Diversität
"Als besonders
relevante Dimensionen von Vielfalt gelten gegenwärtig soziale Kategorien
wie die Geschlechtszugehörigkeit, die soziale Herkunft, Ethnizität bzw.
Nationalität, aber auch das Alter, die Lebensweise, die körperliche Konstitution
sowie die Religionszugehörigkeit bzw. Weltanschauung. Daneben - und eng
damit verknüpft - werden auch z.B. die Position in Organisationen, die
Zugehörigkeit zu einer Berufsgruppe oder der Arbeitsort für wichtige Dimensionen
der Vielfalt gehalten. Diese Kategorien werden als Effekte sozialer Konstruktionen
begriffen, entlang derer sich Macht- und Ungleichheitsverhältnisse manifestieren
(können)."
(Diversitätsforschung
Uni Gö)
Das Institut für
Diversitätsforschung Uni Göttingen
Forschungsprojekte
z.B.
-- Die Bedeutung sozialer Diversität für nachhaltige Landnutzungsinnovationen
am Beispiel des Vanilleanbaus in Madagaskar"
-- Forschungsprojekt:
"How, when and why universities respond to diversity: a case study at
University of California, Berkeley - eine Fallstudie
-- Forschungsprojekt:
"Frauen in Top-Management-Teams"
-- Forschungsprojekt
"Hochschulbildung für alle! Motivationen und Karrieren von nicht-traditionell
Studierenden"
>> Institut
für Diversitätsforschung
Biodiversität
/ Ökologie
Zentrum
für Biodiversität und Nachhaltige Landnutzung
Biodiversität und der Nachhaltigkeitsforschung in Lebens- und Gesellschaftswissenschaften
widmet sich dem Problem Bevölkerungswachstum, nachhaltiges Ressourcenmanagement
und Biodiversität in Einklang zu bringen . Dabei wird eine Zusammenarbeit
angestrebt von: Agrarwissenschaften, Biologie und Psychologie und für
Forstwissenschaften und Waldökologie.
Biologische
Diversität im Studium
"Wenn Sie sich für Tiere und Pflanzen und deren evolutionäre
Entstehung interessieren und ihnen Naturschutzbiologie und ökologische
Fragestellungen vertraut sind, dann erlernen Sie hier in Göttingen die
Methoden und Kenntnisse, um moderne Biodiversitätsforschung zu verstehen
und anzuwenden. Feldforschung, molekulare Techniken und computergestützte
Ökosystemforschung finden Sie in einem Studiengang. Der Bachelor Abschluss
qualifiziert für unsere englischsprachigen Masterstudiengänge mit ökologischer
und biologischer Ausrichtung.
Bio Diversität
sinkt durch intensive landwirtschaftliche Nutzung
Eine überregionale Studie von rund 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern
mit Beteiligung der Universität Göttingen.
fand heraus, dass sich die Artenangleichung nicht parallel zur Nutzungsintensivierung
entwickelt, sondern sich die Artengemeinschaften schon bei einer moderaten
Bewirtschaftung überregional auf die gleichen wenig anspruchsvollen Generalisten
reduziert. "Schon bei einer geringen Intensivierung der Wiesen- und Weidennutzung
ist für viele Arten in Flora und Fauna ein Überleben nicht mehr möglich",
erläutern die Göttinger Agrarökologen Prof. Dr. Teja Tscharntke und Dr.
Catrin Westphal. "Schließlich bleiben nur noch die Arten übrig, die keine
allzu großen Ansprüche an Futterpflanzen und Umweltbedingungen stellen."
Neu ist vor allem die Erkenntnis, dass diese Gleichschaltung der Arten
über verschiedene Landschaften und Regionen hinweg eintritt und somit
den Artenreichtum auf regionaler und nationaler Ebene reduziert. Diese
Veränderungen können wichtige Ökosystemleistungen wie die Bestäubung und
die biologische Schädlingskontrolle beeinträchtigen, Originalveröffentlichung:
Martin M. Gossner et al. Land-use intensification causes multitrophic
homogenization of grassland communities. Nature 2016.
Unternehmensinitiative
„Charta der Vielfalt“
Sorry - aber die Politik
der Vereinsmitgliedsfirmen ist hochgradig moralisch anzweifelbar. Das
reicht von BP - Umweltkatastrophen mit Tankern, BASF Glyphosat, über
Atomkraftwerke bei Siemens, Pharmalobbyismus bei Bayer und Novartis, geknechtete
Mitarbeiter*innen bei der Commerzbank, Ausbeutung durch adidas-Firmen
in Asien, zur Deutschen Bank muß man wohl gar nichts mehr sagen.
Es kann daher kaum eine Freude sein, dass diese Charta unterschrieben
wurde die lediglich Diversität mit wirtschaftliche Ausnutzung unterschiedlicher
Fähigkeiten versteht.
Der Charta der
Vielfalt e.V.. ist von Großunternehmen dominiert:
Mitglieder sind:
adidas, BASF, Bayer, BMW, BP, Commerzbank, Deutsche
Bank, Daimler, DHL, Telekom, Siemens, Deutsche Bahn, Novartis, Henkel,
SAP .
Geschäftsführerin
ist seit März 2011 Aletta Gräfin von Hardenberg. Sie war seit 1980 bei
der Deutschen Bank, von 2000 bis Februar 2011 war sie als "Director
für das Diversity Management bei der Deutschen Bank.
U.a. heisst es in
der Charta:
"Wir können wirtschaftlich nur erfolgreich sein, wenn wir die vorhandene
Vielfalt erkennen und nutzen. Das betrifft die Vielfalt in unserer Belegschaft
und die vielfältigen Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden sowie unserer
Geschäftspartner. Die Vielfalt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit
ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Talenten eröffnet Chancen für
innovative und kreative Lösungen. (...) Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität,
ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter,
sexueller Orientierung und Identität. Die Anerkennung und Förderung dieser
vielfältigen Potenziale schafft wirtschaftliche Vorteile für unsere Organisation."
Oberbürgermeister
Rolf-Georg Köhler hat für die Stadt Göttingen diese Charta unterzeichnet
und am 24.11.16 "die offizielle Urkunde zum Engagement der Stadt
(...) aus den Händen von Aletta Gräfin von Hardenberg entgegengenommen".
Die Grünen im
Rat bzw. Ratsfrau Dagmar Sakowsky kommentieren diese Unterzeichnung am
18.11.16 u.a. mit folgenden Worten: mit dem Hinweis,
es gehe ihnen darum, die Stadtverwaltung und deren Tochterunternehmen
vielfältiger und bunter zu machen", "Da, wo es um Personal geht, muss
es auch um Gleichstellung und Inklusion gehen. Inklusion verstehen wir
dabei dem Diversitätsansatz folgend als Oberbegriff für die Vielfältigkeit
der Menschen." Daher begrüßen die Grünen im Rat der Stadt Göttingen
die Unterzeichnung der Charta der Vielfalt ausdrücklich. Dabei
sei auch wichtig, auf "Gleichstellung in städtischen Beteiligungen" zu
achten, Diversität solle ausdrücklich in den Zielvereinbarungen mit den
städtischen Beteiligungen vorankert werden.
Diese Ziele in Ehren,
aber etwas kritischer mit dem Charta e.V. umzugehen wäre doch angebracht
gewesen.
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