OM 10Obere Masch 10 / ehemaliges DGB-HausSeit Ende 2018 ist die OM10 im Mietshäuser Syndikat. "Heute
haben wir die OM10 gekauft" - Kaufvertrag unterzeichnet
1.3.17 Deutschkurse
Leerstehendes
DGB-Haus
besetzt 5.11.15
Artikel seit 2009 in goest: Hintergrundinfos zum Haus
> Kommentar
zur Besetzung ( Nier 7.11.15) >>Homepage
der OM 10 Spendenkonto
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Das ehemalige DGB-Haus, stand viele Jahre leer, aber es beinhaltet von seiner Geschichte her eine soziale Verpflichtung. In einem Leserbrief vom 16.6.09 an goest hieß es: "Der DGB bekam das Grundstück von der jüdischen Restgemeinde damals, weil das Gelände nicht einfach kommerzialisiert werden sollte. Die jüdische Gemeinde konnte das Gelände nicht unterhalten und sah keine Perspektive für den Neubau einer Synagoge in Göttingen. Daher wurde das Gelände verkauft und zwar ausdrücklich an VertreterInnen einer anderen Opfergruppe aus der NS-Zeit. Eine der Opfergruppen waren die Gewerkschaften. Bereits am 2. Mai 1933 wurden die Gewerkschaften von den Nazis zerschlagen und in Göttingen verloren sie dabei das Volksheim. Der DGB erschien der verbliebenen damaligen jüdischen Gemeinde als geeignet. (...) " U. Reinecke
Das Haus stand seit 2009 leer. Im zweiten Stock und in einem zum Haus gehörenden Anbau stehen auch noch Wohnungen leer. Angesichts der Geschichte, aufgrund deren der DGB in den Besitz dieses Hauses kam zeigt der Umgang mit diesem Haus wenig Sensibilität und Geschichtsbewußtsein. Der DGB vor Ort, der DGB-Südniedersachsen-Harz hat jedoch wenig Einfluss auf die Immobiliengesellschaft des Bundes-DGB, sonst wäre die Entwicklung anders gelaufen.
Wie im Göttinger Tageblatt vom 31.10.15 war von einer Stellungnahme des Stadt-Pressesprechers zu lesen, die vor dem Hintergrund der Geschichte wie ein schlechter Witz wirkt: die Verwaltung habe Kontakt mit dem Eigentümer aufgenommen, der aber wolle lieber Sozialwohnungen bauen. Die Vermögensverwaltungs- und Treuhandgesellschaft (VTG) des DGB hatte bislang jede Nutzung abgelehnt und auch keine Sanierung vorgenommen. Es gab in der Vergangenheit vielfach Bemühungen das ehemalige DGB-Haus zu mieten oder zu kaufen. Alle wurden abgelehnt. Stattdessen ließ die VTG das Haus leerstehen. Es wurde bekannt, dass es Verhandlungen zwischen der Vermögensverwaltungs- und Treuhandgesellschaft des Deutschen Gewerkschaftsbundes mbH (VTG) und dem Verein "Stellwerk" ("der Lobby der Kreativwirtschaft") gibt, der dort Büroräume einrichten wollte. Die Treuhandgesellschaft wollte zuviel Geld rausholen, der Stellwerk e.V. zog in die Lotzestraße. Seit April/Mai 2013 nun ist es dem Fanclub des Göttinger Fußballvereins RSV05 bzw. SC05 gelungen, zumindest das Erdgeschoß als Fanraum "NullFünf" zu mieten. Auf Nachfrage hieß es, es sei ein Nutzungskonzept beim DGB in Berlin eingereicht und verhandelt worden woraufhin es zum Vertrag gekommen sei. |
2018 "Verdrängung, Besetzung, Aneignung- Historische und aktuelle Perspektiven im Kampf um Wohnraum" Am Donnerstag
12.4 (19 Uhr) kommen Aktivist*innen von "Lause bleibt" aus Kreuzberg und
berichten über ihre Erfahrungen, Erfolge und ihre Kampagnenarbeit. Im
Anschluss wollen wir gemeinsam über mögliche Anknüpfungspunkte und Handlungsfelder
in Wohnraumkämpfen diskutieren und uns darüber austauschen. 2017 2 Jahre OM 10 Am 5. November 2015 hatten wir das jahrelang leerstehende ehem. DGB-Haus besetzt, um unmittelbar Wohnraum für Geflüchtete und andere Wohnungssuchende zu schaffen. Wir haben mit großer Unterstützung direkt mit der Instandsetzung und Nutzung der Räume begonnen. Heute ist die Perspektive der OM10 gesichert, wir sind mitten in der Bauphase, machen aus Büroetagen gerade schöne WGs und das Haus ist mit Bewohner*innen, Gruppen, Veranstaltungen, Treffen, Projekten und so vielem mehr bestens genutzt. Ein großes Stück Weg liegt mit der Sanierung noch vor uns. Doch... Jetzt wollen wir feiern und laden herzlich zu unserem Geburtstagsprogramm ein:
Fokus Kongo: Zwischen Ausplünderung, Überleben und sozialen Kämpfen für ein besseres Leben 1. Oktober, 18:00 Uhr: Our House OM10, / mit Victor Nzuzi (Bauer, Mitglied von Via Campesina und Globalisierungskritiker aus der Demokratischen Republik Kongo) Spätestens seit Geflüchtete und Migrant_innen im Sommer 2015 das europäische Grenzregime vorübergehend aus den Angeln gehoben haben, ist seitens der EU-Regierungen viel von "Fluchtursachen" die Rede. Diese müssten durch milliardenschwere Entwicklungsprogramme "bekämpft" werden, nur so sei verhinderbar, dass weitere Menschen Richtung Europa aufbrechen würden. Das klingt plausibel, allerdings werden die Ursachen für die desaströsen Verhältnisse im globalen Süden meist ausgeblendet, und auch bleibt die Frage unbeantwortet, welche Art von Entwicklung überhaupt gefördert werden soll. Was das konkret heißt, wird Victor Nzuzi am Beispiel der Demokratischen Republik Kongo zeigen. Das Land (das ungefähr sechsmal so groß ist wie Deutschland) gehört zwar nicht zu den Hauptherkunftsländern von Geflüchteten, steht aber stellvertretend für die grundlegende Krise in zahlreichen afrikanischen Ländern: Einerseits ist die Demokratische Republik Kongo extrem reich, unter anderem an mineralischen Rohstoffen, an Wasserressourcen und an fruchtbaren Ackerflächen. Andererseits ist die Bevölkerung von extremer Armut betroffen, 88 Prozent der Menschen stehen weniger als 1,25 Dollar pro Tag zur Verfügung. Hintergrund ist eine bis in die Sklaverei und den Kolonialismus zurückreichende Geschichte von Ausplünderung, Gewalt und Ressourcenkriegen. Victor Nzuzi wird in seinem Beitrag vor allem auf die gegenwärtige Situation eingehen, nicht zuletzt auf die Zerstörung kleinbäuerlicher Existenzgrundlagen – ob durch Landraub, Dumping-Importe oder gewaltätige Konflikte um Rohstoffe. Gleichzeitig wird er über die alltäglichen Kämpfe unterschiedlicher sozialer Bewegungen im Kongo berichten – nicht zuletzt über Landkämpfe von Kleinbauern und -bäuerinnen. Victor Nzuzi ist einer der bekanntesten Globalisierungskritiker_innen in der Demokratischen Republik Kongo. Er ist Erdnussbauer und als Mitglied von Via Campesina vor allem in kleinbäuerlichen Kämpfen aktiv. Er hat eine eigene Radiosendung, zudem ist er regelmäßig an Film- und Fernsehproduktionen beteiligt, bei denen es um Korruption, Verschuldung, Klimawandel, Migration etc. geht. 2008 war Victor Nzuzi beim Klima-/Migrationscamp in Hamburg dabei und 2011 hat er an der Bamako-Dakar-Karawane teilgenommen, aus der das transnationale Netzwerk Afrique-Europe-Interact hervorgegangen ist. Die Rundreise mit Victor Nzuzi steht im Zusammenhang mit der Konferenz "Selbstbestimmt und solidarisch", die vom 6. bis 8. Oktober 2017 in Leipzig stattfinden wird. Bei der Konferenz geht es um die Zusammenhänge zwischen Migration, Entwicklung und ökologischer Krise – Victor Nzuzi wird einer von vielen Referent_innen sein. Weitere Informationen zur Konferenz finden sich unter: www.afrique-europe-interact.net und www.degrowth.de.
OM10:
Helfer*innen für Sommerbaustelle gesucht
Bauen, bauen, bauen: ab 1. August Seit Anfang des Jahres renovieren wir mit vereinten Kräften das kleine Haus der OM10 [gemeint ist wohl das Nebengebäude]. Wir sind fast fertig. Für ab dem ersten August haben wir die große„Sommerbaustelle“ organisiert und können ab da alle Leute brauchen, die schon länger in den Startlöchern sitzen um zu helfen und alle, die uns außerdem solidarisch unterstützen wollen. Es werden Fenster ausgetauscht, Innenwände und Bäder gebaut, Elektroinstallationen erneuert, zusammen gegessen und vieles mehr... Wir brauchen Menschen, die - Lust haben zu kochen - handwerklich arbeiten können - Handwerker*innen helfend zur Seite stehen wollen - Fliesenleger*innen !! - und viele mehr! Wir planen mindestens bis Ende Oktober und können helfende Hände gerne stundenweise, tageweise oder auch wochenweise brauchen. Um euch alle gut einzuplanen und einteilen zu können, möchten wir uns mit euch allen am Samstag, den 29.7. um 17:00 in der OM10 treffen. Für alle, die an dem Tag nicht können, gibt es natürlich trotzdem die Möglichkeit, bei der Baustelle dabei zu sein. Meldet euch dann möglichst vorher bei uns über unser Bautelefon 0151 468 297 48 (funktioniert ab Montag) oder per Mail an om10(at)riseup.net und teilt uns mit, wann ihr könnt und was ihr machen wollt. Und wenn du noch gar nicht so genau weißt, mit welchen Talenten du uns unterstützen kannst, komm zu uns und finde es heraus! Wir brauchen viele! Auch dich! Informiert auch eure Freunde und Freundinnen! Eure OM10-Baugruppe Kathak-Tanz
Aufführung Als Abschluss des Tanzprojektes " Erzähl Deine Geschichte". In 9 Tageseinheiten haben unter der Leitung der Kathak-Tanzlehrerin Ghazal Ramzani geflüchtete Mädchen aus Göttingen die Grundlagen des traditionellen nordindischen und pakistanischen Tanzes kennengelernt. Mit dem Kathak werden zu rhytmischer musikalischer Begleitung Geschichten und Lieder getanzt.Einige Mädchen werden kleine gemeinsam erarbeitete Tanzszenen aufführen. Musikalisch werden sie von dem Tabla-Spieler Prabhat Das begleitet. Im Anschluss werden Ghazal Ramzani und Prabhat Das ihr gemeinsames neues Programm unter dem Titel. "Die Teilung der Erde" ( "The division of earth") aufführen. Tänzer und Tablaspieler erzählen von der Reise eines Poeten auf der Erde und benutzen dabei deutsche und indischen Gedichte, Rhythmus, Bewegung, Loops sowie eigene Musikkompositionen. Das Tanz- und Percussionduo hat im März 2017 in Delhi das Projekt "Kalatva Collective" gegründet, um einen freien künstlerischen Raum abseits der konventionellen Welt der klassischen Tanz und Musik zu schaffen. Siehe auch >Kathak-Seite in goest
In der OM10 wird die Passausstellung der Aktionskunstgruppe */Passausstellung/*// Freiburg gezeigt. AufText- und Bildtafeln, in Toncollagen und mit umgestalteten Pässen wird die Bedeutung dieser Papiere diskutiert. Das Papier hat einen hohen Symbolgehalt. Es geht um Identität, nationale Zugehörigkeit, Untertanengeist, Grundrechte, Einschluss und Ausgrenzung. Für die Einen ist der Pass ein Ticket in die Welt, für die Anderen ist er ein gefährliches Kontrollpapier. Sein Symbolgehalt ist hoch. In der Ausstellung wird der Pass aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet sowohl geschichtlich als auch individuell. Pässe wurden umgestaltet, verändert, bemalt und beschriftet. Sie erzählen je eine eigene Geschichte. Die Informationstafeln beleuchten den Pass im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus, Displaced Persons, der Ostgrenze und dem Mittelmeer heute. Die Ausstellung macht sich auch lustig über die Identitätskarte und Es handelt sich um 13 Tafeln und einer Sammlung von umgestalteten Pässen, die von der Decke hängen sowie zwei Hörstationen. Die begleitenden Veranstaltungen: 19.3.17 Film-Matinee 11.00 Uhr Angefragt ist das Kino Lumiere in Göttingen am Sonntag um den Film „Alles wird gut“ zu zeigen. In dem Film erzählt die Regisseurin Pia Lenz vom Großthema Integration. Dazu hat sie mit ihrer Kamera ein Jahr lang die jungen Flüchtlinge Djaner, 7, (Mazedonien) und Ghofran, 11,(Syrien) begleitet, die mit ihren Eltern im Herbst 2015 nach Deutschland gekommen sind. Eine bildstarke Arbeit und ein Debattenbeitrag zur Frage: Wie geben wir denen eine Heimat, die dringend eine Zukunft brauchen? 19.3.17 Eröffnung der Passausstellung um 17.00 Uhr im OM 10, Die Ausstellung wird mit der Lesung der „Passpassagen“ eröffnet. Anschließend gibt es die Möglichkeit bei einem Umtrunk und Häppchen zwanglos miteinander zu diskutieren und sich die Ausstellung in Ruhe anzuschauen. Dienstag, 21.03.,
19.00 Uhr, OM10 Donnerstag, 23.03.,
20.00 Uhr, OM10
Vortragsreihe:
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"Heute haben wir die OM10 gekauft" - Kaufvertrag unterzeichnet Aktivist*innen
besetzen Haus - Besetzer*innen gründen Verein - Verein bildet GmbH - GmbH
kauft Haus. Und wenn dann alles noch in das Mietshäuser-Syndikat integriert
wird, dann ist ein kleines Kunststück gelungen. Warum
so wenig Transparenz? Der Kauf eines besetzten Hauses durch die ehemaligen Besetzer*innen ist keine absolute Ausnahme in der Geschichte besetzter Häuser. Im Falle OM 10 ist zunächst eine Besetzung mit einem anschließenden Kauf gelungen. Das Haus gehört also nun einem Verein der sich aus Hausbewohner*innen und Aktivist*innen zusammensetzt. Dieser Verein ist alleiniger Inhaber der Our House OM 10 GmbH und damit Besitzer des Hauses.
Einbindung in das Mietshäuser-Syndikat angekündigt Darüber
hinaus und das ist von besonderer Bedeutung - soll das Haus in das Mietshäuser
Syndikat überführt werden soll. Das ist geplant aber bislang (1.3.17)
noch nicht erfolgt. Das Mietshäuser-Syndikat wird - so ist jedenfalls
geplant - dann Miteigentümer an dem Haus indem es Anteileigner der GmbH
OM 10 wird.
Eine besondere Sicherheit für die soziale, politische Nutzung des OM 10 Projektes hängt also davon ab, ob es tatsächlich in das Mietshäuser Syndikat zu überführt wird. Mit
dem Kauf und dem Eintritt in das >> Mietshäuser-Syndikat
würde in der OM10 dauerhaft günstiger
selbstverwalteter Wohnraum für Geflüchtete und andere Wohnungssuchende
geschaffen. Als politisches und kulturelles Zentrum bietet das Haus zudem
zahlreichen Projekten, die Geflüchtete unterstützen,
auch langfristig einen Raum (wie bisher zum Beispiel die Fluchthilfe,
Deutschkurse und Rechtsberatung). Direktkredite Weitere
Unterstützungsmöglichkeiten
steuerlich absetzbare Geldspenden können auf das folgende Konto
überwiesen werden: Stand
der Entwicklung 24.10.16 Am
14.10.16 kamen zwei Mitteilungen an die Öffentlichkeit: zum einen gab
Sebastian Wertmüller eine persönliche Erklärung heraus in der er den Stand
der Dinge aus seiner Sicht darlegte. In einer anderen Mitteilung, einer
Erklärung
der Besetzer*innen vom 14.10.16 hieß es „Nach
einjähriger Besetzung konnte in den Verhandlungen mit der Vermögensverwaltungs-
und Treuhandgesellschaft (VTG) des DGB eine Einigung erreicht werden.
Die Besetzer*innen werden das Haus in der Oberen-Masch-Straße
10/10a zu einem politischen Preis kaufen.“ Weiterhin hieß es, der
Geschäftsführer des ver.di-Bezirkes Süd-Ost-Niedersachsen sei von
beiden Seiten als Moderator akzeptiert worden und „Eine Gruppe von aktiven Göttinger Gewerkschafter*innen“ habe sich
zusammengefunden, um den DGB bei
den Verhandlungen kritisch zu beobachten. Wertmüller
informierte über einige Punkte der erzielten Einigung zwischen dem Eigentümer
(der Vermögenstreuhandgesellschaft des Deutschen Gewerkschaftsbundes)
und den Besetzern/innen: Dies
alles blieben letztlich unzulängliche Informationen, da ein Verkauf an
eine juristischer oder natürliche Person gebunden ist und mit keiner Silbe
erwähnt wurde, wer denn nun die Käufer*innen sind, die notariell im Kaufvertrag
stehen werden. Ebenso wurde erklärt, „Über die konkrete Summe wurde
Stillschweigen vereinbart.“ Obwohl
nicht erklärt wurde, wer jetzt eigentlich Käufer*in des Hauses sein
soll, wird in einer Erklärung der OM 10 bereits zu Spenden
aufgefordert: Nun
bleibt abzuwarten, wie die vereinbarte Legalisierung konkret aussieht,
in welcher Rechtsform der Vertrag abgeschlossen wird, wer Käufer*in des
Hauses wird und mit welchen Konstruktionen die soziale, politische Verwendung
des Hauses abgesichtert werden soll. Hier dürften noch einige gedankliche
Anstrengungen notwendig werden, denn es gilt einerseits Kontinuität
zu wahren und viel Geld zu verwalten während andererseits das Haus
durch ständige Veränderungen in der Zusammensetzung der Nutzer*innen
geprägt ist. |
VTG? Am 8. April 2016 ,
nach geschlagenen 5 Monaten bequemt sich die Vermögensverwaltungs-
und Treuhandsgesellschaft VTG des DGB zu einem Gespräch mit den Besetzer*innen
des DGB-Hauses das die Besetzer*innen "Our House OM 10" nennen.
OM 10 hatte mehrfach gefordert, dass Vertreter*innen des DGB an der Verhandlung
teilnehmen, nicht nur die VTG-Manager. 20.2.16
8.2.16 Erklärung der Instandbenutzer-innen des DGB-Hauses Die Äußerungen des niedersächsischen DGB-Vorsitzenden zum Projekt „Our House OM10“ und zum Umgang mit Geflüchteten haben zu Recht eine Welle der Empörung ausgelöst. Diese Empörung muss sich nun auch gegen die städtische Unterbringungspolitik wenden, zu der die OM10 einen praktischen Gegenentwurf darstellt. Es ist skandalös, dass die Stadt gerade reihenweise Massenunterkünfte mit immer niedrigerem Standard plant. Der aktuelle Höhepunkt dieser Planungen ist eine Sammelunterkunft für bis zu 400 Personen in einem ehemaligen Hochregallager direkt an der Autobahn A7. Die Geschäftsführerin des Integrationsrates Birgit Sacher hat hierzu völlig richtig gesagt, dass „ein solches Riesenlager für die Flüchtlinge eine Katastrophe“ ist. Während einerseits lagerartige Einrichtungen in Randlagen errichtet werden, duldet die Stadt weiterhin den Leerstand von Wohnungen und als Wohnraum geeigneten Gebäuden. Gleichzeitig fehlen nennenswerte Aktivitäten, um durch sozialen Wohnungsbau auch langfristig menschenwürdige und bezahlbare Wohnmöglichkeiten für alle Göttinger*innen zu schaffen. Die OM10 hat sich zum Ziel gesetzt, einen akzeptablen Wohnstandard auch für Geflüchtete und andere von Wohnungsnot betroffene Menschen zu ermöglichen. Es sind die bereits verwirklichten Formen solidarischen und selbstverwalteten Zusammenlebens, die dieses Projekt für Viele so faszinierend machen und zu einer breiten Solidarisierung geführt haben. Diese Wohnform steht allerdings im klaren Gegensatz zur städtischen Unterbringungspolitik, die zu gänzlich unwürdigen Bedingungen, zum Ausschluss vom kulturellen und sozialen Leben sowie insgesamt zur Isolation von der restlichen Bevölkerung führt. Angesichts der aktuellen Situation erneuern wir unsere bereits bei Beginn der Besetzung erhobenen Forderungen nach einer radikalen Wende in der Wohnraumpolitik und rufen unsere Unterstützer*innen auf, in dieser Frage ebenfalls aktiv zu werden: Wir fordern die sofortige Nutzbarmachung von leerstehendem Wohnraum. Im gesamten Stadtgebiet existieren etliche Wohn- und bisherige Bürohäuser, die seit Jahren aus spekulativen Zwecken leerstehen oder auf den Umbau zu luxussanierten Wohnungen warten. Durch gezielte Programme muss zugleich langfristig der Bestand an bezahlbarem Wohnraum erhöht werden. Eine auch auf die Zukunft gerichtete Deckung des Bedarfs an günstigen Wohnungen lässt sich nicht durch eine weitere Förderung privater Investoren sicherstellen, sondern nur, wenn Neu- und Umbauten dauerhaft in öffentlichem Besitz verbleiben. Anstatt verschiedene soziale Gruppen voneinander zu trennen und abzusondern, sind Formen solidarischen Zusammenlebens zu fördern und zu ermöglichen. |
Die OM10 für den taz Panter Preis nominiert. "Der taz Panter Preis ist ein Preis für Menschen, die sich mit großem persönlichen Einsatz für andere starkmachen und mutig Missstände aufdecken. Menschen, die uneigennützig und hartnäckig für eine bessere Welt kämpfen, ohne viel Aufhebens um ihr Engagement zu machen. Mit dem Preis möchten wir die Arbeit all dieser Engagierten würdigen und sie ins Licht der Öffentlichkeit rücken." Der Preis wurde zwar an ein anderes Projekt vergeben, was aber unter Bewunderung und Anerkennung für deren Engagement zur Kenntnis genommen wurde. Feminismus Kurdistan „Doku über Andrea Wolf und Vortrag zu Kämpfen in Kurdistan“ mit der YXK, 6.3.16 Jazzfrühstück 28.2.16
Detlef Hartmann: Die Krise des technologischen Angriffs und der Krieg 4.3.16
Interkulturelles Café in Our House (OM10) Jeden Freitag und jeden Dienstag ab 15 Uhr, Kaffee & Kuchen, Tee & Kekse , "Kommt vorbei, wir freuen uns auf euch! Bringt eure Freund*innen mit!"
"Über
alle Grenzen - Die Kraft der Migration" /
Ankündigungstext: 20 Uhr Marc Speer und Bernd Kasparek, die
für bordermonitoring.eu an den Grenzen Europas unterwegs sind, sowie FluchthelferInnen
hier vor Ort, die ihre ganz eigenen Erfahrungen gemacht haben. Alltäglich
erreichen uns Nachrichten von den Grenzen Europas,, die zu tiefst verstörend
sind. Und alltäglich sengen sich Bilder der Verzweiflung, aber auch der
Freude in unsere Netzhaut. Genauso schnell erreichen uns tweeds der Hoffnung
und des kraftvollen Trotzdem. Und viele von uns treffen auf die Menschen
in diesem Konflikt hier und an den Rändern Europas. Die Widersprüchlichkeit
dieser Bilder und Meldungen, Berichte und Erfahrungen zusammen zu bringen,
soll das Ziel dieser Veranstaltung sein. Wohnungsnot & soziale Verdrängung in Göttingen 30.11.15 1 30.11.15 19 Uhr, Wohnungsnot und soziale Verdrängung sind im Augenblick ein heiß diskutiertes Thema in Göttingen. Nachdem in den letzten Jahren vor allem der Wohnraummangel für Studierende im Fokus der Aufmerksamkeit stand, ist es aktuell die Unterbringung von Geflüchteten, die die Wohnungsfrage erneut ins Zentrum der Diskussionen rücken lässt. Hier tritt ein Problem ans Tageslicht, dessen Ursache in der marktförmigen Organisation der Wohnungsversorgung liegt. Im Vortrag wird mit Bezug auf eigens erhobene Daten der damit verbundene Teufelskreis aus Bodenspekulation, Mietpreissteigerung und räumlicher Verdrängung von sozial Benachteiligten und Geflüchteten aufgezeigt. Referent: Michael Mießner, Humangeograph, Universität Göttingen Kulturfest , 29.11.15 , 14 Uhr , Altes DGB Haus, Obere Masch-Straße 10 Lasst uns zusammen feiern! Für bezahlbare Mieten und für eine Gesellschaft in der Profit nicht mehr über den Menschen steht. Wir sind gekommen um zu bleiben! Für Essen und Musik ist gesorgt. Kommt vorbei! 15.11.15 Besetztes DGB-Haus Obere Masch 10, 14 Uhr "zusammen feiern! Für bezahlbare Mieten und für eine Gesellschaft in der Profit nicht mehr über den Menschen steht". Wir sind gekommen um zu bleiben! Für Essen und Musik ist gesorgt. verschoben! |
Der Integrationsrat Göttingen tagt im OM 10 / 2. Februar 19 Uhr Seit Anfang November ist das seit 2009 leerstehende ehemalige DGB-Haus besetzt und wird seitdem als Wohnraum für Flüchtlinge, Anlaufstelle und Treffpunkt, sowie für verschieden Angebote (z.B. Sprachkurse) genutzt. Ziel der Besetzung war und ist es unter anderem, auf bestehende Wohnungsleerstände hinzuweisen, die trotz der eklatanten Wohnungsnot und Unterbringungssituation von Flüchtlingen in Göttingen besteht. Wir wollen in unserer Sitzung das Projekt OM 10 kennenlernen und gemeinsam über Ziele und Perspektiven diskutieren. Neben dem Freundeskreis Thüringen, tummeln sich in Stadt und Landkreis Göttingen zunehmend rassistische und neonazistische Gruppen, die von uns beachtet werden sollten, um schnell und aktiv gegen deren Aktivitäten vorgehen zu können. Das antifaschistische Notruftelefon und das Bündnis gegen Rechts sind seit langem in diesen Bereich aktiv und werden ihre Arbeit vorstellen. >Integrationsrat Besuch zum "Neujahrsempfang" 2016 im OM 10
Bericht,Kommentar
Gerd Nier 11.1.16 / Nun gilt es, für die
bisher schon geleistete Arbeit einen verlässlichen Rahmen zu schaffen,
indem rechtlich verbindliche Grundlagen für die Weiterführung dieses selbstbestimmten
und selbstverwalteten Wohnprojekts geschaffen wird. Ob nun ein langfristiger
Mietvertrag zu fairen Konditionen mit der Vermögensgesellschaft des DGB
(VTG) eine Schenkung oder ein Kauf durch die Stadt mit Weitervermietung
zustande kommt, müssen die Gespräche und Verhandlungen ergeben. Wichtig
dazu wäre aber, dass sich die VTG endlich zu konkreten Gesprächen bereit
erklärt und ihre Vorstellungen und Angebote auf den Tisch legt. Ob sich
ein Verein, ein genossenschaftliches Modell oder eine andere Variante
als besonders geeignete Form einer Trägerschaft eignet, muss der engagierte
OM10-Kreis in der Diskussion miteinander klären. Das alles braucht sicher
seine Zeit, verträgt aber keine großen Verzögerungen. Fortschritte
bei der Fertigstellung von Wohnräumen
Deutschkurse
für benachteiligte Flüchtlinge 21.12.15 / OM 10 /Im besetzten Haus OM 10 finden jetzt Deutschkurse für Flüchtlinge statt, denen von offizieller Seite Deutschkurse verweigert werden. Das unbürokratische Netzwerk von "Freiwilligen" in der Flüchlingshilfe wird immer wichtiger wenn es darum geht, Diskriminierungen gegenüber einigen Flüchtlingsgruppen zu verhindern. Die Betreibergesellschaften und bezahlten städtischen Kräfte können das gesamte Problem nicht bewältigen und sind auf Freiwilligenarbeit angewiesen. Aber nur die Freiwilligen, die auf Linie bleiben bekommen Unterstützung. Die Deutschkurse-Politik ist nur ein Beispiel für diese Tendenz.
Die
meisten bezahlten Deutschkurse sind durch Vorgaben der Agentur für Arbeit und
des Bundesamts für Migration (BAMF) weitgehend auf Geflüchtete aus Syrien, Irak
und Eritrea beschränkt. Deshalb sind die Menschen aus anderen Herkunftsländern
auf Deutschkurse von Ehrenamtlichen angewiesen.Bereits seit Beginn der Besetzung
unterstützen Dolmetscher*innen von Conquer Babel die Fluchthilfegruppe der OM10
bei ihren nächtlichen Einsätzen im Bahnhof, wenn gestrandete Geflüchtete angesprochen,
informiert und beraten werden. Nun bieten die zentrale Lage der OM10, die Räumlichkeiten
und die offene Stimmung im Haus die Möglichkeit, mit den niedrigschwelligen Deutschkursen
die Zusammenarbeit auszubauen. Damit etabliert sich die OM10 weiter als politisches
Zentrum, in dem außerdem Vernetzungstreffen von Geflüchteten aus ganz Göttingen,
Koordinierungstreffen für Fluchthilfe auf der Balkanroute und auch viele andere
politische Treffen und Veranstaltungen stattfinden. Flüchtlingshilfe
16.11.15
Mithilfe gesucht |
Seit
6 Jahren leerstehendes DGB-Haus besetzt
"Refugees Welcome" heisst es im leerstehenden DGB-Haus ca.
50-60 Personen besetzten am 5.11.15 das seit 2008/2009 leerstehende Gebäude.
Erste Fotos von den Innenräumen am Tag der Besetzung
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Lampedusabündnis
20.11.15
Das Lampedusa Bündnis erklärt sich mit den Besetzer_innen des seit Jahren leerstehenden ehem. DGB-Hauses in der Oberen Masch-Str. 10 solidarisch. Nichts ist so stark, wie die richtige Idee zur richtigen Zeit. Während die Stadt Göttingen betont, erst müsse die letzte Turnhalle der Stadt mit Flüchtlingen belegt sein, bevor sie leer stehenden Wohnraum beschlagnahmen wird, zeigt die Initiative, dass andersherum ein Schuh daraus wird. Jetzt wird lebenswerter Wohnraum benötigt. Und: dieser Wohnraum ist da! Und er ist auch innenstadtnah vorhanden. Ein Ausweichen auf die eh sozial belasteten Stadtteile und die Randlage ist im geplanten Ausmaß nicht notwendig, sondern dem Unwillen geschuldet, die Eigentumsfrage zu stellen. Dabei zeigt die Initiative OM 10, das es auch ohne Bürokratie und Fremdbestimmung geht. Die Menschen können sich den Wohn(t)raum sehr wohl selber nehmen und ihn auch selbst verwalten. Damit ist das Projekt für das Lampedusa-Bündnis zukunftsweisend. In diesem Sinne fordert das Lampedusa Bündnis die Öffentlichkeit auf, Leerstand zu melden, um Handlungsmöglichkeiten aus zu loten. Auch die Stadt selbst könnte unter Bezugnahme auf z.B. das Hamburger Wohnraumschutzgesetz Leerstand meldepflichtig machen und bußgeldbewährt verbietet. Auch stünde der Stadt Göttingen die Option des Main-Tauber-Kreises offen, Leerstand zu beschlagnahmen. (Pforzheimer Zeitung vom 30.07.2014) Im übrigen weist das Lampedusa Bündnis darauf hin, dass nachhaltiges Bauen besser geht als in Leichtbauweise: unzählige Expertisen hochdekorierter Architekturbüros weisen inzwischen darauf hin, das auch schnell zu bewerkstelligender Wohnungsbau nicht notgedrungen niedrigen Standards folgen muss. Wir erinnern daran, dass schicke Schwedische Holzhäuser hohen Wohnkomfort aufweisen, schnell zu bauen sind und sich wundervoll und harmonisch in die Weiten der Grünflächen z.B. des Ostviertels einpassen.
OMZEHN
(Obere Masch 10) Göttingen 5.11.15 WählerInnengemeinschaft Göttinger Linke 5.11.15 Göttinger Linke begrüßt die Besetzung das ehemaligen DGB-Hauses. Seit fünf Jahren steht es leer, das DGB-Haus am Platz der Synagoge. Seit geraumer Zeit fordert die Göttinger Linke es für Wohnzwecke zur Verfügung zustellen. Geflohene Menschen, Hartz-IV-Empfänger_innen und andere Geringverdiener_innen suchen händeringend nach Wohnraum in Göttingen. Jetzt, wo schon Sporthallen zu Massenlagern ohne jegliche Intimsphäre und mangelnde Sanitärräume für die unterzubringenden Flüchtlinge auch in Göttingen eingerichtet werden, wäre es ein Skandal, wenn der Leerstand brauchbarer Gebäude weiterhin so einfach hingenommen wird. Deshalb begrüßen wir nach den vielen Bitten, Aufforderungen und Mahnungen an den DGB und die Verwaltung nun die Besetzung des Gebäudes als Zeichen der Solidarität und als Ausdruck dafür, nicht mehr weiter tatenlos abwarten zu wollen. Die Vermögensverwaltung des DGB und die Stadtverwaltung hatten genügend Zeit, sich auf eine Nutzung zu einigen. Wir können den Eigentümer nur auffordern, von etwaigen Zwangsmaßnahmen abzusehen und sich auf Gespräche mit den "Besetzern" einzulassen. Ziel der vielen beteiligten überwiegend jungen Menschen ist es, dabei zu helfen schnell und wirksam Wohnmöglichkeiten jenseits von entwürdigenden Hallenunterbringungen zu schaffen. Dabei wollen sie durch eigene Arbeiten im Haus ihren unentgeltlichen Beitrag leisten. Dies sollte eigentlich von allen Seiten honoriert werden. Wir bitten alle Göttinger_innen, sich für die Nutzung des alten DGB-Hauses für Wohnzwecke einzusetzen. All diejenigen, die Zeit dafür erübrigen können, bitten wir sich für die notwendigen Arbeiten zur Verfügung zu stellen. Basisdemokratische Linke 5.11.15 Besetzung in Göttingen ist die richtige Antwort auf Wohnungsnot und restriktive Flüchtlingspolitik Heute Mittag haben engagierte Göttinger_innen das ehemalige DGB-Haus in der Oberen Masch Straße 10 besetzt, um menschenwürdigen Wohnraum für Geflüchtete und andere von Wohnungsnot betroffene Gruppen zu schaffen. Die Basisdemokratische Linke Göttingen begrüßt die Besetzung als wegweisende Initiative im Kampf gegen Wohnungsnot und Verschärfungen der Asylgesetzgebung. Eine Sprecherin der Basisdemokratischen Linken erklärte dazu: „Wir freuen uns sehr, dass die Besetzer_innen mit ihrer Aktion sowohl die allgemeine Wohnungsnot als auch die aktuellen Engpässe bei der Unterbringung von Geflüchteten als Ergebnis politischer Entscheidungen sichtbar machen. Die gegenwärtigen Probleme sind das Resultat einer Wohnungspolitik, die primär auf Steuerung durch den Markt setzt und damit den Leerstand von Gebäuden ebenso wie den Rückgang von günstigem Wohnraum aktiv fördert.“ Sie verwies zudem darauf, dass die Besetzung auch in Hinblick auf aktuelle Verschärfungen der ohnehin schon restriktiven deutschen Flüchtlingspolitik eine notwendige Intervention darstellt: „Die Besetzer_innen haben erklärt, dass sie Wohnraum für Alle schaffen wollen. Das schließt diejenigen, die in der öffentlichen Debatte oft als ,Wirtschaftsflüchtlinge' diffamiert werden, explizit mit ein. Indem sie alle Fluchtgründe als legitim anerkennt, setzt die Initiative einen wichtigen Kontrapunkt gegen die menschenverachtende Aufspaltung in erwünschte und unerwünschte Flüchtlinge.“ Die Basisdemokratische Linke wünscht dem durch die Besetzung geschaffenen Projekt daher eine lange Existenz und hofft, dass dieses Beispiel praktischer Solidarität zum Vorbild für Andere werden kann: „Es gibt noch viel Leerstand, sowohl in Göttingen als auch in anderen Städten. Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um diese unhaltbare Situation durch direkte Aktionen aktiv in Frage zu stellen.“ Grüne Jugend 5.11.15 Mehrere Dutzend Aktivist*innen haben heute das seit 2009 leerstehende ehemalige DGB-Haus am Platz der Synagoge in Göttingen besetzt. Sie fordern eine Nutzung als Wohnraumprojekt für Geflüchtete und finanziell schlecht gestellte Menschen. Die GRÜNE JUGEND Göttingen solidarisiert sich mit den Besetzer*innen. Dazu ein Mitglied der GJ: "Angesichts des akuten Wohnraummangels ist ein weiterer Leerstand des Gebäudes nicht zu rechtfertigen. Die GJ begrüßt das Engagement der Aktivist*innen und fordert die Vermögensverwaltungs- und Treuhand-Gesellschaft des Deutschen Gewerkschaftsbundes als Eigentümerin auf, sich mit den Besetzer*innen an den Verhandlungstisch zu begeben. Von jeglicher Kriminalisierung der Besetzer*innen ist abzusehen. Ein gewaltsame Räumung durch die Polizei wäre angesichts der aktuellen Wohnraumnot ein verheerendes Zeichen." Ein weiteres Mitglied ergänzt:" Der DGB als Dachverband der Gewerkschaften sollte doch ein Interesse daran haben, gesellschaftlich schlechter gestellte Menschen zu unterstützen. Mit einer Duldung oder sogar einer Unterstützung des Projekts könnte der DGB hier ein Zeichen für eine solidarische Gesellschaft setzen. Auch die Stadt Göttingen sehen wir in der Pflicht, unterstützend tätig zu werden. Hier wird ihr schließlich Arbeit abgenommen." Wohnrauminitiative5.11.15 Betreff: Wohnrauminitiative solidarisiert sich mit Besetzung des alten DGB-Hauses Sehr geehrte Damen und Herren, heute Mittag gegen 13:00 Uhr besetzten einige dutzend Aktivistinnen und Aktivisten das seit Jahren leerstehende alte DGB-Haus am Platz der Synagoge. Sie kritsieren angesichts der überfüllten Flüchtlingsunterkünfte den Leerstand von Wohnraum und stellen eigene Forderungen: Das DGB-Haus soll als selbstverwalteter Wohnraum mit Unterstützung von Kommune oder Eigentümerin nutzbar gemacht werden. Eine Sprecherin der Wohnrauminitiative erklärt dazu: „Wir unterstützen die selbstverwaltete Eröffnung dieses neuen Wohnraums in Göttingen. Angesichts der massiven Wohnungsnot und der menschenunwürdigen Überfüllung von Flüchtlingsunterkünften ist jedes leerstehende Haus ein Skandal! Der DGB verwendet den Slogan "Refugees Welcome!" bisher vorwiegend als leere Worthülse - jetzt hat er die Möglichkeit, sie mit Inhalten zu füllen. Wir fordern den DGB und die Stadt auf, nach allen Kräften dabei zu helfen, dass aus der Oberen Maschstraße 10 selbstverwalteter Wohnraum wird, damit auch angesichts des nahenden Winters, jetzt schnell geholfen werden kann." Ratsfraktion Bündnis 90/DieGrünen 5.11.15 Verständnis für BesetzerInnen des DGB-Hauses. Bitte an VermieterInnen Leerstände zu vermeiden Die Motive für die Besetzung des als DGB-Haus bekannten Gebäudes in der Obere-Masch-Straße sind aus Sicht der GRÜNEN im Rat der Stadt absolut nachvollziehbar. "Es ist nicht akzeptabel, wenn wohngeeignete Gebäude dauerhaft leer stehen während immer mehr Menschen nicht wissen, wo sie im Winter ein Dach über dem Kopf finden, weil Wohnraum immer knapper wird", (...) "Ich hoffe, dass die BesetzerInnen mit der Vermieterin eine einvernehmliche Lösung finden, damit das Gebäude bald wieder für Vermietungen zur Verfügung steht. Um ein symbolisches Zeichen zu setzen, ist dieses Objekt natürlich denkbar gut gewählt." Auch die GRÜNEN beobachten die Leerstände mit Sorge, Ungeduld und teilweise auch mit Ärger und haben auf ihre Weise die Initiative ergriffen. In der Ratssitzung am 13.10. hat die Fraktion Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler in einem Antrag auffordert, sich gegenüber dem Land für ein Wohnraumschutzgesetz nach Hamburger Vorbild einzusetzen. Das Gesetz würde der Stadt die Möglichkeit einräumen, VermieterInnen zu verpflichten, dauerhafte Leerstände zu melden. Bei fehlender Kooperationsbereitschaft könnte sie zudem ein Nichtbelegungsbußgeld erheben, um den Leerstand ökonomisch unattraktiv zu machen. "Warum SPD und CDU ihre Zustimmung verweigerten ist mir schleierhaft",(...) "Wenn wir Pech haben kommt die Stadt schon bald in eine Notsituation in der sie gar nicht anders kann als den ungenutzten Wohnraum großer Wohnungsgesellschaften polizeilich beschlagnahmen zu lassen. Dieses Zwangsmittel hätten wir gerne vermieden." Die Situation auf dem Göttinger Wohnungsmarkt entwickelt sich nicht erst seit dem sprunghaften Anstieg der Flüchtlingszahlen zunehmend angespannt. Neben den Geflüchteten fällt es auch Menschen mit begrenzten finanziellen Möglichkeiten, Alleinerziehenden und Studierenden immer schwerer passenden Wohnraum zu finden, der zudem erschwinglich ist. Mit der Planung tausender Wohnungen im neuen Flächennutzungsplan, der Einrichtung von Sammelunterkünften von Flüchtlingen und der Bereitstellung von Turnhallen als Notunterkünfte versucht die Stadt dieser Entwicklung entgegenzusteuern. Es führt aber kein Weg daran vorbei, dass auch der bestehende Wohnraum so gut es geht, verfügbar gemacht werden muss. Kreisverband der Piratenpartei 6.11.15 Diese Pressemitteilung wurde von mehreren Piraten in einem online-tool gemeinsam verfasst.Piraten unterstützen Besetzung des DGB-Hauses Die Göttinger Piraten solidarisieren sich mit den Zielsetzungen der Besetzung des DGB-Hauses Obere Maschstraße 10 am Platz der Synagoge. Das Haus wurde am Donnerstag, den 5. November besetzt. In Zeiten knappen Wohnraums sind Leerstände nicht akzeptabel. Die Besetzung setzt ein wichtiges Zeichen und verdient Respekt. Die Piraten nehmen mit Zustimmung zur Kenntnis, dass der örtliche DGB und die Eigentümer des Hauses keine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs erstatten wollen, sondern sich mit den Besetzern an einen Tisch setzen und auf dem Verhandlungsweg eine Lösung anstreben. Die Eigentümer sollten die Vorteile dieser Besetzung nutzen. Sie können insbesondere davon profitieren, dass freiwillige Arbeiten angeboten werden und somit Kosten für bislang zu teuer erachtete Renovierungen und Instandsetzungen nun zügig durchgeführt werden können. "Wir haben ausreichend Wohnraum zur Verfügung, wenn es gelingt, den spekulativen Leerstand zu beenden", so Ratsherr Dr. Meinhart Ramaswamy. "Die Belegung von Sporthallen ist ein massiver Eingriff in die soziale Infrastruktur von Wohngebieten, sie ist keine sinnvolle Maßnahme und sollte unbedingt vermeiden werden." Der Bau eines Wohnheims in Modulbauweise am Groner Tor steht auf Antrag der Piraten in der Ratssitzung am 19. November auf der Tagesordnung. Hier könnte schnell zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden. Bereits Mitte September haben die Piraten eine mögliche Beschlagnahme von leerstehendem Wohnraum ins Spiel gebracht und erreicht, dass Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler diese Option in kurzer Zeit bis zum 23. September juristisch auf ihre Umsetzbarkeit prüfen ließ. Ratsfraktion der WählerInnengemeinschaft GöLinke 6.11.15 Die Ratsfraktion der GöLinke unterstütze die Besetzung des ehemaligen DGB-Hauses, das seit nunmehr mehr als fünf Jahren fast gänzlich unbenutzt leer stehe. Die Nutzung der Räume zur Linderung der Wohnungsnot für Flüchtlinge, Studierende und Beziehern anderer staatlichen Transferleistungen ist sinnvoll. Das bewusste ‚Verkommenlassen‘ von Liegenschaften zu Spekulationszwecken sei besonders in diesen Zeiten verwerflich und menschenverachtend. „Es ist bewundernswert, dass mutige Bürgerinnen und Bürger zur Selbsthilfe greifen und Leerstand von Häusern wie dem ehemaligen DGB-Haus in Wohnraum umwidmen. Ich appelliere an die Betreibergesellschaft des DGB, dass sie keine juristischen Schritte gegen die Besetzerinnen und Besetzer einleiten und stattdessen das Haus zur Nutzung freigeben. Das kann zeitlich begrenzt sein. Ich erwarte an dieser Stelle auch die Unterstützung der Stadt Göttingen und der Zivilgesellschaft! Wenn ich nicht erwerbstätig sein müsste, hätte ich gerne an der Besetzung teilgenommen“, (...). Ich der Stadt Göttingen gäbe es weitere Gebäude, die sprichwörtlich darauf warten würden, durch Instandbesetzung umgewidmet zu werden. (...) ver.di Göttingen 6.11.15 ver.di Göttingen begrüßt Besetzung als „starkes Signal“ ver.di Göttingen begrüßt die Initiative von engagierten GöttingerInnen, die am 05.11.2015 das ehemalige DGB-Haus in der Oberen Masch Straße 10 besetzt haben mit dem Ziel, dort menschenwürdigen Wohnraum für Geflüchtete und andere von Wohnungsnot betroffene Gruppen zu schaffen. Derzeit ruft die Stadt Göttingen öffentlich alle BürgerInnen auf, leerstehende Gebäude zu melden, um Kontakt mit den Vermietern aufnehmen zu können für die dringend benötigte Unterkunft von Flüchtlingen. Das seit 5 Jahren leerstehende ehemalige DGB-Haus ist eine solche Immobilie. Diverse Miet-Interessenten wurden von der Eigentümerin, der Vermögensverwaltungs- und Treuhand-Gesellschaft des Deutschen Gewerkschaftsbundes (VTG), abgelehnt. Allerdings lehnte nach unserem Wissen wiederum die Stadt Göttingen 2014 einen Antrag der VTG ab, dieses Gebäude in Wohnraum umzuwandeln. Angesichts der aktuellen Engpässe bei der Unterbringung von Geflüchteten und z.B. Studierenden unter stützt ver.di ausdrücklich die Forderung, auch diese Immobilie als Wohnraum zur Verfügung zu stellen und begrüßt die Besetzung als „starkes Signal“. Partei DieLinke Kreisverband 6.11.15 Besetzung ist ein richtiger Schritt. DIE LINKE.KV Göttingen/Osterode begrüßt die mutige Intitiative der Gruppe Our House OM 10, die mit der Besetzung des alten DGB-Hauses in der Oberen Maschstraße 10 genau das richtige Zeichen setzt, und fordert alle Mitbürger*innen dazu auf, diese Initiative tatkräftig zu unterstützen. Besetzung ist kein Verbrechen, sondern in dieser Situation schlicht Notwehr. Mit den richtigen Begründungen beanspruchen die Besetzer*innen, dass dem Wohnraummangel nicht nur von Geflüchteten endlich wirksam begegnet werden muss, und fordern notwendige Richtungsänderungen in der Flüchtlingspolitik. Es kann nicht sein, dass Gebäude leer stehen, während sich Geflüchtete in mehrfach überbelegten Massenunterkünften unter unwürdigen Bedingungen stapeln. Student*innen, Geringverdiener*innen und Rentner*innen finden ebenfalls seit Jahren kaum mehr bezahlbaren Wohnraum, von in irgendeiner Weise hinreichendem sozialem Wohnungsbau ganz zu schweigen. Besonders die Situation der Geflüchteten ist derzeit untragbar, und auf unbürokratische und wirkungsvolle Schritte zur Abhilfe seitens der Kommunen kann nicht länger gewartet werden. Mit der Besetzung wird nicht nur dieses Problem angeprangert, sondern es werden zugleich Lösungswege aufgezeigt. Die seitens der LINKEN geforderten Beschlagnahmungen von unnötig leer stehendem Wohnraum weist in dieselbe Richtung SPD Stadtverband verlangt Umbau zu Wohnraum beim DGB Haus, EAM-Telekomgebäude 12.11.15 SPD-Stadtverband
fordert "dass das ehemalige DGB Haus kurzfristig zu Wohnzwecken umgebaut
und jenen zur Verfügung gestellt wird, die in Göttingen verzweifelt Wohnraum suchen"
und "Das Beispiel des ehemaligen DGB-Hauses zeigt, dass wir auch auf leer
stehende Büro- und Gewerbeimmobilien sehen müssen. Es sollte eine Selbstverständlichkeit
sein, Leerstandsflächen zu Wohnzwecken umzuwandeln. Es wäre inakzeptabel, wenn
sich die Eigentümer z.B. des Hauses der EAM an der Kassler Landstraße, des Hauses
der Telekom an der Weender Landstraße und anderer Gewerbeimmobilien in Göttingen
der Umwandlung zu Wohnzwecken verschließen würden." (Quelle) Solidaritätserklärung von attac Göttingen 13.11.15 Das Plenum von attac-Göttingen solidarisiert sich mit den Besetzer_innen des DGB-Hauses in der Oberen Masch 10. Es unterstützt besonders die damit ermöglichte Hilfe für Geflüchtete. Für eine längerfristige Integration ist allerdings bezahlbarer Wohnraum in großem Umfang nötig. Dieser fehlt in Göttingen weitgehend. Das ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, weil die Stadt Göttingen kommunalen Wohnraum verkauft hat [Anmerkung goest: die Belege dafür würden uns interessieren] bei gleichzeitiger Vernachlässigung des sozialen Wohnungsbaus. Gemeinsam mit den Hausbesetzer_innen fordern wir, vom DGB als Eigentümer, in dem seit sechs Jahren leerstehenden Haus, umgehend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, um somit als ein vorbildliches Beispiel, sowohl für gelungene Integration, als auch für sozialen Wohnungsbau, in der Innenstadt ein Zeichen zu setzen. Der unverantwortliche Leerstand des Gewerkschaftshauses in Göttingen muss jetzt ein Ende haben. Stipendiatengruppe der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung Göttingen 20.11.15 Die
HBS-Stip-Gruppe solidarisiert sich mit der Besetzung des ehemaligen DGB-Hauses
Seit dem 05.11.2015 ist das seit 2009 leerstehende ehemalige DGB-Haus in der Oberen
Maschstraße 10 (#OM10) in Göttingen besetzt. Die Aktivist_innen prangern mit ihrer
Aktion den Göttinger Wohnungsleerstand bei gleichzeitiger Überfüllung der Erstaufnahmelager
der Region an. Der dreistöckige Büro-Komplex bietet viel Platz, sodass bisher
jede Nacht Geflüchtete die auf ihrer Durchreise durch Göttingen genötigt gewesen
wären im Freien oder im Bahnhof zu schlafen, Zuflucht in der OM10 finden konnten.
Hier bekamen sie ein warmes Bett, Essen der Soliküche, Versorgung mit nötigen
Utensilien für Ihre Weiterreise.
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