Dialogforum für FlüchtlingsunterkunftDialogforum - Regulierung über die Verwaltung Zusammensetzung
der Dialogforen Goest-Kommentar >Flüchtlingsunterkünfte
Dialogforum - Regulierung über die Verwaltung Das Verfahren zur
Installation eines "Dialogforums" wurde bei seiner erstmaligen
Anwendung bei der Flüchtlingswohnanlage formalisiert (>>Verfahrensordnung)
Die Stadtverwaltung als Ersteller der Wohnanlage Zieten wie als Finanzierer
der IWF-Unterkunft hat sich das Recht genommen Regeln für einen Dialog
aufzustellen, denen sich auch Akteure unterwerfen sollen, die völlig
unabhängig von der Stadt sind. Beim Dialogforum IWF riss Siegfried Lieske Dezernent für Personal, Schule und Jugend das Verfahren an sich und führte eine Wahlordnung ein, die "so sein müsse". Zusammensetzung der Dialogforen
Besonders konkret
war der Beitrag der Initiative Willkommen Flüchtlinge IWF
Bonevo muß lernen, die Kreativität von Freiwilligen POSITIV aufzunehmen Dr. Michael Bonder ist Geschäftsführer des AWO Kreisverbandes Göttingen , SPD-Abgeordneter im Kreistag und Geschäftsführer der >>Bonveno gGmbH, der Betreibergesellschaft der Flüchtlingsunterkunft Nonnenstieg 72 (IWF) . Bonder sieht keine Notwendigkeit für einen runden Tisch wie ihn die Initiative vorschlägt. Es bestünde die Kontaktmöglichkeit der Anwohner*innensprechstunde. Und außerdem hätten die MitarbeiterInnen schon volle Stundenzettel jenseits der Arbeitszeitordnung. (Anmerkung: Einen Betriebsrat gibts wohl nicht) Erst nachdem immer mehr Diskussionsbeiträge vorgetragen werden, die von Abstimmungsproblemen zwischen Betreiber und Freiwilligen-Initiative berichten lässt sich Bonder gegen Ende der Veranstaltung dazu herab ein Treffen zuzusagen und bietet ein Treffen bis Mitte März an. Goest-Kommentar Seitens der Initiative und durch Teilnehmer im Publikum wurde geäußert, dass man sich manchmal wie Helfer zweiter Klasse behandelt fühle, Hauptamtliche und Ehrenamtliche würden unterschiedlich behandelt. Man wünsche sich einen Dialog auf Augenhöhe. Hier wird ein Grundproblem deutlich, dessen Ursachen es zu ergründen gilt. Die Stadtverwaltung hat ein Interesse daran möglichst viele Freiwillige Helfer*innen zu mobilisieren. Bei allen Veranstaltungen wird die Freiwilligenhilfe hochgelobt und versichert, das mit den Flüchtlingen wäre alles nur zu schaffen MIT den Freiwilligen. Hintergrund dieser Einschätzung ist, dass die Stadt nicht so viele bezahlte Stellen einrichten kann und will. Gleichzeitig betont sie, dass die Mitarbeiter*innen der Stadt am Limit mit ihrem Einsatz seien und es nur mit Freiwilligen zusammen ginge. Die Einbindung der Freiwilligenarbeit soll aber so erfolgen als seien die Freiwilligen weisungsgebunden durch die Stadt. Man möchte über die angebotenen freiwilligen Leistungen im Sinne der Stadt verfügen, sie abrufen, verteilen und einsetzen, nach Vorgabe der Stadtverwaltung. Dies zeigt auch die Internetseite mit der man die Freiwilligen-Arbeit organisieren will. Es geht um Zeitspenden, Sachspenden, Geldspenden. Man möchte entgegennehmen und dann bestimmen wie man es verwendet. Dadurch wird bezahlte Arbeit der Stadtverwaltung gespart und alles erfolgt doch so wie es die Verwaltung will. (Bei einer Infoveranstaltung meinte OB Köhler, die Verwaltung sei irritiert über die Formen der Selbstverwaltung in einigen Unterkünften und darüber, dass diese Selbstverwaltung auch noch funktioniere - das müßte doch ein Ansatzpunkt zum Nachdenken sein! Die Betreibergesellschaft Bonevo gGmbH hat bezahlte Beschäftigte die nach dem Kommando der Leitung funktionieren müssen. Wenn nun Freiwillige drumherum hüpfen ist es für die Betreiber schwer ihre Ordnung durchzuhalten. Nun intervenieren sie mit bürokratischen Restriktionen. Bei Gruppentreffen sollen die Initiativen jedesmal die Namen aller Anwesenden in Listen eintragen. Die Zugangskontrolle ins Haus wird thematisiert, Führungszeugnisse werden verlangt, Räume nur nach Beantragung zur Verfügung gestellt, Gitarrenspielgruppen gecancelt. Wenn dadurch die Freiwilligenarbeit abgewürgt wird, bleibt der Betreibergesellschaft nur die Forderung nach mehr bezahlten Stellen, weil sonst die Arbeit nicht zu schaffen ist . Wenn die Stadt aber keine weiteren Stellen schafft, dann würden sich die Bedingungen für die Flüchtlinge verschlechtern, weil viele Angebote und Hilfen wegfallen, die bisher von Freiwilligen übernommen werden. Sehr bedauerlich dabei ist auch , dass der Enthusiasmus, die Kreativität, die Begeisterung der freie Initiative und mittelfristig die Motivation der Freiwilligen flöten geht und somit eine großartige Ressource für eine positive Bewältigung der Situation versiegen könnte. In diesem Sinne die dringende Bitte, organisatorische Lösungen zu suchen, die die freiwillige Arbeit von bürokratischen Hindernissen befreien, die die Vorschläge der Initiativen aufgreift und unterstützt und gleichzeitig den Sicherheitsbedürfnissen und den Erfordernissen nach geregelten Abläufen gerecht werden. Dazu sind Absprachen und Koordination auf gleicher Augenhöhe notwendig. Alles andere wäre ein Verlust (G.Schäfer / goest) |