Rosenwinkel
8.7.12
/ Während die Premiere des Theaterstückes >"Rosenwinkel"
im Haus der Kulturen uraufgeführt wird berichten wir über die eher
untergeordnete Rolle, die der reale Rosenwinkel bei den Sanierungsprojekte >Weststadt
spielt. Auf
der der Seite >Roma-Wohnviertel haben wir
über die Probleme in der Weststadt aus 2002 , 2008 und 2009 berichtet. Und
über die Proteste gegen die Abschiebungen der Roma auf den Seiten Abschiebungen
und Bleiberecht.  Ein
Teil der Wohnblöcke von Roma in der Straße "Rosenwinkel"
im sogenannten Blümchenviertel der Weststadt wo die Straßennamen von
Blumen abgeleitet sind ... Nelken, Astern, Tulpenweg usw.
Seit
Jahren keine Maßnahmen zur Verebsserung der Wohnsituation 2009
waren in einem Flugblatt die schwierigen Verhältnisse in den Wohnblocks folgendermaßen
beschrieben worden: "Stellen
Sie sich vor, Sie leben mit 9 weiteren Personen in einer 2-Zimmer-Wohnung. Sie
haben keine Möglichkeit den Winter hindurch vernünftig zu heizen, keine Privatsphäre,
keine funktionstüchtige Inneneinrichtung, marode sanitäre Anlagen und kaum Möglichkeiten
diesen Zustand zu verändern - eine menschen-unwürdige Situation, die hier nur
in wenigen Punkten und nicht in ihrem vollen Ausmaß beschrieben wird. Was resultiert
aus dieser Situation? Die Wohnungen platzen aus allen Nähten, jede/r, der/die
kann, verbringt so viel Zeit wie möglich außerhalb. Wo viele Menschen auf wenig
Raum zusammengepfercht sind, entstehen zwangsläufig Lärm, Dreck und Konflikte,
über den sich dann beschwert wird.(...) "
4.000.000
€ Fördermittel für Projekte "Soziale Stadt" - Weststadt Im
Rahmen des "Sanierungsprogramms Soziale Stadt" sollen bis 2015
rund 4 Millionen Euro in Projekte gesteckt werden.  | Mit
relativ großer beteiligung aus dem Rathaus erfolgte die Präsentation
der Sanierungsprojekte für die Weststadt.
Im
Bild die meisten TeilnehmerInnen incl. OB, Baudezernent, Sozialdezernentin, Dezernent
für Ordnung, Jugend sowie Personal aus den operativen Projektgruppen. |
Merkwürdige
Widersprüche in Sachen Heizung und Sanitär für den Rosenwinkel Während
der Präsentation dieser Projekt im Weststadtzentrum am 2.7.12 wurde von Dezernentin
Dr. Schlapeit-Beck u.a. eine Verbesserung von Heizungs- und Sanitäranlagen
erwähnt. Die Freude über diese Ankündigung währte bei dem
hier berichtenden Redakteur jedoch nur kurz, denn ein Blick in die schriftlichen
Unterlagen ergab später ein anderes Bild: Die Maßnahmen bei den
Roma-Wohnblocks werden unter dem Projekttitel "Projekt Nr. 7 Verbesserung
des Wohnumfelds der städtischen Gebäude" geführt. Als zu behebende Mängel
werden dort lediglich beschrieben: eine ungenügende Erschließung des hinteren
Gebäudes, eine fehlende Gliederung der Freianlagen sowie eine unzureichende Abgrenzung
zur öffentlichen Grünanlage an der Leine und zu Nachbargrundstücken." (Siehe
>>Projektskizze
7) Kein Wort von Sanitär- und Heizungsanlagen! Und auch die dort veranschlagte
Summe von 30.000 Euro hätte nicht einmal für neue Sanitäranlagen
geschweige denn Heizungsanlagen gereicht! Also werden die dort lebenden Roma weiterhin
den Sperrmüll abklappern und Holz sammeln dass sie dann zum Heizen in den
Wohnungen verfeuern. Die geplanten Maßnahmen betreffen lediglich Äußerlichkeiten
wie "Das Wohnumfeld soll in Zonen aufgeteilt werden, so dass es eigenständige
Hausgemeinschaftsflächen bei jedem Hauseingang und auch zwischen den Zeilen gibt.
Gegenüber den angrenzenden Grundstücken wird eine Abschirmung u.a. mit Bepflanzungen
erstellt. Das gilt auch für die Fläche zur Leineaue. Es sollte je Hauseingang
eine klare und möglichst unterschiedliche Adresse ausgebildet werden."  | v.l.n.r.:
Renate Kornhardt,
Leiterin des Büros für Integration, Stadtrat
Siegfried Lieske, Leiter des Dezernata Jugend, Schule und Ordnung, Stadträtin
Dr. phil. Dagmar Schlapeit-Beck Dezernat Kultur und Soziales |
30.000
€ für Roma-Wohnblöcke reichen nicht für Heizung und Sanitäranlagen 30.000
Euro, das ist nicht viel mehr als dafür aufgewendet wird, die Probleme der
Roma im Rosenwinkel mit einem Theaterstück zu beschreiben, nämlich 21.250
Euro, die das Theaterprojekt "Rosenwinkel" an Fördermittel für
die Entwicklung des Theaterstückes an Fördermittel von "Fonds Sozialkultur",
dem Landschaftsverband und der Stadt Göttingen erhalten hat. Von den 4 Millionen
werden also nur 30.000 für die wirklich Probleme in der Weststadt aufgewendet.
Allein für das "Projekt 3 Erschließung Bereich Musa" (Siehe
>Projektskizze
3) werden demgegenüber 565.000 Euro ausgegeben. Damit sollen folgende
Probleme angegangen werden: "Die Wegeführung vom Hagenweg zur Musa und
den dahinter liegenden Gebäuden der ehemaligen Heeresbäckerei ist in einem stark
sanierungsbedürftigen Zustand. Darüber hinaus gibt es keinen Fußweg, auch fehlt
eine angemessene Beleuchtung. Das Parken erfolgt ungeordnet auf dem Grünstreifen."
Also soll das viele Geld praktisch für Straßenbau und Verkehrswege
ausgegeben werden, in Verbindung damit auch für Kanalarbeiten - vermutlich
die von der Stadt selbst verordneten teuren >Kanalsanierungen
(Schmutz- und Regenwassertrennungen).  | Das
sogenannte "weiße Haus" an der Musa-Einfahrt, wo heute noch die
freiwillige Feuerwehr und der Arbeitersamariterbund untergebracht sind mit dem
davor liegenden "Erschließungsbereich Musa". Das weiße Haus
ist auf der Skizze unten mit der Nummer (1) gekennzeichnet |  | .Ausschnitt
aus einer Karte, die die Stadt zur Verfügung gestellt hat. Die
Hauptprojekte:
(9) Musa Wärmedämmung und Lärmschutz
220.000 € (2)
Neubau Kindertagesstätte Elisabeth-Heimpel-Haus 1.500.000 € (3)
Erschließung Bereich Musa 565.000 (1)
Haus für Kinder, Jugend und Familie 1.200.000 € |
>>> Alle
Projektbeschreibungen
unter www.goettingen.de/weststadt
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