Weihnachtsgeschichte
in 8 Dialekten >
Weihnachtsseite
Der
Stall in Betlehem mit großen Puppen auf dem Weihnachtsmarkt
Es
ist immer die gleiche Geschichte, aber in jedem Dialekt ist sie anders - zur Anschauung
was da passiert unsere Übersetzung ins Hessische Die
Weihnachtsgeschichte im Orginal Es
begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass
alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah
zur Zeit, da Cyrenius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich
schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa,
aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem,
weil er aus dem Hause und Geschlecht Davids war, damit er sich schätzen ließe
mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren,
kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte
ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum
in der Herberge. Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den
Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen,
und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und
der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große
Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren,
welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen:
ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und
alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten
Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen
seines Wohlgefallens. Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen
die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte
sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend
und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie
es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde
gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten
gesagt hatten.Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört
und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. |
Die
goest-Übersetzung auf hessisch
Übersetzung von G. Schäfer:
De Kaiser Augustus
hot emol alle Leut zähle lasse wolle. Des war glaab ich die
Zeit in der de Cyrenius Statthalter in Syrien war. Un jeder hot
sich dann dort zähle losse wo er gewohnt hot. De Josef nadürlich
aach. Der hot in Nazareth gewohnt und mußt destewechen extra
noch Bethlehem dabbe.
Also iss er dann zusamme mit seiner Fra, de Maria do hie. Die Maria
war allerdings schwanger domols. Unnerwegs gings mit der Geburd
los und die arm Maria mußt des Kindche in em Stall uf die
Welt bringe, weil se echt nix anneres zum Übernachte gefunne
habbe. Es war e gesund Bubche. Dann habbe se des Bobbelche schee
in Winnele eugepackt und in so e Fudderkripp im Stall eneugelegt.
Do hots dann geleje wie innere Wiesch.
In de Näh von der Hütt warn a paar Hirde uff de Weid.
Un uff oomol is dene en Engel erschiene, der hot so doll geleuchtet
dass die Hirde ganz schee mit de Angst zu due gekriecht habbe. Abber
der Engel hot gonz ruhisch gesacht "Hört uff zu bibbern,
guckt emol, ich hab euch doch e freudisch Nachricht zu überbringe
- do werd ihr gleich Aaache mache: Euch is nämlich de Heiland
geborn worn, de Christus! Gell do guckt ihr. Den könnt ihr
übrigens in so ner Kripp finne, hier in de Näh.
Herrjeh und dann war was los, dann sin noch mehr Engel erschiene
und do habbe die himmlische Heerschare gejubelt und getobt und gesunge
"Ehre sei Gott in der Höh" und so. Also dann habbe
sich die Hirte nit länger lumpe losse un sin losgezooche noch
Bethlehem . Un do habbe se gesehe: taatsächlich, do war die
Maria mit dem Klaane in de Kripp in em Stall.
Die Hirde hadde natürlisch nix Besseres zu due als die Geschichd
mit dem was der Engel do erzählt hot gleich überall und
jedem weiderzuerzähle, ders nit wisse wollt. Die Leut habbe
sich nur gewunnert dodrübber aber die Maria hots einfach aagehört
und in ihrm Herze behalde.
Dodenoch sin die Hirte wieder abgezoche aber sie habbe die gonz
Zeit den Herrn gelobt und gepriese und überhaupt alles was
se gehört und gesehe habbe.
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2008
Literarisches Zentrum Göttingen
, 15.12.2008 , 20 Uhr
Literarisches Zentrum 2008
Der Klassiker vor
Weihnachten veranstaltet von City Pastoral St. Michael und Literarischem
Zentrum. Wieder wird die Weihnachtsgeschichte in 8 Variationen gelesen.
Mit dabei Pastor Wackernagel und Jesuitenpater Lautenbacher. Sowie die
DT-Schauspieler Nikolaus Kühn, Andrea Strube, Lorenz Liebold und Eleonore
Bircher, außerdem Martin Maecker und John Coates vom JT und Rolf-B. Klieme,
Präsident der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Zu hören sind
Schwäbisch, Sächsisch, Thüringisch, Berlinerisch, Schwizzerdütsch, Oberbayrisch,
astreines Wuppertalisch sowie allerfeinstes Denglisch. Eine Benefizveranstaltung
zugunsten der Mobilen Wohnberatung der Freien Altenarbeit Göttingen e.V.
In Kooperation mit Deutsches Theater, Junges Theater, sowie Buchhandlung
Otto Schwartz. VVK 12,50/8,50 AK 13,50/9,50.
2007
Am Montag, 17.12.07 , 20 Uhr lasen im Literarischen
Zentrum insgesamt 8 Schauspieler die Weihnachtgeschichte aus dem Lukasevangelium
in einem Dialekt vor.
Mit der Benefiz-Veranstaltung "Die Weihnachtsgeschichte in 8 Dialekten"
konnten Kinderbücher und Spiele im Wert von 1.000 €
für kranke Kinder in der Uniklinik (Neurologie) gekauft werden. Wenn
es nach den Veranstaltern geht könnte "Die Weihnachtsgeschichte in
8 Dialekten" ähnlich wie "Diner for One" jedes Jahr wiederholt werden
so dass sie einfach dazugehört irgendwann. Um Abwechslung reinzubringen
könnten sich jeweils andere Institutionen und Menschen, die das kulturelle
Bild der Stadt prägen, beteiligen.
Stefan
Dehler, DT, Andreas
Döring, JT: rheinisch, bergisch,
Johannes
Granzer, DT: bayerisch, Ingrid
Dormann, DT: hamburgisch,
Paul Matzke, JT: berlinerisch,
Brit
Kirstin Hennig, JT: schwäbisch Pater
Graab von der Citykirche St. Michael: lateinisch,Jan
Reinartz, JT: mecklenburger Platt ,
Christoph
Huber, DT: schweizerisch - Reihenfolge stimmt nicht ganz mit dem Bild überein)
Diese
Art, die Weihnachtsgeschichte im originalen Bibeltext zur Weihnachtszeit unter
die Leute zu bekommen ist auch andernorts inzwischen recht verbreitet, eine Liste
der Dialektformen gibt es im Internet. Die Kirche will "rausgehen"
, auf die Leute zugehen, neue Formen finden die Leute wieder in Kontakt mit der
Kirche zu bringen. Die meisten BesucherInnen haben aber wahrscheinlich nicht so
viel mit der Kirche am Hut und werden bei dieser Veranstaltung eher den Spass
geniessen, Schauspielern und anderen beim Vortragen von Dialekten zuzuhören.
Falls jemand
keinen der Dialekte versteht und sich nicht mehr an die Weihnachtsgeschichte erinnert
, sie ist in "bibel
online" nachzulesen. Ein weiterer Grund, die Veranstaltung zu besuchen und
Eintrittsgeld dazulassen ist, dass ider Erlös aus dem Benefiz in Form von
Büchern und Spielen z.B. ans Frauenhaus Göttingen
e.V. geht. Das passt gut zu Weihnachten, da bekanntermaßen an Weihnachten
viele Familientragödien passieren. Die Frauen, die wegen familiärer
Konflikte und gewalttätigen Ehemännern aus ihrer Wohnung flüchten
und eine schützende Unterkunft suchen bringen meistens Kinder mit . Für
diese Kinder sollen Bücher und Spiele angeschafft werden, damit sie in der
Zeit, die sie im Frauenhaus verbringen ein bißchen was zum lesen und spielen
haben. Bilder
von der Veranstaltung 2007
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