|
Spielstätte des boat people projekt Das Theater ist umgezogen in den >>"Werkraum" Stresemannstraße 24c 37079 Göttingen
Zum
Namen Flüchtlinge des Vietnamkrieges, die über das Meer flüchteten, wurden erstmals in den 1970er Jahren als "Bootsflüchtlinge" und "boatpeople" bezeichnet. In den Medien vor allem durch die Rettungsaktionen der "Cap Anamur" von Neudeck. Nachdem seit den 90ern immer mehr Flüchtlinge aus Afrika auf Booten über das Mittelmeer nach Europa kommen ist der Begriff auch für diese Flüchtlinge gebräuchlich geworden.
Sehr viele Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, haben auf ihrer Flucht eine Teilstrecke auf Booten übers Meer zurücklegen müssen. Sie alle sind "boat people". Das freie Theater boat people projekt arbeitet seit 2009 zu den Themen Flucht und Migration über und mit boat people..
Ehemalige Spielstätte Ehemals war die Spielstätte
in einem Gebäudeteil des ehemaligen IWF,
Nonnenstieg 72 ein kleines Theater mit ca. 90 Sitzplätzen. Das Gebäude
wurde auch als Flüchtlingsunterkunft genutzt, ca. 200 Menschen sind hier
untergebracht.
|
Programm des boat people projekt 2016/17 DIE
PROBE - Galixeo in Deutschmania Der Intendant eines kleinen Stadttheaters setzt ein Stück mit Geflüchteten auf den Spielplan. Dass es sich dabei um Künstler*innen handelt, scheint dabei zweitrangig zu sein. Die syrische Regisseurin Sahar begibt sich dennoch daran, ihr besonderes Konzept von Brechts Leben des Galilei umzusetzen. Dass sie dafür nur eine naive deutsche Schauspielerin und einen von ihr wenig geachteten syrischen Filmschauspieler hat, ist zwar lächerlich, aber irgendwie auch lustig. Parallel zu den vom Intendanten scharf bewachten Proben drohen Umfrageergebnisse kurz vor der Bundestagswahl mit der Regierungsfähigkeit der AFD. Die Theaterleitung gerät in Panik, ein Aufstand beginnt sich zu formieren, vielleicht sogar der Beginn einer kleinen Revolution... Regisseurin, Schauspieler*in und Intendant ringen um die Besetzungsfrage und die Bedeutung der Kunst: Wie, wann und warum besetzen wir uns gegenseitig mit spezifischen Eigenschaften? Was kann die Kunst in diesen Zeiten überhaupt noch dagegen bewirken? Verschiedene Spielarten und Taktiken vor nahezu realpolitischen Entwicklungen werden laut, kumulieren miteinander und entladen sich in dieser vielschichtigen Komödie. Das Stück wird in deutscher und in arabischer Sprache mit Untertiteln gezeigt. DIE PROBE - Galixeo in Deutschmania # Ensemble
Imme Beccard, Ahmad Kiki, Hendrik Massute, Roula Thoubian
HILFE!
Ensemble: Zubair Ahmed, Imme Beccard,
Rzgar Khalil, Shwan
Karim, Andreas Klumpf, Lotte Hagemann/Rhiona
Glienke • Regie: Nina de la Chevallerie
• Text: Sophie Diesselhorst
• Dramaturgie: Nicola Bongard • Ausstattung: Lea Dietrich • Musik: Hans Kaul • Video: Reimar de la Chevallerie • Technik: Salah Abdullah • Assistenz: Laura Brust • Gefördert
von: Niedersächsisches Ministerium für
Wissenschaft und Kultur, Fonds Darstellender Künste, Stiftung Niedersachsen,
Stadt Göttingen, KUNST e.V., AMBION GmbH, EBR Projektentwicklung • In
Kooperation mit: Theater im Pavillon Hannover,
Naturkost in der Burgstraße
SUCH MICH! (Arbeitstitel war "Warten) Premiere: 28.10.16 / 19.30 Uhr / Theater im ehemaligen IWF (Nonnenstieg 72) in Göttingen / Weitere Vorstellung am 14.11.2016 / 18.00 Uhr / Lumière Göttingen Der Eintritt ist frei. Vorreservierungen sind möglich unter morgenland.mim@gmail.com. Die Mitwirkenden sind bei den Vorstellungen dabei. Gefördert von Movies in Motion (Bündnisse für Bildung) Kooperationen mit Migrationszentrum Göttingen / Jugendhilfe Südniedersachsen / Landesarbeitsgemeinschaft Jugend und Film Niedersachsen / Inhalt: Neben den Jugendlichen spielt eine Tür die Hauptrolle. Sie führt
in Räume, die sich die Geflüchteten gemeinsam mit den Göttinger Jugendlichen
ausgedacht haben. Wer den Schlüssel findet, darf eintreten. Verzaubertes,
Verrücktes, Schönes, aber auch tief Traumatisches steckt in den Räumen.
Die Wüste im Friseursalon, das Eis im Sand - ein Film über die Gleichzeitigkeit
von dem, was war und dem, was noch nicht ist, aber im Kopf schon begonnen
hat. Warten auf…?
Jugendtheaterstück von Christopher Weiß
LOTARIO: BEYOND DOUBT In
Kooperation mit den Internationalen Händel-Festspielen Göttingen Das
Projekt will bei Jugendlichen ab 14 Jahren Hemmschwellen gegenüber der
„Hochkultur“ abbauen und ihnen Lust machen am experimentellen Umgang mit
klassischer Musik. Theaterpädagogisches
Angebot MOVE! Tanz- und Bewegung für Frauen
und Mädchen Ferienkurs
Theater und Film Filmclub KINO im Theater
im ehemaligen IWF Offene Bühne
boat people projekt unterwegs FRIEDENSSTRASSE (Mahala International) Recherchereise durch Niedersachsen
Geplantes
Netzwerktreffen im Sommer 2017 für geflüchtete und zugewanderte KünstlerInnen in Niedersachsen Im
Herbst 2017 erscheint das zweite Buch von Luise Rist bei cbt
Randomhouse. Im Zentrum steht die Liebesgeschichte
einer jungen Deutschen, Frida, und Ali, einem jungen Mann aus Afghanistan.
Sie treffen sich in Serbien, an der Grenze zu Ungarn, die sie unter Lebensgefahr
gemeinsam überqueren. Inspiriert von den Geschichten der Jugendlichen
im jungen boat people
projekt hat Luise Rist die neuen „hot spots“ Horgos,
Kelebija und Subotica sowie Belgrad selbst besucht,
um sich ein Bild der aktuellen Lage an den Grenzen Europas zu machen.
Hier hat sie auch Roma getroffen, die aus Deutschland abgeschoben wurden.
Anita, das Mädchen aus Göttingen, das den ersten Roman ROSENWINKEL geprägt
hat, taucht auch im zweiten Buch wieder auf. Die Geschichte ist nicht
zu Ende, solange sich die Lage für Roma nicht verändert. Zu
diesem Thema spricht Luise Rist auch im Rahmen einer Podiumsdiskussion,
die von der Gesellschaft für bedrohte Völker in Zusammenarbeit mit dem
boat people
projekt am Mittwoch, den 12.10. um 20 Uhr
ausgerichtet wird. |
Beispiele zurückliegender Produktionen 2012
Rosenwinkel
Siehe dazu die >Berichte über das reale Stadtviertel "Rosenwinkel" in goest) Vielen Roma ist die Teilhabe an unserer Gesellschaft nicht möglich, weil sie in unserem Land nur geduldet sind, und in diesem Zustand des "Noch Nicht" jahrelang verharren. In Göttingen zum Beispiel wohnen über fünfhundert Roma, die vor Krieg und Diskriminierung, u.a. aus dem Kosovo, geflüchtet sind. Einige von ihnen leben in einer Straße mit dem schönen Namen Rosenwinkel in einer eigenen Welt, die sie nicht verlassen können, dasssie weder ein Bleiberecht noch eine Erlaubnis zum Arbeiten haben. Das neue Theaterstück von boat people projekt, das unter der Trägerschaft der Weststadtkonferenz steht, befasst sich mit der Situation der Roma in Deutschland, insbesondere der Roma in Göttingen: DAS STÜCK Die elfjährige Amandass(gespielt von Anita Osmani) möchte einen deutschen Pass haben. Stattdessen soll sie das Wort "Duldung" deklinieren. Sie versteht die Welt nicht mehr, setzt sich in einen Bus und steigt an einer Haltestelle aus, die es gar nicht gibt. Eine Frau (gespielt von Martina Hesse) begegnet ihr immer wieder, mal als Mutter, mal als Beamtin, mal als Heidi Klum, die Germanys Best Refugee sucht. Zwei Männer (gespielt von Izedin Alishani und Esat Behrami) begleiten das Mädchen auf seinem Weg durch deutsche Landschaften und zeigen ihm den Kosovo, der auf einmal mitten in Göttingen liegt. ROSENWINKEL ist ein Stück, das sich aus vielen kleinen Stücken zusammensetzt. Bei den Proben wurde viel versucht und viel gelacht, und dieser Übermut steckt auch in den Texten, die Luise Rist den Spielern auf den Leib geschrieben hat. Allen Beteiligten gemeinsam ist die Forderung an Politik und Gesellschaft nach einem Bleiberecht für die Roma, nach dem Ende der Ausgrenzung und dem Beginn eines neuen Selbstverständnisses.
Es spielen : Izedin Alishani, Esad Behrami, Martina Hesse, Anita Osmani Text und Regie: Luise Rist und Nina de la Chevallerie Musik: Hans Kaul ,Bühne und Video: Reimar de la Chevallerie Bühne und Kostüm: Sonja Elena Schroeder Assistenz: Martin Jurk Das Projekt steht unter der Trägerschaft der Weststadtkonferenz Karten 5,- / 8,- Euro 2015 Das Junge Boat People Projekt »Morgenland« wird am Deutschen Theater Göttingen präsentiert. »Morgenland« heißt der verspielte, humorvolle und abgründige Film. Jugendliche, die aus Syrien, Irak, Afghanistan, Eritrea und Somalia geflüchtet sind, probierten sich, gemeinsam mit Göttinger Jugendlichen, die akut von der Abschiebung bedroht sind, vor der Kamera aus, inszenierten fantasievoll die Suche nach sich selbst an Göttinger Lieblings- und Sehnsuchtsorten. Die Darsteller*innen durften in Wunschrollen schlüpfen und so waren sie Arzt, Polizist, DJ, Köchin, Bürgermeister, KFZ- Mechaniker, Schwimmer, Model und Taxifahrer. Die Premiere fand im Gebäude des ehemaligen IWF (Institut für den wissenschaftlichen Film) Im September 2015 statt, das interessanterweise zum Flüchtlingswohnheim umgebaut wurde. Norbert Mehmke, Vorsitzender des BJF, war dabei und berichtet begeistert: »Bei zwei nach einander durchgeführten Vorführungen waren mehr als 200 Gäste da. Der Film wird nun am Mi, den 23. Dezember 2015 um 20.00 Uhr im DT 2 gezeigt Die Musik im Film ist selbst gemacht und die Musiker haben anschließend auch live gespielt.« Gedreht haben die Jugendlichen den Film gemeinsam mit den Göttinger FIlmemachern Thomas Kirchberg und Sonja Elena Schroeder sowie Luise Rist (Theaterpädagogin) und Hans Kaul (Musiker), die auch das junge boat people projekt in Göttingen betreuen. Das »Movies in Motion«-Bündnis für dieses Projekt bestand aus BJF, LAG Jugend und Film Niedersachsen e.V., Migrationszentrum Göttingen und Jugendhilfe Südniedersachsen e.V. Der Eintritt ist frei! Zählkarten gibt es an der Theaterkasse. 2009 Theater im Bus: Lampedusa / Thema Frauen und Flucht Veranstalterinnentext
/ 8.9.09 / Informationen zum Theaterprojekt: Flucht ist ein großes Thema dieser Tage, immer wieder kommen Meldungen über flüchtende Menschen aus Afrika, die auf der Insel Lampedusa, dem südlichsten Ende Europas, landen oder unterwegs sterben. Doch die meisten Menschen wissen wenig über die Hintergründe - Afrikanerinnen und ihre Biographien, ihre Migrationsgeschichten, ihre Probleme im Alltag in Deutschland werden sowohl integrationspolitisch als auch frauenpolitisch nur begrenzt wahrgenommen. Hier möchte "Lampedusa" ansetzen.Das Stück erzählt von den Schwestern Frieda und Klara, die Teil einer Reisegruppe sind, die den südlichsten Punkt Europas zum Ziel hat. Mit dem Bus geht es an den Fährhafen nach Porto Empedocle, von dort mit dem Schiff nach Lampedusa. Hier erwartet sie ein erstklassiges Hotel, mediterrane Atmosphäre, der Strand ist ein heller Traum. Dunkel ist die Wirklichkeit, wenige hundert Meter von der Hotelbar entfernt. Alptraumhaft erscheinen den Europäerinnen die Bilder von sinkenden Booten, Bilder, die von einer anderen Reise erzählen, von der Reise der Flüchtenden nach Europa. Bilder, die von einer Gruppe Afrikanerinnen und Afrikaner in Szene gesetzt werden. Im Fokus stehen die Geschichten von Frauen, die wie rote Fäden von allen möglichen Orten der Welt nach Afrika zurückführen, Nabelschnüre, gesponnen aus Sehnsucht, Liebe, Erinnerung, Schmerz und Blut, Verbindungen, in denen die Muttersprache steckt, das Mutter- oder Vaterland, die Kindheit. Der ungewöhnliche Spielort korrespondiert mit diesem Thema: Es geht um Fortbewegung, um Abfahrt und Ankunft, um Menschen, die hier leben, aber hier nicht zu Hause sind. Ein halbes Jahr lang hat das das boat people projekt Gespräche mit Afrikanerinnen und Afrikanern geführt. Sie traten in Kontakt zur afrikanischen Szene Göttingens und haben sich mit Menschen getroffen, die in unterschiedlichen Kontexten hier leben und doch ähnliche Erfahrungen machen. Es kam zu vielen besonderen Begegnungen, in der Universität, in der Flüchtlingsunterkunft, auch im Internet - sie lernten eine Schriftstellerin aus Kinshasa kennen, deren Impulse in die Produktion eingeflossen sind. Nach dieser Zeit der Recherche haben die Theaterautorin- und Dramaturgin und die Regisseurin "Lampedusa" entwickelt. Nina de la Chevallerie und Luise Rist haben mit dem Stück besonders Frauen dazu ermutigt, etwas von sich Preis zu geben, um dafür an Selbstbewusstsein zu gewinnen. Die Situationen, die sie erfunden haben, erzählen viel von der Realität. "Die Szenen, in denen die deutschen Urlauberinnen den afrikanischen Frauen begegnen, erinnern an die eigenen Unzulänglichkeiten im Umgang mit Menschen, die uns fremd sind. Wir versuchen, etwas zum Ausdruck zu bringen, das im Verborgenen liegt. Wir sind erschrocken über das, was zum Vorschein kommt, wenn man Gefühle hinterfragt. Unser Ansatz ist idealistisch, unser Antrieb ist der unbedingte Wunsch, etwas zu verändern. |