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Café Kabale

Kabale - Kollektivbetrieb
Kabale feiert 20 jähriges Bestehen
AusländerInnenbehörde wurde gebeten das Café zu verlassen
Café in der ökonomischen Krise
Unsere Lieblings-Anekdote zum Kabale

> Erinnerung an die Chansonsängerin Barbara
> Casino-Nacht - im ganzen Haus
> Kabale Sommerfeste
> Swing im Kabale

Geismar
Landstraße 19

Café Kabale

Theaterkeller,

und Lumière

Kabale - Kollektivbetrieb

Das Kabale arbeitet seit 15 Jahren getragen von einem Kollektiv. Es ist Café, Kneipe,  Bar, Raum für Veranstaltungen, ein Kinocafé (im selben Gebäude ist das Lumiere) und auch ein Raum für Ausstellungen. Legendäre Veranstaltungen sind Casino-Abend, Motto-Parties, Roter Salon und das Sonntagsfrühstück. . Dienstags abends ist nur für Frauen geöffnet. Die FrauenLesbenkneipe ist fast so alt wie das Kabale-Kollektiv. Anfangs gab's den Frauenabend nur einmal im Monat, nun findet er schon seit vielen Jahren jeden Dienstag ab 20.30 Uhr statt und hat sich für eine gewisse Zeit zu einem echten Treff entwickelt. (Inzwischen wird aber gelegentlich ein schwächerer Zuspruch registriert). Der Rote Salon im Café Kabale ist ein seit dem Sommer 1999 regelmäßiger Partyevent in Göttingen. Techno - House - Electro sind die Styles, aufgelegt werden sie von  Micha, Pief und U-lee, die sich manchmal von Gast-DJs unterstützen lassen. 2011 kam auch noch ein regelmäßiger Tangotermin dazu.

 

Ausgewählte Ankündigungen / Berichte vergangener Veranstaltungen

16.4.16 Rap gegen Israelkritiker*innen
Vortrag "Antisemitismus im Deutschrap" 19 Uhr, danach Roni87 ( Live Rap gegen Israel-Kritiker*innen) "Du gedenkst den toten Juden unten in ihrem Massengrab, doch den lebenden nähmst du am liebsten ihre Waffen ab." (aus Rap von >>Roni87)
Kinder berichten über ihren Tag im FEZ Berlin mit Roni87: "Dort gab es unter anderem die Möglichkeiten, durch den Rapper RONI 87 die "Musik in Israel" kennen zu lernen einen Vortrag über das "real life in Israel" zu hören oder mit dem Pressechef des israelischen Militärs zu skypen - eine große Vielfalt war also geboten!" (Quelle: W. Rathenau-Schule)
Im Interview versucht er die Forderung "Nie wieder Krieg!" zu relativieren bzw. loszuweren und sagt: "Die Lehre aus Auschwitz ist nämlich nicht „Nie wieder Krieg“, sondern „Nie wieder wehrlos“. (Quelle music-news at)

 

Lesungsreihe Kellerkultur Fällt aus !
Lesung mit der Dramatikerin Claudia Grehn Fr., 28.11.2014, 20 Uhr Eintritt :"Soli-Beitrag"

Im Jahr 2013 hat sich ein Team von Studierenden zusammengeschlossen, um die Literaturlesungsreihe „Kellerkultur“ ins Leben zu rufen. Ziel ist es, jungen Literaturschaffenden ein – bis dahin fehlendes – Forum und Studierenden die Möglichkeit zu bieten, auf Augenhöhe mit Literaturschaffenden in Kontakt zu kommen. Nun wird, nach vier Lesungen mit LyrikerInnen und Prosa-Schreibenden erstmals eine junge Dramatikerin zu Gast sein. Das eher ungewöhnliche Szenario, eine Theater-Autorin auf dem Podium zu haben, lässt einen Abend erwarten, der seltene Einsichten bereithalten wird.
Zu Besuch ist bei dieser fünften Kellerkultur Claudia Grehn, die an der UdK Berlin Szenisches Schreiben studierte und schon für das Maxim Gorki Theater und das Münchener Akademietheater gearbeitet hat. Für ihre ersten beiden Theaterstücke "Heimlich Bestialisch" und "Ernte" erhielt sie den Kleistförderpreis und den Förderpreis für neue Dramatik des Stückemarkts des Berliner Theatertreffens..In den letzten Jahren hat sie viel mit Geflüchteten gearbeitet, u.a. entstand das Performancestück "My heart will go on" im Theaterhaus Jena

Roter Salon:
Mamas and Papas, Reproduktion und Pop. Ein kleiner Zwist

26.10.14 um 13 Uhr

Die Herausgeberinnen und Herausgeber des Buches "The Mamas and the Papas" (Ventil Verlag, November 2013) Annika Mecklenbrauck, Lukas Böckmann und Jana Ballenthien diskutieren über Familie und Arbeit, Schwangerschaft und politisches Elternsein. Die Veranstaltung findet im Rahmen der unregelmäßigen Veranstaltungsreihe "Roter Salon" statt. Der Eintritt ist frei, um Spende wird gebeten. Es wird Kinderbetreuung für die Dauer der Veranstaltung geben.

Ankündigungstext Buchvorstellung und Diskussion mit Kaffee und Kuchen Wer die Verantwortung für ein unmündiges und geistig wie körperlich völlig ausgeliefertes Wesen zu übernehmen bereit ist, wird in den meisten Fällen sein bisheriges Leben erheblich umstellen müssen. Das bringt oft gemischte Gefühle mit sich, wird man doch von allen Seiten her beständig mit Schaumworten wie Flexibilität, Unabhängigkeit und der völlig gegenstandslosen individuellen Freiheit eingerieben. Sich – gerade während der ersten Jahre – in eine selbstgewählte Abhängigkeit zum Kind und möglicherweise weiteren Elternteilen zu begeben, seine dem Druck der marktwirtschaftlichen Verwertung mühsam abgerungene Freizeit nicht mehr der Muße, der Zerstreuung oder nächtlichen Eskapaden, sondern der Reproduktionsarbeit zu widmen, mag da manches Mal so erscheinen, als fräße das Kind einen auf.

"Antirassistischer Flohmarkt" 2013

26.4.13 im Rahmen von 30 Jahre AK Asyl, d.h. der Erlös aus Verkäufen wird für ein antirassistisches Projektverwendet.. Im Garten vor dem Café Kabale, 15-18 Uhr. Ihr könnt die Sachen, die ihr aus dem Keller, vom Dachboden, aus der Besenkammer oder dem Schuppen raushaben wollt vorher ins Kabale bringen oder am 26.4. zwischen 13 und 15 Uhr in den Garten bringen.

Rebetiko / Rembetiko am 29.4.13 im Café Kabale 20 Uhr

Rebetiko gilt als Musik der Subkultur, die sich sehr weit verbreitet aber dennoch keine Musikkarriere gemacht hat. Obwohl das Rebetiko (englische Schreibweise / ansonsten Rembetiko) zu ureigensten griechischen Musikwurzeln gehört und einige der Lieder jeder Mensch in Griechenland kennt, findet es im Unterschied zur "Alexis Sorbas"-Touristen-Musik eher im Verborgenen statt. Das Rembetiko geht u.a. auf die Vertreibung von griechisch-stämmigen Menschen aus der Türkei zurück, die gezwungen wurden nach Griechenland umzusiedeln. (Gleichzeitig wurden türkisch-stämmige Menschen aus Griechenland in die Türkei verdrängt.) Es ist wie der Tango aus einer Gemeinschaft von Entwurzelten in einer neuen fremden Umgebung entstanden wurde (bislang) aber nicht in der gleichen Weise populär und dafür aber auch nicht von der Kommerzialisierung eingeholt.

Im Cafe Kabale kann am 29. April um 20 Uhr nun ein Konzert mit der Gruppe Boemithes erlebt werden, die diesen Musikstil pflegt. Ankündigungstext: ""Das Rebetiko und seine Geschichte : Rebetiko ist ein griechischer Musikstil, der Anfang des 20. Jahrhunderts in den Städten Griechenlands entstanden ist. Hauptsächlich gespielt mit Busuki, Gitarre und Baglama und dem Klang verschiedener Tönleitern und Rhythmen, regt die Musik das Publikum zum Tanzen oder zum Nachdenken an! Die Lieder handeln über Leid, Armut, Unterdrückung, Hoffnung und Liebe, entstanden in den Hafenstädten Griechenlands und Kleinasiens an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert."

Literatur: Elias Petropoulos ("Schriftsteller und Ethnograph der griechischen Kultur", lebt in Paris) hat ein grundlegendes Buch verfasst: "Rebetiko: Die Musik der städtischen Subkultur Griechenlands" .
"Detailliert schildert Petropoulos das soziale Milieu und den Alltag der Rebetes: ihre Herkunft und Identität, ihr Leben zwischen Armut, Arbeitslosigkeit, Haschischkonsum und Kriminalität, ihr libertäres Ganovenethos und die rebellische Infragestellung bürgerlicher Gesellschaftsnormen - all das, was die Substanz der Rembetiko-Lieder ausmacht."
"Und allen gegenteiligen Behauptungen griechischer Nationalisten zum Trotz ist die Kultur der Griechen hybrid: eine reichhaltige, komplexe Verbindung von Elementen aus verschiedenen Kulturen. Genau deshalb erwies sich die rembetiko-Musik während der verschiedenen Phasen des fahnenschwingenden griechischen Nationalismus als gemeinsamer Bezugspunkt für Andersdenkende. Das rebetiko setzt sich radikal über alle Grenzen hinweg, über die anerkannten moralischen und gesetzlichen Normen." (Zit. http://www.greeklyrics.de/wissen/rembetiko.html)

Rebetico-Event Beispiel youtube.com Live dell'orchestra di musica rebetika Evi Evan al Kenako di San Lorenzo (novembre 2011)

 

Kabale feiert 20 jähriges Bestehen 2010

Das Kabale feierte sein 20 jähriges Bestehen mit Musik,inhaltlichen Veranstaltungen und einer Ausstellung. "Dazu sind alle eingeladen, die uns gut finden, gut finden was wir tun und uns auch in unseren politischen Entscheidungen unterstützen."

Am gleichen war ein Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft und auch vor dem Kabalegarten fuhren hupende Autos vorbei. Am Eingang zu Kabale/Lumière/T-Keller prangten gemalte Verbotsschilder.

Schild am Kabale-Eingang Red. Anmerkung: Das Schild rechts sollte unbedingt überdacht werden. Die Ausgrenzungen beginnen sich zu vergaloppieren.
Stattdessen sollte die wunderbare Stimmung im Kabalegarten doch ausreichen positiv zu überzeugen.

Auf einem anderen Schild war folgender Text zu lesen: "Liebe Gäste, Wir feiern hier das Kabale Sommerfest , nicht die FußballWM der Herren. Deswegem , müssen Eure Fanartikel und entsprechendes Gegröle draußen bleiben, Wer darauf keinen Bock hat, muss sich einen anderen Ort zum Feiern suchen."


3.7.10 Kabale Sommerfest und 20 jähriges , lauschig

Donnerstag 1.7. 19 Uhr im Roten Buchladen Vortrag und Diskussion mit Silke van Dyk (Soziologin und Aktivistin) zu Gegenstrategien als (neue) Systemressource? Grenzüberschreitung als Norm? - Problematisierung einer populären Zeitdiagnose.

Freitag 2.7.,
20 Uhr Erzählcafe mit dem Titel "Für´s Leben gestählt ?!" ins Kino Lumiere
Dort soll mit den Gästen und ehemaligen Kollektivmitgliedern Ines Pohl (Chefredakteurin der taz), Stefan Wetekam (Contentmanager beim Cornelsen Verlag) und einem aktuellen Mitglied des Kollektivs der Frage nachgegangen werden, ob die Erfahrungen aus kollektiven Arbeitszusammenhängen hilfreich für das spätere Leben, insbesondere Berufsleben, waren. Viele ehemalige KollektivistInnen arbeiten inzwischen in ganz "normalen" Berufen. Sind Chefredakteurin geworden, bei der Stadt angestellt oder bei Verlagen, haben Professuren angenommen etc. Waren ihnen die Erfahrungen aus Kollektivzeiten beim beruflichen Werdegang von Nutzen? Worauf konnten sie zurückgreifen? Und: Was erwartet die neue Kollektivgeneration? Sehen sie in ihrer jetzigen Situation ein Potential für die Zukunft? Mit der Form des "Erzählcafes" können alle gemeinsam diese Fragen bearbeiten. Die Gäste auf dem Podium fungieren dabei mit ihrer persönlichen Geschichte nur als Katalysator für eine offene Diskussion über Kollektive und ihren Nutzen. Moderiert wird das Erzählcafe von Anja Grigoleit, Journalistin beim NDR Hörfunk in Hamburg. Im Anschluss gibt es

22.30 Legendäre "Hipp-Bar"
(Party von und mit Ehemaligen) im Cafe Kabale mit Bad-Taste, Schnulzen, Ethno und Wünsch dir was. Der Eintritt ist frei

Samstag 3.7.:
15:00 Kinderspass Grillen Cocktails Chillen
19:00 Fuo Live draußen


http://fuofuo.net/fuomusik.html - online-Hörproben -

Aus der Not eine Tugend gemacht und aus Platzmangel auf zwei voneinander getrennten Bühnen gespielt.

Schrg gegenüber mit optimalem Blickkontakt zur Bühne Nr. 1, die Bühne Nummer 2

 

20:00 Best of "Triebstau" Theater von Kollektivista ... Zusammenschnitt von Aufzeichnungen
21:00 Open Stage im Lumiére / Karaoke
01:00 Party im Lumiére und Kabale

Vibes and Bass 2010

7. Mai 2010 ab 23 Uhr "Dubstep + Drum n Bass + UK-Garage / Live Vibraphone
VeranstalterInnentext: "Mr.T(onvibes), der auf seinem elektrischen Vibraphone unter anderem mit einem Game-Joystick kosmische Klänge improvisiert und dabei von den Djs El Ninho und EZ:Kiel unterstützt wird, die ausgewählte Scheiben aus den Genres Dubstep, Drum&Bass und UK-Garage zum Besten geben werden. Der englische Underground brodelt weiter. Der Dubstep Sound kann als die innovativste neue Musikform beschrieben werden, die in der letzten Zeit auf der Insel entstanden ist. Mr.T kam mit der Szene bei seinem 4jährigen Aufenthalt in Bristol in Kontakt. So ist es nicht verwunderlich, dass er bei seiner Rückkehr nach Göttingen auf El Ninho traf, der den neuen Sound als erster Dj der Stadt gemeinsam mit seiner DubMarine Kru auf die Tanzgemeinde losließ."

 

Mitarbeiterin der AusländerInnenbehörde wurde gebeten das Café zu verlassen

Mitarbeiterin der Ausländerbehörde fühlt sich im Kabale diskriminiert
> Siehe hierzu Gleichstellungsgesetz und Diskriminierung in der Ausländerbehörde

2.4.10 / Zurzeit finden zahlreiche Abschiebungen statt. Das bedeutet für die betroffenen Menschen, dass sie in der Nacht durch die Polizei und MitarbeiterInnen der Ausländerbehörde aufgesucht, in Autos verfrachtet und zum Abschiebeflughafen gebracht werden. Für Flüchtlinge bedeutet dieser Zustand ein Teufelskreis aus Angst, Trauma, schlaflosen Nächten. Betroffen sind insgesamt mehrere zehntausend Menschen in der Bundesrepublik. In Göttingen gibt es vielfache Pproteste gegen die Abschiebungen. Das Café Kabale präsentierte im März eine Ausstellung der Initiative "Kein Mensch ist illegal", die in mehr als 90 Plakaten auf die Zumutung Illegalisierter und Flüchtlinge im Alltag aufmerksam machte. Nun wollte eine Mitarbeiterin der Behörde, die für die Ausweisungen zuständig ist in genau denselben Räumlichkeiten frühstücken. Hierzu heisst es:
"Als eine Mitarbeiterin der Ausländerbehörde nun im Kabale an einem Sonntag morgen ihr Frühstück einnehmen wollte, zeigte sie sich unglaublich überrascht, als sie auf ihre Tätigkeit angesprochen und gebeten wurde, das Café zu verlassen. Sie sah sich dadurch dermaßen "diskriminiert", dass sie es für angebracht hielt, darüber Beschwerde beim Ordnungsamt einzulegen. Ein paar Tage später erreichte das Kabale ein offizielles Schreiben, in dem von einem "Verstoß gegen das Anti-Diskriminierungsgesetz" die Rede ist. Erstaunlich, wie pikiert jene Ausländerbehörde, deren Alltag darin besteht, Menschen ein sicheres Leben hier zu verwehren, sie aus ihren Lebenszusammenhängen zu reißen und in existenz- bis lebensbedrohliche Situation in ihnen zum Teil fremde Länder abzuschieben, reagiert, wenn ihr dafür einmal ein Frühstück vorenthalten wird."

Stellungnahme (Auszüge) des Café Kollektiv Kabale dazu, dass eine Mitarbeiterin der Ausländerbehörde zum Verlassen des Cafés aufgefordert wurde. 22.4.2010

(...) Es stimmt, dass ein Kollektivmitglied im März eine Mitarbeiterin der Ausländerbehörde gebeten hat, das Café Kabale zu verlassen. Und es stimmt auch, dass es mit ihrer Tätigkeit in der Ausländerbehörde zu tun hatte.
(...) Die Frau arbeitet in der Ausländerbehörde. Kraft ihres Amtes ist sie zuständig für die Entscheidung, ob jemand eine Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland erhält oder abgeschoben wird. Sie hat nicht irgendeinen Beruf, ist nicht einfach nur eine Angestellte der Stadt Göttingen. In der Vergangenheit hat die Art und Weise wie sie ihren Job erledigt, immer wieder für Aufsehen gesorgt. Aus diesem Grund war sie auch als Mitarbeiterin der Ausländerbehörde bekannt. (...)

Dass wir (neben anderen emanzipatorischen Ansprüchen) auch ein antirassistisches Café sind, hätte die Mitarbeiterin der Ausländerbehörde wissen können und müssen. Zu dem Zeitpunkt, als sie bei uns frühstücken wollte, hingen in unserem Café, gut sichtbar für alle, die Ankündigungsplakate für die Plakatausstellung "Kein Mensch ist illegal", die über zwei Wochen in unseren Räumen gezeigt wurde, aus. Diese Ausstellung thematisiert die Unmenschlichkeit deutscher Abschiebebehörden und ihrer Ausgrenzungspolitik.

Wenn die Mitarbeiterin es ernst meinen würde, mit der Aussage, sie sei keine Rassistin (...) sollte sie sich grundlegend Gedanken darüber machen, was sie 8 Stunden am Tag in ihrem Büro macht, um es danach fein säuberlich von den wenigen restlichen Stunden ihres Tages zu trennen. Es ist wohl auf Anhieb nachvollziehbar, dass Betroffene der Abschiebemaschinerie diese Trennung nicht machen können, dassdie Konsequenzen der deutschen Asylpolitik sie in all ihren Lebensbereichen verfolgen – auch dann, wenn sie ihre Sachbearbeiterin in einem für sie offenen Raum beim Frühstück begegnen. (...) Die vollständige Stellungnahme befindet sich auf der Kabale-Webseite

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Café in der ökonomischen Krise

30.6.08 / Im Juni 2008 startet das Café-Kollektiv Kabale einen Hilferuf, der in der Göttinger Drucksache vom 27.6.08 abgedruckt wurde.

Während zu den Frühstückszeiten am Sonntag, vor den Kinozeiten des nachbarschaftlichen Lumières oder den Parties der Laden voll ist (war! denn nun ist Sonntags zu) , wurde in diesem Hilferuf beklagt, in den übrigen Zeiten sei eine "gähnende Leere" festzustellen, "denn die Geschäfte laufen mies! Die Nachmittags-nen-Kaffee und die Abends-noch-ein -Bierchen Kundschaft bleibt aus".
Das Team betont dann aber auch noch einmal : Das Kabale schenkt nicht nur Kaffee aus, sondern bietet auch "Raum für verschiedenste Aktivitäten, seien es Parttys, Disskussionsabende, Lesungen Konzerte und Ausstellungen oder jeden Dienstag die Frauenkneipe. Wir verkaufen nicht nur irgendwas, wir achten darauf wo unsere Produktie herkommen. Unser Kaffee ist Fair Trade, viele Produkte sind aus biologischem Anbau und unsere Speisekarte bietet auch VeganerInnen Auswahl. Das Kabale ist eben nicht irgendein Café und das ist uns wichtig. Deswegen gibt es auch einiges was in unserer Kneipe keinen Platz hat, wie z.B. sexistische Anmachen, jede Form von Rassismus und Antisemitismus! Dem ismus Kapitalismus konnten wir bisher noch nicht die Tür weisen, was wir im Augenblick leider schmerzlich feststellen müssen.Um das Kabale erhalten zu können , sind wir daher auf Eure Unterstützung angewiesen! Also ran an die Burger, Kaffee schlürfen, Bierchen trinken, Spax mampfen, Tee trinken, Wein genießen, whatever... Es ist dringend, es ist wichtig und es ist gemütlich."

Anmerkung: Irgendwie scheint uns das keine ausreichende Strategie zur Gewinnung neuer Gäste zu sein. Vielleicht müßte sich auch der Betrieb und der Umgang mit Gästen verändern und nicht nur die Gäste?

lok_kabal2.jpg (17096 Byte)
Foto links: Blick auf die Theke im Kabale vor ein paar Jahren, rechts: Befreiungsschlag-Aufkleber Kabale. 2008 weiterentwickelt zum Zugständnis: Dem "Kapitalismus konnten wir bisher noch nicht die Tür weisen"

Unsere Lieblings-Anekdote zum Kabale:
Es gab eine Zeit in der das Café Kabale vom Lumière stärker kommezialisiert werden sollte ( vor mehr als 10 Jahren ..) und es entstand ein Streit darüber, wieviel Platz im Café Kabale politische Plakate und Aushänge in Anspruch nehmen dürfen. Von der Lumièreleitung wurde damals allenfalls das Stück Wand zwischen Theke und Durchgangstür zum Nebenraum zugestanden. Das rief empörten Protest hervor und wurde als Beweis dafür angesehen, dass hier ein politisches Projekt Profitinteressen geopfert werden sollte. Wer heute den Blick auf das entsprechende Wandstück richtet muß verdutzt feststellen, dass sich das Kollektiv inzwischen selbst und völlig freiwillig auf dieses Wandstück beschränkt hat, weil nicht mehr nötig ist.
Aber trotzdem:
Glücklicherweise blieb das Café Kabale damals nach massiver Intervention in den Händen des Kollektivs sonst würde da heute ein reines Kommerzprojekt sitzen, denn eigentlich sollte das Café damals an einen kommerziellen Betreiber verpachtet werden.


Anläßlich des Kabale Sommerfestes leer geräumter vorderer Raum des Café Kabale


Theke / Kabale


Hinterer Raum des Kabale: Bingo, Roter Salon, da gabs mal Swing , und Tango gabs da auch mal bis die Tango-gruppe wegen "gewisser Unsicherheiten des Caféteams" ihre Veranstaltungen einstellte.

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