Boots-Flüchtlinge
Migrationsforscherin
der Universität Göttingen fordert Aufhebung des Visumzwangs.
Mahnwache
Neues Rathaus
"Deutsche Sauberkeit":
Stadtverwaltung räumt Mahnwache weg
Kundgebung
in Hannover
Trauerfeier
am Marktplatz / Altes Rathaus
> Flüchtlinge
> Asyl
> Migration
Das Entsetzen über
immer wiederkehrende Bootsunglücke mit Hunderten ertrunkenen Flüchtlingen
drängt immer mehr Menschen dazu, in irgendeiner Form ihrer Trauer,
ihrer Wut und ihrem Verlangen etwas zu ändern Ausdruck zu geben.
Nicht nur, aber auch, in Göttingen
Lampedusa-Bündnis
fordert:
Patenschaft für ein Flüchtlings-Seenotrettungsschiff
nach
einem Text des lampedusa-Bündnis 16.11.18
Schon 35.000 Tote
Jede
fünfte Person, die den Weg über das Mittelmeer sucht, ertrinkt oder gilt
als vermisst. Heute zählen wir an
den Außengrenzen an die 35.000 Tote und werden unerträglicher Zustände
in den der EU vorgelagerten Camps gewahr. Egal ob wir nach Libyen, Lesbos
oder Bosnien schauen, Menschenrechte finden hier keine Beachtung mehr.
Im Gegenteil: die Kriminalisierung der Seenotrettung wird fortgesetzt,
AktivistInnen aus der Willkommensgesellschaft werden vor Gericht gezerrt,
Diskurs und materielle Wirklichkeit verschieben sich europaweit nach Rechts.
Aber: In
unzähligen Städten Deutschlands, ja Europas wachsen Initiativen aus der
Zivilgesellschaft, die dem Sterben im Mittelmeer ein Ende setzen wollen.
Manche Städten und Gemeinden übernehmen diese Haltung. Die ersten
25 Geflüchtete konnten nun über diese Initiativen einreisen.
Göttingen
In Göttingen hat der Stadtrat mehrere Anträge zur Aufnahme Geflüchteter
aus dem Mittelmeerraum abgelehnt. Obwohl AntifaschistInnen, Linke, GRÜNE
und Piraten dies mehrmals beantragt haben, stellen sich SPD, CDU und Verwaltung
stur. Ja, eine zunehmend rücksichtslosere Abschiebepraxis in Göttingen
spottet allen Bemühungen Hohn, hier Integration und Willkommenskultur
zu praktizieren.
Deshalb startet das Lampedusa-Bündnis
eine Reihe von Kundgebungen und Gedenkveranstaltungen.
Beginnen werden wir in Kooperation mit der Seebrücke Göttingen am 24.
November um 12:00 h vor dem Auditorium Maximum, Weender Landstraße
2: Göttingen soll ein sicherer Hafen werden, die Patenschaft
eines der Seenotrettungsschiffe übernehmen
und regelmäßig zusätzlich Geflüchtete aus dem Mittelmeerraum in Göttingen
Schutz bieten. Hierzu laden wir alle Freunde und FreundInnen der Solidarität
und Mitmenschlichkeit und alle KritikerInnen der europäischen Flüchtlingspolitik
herzlich ein.
 |
Seenotrettung
is not a Crime Die
"Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger DGzRS rettet
in Nord und Ostsee Menschen in Not. Diese sinnvolle Aufgabe wird nicht
in Frage gestellt. Die Rettung von Menschenleben auf dem Mittelmeer
wird behindert und sogar bestraft.Deshalb die Ergänzung der großformatigen
DGzRS-Plakatwandwerbung. |
Breites
Bündnis fordert: Seenotrettung jetzt!
Seebrücke
Göttingen, Pressemitteilung vom 3. Oktober 2018 /
Das Bündnis Seebrücke Göttingen ruft zur Demonstration Schafft sichere
Häfen! am Samstag, den 6. Oktober 2018, ab 11 Uhr am Gänseliesel/Marktplatz
Göttingen auf. Auf der Demo werden unter anderem die Seenotretter*innen
Erik Marquardt und Göttingerin Paula Döllscher
reden.
„Wir
fordern ein offenes, menschliches Europa, solidarische Städte und sichere
Häfen,“(...) „Die Universitätsstadt Göttingen
muss jetzt ein starkes Zeichen für die Anerkennung und Unterstützung der
Arbeit zivilen Seenotrettung setzen.“
„Wie
viele andere Städte zuvor muss auch Göttingen deutlich machen, dass die
Seenotrettungsorganisationen und ihre humanitäre Arbeit nicht länger kriminalisiert
werden dürfen“,(...) (Jugend Rettet e.V.). Erst kürzlich haben maltesische
Behörden die Auslauferlaubnis für die Schiffe der Seenotrettungsorganisationen
an die Bedingung geknüpft, dass diese erklären, künftig keine Menschen
mehr aus Seenot zu retten. In der Praxis würde dies einen klaren Verstoß
gegen geltendes See- und Völkerrecht bedeuten.
„Es
ist ein Skandal, dass Menschen im Mittelmeer ertrinken, weil Europa immer
stärker auf Abschottung und Abschreckung setzt“, (...) . „Statt die Seenotrettung
zu behindern, müssen die EU und die Mitgliedsstaaten umgehend sichere
Fluchtwege einrichten und eine menschenwürdige Aufnahme von Menschen auf
der Flucht gewährleisten.“
Mit
der Demonstration solidarisiert sich das Bündnis Seebrücke Göttingen mit
allen Menschen, die fliehen mussten oder noch auf der Flucht sind. Wir
wollen weg von Abschiebung und Abschottung und hin zu Bewegungsfreiheit
für alle Menschen.
Seebrücke
Göttingen
Im
Juli 2018 entstanden, hat sich die Seebrücke Göttingen zu einem breiten
zivilgesellschaftlichen Bündnis aus politischen Gruppen, kirchlichen Institutionen,
Refugee-Support-Gruppen und Einzelpersonen entwickelt.
Ihren Forderungen hat die Bewegung Seebrücke bundesweit mit Hunderten
Aktionen Nachdruck verliehen, an denen sich seit dem Sommer bereits weit
über Hunderttausend Menschen beteiligt haben. In Göttingen fand die erste
Demonstration der Seebrücke am 18. Juli 2018 statt.
11:00
Uhr Demonstration „Schafft sichere Häfen!“Ort: Gänseliesel/Marktplatz
Göttingen
15:00
Uhr Foto-Vortrag mit dem Seenotretter und Fotografen Erik Marquardt
Ort: Zentrales Hörsaalgebäude der Georg-August-Universität Göttingen,
Platz der Göttinger Sieben 5, ZHG 101.
-
Zur
Demonstration am 6. Oktober rufen auf
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Amnesty
International – Hochschulgruppe Göttingen
-
Caritasverband
für die Diözese Hildesheim e.V.
-
Caritasstelle
im GDL Friedland
-
Flüchtlingsrat
Niedersachsen e.V.
-
Innere
Mission und Evangelisches Hilfswerk im Grenzdurchgangslager Friedland
e.V.
-
Jugend
Rettet e.V. Göttingen
-
Bündnis
90/Die Grünen Göttingen
-
GRÜNE
JUGEND Göttingen
-
Juso-HSG Göttingen
-
Jusos
Göttingen
-
kritnet Göttingen
-
Lampedusa-Bündnis
Göttingen
-
Our House OM10
-
Refugee Network Göttingen e.V.
-
Solidargemeinschaft
ATW
-
di
Jugend Süd-Ost-Niedersachsen
-
Vernetzungstreffen
der Göttinger Initiativen zur Unterstützung von Geflüchteten
Migrationsforscherin
der Universität Göttingen fordert Aufhebung des Visumzwangs.
20.4.15
/ Universität
Göttingen, Pressemitteilung / Nach der Flüchtlingskatastrophe
im Mittelmeer am vergangenen Wochenende hat die Migrationsforscherin
Prof. Dr. Sabine Hess (Universität Göttingen) eine Aufhebung des Visumzwangs
für Flüchtlinge aus bestimmten Ländern gefordert. „Der überwiegende
Anteil von Bürgerkriegsflüchtlingen stammt zurzeit aus Syrien, Eritrea
und Somalia“, ...., die sich seit mehr als 15 Jahren mit Migrations-
und Grenzregimeforschung beschäftigt. |

Sabine Hess 2013 mit Vertreter des HdK
|
„Der Visumzwang nimmt
diesen Menschen jede Möglichkeit, legal zu fliehen und in Europa einzuwandern.
Dabei könnten Flüchtlinge aus Syrien beispielsweise in Europa mit Anerkennungsquoten
von über 89 Prozent rechnen. Eine Aufhebung des Visumzwangs für diese
Länder wäre demnach das Gebot der Stunde.“
Nach Ansicht von Prof. Hess und ihrem Forschungsverbund „Labor für kritische
Migrations- und Grenzregimeforschung“ war die Katastrophe im Mittelmeer
vorhersehbar. Ende des vergangenen Jahres hatte die italienische Regierung
die Seenotrettungsaktion Mare Nostrum eingestellt, die sie als Reaktion
auf das Schiffsunglück vor Lampedusa im Oktober 2014 als einziger Mittelmeerstaat
gestartet hatte. Nachdem jedoch weder die Europäische Union noch andere
Mitgliedsländer Italien finanziell unter die Arme greifen wollten, sah
sich die italienische Regierung genötigt, ihre Rettungsschiffe wieder
in die Häfen zurückzuholen. Abgelöst wurde Mare Nostrum durch ein viel
kleiner konzipiertes Programm der europäischen Grenzschutzagentur Frontex,
die dezidiert von sich wies, für Seenotrettung zuständig zu sein. „Mit
diesem Schritt haben die Europäische Union und ihre Grenzschutzagentur
Frontex das Sterben auf dem Mittelmeer einkalkuliert“, ......
Sie fordert eine Neuauflage von Mare Nostrum sowie ein Ende der Kriminalisierung
von privaten Booten und Frachtschiffen, die in Seenot geratenen Flüchtlingsschiffen
ihre Unterstützung anbieten. „Es ist zynisch, Bürgerkriegsflüchtlinge
erst in die Hände von Schleppern zu treiben und sie damit auf unsichere
Einwanderungswege zu leiten, und anschließend denen, die nicht ertrunken
sind, Schutzwürdigkeit auszustellen“
Mahnwache
Neues Rathaus
Spontane
Aktion mit Teilnehmer_innen aus unterschiedlichen Gruppen platzierte sich
am Montag den 20.4.15 vor dem Neuen Rathaus zu einer Trauer-und-Wut-Mahnwache.
Am Mittwoch erreicht
uns die Nachricht, die Mahnwache sei angemeldet gewesen aber dennoch aufgelöst
und alle Protestzeichen entfernt worden.

U.a.
heisst es seitens der Mahnwachenaktivist_innen:
" Nach den weiteren Massensterben im Mittelmeer auch in den letzten
Tagen sollte klar sein, dass wir mehr denn je unsere Solidarität
mit den Geflüchteten zeigen müssen! Widerstand gegen die aktuelle
politische Situation hat viele Facetten! Wir sollten alles daran setzen,
die Situation so schnell wie möglich zu ändern! "

Am
Montagmorgen wurde eine Mahnwache vor dem Neuen Rathaus improvisiert.
In einer Mail heisst es dazu "Es geht uns darum, zu protestieren
und präsent zu sein! Diese Mahnwache ist ein Mitmach-Protest, jede*r
kann und sollte sich einbringen, kreativ werden, da sein. Diese Aktion
kann nur weitergehen, wenn sich möglichst viele beteiligen, und dafür
brauchen wir eure Hilfe! (...) Leitet die Infos unbedingt weiter! Jede*r
ist willkommen, eigene Ideen beizutragen!
"Deutsche
Sauberkeit": Stadtverwaltung räumt Mahnwache weg
Da kennen die Hausmeister
nix: Wisch-und-Weg war auch angesagt, als eine japanische Delegation mit
der Anti-AKW-Mahnwache 2012 am Hiroshima-Platz des Neuen Rathauses einen
Gruß mit Kreide anbrachte. Immer schön sauber machen - denn
wenn sich der Hausmeister nicht wehrt lebt er verkehrt. Oder hat der diesmal
sogar auf Anweisung gehandelt? / Immerhin werden bislang die Kreideaufschriften
auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus diesmal nicht sofort mit Hochdruckreiniger
beseitigt.
Bericht einer Beteiligten
von der Gruppe BUNTES.:
"Als ich am Montag begann Kerzen aufzustellen und Informationstafeln mit
Tape auf der Erde zu befestigen drohte mir ein Mitarbeiter der Stadt an,
den Protest unter Anwendung von Reinigungsmaschinen zu entfernen. Ich
bat ihn die Polizei zu rufen, damit ich die Mahnwache, wie es mir nach
unserem Recht zusteht, spontan anmelden könne. Er sagte, er sei die Polizei
und forderte mich auf, mich auszuweisen. Als ich verweigerte, sagte er,
er käme gleich mit den Maschinen wieder. Ich bekam Angst und rief die
Polizei zu meinem Schutz - und um die Mahnwache anzumelden. Der Polizist
sagte mir, die Fläche sei privatwirtschaftlich genutzt und Herr Dienberg
mache von seinem Hausrecht Gebrauch, ich müsste gehen. Ich weigerte mich
und verwies auf meine Rechte. Ob das so rechtens sei würden dann später
die Gerichte entscheiden, aber erstmal müsse ich den Platz räumen, sagte
der Polizist. Ich verwies erneut darauf, dass dies einen Eingriff in meine
Freiheitsrechte darstelle und rief meinen Anwalt an. Erst nach Hinzuziehung
meines Rechtsbeistandes durfte ich schließlich ungestört durch die Behörden
trauern. Der die Veranstaltung aufnehmende Polizist erhielt meine Telefonnummer
und versicherte mir, die Veranstaltung dürfe auf unbestimmte Zeit fortgeführt
werden und sie gelte als angemeldet, bis ich mich bei der Polizei melde
und sie beende. Er sagte, ich dürfe über Nacht zu meiner Familie und die
Veranstaltung bleibe angemeldet, solange ich für evtl. Rückfragen seitens
der Stadt telefonisch erreichbar sei. Das war ich durchgehend. Heute Morgen
den Platz so vorzufinden hat mich zutiefst getroffen." (....). Die von
Kindern niedergelegten Blumen, die von BürgerInnen dieser Stadt auf Zetteln
auf der Erde angebrachten Gedanken zu dem Tot der Flüchtlinge im Mittelmeer
wurden ebenso entfernt wie die Schriftzüge aus Kreide, die Kerzen und
die Informationen zu dem Unglück. Auf Nachfrage, wo man die Materialien
finden könne und wer für die Maßnahme verantwortlich sei, verweigerte
die Stadt die Aussage. Nun ist ein Anwalt eingeschaltet und der Beschwerdestelle
der Stadt liegen seitens der Initiatorin mehrere Beschwerden vor, u.a.
wegen Verletzung des Demonstrationsrechtes, der rechtlichen Fehlauskunft,
der Auskunftsverweigerung und der Sachbeschädigung.
Wir sind sprachlos darüber, wie die Stadt mit der Trauer und den Rechten
einiger ihrer BürgerInnen umgeht. Den Toten gedenkend und solidarisch
mit allen Flüchtlingen und Trauernden
Piratenpartei
erklärt dazu
22.4.15 / Die Piraten protestieren gegen die Räumung der Mahnwache
in der Nacht zum Mittwoch, dem 22. April 2015. Junge Menschen hatten seit
Montag eine Mahnwache vor dem Neuen Rathaus organisiert, um ihre Betroffenheit
mit den hunderten Flüchtlingen aus afrikanischen Ländern zum Ausdruck
zu bringen, die von skrupellosen Schleuserbanden auf überfüllte Boote
gebracht worden und im Mittelmeer ertrunken waren. »Ich finde es sehr
unsensibel, wie die Stadt mit der Trauer von jungen Menschen umgeht. Sie
sind noch nicht einmal darüber informiert worden, dass ihre Mahnwache
über Nacht weggeräumt werden soll«, so Ratsmitglied Meinhart Ramaswamy.
Eine Stadt muss damit umgehen können, dass junge Menschen ihrer persönlichen
Betroffenheit angesichts von Medienberichten über viele hundert Tote verleihen
wollen. Eine Mahnwache ist eine friedliche und stille Art zu trauern.
Das Verhalten der Stadt, in solch einer Situation auf dem Durchsetzen
ihres Hausrechts zu bestehen, ist nicht akzeptabel.
Ratsfraktion Goe-Linke
erklärt dazu
23.4.15 / ... Die Veranstalterin sagte, laut Polizei sei ihr zugesichert
worden, dass die verwendeten Gegenstände auf der Rathaustreppe bleiben
dürften, bis die Mahnwache wieder abgemeldet sei. Entgegen dieser Aussage
wurde die Rathaustreppe gestern von der Stadtverwaltung geräumt. „In diesem
Falle hat ein Bündnis versucht, auf friedlichem Wege seiner Trauer und
Anteilnahme Ausdruck zu verleihen. Das sollte unser aller Wertschätzung
erfahren! Stattdessen räumt die Stadtverwaltung Blumen und Kerzen von
der Treppe und beharrt auf einer formellen Anmeldung. Für die Göttinger
Linke-Ratsfraktion ist das beschämend“, sagte der Fraktionsvorsitzende
Patrick Humke. Politik und Verwaltung hätten in diesem Falle die Verantwortung
dafür, dass öffentliche Trauerarbeit möglich sei. Es wäre, so Humke, ein
Leichtes gewesen, einen für beide Seiten tragfähigen Kompromiss zu finden.
„Was derzeit im Mittelmeer passiert geht uns alle an. Das Verhalten der
EU verhöhnt die Menschen, die versuchen Not, Krieg und Elend zu entkommen.(...)
Anmerkung der goest-Redaktion:
Immer wieder werden öffentliche Plätze und Flächen im Handumdrehen
zu Bereichen erklärt, in denen angeblich das Hausrecht gelte und
daher ggf. Vergehen wegen Hausfriedensbruchs konstruiert werden. Dies
war z.B. auch bei einer Antikriegsaktion
gegen Militärmusik in der Lokhalle der Fall. Auch dort meinte
die Stadt sie könne die Fläche, weil sie in Besitz der Stadt
ist, dies als "Haus" betrachten. Dem ist nicht so, denn es erfordert
eine eingefriedete Fläche durch Zaun oder Mauer, um als nicht-öffentliche
Fläche zu gelten. Eine allgemeine Verkehrsfläche wie z.B. auch
der Parkplatz am Kaufpark oder am Klinikum wo auch schon Flugblattverteiler
mit Hinweis auf das "Hausrecht" vertrieben wurden ist nach dem
Flughafenurteil
eine öffentliche Fläche !
Kundgebung
in Hannover
Für
den 21.4.15 um 17 Uhr wurde auch in Göttingen zur Teilnahme an einer
Kundgebung in Hannover am Bahnhof / Ernst-August-Platz aufgerufen "Say
it loud, say it clear, refugees are welcome here! "
Am
19.04. starben über 700 Menschen bei dem Versuch Europa über
das Mittelmeer zu erreichen. Dies stellt den vorläufig, traurigen
Höhepunkt der fast wöchentlichen Katastrophen dar. Seit dem
Jahr 2000 habe mehr als 30.000 Menschen bei dem Versuch die Festung Europa
zu erreichen ihr Leben lassen müssen.Das macht uns traurig. Traurig
um die Toten, deren Not so groß war, dass sie selbst den gefährlichsten
Weg auf sich nahmen, in der Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa.
Traurig darum, dass sie wie so viele sterben mussten, weil sich Europa
immer weiter militärisch abschottet. Wir sind aber auch wütend.
Wütend auf einer Politik, die das nicht nur ignoriert, sondern die
den Tod so vieler Menschen in Kauf nimmt, Milliarden in die Abschottung
der Grenzen investiert und Hilfsprojekte für Flüchtlinge in
Seenot nicht finanzieren will. Und wir sind wütend auf die deutsche
Bundesregierung, deren einzige Antwort die Verschärfung des Asylrechts
ist.

Trauerfeier
am Marktplatz / Altes Rathaus
Die
Initiative "BUNTES" schreibt "Wir laden alle Flüchtlinge,
BürgerInnen, Vereine, zivilgesellschaftlichen Institutionen und die
Stadt Göttingen ein, den EU-Grenztoten zu gedenken und unsere Flüchtlinge
willkommen zu heißen.
25.4.15
Gänseliesel/Marktplatz 13-14 Uhr: Gedenkfeier an die im Mittelmeer
ertrunkenen EU-Grenztoten.
Ab
14 Uhr soll deutlich gemacht werden, dass Flüchtlinge in
Göttingen willkommen sind.
Jede_r der möchte wird gebeten, sich auf seine ganz eigne
Art zu beteiligen!
|
(Anmerkung
der goest-Redaktion: es wird nicht klar inwieweit besondere organisatorische
Vorbereitungen für die Veranstaltung getroffen wurden/werden. Im
Zweifelsfall hängt es wohl von allen Teilnehmenden ab was da letztlich
stattfindet)
"Backt,
tanzt, jongliert, musiziert, ... und spendet die Erlöse an eine Flüchtlingsorbanisation.
Verschenk-Flohmarkt: Verschenkt alles Gute, das ihr nicht braucht an unsere
Flüchtlinge oder gebt es gegen Spende an jemanden anders ab. Gebt
eine Unterkunft: Wenn sich genug Menschen finden, die Flüchtlinge
aufnehmen, braucht die Stadt keine Flüchtlingsunterkunft zu bauen
und die Flüchtlinge werden direkt und dezentral in die Gesellschaft
integriert. Welche Hilfsangebote es hierfür gibt erfahrt ihr am Infostand,
beim BAZ, beim AK Asyl oder bei der Stadt Göttingen. Ist die Zivilgesellschaft
vielleicht ein besserer Auffangort für Flüchtlinge als eine
Flüchtlingsunterkunft? Wenn ja, dann macht mit bei unserer Aktion
adobt a refugee. : come together, right now! Vereine und alle anderen:
Stellt euch vor und zeigt den Göttinger BürgerInnen, was ihr
täglich für sie tut und lasst euch bei eurer Arbeit durch Spenden
oder neue Interessierte unterstützen.
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Satire:
Im
Netz kursiert ein Bild in dem alle Politiker, die bei der Trauerfeier
zu Charlie Hebdo demonstrierten in einem Schlauchbott auf dem Mittelmeer
treiben: Externe Seite mit >> Foto
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