Ethik
in der Medizin
Vom
Recht auf Selbstbestimmung in Medizin und Pflege
Organspende
und Sterbehilfe
Filmreihe "Ethics’ Anatomy: Bioethik im Film"
"Pharmalabor
Ost" Film zur Ethik bei
klinischen Studien
> Klinikum
Korruption
> Lobbyismus
Pharma
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Patient_innenrechte
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Medizin Geschichte
> Psychiatrie
> Psychiatrie-Geschichte
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Klinikum
Gelöbnis
der Medizin-Absolvent*innen

Foto (Ausschnitt) UMG,
Absolvent*innen am 20.1.18 vor der Aula am Wilhelmsplatz
Die Genfer Deklaration
erstmalig 1948 auf der Generalversammlung des Weltärztebundes in Genf,
verabschiedet. Sie soll eine zeitgemäße, ohne religiösen Kontext bestehende
Version des Eids des Hippokrates darstellen (letztmalig 2017 überarbeitet)
Die Medizinabsolvent*innen die oben auf dem Foto abgebildet haben in der
Aula dieses Gelöbnis gemeinsam gesprochen.
Die Genfer Deklaration
Als
Mitglied des medizinischen Berufsstandes: Gelobe ich feierlich,
mein Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen; Die Gesundheit
und das Wohlbefinden meines Patienten wird oberstes Gebot meines
Handelns sein; Ich werde die Autonomie und Würde meines Patienten
respektieren; Ich werde den größten Respekt für das menschliche
Leben wahren; Ich werde mich in meinen ärztlichen Pflichten meinem
Patienten gegenüber nicht beeinflussen lassen durch Alter, Krankheit
oder Behinderung, Glaubensbekenntnis, ethnische Herkunft, Geschlecht,
Nationalität, politische Zugehörigkeit, „Rasse“, sexuelle Orientierung,
soziale Stellung oder andere Faktoren; Ich werde die mir anvertrauten
Geheimnisse auch über den Tod des Patienten hinaus wahren; Ich werde
meinen Beruf gewissenhaft und würdevoll entsprechend guter medizinischer
Praxis ausüben; Ich werde die Ehre und die edle Überlieferung des
ärztlichen Berufes fördern; Ich werde meinen Lehrern, Kollegen und
Schülern den Respekt und die Dankbarkeit erweisen, die ihnen zusteht;
Ich werde mein medizinisches Wissen zum Wohle des Patienten und
zur Förderung der Gesundheitsversorgung einsetzen, Ich werde auf
meine eigene Gesundheit, mein Wohlbefinden und meine Fähigkeiten
achten, um auf höchstem Niveau zu behandeln; Ich werde mein medizinisches
Wissen nicht dazu verwenden, Menschenrechte und bürgerliche Freiheiten
zu verletzen, selbst unter Bedrohung; Dies alles verspreche ich
feierlich und frei auf meine Ehre. |
Anmerkung goest:
Eine zukünftige Überarbeitung sollte auch die weibliche Form
verwenden und deutlich machen, dass Patientinnen einbezogen sind. Das
Gelöbnis sollte auch beinhalten, "ich werde mich in meiner
ethischen Verantwortung nicht durch die Pharmaindustrie oder Profitinteressen
von Krankenhäusern zum Schaden meiner Patient*innen beeinflussen
lassen."
Wohltätiger
Zwang?
Vom Recht auf Selbstbestimmung in Medizin und
Pflege
Öffentliche Vortragsreihe
des Klinischen Ethikkomitees (KEK).
Geschäftsstelle Humboldtallee 36, Tel 39 - 9680, kek@med.uni-goettingen.de
20.11.16 / Texte UMG / Die Vortragreihe informiert über die wichtigsten ethischen
und rechtlichen Erfordernisse und zeigt Wege
auf, häufig auftretende Konflikte
zu vermeiden.
Jeder
Patient hat ein Recht auf Selbstbestimmung. Die Durchführung einer medizinischen
oder pflegerischen Maßnahme setzt deshalb in der Regel die Einwilligung
des aufgeklärten Patienten voraus. Was aber ist, wenn der Patient, z.B.
aufgrund einer Demenz oder einer psychischen Erkrankung, die Notwendigkeit
der medizinischen oder pflegerischen Maßnahmen nicht verstehen bzw. nicht
in diese einwilligen kann? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine Veranstaltungsreihe
des Klinischen Ethikkomitees (KEK) der Universitätsmedizin Göttingen (UMG).
Diese informiert über die wichtigsten ethischen und rechtlichen Erfordernisse
und zeigt Wege auf, wie häufig auftretende Konflikte vermieden werden
können.
Die Teilnahme an den Veranstaltungen sind kostenlos.
Mittwoch, 23. November 2016, Hörsaal 542 Universitätsmedizin
Göttingen Robert-Koch-Straße 40, 18:15 – 19:45 Uhr Aufklärung – Einwilligung – Einwilligungsfähigkeit
Der erste Vortrag der
Reihe befasst sich mit Fragen zu „Aufklärung – Einwilligung – Einwilligungsfähigkeit“.
Prof. Dr. Alfred Simon, Akademie für Ethik in der Medizin, UMG, referiert
darüber, wie eine angemessene Aufklärung aussieht. Was bedeutet Einwilligungsfähigkeit?
Wie kann diese in der Praxis festgestellt werden? Und: In welchen Situationen
ist es ethisch zulässig oder sogar geboten, dass Maßnahmen zum Wohl des
Patienten gegen dessen Willen durchgeführt werden? Aus der klinischen
Praxis berichtet Priv.-Doz. Dr. Detlef Degner,
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, UMG
er Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, UMG, von seinen Erfahrungen.
Die Vortragsveranstaltung findet statt am Mittwoch, dem 23. November 2016,
von 18:15 bis 19:45 Uhr im Hörsaal 542, Universitätsklinikum, Robert-Koch-Straße
40, 37075 Göttingen. Im Anschluss daran besteht die Möglichkeit zu Fragen
und zur Diskussion
Mittwoch, 11. Januar 2017, 18:15 – 19:45 Uhr Betreuung: Wann und Wie? Prof.
Dr. jur. Volker Lipp Zentrum für Medizinrecht, Universität Göttingen Klinisches
Statement: Dr. Ulrike Olgemüller, Klinik für Kardiologie und Pneumologie, UMG

"Gurte am Bett" / Foto: umg/wiesemann
Mittwoch, 26. April 2017, 18:15 – 19:45 Uhr Fixierung und Zwang: erlaubt –
verboten – geboten? Prof. Dr. phil. Gabriele Meyer Institut für Gesundheits-
und Pflegewissenschaft, Universität
Halle-Wittenberg Klinisches Statement: Jörg
Reuter, Geschäftseinheit Pflegedienst, UMG
Organspende
und Sterbehilfe
13.1.16 Der öffentliche
Vortrag findet statt um 14:00 Uhr im Seminarraum des Instituts für Ethik
und Geschichte der Medizin Humboldtallee 36
Prof. Gerhard Schweppenhäuser,
Professor für Design, Kommunikations- und Medientheorie an der Hochschule
für angewandte Wissenschaften in Würzburg, spricht über "Feldzüge für
Leben und Tod. Moral- und designphilosophische Überlegungen zur Gestaltung
von Kampagnen für Organspende und Sterbehilfe". Sind Menschen moralisch
verpflichtet, ihren Körper nach dem Tod zur Organent-nahme freizugeben?
Welche moralischen Rahmenbedingungen sind bei Fragen der Sterbehilfe verbindlich?
Die Antworten auf diese Fragen werden in der heutigen Medi-engesellschaft
durch öffentliche Gesundheitskampagnen, z.B. in Form von Plakaten, mitgeprägt.
Die Designer solcher Bilder greifen in diesen Prozess ein, indem sie visuelle
Botschaften aufgreifen oder sie neu etablieren. In seinem Vortrag "Feldzüge
für Leben und Tod. Moral- und designphilosophische Überlegungen zur Gestaltung
von Kampagnen für Organspende und Sterbehilfe" unter-sucht Prof. Dr. Gerhard
Schweppenhäuser die Aussagen von Anzeigenkampagnen und Internet-Inszenierungen.
Mit Hilfe spezifischer Analysemethoden der Bildbetrachtung fragt er nicht
nur nach expliziten moralischen Aussagen, sondern auch nach dem laten-ten
Gehalt der Kampagnen. So geht er der Frage nach, was in den einzelnen
Kam-pagnen "gesagt" wird und inwiefern die Art und Weise einer Aussage
ethisch relevant ist. Der Ansatz von Prof. Schweppenhäuser ermöglicht
es, mediale Wunsch- und Angstbilder unter kulturellen und sozialen Aspekten
methodisch nachvollziehbar zu deuten und ethisch zu bewerten. Prof. Dr.
Gerhard Schweppenhäuser von der Fakultät Gestaltung der Hochschule für
angewandte Wissenschaften in Würzburg spricht am Mittwoch, dem 13. Januar
2016, um 14:00 Uhr im Seminarraum, Humboldtallee 36. Der Vortrag ist eine
Veranstaltung des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin (Direktorin:
Prof. Dr. Claudia Wiese-mann) der Universitätsmedizin Göttingen (UMG)
und wird von Dr. Katharina Beier, Insti-tut für Ethik und Geschichte der
Medizin, organisiert. Prof. Dr. Gerhard Schweppenhäuser Gemeinsam mit
Sven Kramer gibt er die Zeitschrift für kritische Theorie heraus. Schweppenhäuser
studierte Philosophie, Germanistik und Erziehungs-wissenschaft. An seine
Promotion im Fach Philosophie schlossen sich Lehr- und For-schungstätigkeiten
in Deutschland und im internationalen Raum an. Schweppenhäuser habilitierte
sich 2001 mit einer Arbeit zum Universalismusproblem in der modernen Moralphilosophie.
Seither forscht er intensiv im Bereich der Bild- und Kulturtheorie. Sein
letztes Forschungsprojekt "Kommunikationsdesign und Ethik" wurde 2012
von der Fritz-Thyssen-Stiftung gefördert.
Filmreihe
"Ethics’ Anatomy: Bioethik im Film"
Die Filmreihe
"Ethics’ Anatomy: Bioethik in Film" widmet sich in insgesamt
acht Vorstellungen im Laufe des Jahres 2015 unterschiedlichen Themen
der Bioethik. Die Reihe "Ethics’ Anatomy: Bioethik im Film"
will Bioethik für einen gesellschaftlichen Dialog öffnen,
der Betroffene, Patienten und alle Interessierten einbezieht.
Auf dem Programm
stehen Themen wie
-- Forschungsethik,
-- Intersexualität,
-- Selbstbestimmung am Lebensende,
-- Psychiatrie
-- Demenz.
Bei jeder Veranstaltung
wird ein Film gezeigt, im Anschluss daran diskutieren Experten aus
der Bioethik und angrenzenden Bereichen.
Alle
Medizintechniken betreffen den menschlichen Körper. Die Bioethik
setzt sich mit der Bewertung solcher Techniken auseinander. Dabei
kommen verschiedene Maßstäbe in den Blick: die individuelle
Selbstbestimmung, aber auch das ärztliche Berufsethos sowie
gesellschaftliche Risiken.
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Titelbild des Programmflyers |
Psychopharmaka
und Selbstbestimmung
"Chancen und
Risiken einer medikamentösen Behandlung bei psychischen Erkrankungen."
2.11.15, 18:00 Uhr,
Kino Lumière, Geismar Landstraße 19.
Film und Diskussion
Bioethische Filmreihe „Ethics’ Anatomy: Bioethik im Film“: Film und Experten-Diskussion
zu medikamentöser Behandlung bei psychischen Erkrankungen.
Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Nicht alles schlucken“ von Jana Kalms
und Piet Stolz aus dem Jahr 2015. Anschließend diskutieren Experten gemeinsam
mit Vertreterinnen von Selbsthilfegruppen in einer Podiumsdiskussion die
Chancen und Risiken einer medikamentösen Behandlung bei psychischen Erkrankungen.
Dabei sol-len die Bedeutung eines leitliniengerechten Einsatzes der medikamentösen
Behandlung bei verschiedenen Krankheitsbildern, wie z.B. Depressionen,
manisch-depressiven Erkrankungen, Psychosen oder Angststörungen, beleuchtet
und deren Grenzen erörtert werden. Teilnehmerinnen der Expertendiskussion:
Dr. Bernhard Kis, leitender Oberarzt an der Klinik für Psychiatrie und
Psychotherapie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG), Jon Leefmann,
Philosoph und Medizinethi-ker, Universität Mainz, Frauke Klinge, Initiative
Göttinger Psychose-Seminar sowie Bea-te Jakesch-Zinn, Angehörigengruppe
psychisch Kranker Göttingen. Die Veranstaltung wird moderiert von Dr.
Sinja H. Meyer-Rötz, Diplom-Gerontologin und MHA, Leiterin des Klinik-
und Forschungsmanagement der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
der UMG.
Die Veranstaltung
findet in Kooperation mit der Initiative Göttinger
Psychose-Seminar und der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
der UMG statt.
"Pharmalabor
Ost"
Film
und Diskussion zu ethischen Standards bei klinischen Studien
17.1.15
17:30 Uhr, Hörsaal 542, Universitätsklinikum Göttingen
Der Dokumentarfilm
"Pharmalabor Ost" ist eine Fernsehproduktion des Mitteldeutschen
Rundfunks (MDR) aus dem Jahr 2012. Der Film zeigt, dass in den achtziger
Jahren in DDR-Kliniken für westliche Pharmakonzerne Versuchsreihen
mit nichtzugelassenen Präparaten durchgeführt wurden. Im Anschluss
an den Film diskutieren die Medizin-ethikerin Prof. Dr. Silke Schicktanz
vom Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der UMG und der
Pharmakologe Prof. Dr. Jürgen Brockmöller, Direktor des Instituts
für Klinische Pharmakologie der UMG und Sprecher der Ethik-Kommission
der UMG, zu ethischen Standards bei klinischen Studien. Solche Studien
sind fester Bestandteil im vorgeschriebenen Verfahren zur Prüfung
und Zulassung von neuen Medikamenten oder dem Einsatz vorhandener Arzneimittel
zur Behandlung von Erkrankungen, für die sie bisher nicht vorgesehen
waren.
(umg) Mit dem Dokumentarfilm
"Pharmalabor Ost" und einer Expertendiskussion zu ethischen
Standards bei klinischen Studien startet das Institut für Ethik und
Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen (UMG)
seine neue Filmreihe "Ethics’ Anatomy: Bioethik im Film". Organisiert
haben diese Filmreihe Sabine Wöhlke, M.A. und Solveig Lena Hansen,
M.A. Beide sind als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen am Institut für
Ethik und Geschichte der Medizin der UMG tätig. Gefördert wird
die Reihe von der UMG.
weiteres Programm www.ethics-anatomy.uni-goettingen.de
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