Seit 1997 gibt es Proteste gegen Sozialabbau, Arbeitslosigkeit, Armut montags ca. 17 Uhr auf dem Marktplatz am Gänseliesel. / Wegen der Umbaumaßnahmen am Marktplatz, und Weihnachtsmarkt im Dez. ist der Kundegebungsplatz bzw. Infostand vor die Jacobikirche in der Weender Straße Montags um 16 Uhr verlegt worden.
Die Zahlen schwankten im Laufe der Zeit zwischen 10 und 800 . Die sozialen Verhältnisse haben sich in dieser ganzen Zeit kontinuierlich verschlechtert. Aber die Sicht auf Arbeitslose hat sich geändert. Hieß es anfangs "Wer Arbeit will, der findet auch welche", so traut sich jetzt niemand mehr eine solche zynische Bemerkung zu machen und ist inzwischen vielleicht sogar selbst arbeitslos. Wenn im Herbst die Wirtschaftskrise voll auf den Arbeitsmarkt durchgeschlagen ist, wird es noch mehr Leute geben, die anerkennend zurückblickend feststellen werden: Die da auf dem Markt haben viel früher als wir gemerkt was hier los ist. "Obwohl seit langem totgesagt, existieren in Deutschland noch 140 Montagsdemos in ebenso vielen Städten des Landes. Auf ihnen wird die unsoziale und einer reichen Gesellschaft nicht würdige Arbeits-, Sozial- und Steuerpolitik sowie der Umgang mit Arbeitslosigkeit und Arbeitslosen angeprangert.
Die Montagsdemo Göttingen ist inzwischen eingebunden in ein lockeres Netzwerk das >>Aktionsbündnis Sozialproteste Das neue Aktionsbündnis gründete sich am 9. Juli 2005 beim 7. bundesweiten Treffen der Sozialbündnisse, Organisatoren der Montagsdemonstrationen, Organisationen der sozialen Bewegung und von Vertretern der Gewerkschaften in Kassel. Im "Vernetzungsbüro" des Aktionsbündnisses befindet in Göttingen arbeitet Edgar Schu der aktiv bei der Montagsdemo beteiligt ist. Pressemitteilung
Aktionsbündnis Sozialproteste Vernetzungsbüro Göttingen
Feb.2011 |
2010 Montagsdemo und campact-Aktion: "Das letzte Hemd" Eigentlich heisst es: "Dafür gebe ich mein letztes Hemd" und man meint, dass es um etwas geht, wofür es sich lohnt das letzte Hemd zu geben - z.B. für die eigenen Kinder oder Freunde. Die Aktion letztes Hemd nun soll aber symbolisieren, dass hunderttausende armer Menschen in Deutschland bald nichts mehr anderes haben als das letzte Hemd, wenn der Sparterror so weitergeht. "Die
Verursacher der Krise müssen zu ihrer Finanzierung herangezogen werden –
etwa mit einer Finanztransaktionssteuer. Die Reichen sind aus der Krise reicher
hervorgegangen und müssen nun etwas abgeben, wir brauchen eine einmalige
Vermögensabgabe und eine langfristige Millionärssteuer." Arbeitende & Arbeitslose "Wir arbeiten nicht für 1 Euro/Stunde" Göttinger Montagsdemonstrationen! Widerstand gegen den Angriff auf Arbeitslöhne, Arbeitslose, MigrantInnen und SozialhilfeempfängerInnen" Letzte Hemden am 6.9.10 auf dem Göttinger Marktplatz: Fotos von St.K:
goest-Kommentar Eine auf Bittstellung vor Parlament und Regierung hin orientierte Bewegung läuft Gefahr lediglich von den bestehenden Parteien funktionalisiert zu werden. Da soll die Forderung nach einer Finanztransaktionssteuer "vor den Bundestag" nach Berlin getragen werden. Und so steht die Montagsdemo 50 Meter von der Deutschen Bank entfernt, die zu den Adressaten solcher Forderungen gehört und orientiert zu einer Demo vor dem Bundestag. campact,
das als Kampagnennetzwerk aus attac hervorgegangen ist und in dessen Vorstand
u.a. der ehemalige Pressesprecher von attac Deutschland sitzt, sucht zu überregionalen
Kampagnen das Bündnis mit lokalen Initiativen. In Göttingen wurde so
bereits eine Kampagne gegen die AKW-Laufzeitverlängerung angeleiert und nun
kam es zusammen mit Bündnis gegen Ämterschikane, Montagsdemo und attac
Göttingen zur Montagsaktion "Soziale Bewegungen sammeln "letzte Hemden"
als Protest gegen "unsoziale Kürzungen" bei Arbeitslosen und einkommensschwachen
Familien" |
Montagsdemo / - kundgebungen 2007
Es ist genug Geld für alle
da – für ein neues Steuersystem! (...) Das deutsche Steuersystem ist jedoch zutiefst ungerecht. Wer viel Geld hat, zahlt in der Regel wenig Steuern, wer wenig hat besonders viel. Eine weitere Folge: die öffentlichen Kassen sind nicht so voll, wie sie sein sollten, damit der Staat Gemeinwohlaufgaben, uneingeschränkt erfüllen kann (Kindergärten, Schulen, Unis, Sozialkassen, AlgII, Rentenerhöhung etc.). Ein neues Steuerecht muss deshalb her, z.B die Solidarische Einfach-Steuer (SES), 2004 von attac und ver.di entwickelt. Sie stellt das Prinzip der ökonomischen Leistungsfähigkeit im Steuerrecht wieder her, sie berücksichtigt alle Einkommen, Steuerschlupflöcher werden gestopft und Steuerflucht verhindert. Zu diesem Zweck wird das Bankgeheimnis aufgehoben, Gewinntransfers sichtbar gemacht, Abschreibungen nur bei echten Wertminderungen ermöglicht, Minijobs nicht länger steuerlich begünstigt, Ehegattensplitting abgeschafft, Vermögen und Erbschaften stärker besteuert, statt der Gewerbesteuer wird die Gemeindewirtschaftssteuer mit Mindesthebesatz eingeführt und die Zahl der Steuerprüfer massiv erhöht. Die SES erbringt Mehreinnahmen, und dies trotz Senkung des Eingangssteuertarifs und eine durchgängig lineare Steuerprogression: 60 Mrd. Euro/Jahr, andere Konzepte bis 200 Mrd. Euro/Jahr, Geld genug für einen handlungsfähigen und sozial gerechten Staat. Das schwedische Steuerrecht würde 300 Mrd. Euro/Jahr mehr erbringen. (..) Es ist genug Geld für alle da und Politiker haben die Pflicht, es einzufordern – bei Wohlhabenden, nicht bei Armen!
16.7.07
/ Bei der Montagskundgebung ("Montagsdemo") am 16.7.07 kritisierten
die TeilnehmerInnen die irreführenden und falschen Zahlen der Arbeitslosenstatistik
des Arbeits- und Sozialministers und forderten die Veröffentlichung der REALEN
Arbeitslosenzahlen ! Zu dieser Forderung wurde auch bereits ein Petitionsbegehren
an den Deutschen Bundestag im Online-Verfahren auf den Weg gebracht. Die
offizielle Arbeitslosenzahl lag im Juni 2007 bei 3,8 Millionen Hinzu kommen zum
Beispiel etwa: Die reale Arbeitslosenzahl, d.h. die Zahl derjenigen, die eine existenzsichernde Erwerbsarbeit wollen, aber nicht genug Einkommen haben, Mini- oder Ein-Euro-Jobs oder gar keine Arbeit haben oder frühzeitig in die Rente manövriert wurden, damit Erfolgszahlen über die Arbeitslosenstatistik vermeldet werden können, ist also erheblich höher als vom Ministerium angegeben. Zum Schluß heißt es "Wir fordern deshalb eine Veröffentlichung von wahrheitsgemäßen Statistiken, die die Wirklichkeit der Erwerbslosen-, Armutslohn- und Zwangsberentungszahlen wiedergeben."
Recht auf Arbeit? Arbeit ist genug da - was fehlt ist das Recht auf Einkommen ! Vorbemerkung
/ goest: Eigentlich ist die Forderung "Recht auf Arbeit" Quatsch
- denn damit ist in aller Regel Lohnarbeit gemeint, also "das Recht darauf,
sich für wenig Geld von jemandem herumkommandieren und ausbeuten zu lassen".
Richtig Sinn macht eigentlich nur ein
"Recht auf existenzsicherndes Einkommen" und nicht Lohnarbeit. Stark
gekürzt und zusammengefasst nach einem Flugblatt der Montagsdemo / 24.7.07 Das
Recht auf Arbeit ist in einer Reihe von Länderverfassungen verankert: |
Juli 2006 - Montagsdemo - Immer noch und immer wieder seit 1997 Montagsdemos am Gänseliesel vor dem Alten Rathaus. |
Montagsdemos
2005
Modemo zusammen mit Demonstraton gegen die Schließung der Firma Huthamaki 2005 Mai 2005 / Witz am Rande der Huthamaki-Demo, da das Transparent Montagsdemo 17 Uhr Gänseliesel deutlich sichtbar in der Demo mitgeführt wurde sagte ein Passant zu einem anderen ... "Hey da steht Montagsdemo bei denen, Mensch heute haben wir doch Mittwoch und die schreiben Montagsdemo."
Entwicklung 1997
- 2005 TeilnehmerInnenzahl
stark zurückgegangen von 300 auf 20 DGB
springt wegen Autonomen ab - danach bleiben auch die Autonomen weg Inzwischen
sinds nur noch 15-30
Polizei schikaniert
Verständnis von Kundgebungen angesichts repressiver Versammlungsgesetze
|
Montagsdemonstrationen 2004 - Neuer Aufschwung, große Beteiligung
Montagsdemo
18.10.04
Montagsdemo 11.10.04 Montagsdemo am 4.10.04 Fahrrad-Demo mit Stopps und Kundgebungen an Ämtern und Behörden, Verbänden, Institutionen.Etwas merkwürdig war, dass es den Vorbereitungskreis nicht gestört hat, dass von DGB, Runden Tisch Armes Göttingen, Paritätischem im Verlauf der Route auch ein Kundgebungsbeitrag von Bernd Schütze eingebaut worden war, der schließlich aktiv gegen Gruppen vorgegangen ist, die sich für den Widerstand gegen Hartz4 aussprechen. Schütze hat in der Rudolf Diesel Straße beim Internationalen Bund für Sozialarbeit Interessen der Bildungsträger formuliert. (Für den Berichterstatter ein Grund an diesem Punkt die Mitfahrt abzubrechen. Man muß sich ja nicht alles antun). Für die eine Montagsdemo entzieht der DGB den Veranstaltern die Lautsprecheranlage, dann beteiligt er sich wieder und nimmt Leute als Redner die gegen das Soziale Zentrum vorgehen ... muß das denn sein?
|
Montagsdemo
27.9.04
Montag
20.9.04
Montag, 13.9.04, 17 Uhr -
DGB seilt sich ab
Es
mußte auf der Montagsdemo gesammelt werden für die Leihgebühr einer Lautsprecheranlage,
denn der Vertreter des DGB-Göttingen hat sich von den Montagsdemos zurückgezogen
und stellt die Lautsprecheranlage nicht mehr zur Verfügung. Seltsamerweise war
aber ein Stand von Verdi da. Montag
6.9.04 17 Uhr Montag
30.8.04 17 Uhr Das
Transparent "Das Volk sind wir" war nicht mehr bei der Demo vorhanden
diesmal. Anders als z.B. in Leipzig gibt es keinen Ausschluß von DGB-Funkitonären
oder Parteienvertretern: Anfangs hielt der DGB Vorsitzende der Region Südniedersachsen,
Wertmüller und eine Vertreterin der "Wahlalternative" eine Rede, danach
sprach jemand vom Bündnis gegen Sozialkahlschlag. Es gab wieder ein offenes Mikrofon, das von mehreren RednerInnen genutzt wurde. Allerdings begann es in Strömen zu regnen aber dennoch hielte auch im starken Regen dann noch 60 Leute unter Schirmen aus. Wurde das offene Mikro 1997/98 in Göttingen "erfunden"? Neuerdings ist der Begriff ja auch im Fernsehen zu hören, wenn von Demos in Leipzig usw. berichtet wird. Parallel zu den Montagsdemos wurde für 30.8. der Beginn eines dubiosen Hungerstreiks vor der Arbeitsagentur angekündigt, der dann aber doch nicht stattfand. Waren
es am 16.8.04 nur 7 Leute, gab es eine Steigerung auf ca. 200 Leute.
Mal sehen wieviele es nächsten Montag werden.
Es gab im Anschluß an die Versammlung dann auch noch eine Demonstration die Weender runter, die Gotmastr. wieder rauf und über den Kornmarkt zurück vors Alte Rathaus. Die Montagsdemos können auch live über zwei > Video-Kameras, die auf den Platz gerichtet sind mitverfolgt werden. - Nächste Vorführung 30.8.04, 17 Uhr Die dezent auftretende Polizei stoppte zunächst den Demozug und überprüfte die Personalien des Versammlungsleiters, der die Kundgebung angemeldet hatte. Peinlich: "Weg mit hartz4 - Das Volk sind wir"
Wir haben die Personen erst im Nachhinein
unkenntlich gemacht. Blöderweise war jemand in indymedia schneller
hat das Bild geklaut als es kurz in goest war und ohne die Punkte bei
indimediya veröffentlicht. Der Liebhaber bayrischer Mode, der oben vor dem Transparent steht, spielte eher eine marginale Rolle und stand einfach nur da. Kontrovers wurde das Transparent "Das Volk sind wir" bewertet. Die einen fühlen sich erinnert an "Ein Volk ein Reich ein Führer" und lehnten es ab. Einige marschierten deswegen bei der Demo nicht mit, weil das Transparent vorneweg ging. Jemand vom Bündnis gegen Sozialkahlschlag/MLPD (Marxistisch Leninistische Partei Deutschlands, der dieses eine mal die Kundgebung angemeldet hatte) meinte aber, das Transparent wäre ok; es würde den Gegensatz "Unten gegen Oben" am besten verdeutlichen. Dieser Spruch, so meinten andere kann in die rechte Propaganda integriert werden, dagegen sollte eine schärfere Abgrenzung versucht werden. Wenigstens sollte es nicht mehr vorneweggetragen werden. |
Merkwürdiges aus Gewerkschaftskreisen Nachdem
die Hartz4-kritische Gruppe "Soziales Zentrum" bei der gewerkschaftsnahen
Bildungsvereinigung "Arbeit und Leben" in der Langen Geismar Str. 72
nicht mehr reingelassen wird (>..mehr Infos), trifft sich eine "Vorbereitungsgruppe
Montagsdemos" ausgerechnet bei Arbeit und Leben, dienstags 19.30 Uhr. Auf
Zetteln, die zu diesem Treffen bei Arbeit und Leben einladen steht: "Jede(r)
mit Wut im Bauch und Lust auf Widerstand kann dazu stossen und mitmachen".
Wegen solcher angeblichen Wortwahl war aber gerade die Initiative "Soziales
Zentrum" dort ausgesperrt worden. |
Montagsdemos in Göttingen 1997/98 Während der Sozialabbauphase unter der CDU-Regierung 1997/98 gab es am Göttinger Gänseliesel jeden Montag Protestkundgebungen und -demonstrationen. Die TeilnehmerInnenzahl schwankte damals zwischen 20 und 800. >
Dokumentation
"Montagsdemos gegen Sozialabbau" Seit dem 3. März 1997 wurden jeden Montag auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus in Göttingens Innenstadt, am Gänseliesel Protestaktionen veranstaltet. Leute machten Musik live oder per Konserve, satirische Sketche, gespielte Dialoge oder Aktionskunst. Natürlich wurden auch Reden gehalten aber es gab Montags auch immer unser "offenes Mikrophon auf dem Markt", bei dem jede/r spontan seine Meinung äußern oder Informationen mitteilen darf. Ein Schwerpunkt war der Protest gegen Massenarbeitslosigkeit.
Alle,
die in den unterschiedlichsten Bereichen vom Sparterror und Ausgrenzung betroffen
waren, sollten mit den Montagsdemos einen Kristallisationspunkt für die Äußerung
ihres Protestes haben. Irgendwann wollten wir nicht mehr jeden Montag die "Party"
auf dem Marktplatz für andere organisieren, am
27. Mai 1998, ein Jahr und 2 Monate nach der ersten Montagsdemo, beim Plenum des
Bündnisses gegen Sozialabbau wurde beschlossen, die Montagsdemos bis auf weiteres
auszusetzen. Liste der beteiligten Gruppen 1997/98
|
Montagsdemo-Song Eine Mail von >Klaus der Geiger 2.9.04 an GOEST "Hallo,liebe FreundInnen! Ich hab ein gutes Lied zum Weiter-verbreiten und Mitsingen gemacht. Das könnt ihr euch runterladen von meiner web-site: www.klausdergeiger.de . Und Ende Sept. kommt ne neue CD von mir! (wird wohl auch "Montagsdemo" heißen!) Alles Gute! Klaus" |