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Stadtgeschichte und Stadtarchäologie

Marktbrunnen 2013
Ausstellung Stadtgeschichte von 1600 bis 1800 2009
Tilly im Dreißigjährigen Krieg in Göttingen

Archäologische Funde am Stiftsplatz in Nörten-Hardenberg 2016
Franziskanerkloster am Wilhelmsplatz (Alte Mensa) 2015
Steinzeitlichen Siedlung in Rosdorf 2016
Der Gruftfund aus der Paulinerkirche

> Städtisches Museum
> Stadtarchäologie , Funde auf dem "Lünemanngelände"
> Institut für Archäologie

 

Franziskanerkloster am Wilhelmsplatz (Alte Mensa)

Im Zuge der Umbauten an der Alten Mensa am Wilhelmsplatz erfolgten viele archäologische Funde, die zum Leidwesen der Bauleitung den Fortschritt der Arbeiten unterbrachen.

Friedhof des Franziskanerklosters

2015 / Bei Arbeiten an der Rückseite des Gebäudes im Hof an der Barfüßerstraße waren archäologische Funde ans Tageslicht gekommen, darunter Knochen, Scherben und Mauerreste. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Göttinger Unternehmens Streichardt und Wedekind legten unter anderem bislang mehr als 70 menschliche Skelette frei – wahrscheinlich von Mönchen des Franziskanerklosters, das sich zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert dort befand. Darüber hinaus stießen sie nun auf Siedlungsreste aus der Zeit vor dem Kloster. Bei einem ersten Öffentlichkeitstermin im Oktober besichtigten rund 600 Interessierte die Ausgrabungsstätte.

Am Sonnabend, 21. November 2015, und Sonntag, 22. November, jeweils zwischen 10 und 16 Uhr bestand erneut die Möglichkeit zur Besichtigung , die Archäologinnen und Archäologen standen für Fragen zur Verfügung. Besucherinnen und Besucher können sich die AusgrabungsstätteIn der Alten Mensa inklusive des Kinosaals im Gebäude entstehen Tagungs- und Veranstaltungsräume.

Wo heute junge Leute auf der Wiese herumliegen, befanden sich früher Gräber des Klosters (C) .

Mai 2016 / Dass nun auch im Bereich der rötlich eingefärbte Fläche zwischen A und L unmittelbar vor dem Gebäude der Alten Mensa ein Skelett gefunden wurde überraschte.


foto: goest / Ausgrabung vor dem ehemaligen Eingang zum Bluenote

Etwas gruselig die Vorstellung, dass man beim Besuch des Bluenote stets über eine Grabstätte unter dem Eingang hinweggegangen ist


foto: goest

 

Steinzeitlichen Siedlung in Rosdorf

26.7.16 / Die größte untersuchtesteinzeitliche Siedlung Niedersachsens liegt in Rosdorf. Durch die Neugestaltung des Geländes an der Anne-Frank-Schule können jetzt die Ausgrabungen weitergehen. Sie sollen weiteren Aufschluss über die über 7000 Jahre alte Siedlung geben. Das Grabungskonzept und erste Ergebnisse präsentiert der Landkreis Göttingen bei einem Pressetermin am Donnerstag, 28.07.2016, um 15.30 Uhr in Rosdorf, Hinter den Höfen 14. Landrat Bernhard Reuter, Erste Kreisrätin Christel Wemheuer, Bürgermeister Sören Steinberg, Kreisarchäologin Dr. Andrea Bulla und Grabungsleiter Dr. Eberhardt Kettlitz werden vor Ort für Fragen zur Verfügung stehen. Bereits in den 1960/70er Jahren gelang es im Süden dieser Liegenschaft und in der im Osten angrenzenden "Neubausiedlung" Abschnitte einer steinzeitlichen Siedlung genannt "Mühlengrund" archäologisch zu untersuchen. 64 Hausgrundrisse und zahlreiche Gruben der "Linienbandkeramischen Kultur" (5500-4900 vor Chr.) konnten dokumentiert werden.

 

Marktbrunnen - Unerforschter Untergrund mit Überraschungen

17.10./13 / Bei der Erneuerung des Marktplatzes wurde im Oktober 2013 ein alter Brunnen entdeckt, der freigelegt und von der Stadtarchäologie dokumentiert und bewertet wurde.


Übersichtsbild aus zusammengesetzten Einzelfotos der gesamten Szenerie / Foto: Roland Laich ©

17.10.13 / Text Stadt PM / Die Dokumentation der bei Bauarbeiten auf dem Göttinger Marktplatz entdeckten Brunnen-Fundamente ist abgeschlossen. Die Ausgrabungen werden jetzt mit Erdreich, u.a. mit Flüssigboden, abgedeckt, damit die Pflasterungsarbeiten vor dem Alten Rathaus wieder fortgesetzt werden können. Der ganz überwiegende Teil der archäologischen Funde ist, wie jetzt feststeht, wenig älter als 110 Jahre. Die bis zum 15. Oktober andauernden Freilegungsarbeiten erbrachten die Fundamente des ehemaligen Marktbrunnens, der ursprünglich mittig auf dem Marktplatz stand. Bei den freigelegten Bruchsteinmauern (A) handelt es sich um das Fundament des Gänselieselbrunnens, der hier 1901 errichtet wurde. Der gewölbte „Gang“ enthielt die Wasserzuleitung (B), ein zweites, tieferliegendes Gewölbe (C) die Ableitung des Wassers. Bereits seit 1568 stand mittig auf dem Marktplatz ein Brunnen. Reste des runden Bassins aus Sandstein mit einem Durchmesser von 8,70m sind ebenfalls in der Grabung erfasst worden (D).

Zur Frage einer dauerhaften Präsentation der Ausgrabungen meinte die Göttinger Stadtarchäologin Betty Arndt (Foto rechts) am Donnerstag, 18. Oktober:“ Aus archäologischer Sicht ist es nicht erforderlich, die Fundamente, die immer unter der Erde gelegen haben und nie auf Sicht gebaut waren, zu zeigen. Der Brunnen, den diese getragen haben steht in voller Schönheit noch da, nur an etwas anderer Stelle.“
betty_arndt.JPG (6013 Byte)
Foto 2003 / bei Ausgrabung gutingi

Die Option, die Reste des alten Sandsteinbassins (D) später teilweise dauerhaft zu präsentieren, bleibt nach Mitteilung der Stadt erhalten. Einige wenige Steine des Fundamentes sind inzwischen entfernt worden, um die notwendigen Höhen für die Neupflasterung zu ermöglichen. Außerdem hat die Stadtarchäologie der Einbringung eines sogenannten Energie-Pollers zugestimmt, der Stromanschluss sowie Wasserzu- und -ableitung für Nutzungen des Marktplatzes ermöglicht. Hierfür wurde die Standortwahl so optimiert, dass nur ein minimaler Eingriff in die historischen Fundamente nötig wurde. Bei den Arbeiten zur Vorbereitung der Neupflasterung des Marktplatzes war am 08.Oktober ein Gewölbe aufgefunden worden. Es zeigte sich, dass eine archäologische Untersuchung unumgänglich ist. Die Stadt beauftragte eine archäologische Grabungsfirma, die noch am selben Tag gegen Mittag die Arbeiten aufgenommen hat. Außerdem haben zwei Mitarbeiter/innen der Stadtarchäologie mitgewirkt.

Foto F. Wedekind SWA Archäologie : Aufsicht auf die Brunnenfundamente: Der rot markierte Bereich stammt aus dem Jahr 1901, der grüne Bereich aus dem Jahr 1568. A) Fundament des Brunnenbeckens des Gänselieselbrunnens von 1901 B) Gewölbe in dem die Wasserzuführung verlief C) Gewölbe für den Wasserablauf D) Rest des Brunnenbeckens von 1568. Er ist durch zwei jüngere Brunnenbauten (1800 und 1901) bereits zur Hälfte entfernt. /


Göttinger Stadtgeschichte von 1600 bis 1800 im Spiegel neuer archäologischer Funde

Sonderausstellung 8.2. -3.5.09 im Museum Ritterplan 7-8, Öffnungszeiten Di - Fr 10 -17 Uhr / Sa und So 11 -17 Uhr

Im Zentrum der Ausstellung stehen die zahlreichen archäologischen Grabungsfunde aus der Zeit zwischen 1600 und 1800, die bisher noch nie der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Ob Kanonenkugeln oder Gruftbestattung, Zahnbürste oder Senftöpfchen.

Archäologische Grabungsfunde aus der Zeit zwischen 1600 und 1800

Bild oben:

Historische Zahnbürste .. Borsten fehlen, und gezogene Zähne

 

 

 

Bild unten: Feuersteine und Metall zum Feuerschlagen und ein Zunderschwämmchen oben links um mit den Funken Glut zu erzeugen.

 

 

 

 

 

Archäologie des 18. Jahrhunderts am Beispiel Weender Str. 48

So. 22.2.09 Vorstellung eines hochwertigen Fundbestandes aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges Vortrag von Kai Gößner 15.00 Uhr Eintritt: 1,50 €

Bei der Sanierung des Hauses Weender Straße 48 fand man einen Brunnen. Der Brunnen stammte aus der zweiten Hälfte des 13 Jahrhunderts, der wohl bis zum Jahr 1760 benutzt wurde, dann aber mit Müll und Abfällen zugeschüttet wurde. Darin wurde das teure neue Geschirr einer offensichtlich reichen Familie gefunden.

 

Göttingen verändert sein Gesicht - Stadtentwicklung im 18. Jahrhundert

So. 1.3.2009 Vortrag Ausgegraben! Sonderausstellung Stadtarchäologie Göttingen verändert sein Gesicht - Stadtentwicklung im 18. Jahrhundert Vortrag von Dr. Ernst Böhme 15.00 Uhr Eintritt: 1,50 €

"In den rund 150 Jahren zwischen dem Ende des Dreißigjährigen Krieges und dem Beginn des 19. Jahrhunderts hat sich das Stadtbild von Göttingen grundlegend geändert. Als Folge der Kriegserfahrungen wurden zunächst die Festungsanlagen nach französischen Vorbild massiv ausgebaut. Tiefe Eingriffe in das innere Gefüge der Stadt brachte dann die Gründung der Universität mit sich. Nicht nur, dass für die neuartigen Bedürfnisse der Professoren und Studenten Gebäude wie der Reitstall und das Accouchierhaus neu errichtet werden mussten, auch die städtische Infrastruktur wurde grundlegend modernisiert: das Straßennetz wurde ausgebaut, neue Friedhöfe angelegt, der Wall zur Promenade umgestaltet und die alten Stadttore abgebrochen. Nach einem rasanten Modernisierungsprozess beherbergte Göttingen um 1800 dann nicht nur die bedeutendste Universität Deutschlands, sondern zeigte Einheimischen und Fremden auch ein ansehnliches Stadtbild. "


Tilly im Dreißigjährigen Krieg in Göttingen

 

So. 15.3.2009 Vortrag von Dr. Rudolf Saller.
"Dabei steht vor allem der Dreißigjährige Krieg im Mittelpunkt, die größte Katastrophe für die Menschen im 17. Jahrhundert. In dieser langwierigen und schrecklichen militärischen Auseinandersetzung kämpfte Tilly als einer der erfolgreichsten Feldherrn auf Seiten der katholischen Liga.

Im Mai 1626 eroberte er zunächst Hann. Münden, wobei es zu einem schrecklichen Blutbad kam. Ab Juni wurde Göttingen eingeschlossen, belagert und beschossen, bis die Stadt nach großen Leiden am 2. August kapitulierte." Eintritt: 1,50 €

 

Trinkgefäße und Whisky des 17. und 18. Jahrhunderts

Mi. 18.3.2009

Archäologisches Whiskyseminar für 40 Personen Hans Strenge, Betty Arndt M. A. und Andreas Ströbl M. A. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Archäologische Forschung Göttingen e.V. Termin:

Zeit: 18.00 Uhr Kosten: 25,00 EUR pro Person (Karten an der Museumskasse)

 

Der Gruftfund aus der Paulinerkirche

Mi. 22.4.2009 Expertengespräch in der Ausstellung für 30 Personen Dr. Birgit Großkopf und Andreas Ströbl M. A. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Archäologische Forschung Göttingen e.V. Termin: Mi. 22.4.2009 Zeit: 18.00 Uhr Eintritt: 1,50 EUR pro Person Anmeldung: 0551/400-2843 museum@goettingeAusgegraben! Sonderausstellung Stadtarchäologie

2002 wurde bei Bauarbeiten in der Paulinerkirche ein gemauertes Gewölbe mit Sargresten gefunden. 1744 bis 1796 wurden in der Paulinerkirche "hochrangige Universitätsangehörige und Studenten vornehmer Herkunft" begraben. Bei dem gefundenen Skelett handele es sich um einen Mann von 20-25 Jahren mit einer krankhaften Verkrümmung der Wirbelsäule. "Nach Eintragungen in den Kirchenbüchern könnte es sich um einen 24 jährigen Studenten namnes von Schwanenwede" gestorben 1766 handeln. (Nach dem Text der Informationstafel in der Ausstellung)

 

Die AkteurInnen der Ausstellung


linkes Bild: Sonja Girod M.A. (wiss. Volontärin, Betreuung der Sonderausstellung) , Betty Arndt M. A. (Stadtarchäologin) und Dr. Ernst Böhme (Leiter des Museums und des Stadtarchivs) an Mikroskopen unter denen Nahrungsmittelreste, Körner etc. aus archäologischen Funden untersucht werden können. Rechtes Bild: Betty Arndt vor einer Illustration.

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Archäologische Funde am Stiftsplatz in Nörten-Hardenberg

4.1.16 / Insbesondere die bis auf zwei Meter Höhe im Boden erhaltene Krypta sorgte für überregionale Aufmerksamkeit in archäologischen Fachkreisen und der breiten Öffentlichkeit. Auf dem Stiftsplatz in Nörten-Hardenberg steht seit 1894/95 der neoromanische Kirchenbau vom Dombaumeister des Bistums Hildesheim Richard Herzig. Im Zuge einer umfangreichen Umgestaltung des Platzes wurden 2014 baubegleitende und -vorbereitende archäologische Untersuchungen durchgeführt. Der Standort war durch viele Zeiten hindurch ein beliebter Siedlungsplatz. Die ältesten geborgenen Funde datieren in das 2./3. Jahrhundert nach Christus. Aus der Anfangszeit des Archidiakonats, welches wohl bis in das 8. Jahrhundert zurückreicht, konnten ebenfalls Keramikfragmente geborgen werden. Die archäologischen Untersuchungen lieferten auch Erkenntnisse zur Anfang des 12. Jahrhunderts erbauten Kirche und zu weiteren Gebäuden des 1055 gegründeten Petersstiftes. Bereits wenige Zentimeter unterhalb der abgetragenen Asphaltschicht zeigten sich erste Mauerzüge der in ihren Ursprüngen romanischen Vorgängerkirche. Der Grundriss konnte nahezu vollständig rekonstruiert werden. Mehrere Fußböden belegen eine Nutzung des Gotteshauses vom 12. bis in das 19. Jahrhundert. Bereiche der Wände, in denen sich bauliche Details und Putzreste erhalten haben, erlauben Rückschlüsse auf das Kircheninnere durch diverse Phasen der fast 800jährigen Nutzung. Die nahezu komplett zu rekonstruierende Krypta wurde zu etwa einem Drittel bis auf den romanischen Kalkestrichboden freigelegt. Sie war trotz Brandschäden bis auf zwei Meter Höhe im Boden erhalten. Ihre Verfüllung mit dem Schutt des darüber befindlichen Chores ist historisch auf das Jahr 1626 datiert, als Truppen des Braunschweiger Herzogs Christian des Tollen Nörten fast vollständig niederbrannten. In seinem Vortrag erläutert Frank Wedekind auch, wie sich dieser historische Moment der Plünderung aufgrund der archäologischen Befunde und Funde rekonstruieren lässt. Nach der Zerstörung wurde die Kirche wieder aufgebaut. Um 1700 war der kreuzförmige Ursprungsbau weitgehend wiederhergestellt. Das Erzbistum Mainz scheute keine Kosten, um seinen nordöstlichen Vorposten zu halten. Von Nörten aus wurde dann im Zuge der Gegenreformation das Eichsfeld rekatholisiert.

Am Montag, 09.01.2017 berichtet der Göttinger Archäologe Frank Wedekind (Streichardt & Wedekind Archäologie) ab 19.30 Uhr im GDA Wohnstift, Charlottenburger Straße 19 von seinen Ausgrabungen an einem der ältesten Kirchenstandorte in Niedersachsen. Gesellschaft für Dienste im Alter mbH (GDA) Wohnstift Göttingen Charlottenburger Straße 19 Eintritt: 5,00 Euro