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Anti-Islamismus / Islam

Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ)
Rechtsradikaler Anti-Islamismus
Göttinger Gruppen mobilisieren Protest

> Moschee in Göttingen - Auseinandersetzungen > Anti-Islamismus
> Auseinandersetzungen um Moscheebau (Ditib)in Göttingen

 

Veranstaltung der Göttinger Hochschulgruppe "Ration 21":
Syrischer Christ referiert: "Islam gehört nicht zu Deutschland"

21.11.18 / Abdul Memra, aramäischer Syrer, seit 7 jahren Christ, wettert mit Bibelzitaten für das Christentum und mit Koranzitaten gegen den Islam - dabei zitiert er frei in arabischer Sprache Aussagen des Koran mit Angabe der Suren (was die meisten natürlich nicht nachvollziehen können und das nur als Quellenkenntnis mißverstehen können). Die Hochschulgruppe Ratio 21, die auch gegen die Selbstbestimmung von Frauen über ihre Körper agitiert propagiert (siehe Artikel zum Protest 2018 dagegen) hat Abdul Memra in die Uni Göttingen eingeladen. Sie will den "offenen Diskurs an der Uni fördern und unterschiedliche Sichtweisen hörbar machen." am 29.11.18, 19 Uhr unter dem Titel "Gehört der Islam zu Deutschland?" Uni, ZHG 103
Memra versucht a) die Identität von Islam mit Scharia und b) die Unvereinbarkeit von Scharia und Grundgesetz darzustellen um anschließend die Unvereinbarkeit von Islam und Deutschland zu behaupten.
Allerdings erklärt er nicht, welche Interpretation der Korantexte er wählt, ddie hanbalitische, die hanafitische, die malikitische oder die der schafiitischen Rechtsschule. "Zwischen ihnen bestehen teilweise große Unterschiede, was Verständnis und Interpretation der Quellen angeht." (quelle)
Die Studigruppe aqut* „Aktion queer und trans*“ kritisiert Abdul Memra weil die „Ehe für Alle” als „Türöffner für Pädophile“ und Homosexualität als „Hurerei“ und „Abfall“ bezeichne und weist darauf hin es gäbe "Bemühungen diese Veranstaltung zu verhindern."

 

Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus jachad" will muslimische Veranstaltung verhindern
Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ)
November 2018 /

Ahmadiyya ist seit Jahrzehnten in Deutschland präsent.
Bereits 1966 trat Ahmadiyya, damals als einzige muslimische Organisation beim christlich-muslimischen Dialog in der Katholischen Akademie in Mannheim auf. Aus 1988 wird berichtet, waren Muslims in Göttingen, von denen damals die meisten einen Asylantrag laufen hatten und die im ehemaligen Astoria wohnten "(November 1981 Die Niedersächsische Landesregierung mietet das 150-Betten-Hotel "Astoria' in Göttingen, um Vietnam-Chinesen, die z.T. von dem Flüchtlingsschiff "Cap Anamur" kommen, unterzubringen." Stadtarchiv). In der Nachkriegszeit war die AMJ praktisch die einzige muslimische Organisation in Deutschland. Durch die Zunahme muslimischer Einwanderer vor allem aus der Türkei verlor die AMJ Ende der 70er Jahre an Bedeutung. In den letzten Jahren, so zB 2017 trafen sich zur „Friedenskonferenz“ immerhin jährlich 40.000 Muslime der Ahmadiyya in Karlsruhe.

Liberal , wertekonservativ bzw. "stockkonservativ", strikt gewaltlos
"Die weltweite Gemeinschaft der Ahmadiyya gilt als liberal, wenngleich wertekonservativ. Die Mitglieder legen den Islam streng nach den Vorschriften des Koran aus, bezeichnen sich selbst aber als reformistisch und offen. Gewalt wird strikt abgelehnt, mit Slogans wie „Liebe für alle, Hass für keinen“ oder „Wir alle sind Deutschland“ setzen sie sich für einen friedlichen Islam und Integration in Deutschland ein. (...) Viele Ahmadis stammen aus Pakistan, wo die Ahmadiyya ihren Anfang nahm, und wurden in ihrem Land verfolgt. Von vielen Muslimen werden sie nicht als Muslime akzeptiert. " (FAZ 2017)

Gegenwärtig verfolgt die AMJ das Ziel 100-Moscheen in Deutschland zu bauen.


foto: goest 1999
Samstag den 18. September 1999 am Marktplatz am Alten Rathaus in Göttingen. Eine auf dem Infotisch ausgelegte Schrift trug den Titel "Islam ist die destillierte Essenz aller Wahrheiten"

Ahmadiyya-Gemeinde in Göttingen
Die Ahmadiyya-Gemeinde in Göttingen hatte am 7.11.18 zwei Imame, zum öffentlichen Gespräch über den Koran eingeladen, die sich mit unterschiedlichen Auslegungen des Korans in verschiedenen Ländern und muslimischen Gruppen beschäftigten. Die muslimischen Theologen/Imame wurden in Frankfurt ausgebildet. In einer Pressemitteilung der Ahmadiyya heißt es.
"Viele der in der deutschen Öffentlichkeit kritisierten Aspekte so deren Darstellung stellten sich als Fehlinterpretationen heraus, die z. Teil politisch gewollt sind und von großen Bevölkerungsgruppen der Muslime durch die im Original arabische Sprache nicht selbst überprüft werden können. So gäbe es im Koran keine Aufforderungen zu Kampf, Krieg oder Gewalt. Friedfertigkeit und Liebe, statt Krieg und Hass sind zentrale Anliegen der Ahmadiyya Muslime:“ Liebe für alle, Hass für keinen“.
Von Veranstaltungsteilnehmer*innen wurden Fragen zum praktischen Zusammenleben der verschiedenen Kulturen für ein gemeinsames Leben in Deutschland gestellt. Das Gesprächsangebot der Göttinger Ahmadiyya Gemeinde zum besseren gegenseitigen Verständnis soll regelmäßig fortgesetzt werden.
(nach einer Pressemitteilung der Ahmadiyya 10.11.18)

Beobachter der Ahmadiyya finden deren theologisch fundierte Arbeit beachtenswert mit der Hoffnung, dass perspektivisch daraus eine qualifizierte Diskussion mit der theologischen Fakultät der Göttinger Universität entstehen kann. Bei der Versammlung am 7.11.18 waren u.a. auch zwei Göttinger Theologie Studenten anwesend.


"Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus jachad" will die muslimische Veranstaltung verhindern
Ein seit 2017 auftretendes "Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus jachad" - besteht aus dem Fachschaftsrat SoWi , "Association Progrés" und "Hochschulgruppe der Deutsch Israelischen Gesellschaft". Bei einer öffentlichen Kundgebung dieses Bündnisses Anfang 2018 aus anderem Anlass kamen ca. 10 Personen zusammen. Dieses "Bündnis" hatte gefordert, das Hotel Stresemann als Vermieter der Räumlichkeit solle der Ahmadiyya die Räumlichkeiten verweigern.
In einer Stellungnahme kritisierte das Bündnis die Haltung der Ahmadiyya zur Homosexualität und zum Thema Frauen. Um ihre Forderung zu untermauern zitiert das Bündnis eine kurze Passage eines Textes über das gesundheitliche Probleme des Verzehrs von Schweinefleisch, der 2007 von der Ahmadiyya gelöscht wurde.

Exkurs:
Die Zitiermethode des Bündnis ist die hohe Schule des Polit-Mobbings
Ahmadiyya verbreitet wie andere Religionen auch sicherlich etlichen Quatsch und darüber kann man sich gerne aufregen. Allerdings ist die Methode, Veranstaltungen verhindern zu wollen anscheinend eine Spezialität der Gruppen, die seit 2017 als "jachad-Bündnis" auftreten:
Dabei dämonisiert das Bündnis in diesem Fall die Ahmadiyya mit Zitaten wie z.B.: "Vor elf Jahren behauptete das Gemeindeblatt der Ahmadiyya Pankow sogar, der Konsum von Schweinefleisch verursache Homosexualität." Der Originaltext lautete "Hazrat Mirza Tahir Ahmad (möge Allah Gefallen an ihm finden und seiner Seele gnädig sein) äußerte in dem Zusammenhang, dass er den zunehmenden Hang zur Homosexualität mit dem Schweinefleischverzehr in unserer Gesellschaft in Verbindung setzt." Der gesamte Text wurde 2007 auf der Plattform der Ahmadiyyad gelöscht. >>web.archive.org Ausser diesem hanebüchenen Unsinn liest sich der Text allerdings wie eine heutzutage übliche Abhandlung über Ernährung, schädliche Inhaltsstoffe und Krankheitsgefahren beim Essen von Schweinefleisch.
Die Verhinderung einer Veranstaltung der
Ahmdiyyaversuchte das "Bündnis" zum zweiten mit einem Zitat aus der Ahmdiyya-Schrift "Die Frau im Islam" zu begründen. Dabei wird ein Zitat gebracht, in dem es heisst, die Frauenrechtlerinnen seien "nicht von Gott gesegnet" und das ginge auch mit Krankheiten einher. Genauso gut hätte man aber auch folgendes Zitat aus der gleichen Broschüre herausgreifen können, wenn man einen gegenteiligen Eindruck hätte vermitteln wollen: "Der Islam erhob seine Stimme gegen jene arabische Kultur, die die Frau als Sklavin hielt und ihr die Rechte verweigerte; er gab ihr alle Rechte zurück, derer sie beraubt worden war. Er befreite sie von dem demütigenden Zustand, in dem sie unter dem Deckmantel der Kultur und der Zivilisation getrieben worden war, nämlich als Spielzeug für die Befriedigung der Gelüste und Begierden des Mannes zu dienen." (S.4) Damit soll nicht dieser stockkonservativen Organisation Ahmadiyya das Wort geredet werden, es soll nur die Methode von Organisationen beleuchtet werden, die sich des politischen Mobbing bedienen um gezielt bestimmte Veranstaltungen zu verhindern während andernorts weitaus schlimmeres gesagt wird wozu sie schweigen.
Denn es ist erstaunlich, dass sie sich ausgerechnet nur über eine moslemische Organisation aufregen, ohne die vielen anderen religiöse Veranstaltungen zu bekämpfen, die gegen Schwule hetzen und die Frauen für untergeordnete Wesen halten.

 

2008 / Rechtsradikaler Anti-Islamismus

Alles in allem ein geschickter Schachzug der rechtspopulistischen Partei "ProKöln". Einerseits zieht sie ausländerInnenfeindlich gegen "Islamisierung" zu Felde. Andererseits weist sie (scheinheilig) auf den Antisemitismus in der islamistischen Ideologie hin und versucht damit einen Teil ihrer GegnerInnen im Antifabereich zu neutralisieren. Um durch diese Verwirrung hindurch gegen die Kampagne von ProKöln zu mobilisieren wird eine Veranstaltungsreihe im T-Keller mit detaillierten Themenstellungen durchgeführt.

30.8.08 / In Köln hat die rechtspopulistische Partei und Ratsfraktion "Pro Köln" eine Kampagne gegen den dort geplanten Bau einer großen Moschee forciert und will am 20 September 12 Uhr auf dem Kölner Heumarkt eine Kundgebung abhalten zu der u.a. der französische Rechtsradikale Jean Marie Le Pen angekündigt wird. Desweiteren sind angekündigt: FPÖ-Vorsitzender Strache , MdB und CDU Rechtsabweichler Henry Nitzsche sowie Filip Dewinter von der rassistischen Vlaams Belang / Belgien und andere.
"Pro Köln" ruft mit folgenden Worten zur Kundgebung auf: "Patrioten aller Länder, auf nach Köln! Es gilt, ein deutliches politisches Zeichen zu setzen: Gegen die Islamisierung und Überfremdung unserer Heimatstädte, für die den Erhalt unserer traditionellen Werte und unser vielfältigen christlich-abendländischen Kultur!"
Im Rahmen ihrer Ratspolitik schreibt Pro Köln "dass die Kölner Verwaltung und Politik jahrelang tatenlos die ausufernde Roma-Klau-Kids-Problematik aus Angst vor dem Vorwurf der Ausländerfeindlichkeit als quasi schicksalsbedingt hingenommen hat." Pro Köln fordert, dass "abgelehnte Asylbewerber und andere Illegale endlich konsequent abgeschoben werden. 5.000 zumeist illegale Roma, (...) kosten die Stadt Köln jährlich mindestens 30 Millionen Euro."
Und dann aber geradezu als grotesteke Realsatire folgt der Satz: "Die Bürgerbewegung pro Köln bekennt sich uneingeschränkt zu rheinischer Weltoffenheit und Toleranz. Besorgt fragen wir aber, ob der rheinische Charakter unserer Stadt nicht durch ungebremste Masseneinwanderung verloren geht. Im Gegensatz zu den Altparteien ist pro Köln nicht der Meinung, dass das Kölner Stadtbild künftig von Minaretten bestimmt werden soll. "

Bei der Mobilisierung gegen die Anti-Islam-Kampagne von "Pro Köln" sind Gruppierungen beteiligt, die die "islamistische Ideologie" wegen ihres Antisemitismus, Antiamerikanismus, Antiisraelismus, der Holocaustleugnung, Homophobie und Unterdrückung der Frauen kritisieren. Nun versucht die "Bürgerbewegung Pro Köln" ihren Anti-Islamismus mit Hinweisen auf die Kritik am Antisemitismus zu flankieren. Das ist eine zynische Verwirrtaktik, denn gegen den Antisemitismus der Islamisten haben die rechtsgerichteten Strömungen nichts einzuwenden. Angesichts dieser Verwirrtaktik muß es den mobilisierenden Gruppen ein wichtiges Anliegen sein, zwischen gerechtfertigter Kritik an islamistischer Ideologie und rechtsradikalem Anti-Islamismus zu unterscheiden.

Übrigens: 3.10.08 Tag der offenen Moschee (bundesweit) - z.B. Islamisches Kulturzentrum Al-Taqwa e.V., Weender Landstr. 76 / Annastraße ab 11 Uhr

2008 Göttinger Gruppen mobilisieren damals noch gegen Anti-Islamismus

Infoveranstaltungen zu Aktivitäten gegen den "Anti-Islam-Kongress" 19-21.9. in Köln.
Veranstaltet von den Gruppen "Redical M" / >>
http://www.redical.antifa.net/) und "Gegenstrom"

Mo. 8.9.08 T-Keller , "not my revolution!" - Regressiver Antikapitalismus von Nazis und IslamistInnen. Mit Referenten der Gruppe TOP-Berlin / 20h, (> Entstehungszusammenhänge von TOP )

12.9.08 T-Keller, 20 Uhr,"Rechtspop und Sündenbock" - RechtspopulistInnen und ihre Islamisierungsängste. Podiumsdiskussion mit Klaus Blees (Mitarbeiter im "Kompetenzzentrum Islamismus" der "Aktion 3.Welt Saar" ( Anmerkung Red.goest - Blees Webseite enthält allerlei Merkwürdigkeiten) und Bernhard Schmid (Autor und freier Journalist, u.a. für Lotta, Jungle World und ak – analyse+kritik, lebt in Paris)

15.9.08 T-Keller, 20 Uhr,"Infoveranstaltung zu den Aktivitäten gegen den "Anti-Islam-Kongress" in Köln. Hintergrundinformationen über die Akteure der "neuen Rechten". Mit AK Antifa Köln . Die Göttinger Gruppen Redical M und Gruppe Gegenstrom erklären, warum und wie sie an den Protesten in Köln teilnehmen und geben Infos zur Fahrt nach Köln.

Di. 16.9.08, DGB Haus, Obere-Masch-Str. 10 , 19.30 Uhr, From 1911 to 9/11 – Geschichte und Gegenwart des Islamismus. Mit Malte Gebert (Berlin, ehemals Göttingen GHG)

Bus aus Göttingen nach Köln und zurück (mehr Infos zur den Details gibts beim Kauf der Karte) Busfahrkarten sind ab sofort für 20€ im Buchladen Rote Strasse zu erwerben. (Für Menschen, die nach Köln fahren wollen, aber das finanziellen Gründen nicht können, gibt es einen "Sozialtarif" / Die Karte kostet dann 15€ )

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