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Deutsches Theater (DT)
"Deutsches Theater in Göttingen GmbH"

>> Deutsches Theater Spielplan usw.

Erich Sidler neuer Intendant am DT
Mark Zurmühle am DT bis August 2014
Sparvorschlag der Stadtverwaltung (2012)

Tag der Offenen Tür 2016
Spielzeit Herbst 2015
Eva Mattes
Party im Deutschen Theater
Landesförderung bis 2018
Neuer Intendant, neues Ensemble, neue Stücke
Programm 2014/2015
> Homo Empaticus
> Stück: Lou Andreas Salomé
> DT ist Hauptspielstätte des Jazzfestivals
> DT-Studio: Domino Theaterfestival

> Theaterseite (kleine Theater und Theaterguppen)
> Junges Theater Göttingen


Deutsches Theater Göttingen, am Theaterplatz

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Großes Haus
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Eingang

Ein Teil des neuen Leitungsteams, von links: Inge Mathes (Öffenlichkeitsarbeit), Sara Örtel, Philip Hagmann (verdeckt) (früher Bern) , Erich Sidler, Gabriele Michel-Frei (früher Bern, Theaterpädagogik), Matthias Heid (Chefdramaturg, früher in Bern), 30.4.2014 - vor dem DT am Wall aufgenommen
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Die Gesellschafterversammlung der Deutsches Theater in Göttingen GmbH hat in der Sitzung am 17.05.2013 den Jahresabschluss mit einer Bilanzsumme von 2.963.152,06 € und einem Jahresüberschuss von 20.819,26 € festgestellt. Amtsblatt der Stadt Göttingen vom 24. Mai 2013

 

Nachtbar

DT-Text: "Hier entspinnen sich unterschiedlichste Schnapsideen, bei denen sich das Ensemble, die Regieassistent*innen des DT monatlich kreativ austoben. Seid dabei und stoßt mit uns an"

Am 26. Okt. 18 um 22.30 Uhr war es wieder soweit und eine ehemalige Gardaroben-Nische im 1 Stock wurde zur Kleinst-Bühne. Der knapp bemessene Zuschauerraum im Durchgangsflur war quetschend eng besetzt. Zu Beginn wurde das Publikum eingeheizt mit Übungen verschiedener Kollektiväußerungen wie Applaus, Trampeln, Hände in die Luft, Raunen, Welle, Raunen, Buhrufen, die mit dem Hochhalten eines Schildes angesagt wurden.

Der Auftritt des Moderators "Meik Türkynski" war dann der Start zu dem vom Publikum offensichtlich schon erwarteten Gejohle. Die ganze Sache war dann permanent auf Spektakel angelegt. Nebenbei auch durch gelegentlich funktionierende Toneinblendungen wie ein Spruch von Hape Kerkelings "Horst Schlemmer" zum "Schätzelchen", und anderes. Das Konzept bestand in Pseudo-Interviews mit Schauspielern, die in Anlehnung an Episoden ihrer Biografie als Filmer, Vertreter der Hip-Hop-Szene Stepptänzer oder Zeitschriftenverlegern interviewt wurden und dazu passende kleine Spielchen absolvierten - pantomimisch Begriffe darstellen, Fingerfussball und Angeln. Gelegentlich waren in den Moderationstexten kleine Wort-Preciosen und exzellente Wortwitze zu finden.

Diesmal dabei v.l.n.r.: als Assistentin vermutlich DT-Kostüm- und Bühnenbildnerin Giulia Paolucci, DT-Schauspieler Christoph Türkay als Moderator "Meik Türkynski", DT-Schauspieler Gregor Schleuning und Daniel Mühe, sowie Dramaturg Jascha Fendel. Desweiteren (nicht im Bild) noch eine Publikums-Anweiserin und am Notbook jemand für den Ton.

Was in den zurückliegenden "Nachtbar"-Veranstaltung so verbrochen wurde, ist anhand einer Liste des DT zu erahnen

 

Premieren September 2017

Fr, 22. September Deutsches Theater »Fräulein Agnes« von Rebekka Kricheldorf am um 19.45 Uhr im DT - 1

Mit »Fräulein Agnes« zeigt das Deutsche Theater Göttingen zum dritten Mal eine Uraufführung der Autorin Rebekka Kricheldorf, mit deren Stück »Homo Empathicus« Erich Sidler bereits seine erste Spielzeit als Intendant in Göttingen erfolgreich eröffnete.

Regie                                       Erich Sidler
Musik                                       Jan-S. Beyer
Choreographie                          Valentí Rocamora i Torà
Bühne                                      Friedel Vomweg
Kostüme                                  Bettina Latscha
Dramaturgie                             Matthias Heid
Mit                                           Marius Ahrendt, Florian Donath, Florian Eppinger, Angelika Fornell, Rebecca Klingenberg, Felicitas Madl, Christoph Türkay, Gaia Vogel

Rebekka Kricheldorf hat ein neues Stück für das Deutsche Theater Göttingen geschrieben. Agnes' großzügige Altbauwohnung ist Mittelpunkt eines illustren Kreises kreativer Menschen, die voller Elan ihre Projekte vorantreiben, wenn sie nicht gerade von ihren Zielen abgelenkt sind. Agnes selbst betreibt den Blog »Fräulein Agnes«, auf dem sie alles kommentiert, was im weitesten Sinne mit Kultur und Lifestyle zusammenhängt. Ihr Blog ist eine Instanz, denn Agnes legt schonungslos und unerbittlich die Schwächen von Kunstwerk und Künstler offen. Ihre Radikalität und Kompromisslosigkeit ist ihr Alleinstellungsmerkmal in der Kulturbranche, hat sie im alltäglichen Leben aber ziemlich allein gestellt.

 

Deutsches Theater »Himmel« von Wajdi Mouawad am Sa, 23. September um 19.45 Uhr im DT - 1

Regie                                       Brit Bartkowiak
Musik                                       Ingo Schröder
Bühne                                      Nikolaus Frinke
Kostüme                                  Carolin Schogs
Dramaturgie                             Sara Örtel
Mit                                           Benjamin Kempf, Moritz Kahl, Moritz Schulze, Marie Seiser, Andrea Strube, Gerd Zinck

Eine Sonderkommission des Geheimdienstes überwacht und entschlüsselt an einem geheimen Ort die Nachrichten von mutmaßlichen terroristischen Gefährdern. Es scheint, dass ein Anschlag kurz bevorsteht, doch noch ist unklar, welche der beiden sich widersprechenden Fährten die echte und welche die Finte ist. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem schlussendlich ein Gemälde des italienischen Malers Tintoretto den entscheidenden Hinweis gibt ...

Mouawads »Himmel« ist ein spannender Thriller über Terrorismus, der die kulturellen Errungenschaften der westlichen Welt - ihre Poesie und Kunstgeschichte - nicht nur als schützenswert, sondern auch als Schlüssel für die Decodierung eines großangelegten, terroristischen Anschlags ins Zentrum stellt.

 

 

Deutsches Theater »Vereinte Nationen« von Clemens J. Setz am Fr, 29. September um 20.00 Uhr im DT - 2

 

Regie                                       Matthias Kaschig
Bühne und Kostüme                 Jürgen Höth
Dramaturgie                             Sonja Bachmann
Mit                                           Christina Jung, Nikolaus Kühn, Marco Matthes, Maja Müller-Bula

Die Eltern Anton und Karin haben zusammen mit Antons Freund Oscar eine Marktlücke entdeckt: Videos von häuslichen Situationen mit ihrer siebenjährigen Tochter Martina. Was eigentlich private Konflikte zwischen erziehenden Eltern und grenzenaustestenden Kindern sind, wird genau in dieser Privatheit öffentlich gemacht: Ohne das Wissen der Tochter filmen Anton und Karin mit versteckter Kamera, wie sie Martina in Schranken verweisen und Verbote durchzusetzen versuchen, und verkaufen die Videos. Der Erfolg, den sie damit haben, führt zu immer absurderen Szenarien und Diskussionen darüber, wie man noch besser Realität inszeniert.

Die Grenzen zwischen privat und öffentlich, Schutz des Kindes und Erziehungshilfe, Dokumentation und Schaulust verschwimmen und damit stellt sich die Frage: Was ist noch wahr und richtig?

 

 

 

Tag der Offenen Tür 2016

Am Samstag, den 22. Oktober veranstaltet das Deutsche Theater Göttingen von 14.00 bis 18.00 Uhr den diesjährigen Tag der offenen Tür für Kinder und Erwachsene. Der Eintritt ist für alle Veranstaltungen frei!

Wir öffnen Tür und Tor und laden die Interessenten ein, Blicke hinter die Kulissen zu werfen und bei Lesungen, Proben, Gesang und vielem mehr dem Ensemble im gesamten Haus zu begegnen. Unter anderem wird in der Tischlerei Kaffee und Kuchen angeboten nach Art der Wiener Caféhauskultur - mit Gesang und Musik aus »Im weißen Rössl«, »Frankie Boy« u.a. Die Besucher können die öffentlichen Proben von »Gänseliesel träumt« und »Indien« mit verfolgen. In den Werkstätten des Hauses werden zahlreiche Kinderprogramme auf die jüngsten Gäste warten. In Form eines Schnelldurchlaufes wird (fast) der gesamte Spielplan in einer Stunde auf der Bühne im DT - 1 gezeigt. Bardo Böhlefeld liest aus den Lieblingstexten des Ensembles - ernstes und heiteres von Lewis Carrolls »Alice im Wunderland« bis Tolstois »Anna Karenina«, von Bertolt Brecht bis Horst Evers, von »Momo« bis Kurt Schwitters. Und irgendwo werden dann auch die neuen Ensemblemitglieder vorgestellt. Wer Lust hat kann selbst Theaterspielen, dieses Angebot gilt für alle ab sechs Jahren. Last but not least findet auf der Hinterbühne auch in diesem Jahr der begehrte Fundusverkauf statt. Die Mitglieder des Fördervereins des Deutschen Theater Göttingen backen und verkaufen den Kuchen und die Einnahmen aus dem Kuchenbuffet werden auch in diesem Jahr der Klassenkasse zugutekommen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Der Eintritt ist für alle Veranstaltungen frei! Das detaillierte Programm gibt es am Tag selbst!

Nachtbar

Freitag, den 29. Januar findet um 22.30 Uhr die DT NachtBar statt.

Das LateNight-Format wird von Ensemblemitgliedern und Regieassistenten in Handarbeit hergestellt und lockte bereits zahlreiche Gäste in das DT-X Bellevue (1. Etage Zwischenfoyer). In der kommenden Folge widmen sich Schauspieler Frederik Schmid und Regieassistentin Marleen Ilg der Kurzgeschichte von André Armin Hegner »Die Halbierten«. Der junge Autor hat eine Geschichte um die Mechanismen des Liberalismus entworfen, sie jedoch phantastisch chiffriert wie die surrealistische Traumsequenz einer bewusstseinserweiterten Reise. Der Protagonist findet sich in einer traumartigen Szenerie wieder, die sich den Sinnzusammenhängen seiner gewohnten Realität einfach nicht fügen will. Doch außer ihm scheint das niemanden hier zu verwundern. Spielerisch neugierig wie Alice dem weißen Kaninchen folgend in ihr Wunderland gerät, erkundet Frederik Schmids Pionier seine neue Umgebung und ihre sonderbaren Bewohner. Im Taumel dieser grotesken Exkursion zockt er am Spieltisch, wird halbiert, dann doch in wärmende Decken gehüllt und schließlich vor die Qual der Wahl gestellt. Oder ist das gar keine Entscheidung, sondern die Ewigkeit? Begleiten sie ihn auf seinem märchenhaften Streifzug, wir laden sie herzlich ein zum kollektiven Träumen!

 

Tag der offenen Tür
1.11.15 Deutsches Theater 13.00 bis 18.00 Uhr.

30.10.15 / dt / Kinder und Erwachsene lernen bei einem Rundgang durch die Werkstätten und Kulissen das Haus von einer anderen Seite kennen. Sie erkunden Theaterräume, die sie vielleicht noch nie gesehen haben und können Produktionsprozesse beobachten. Darüber hinaus präsentieren die Schauspieler im DT – 1 die Familienstücke, später werden dann die aktuellen Stücke humorvoll vorgestellt. Außerdem gibt es eine Impro-Bühne zum Mitmachen im DT – 2 und das neue Format DT NachtBar wird seine Premiere an diesem Nachmittag auch auf der Studiobühne haben. Ein Kostümverkauf wartet auf die Besucher auf unserer kleinsten Probebühne. Ein weiteres Highlight wird sicher die Versteigerung der Portraitsskizzen aus der musikalischen Produktion »The Black Rider«, die Gerd Zinck während den bisherigen Vorstellungen gekonnt auf Papier brachte.

Die Tonabteilung bietet am Tag der offenen Tür vier Aufnahmetermine an. Egal ob Enkel für die Oma in Florida eine Geburtstagslied singen wollen oder jemand einen Song aufnehmen will ... hier gibt es endlich die Möglichkeit: um 13.30 Uhr, 14.30 Uhr, 15.30 Uhr und 16.30 Uhr. Die Aufnahmezeit pro Termin beträgt 15 Min. Es wird um Anmeldung gebeten unter assistenten@dt-goettingen.de
Auch für das leibliche Wohl ist am Tag der offenen Tür gesorgt: Ab 13.00 Uhr gibt es ein köstliches Kuchenbuffet im oberen Glasfoyer und ein Flammkuchenstand vor dem Deutschen Theater. Eintritt frei! Letzter Einlass für den Theaterrundgang 16.30 Uhr.

 

Spielzeit Herbst 2015

Sa, den 26. September 2015 um 19.45 Uhr | DT- 1
»Die Schutzbefohlenen« von Elfriede Jelinek

Mit dem Stück »Die Schutzbefohlenen«, reagiert die österreichische Autorin Elfriede Jelinek auf das Flüchtlingsdrama und die sich zuspitzende Situation in Europa. Regie Erich Sidler / Bühne Tim Zumbuch / Kostüme Bettina Latscha / Musik Philip Zoubek / Choreografie Valentí Rocamora i Torà / Dramaturgie Philip Hagmann, Matthias Heid
Mit Gabriel von Berlepsch, Bardo Böhlefeld, Gaby Dey, Florian Eppinger, Angelika Fornell, Lutz Gebhardt, Elisabeth Hoppe, Andreas Jeßing, Benedikt Kauff, Benjamin Kempf, Rebecca Klingenberg, Benjamin Krüger, Nikolaus Kühn, Anton von Lucke, Felicitas Madl, Karl Miller, Frederik Schmid, Moritz Schulze, Marie Seiser, Andrea Strube, Katharina Uhland, Rahel Weiss, Paul Wenning, Gerd Zinck
Flüchtlinge, die nach Europa kommen, folgen den wichtigsten Verheißungen des Alten Kontinents: Leben in Freiheit und Wohlstand. Schon vor 2500 Jahren hat Aischylos, auf dessen Tragödie »Die Schutzflehenden« sich Elfriede Jelinek in ihrem Text bezieht, aufgezeigt, dass die Fähigkeit zum Mitgefühl der Kern einer humanen Gesellschaft ist. Jelinek stellt unmissverständlich klar, dass es für Europa gilt, Verantwortung zu übernehmen für die Flüchtlingsscharen, die über seine Grenzen fluten, wenn es nicht seine ideellen Fundamente zerstören will.

Fr, den 2. Oktober 2015 um 20.00 Uhr | DT- 2
Premiere
»Tigermilch« von Stefanie de Velasco
»Tigermilch« ist Stefanie de Velascos Antwort auf »Tschick« und beschreibt einen Mädchensommer in Berlin. Regie und Bühne Jacob Weiss / Kostüme Elena Gaus / Dramaturgie Matthias Heid / Mit Emre Aksızoğlu, Felicitas Madl, Nancy Pönitz (HMTM Hannover)
Nini und Jameelah sind 14 Jahre alt, total cool und lassen sich durch die sommerliche Stadt treiben. Aus Milch, Maracujasaft und Mariacron mischen sie sich ihre Tigermilch, die macht gute Laune. Sie ver­drehen Männern den Kopf, kassieren sie ab und sind doch auf der Suche nach der ersten Liebe. Doch plötzlich verliert der Sommer seine Un­beschwertheit. Als die beiden in einer nächtlichen Grünanlage die Rosenblüten plündern, um damit einen Liebeszauber zu veranstalten, werden sie Zeuge eines Ehrenmordes an einer Nachbarin. Das stellt ihre Freundschaft auf eine harte Probe.

Sa, den 3. Oktober 2015 um 19.45 Uhr | DT- 1
Premiere »Elektra« von Hugo von Hofmannsthal
Regie und Bühne Ben Baur / Kostüme Uta Meenen / Musik Michael Frei / Dramaturgie Sonja Bachmann
Mit Lynn Ebert, Angelika Fornell, Lutz Gebhardt, Benjamin Kempf, Frederik Schmid, Marie Seiser, Katharina Uhland, Rahel Weiss
Elektra ist die Tochter des mykenischen Königs Agamemnon und hat sich selbst aus dem Herrscherkreis ausge­schlossen. Denn Ungeheuerliches hat sie erlebt: Ihren Vater hat ihre Mutter Klytämnestra gemein­sam mit deren Geliebten Ägisth getötet, der nun an die Stelle des Vaters getreten ist, und Elektras Bruder Orest ist verbannt und wird für tot gehalten. Rache ist der einzige Gedanke Elektras. Rege im Denken und gelähmt im Handeln harrt sie vor den Palastmauern. Bis eines Tages der totgeglaubte Orest zurückkehrt und er das tut, was Elektra sich ersehnt: Rache üben.

So, den 4. Oktober 2015 um 18.00 Uhr | DT- X Keller
Premiere »Unsere Frauen« von Eric Assous
Regie Antje Thoms / Bühne und Kostüme Karl Ernst / Dramaturgie Sara Örtel
Mit Benjamin Krüger, Karl Miller, Ronny Thalmeyer
ein Männerabend verläuft anders als geplant. Drei Freunde haben einen gemütlichen Männerabend geplant, ein bisschen Kartenspielen, ein bisschen reden und ganz ohne Frauen. Bei Max, dem Gastgeber, herrscht praktischerweise sturmfreie Bude, denn seine Freundin hat ihn gerade verlassen. Worauf er beschlossen hat, dem weiblichen Geschlecht gänzlich abzuschwören und sich nur noch seiner Plattensammlung zu widmen. Paul, konnte sich für einen Abend von Frau und Kind loseisen, nur Simon lässt auf sich warten. Aus gutem Grund, denn er hat gerade im Affekt seine Gattin erwürgt. Statt eines gemütlichen Abends gibt es jede Menge Stress und im Mittelpunkt der Komödie stehen natürlich: die Frauen.

 

Eva Mattes

Am 2. Mai wird Eva Mattes im Deutschen Theater Göttingen mit »Mein persönlichstes Programm« gastieren. An diesem Abend wird die Schauspielerin einen Streifzug durch 40 Jahre deutsche Theater- und Filmgeschichte unternehmen. Mit 13 ist sie die deutsche Stimme von Timmy aus der Fernsehserie »Lassie«, wenig später die Synchronstimme von Pippi Langstrumpf. Mit 15 sieht man sie in Michael Verhoevens Antikriegsfilm »o.k.« zum ersten Mal auf der großen Kinoleinwand. Mit 16 sorgt ihre Rolle in Fassbinders »Wildwechsel« für den ersten deutschen Fernsehskandal. 1972 macht sie bei Kritikern und Publikum Furore in der Hauptrolle der Beppi in der Uraufführung von Kroetz’ »Stallerhof« am Hamburger Schauspielhaus, 1976 steht sie dort als Desdemona in Peter Zadeks »Othello« im Mittelpunkt einer der größten künstlerischen Erschütterungen des deutschsprachigen Theaters.
Heute deckt sie als Konstanzer Tatort-Kommissarin Klara Blum spektakuläre Fälle im Dreiländereck auf. In den vergangenen Jahren hat sie sich vor allem auch gemeinsam mit der Musikerin Irmgard Schleier einen Namen mit ihren Rezitations- und Liederabenden gemacht. In ihrem neuen Programm erzählt und liest Eva Mattes Kapitel aus ihrem Leben, von Begegnungen mit Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog, Peter Zadek, Ulrich Wildgruber und anderen Größen aus Film und Theater, von künstlerischen und anderen Ereignissen, die Künstler und Öffentlichkeit gemeinsam bewegten. Mit im Gepäck hat sie ein paar der schönsten Songs und Chansons von Marlene Dietrich, Hans Albers, Friedrich Hollaender und Kurt Weill. Karten und Infos unter 0551.49 69-11 / www.dt-goettingen.de

 

Landesförderung bis 2018

23.12.14 (Pressemitteilung desMKW) / Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur MWK (Ministerin Gabriele Heinen-Kljajiæ) hat mit fünf Bühnen und Orchestern in kommunaler Trägerschaft Zielvereinbarungen für die Jahre 2015 bis 2018 abgeschlossen. Danach stellt das MWK 2015 insgesamt knapp 16 Millionen Euro für das Schlosstheater Celle, das Deutsche Theater Göttingen, das Göttinger Symphonie Orchester, die Landesbühne Niedersachsen Nord und das Theater für Niedersachen in Hildesheim bereit.

Die Kommunaltheater und das Göttinger Symphonie Orchester erhielten mit den Zielvereinbarungen Planungssicherheit. Im kommenden Jahr werden zusätzlich 400 000 Euro für die nichtstaatlichen Bühnen bereit zu stellen.“ Insgesamt erhöht das Land Niedersachsen seine Förderungen für die o.g. Bühnen und Orchester in kommunaler Trägerschaft 2015 im Vergleich zu 2014 um 907.000 Euro. Dabei werden die bisherigen Leistungs- und Anreizprogramme jetzt fester Bestandteil der jährlichen Zuwendung des Landes. Mit den Zielvereinbarungen haben sich sowohl das Land als auch die kommunalen Träger zudem verpflichtet, jeweils anteilig die Mehrkosten für künftige Tarifsteigerungen auszugleichen. Die Beteiligung des Landes an den Tarifsteigerungen der Jahre 2012 bis 2014 ist Bestandteil der jährlichen Zuwendung des Landes.
Verbunden mit den Zielvereinbarungen sind folgende kulturpolitische Ziele: neue Publikumsschichten gewinnen, Kinder- und Jugendtheater anbieten, verstärkt ältere Menschen einbeziehen und Mitbürgerinnen und Mitbürger anderer kultureller Herkunft einbinden. Ferner bekennen sich die kommunalen Theater dazu, mit anderen Kulturakteuren (z.B. mit Freien Theatern, Hochschulen, Musikschulen, Volkshochschulen, Kirchen oder soziokulturellen Einrichtungen) zu kooperieren.

Neuer Intendant, neues Ensemble, neue Stücke - altes DT in der Spielzeit 2014 / 2015

Einige Worte von OB Meyer, Kulturdezernentin Schlapeit-Beck und neuem Intentanten Sidler

Im Neuen Programmheft des Deutschen Theaters gibt es zum Neubeginn mit neuem Indentanten und einer "fast komplett neuen Führungsmannschaft" Grußworte. OB Meyer bemerkt, dass die Umgestaltung "die Handschrift Sidlers trägt, dem wir die Verantwortung für das Deutsche Theater Göttingen und die Leitung des Hauses am Wall voller Überzeugung anvertraut haben." . Er wünscht "Theaterarbeit und kulturelles Schaffen, die möglichst viele ansprechen und mitnehmen für das kulturelle Leben in Göttingen und seine vitale, urbane Qualität eine so wichtige Funktion innehat, (...) ein Theater, das dieser Stadt Gesprächsstoff liefert. Das Diskussionen anstößt, an denen sich viele beteiligen können, die sich mit ihrer Stadt, mit unserer Gesellschaft und mit unserer Kultur auseinandersetzen wollen."

Kulturdezernentin Dr. Dagmar Schlapeit-Beck sieht eine besonder Verpflichtung in der Spielzeit 2015 darin, dass 2015 das DT 125 jähriges Jubiäum hat. Sie wünscht sich, dass das DT viele Bürger erreichen möge "auch solche mit einem Migrationshintergrund". Als Ergebnis der Sparpläne macht sie deutlich, "das Kinder- und Jugendtheater bekommt stärkeres Gewicht, In der engen Kooperation mit dem Jungen Theater zunächst über gemeinsame Kinder- und Jugendtheaterproduktionen mit Schau spielern aus beiden Ensembles wird für Göttingen ein neues Format entwickelt." Ansonsten, so weiss die Dezernentin will das DT "Ort der Spannung, aber auch der Irritation sein".

Intendant Sidler schreibt in einem merkwürdigen Vorwort von materiellem Geiz aus dem emotionaler Geiz erwachse . "Er führt zur Verkümmerung dessen, was uns als Menschen verbindet." Eine verklausulierte Kritik an der Sparpolitik "Ich frage mich, wie es kommen konnte, dass diese Botschaft, von Politikern und Finanzexperten in der Endlosschleife gepredigt, selbst in Zeiten von wirtschaftlicher Prosperität zur allumfassenden Kurzformel der Bedingung unseres Seins werden konnte." Ebenso merkwürdig die Abschweifung über den "Schwarzen Peter" und "Farbige" - vielleicht wollte er damit schon zum neuen Stück Homo Empathicus anreizen (wo er selbst Regie führt - siehe unten) bei dessen Ankündigung es u.a. heisst dass in der Fantasie einer Modellgesellschaft "die Sprache von allen herabsetzenden Rückständen bereinigt wurde. In der sich die Menschen mit Respekt und Wärme begegnen."

Schließlich aber in seinen Worten wieder ganz Theater-Intendant: "Das Theater bildet Leben ab, überhöht, verdichtet, formalisiert, künstlich, abstrakt. Vieles im Leben ist nicht auf einen Richtig-Falsch-Nenner zu bringen, es ist diskursiv und darin liegt die Chance der Kunst, macht Theater opulent und uns reich. (...) Zum Diskurs lade ich Sie herzlich ein. Auf der Bühne, in Nachgesprächen, im Bistro."

 

Programm 2014/2015

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Pausenhalle im "Deutschen Theater"

Homo Empathicus (Rebekka Kricheldorf)

Besprechung der Premiere auf gesonderter Seite >Homo Empaticus

3. Oktober 2014 Uraufführung
Regie Erich Sidler, Bühne und Kostüme Gregor Müller, Video Philipp Ludwig Stangl

Man stelle sich vor: Eine Gesellschaft, in der das Miteinander regiert und das Verständnis für das Gegenüber über das Einzelinteresse gestellt wird. Konfliktfreie Kommunikation löst leichte Dissonanzen schnell in Wohlgefallen auf. Hier werden eventuellen Hierarchiebildun gen in Firmen frühzeitig mit den Gemeinsinn fördernden Kooperationsspielen entgegen gewirkt. Hier widerlegt die Wissenschaft das Menschenbild des egoistischen, triebgesteuerten Einzelkämpfers zugunsten der Idee eines sozialen Wesens, das qua Veranlagung kooperativ, sozial und gerecht ist und von Empathie gelenkt wird während Aggressivität, Gewalttätigkeit, Egoismus und Habgier – sekundäre Triebe sind, die ihren Ursprung in der Unterdrückung unseres elementarsten Wesenszuges haben...

Rebekka Kricheldorf (geb. 1974 in Freiburg , lebt in Berlin) schrieb bisher u. a. Stücke für das Staatstheater Stuttgart, das Staatstheater Kassel, das Theater am Neumarkt Zürich, das Stadttheater Bern und das Deutsche Theater Berlin, war sie Hausautorin am Nationaltheater Mannheim sowie Dramaturgin und Hausautorin am Theaterhaus Jena.

Tom Sawyer & Huckleberry Finn
Schauspiel mit Musik nach Mark Twain Musik von Kurt Weill Buch und Gesangstexte von John von Düffel Original Gesangstexte von Maxwell Anderson

4. Oktober 2014 Uraufführung
Regie Lilja Rupprecht, Musikalische Leitung Michael Frei, Bühne Anne Ehrlich , Kostüme Christina Schmitt
Mittwoch, den 15. April um 18.00 Uhr zum letzten Mal

Ein heimlich beobachteter Mord lässt den frischverliebten Tom mit dem verwaisten Huck fliehen aus Angst vor Rache, bevor sie doch wieder zurückkehren. Als Zeugen sagen sie vor Gericht aus und verhindern damit, dass der Falsche wegen Mordes gehängt wird. Doch das gute Ende wird über schattet durch den geflohenen wahren Mörder. Im Zusammenhalt untereinander und mit Liebe und Freundschaft schaffen sie es, der Rache des Mörders zu entkommen und in ihr Leben zu gehen. Es sind einerseits Abenteuer, andererseits aber auch erste Schritte, die sie aus der Kindheit heraus machen, indem sie Liebe kennen lernen, den Wert von beständiger, treuer Freundschaft erleben und Verantwortung übernehmen.
Es klingt nach Broadway und Zirkus, Big Band und Jazz, nach melancholischer Erinnerung und lebendigem Aufbegehren in den Songs, die Weill kurz vor seinem Tod für eine Bühnenfassung von Twains Klassiker »Tom Sawyer und Huckleberry Finn« geschrieben hat. Mehr als 60 Jahre nach seinem Tod erleben diese Songs in Arrangements für eine Band und einer Dramatisierung des Romans ihre Uraufführung. Mit seiner Musik wird die Geschichte der beiden Jungen, die erwachsen werden, angespült und wieder wach: die erste Liebe und die Beständigkeit von Freundschaft, der Kampf zwischen Unverbrüchlichkeit von Versprechen und Bedeutung von Verantwortung, das Verlorengehen und Neufinden. Und wenn Worte nicht reichen, braucht es Musik – sie nimmt einen mit direkt in die Gefühle, die in der Geschichte aufbrechen.

Szenenfotos Tom Sawyer & Huckleberyy Finn:

Moritz Schulze, Laurenz Wittmer, Gabriel von Berlepsch

und die Corn Cob Combo |

Foto DT / Laura Nickel

Kurt Weill, der Komponist u. a. der »Dreigroschen oper« und von »Aufstieg und Fall der Stadt Maha gonny«, hatte vor seinem Tod begonnen, Songs für eine Bühnenfassung von »Huckleberry Finn« zu schreiben. Auf die Bühne kamen sie aber bis jetzt noch nicht. Ausgehend von den Songs und dem Roman hat John von Düffel eine Adaption für die Bühne geschrieben, die in Göttingen uraufgeführt wird. John von Düffel ist Autor, Dramatiker, Dramaturg und Dozent. Zurzeit ist er am Deutschen Theater Berlin als Dramaturg engagiert und arbeitet als Dozent für Szenisches Schreiben an der Universität der Künste in Berlin.

Das Erdbeben in Chili – Erzählung von Heinrich von Kleist

11. Oktober 2014 Göttinger Premiere
Regie Erich Sidler Ein Übernahme aus dem Maxim Gorki Theater, Berlin

Der Hauslehrer Jeronimo und seine Schülerin Josephe lieben sich. Josephes Vater meint, das Verhältnis unterbinden zu können, indem er seine Tochter in ein Kloster gibt, doch sogar Klostermauern können die Liebenden nicht davon abhalten, ein Kind zu zeugen. Als Sünderin wird Josephe zum Tode und Jeronimo zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Am Tage der Hinrichtung entschließt sich Jeronimo, der nun keinen Sinn mehr in seinem Leben sieht, aus der Welt zu gehen und just in dem Augenblick, in dem er sich erhängen will, erschüttert ein heftiges Erdbeben die Stadt. Der Zufall verpflichtet ihn zum Weiterleben: Die Wand, an der er den Strick befestigen will, stürzt ein und ihm bietet sich die Möglichkeit zur Flucht. Während die gesamte Stadt zerfällt und Straßen sich öffnen, ist Jeronimo verzweifelt auf der Suche nach Josephe. Ein weiterer Zufall führt die Liebenden in einem elysischen Tal wieder zusammen.

Erich Sidler hat Kleists Erzählung mit der Schauspielerin Monika Lennartz 2001 am Maxim Gorki Theater, Berlin erarbeitet. Seither war die Schauspielerin, die von 1962 bis 2008 am Maxim Gorki Theater engagiert war, mit diesem Ein-Personen-Abend an verschiedenen Orten zu Gast.

Heinich von Kleist (geb. 1777 in Frankfurt/Oder) Sein umfangreiches Werk umfasst neben berühmten Dramen wie etwa »Penthesilea«, »Der zerbrochne Krug« und »Prinz Friedrich von Homburg« Erzählungen wie »Michael Kohlhaas« oder »Die Marquise von O...«.

Bericht einer Besucherin

10.12.14 / B.Pf/ Monika Lennartz erzählte ersmals die Novelle von Kleist 2001 am Maxim-Gorki-Theater in Berlin in der Inszenierung von Erich Sidler. In der Aufführung im Deutschen Theater Göttingen erzählt sie eine Stunde lang begleitet von spärlichen Gesten und wenigen Requisiten, die sie wie zum ersten Mal aus einem Koffer holt.
Mit ihrem unterschiedlichen Stimmeinsasatz vermag sie das dramatische Geschehen der Novelle erlebbar zu machen. Während ihrer Erzählung hält sie sich v.a. mittig im vorderen Bereich der Bühne auf. Der Zuschauerraum ist auf das Parkett begrenzt. Durch Spielort und Beleuchtung entsteht eine intime Atmosphäre. Ein Klavierspieler (der jordanische Pianist Karim Said) ist hinter einem transparenten Vorhang im Hintergrund auf der Bühne erkennbar. Durch einen Beleuchtungswechsel werden Spieler und Instrument ins Licht gerückt. Karim Saids Musik schafft es, den gebannt Zuhörenden eine Entspannungspause zu geben und dennoch mit der Erzählung verbunden zu bleiben. Ein begeisternder Abend.

(Soweit der schriftliche Bericht der Besucherin. Bei einer vorhergehenden Unterhaltung hatte die Besucherin ihre Begeisterung darüber ausgedrückt, wie Monika Lennartz es ganz alleine auf der Bühne schafft, die gesamte Geschichte zu erzählen und dabei eine derartige Intensität zu entwickeln, dass man sich dem kaum entziehen kann.

Nächste Vorstellung 19.12.14 , 19.45 - 20.45 Uhr im DT - 1 ( mit verkleinertem Publikumsraum)

»Zerbombt«,
Premiere am Do, den 13.11.2014 um 19.45 Uhr , DT-1

das Erstlingswerk der britischen Dramatikerin Sarah Kane, das während des Wütens des Bosnienkrieges und in Bezug darauf verfasst wurde, ist nicht nur aufgrund der aktuellen politischen Situation, mit Krisenherden im Osten der Ukraine und im Nahen Osten, sondern besonders wegen seiner dramatischen Form, Kanes klarer, prägnanter Sprache und den Anleihen bei der griechischen Tragödie, interessant. Kane gelingt der Spagat, eine Sprache für die Auswüchse emotionaler Verrohung und menschlicher Grausamkeit zu finden und ihren Figuren, trotz der Brutalität und Drastik ihrer Bilder, mit extremer Zärtlichkeit zu begegnen. Regie Katharina Ramser Bühne u. Kostüme Elisa Alessi Dramaturgie Sara Örtel Mit Benjamin Krüger, Gabriel Raab, Andrea Strube

In einem luxuriösen Hotelzimmer treffen sich Ian und Cate, ein ehemaliges Liebespaar, das sich über die Jahre entfremdet hat, wieder. Was als klassisches Beziehungsdrama beginnt, »zerbombt« Kane schonungslos: Die Suche ihrer Figuren nach Halt und Nähe mündet in Vergewaltigung. Der sexuelle Übergriff zieht einen plötzlichen Kriegsausbruch nach sich. Das Hotelzimmer wird durch eine Explosion zerstört, Ian durch einen Soldaten geblendet. Am Ende bleiben ihm und Cate nur das nackte Überleben und der anhaltende Winterregen.

»X-Freunde«
Premiere am 28. Oktober DT - X Keller

»X-Freunde«X-Freunde Felicia Zeller. Sie sind ehrgeizig, sie sind erfolgreich, sie sind vernetzt. Sie kommunizieren auf allen Kanälen, sind jederzeit online und immer bereit für das nächste aufregende Projekt. Es sind die Prototypen des modernen Menschen, die Felicia Zeller in »X-Freunde« auf die Bühne stellt: Anne (Elisabeth Hoppe), die Managerin, die frustriert gekündigt und eine eigene Agentur gegründet hat. Holger (Gabriel von Berlepsch), ihr Mann und Ex-Betreiber eines erfolgreichen Catering-Unternehmens, und Peter (Frederik Schmid), der Künstler, der mit seinem Projekt X-Freunde einen sensationellen Erfolg gelandet hat. Doch hinter der Fassade des Erfolges bröckelt das Ich: Annes Agentur fehlt die Geschäftsidee, Holger ist schlicht arbeitslos und Peter hat eine Schaffenskrise. Immer schneller drehen sie das Hamsterrad, in das sie sich selber gesperrt haben, bis die Katastrophe eintritt. Inszenierung Erich Sidler Dramaturgie Matthias Heid Mit Gabriel von Berlepsch, Elisabeth Hoppe, Frederik Schmid

Ein Sommernachtstraum – William Shakespeare

Verrücktes Blut – Nurkan Erpulat/Jens Hillje

X-Freunde – Felicia Zeller

Spam. Fünfzig Tage – Roland Schimmelpfennig

Mio, mein Mio – Astrid Lindgren

Pizzamann – Darlene Craviotto

Ein idealer Gatte – Oscar Wilde

Ephebiphobia – Tamsin Oglesby

Mut – Theo Fransz

Information wants to be free – Lucas Svensson

Liliom – Ferenc Molnár Premiere 14.3.15 Deutsches Theater DT 1

»Liliom« von Ferenc Molnár 19.45 Uhr Regie Marco Štorman Bühne Dominik Steinmann Kostüme Anika Marquardt Musik Thomas Seher Dramaturgie Philip Hagmann Mit Elisabeth Hoppe, Benjamin Kempf, Felicitas Madl, Frederik Schmid, Katharina Uhland Liliom kann sie alle haben. Die Dienstmädchen, die Stubenmädchen, die Gouvernanten, sogar die Französinnen. Sie verfallen seinem rauen Charme. Er nimmt die Julie. Beide verlieren wegen dieser Beziehung ihre Anstellung. Er bleibt stur, auch wenn ihm von allen Seiten Hilfe angeboten wird, um seine mittlerweile schwangere Julie und sich selbst ernähren zu können. Den Hausmeisterposten schlägt er aus. Er ist schließlich wer.Ferenc Molnár nannte sein 1909 uraufgeführtes Drama «Eine Vorstadtlegende». Es ist Sozialdrama, Volksstück und Märchen zugleich und entstand in Zeiten großer gesellschaftlicher Umbrüche.

Szenenfoto Liliom

Elisabeth Hoppe, Frederik Schmid, Felicitas Madl

Foto Thomas Aurin

Es ist Sozialdrama, Volksstück und Märchen zugleich und entstand in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche. Große Schauspieler übernahmen seit der Uraufführung die Titelrolle. Allen vorweg Hans Albers, der durch diese Rolle zum Volksschaupieler wurde. Aber auch Harald Juhnke, Curd Jürgens, Paul Hörbiger und Josef Meinrad spielten den Liliom. Am Deutschen Theater Göttingen verkörpert die Titelrolle Frederik Schmid. In weiteren Rollen sind Elisabeth Hoppe, Benjamin Kempf, Felicitas Madl, und Katharina Uhland zu sehen.

The Black Rider – Tom Waits/Robert Wilson

Premiere 28.3.15 Deutsches Theater DT 1 »The Black Rider« von William S. Burroughs | Tom Waits, Kathleen Brennan | Robert Wilson 19.45 Uhr | DT- 1 Regie Beate Baron Musikalische Leitung Michael Frei Bühne Silke Bauer Kostüme Marie Gerstenberger Dramaturgie Matthias Heid Mit Emre Aksizoglu, Vanessa Czapla, Benjamin Krüger, Nancy Pönitz (HMTM Hannover), Ronny Thalmeyer, Moritz Schulze, Andrea Strube Mit ihrer Bearbeitung des Volksmärchens vom »Freischütz« haben Rocklegende Tom Waits und William S. Burroughs, der prominenteste literarische Vertreter der Beat-Generation, ein Werk geschaffen, das Carl Maria von Webers berühmter Oper weder an Qualität noch an Erfolg nachsteht. Tom Waits' Ideenreichtum eröffnet einen musikalischen Kosmos jenseits der Vernunft, der weit über das Genre Musical hinausreicht. Musiktheater im besten Sinne.

Gerd Zinck, Emre Aksizoglu, Benjamin Krüger, Moritz Schulze, Vanessa Czapla, Anton von Lucke, Nancy Pönitz, Andrea Strube |

Foto:
Thomas M. Jau
k

Die Liebe zu Käthchen führt Wilhelm in ein Forsthaus, wo er schnell erkennen muss, dass Intellekt und gutes Benehmen im Walde wenig zählen, der perfekte Umgang mit dem Gewehr hingegen der Maßstab aller Dinge ist. Einen gelungenen Probeschuss machen die Schwiegereltern in spe zur Bedingung für die Hochzeit, aber je näher der Termin rückt, desto weiter schießt Wilhelm daneben. Gegen Nervosität hilft nur der Beistand einer zwielichtigen Gestalt, die Wilhelm besondere Kugeln mit Treffer-Garantie anbietet. Gerne schlägt Wilhelm ein, doch der Schuss ins Schwarze hat seinen Preis. Mit ihrer Bearbeitung des Volksmärchens vom »Freischütz« haben Rocklegende Tom Waits und William S. Burroughs, der prominenteste literarische Vertreter der Beat-Generation, ein Werk geschaffen, das Carl Maria von Webers berühmter Oper weder an Qualität noch an Erfolg nachsteht. Tom Waits‘ Ideenreichtum eröffnet einen musikalischen Kosmos jenseits der Vernunft, der weit über das Genre Musical hinausreicht. Musiktheater im besten Sinne.

Am 19.4. 15 Uhr Vorstellung Kinderbetreuung! Während die Eltern in der Vorstellung sind werden 4-11 jährige Kinder von 14.30 bis Vorstellungsende kostenlos professionell betreut. Anmeldung unter 0551.49 69-11 oder theaterkasse@dt-goettingen.de

Welche Droge passt zu mir – Kai Hensel Mittwoch, den 6.5. DT-X Keller Premiere 20 Uhr

Kai Hensels Monolog führt satirisch überspitzt in die chemische Zusammensetzung moderner Alltagsbewältigung ein. Detailliert stellt Hanna ihre Hausapotheke vor, mit der sich alle Familienpflichten mit Leichtigkeit und einem Lächeln erledigen lassen, auch wenn die Pupillen dabei stark geweitet sind. Für ihre Chemiestunde der besonderen Art hat Hanna gut recherchiert und alle möglichen Komplikationen austariert. Klar, dass Pioniere auf diesem Gebiet schon mal von Muskelkrämpfen, Überhitzung und halluzinierten Läusen geplagt werden. Doch Rückschläge lässt Hanna nicht zu. Sogar als das Eigenheim zur Großbaustelle wird und ihr Mann sich zum Problemsohn noch eine Tochter wünscht, sie behält das Ziel fest im Blick. Denn irgendwo da draußen ist sie, die Erfüllung der Sehnsucht. Man muss nur wissen, welche Droge zu einem passt. In unserer bis ins letzte Detail durchrationalisierten Welt bleibt selbst das Refugium der Familie nicht von Optimierungsbestrebungen verschont. Hanna ist eine moderne Ehefrau und Mutter und weiß, welche Erwartungen an sie gestellt werden und wie diese zu erfüllen sind. In Kai Hensels Monolog führt sie satirisch überspitzt in die chemische Zusammensetzung moderner Alltagsbewältigung ein. Wissenschaftlich fundiert stellt sie dem Publikum ihre Hausapotheke vor, mit der sich alle Familienpflichten mit Leichtigkeit und einem Lächeln erledigen lassen. Denn, für jede Krise gibt es eine Rettung, für jedes Abschlaffen einen ›Muntermacher‹, für jede Anspannung einen ›Müdemacher‹.

Regie und Einrichtung Wenzel Winzer Musik Bernd Schumann Dramaturgie Sara Örtel Mit Andrea Strube

Biedermann und die Brandstifter – Max Frisch

Die junge Berliner Regisseurin Lucia Bihler bringt Max Frischs Parabel über die Unfähigkeit des Menschen, voraussehbare Katastrophen durch beherztes Handeln zu verhindern, auf die Bühne. Premiere am Sa, den 18. April um 19.45 Uhr | DT— 1 Regie Lucia Bihler Bühne und Kostüme Josa Marx Musik Jacob Suske Dramaturgie Matthias Heid Mit Bardo Böhlefeld, Felicitas Madl, Karl Miller, Frederik Schmid, Moritz Schulze Biedermann ist sich gewiss, dass er auf der sicheren Seite des Lebens angekommen ist und dort auch bleiben wird. Doch mit dem Auftauchen des ominösen Herrn Schmitz, der sich mit unerbittlicher Freundlichkeit in Biedermanns Leben und Domizil drängelt, verdichten sich die Zeichen, dass die Idylle bedroht ist, in Flammen aufzugehen. Doch Biedermann glaubt, die drohende Katastrophe verhindern zu können, indem er sie ignoriert. Statt sich der schmerzhaften Realität zu stellen, versucht er mit faulen Kompromissen den Status quo zu erhalten und überreicht schließlich den Brandstiftern die Zündhölzer.
Was soll schon passieren? Im Anhang finden Sie ein Motiv bezüglich der Premiere: Biedermann und die Brandstifter Max Frisch Regie Lucia Bihler Premiere 18. April 2015 Foto Sven Serkis Biedermann_0490 Bardo Böhlefeld, Karl Miller, Frederik Schmid Weitere Termine Di, 28. April | Fr, 20. Mai | Mo, 29. Mai jeweils 19.45 Uhr


Foto Sven Serkis

»Schmeckt’s?« Premiere am Sa, den 2. Mai um 20.00 Uhr | DT— X Keller

Ronny Thalmeyer, der mit »Sagen Sie jetzt nichts!« bereits seine Affinität zu dem großen Humoristen Vicco von Bülow unter Beweis gestellt hat, unternimmt mit »Schmeckts?« einen zweiten szenischen Streifzug durch die Welt des Loriot. Das Leben könnte so einfach sein, wäre es nicht voller Missverständnisse. Und wer hätte es besser verstanden, aus diesen Missverständnissen komisches Kapital zu schlagen, als Vicco von Bülow. In seinen Sketchen und Cartoons ist die Kommunikationsstörung zum Dauerzustand geronnen, reden die Figuren ausdauernd und unerbittlich aufeinander und aneinander vorbei. Liebevoll karikiert Loriot in seinen Werken übersteigertes bürgerliches Selbstbewusstsein, betrachtet die Spezies Mensch auch mal aus der Perspektive von Hunden und Außerirdischen und legt so höchst befremdliche Verhaltensformen dieser weit verbreiteten Art bloß. Regie und Einrichtung Ronny Thalmeyer Musik Bernd Schumann Dramaturgie Matthias Heid Mit Benjamin Krüger, Nikolaus Kühn, Ralf Sepan, Ronny Thalmeyer, Katharina Uhland

Das Ende des Regens – Andrew Bovell

Grooming – Paco Bezzera Premiere am Sa, den 16. Mai um 20.00 Uhr | DT— 2

In Erich Sidlers Regie zeigt das Deutsche Theater Göttingen die Deutschsprachige Erstaufführung des Stückes »Grooming« des spanischen Dramatikers Paco Bezerra. Regie Erich Sidler Bühne und Kostüme Tim Zumbuch Dramaturgie Philip Hagmann Mit Vanessa Czapla, Andreas Jeßing Ein Mann und ein Mädchen auf einer Parkbank. Es ist Abend. Sie haben sich im Internet verabredet und treffen sich zum ersten Mal ... Mit »Grooming«, 2012 in Madrid uraufgeführt, hat der 1978 geborene Paco Bezerra ein außergewöhnliches und verstörendes Drama vorgelegt. Ein spannungsgeladen Thriller, in dem nichts so ist, wie es zu sein scheint. In Zeiten einer immer größer werdenden Anzahl der digital nati­ves beleuchtet dieses Drama, was passieren kann, wenn Cyberwelten in das echte Leben einbrechen.

Plisch und Plum – Wilhelm Busch

Gas – Georg Kaiser

Erster Kuss – Martin Thamm

Fremdes Haus – Dea Loher

Großer Wolf & kleiner Wolf –

Nadine Brun-Cosme/Olivier Tallec

 

Party im Deutschen Theater 2014

Publikum, Ensemble, DT-Mitarbeiter_innen im gemeinsamen Durcheinander. Chaos schafft Nähe. Das Publikum von 19 bis 75 ermöglichte es dass Enkel ihre Großeltern hätten treffen können. Letztere allerdings befanden sich eher in den roten Sesseln oder im Bistro.

Am 25.10.14 gabs eine große Party im DT, diesmal aber nicht die "Engtanzparty" des DT-Bistro im DT-Keller sondern es wurde auch auf der großen Bühne nach elektronischen Beats auf HipHop, Black and Funk getanzt: sowas gab es noch nie hier. Durch die Flure trug eine Frau ihre Umhängetasche mit der Aufschrift "Fuck culture, let´s dance" womit sie den Möglichkeiten eines tanzenden Kulturtempels doch etwas unrecht tat. Denn der Ort strahlte schon etwas aus, das die gewöhnliche Discoerfahrungen auf ein höheres Feeling hob. Außerdem konnten so Sachen passieren wie, dass weit nach Mitternacht eine ausgebildete Opernballetttänzerin eine Tanzeinlage auf der Theke der Bar hinlegte. (Eigentlich sollte sie Getränke verkaufen aber war halt grad so geile Musik)

main floor (Große Bühne):

dj Cool hand Luke (NYC / Chicago / Berlin)
>>soundcloud

House / Electro / Hip Hop / Soul / Funk //

Auf dem notebook-Deckel steht übrigens:
"This machine kills facists" der Spruch, den Woody Guthrie 1941 auf seine Gitarre geschrieben hatte

In der Ankündigung hieß es u.a. lasst den "Bühnenboden zum Beben bringen" - in der Tat: einige schafften das mit ihrem Rumhopsen. Die Sessel im Zuschauerraum wurden zur Chill-Zone

Und alles war recht locker. Z.B. die Garderobe im Eingangsfoyer, die am Ende im Chaos versank was einige zum langen Suchen ihrer Robe zwang. Herumstreifende Ensemblemitglieder z.B. eine Stewardess-.Verkleidung mit Schiffchen auf dem Kopf verteilten mit Bauchladen Süßigkeiten. Andere verteilten kleine viereckige Faltpappen mit der Aufschrift "komm"; je ein Kondome in DT-Verpackung. Ein frecher Schauspieler drückte mir, der ich nichtsahnend fragend die Packung ansah, eins in die Hand und klopfte mir ob meines zweifelnden Blickes nickend und aufmunternd auf die Schulter dabei. Andere wie z.B. ein braves Mädchen vermutete wohl auch was anderes, packte es aus und demonstierte Empörung.


Foto: dt

Der Blick aus dem Fenster um 2 Uhr nachts geriet zur Überraschung: Es standen immer noch 100 Leute vor der Tür und begehrten zunehmend murrend Einlass: Antwort des Mannes an der Tür mit beachtlichem Körperumfang: "Da muß man das nächste Mal eben früher kommen." Da fragt es sich doch gleich "gibt es ein nächstes Mal?". Die drinnen bestätigten sich gegenseitig: Eine Mega-Party! Und das alles für 4 € Eintritt und akzeptablen Preisen an den Theken: Das DT wollte alle verwöhnen. Zu später Stunde hielt mich ein leicht beschwipster Besucher wohl für ein Mitarbeiter des DT und meinte "Sag mal eurem Intendanten, dass er das klasse gemacht hat". Erst um 3 Uhr war die Schlange am Eingang zu einer Ansammlung um die dortigen Imbißstände geworden. Vorteil war: die Zeit wurde umgestellt, die Uhr um eine Stunde zurückgedreht.

Auf der kleinen runden Arena im DT-Keller beschallte djane ViperM (Göttingen) das gemischte Publikum mit Dance Classics / Pop /Charts / Black.

Bei alle dem sollte aber nicht unerwähnt bleiben, dass möglicherweise die Mitarbeiter_innen überbeansprucht worden sind, da ab 13 Uhr schon der Tag der offenen Tür im DT gelaufen war. Wer dann noch um 3 Uhr nachts Flaschen und Gläser einsammeln muß träumt vielleicht dann doch von einem freien Wochenende. Dies wird hoffentlich nicht von der Theaterleitung vergessen.

 

Erich Sidler Intendant am Deutschen Theater

Bei der Pressekonferenz am 27.2.13 stellten OB Wolfgang Meyer Vorsitzender des Theater-Aufsichtsrats und Kulturdezernentin Dr. Dagmar Schlapeit-Beck für die Findungskommission den Schweizer Erich Sidler (geb. 1965) als neuen Intendanten vor. Sidler wurde aus einer Zahl von 62 Bewerbungen ausgewählt. Erich Sidler übernimmt ab der Spielzeit 2014/15 als regieführender Intendant die künstlerische Leitung des Deutschen Theaters.

Erich Sidler, geboren 1965 in der Schweiz, studierte Regie in Zürich.

Nach seinem Regiestudium und seiner Assistenzzeit am Staatsschauspiel Hannover inszenierte Sidler unter anderem am Schauspiel Essen, Nationaltheater Mannheim, Maxim Gorki Theater Berlin, Thalia Theater Hamburg, Theater Basel, Staatstheater Saarbrücken und Staatstheater Stuttgart, wo er unter Friedrich Schirmer Hausregisseur war. Von 2007-2012 leitete Sidler die Sparte Schauspiel am Stadttheater Bern.


Erich Sidler / April 2014 in Göttingen

Vor allem mit seinen zahlreichen Inszenierungen von Ur- und Erstaufführungen konnte er große Erfolge verzeichnen. So wurden Inszenierungen von ihm zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater in Berlin, zu den Theatertagen Mühlheim und zum Heidelberger Stückemarkt eingeladen. (Angaben des DT)
Sidler hat bereits vor seiner Berufung nach Göttingen ein Stück von John von Düffel am Deutschen Theater in Göttingen inszeniert. >>"Alle sechzehn Jahre im Sommer" Premiere: 29. September 2012.
Erstaunliches, Erfreuliches über Erich Sidler ist auch zu lesen z.B. in der Zeit vom 21.6.2012 in der seine Erfolge geschildert werden aber auch über einen Vorfall aus 2010 berichtet wird: "Erich Sidler, aufgewachsen in Luzern, Regisseur an mehreren deutschen Theatern, jetzt Leiter des Schauspiels in Bern. Er warf seinem Chef Intransparenz und Despotie vor, erklärte das Verhältnis mit ihm für »zerrüttet« und seine Zeit in Bern für beendet – eine Kündigung vor versammelter Presse? (...) Direktor Marc Adam hatte Sidlers Mittel um 100.000 Franken gekürzt. Dabei hatte das Schauspiel das Budget erfüllt und Zuschauer gewonnen. Geschont dagegen wurde die teure Oper, obwohl sie abstürzte und das ganze Haus in die roten Zahlen riss. Opernleiter war: Adam selbst." Er blieb aber dann doch noch 2 Jahre Schauspielleiter.

Am 25.8.11 berichtete die >>Schweizer Tageszeitung "Der Bund" mit Sitz in Bern recht kühl: "Erich Sidler geht, weil er und der neue künstlerische Leiter des Fusionsprodukts Stadttheater Bern/Symphonieorchester Bern, Stephan Märki, unterschiedliche Ansichten zur Weiterentwicklung der Schauspielsparte haben. Es sei nur konsequent, wenn er deshalb seine Tätigkeit in Bern beende, wird Sidler in einer Mitteilung von KonzertTheaterBern (KTB) vom Donnerstag zitiert. Märki solle seine Ideen verwirklichen können. Dieser hat laut der Mitteilung Sidler angeboten, dass er als Regisseur weiterhin fürs KTB arbeiten kann."

Am Rande angemerkt: Sidler ist gebürtiger Schweizer, auch Mark zur Mühle ist Schweizer und auch der Leiter des Göttinger Symphonieorchesters Müller ist zwar nicht gebürtiger Schweizer aber in der Schweiz aufgewachsen, ja auch Huber von den Stillen Hunden ist Schweizer ....

Intendantenzeit von Mark Zurmühle am DT endet August 2014

25.9.12 / Der Aufsichtsrat der Deutsches Theater gGmbH zu Göttingen hat auf seiner Sitzung am 24.September 2012 entschieden, den bis Spielzeitende 2014 laufenden Vertrag mit Intendant Mark Zurmühle nicht zu verlängern. Das hat Oberbürgermeister Wolfgang Meyer als Vorsitzender des Aufsichtsrats mitgeteilt. Dem Schweizer Regisseur Mark Zurmühle wurde im September 1999 erstmalig die künstlerische Leitung als Intendant übertragen. Sein Vertrag wurde zwei Mal verlängert und läuft bis Ende August 2014. Nach 15jähriger Arbeit von Zurmühle sei es Zeit für einen Wechsel in der Intendanz. Der Aufsichtsrat hat eine Findungskommission für die Neubesetzung der Theaterintendanz eingesetzt.
Mark Zurmühle war neben seiner Intendantentätigkeit in Göttingen in freier Regietätigkeit auch tätig für das Maxim Gorki Theater Berlin, das Thalia Theater Hamburg und das Staatstheater Oldenburg.

 

Rückblick in die Zukunft
Vorschlag der Stadtverwaltung im Zusammenhang mit den Sparplänen (Stand: 2012)

"Neuorganisation des Neuen Jungen Theaters und des Deutschen Theaters / Neuorganisation des Kinder- und Jugendtheaters in Göttingen. Bis zum Beginn der Spielzeit 2013/14 wird die Zusammenführung des Jungen Theaters mit dem Jungen Schauspiel des Deutschen Theaters vorbereitet. Das Neue Junge Theater wird aufgelöst und beide Theater werden unter dem Dach der Deutsches Theater GmbH geführt, ohne dass das Junge Theater seine künstlerische Eigenständigkeit verliert. Ab August 2013 entfallen dadurch die bisherigen Zuschüsse an das Junge Theater. Das Deutsche Theater wird mit zusätzlichen Mitteln gefördert, die für die Umsetzung des neuen Kinder- und Jugendtheater-Konzepts eingesetzt werden sollen. Dieses sieht unter anderem eine Stärkung des Kinder- und Jugendtheaters im Ottfried-Müller-Haus vor. Für die Stadt ergeben sich daraus Einsparungen zwischen 60.000€ in 2013 und bis zu 250.000 € 2018. Die durch die Zusammenführung der beiden Theater entstehenden Synergieeffekte führen zu einer verbesserten Wirtschaftlichkeit des Theaterangebots und tragen so zu einer langfristigen Sicherung beider Häuser bei. Die Mitarbeiter/innen des Jungen Theaters werden vom Deutschen Theater übernommen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen nicht ausgesprochen werden. Sparvorschlag Sparvolumen 2013 60,000 € Sparvolumen 2013-2020 1,665,000 €

Bilanzsumme Deutsches Theater in Göttingen GmbH
2006 1,23 Mio €
2009/2010 : 3.355.751,18 €

Löhne Gehälter Honorare 2009/2010 : 5.700.049 €

Öffentliche Fördermittel
2011: 3.163.000 € (Stadt) gegenüber früherer Jahre sind 2011 die von der Stadt getragenen Aufwendungen für Unterhaltung Gebäude und techn. Anlagen enthalten

2002: 2,51 Mio €
2004: 2.642.610 € (Stadt)
2004: 1.343.400 € (Kreis)
2004: 2.100.300 € (Land)

 

Der Kaufmann von Venedig

2007 / Überraschend ruhig ist die Premiere des Sheakespearstückes "Der Kaufmann von Venedig" über die Bühne des Deutschen Theaters Göttingen gegangen. Während gegen den Auftritt eines Musikers beim Jazzfestival im DT protestiert wurde weil dieser (als ehemaliger israelischer Soldat) die Kriege Israels kritisiert hatte, rührte sich kein/e Kritiker/in zur Aufführung des "Kaufmann von Venedig" im DT. Obwohl dieses Stück immer sehr kontrovers diskutiert und manchmal abgelehnt wurde, weil es sich des "zeitgenössischen Klischees vom geizigen, hartherzigen und geldgierigen jüdischen Händler ungeniert bedient". Peter Zadek, der das Stück in Ulm inszeniert hatte, entgegnete auf den Vorwurf des Antisemitismus in diesem Stück angeblich "Solange die Deutschen nicht die schlechten Seiten von Juden aussprechen, haben sie nicht begonnen, sich mit ihrem Antisemitismus auseinanderzusetzen." (Quelle) Barbara Wendland, die Dramaturgin des "Kaufmann von Venedig" meint: "Die Angst in die Falle antisemitischer Vorurteile zu tappen, ist groß, die Spanne zwischen kritischer Betrachtung un pauschaler Verurteilung ist klein." (Theaterzeitung Nr. 1 , Sept. 2007, des DT).

 

 

Probe am Deutschen Theater im Jahr 2000

Es gab schon ein wenig Gedränge .... Das Deutsche Theater geht neue Wege in der Kommunikation mit dem Publikum - sprich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Am Samstag den 15. Januar 2000 wurde zu einer kostenlosen Teilnahme an der öffentlichen Probe zu "Medea" eingeladen. Und der Saal wurde voll. Die ersten Reihen mußten frei bleiben  während der Probe.Es war schon so, dass durch diesen Appetithappen wieder Lust auf Theater entstand..... wären da nicht diese typischen Abonnentinnen gewesen, die mit ihrem "Göttinger Notizenstolz" (H.Heine) peinliches Verhalten zeigten. Wenn man diesem Theater etwas wünschen kann, dann ein andres Publikum. Das Theater ist ja nicht schlecht - aber die Leute die dahingehen... also nein !

Nachtrag 2016: Ein bißchen was hat sich aber schon geändert. Mit Sidler hat sich das DT mit unterschiedlichen Formaten und Events stark in alle Richtungen geöffnet, was natürlich auch anderes Publikum anzog.

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