für Flüchtlinge der Stadt Göttingen (BiF) zur Aufgabe gemacht. Viele der Schutzsuchenden wollen schnell auf eigenen Füßen stehen. Die Beschäftigungsförderung Göttingen (BfGoe), Tochtergesellschaft der Stadt, entwickelte mit dem Bildungszentrum für Flüchtlinge (BiF) ein Angebot, in dem erstmals alle sprach- und berufsbezogenen Qualifizierungsangebote der BfGoe und des Beratungsnetzwerkes „FairBleib“ unter zusammengefasst und Flüchtlinge und Asylbewerber an weitere örtliche Bildungsträger vermittelt werden.

30 neue Sprachkurse a 15 Flüchtlingen waren für Ende 2015 geplant. Die Finanzierung kommt vom Land, vom Bund und der Agentur für Arbeit. Viele Göttinger Bildungseinrichtungen hatten sich zusammengetan Lehrkräfte und Räumlichkeiten bereitgestellt. Zusammen mit Ehrenamtlichen wurden seit Sommer bis Nov. 2015 ca. 240 Flüchtlinge mit Deutschkursen versorgt. (Die Arbeite der Ehrenamtlichen, die Flüchtlinge "ohne Status" Deutschkurse geben wird stets igrnoriert.

 

Mediengespräch: "Flüchtlingssituation: Miteinander sicher gestalten"

8.2.16 / "Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen bleiben wichtige Aufgaben für Stadt und Landkreis Göttingen. Es sind zugleich große Herausforderungen: Humanitäre Pflicht und Schutzbedürfnis der Flüchtlinge sind in Einklang zu bringen mit Fragen der Sicherheit und sozialer Strukturen. Dazu kooperieren Stadt, Landkreis und Polizeidirektion Göttingen." (Einladungstext)

v.l.n.r.
Polizeipräsident Uwe Lührig, Landrat Bernhard Reuter und Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler

stellten die Zusammenarbeit dar

Polizeipräsident Lührig

Polizeipräsident Uwe Lührig meinte, der überwiegende Teil der Flüchtlinge sei absolut friedlich. Strafanzeigen gegen Flüchtlinge machen 3-4 % der Gesamtheit aus. Dabei handelt es meist um sogenannte "Rohheitsdelikte" . Diese umfassen der Definition nach "Körperverletzungsdelikt Raubdelikt (zum Beispiel: Handtaschen Raub) Freiheitsberaubungsdelikt (auch: die Beraubung der persönlichen Freiheit) Nötigungsdelikt". Lührig schätzte das alles als relativ harmlos ein. Eines der so erfassten Betrugsdelikte sei z-B. das "Schwarzfahren" oder Streit um ein Handy. 50 % der Delikte fänden innerhalb der Unterkünfte statt.

Am 13.11.15 erklärte Bundesinnenminister de >>Maizière: "Zuwanderer selbst sind im Schwerpunkt durch Rohheitsdelikte und Diebstahlsdelikte bedroht. Die Zahl der Delikte, die in Erstaufnahmeeinrichtungen begangen wurden, ist stark angestiegen. Die Gründe hierfür können unter anderem die starke Belegung in den Einrichtungen sein."


Polizeipräsident Uwe Lührig am 8.2.16 im Landkreisgebäude neben Landrat Bernhard Reuter.

In Bezug auf ein Sicherheitskonzept, so Lührig, habe man ein mehrstufiges Sicherheitskonzept erstellt, bei dem zB festgelegt ist, wann und wie bei Streitigkeiten in Unterkünften sehr schnell Interventionskräfte zusammengezogen werden können.
Teil des Sicherheitskonzeptes sind Schulungen der Polizei z.B. Weiterbildung zum Thema Islamismus/Salafismus. Informationen für die Flüchtlinge sollen z.B. über Straßenverkehrsregeln aufklären und den Status der Frauen verdeutlichen. Es werde dabei u.a. deutlich gemacht, dass häusliche Gewalt gegen Frauen und Kinder strafbare Handlungen sind, die entsprechend bestraft werden.

Bei der Prävention religiös bedingter Konflikte gibt es eine "Zusammenarbeit mit der DITIB" (das ist die staatlich organisierte Kirche der Türkei). Um zu verhindern, das Moslems von Salafisten zum gemeinsamen Moscheebesuch animiert werden (Wie in Hildesheim passiert) müsse die Möglichkeit zum Beten in den Unterkünften geschaffen werden. Hierzu werden aber keine religiöse Gebetsräume sondern neutrale Räume der Stille eingerichtet.
Laut Polizeistatistik für die Polizeidirektion Göttingen wurden für Stadt und Landkreis im Januar 12 Straftaten gegen Flüchtlinge gezählt und seit November 183. Man habe Informationen über sämtliche Unterkünfte und führe entsprechende Streifenfahrten durch.

Kommentar
Auch der kleinste Zweifel an der rosigen Schilderung schien Unmut auf sich zu ziehen. Der fragende Hinweis darauf, dass alle Prognosen für die nächste Zukunft eine Verschärfung der Unterbringungs-Lage beinhalten und die günstigen Statistiken der Vergangenheit in Göttingen dafür keine Orientierung bieten traf auf taube Ohren. Ganz zu schweigen davon, dass die Brandanschläge von Nazis auf Flüchtlingsheime quer durch die Republik stattfinden aber im Pressegespräch kein einziges Mal als mögliche Bedrohung erwähnt wurden, obwohl laut Bundesinnenministerium innerhalb eines Jahres (2015) insgesamt 576 Anschläge auf Asylbewerberunterkünfte in Deutschland zu verzeichnen waren.

Weder die zu erwartenden Spannungen durch 5 monatige Unterbringungen in Massenunterkünften wie in Grone mit geplanten 400 Flüchtlingen in einer Lagerhalle noch die Ansiedlung von 100 Flüchtlingen direkt neben HotSpots von Stadtteilen mit sozialen Brennpunkten, z.B. neben Hagenweg 20 waren Thema.

 

Stadt und Landkreis Göttingen

Landrat Bernhard Reuter: Das Mediengespräch richte sich vorsorglich gegen die Beunruhigung der Bevölkerung die, so Landrat Reuter, auch durch Falschmeldungen erzeugt werde, die er jedoch nicht konkret benannte. Reuter: Unser Ziel ist es, Vertrauen in der Bevölkerung zu schaffen. Bisher waren wegen der Zuständigkeit des Landkreises für die Erstaufnahmeeinrichtung Friedland keine weiteren Flüchtlinge in den Landkreis zugewiesen worden. Außerhalb Friedlands befinden sich 480 "kommunal zugewiesene Flüchtlinge" im Landkreis, von denen 200 in Duderstadt und 200 in Münden untergebracht sind. Dazu kommen 273 "Unbegleitede MinderjährigeFlüchtlinge" (UMFs) die von der Jugendhilfe Südniedersachsen betreut werden. 173 davon sind in HannMünden untergebracht. Ab April wird die Zuweisung von Flüchtlingen an den Landkreis Göttingen laut Reuter sehr wahrscheinlich steigen. Dann rechnet er mit der sukzessiven Zuweisung von ca. 1500 Flüchtlingen. Deshalb bemühe man sich zusätzliche Unterkünfte zu schaffen. Dazu gehört u.a. das Schloß Wollershausen, die Chemiefachschule und das Krankenhaus in HannMünden. Wie am Rande bekannt wurde, waren In Wollershausen 100 Flüchtlinge untergebracht, die allerdings größtenteils verschwanden und niemand weiß wohin. Vermutlich weil die Unterkunft dort in einer Turnhalle unzumutbar war.

OB Köhler nannte die aktuellen Flüchtlingszahlen für die Stadt. Er wies zum wiederholten Mal darauf hin, dass bis Ende Februar weitere 1000 Flüchtlinge nach Göttingen kommen und Ende 2016 für 750 Flüchtlinge die Wohnplätze fehlen werden. Bei der Sicherheit gelte es sowohl Einwirkungen von außen auf Flüchtlingsunterkünfte im Auge zu haben, also der "Schutz gegen rechte Gewalt" sei wie auch das Wirken aus den Unterkünften nach außen zu bedenken. Mit den Betreiberorgansiationen habe man sich auf einen Schlüssel von jeweils einer Sozialarbeiterstelle pro 80 Flüchtlingen verständigt. Bei den privaten Sicherheitsdiensten müsse man genau drauf schauen, wen man da anstelle, damit keine Überraschungen passieren.

Zivile Organisation zum Schutz von Flüchtlingen

Das >>"Projekt Alarmliste" will Flüchtlinge gegen Angriffe verteidigen und schreibt:

Im Falle eines nächtlichen Brandanschlages werden wir eine breite, große Kundgebung am Ort des Geschehens abhalten. Diese findet am Samstag nach dem Ereignis statt. (...)
Bildet sich ein rassistischer Mob vor einer Flüchtlingsunterkunft, wie z.B. im sächsischen Freital, geht es in erster Linie darum, diesem mit Vielen kraftvoll und entschlossen entgegenzutreten. Kurz: Wir müssen Masse stellen gegen ihren Hass, bis sie endlich begreifen: Hier gibt es keinen Platz für rechtes Gedankengut und menschenverachtende Praktiken!

Dafür gibt es einen SMS – Verteiler, wo man über Vorfälle und Aktionen informiert wird, sowie einen Blog, der alle relevanten Informationen bündelt. Zudem gibt es eine Kontaktadresse, worüber die Vorfälle gemeldet werden können.

 

Flüchtlinge und Flüchtlingshelfer_innen zum Neujahrsempfang eingeladen

16.12.15 / Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler gibt für die Stadt Göttingen am 5.1.16 den offiziellen Neujahrsempfang 2016 in der Stadthalle am Albaniplatz. Dazu werden wie in den Vorjahren mehrere hundert Göttinger Bürgerinnen und Bürger erwartet. Der Empfang beginnt um 19.00 Uhr. Köhler hat zu dem offenen Empfang ausdrücklich die Mitglieder aller in der der Flüchtlingshilfe engagierten Initiativen und Institutionen sowie die in Göttingen lebenden Flüchtlinge eingeladen.

Zeit- und Sachspenden Registrierungsplattform /& Infotelefon

18.12.15 / Gemeinsam mit dem Landkreis Göttingen hat die Stadt Göttingen eine Internetplattform zur Unterstützung und Koordinierung der Freiwilligenarbeit in der Flüchtlingshilfe eingerichtet. Die Seite ist unter www.fluechtlingshilfe-goettingen.de aufrufbar. Ab sofort gibt es ein Infotelefon der Verwaltung zu allen Fragen der Flüchtlingshilfe, das unter der Göttinger Rufnummer 400-5000 erreichbar ist. Um die Hotline kümmern sich vor allem ehemalige Kolleginnen und Kollegen, die den Ruhestand um ehrenamtliche Arbeit bereichern, darunter auch der frühere Oberbürgermeister Wolfgang Meyer.

Informationen zum ehrenamtlichen Einsatz im Rahmen der Flüchtlingshilfe finden sich auf der Website www.fluechtlingshilfe-goettingen.de

 

Spendenzentrum für die Flüchtlingshilfe
Robert Bosch Breite 1

Das von der Stadt Göttingen mit Unterstützung der Zufall Logistics Group initiierte und in Zusammenarbeit mit den Göttinger Wohlfahrtsverbänden betriebene Spendenzentrum für Flüchtlinge
befindet sich auf dem Gelände der Fa. Teletrans und wurde auf einer Fläche von rund 900 Quadratmetern in der ehemaligen Produktionshalle einer Druckerei eingerichtet. Auch Unternehmen können sich an der Arbeit des Göttinger Spendenzentrums, mit Geld- und Sachspenden oder Dienstleistungen, z.B. durch Bereitstellung von Transportfahrzeugen, beteiligen.
Die Eröffnung erfolgte am 5. November 2015 unter Teilnahme von Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler, Jörg Rotthowe und Valentin Welzel von der Zufall Logistics Group, der damaligen Sozialdezernentin Dr. Dagmar Schlapeit-Beck sowie Vertreter/innen von Wohlfahrtsverbänden)


Der Eingang zum Spendenzentrum ist auf dem Foto durch einen Pfeil markiert. Von der Rampe erreicht man durch den Eingang den Shopbereich, wo Waren nur an Flüchtlinge mit entsprechenden Papieren ausgegeben werden. Dahinter in einem zweiten Raum ist das Lager mit sortierten Waren und ein zweiter großer Lagerraum mit noch weitgehend leeren Regalen und Platz für weitere Anlieferungen von Spenden

Annahmezeiten / Ausgabezeiten

Das Spendenzentrum ist während der Öffnungszeiten unter der Rufnummer: 0551/ 63374857 erreichbar.

Neue Öffnungszeiten ab Montag, 27. Februar 2017:

Annahme von Sachspenden
montags von 14.00 bis 16.00 Uhr,
mittwochs von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr
sonnabends von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr

Ausgabe von Spenden
dienstags von 14.00 bis 17.00 Uhr,
mittwochs von 14.00 bis 16.00 Uhr und
freitags von 9.00 bis 12.00 Uhr.

Besonderer Bedarf Februar 2017: Termine nach Vereinbarung zur Abholung oder Anlieferung von Sachspenden telefonisch unter der Nummer 0551/63374857 21.2.17 / Das Göttinger Spendenzentrum nimmt weiterhin Sachspenden entgegen. Besonderer Bedarf besteht derzeit an Kinderwagen, Babybetten und sonstigem Baby- und Kleinkindbedarf sowie an Schulmaterial wie Taschen, Rucksäcke, Stifte, Hefte usw.. Die gesamte Bedarfsübersicht ist im Internet zu finden: www.fluechtlingshilfe-goettingen.de spendenzentrum

Bedarf war Dezember 2015 / Sehr dringend benötigt werden: Damenkleidung bis Gr. 36 (Jacken, Mäntel, Hosen, Pullover, Shirts sowie neue Unterwäsche, auch BH), gute Winterschuhe bis Gr. 39-Herrenkleidung Größen S (Jacken, Hosen Pullover, T-Shirts), neue Unterwäsche Gr. 4 und 5, gute Winterschuhe bis Gr. 43; Sportschuhe-und -kleidung sind gefragt -Baby-und Kleinkindausstattung wie: Erstlingsausstattungen, Bodys, Hemdchen, Mützen , Handschuhe, Strampler, Wickeltaschen, Windeln, Sitzschalen, Wiegen, - Kinderbetten, Kinderwagen /-karren, Winterschuhe und -stiefel, Unterwäsche, und Socken-gute Kinderkleidung alle Größen einschl. Unterwäsche sowie Sportsachen und Kinderschlafsäcke -Reisekoffer und-taschen, auch große Rucksäcke

Die Ausgabe der Spenden erfolgt nur an Flüchtlinge. Nach Bedarf werden aber auch Göttinger Flüchtlingsunterkünfte versorgt.


Lagerbreich


Bereich, Schuhe


Bereich Bekleidung

Leiter des Zentrums, Harald Biermann,

Es wird ausschließlich neue oder gewaschene, trockene, unbeschädigte und möglichst vorsortierte, beschriftete Kleidung entgegengenommen, Hygieneartikel nur in ungeöffneter Originalverpackung, ebenso Unterwäsche und Socken. Hausrat wie Geschirr, Besteck usw. muss jeweils vollständig und unbeschädigt sein.

Nicht angenommen werden Elektrogeräte, Lebensmittel sowie Stofftiere.

Die Liste der freiwilligen Helfer/innen umfasste 2015 über 160 Namen. Einige Helfer*innen berichteten aber auch über Probleme zwischen städtischen Vertretern und Ehrenamtlichen.

 


Säuberungsaktion entfernt Willkommensgruß für Flüchtlinge

Diese Aufschrift auf dem Boden des Platzes vor dem Alten Rathaus, der bald mit neuen Gehwegplatten belegt werden sollte, war sofort kostenaufwändig von der Stadt wieder entfernt worden. Kurz davor war von der Schaffung einer Willkommenskultur die Rede gewesen. Danach wurden Gehwegplatten auf den politisch gesäuberten Untergrund gelegt. Am 25.11.14 fand deswegen ein Prozesstermin statt.

 

Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge UMF

Gemeinsames Wohnen von Studierenden und Flüchtlingen/UMFs

14.10.15 / Ein Aktivist der Willkommensinitiative IWF verweist auf ein Projekt in München und schlägt einen ähnlichen Versuch in Göttingen mit Unbegleitetend Minderjährigen Flüchtlingen vor:

"Das ist doch eine sehr gute Idee! In Hann-Münden wohnen weit über 100 unbegleitete Flüchtlinge in der Kaserne oder im Hotel. Nach Gesetzeslage ist das nicht zulässig. Warum nicht das unten beschriebene Modell? Die Gemeinschaft mit Studierenden ist m.M. nach auch eine Alternative oder Ergänzung zur Unterbringung in Familien. Vielleicht ist diese Lösung sogar billiger und bei gefundener Immobilie schneller zu verwirklichen als die Suche nach Gastfamilien für alle. Die von den Studierenden und Flüchtlingen zu erbringenden Kriterien lassen sich doch auch auf unsere Verhältnisse verändern."

Der bayrische Verein >>condrobs hat ein Modell zum gemeinsamen Wohnen von Studierenden und Flüchtlingen entwickelt, das inzwischen umgesetzt wurde. Elisa Harlan beschreibt dies in einem >>Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 13.10.15 : "Die Bewohner des Hauses müssen bestimmte Kriterien erfüllen - die Flüchtlinge, aber auch die Münchner Studenten. Die Flüchtlinge sollen gut Deutsch sprechen und einen Ausbildungsplatz vorweisen. Die Studenten müssen zeigen, dass sie sich mit der sozialen Idee identifizieren und auch bereit sind, sich im Haus zu engagieren." (...) . Tags und auch nachts sind Sozialpädagogen im Haus, die Pforte ist immer besetzt. Es braucht trotz allem Engagement der Studenten eben auch professionelle Hilfe." Ein Modell zum gemeinsamen Wohnen von Studierenden und Flüchtlingen wurde schon am Beginn der Debatte um die Nutzung des alten IWF-Gebäudes aus dem Kreis der Willkommensinitiative vorgeschlagen >Initiativenvorschlag. Diese wird nun um die Variante UMFs und Studierende erweitert.

UMF Sache des Landkreises
15.9.15 / Es ist geplant, bis zu 60 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Stadt Duderstadt unterzubringen. Über ihre Zusammenarbeit bei dieser komplexen Aufgabe informieren Landkreis Göttingen, Jugendhilfe Süd-Niedersachsen und Stadt Duderstadt bei einer Pressekonferenz Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge Mitte September in Duderstadt. Kreisrat Marcel Riethig, Bürgermeister Wolfgang Nolte und Holger Melchert vom Vorstand des Jugendhilfe Südniedersachsen e.V. erläutern den aktuellen Sachstand. Hintergrund: Die Inobhutnahme unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge ist Aufgabe des Landkreises Göttingen. Die Betreuung übernimmt im Auftrag des Landkreises die Jugendhilfe Süd-Niedersachsen e.V. Angesichts steigender Zahlen an Kindern und Jugendlichen, die ohne Eltern im Landkreis ankommen, ist das nur mit Hilfe von Kooperationspartnern zu leisten.

Gastfamilien für "unbegleitete minderjährige Flüchtlinge"
Informationsabend 26.8.15, 19.00 Uhr im Studentenwohnheim Collegium Albertinum Bonhoefferweg 2 (nahe Nonnenstieg/Stauffenbergring)
Seit Dezember 2011 werden unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) in Gastfamilien untergebracht. 2012: 14 UMF // 2013 : 27 // 2014 : 45, // Jan bis Aug. 2015 bereits 31. Immer mehr minderjährige Flüchtlinge aus außereuropäischen Ländern, hauptsächlich aus den Ländern Afghanistan, Syrien, Irak und Eritrea, machen sich ohne Begleitung der Familie auf den Weg nach Europa. Da unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nach deutschem Recht nicht in Aufnahmelagern wie Friedland verbleiben dürfen, werden sie über das Jugendamt in Gastfamilien oder betreuten Wohnformen untergebracht. Durch die stetig steigende Zahl von jungen Flüchtlingen sucht die Jugendhilfe Süd- Niedersachsen e.V. weiter engagierte Gastfamilien in Stadt und Landkreis Göttingen und Northeim, die den jungen Menschen nach langer und oft dramatischer Flucht einen sicheren Schutzraum im Rahmen ihrer Familie bieten können. Es handelt sich hauptsächlich um Jungen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren. Jugendhilfe Süd-Niedersachsen e.V. Initiative Willkommen Flüchtlinge am Klausberg (IWF) Migrationszentrum, Integrationsrat Göttingen,

Jugendmigrationsdienst
Mit bundesweit 10.000 festangestellten und freiberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in über 700 Einrichtun-gen ist der Internationale Bund (IB) einer der großen freien Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in Deutschland Die Jugendmigrationsdienste des IB begleiten junge Menschen mit Migrationshintergrund zwischen 12 und 27 Jahren mit individueller Beratung, Gruppenangeboten und Elternarbeit. Sie unterstützen die Jugendlichen insbesondere beim Übergang von der Schule in den Beruf. Zahlreiche weitere Integrationsprojekte fördern die Akzeptanz zwischen Einheimischen und Zugewanderten, regen ehrenamtliche Arbeit an und ermöglichen ein besseres Zusammenleben. Der IB ist einer der großen Anbieter von Deutsch als Zweitsprache. In den Integrationskursen am Standort Göttingen nach dem Zuwanderungsgesetz werden die sprachlichen Voraussetzungen für die Integration in Gesellschaft, Schule, Ausbildung und Beruf in Deutschland gelegt.

Projekt für "Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge" (UMF)
27.8.14 / Text Hdk: / Erste Etappe des Projektes "Ankommen & loslegen!" erfolgreich angelaufen Bessere Chancen für junge Flüchtlinge durch Bildung von Anfang an Göttingen. Die Zukunfts-Werkstatt e. V. (ZW) startete im April diesen Jahres das Projekt "Ankommen & loslegen!" - Qualifizierung und Orientierung für minderjährige Flüchtlinge im Haus der Kulturen (HdK). Es richtet sich an sogenannte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) zwischen 16 und 18 Jahren, die vom Jugendamt in Obhut genommen werden und sich in Altersfeststellung befinden. "Ankommen & loslegen!" wird über einen Zeitraum von drei Jahren durch Aktion Mensch, die Klosterkammer Hannover, die Software AG - Stiftung und die Jugendhilfe Süd-Nds. gefördert. Mit diesem Projekt will die Zukunfts-Werkstatt Lücken im Bildungsbereich zugunsten von Flüchtlingen schließen und einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einer echten Willkommenskultur machen. Das Projekt ist sehr gut angelaufen und es besteht bereits eine Warteliste für weitere Interessenten. Ziel des Projektes ist es, den jungen Flüchtlingen den Einstieg in die deutsche Sprache zu erleichtern und sie auf den Besuch einer weiterführenden Schule vorzubereiten. Zeitnah nach ihrer Ankunft in Göttingen bekommen sie an vier Tagen in der Woche Unterricht in den Fächern Deutsch, Mathe, EDV und Werte & Normen. Darüber hinaus erhalten die jungen Flüchtlinge einmal pro Woche ergänzende Lernförderung. "Für junge Flüchtlinge sind früher Spracherwerb und Bildung lebensnotwendig und wichtige Schlüsselfaktoren für die gesellschaftliche und berufliche Integration. Zudem wirken sie sich günstig auf die dauerhafte Bleibeperspektive der Betroffenen aus", betont Projektleiterin Alexandra Gaddis. Kontakt: Zukunfts-Werkstatt e. V. (ZW) Hagenweg 2 E Tel.: 0551/63754 E-mail: hdkpost@t-online.de

 

Konflikte / Probleme

Unvorsichtige Meinungsgerüchte in Rosdorf
7.9.15 / Der Ortsverband der Partei DieLinke Rosdorf verbreitete am 7.9.15 eine Meldung in der es heisst: "Nach der Ankunft weiterer 200 Flüchtlinge in Rosdorf mehren sich kritische Stimme bei den Bürgern. Anwohner hätten Angst um ihre Vorgärten, Frauen fühlten sich belästigt und viele sähen ängstlich dem Schulanfang entgegen, da sie sich um einen sicheren Schulweg für ihre Kinder sorgten. Hierzu nahm DieLinke Ortsverband Rosdorf Kontakt zu der Caritas in Friedland auf und bat um einige klärende Worte an die Bewohner der Anne-Frank-Schule um ein künftiges Zusammenleben zu erleichtern. Des Weiteren bittet DieLinke Ortsverband Rosdorf die Einwohner Rosdorfs um Besonnenheit."
(Kommentar der goest-Redaktion Die unkommentierte Wiedergabe von vorurteilsbeladenen Gemeinsplätzen in einer Presseerklärung könnte eher die Hetze gegen Flüchtlinge befeuern )

Nazi-Aktivitäten gegen Lager Friedland Kundgebung für Ostukraine in Friedland angemeldet / 2 ter Versuch unter dem Denkmantel "Russlanddeutsche..." ..Berichte auf eine Extra-Seite verschoben

Landrat im Eichsfeld schafft Konfliktpotential mit brachialem Vorgehen
19.8.15 / Werner Henning (CDU) Landrat im Landkreis Eichsfeld (Thüringen) mußte bei der Kommunalwahl 2012 mitansehen, wie die CDU ihre Hochburg Heiligenstadt an die "BI Menschen für Heiligenstadt" verlor. Seitdem regiert dort der mit 53,6 % gewählte Bürgermeister Thomas Spielmann von der BI. Die BI schreibt über ihre Ziele: "Grundlage bei der Umsetzung aller Vorhaben ist für uns die strikte Beachtung des Öffentlichkeitsgrundsatzes in allen Gremien und ein aktives Informieren der Bürger und Abgeordneten. Alle Maßnahmen sollen gemeinsam erarbeitet werden, es ist mehr als nur JA oder NEIN zuzulassen. Durch einen offenen Dialog aller Generationen schaffen wir Raum für neue Ideen und eine neue Kultur des Miteinanders." >>menschen-fuer-heiligenstadt.de
Nun zeigt der Landrat noch einmal dass es bei ihm ganz anders geht und überrascht ohne Diskussion mit seiner Entscheidung über den Kopf des BI-Bürgermeisters,, dass die Förderschule in Heiligenstadt geräumt werden müsse, weil er Asylbewerber dort unterbringen möchte. Vorbereitende Gespräche über die Aufnahme von Flüchtlingen lehnte er ab und verwies darauf, dass dies seine Zuständigkeit sei.
Nun müssen also ca. 95 Schüler_innen mit Förderbedarf ihre Schule räumen und ins 16 km entfernte Birkungen am Rande von Leinefelde Worbis fahren. Sie werden in der dortigen Förderschule untergebracht. Dass gerade in dieser Gegend darauf geachtet werden muß nicht leichtfertig Munition für fremdenfeindliche, rassistische Angriffe zu liefern wurde bei dieser Entscheidung vollkommen vernachlässigt.
Leinefelde-Worbis ist bekannt dafür, dass dort die NPD ihren "Eichsfeldtag" abhält bei dem bis zu 1000 Rechtsradikale erscheinen. Dabei treten Musikgruppen mit Namen wie "Sturmwehr" oder "Tätervolk" die. durch Texte bekannt ist wie "Der Rassenkrieg beginnt, seht ihr es denn nicht!"(>>blog.zeit.de/ )
Wie "Association Progrès", eine Antifagruppe aus dem Eichsfeld nun berichtet, haben am Mittwoch den 19.8.15 in Heiligenstadt prompt "bis zu 80 Personen gegen die Umnutzung der Heiligenstädter Förderschule protestiert. Ihr Grund für den Protest ist, dass das Gebäude zukünftig eine Unterkunft für Asylbewerber*innen werden soll. Dies hatte Landrat Werner Henning am 12.08. auf der Kreistagssitzung angekündigt. Bald darauf fand sich eine Gruppe "besorgter Bürger*innen" zusammen, die eine Petition gegen die Schließung startete und auch die Demonstration auf dem vom Marktplatz zum Friedensplatz in Heiligenstadt organisierte. Gegen 17 Uhr versammelten sich die zuerst ca. 60 Personen und hielten ihre Kundgebung ab. Natürlich waren auch die Kameraden von der NPD nicht weit. "Die Durchführung einer solchen Veranstaltung ist absolut verantwortungslos.", (...) "Gerade jetzt, wo vor allem in Ostdeutschland massive rassistische Hetze stattfindet und Asylunterkünfte brennen, sollte derartigen Versammlungen Einhalt geboten werden." (...) "Angriffe auf das Recht auf Asyl und vor allem auf Asylbewerber*innen und deren Wohnräume sind auch im Eichsfeld möglich. Vor allem dann, wenn sich wie heute Bündnisse aus "besorgten Bürger*innen" und Neo-Nazis bilden. In diesem Milieu sind offener Rassismus und die Verbreitung fremdenfeindlicher Parolen vorprogrammiert."
Evakuierung in Friedland 200 Flüchtlinge nach Wassereinbruch

17.8.15 / Betroffen durch die starken Regenfälle und Wassereinbruch ist auch die Außenstelle der zentralen Landesaufnahmeeinrichtung Friedland in der Sporthalle der Carl-Friedrich-Gauß-Schule in Groß Schneen. Hier wurde gegen 2:00 Uhr die Sporthalle komplett überflutet, die Halle wurde evakuiert. Rund 200 Flüchtlinge wurden in die benachbarte Carl-Friedrich-Gauß-Schule gebracht und werden dort betreut. Es gab keine Verletzten.

200 Flüchtlinge waren in der Nacht zum 17. August aus der Sporthalle Groß Schneen evakuiert worden. Aufgrund starker Niederschläge in den letzten Tagen war dort das Wasser bis auf einige Meter angestiegen. Um zwei Uhr morgens war der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) alarmiert worden und betreut noch bis zum Nachmittag die Hilfebedürftigen mit Beistand und Speisen. Der ASB unterstützt das Team vor Ort mit drei Einsatzfahrzeugen und sieben Helfern. Die 200 Flüchtlinge waren zunächst in der benachbarten Carl- Friedrich-Gauß-Schule untergebracht konnten dieses Notquartier bald verlassen und wurden mit Bussen nach Rosdorf gebracht. Dort sind sie nun in der gemeindeeigenen Anne-Frank-Halle untergebracht und werden betreut. Durch die notfallmäßige Evakuierung konnte das Hab und Gut der Flüchtlinge nicht gerettet werden. Auch das Betreten der Sporthalle ist bis auf weiteres nicht möglich. (Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Niedersachsen e.V. Ortsverband Göttingen-Stadt Hagenweg 2p)

Nazi-Kampagne gegen Flüchtlingsheime >verschoben auf die Seite Gewalttaten von Nazis

Landkreis Göttingen - Veranstaltung zu Flüchtlingsfragen

Unter der Überschrift "Willkommenskultur für Flüchtlinge und interkulturelle Öffnung" veranstaltet der Landkreis Göttingen einen "Integrationskongress zur Flüchtlings- und Migrationsarbeit" am 28.8.15, von 12 bis 18 Uhr im ZHG der Universität, Hörsaal 105 . "Ziel der Veranstaltung ist es, dem Austausch über erfolgreiche Handlungsmodelle und Best-Practice-Beispiele in der Flüchtlings- und Migrationsarbeit eine Plattform zu bieten." Eröffnung durch Landrat Bernhard Reuter und Fachvorträge von Prof. em. Dr. Dietrich Thränhardt (Universität Münster) und Dr. Manfred Schmidt (Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge).

Workshops mit Experten für Input-Vorträge und Moderation:
Workshop 1: Sport integriert – Willkommen im Verein!
Workshop 2: Willkommensstrategien der Politik
Workshop 3: Medien machen Meinung!
Workshop 4: unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Kreisgebiet
Workshop 5: Bildung als Türöffner für neue Zuwanderer.

In einer abschließenden Podiumsdiskussion gehen Vertreterinnen und Vertreter aus Bund, Land und Kommunen – darunter Thomas Oppermann (MdB) und Landrat Bernhard Reuter – auf die Kernfragen der Workshops ein.
Zur Teilnahme am Integrationskongress sind Fachleute und interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen. >>Online-Anmeldung und weitere Informationen

 

Veranstaltungen des Lampedusa-Bündnisses 26.6. - 18.7.15

Zum Göttinger Lampedusa-Bündnis haben sich im Oktober 2013 flüchtlingspolitische Organisationen und Initiativen zusammen geschlossen, nachdem vierhundert Bootsflüchtlinge bei einem Schiffsunglück vor Lampedusa ums Leben kamen. Dem Lampedusa-Bündnis gehören u.a. folgende Organisationen an: Integrationsrat Göttingen, AK Asyl, AK Asyl in der Kirche Göttingen, ConquerBabel, arap, Initiative Willkommen Flüchtlinge-IWF, Migrationszentrum und viele Einzelpersonen

Text Lampedusabündnis: "Trotz des tausendfachen Sterbens von Migrant_innen und Flüchtlingen im Mittelmeer setzen Politiker_innen weiter bewusst auf eine verschärfte europäische Abschottungspolitik. Hier in Deutschland hat der Bundestag mit der Mehrheit der SPD- und CDU-Fraktionen am 2.Juli ein flüchtlingsfeindliches Gesetz beschlossen, welches eine massenhafte Inhaftierung von Geflüchteten legitimieren und die Durchführung von Abschiebungen erleichtern soll. Trotz breiter Kritik und bundesweiter Proteste wurde das bereits restriktive Aufenthaltsgesetz noch weiter verschärft. Das Gesetz ist durch, aber der Widerstand geht weiter: Die Abschottung an den europäischen Außengrenzen, welche Menschen zu lebensgefährlichen Fluchtwegen zwingt, und die Angriffe auf die Rechte der Geflüchteten, die Verschärfung von Abschiebungen und Abschiebehaft im Innern sind zwei Seiten derselben menschenfeindlichen Politik. Gegen diese Politik, ihre rassistischen Gesetze und die staatliche Teilung der Geflüchteten nach ökonomischer Verwertbarkeit wollen wir ein politisches Statement setzen."

- Freitag, 22.06., 19:30, Gerda Heck spricht zu "Watch the Med" im Apex, Burgstr. 46, Gö. "Watch the Med" ist eine europaweite, selbstorganisierte Struktur der Seenotrettung und Flüchtlingsunterstützung auf dem Mittelmeer. Gerda Heck ist Migrationssoziologin und langjährige Aktivistin im Feld der Migration.

- Montag., der 29.06., 19:30, Bernd Kasparek spricht im Holbornschen Haus, Rote Str. 34 über die veränderte Politik der Europäischen Grenzschutz-"Agentur" Frontex und den umkämpften Raum der europäischen Außengrenze.

- Donnerstag, 02.07., Filmveranstaltung "Staatenlos", Apex (Uhrzeit wird noch bekanntgegeben). Peyman Saba floh vor 20 Jahren aus dem Iran nach Deutschland. Heute arbeitet er als Regisseur und Filmemacher. 2013 traf er einen Flüchtling, der unter den gleichen Bedingungen wie er damals in Bayern in einer Kaserne leben muss. Grund genug für einen unverstellten Blick zurück.

- Dienstag 7.7. Die Göttinger Studierendeninitiative Conquer Babel ihre Mitmachaktivitäten für Geflüchtete vor und die Berliner Gruppe Willkommen-Flüchtlinge ihr Vermittlungsprojekt von Flüchtlingen in Wohngemeinschaften.

- Mittwoch, 08. Juli 19.00 bis 20.45 Film Boza (2014), Lumiere (angefr.). In dem Kurz-Film von Walid Fellah, Filmemacher aus Tunesien, geht es um die Situation der MigrantInnen, die aus dem
subsaharischen Afrika geflüchtet sind
. Hier erleben sie die brutalen Auswirkungen der hochgerüsteten europäischen Außengrenzen. Zu Wort kommen Flüchtlinge, die im ehemaligen refugee camp Chousha in Tunesien warten. Andere leben in Höhlen vor den Zäunen von Ceuta, der spanischen Exklave in Marokko. Nicht nur Ohnmacht wird im Film sichtbar, sondern auch Lebensmut, Beharrlichkeit und Hoffnung. In einem Marsch nach Brüssel fordern Geflüchtete und andere EuropäerInnen im letzten Sommer Bewegungsfreiheit und das Ende des Grenzregimes.

9.7.15 Veranstaltung mit: Conquer Babel (Gö) und Flüchtlinge-Willkommen (Berlin) über Organisierungsbewegungen in der Willkommenskultur um 19:30 Uhr im ZHG 003. Die Zahl der Willkommensinitiativen steigt beständig weiter, ebenso auch die Zahl der Ehrenamtlichen, die sich in Organisationen oder selbstständig mit und für Flüchtlinge engagieren. Mit der Vorstellung zweier Initiativen wollen wir Impulse für die Weiterentwicklung einer Willkommenskultur für Flüchtlinge in Göttingen geben und diskutieren. Conquer Babel ist eine studentische Initiative in Göttingen, die vor allem Sprachbarrieren abbauen will, durch Dolmetscher- und Übersetzungsdienste, Sprachkurse und den Aufbau von sozialen Kontakten durch Social Events. Flüchtlinge-Willkommen ist ein Berliner Projekt und wurde Ende 2014 von StudentInnen gegründet und basiert auf der Idee, Geflüchteten private Unterkünfte in Wohngemeinschaften zu vermitteln. Was als Projektidee begann, findet immer größeren Zulauf. Mittlerweile haben sich über 500 Menschen bundesweit angemeldet und über 50 Flüchtlinge wurde in Wohnungen vermittelt. Die Idee, Flüchtlinge in privaten Unterkünften unterzubringen findet mittlerweile auch Anhänger in Österreich, Australien und den USA.

- Dienstag, 14.07., 20:00, Reformierte Kirche, Stefan Schmidt war Capitän auf der Cap Anamur und wurde 2004 wegen Fluchthilfe angeklagt – und 5 Jahre später freigesprochen. Heute ist er Flüchtlingsbeauftragter und MdL Schleswig-Holstein. Stefan Schmidt wird vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen im Mittelmeer und in der selbstorganisierten Seenotrettung über die spezifischen Auswirkungen auf die Migration durch die europäische Flüchtlingspolitik sprechen. Und auch reflektieren, wieso er 2004 kriminalisiert wurde und heute, zehn Jahre später, Privatleute wie Harald Höppner aus Brandenburg Schiffe zur Flüchtlingsrettung kaufen und positive Resonanz erfahren

Samstag, 18.7.2015, Aktionstag Lampedusa, Gänseliesel, GÖ 12.00 Uhr, Gänseliesel

Der Aktionstag wird mit einer Kundgebung beginnen, anschließend gibt es Filme, Theater und Musik, dazu Kuchen und Getränke. Im Rahmen des Aktionstages werden sich verschiedene antirassistische Initiativen mit Infoständen vorstellen und bis 16 Uhr über Möglichkeiten des Engagements informieren.

22.7. Zum Abschluss der Reihe laden die Organisatioren am 22. Juli zu einem Willkommensfest in das Begegnungsprojekt Café International in der Burgstraße ein.


documenta 12 "Flüchtlingsboot"

documenta 12 in Kassel , Hazoumé .„Dream“ (2007), eine Installation aus einem aus zerschnittenen Plastikkanistern zusammengesetzten Flüchtlingsboot, einer Fotografie (circa 30 m²) eines afrikanischen Flussdorfes und mehreren Bodenbeschriftungen in vier Sprachen (deutsch, englisch, französisch, eine afrikanische Sprache).

 

 

Flucht ist kein Verbrechen!
Kommentar von Gerd Nier zur Verschärfung des Gesetzes zum Bleiberecht
5.3.15

Auch in Deutschland sollen die Inhaftierungsmöglichkeiten für Flüchtlinge deutlich erleichtert werden. Mit der Verschärfung des Gesetzes zum Bleiberecht und der Aufenthaltsbeendigung bereitet die Große Koalition die Grundlage vor, Asylsuchende inhaftieren zu können, nur weil sie aus einem anderen EU-Land eingereist sind. Betroffen davon sollen selbst Menschen sein, die in Deutschland Aufnahme bei ihren Familien oder Bekannten suchen.
Alle, die das sogenannte Dublin III-Gesetz verletzen, müssen zukünftig mit Inhaftierung und anschließender Abschiebung rechnen. Das bedeutet letztlich nichts anderes, als dass praktisch allen Menschen, die irgendwie auf der Suche nach Schutz und Menschlichkeit ihren Weg nach Deutschland über ein anderes europäisches Land gefunden haben kriminalisiert und wie Verbrecher behandelt werden. Äußerst beschämend dabei ist, dass sich die SPD, in deren Reihen sich während der Nazidiktatur selbst viele Verfolgte, Schutzsuchende und Migranten befanden, sich spätestens seit Beginn der 1990-er Jahre aktiv an der ständigen Aushöhlung bis zur faktischen Beseitigung des Asylrechts beteiligten und beteiligen. Da stimmt doch was nicht, wenn sich auf der kommunalen Ebene auch viele Sozialdemokraten/innen für eine humane Flüchtlingspolitik einsetzen, sich aber ihre Spitzenpolitiker auf Bundesebene einträchtig mit CDU/CSU an der völligen Abschaffung von Bleiberecht und Duldung aktiv beteiligen. Nicht die Menschen die Schutz suchend zu uns kommen sind für mich kriminell, sondern die, die ihnen Hilfe und Beistand verweigern und die Verantwortung für sie gleichsam mit ihnen abschieben wollen.

 

Demo: Kämpfe von Geflüchteten unterstützen - Stadt zur abschiebefreien Zone erklären!

Am 7.2.15 hatten Flüchtlinge, AK Asyl, ASJ und Basisdemokratische Linke eine Demonstration organisiert "für eine andere Migrationspolitik und die aktive Unterstützung von Flüchtlingskämpfen". Mehrere Hundert Menschen, die VeranstalterInnen zählten 650, nahmen an der Kundgebung und Demo teil.


Auf dem Transparent steht nach Angaben der VeranstalterInnen >sinngemäß "Kein Staat (Nation), keine Grenzen, keine Abschiebung"<

Forderungen

  • Bleiberecht, d.h. unbeschränkte Aufenthaltsgenehmigungen und die Aufnahme aller Geflüchteten ohne Verfahren! Menschen, denen die Behörden bloß eine Duldung ausstellen, die immer wieder verlängert werden muß, leben in ständiger Angst abgeschoben zu werden.
  • Arbeitsaufnahme erlauben! Ermöglichung der Teilnahme an Deutschkursen mit mindestens 4 Stunden pro Tag!
  • Gesundheitsversorgung: Das Asylbewerberleistungsgesetz verwehrt Flüchtlingen eine umfassende gesundheitliche Versorgung. Die Behandlung chronischer Krankheiten wird verweigert. Sämtliche ärztliche Behandlungen müssen von den Sozialbehörden genehmigt werden und werden oftmals verweigert.
  • Bewegungsfreiheit : Abschaffung der Residenzpflicht als dem Zwang an einem Ort zu verweilen. F ür menschenwürdiges Wohnen der Flüchtlinge statt Unterbringung in Lagern und maroden Wohnungen.
  • Abschiebestop: Abschiebungen sind die Zuspitzung der alltäglichen Entrechtung von Geflüchteten. Sie sind der Versuch der Behörden, sich unerwünschter Menschen dauerhaft und endgültig zu entledigen. Abschiebungen bedeuten für die Betroffenen eine brutale Zerstörung von Lebensentwürfen, Trauma, Hoffnungslosigkeit und nicht selten den Tod. Deshalb sollen Abschiebungen verhindert werden. Eine Telefonvernetzung für engagierte Göttinger_innen ist eingerichtet, damit diese im Falle einer drohenden Abschiebung schnell über Aktionen informiert werden und eingreifen können. mehr Infos unter abschiebungenstoppen.noblogs.org

Die meisten Behörden (wie hier in Göttingen) legen die Gesetzgebung so restriktiv wie möglich aus, um die Flüchtlinge zu demotivieren und sie dazu zu bringen, ihre Ansprüche auf Asyl, auf ein menschenswürdiges Leben und auf die Erfüllung grundlegender Bedürfnisse aufzugeben.

Das Basisdemokratisches Bündnis, eine der organisierenden Gruppen schrieb: "Seit 2012 finden breite Proteste von Geflüchteten statt, die gegen diese rassistische Flüchtlingspolitik gerichtet sind. Mit Protestzelten, Besetzungen und Hungerstreiks brachten und bringen sie diese menschenverachtende Politik und deren Auswirkungen, mit denen sie tagtäglich konfrontiert sind, wieder in das Bewusstsein der Gesellschaft. Drei Jahre kontinuierliche, praktische und selbstorganisierte Aktionen ziehen aber auch perfide Reaktionen nach sich: Repression, Einschüchterung, Räumung von Flüchtlingscamps bis hin zu Strafverfahren sind überall in Deutschland zu beobachten. All diese Kämpfe und die rassistischen Reaktionen seitens der Behörden sind auch in Göttingen zu spüren. Allein 2014 liefen zahlreiche Strafverfahren gegen Menschen, die sich Abschiebungen von Geflüchteten in den Weg gestellt haben."

Februar 2015: Abschiebegegner vor Gericht
So z.B. wird am 16.2.2015 um 9 Uhr im Amtsgericht Göttingen (Maschmühlenweg 11) | Saal B 25 wieder ein Mensch vor Gericht gestellt, der sich am 10.4.15 gegen eine Abschiebung des Somaliers Abidwaali S. eingesetzt hatte. Kommentar der Grünen Jugend zum Prozess lautet: "Die Anklage wegen angeblichen "Widerstands" und "fahrlässiger Körperverletzung" ist Teil der durchsichtigen Legitimierungsstrategie der Polizei für den völlig aus dem Ruder gelaufenen Einsatz. Dabei kann die Polizei nur offensichtliche und konstruierte Bagatelldelikte ins Feld führen. Und diese sind, falls sie tatsächlich stattgefunden haben sollten, auch nur als Reaktion auf den massiven Gewalteinsatz der Polizei zu werten."


Transparent auf der Refugeedemo am 7.2.15

 

Initiative Willkommen Flüchtlinge (IWF)

Refugees welcome! Veranstaltung über Flüchtlinge am Klausberg Freitag, den 30.1., um 19 Uhr im Studentenwohnheim Collegium Albertinum, Bonhoefferweg 2 / Ecke Stauffenbergring. '

Logo der BI

Das ehemalige IWF müsste baulich auf die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet werden, organisatorische Fragen wie beispielsweise die Trägerschaft sind zu klären und politisch muss entschieden werden, wieviele Personen einziehen sollen. Im Raum steht auch der Vorschlag des ehemaligen Ratsherrn Gerd Nier, eine gemischte Belegung von Flüchtlingen und wohnungssuchenden Studenten vorzunehmen. Wir wollen nicht warten, bis eine Entscheidung gefallen ist, denn dann geht alles ganz schnell, eigene Überlegungen, Vorschläge und ein Dialog mit der Stadt könnten ausfallen. Was kommt da auf uns zu? Wie können wir helfen? Wir wollen uns dem Thema nähern, indem wir auf einer ersten Veranstaltung auch Aktive aus dem ehemaligen Flüchtlingswohnheim Merkelstraße (1993 -1998) einladen. Als Referent konnten wir gewinnen: Pastor i.R. Erich Maharens aus Hannover (ehemals Bürgerinitiative Merkelstraße) Außerdem werden anwesend sein: Vertreter vom Haus der Kulturen, Gerd Nier. Zugesagt hat auch Frau Dr. Schlapheit-Beck, Sozialdezernentin der Stadt Göttingen, die, nach Beendigung der Ratssitzung vom gleichen Tag, zur Veranstaltung kommen wird.

 

Aus der >>Broschüre über das Flüchlingswohnheim Merkelstrasse 1993-98

1. Treffen der IWF - Initiative Flüchtlinge Willkommen

Text von Gerd Nier / 31.1.15
Am 30.1.15 haben sich gut 50 Menschen im Collegium Albertinum getroffen, um über eine Unterbringung von Flüchtlingen im ehemaligen IWF zu beraten und sich auszutauschen. Das war eine mehr als erfreuliche Veranstaltung.

Offenheit, Bereitschaft zum Engagement und viele Beiträge für gemeinschaftliche Unterstützung und Hilfe prägten die erste, sehr gut besuchte Versammlung der Bürgerinitiative IWF. Es ging um die Vorbereitung, um Rahmenbedingungen und um bürgerschaftliche "Nachbarschaftshilfe" für Flüchtlinge in den Gebäuden des ehemaligen IWF am Nonnenstieg. Obwohl rechtlich noch nicht alles "in trockenen Tüchern ist", insbesondere der potentielle Investor EBR vertreten durch Herrn Rafie muss letztlich noch seine Zustimmung zur zeitlich befristeten Verpachtung der Gebäude geben, waren sich alle Beteiligten einig, gemeinsam zu beginnen, Überlegungen, Planungen, Konzeptionsvorschläge und die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung in Angriff zu nehmen. Deshalb hat man sich schon auf das nächste gemeinsame Treffen Ende Februar vereinbart, wo man insbesondere Gespräche mit Menschen führen möchte, die selbst einmal als Flüchtling nach Göttingen gekommen sind. Die Anregung und das Angebot kam von einem Vertreter des Haus der Kulturen. Auch Gespräche mit dem niedersächsischen Flüchtlingsrat werden ins Auge, um dessen Erfahrungen und Kompetenzen zu nutzen.
In der ersten Sitzung berichteter insbesondere der Pastor im Ruhestand Erich Marahens über die Entstehung der Flüchtlingswohnungen in der Merkelstrasse in den 90-ger Jahren und die Rolle und Entwicklung der damaligen Bürgerinitiative. Besonders hilfreich und prägnant waren seine "Merkposten" im Bezug auf zu beachtende Rahmenbedingungen. Kommunikationsstrukturen, das Zusammenwirken professioneller und ehrenamtlicher Arbeit, die Öffnung nach Außen bis hin zu Treffpunkten außerhalb der Wohnanlage waren nur einige seiner wichtigen Beiträge. Die anwesende Sozialdezernentin Schlapeit Beck berichtete insgesamt über die Göttinger Unterbringungsschwierigkeiten für die gut 700 zu erwartenden Flüchtlinge in diesem Jahr. Sie thematisierte zudem die rechtlich komplizierte Situation zwischen Investor, Liquidator und Stadt, äußerte sich aber optimistisch im Bezug auf eine mögliche Einigung. Sie begrüßte ausdrücklich das Wirken der Initiative und sagte einen kontinuierlichen Informationsaustausch und die ausdrückliche Bereitschaft zur Zusammenarbeit zu. Die Anregung neben Flüchtlingen auch eine begrenzte Anzahl von Wohneinheiten für Studenten/innen einzuplanen fiel auf erkennbare Zustimmung in der Runde. Vielleicht bekommt man ja das Studentenwerk mit ins Boot.
Sehr erfreulich waren dann in der Diskussion und Aussprache die vielen konstruktiven Beiträge der Teilnehmer/innen. In einer sehr angenehmen Atmosphäre wurden konstruktive Anregungen eingebracht, erste Fragen geklärt und Vorschläge für das weitere Vorgehen unterbreitet. Es waren auch nicht im Ansatz Ressentiments, Ängste oder gar fremdenfeindliche Töne zu hören. Beeindruckend war die spontane Bereitschaft vieler Anwesenden sich konkret an Begleit- und Hilfsangeboten zu beteiligen.xxx
Ich freue mich schon auf das vielleicht schon im Frühsommer stattfindende Begrüßungsfest im IWF, was ein erster Bestandteil der gemeinsamen Verabredungen ist.

Initiative Willkommen Flüchtlinge (IWF) im Sozialausschuss der Stadt
Gemeinsam Wohnheime für Flüchtlinge und Studierende vorgeschlagen

26.3.15 Bürger - Initiative Willkommen Flüchtlinge (IWF)Göttingen Auf der Sitzung des Ausschusses für Soziales und Gesundheit der Stadt Göttingen vom 17.3.2015 trug die Bürger-Initiative Willkommen Flüchtlinge (IWF) am Klausberg auf Einladung ihre Überlegungen vor, wie Flüchtlinge unterstützt werden können.
Die Initiative steht in Kontakt mit den umliegenden Schulen und Kindergärten, um die Einbeziehung der Flüchtlinge zu besprechen, will sich um Schulräume kümmern und stellt zusammen mit den Selbstorganisationen der Flüchtlinge Überlegungen an, möglichst bald nach Eintreffen der Flüchtlinge mit Deutschunterricht beginnen zu können. Des weiteren besteht die Absicht, Ehrenamtliche und HelferInnen aus der Nachbarschaft zu motivieren, zu begleiten und zu informieren, wie sie Flüchtlingen bei der Bewältigung des Alltags (Behörden, Krankenversicherung, Schulen und Kindergärten sowie Arbeitssuche) behilflich sein können. Dies ist gerade in der ersten Zeit erforderlich.

Die Initiative will versuchen, eine Ausbildung zur Integrationshelferin/er zu organisieren. Um die Wohnsituation erträglich zu gestalten, wird seit längerem das gemeinsame Wohnen von Studenten und Flüchtlingen diskutiert. Die Initiative machte u.a. den Vorschlag, nicht nur Studenten in Flüchtlingswohnheime einziehen zu lassen, sondern zu überlegen, ob nicht auch Flüchtlinge in studentischen Wohnheimen untergebracht werden können. Göttingen könnte mit gemeinsamen Wohnheimen für Studenten und Flüchtlingen bundesweit positive Aufmerksamkeit erringen und zum Trendsetter werden. Dezernentin Frau Dr. Schlapheit-Beck sagte noch einmal zu, sich wegen dieser Problematik mit dem Studentenwerk in Verbindung zu setzen. Dem Göttinger Tageblatt war dieser Vortrag von drei Mitgliedern der Bürgerinitiative keine Zeile wert.

Mittlerweile hat die zweite Veranstaltung der Initiative stattgefunden. Unter dem Motto „Erzähl doch mal!“ erfuhren 65 Interessierte, viele aus dem Viertel, von Flüchtlingen, wie sie flohen und wie es ihnen jetzt in Göttingen geht. Außerdem präsentierten junge Migranten ihre Musik (Gesang, Rap, Gitarre, Bongos) in einem beeindruckendem Kurzprogramm. Die Resonanz auf die Veranstaltung war ausgesprochen positiv.

Flüchtlinge können im IWF wohnen
Mitteilung der Stadt Göttingen am 23.6.15

Ab Oktober 2015 Jahres werden Flüchtlinge im Gebäudekomplex Nonnenstieg 72 eine Unterkunft finden. Der Verwaltungsausschuss der Stadt Göttingen hat den Abschluss eines zunächst auf drei Jahre befristeten Mietvertrages über rund 4.000 Quadratmeter im Hauptgebäude des ehemaligen Instituts für den Wissenschaftlichen Film (IWF) am Montag Abend, 22. Juni 2015, einstimmig gebilligt. Das Haus bietet nach Angaben der Verwaltung Platz für rund 150 Flüchtlinge, die überwiegend in Doppelzimmern wohnen werden. Einige, wenige Räume werden für die Unterbringung von Einzelpersonen und Familien genutzt werden. Sozial-, Gemeinschafts-, Sanitär- und Kochräume werden in ausreichender Zahl vorhanden sein. Erforderliche Umbauten dienen vor allem dem Einbau von Sanitäreinrichtungen und sollen rund 300.000 Euro ausmachen, die auf die Kaltmiete umgelegt werden. Die Betreiberschaft für die Flüchtlingsunterkunft wird jetzt sofort ausgeschrieben, nachdem der Beschluss des Verwaltungsausschusses die Unterzeichnung eines Mietvertrages ermöglicht hat. Über dessen Verlängerung um maximal weitere zwei Jahre wollen die Vertragsparteien rechtzeitig konstruktiv verhandeln. Die Stadt Göttingen erwartet noch in diesem Jahr die Zuweisung von rund 600 weiteren Flüchtlingen. Eine zweite große Unterkunft für bis zu 180 Personen auf den Zietenterrassen soll Anfang September 2015 bezugsfertig sein.

 

Zietenterrassen

31.5.15 / 180 Flüchtlinge erhalten Wohnungen auf den Zietenterrassen . Eine Bürgerinitiative reagiert abweisend und sieht nur Probleme - Hilfsangebot? Fehlanzeige! Und nun schlagen sie vor, dass man lieber prüfen solle ob nicht stattdessen Platz in der Weststadt sei. Das hat eine Mitarbeiterin von goest in höchste Empörung versetzt.

(Später hat sich die Situation umgekehrt und es gab eine sehr große Zahl von Menschen, die sich als Helfer*innen gemeldet haben)

Kritik an der egoistischen Sichtweise der BI Zietenterrassen

(KOMMENTAR / awi / 31.1.15) Menschen auf den Zietenterassen könnten viel von den Weststädtlern lernen anstatt schwierige Aufgaben an diese abzuschieben.
Wer jemals in der Weststadt gelebt hat, weiß dieses Viertel leistet viel. xxx Göttingens Weststadt ist ein Stadtteil mit hoher Einwanderungsquote. Rund 12 Prozent der Bewohner haben keinen deutschen Pass, gelten als AusländerInnen. Einen so genannten Migrationshintergrund haben fast 30 Prozent. Zum Vergleich: Im Göttinger Durchschnitt sind es 20 Prozent. Dieser Stadtteil übernimmt für Göttingen die größten Integrationsaufgaben für Flüchtlinge. Unterschiedliche kulturelle Hintergründe sind sicher nicht ausschließlich und per se eine Bereicherung , sie bieten auch ein erhebliches Konfliktpotenzial.
Die Menschen in der Weststadt schaffen es mit Toleranz und sozialer Kompetenz und natürlich auch mit entsprechender professioneller Unterstützung weitgehend friedlich nebeneinander und miteinander zu leben. Dadurch leisten sie einen hohen Beitrag zum sozialen Frieden in unserer Stadt und das, obwohl die persönliche Situation vieler Menschen hier problematisch ist. Sie leben in engen Wohnungen, haben finanzielle Probleme , werden gesellschaftlich nicht anerkannt, auch wenn sich oft deutlich zeigt, das hier finanzielle Schwäche nicht gleichzusetzen ist mit sozialer Schwäche. Auf diesem Hintergrund ist der Aufruf der Bi Zukunft Zietenterasse, es solle doch noch einmal geprüft werden, ob nicht wieder die Weststadt( Hagenweg, Königsallee.) für die Unterbringung von Flüchtlingen in Frage komme, entweder aus der Unkenntnis der Sachlage entstanden, oder schlicht arrogant und unverschämt.
Es leuchtet nicht ein, warum ein Stadtteil, indem die Bürger in weitaus priviligierteren Verhältnissen leben, nicht in der Lage sein sollte seinen Anteil an sozialen Aufgaben des gemeinsamen Lebens in dieser Stadt zu übernehmen. Die Behauptung es bestehe eine ehrliche Bereitschaft zur fairen Lastenverteilung verliert auf diesem Hintergrund an Glaubwürdigkeit.
Stattdessen scheint es wahrscheinlicher, dass man billigend in Kauf nehmen will, dass in anderen Wohnquartieren ,(sprich in der Weststadt) durch Überlastung eine Ghettoisierung herbei geführt wird.
Spielt vielleicht noch die Hoffnung mit, dass die Bewohner der Weststadt keine ausreichende Lobby haben, um sich gegen eine mögliche ungerechte Verteilung zu wehren?

 

Bekanntgabe der Pläne

OB Köhler sprach in seiner Neujahrsrede 2015 von "vorübergehenden Gemeinschaftsunterkünften auf den Zietenterrassen" . Denjenigen, die sich in Leserbriefen gegen Flüchtlingswohnungen auf den Zietenterrassen aussprachen hielt er entgegen, dass die Mehrheit in Göttingen den Flüchtlingen wohlgesonnen sei. "Zur Unterbringung eines Teils von zugewiesenen Flüchtlingen will die Stadt Göttingen für die Dauer von fünf Jahren auf einem stadteigenen Grundstück an der Hannah-Vogt-Straße auf den Zietenterrassen eine Flüchtlingsunterkunft in Modulbauweise errichten, die bis zu 180 Menschen Platz bieten wird. (...) Am 27. Januar werden zunächst die dreigeschossigen, „L“ -förmig angeordneten Gebäude vorgestellt, in denen 30 Wohneinheiten ( je drei Zimmer, Küche, Bad und Flur) für jeweils sechs Personen entstehen werden – neben drei Gemeinschaftsbereichen u.a. für Hausmeister, Sozialarbeit, Kinderbetreuung und Sicherheitsdienst. (pm Stadt Gö, 19.1.15)

Bürgerinitiative Zietenterrassen meldet sich zu Wort
Auf den Zietenterrassen hat sich u.a. der dortige Bewohner Prof. Dr. Frank Schorkopf: seit 2009 Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Europarecht zu Wort gemeldet (1997-98 Assistent des CDU Politikers Jarzembowski ) . Die HNA zitiert ihn am 24.1.15 mit „Es gibt nur wage Informationen, keine verlässlichen Einzelheiten“, bilanziert Frank Schorkopf. Grundsätzlich fordern die Anwohner mehr Transparenz und vor allem eine Anhörung. In der Bauausschusssitzung sei man schlichtweg abgebügelt worden." Auf der Homepage der Bürgerinitiative Zukunft Zietenterrassen (bizz) für die Dr. Schorkopf verantwortlich zeichnet sind die Fragen der BI an die Stadt aufgelistet, die von Angst geprägt scheinen.

-- Welche Pläne hat die Stadt für die Beschulung von Kindern und den Umgang mit etwaigen Traumata?
-- Wird die Unterkunftsgröße in einem angemessenen Verhältnis zur noch nicht gefestigten, besonders durch Familien mit Kleinkindern geprägten Nachbarschaft stehen?
-- Wie soll das Flüchtlingsheim wie auch dieNachbarschaft vor möglichen Übergriffen oder Anschlägen geschützt werden?
Weiterhin so zitiert die HNA "Durch den Bau und möglicherweise eine längerfristige Existenz eines so großen Flüchtlingswohnheims befürchtet die BI eine Veränderung des sozialen Umfelds, eine Wertminderung der Wohnungen und Grundstücke ...."

"Hier lebt jeder seinen Stil mit Kindern Freunden oder allein" (Werbespruch der Zietenvermarktung)


Entgegnung der Stadt auf die Kritik der Bürgerinitiative "Zukunft Zietenterrassen"21.1.15
Die Kritik der Bürgerinitiative gebe die bisherige Vorgeschichte nicht korrekt wieder, heißt es darin. Anfang Dezember 2014 habe die Verwaltung erstmals den Standort Zietenterrassen in öffentlicher Sitzung des Sozialusschusses vorgestellt. Erst anschließend habe die konkrete Planungsarbeit beginnen können. Jetzt erst sei die Präsentation von Ergebnissen möglich, die vom Lageplan mit der Anordnung der Baukörper über die Fassadengestaltung bis zum Wohnungsgrundriss reichten. Diese Ergebnisse würden der Öffentlichkeit, also auch der Nachbarschaft auf den Zietenterrassen, der Ratspolitik und dem Ortsrat ohne weiteren Zeitverzug zeitgleich präsentiert und im Rahmen einer Sondersitzung des Sozialausschusses am 27. Januar zur Diskussion gestellt. Die Ausschusssitzung vor Ort schaffe den organisatorischen Rahmen für eine öffentliche Informations- und Diskussionsveranstaltung, in der jeder zu Wort kommen kann und jede Frage nach Möglichkeit beantwortet werden wird.
„Wären wir ohne erste konkrete Arbeitsergebnisse früher in eine öffentliche Veranstaltung gegangen, hätte man uns zu Recht vorgeworfen, auf die meisten Fragen noch keine Antworten zu kennen,“ heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung, die für die Zukunft weitere öffentliche Veranstaltungen ankündigte. Denn auch zum jetzigen Zeitpunkt seien längst noch nicht alle Fragen geklärt. (...) Offen sei die Frage der Trägerschaft für die Einrichtung. Dafür müsse ein Ausschreibungsverfahren erfolgen.

(vgl hierzu Kommentar von Gerd Nier: darin heisst es u.a. "Schon im Ratsantrag der Göttinger Linken zur Wohnraumversorgung für Flüchtlinge vom November 2013, der dann von allen Ratsfraktionen als interfraktioneller Antrag eingebracht wurde, heißt es u.a. explizit: "Dabei soll die Göttinger Bevölkerung durch geeignete Informationen und ggf. auch BürgerInnenveranstaltungen eingebunden werden, um eine möglichst positive Willkommenskultur zu schaffen ..." Wie man zwischenzeitlich und bis heute feststellen musste und muss, wurde dies von der Stadtverwaltung, hier insbesondere von der Sozialdezernentin Schlapeit-Beck, sträflich vernachlässigt.")

AK Asyl Göttingen und Lamepdusa-Bündnis Göttingen
Die Pläne der Stadt Göttingen zur Unterbringung der Flüchtlinge sind erst seit kurzem bekannt. lange ab es Spekulationen und Gerüchte, aber selbst der Integrationsrat wurde nicht frühzeitig in Kenntnis gesetzt. Dies steht in einer Linie mit dem Versagen der Stadt, frühzeitig auf die lange schon absehbare Notwendigkeit zur Schaffung weiteren Wohnraums für Flüchtlinge zu reagieren. Nun, nachdem viel zu lange Untätigkeit und Ignoranz vorherrschten, ist auf einmal Eile angemahnt und kurzfristige Lösungen müssen her. Das kritisiert der AK Asyl Göttingen und das Lamepdusa-Bündnis Göttingen. Auch die Unterbringung von 180 Menschen in einem Grossblock stehen Flüchtlingshilfsorganisationen kritisch gegenüber, ebenso wie der "monofunktionalen Belegung". Es gibt den Vorschlag zu einem Runden-Tisch-von-unten , um die Bebauung und Unterbringung zu begleiten und mit zu gestalten. Dem "Refugees Welcome" soll konkreter Ausdruck verleihen werden durch die Forderung nach kleinräumigeren Lösungen, stärkerer Dezentralität und einer gemischten Belegung (z.B. in Kooperation mit dem Studentenwerk oder einer Wohnungsgesellschaft), aber auch mit der Mobilisierung von Nachbarschaftsnetzwerken zur schnellen Integration der Ankommenden in die Quartiere.
Viele bekannt gewordene Einwände sind mitunter dem Motiv des Werterhalts des Bodenpreises und der Abschottung gegenüber Flüchtlingen geschuldet sind. Die Zietenterrassen gehören zu den hochpreisigeren Wohn- und Eigentumsquartieren der Stadt. Diesen Tendenzen wollen wir natürlich auch mit klarer und parteiischer Stimme entgegen treten.

Der Kindergarten aus Eigeninitiative (KEI) - will Flüchtlingen helfen
30.1.15 / Aus einer PM des KEI // Der Kindergarten aus Eigeninitiative (KEI) in der Von-Ossietzky-Straße 31 plant Hilfen für die in seiner Nachbarschaft auf den Zietenterrassen zu erwartenden Flüchtlingen
In einer Vollversammlung des Kindergartens von Erziehenden und Elternschaft einstimmig beschlossen, sich öffentlich stark zu machen und mitzuhelfen, ein offenes und wertschätzendes Klima im gemeinsamen Stadtteil für die Geflüchteten zu schaffen. Als Betreuungseinrichtung in der Nähe des geplanten Wohnheimes wird der KEI wie andere Kindertagesstätten auch in einem ersten Schritt mindestens zwei Kindergartenplätze für die dort Schutz suchenden Familien anbieten. Ein integratives Konzept ist schon seit jeher eine feste Säule der Pädagogik des KEI. Ressentiments, wie sie derzeit viel zu häufig im Zusammenhang mit der geplanten Flüchtlingsunterkunft formuliert werden, schaden nicht nur der Integration der gesamten Familien, sondern insbesondere der Entwicklung der Kleinsten.“ Die Eltern, der Vorstand und die Beschäftigten des KEI-Kindergartens setzen sich stattdessen für eine lebendige Willkommenskultur ein und werden ihren Teil dazu beitragen, damit die mitunter traumatisierten Familien in Göttingen ein neues Zuhause finden können. Den KEI als eigeninitiativen Kindergarten gibt es seit 1971 und hatte bereits mehrfach Flüchtlingskinder in der Betreuung. www.kei-kindergarten.de

 

Flüchtlingsablehner Prof. Richter
Der Informatik-Professor Harald Richter der TU Clausthal-Zellerfeld (Foto) hat ein pegidareifes Engagnement gegen die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen auf den Zietenterrassen an den Tag gelegt. Prof. Dr. Harald Richter ist auch im erweiterten Vorstand der Gesellschaft für Informatik e.V. gewähltes Mitglied und Sprecher des Beirats für IT-Weiterbildung.
Hightech - Afrikaner und verschleierte Frauen - Ansichten eines Hinterwäldlers aus Clausthal
Das Erscheinen von Afrikanern und verschleierten Frauen würden dem Wissenschaftsstandort Zietenterrassen schaden meint Richter. Ein Flüchtlingswohnheim würde sich nicht mit einem hightech-Standort vertragen. Unter den Bedingungen würde keine Fraunhofer-Gesellschaft sich dort ansiedeln weil sie von Aufträgen aus der Wirtschaft abhängig sei.
"in seinem Schreiben vom 26. Januar 2015, das gerichtet ist an die Stadt Göttingen, schreibt Prof. Dr.-Ing. Dr. rer. nat. habil. H. Richter, wie ich buchstabengetreu zitiere: "Als ehemaliger Frauenhofer-Mitarbeiter, Prof. an der TU Clausthal und Präsidiumsmitglied der deutschen Gesellschaft für Informatik muss ich Ihnen leider sagen, dass Sie damit der Frauenhofer Gesellschaft die Möglichkeit nehmen, aus der Aussenstelle des Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik auf den Zietenterrassen ein eigenständiges Institut zu machen." Und: "Nach der Errichtung eines Wohnheims für Flüchtlinge und Asylsuchende in unmittelbarer Nachbarschaft der Frauenhofer-Aussenstelle wird ein eigenes Institut wirtschaftlich nicht mehr darstellbar sein. Kein Industriepartner wird es der Aussenstelle angesichts von in Gruppen herumstehenden Afrikanern, die nicht arbeiten dürfen, sowie verschleierten Frauen mit zahlreichen Kindern glauben, dass an diesem Standort Hochtechnologie gemacht wird." Und (immer noch buchstabengetreu): "Ein Asyl- und Flüchtlingswohnheim in deren inmittelbarer Nachbarschaft beendet die Expansion der Wissenschaft und der Hochtechnologie auf den Zietenterrassen und schadet den Einrichtungen." (Zitiert nach einem Schreiben des SPD-Stadtverbandvorsitzenden RA Lehmann an die Fraunhofer-Gesellschaft)

Prof. Richter - Fraunhofer-Gesellschaft kennt ihn nicht mehr
Die Fraunhofer-Gesellschaft hingegen kennt erstmal gar keinen Professor Harald Richter und schreibt als Antwort auf die Anfrage von SPD-Stadtverband-Vorsitzenden Lehmann:
"Die Fraunhofer-Gesellschaft distanziert sich ausdrücklich von den Aussagen von Prof. Richter , er spricht nicht für die Fraunhofer-Gesellschaft. Herr Richter ist kein Arbeitnehmer der Fraunhofer-Gesellschaft und war die nach unserem derzeitigen kenntnisstand auch in der Vergangenheit nicht. Wir klären dies weiter. Die von Prof. Richter genannten Kriterien sind keine Entscheidungskriterien der Fraunhofer-Gesellschaft für die etwaige Erreichtung eines Fraunhofer-Instituts. Wir prüfen entsprechende Schritte gegenüber Prof. Richter" (29.1.15, München)

Die Hochschule für Wissenschaft und Kunst (HAWK) und die TU Clausthal, und verschiedene IT-Firmen auf den Zietenterrassen, die Prof. Richter vor "Afrikanern und verschleierten Frauen" schützen will, distanzieren sich ebenfalls von den unsinnigen Bemerkungen Prof. Richters. Und auch im Landtag sind die üblen Worte des Prof. Richter inzwischen Thema geworden.

"Tumber Rassismus"
Der Integrationsrat verwendet im Zusammenhang mit der Kritik an Prof Richter den Begriff "Tumber Rassismus" am 29.1.15 und zeigt sich "empört über den rassistischen Brief des Informatik Professors Harald Richter. (...) Die durch nichts zu belegende Behauptung, ein Flüchtlingswohnheim würde die Entwicklung und Expansion der Wissenschaft und Hochtechnologie beenden, dient allein nur dem Zweck, Ängste und rassistische Ressentiments bei der Bevölkerung vor Ort zu schüren. (...)"

 

Veranstaltungsreihe
Lampedusa ist überall - Willkommen in Göttingen!

2.6.14 /
Regelmäßig kommen Bootsflüchtlinge ums Leben, die über das Mittelmeer nach Europa flüchten. Im vergangenen Oktober waren es allein fast 400 bei einem Schiffsuntergang vor Lampedusa . Über 18 000 Todefälle an den europäischen Außengrenzen dokumentiert die Organsiation "Fortress Europe" für die vergangenen zwei Jahrzehnte, die meisten im Mittelmeer.
Seitens des Veranstalter-Bündnisses (AK Asyl, amnesty international Hochschulgruppe, arap, Grüne Jugend, Integrationsrat, Migrationszentrum, Zukunfts-Werkstatt und Einzelpersonen) zu diesem Thema heisst es: "Wir halten die todbringende Politik an den Grenzen Europas für ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit","Wir wollen deutlich machen, dass die Geflüchteten, die es bis zu uns geschafft haben, hier willkommen sind und wir noch viel mehr Flüchtlinge willkommen heißen können". Zurzeit leben nur 175 AsylbewerberInnen in Göttingen, einigen hiervon ist die Flucht über das Mittelmeer gelungen, jetzt droht ihnen die Abschiebung nach der Dublin-Verordnung.

In zahlreichen Veranstaltungen informieren vom 10. Juni bis zum 24. Juli in Göttingen WissenschaftlerInnen und ExpertenInnen verschiedener Organisationen über die lebensgefährlichen Fahrten über das Mittelmeer und deren Hintergründe.

Programm 10.6. - 24.7.14

10.6.14 Haus der Kulturen im Hagenweg, 19:30 Uhr Conny Gunsser, Flüchtlingsrat Hamburg, Netzwerk Afrique-Europe-Interact: "EU-Migrationspolitik und Flüchtlingskämpfe am Beispiel des Lagers Choucha" Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe gehen wir an einen Ort, wo Geflüchtete in Göttingen den ersten Sprachkurs machen. Und die Referentin erzählt von einem Ort, an dem der Weg nach Europa beginnt: Im Lager Choucha an der tunesisch-libyschen Grenze kämpfen Flüchtlinge aus dem Lybienkrieg seit 2011 um Aufnahme in einem sicheren Land. Conny Gunsser hat das Lager Choucha mehrfach besucht und berichtet über die dortige Situation der Flüchtlinge, die Instrumente der EU-Migrationspolitik und Gegeninitiativen.

17.6.14 Reformierte Gemeinde, Untere Karspüle 11, 19:30 Uhr Gergeshu Yohannes: "Gerechtigkeit – die Toten haben einen Namen, die, die sie haben ertrinken lassen, auch." Gergeshu Yohannes verlor ihren Bruder bei einer Bootskatastrophe im Mittelmeer 2009. Seither setzt sie sich mit anderen Angehörigen dafür ein, dass den tausenden Toten an Europas Außengrenzen Gerechtigkeit widerfährt. Sie ist Trägerin des Menschenrechtspreises von Pro Asyl. Sie brachte mehr als 1 300 Angehörige der Toten in Europa, Eritrea und dem Sudan zusammen und zeigte den italienischen Staat wegen unterlassener Hilfeleistung mit Todesfolge in 77 Fällen an.

20.6.14 ZHG 004, Uni-Campus, Platz der Göttinger Sieben, 18:00 Uhr Filmvorführung "Closed Sea" Der Film "Closed Sea" (Dokumentarfilm, 2012, 60 min.) erzählt von somalischen und eritrerischen Flüchtlingen, die von der italienischen Marine auf See abgefangen und gewaltsam nach Libyen zurückgewiesen wurden. Diese sogenannte "push back policy" gründete auf ein <Freundschaftsabkommen> zwischen Italien und Libyen. Der Film lässt Zeugen zu Wort kommen, die beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren, an diesem Migrationsabkommen zwischen Italien und Libyen gescheitert sind. Der Film ist mit englischen Untertiteln versehen.

26.6.14 Innenstadt, ab 16 Uhr Aktionsnachmittag zum "March for Freedom" mit Live-Schaltung nach Brüssel An diesem Tag ist in Brüssel eine große Kundgebung im Rahmen des transnationalen Protestmarsches von Flüchtlingen geplant, der am 17. Mai begonnen hat. Es ist der 1.Tag des Gipfeltreffens der EU-InnenministerInnen. 'Wir' werden in Göttingen mit Zelt(en) und einem bunten Infotisch in der Innenstadt präsent sein und von dort unter anderem eine skype-Schaltung nach Brüssel machen. Somit soll eine Brücke zwischen Flüchtlingskämpfen hier wie dort geschlagen werden. In Göttingen werden am Aktionsnachmittag per Video Interviews mit TeilnehmerInnen des Protesmarsches in Brüssel übertragen. Eine mobile Austellung dokumentiert den derzeitigen Protestmarsch und die Situation der MigrantInnen aus der Kampagne „Lampedusa in Hamburg.“ In einer Inszenierung wird der Toten an den europäischen Grenzen gedacht. Zahlreiche weitere Bild- und Textdokumenten machen die Kämpfe von Flüchtlingen in ganz Europa und die Proteste gegen die sogenannten Dublin-Verordnungen sichtbar. Straßentheater thematisiert die Lebenssituation von Flüchtlingen in Deutschland. Auch laden die VeranstalterInnen zu Begegnungen und Austausch ein. Mehr Infos: http://freedomnotfrontex.noblogs.org/

1.7.14 Vortragsraum Alte SUB (Paulinerkirche), Eingang Papendiek 14, 19:30 Uhr Karl Kopp, Pro Asyl: "Europäische Flüchtlingspolitik – Akteure, Interessengruppen und Methoden" Die europäische Flüchtlingspolitik ist konkret, sie hat Orte, Namen, Mythen und Interessengruppen. An diese Abend wird Karl Kopp anhand konkreter Länderbeispiele einen detaillierten Blick auf die jeweils nationalstaatlichen, EU-institutionellen aber auch Brüsseler Politiken bezüglich der Ausgestaltung der "Festung Europa" und ihrer verschleiernden Rhetorik werfen. Karl Kopp ist Europareferent von PRO ASYL.

5.7.14 Cheltenham House, Friedrichstr. 1, 20:00 Uhr (auch am 06., 19., 20., und 21.07.) boat people projekt: "Nach dem Frühling - Fluchtpunkt Göttingen" Das Göttinger Freie Theater boat people projekt zeigt ein besonderes Programm, das in der Auseinandersetzung mit Menschen entstanden ist, die aus verschiedenen Generationen und Kulturen stammen, aber eine Gemeinsamkeit haben: Sie sind oder waren Flüchtlinge. Menschen, die im zweiten Weltkrieg aus anderen Teilen Deutschlands nach Göttingen geflohen sind, Heimatvertriebene, die hier angesiedelt wurden, DDR-Flüchtlinge, die vor allem aus dem nah gelegenen Eichsfeld stammen, und heutige Flüchtlinge u.a. aus Syrien, Afghanistan, Eritrea, Äthiopien oder Kosovo stehen im Zentrum und auf der Bühne. (s.a.: http://boatpeopleprojekt.de/home.html)

8.7.14 Holbornsches Haus, Rote Str. 34, 19:30 Uhr Helmut Dietrich, Forschungsgesellschaft Flucht und Migration: "Das Mittelmeer - Schrecken und Solidarität" Seit Einführung der Visapflicht für alle südlichen Mittelmeer-anrainerstaaten 1990/91 wurde das Mittelmeer zum größten Friedhof Westeuropas seit der Nachkriegszeit. Nach der "Arabellion" gab es einen zweiten Höhepunkt in der Zahl toter Bootsflüchtlinge. Aber das Mittelmeer war auch immer Raum der Solidarität durch die lokale Bevölkerung und durch grenzüberspannende Initiativen. Helmut Dietrich von der Forschungsgegesellschaft Flucht und Migration beleuchtet außerdem die Folgen der Aufstände in den arabischen Staaten der Mittelmeerregion, wo er mehrere Jahre gelebt hat.

15.7.14 Verdi, Groner-Tor-Str. 32, 19:30 Uhr Vassilis Tsianos: "Autonomie der Migration. Den Blick für die Kraft der Migration schärfen, ohne ihn vom Ertrunkenen, Geschundenen und Gestrandeten zu nehmen – geht das?" Vassilis Tsianos gehörte zur Gruppe "Kanak Attak", die die Denkfigur der 'Autonomie der Migration' Anfang der Nuller-Jahre früh rezipiert hat. Darin heißt es: "die frohe Botschaft der 'Autonomie der Migration' will den Blick dafür schärfen, in der Migration primär die Projekte der Migration zu sehen, d.h. darin gesellschaftliche grenzüberschreitende Mobilität und ihre Kämpfe, also die Kämpfe der Mobilität zu sehen."

20.7.14 Lumiere, Geismar Landstr. 19, 16:00 Uhr "Lampedusa 3. Oktober 2013" - szenische Lesung mit Musik Eine szenische Lesung präsentiert von der Arbeitsgruppe "Unser Herz schlägt auf Lampedusa" aus Hannover mit Musik von Francesco Impastato. Der Autor Antonio Umberto Ricco hat aus Zeug*innenaussagen und dokumentarischen Materialien einen berührenden Text entwickelt, der unterschiedliche Perspektiven auf die Flüchtlingsbootkatastrophe eröffnet und besonders die Einwohner*innen von Lampedusa eindringlich zu Wort kommen lässt.

24.7.14 Apex, Burgstr. 46, 19:30 Uhr Marion, kmii Hanau: "Lampedusa in Hanau – aus Erfahrung wird Wissen wird Handeln" Im Februar 2014 gründete 'kein mensch ist ilegal Hanau' zusammen mit über Lampedusa geflüchteten Menschen die Initiative "Lampedusa in Hanau". Damit protestieren sie gegen drohende Abschiebungen und organisierten sich gegen die Folgen der europäischen Flüchtlingspolitik. Wir wollen an diesem Abend zum einen von ihren Erfahrungen hören, die sie mit der europäischen Grenzpolitik gemacht haben, aber auch von ihrem Versuch eine Kampagne praktisch werden zu lassen. Denn in dieser letzten Veranstaltung unserer ersten kleinen Reihe wollen wir den Blick nach vorne wagen: wir sind schließlich mehr als eine alternative VHS.

 

"Klima des Willkommens in der Bevölkerung stärken"

Antrag ‚Konzept zur Aufnahme von Flüchtlingen in Göttingen‘, der ursprünglich nur von der Fraktion Göttinger Linke gestellt werden sollte, nun aber, mit Änderungen, von allen Fraktionen des Rates gemeinsam gestellt wird.

GöLinke, Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Piraten und SPD Fraktionen im Rat der Stadt Göttingen, Gruppe CDU/FDP Göttingen, 31.10.2013

Interfraktioneller Antrag zur Ratssitzung am 15.11.2013
Konzept zur Aufnahme von Flüchtlingen in Göttingen

"Der Rat möge beschließen: Die Verwaltung entwickelt ein nachhaltiges Konzept zur Aufnahme und Integration von Flüchtlingen, in dem dezentrale Standortvorschläge mit Begründung und Kostenvoranschlägen vorgelegt werden. Das Konzept sollte mit Beginn 2014 sowohl dem Sozialausschuss als auch dem Bauausschuss zur weiteren Diskussion und Beratung vorgelegt werden, wobei notwendige und sinnvolle Teilmaßnahmen auch schon vorher sukzessive umgesetzt werden könnten. Begründung: Wie alle Kommunen in Niedersachsen muss sich auch Göttingen darauf einstellen, dass aufgrund geltender Vereinbarungen wieder mehr Flüchtlinge als in den letzten Jahren in der Stadt aufgenommen werden müssen und sollten. Vorgänge wie in Berlin-Hellersdorf, aber auch aktuell in Hamburg sollten uns veranlassen, über die reine Unterbringungsfrage und -form hinaus auch ein positives Klima des Willkommens in der Bevölkerung zu stärken und zu unterstützen. Als internationale Stadt sollten unsere Bemühungen im Sinne internationaler Solidarität darauf ausgerichtet sein, den teilweise traumatisierten, heimatlos gewordenen Menschen einen Ort des Angenommenseins und positiver sozialer Begegnungen anzubieten. Im Sinne europäischer Solidarität sollten wir aber auch den südeuropäischen Ländern gegenüber dokumentieren, dass wir sie nicht allein lassen mit der zunehmenden Flüchtlingswelle. Die Vorkommnisse in Berlin und Hamburg sollten uns alle veranlassen, alles dafür zu tun, in Göttingen für ein Klima der Offenheit, Toleranz und Humanität zu sorgen."

Der ursprüngliche Antrag der Fraktion GöLinke:
"Der Rat möge beschließen: Die Verwaltung entwickelt in Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Gruppen wie dem Migrationszentrum, dem AK-Asyl und anderen und unter Einbeziehung des Integrationsrates ein Konzept, das über die reine Unterbringung, der auch in Göttingen vermehrt zu erwartenden, Flüchtlinge hinausgeht. Dabei soll die Göttinger Bevölkerung durch geeignete Informationen und auch BürgerInnenveranstaltungen eingebunden werden, um eine positive Willkommenskultur zu schaffen, ggf. vorhandenen Ängsten entgegen zu wirken und fremdenfeindlichen Tendenzen den Boden zu entziehen. Die Vorstellungen sollten mit Beginn 2014 sowohl dem Sozialausschuss als auch dem Bauausschuss zur weiteren Diskussion und Beratung vorgelegt werden, wobei notwendige und sinnvolle Teilmaßnahmen auch schon vorher sukzessive umgesetzt werden könnten.
Begründung: Wie alle Kommunen in Niedersachsen muss sich auch Göttingen darauf einstellen, dass aufgrund geltender Vereinbarungen wieder mehr Flüchtlinge als in den letzten Jahren in der Stadt aufgenommen werden müssen und sollten. Vorgänge wie in Berlin-Hellersdorf, aber auch aktuell in Hamburg sollten uns veranlassen, über die reine Unterbringungsfrage und -form hinaus auch ein positives Klima des Willkommens in der Bevölkerung zu stärken und zu unterstützen. Als internationale Stadt sollten unsere Bemühungen im Sinne internationaler Solidarität darauf ausgerichtet sein, den teilweise traumatisierten, heimatlos gewordenen Menschen einen Ort des Angenommenseins und positiver sozialer Begegnungen anzubieten. Im Sinne europäischer Solidarität sollten wir aber auch den südeuropäischen Ländern gegenüber dokumentieren, dass wir sie nicht allein lassen mit der zunehmenden Flüchtlingswelle. Die Vorkommnisse in Berlin und Hamburg sollten uns alle veranlassen, alles dafür zu tun, in Göttingen für ein Klima der Offenheit, Toleranz und Humanität zu sorgen.

 

Arbeitskreis Asyl 22.7.09
Innenstadtaktion gegen "Festung Europa"

"Die Europäische Union gleicht seit Jahren einer Festung. Die Außengrenzen werden technologisch und militärisch hochgerüstet und Flüchtlinge, die in Europa Zuflucht vor Krieg, Verfolgung und Armut suchen, müssen immer gefährlichere Wege auf sich nehmen, um europäisches Territorium zu erreichen. Viele Tausende sterben jedes Jahr auf ihrer Flucht nach Europa. Migrationsrouten verlagern sich und derzeit entwickelt sich Griechenland mit seinen Ägäis-Inseln zunehmend zu einem Brennpunkt: Die griechische Hafenpolizei verhindert mit der Unterstützung der neuen europäischen Grenzschutz-Agentur FRONTEX die Einreise der Flüchtlinge, verletzt ihre Rechte und gefährdet ihre Leben.

Die, die es dennoch an Land schaffen, werden in überfüllte Aufnahmelager gesteckt, in denen sie auf Monate unter menschenunwürdigen Bedingungen eingesperrt werden bevor man sie in die Obdachlosigkeit entlässt: In der Umgebung der griechischen Häfen warten sie auf eine Gelegenheit, im andere Europäische Länder weiterzureisen. Doch die zentraleuropäischen Staaten weigern sich kontinuierlich boat people aufzunehmen. Im Gegenteil: Auf Grundlage des Dublin II-Abkommens werden aufgegriffene Flüchtlinge in das jeweilige Land zurückgeschoben, in dem sie zuerst europäischen Boden betreten haben. Um das europäische Grenzregime und den brutalen Umgang mit Flüchtlingen und MigrantInnen anzuprangern wird in der letzten Augustwoche auf der griechischen Insel Lesvos ein internationales No-Border-Camp stattfinden. Zur Mobilisierung veranstalten wir am Freitag, 24. Juli von 15 bis 18 Uhr eine Innenstadtaktion in Göttingen am Gänseliesel mit Informationsmaterial und Redebeiträgen. Gleichzeitig wenden wir uns gegen die die Kriminalisierung von UnterstützerInnen: Derzeit drohen Stefan Schmidt und Elias Bierdel, die mit dem Schiff Cap Anamur 37 Menschen aus Seenot retteten, in Italien Haft- und drastische Geldstrafen."

 

Abschiebegefängnisse

"Seit Mai 2000 betreibt das Land Niedersachsen in Hannover/Langenhagen ein zentrales Abschiebegefängnis für Flüchtlinge und MigrantInnen. Das Land will damit sicher stellen, dass auch wirklich der Zugriff auf all diejenigen Nicht-Deutschen, die deportiert werden sollen, garantiert ist. Dazu wurden drei Gebäude eines ehemaligen Kasernengeländes direkt am Flughafen Langenhagen für 17,2 Millionen Mark zu einem Knast umgebaut, in den 143 Männer und 42 Frauen, im Sonderfall bis zu 245 Menschen eingesperrt werden. Ausgestattet mit elektronisch gesicherten Stahlzäunen, Stacheldraht, Kameras, Alarmanlagen und Sicherheitsschleusen unterscheidet sich dieses Gefängnis nicht von einer Justizvollzugsanstalt.
Die Bedeutung von Abschiebehaft innerhalb der Abschiebemaschinerie wird klar, wenn mensch sich vor Augen führt, dass es 1999 aus Niedersachsen 2604 Abschiebungen gab, von denen 1425 aus der Abschiebehaft heraus durchgeführt wurden. MigrantInnen können ohne Grund bis zu 18 Monate eingesperrt werden. Das Schicksal der dahinter stehenden Menschen beeindruckt die Behörden dabei nicht; weder ob die Deportierten Folter, Gefängnis oder gar Tod erwartet, noch ob sie in Krisengebiete abgeschoben werden.
Dies führte am 8. Dezember letzten Jahres dazu, dass sich der 17jährige tamilische Flüchtling Arumugasamy Subramaniam im Abschiebegefängnis Langenhagen erhängte. Er sollte drei Tage später nach Sri Lanka abgeschoben werden. Damit gehört er zu den über 40 Menschen, die sich nach Angaben von Pro Asyl seit 1993 in Abschiebehaft das Leben nahmen, von den Hunderten Suizid-Versuchen ganz zu schweigen."

Samstag 8.12.2001 gab es eine Protestaktion und Kundgebung am Abschiebeknast Anschließend Aktion am Flughafen. Der Text oben ist ein Auszug dem Aufrufstext

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Aktionstag gegen Lager
Samstag den 31.1.04 auf dem Marktplaz
EinwanderInnen und Flüchtlingen werden die fundamentale Rechte verweigert, die für ein menschenwürdiges Leben notwendig sind (Wohnung, Gesundheitsversorgung, finanzielle Unterstützung, bezahlte Arbeit, Ausbildung, Staatsbürgerschaft, Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit). Menschen die aus Not und Verfolgung nach Europa gekommen sind und unter dieser Behandlung leiden, wollen grenzüberschreitend gemeinsam dagegen vorgehen.
Diese Initiative wird im Rahmen des "Europäischen Sozialforums" unterstützt. Ein erster Schritt war nun der Europaweit gleichzeitig stattfindende Aktionstag am 31. Januar 2004.
Die Forderungen an diesem Tag waren, auf europäischer Ebene:
  • Sofortige Schließung aller Internierungslager in allen europäischen Ländern
  • Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit
  • Ein Ende aller Abschiebungen
  • Das Recht auf Staatsbürgerschaft und dauerhaften Aufenthalt für alle, in allen europäischen Ländern, einschließlich Zugang zu gleicher Gesundheitsversorgung, Sozialleistungen, Ausbildung und anderen Ressourcen, die alle benötigen.
  • Einführung eines wirklichen Asylrechts, einschließlich offizieller Anerkennung von Vergewaltigung und anderen Formen sexueller Gewalt als Verfolgung und deshalb als Asylgrund.
  • Ein Ende von Ausbeutung und Neo-Sklaverei, und das Recht zu arbeiten zu denselben Bedingungen wie die Arbeiter der Länder, in denen wir uns aufhalten
  • Bedingungslose Legalisierung (Bleiberecht) für alle Illegalen

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2002 Tag des Flüchtlings

Am 4.10.2002 / informierten Forum gegen Rechtsextremismus und AusländerInnenfeindlichkeit in Zusammenarbeit mit Amnesty International, DGB-Göttingen, AK Asyl, Iran Soildatitätsverein, Ökumenscher Arbeitskreis "Flucht und Asyl", Migrationszentrum für Stadt und Landkreis Gö, vor der Jacobikirche über Menschenrechtsvereltzungen, Asyl, Probleme der Flüchtlinge. Asyl ist ein rares Gut geworden. Seit der Grundgesetzänderung von 1993 ist die Anzahl der Bewerbungen um Asyl drastisch zurückgegangen, jedoch nicht, weil es weniger Unterdrückung und Verfolgung gibt, sondern weil nur noch wenige Anträge Gehör finden. Ein Antrag wird nur bearbeitet, wenn der / die Antragstellende eingereist ist, ohne ein europäisches Land zu passieren. Als Nachweis eines asylrelevanten Fluchtgrundes müssen Zeugenaussagen beigebracht werden, oder es wird ironischerweise bei offiziellen Instanzen im Herkunftsland der Flüchtlinge nachgefragt, ob wirklich Gefahr für Leib und Leben dieser Menschen bestehe. Die Glaubwürdigkeit der Flüchtlinge wird immer wieder in Frage gestellt. Sie werden erniedrigt und in ihrer Menschenwürde gekränkt.

Iran

Durch drastische szenische Darstellungen machte der Iran Solidaritätsverein auf Menschenrechtsverletzungen im Iran aufmerksam. Auspeitschen und Steinigung wurden mit Kostümen und Ausstattung sowie Hintergrundmusik eindringlich verdeutlicht.

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Auch wenn diese Szene von einem Mann dargestellt wird: von der Steinigung sind jedoch vor allem FRAUEN betroffen!

Meldung Ende September 02 :
Weil er iranische Mädchen mit seiner Videokamera filmte, ist ein 24-Jähriger aus der Hansestadt in Teheran zu 64 Peitschenhieben verurteilt worden. Zudem muss er 1250 Euro Strafe zahlen.
Im Norden der iranischen Hauptstadt hatte der Mann Ende Juli Aufnahmen gemacht, dabei auch junge Frauen interviewt. Die Polizei verhaftete den Hamburger, sperrte ihn ein. Laut der Tageszeitung „Iran“ wird der gebürtige Iraner aus Hamburg, dessen Mutter Deutsche ist, wegen seines Vergehens ausgepeitscht. Auch zwei Freunde des 24-Jährigen wurden verurteilt. Die drei waren für die Sommerferien in ihre alte Heimat gereist. Bis zum Ende der Untersuchungen dürfen sie den Iran nicht verlassen, berichtete die Zeitung.

Nachtragskommentar 7.10.: Auch wer Kritik an den wahnwitzigen Kriegsplänen der USA gegen den Irak hat, fragt sich doch, warum beim Flüchtlingstag zwar die Menschenrechtsverletzungen im Iran (zurecht) angeprangert wurden, die Menschenrechtsverletzungen im Irak unter der Diktatur des Verbrechers Sadam Hussein jedoch (unverständlicherweise) nicht thematisiert wurden. (Red. goest)

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Zuschauer auf der Weender Straße bei den Vorführungen des Iran-Solidaritätsvereins

 

Sudan

In einem "Erzählcafé" im Zelt trug Thomas Lado, Vorstandsmitglied des SOSSA e. V. - Deutschland folgenden Text vor mit dem er über die Situation im Südsudan berichten wollte. Er fügte hinzu, man möge bei der Veröffentlichung betonen, dass die Situation dor "sehr sehr schlimm" sei.

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Thomas Lado
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Interessierte hören den Bericht über die Situation im Sudan

Die Menschen in Südsudan und in den Nubabergen leiden unter den Folgen des Krieges, der insgesamt 35 Jahren dauerte und andauert. Das fundamentalistische Regime in Khartoum will mit Waffengewalt den Schwarzafrikanern im Süden ihre Ideologien der Intoleranz aufzwingen. Mit dem Jihad (Heiliger Krieg) wurden die Südsudanesen und Nuba, Muslime und Christen gleichzeitig zu Vogelfreien erklärt.
Als Folge dieses Politik starben etwa 2 Millionen Menschen, über vier Millionen sind aus ihren Dörfern vertrieben worden und leben als Binnenflüchtlinge, 1 Million Menschen sind ins Ausland geflohen. Vertreibungen und Versklavung von Frauen und Kindern bestimmen die Alltag in Südsudan.
Nach Deutschland sind ca. 300 - 500 Südsudanesen und Nuba geflüchtet. Sie sind nach Deutschland gekommen, weil sie Schutz suchen und auf Gerechtigkeit hoffen. In Deutschland haben ungefähr 100 von Ihnen Asylanträge gestellt. Ca. 50 sind anerkannt worden, 10 warten auf seit 5,6, 7 und 12 Jahren auf ihre Verfahren, viele sind in den Sudan abgeschoben worden, einer starb in Abschiebehaft in Herne Die Angehörigen, der in den Sudan abgeschoben wurden, haben bis heute vergeblich nach ihren Verwandten gesucht, wo sie abgeblieben sind, weiß niemand.
Wir, die Südsudanesen und Nuba stehen für Demokratie, Gerechtigkeit, Freiheit, Respekt vor den Menschenrechten, Religions- Rede- und Meinungsfreiheiten. Wir lehnen alle Arten von Diskriminierungspolitik aufgrund der Rasse, des Geschlechts, der Religion, einer Behinderung und ethnischer Zugehörigkeit ab und wollen unsere Grundrechte, Kultur und Sprache bewahren.
Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, den Deutschen und vielen Menschenrechtsvereinen zu danken, besonders möchte ich der GfbV danken. Sie ist und war seit Ihrer Gründung Anwalt und Vertreterin der bedrohten und unterdrückten Minderheiten weltweit. Sie hat die Öffentlichkeit in Deutschland und in Europa immer wieder über die Lage der Menschen im Südsudan und den Nubabergern informiert und die Politiker aufgefordert, eine Lobby für Frieden und Gerechtigkeit zu bilden.

Bewerbung um Asyl, Illegalität, Behörden, Asylrechtsgesetz

Den Weg bis hin zu einer evtl. Asylgewährung wurde als Glücks-Würfel-Spiel dargestellt. Nach der Würfeln mit einem großen Schumstuffwürfel konnten die "Asylbewerber" entsprechende Felder vorrücken und bekamen dann mitgeteilt, was ihnen nun wieder für eine Ungerechtigkeit widerfahren ist. Ihr Vermieter weiß um ihre Lage und mutet ihnen Gemeinheiten zu, 1 Feld zurück." "Sie kommen in eine verdachtsunabhängige Kontrolle und werden festgenommen - 2 Felder zurück" "Sie haben Pech, dass ihre Verfolgung im Heimatland nicht angerkannt wird, Sie werden abgeschoben - raus aus dem Spiel". Aber auch : "Ein Freund hilft Ihnen, 2 Felder vor"

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