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Schweinegrippe

Nach Panik bei der Vogelgrippe jetzt eher Verharmlosung

Mißtrauen gegenüber Pharmaindustrie
2009 Pandemie Informationspolitik
2009 Verbreitung der Schweinegrippe
2011 H1N1 / Todesfälle
Gesamtbewertung 2009

> Gesundheitsamt Göttingen 2009

>> LandesGesundheitsamt
>> Paul Ehrlich Institut (Impfstoffe)
>> Bundesinstitut Risikobwertung
>> Infektionsschutzgesetz

> Vogelgrippe
> Coronavirus 2019/2020/
> Corona Göttingen aktuell

 

2009 Schweinegrippe
Nach Panik bei der Vogelgrippe 2005 jetzt eher Verharmlosung

20.7.09 / Die beteiligte Behörden schienen 2009 einerseits bemüht zu sein, Unruhe oder gar Panik zu verhindern, andererseits orientierten sie auffällig in Richtung auf Massenimpfungen. In Bezug auf die Göttinger Informationspolitik ist ein Rückblick auf die Katastrophenpolitik im Zusammenhang mit Tschernobyl sinnvoll. Auch da wurde die Bevölkerung lediglich als medial zu beruhigendes Objekt verstanden - mehr nicht.
Ausserdem hatte die Erfahrung mit der Vogelgrippe 2005/2006 gezeigt wie die Regierung massenhaft zweifelhafte Impfstoffe auf Vorrat gekauft hatte, die Bevölkerung extrem verunsichert war und sich schließlich die ganze Gefahr quasi in Luft aufgelöst hatte. Dieses Ereignis hatte sehr negative Folgen für die spätere Haltung gegenüber Pandemiewarnungen.

Jeder verantwortungsvolle Mensch macht bei der Berichterstattung zu diesem Thema eine Gratwanderung: einerseits ist Panikmache zu vermeiden, an der Pharmazieunternehmen wegen des Impfgeschäftes interessiert sein könnten. Das Göttinger Anzeigenblatt extra-tip, das nach eigenen Angaben mit einer Auflage von 91.200 in der Region Göttingen kostenlos verteilt wird, heizte die Stimmung bedenkenlos auf, indem es titelte "Vollimpfung steht vor der Tür" (extra-tip am 19.7.09 - 2022 leider nicht mehr abrufbar)

Andererseits darf auch die Verharmlosung nicht übernommen werden, die auf Unkenntnis aufbaut oder dem politischen Interesse am "Ruhe bewahren" entspringt. Z.B. lassen merkwürdige Widersprüche bzgl. der Zahlenangaben vermuten, es solle etwas heruntergespielt werden, wenn weltweit auftretende 154.000 Fälle vom Niedersächsischen Landesgesundheitsamt zu lediglich "mehrere zehntausend" werden - siehe folgende Tabelle:

NLGA Nds. LandesGesundheitsamt

ECDC European Center f. Desease Prevention&Control
"Weltweit sind mehrere zehntausend Personen an dem neuen Influenza-Virus A/H1N1 erkrankt." (24.7.) Globally, the total number of confirmed and reported influenza A(H1N1) cases to date is 154,985 (24.7.)

Mißtrauen gegenüber Pharmaindustrie wegen "Geschäftemacherei"

Berichte über hohe Geldsummen bei Geschäften mit Impfstoffen-Verkauf ist die andere Seite. (Vgl. "Gute Geschäfte dank Schweinegrippe" tageschau.de 24.7.09 - auch 2022 noch im Netz).
"Der britische Grippeexperte Tom Jefferson sieht keinen grundsätzlichen Unterschied zu einer normalen saisonalen Grippewelle, (...) Um die Idee von der drohenden Influenza-Pandemie hätten WHO, Gesundheitsbehörden, Pharmaindustrie und Virologen im Laufe der Jahre eine ganze Maschinerie aufgebaut. Dass sich Forschung und Öffentlichkeit ausschließlich für Influenza interessieren, erklärte Jefferson damit, dass es einzig gegen dieses Virus pharmazeutische Mittel gebe: «Mit den anderen Erregern lässt sich kein großes Geld verdienen.» Allerdings werde die Wirksamkeit von Grippeimpfstoffen weit überschätzt." Quelle) . Zweifel am Grippe-Impfstoffhersteller GlaxoSmithKline bekommt man auch im Zusammenhang mit dessen Werbekampagne zur Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs. Da wurde das Geschäft mit der Angst selbst dem Ärztekammerpräsident Günther Jonitz zu viel, der gegen die Werbekampagne Stellung bezog. (Spiegel)

 

2009 Pandemieplan und Informationspolitik zur Schweinegrippe

Pandemieplan in Kraft - auf kommunaler Ebene merkt man nichts davon
11.7.09 / Durch eine Vereinbarung ist das Göttinger Gesundheitsamt gemeinsam für Stadt und Landkreis Göttingen zuständig. Dieses Gesundheitsamt unternimmt bislang so gut wie nichts in Sachen Information der Bevölkerung. Verantwortlich für diese Zurückhaltung ist möglicherweis das Landesgesundheitsamt, das Öffentlichkeitsarbeit kontrollieren will. Am 14.7. fanden wir folgenden Hinweis im Internet: "Für Fragen rund um das Thema "Neue Influenza A/H1N1" hat das NLGA ein Info-Telefon eingerichtet, das unter der Nummer 0511/4505-555 werktags (Mo.-Fr.) von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr zur Verfügung steht." Auf der Homepage der Stadt Göttingen ist lediglich eine 9-zeilige Meldung vom 30.4.09 zu finden, die darauf hinweist, dass das Landesgesundheitsamt und das RKI Informationen haben. Desweiteren hat die Stadt noch einen Bericht der Universitätsmedizin über den ersten Fall von Schweinegrippe veröffentlicht.

Beim Zweiten Fall von Schweinegrippe im Landkreis gab es immerhin eine eigene Meldung aus dem Göttinger Rathaus: 9.7.09 / "Im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes für die Stadt und den Landkreis Göttingen hat es einen zweiten Fall einer Erkrankung mit dem Neuen Influenza A/H1N1-Virus gegeben. (...) Das Göttinger Gesundheitsamt hat unmittelbar nach Bekanntwerden der Erkrankung im ständigen Kontakt mit dem Krankenhaus in Duderstadt, mit der Universitätsmedizin sowie mit dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt alle erforderlichen Schritte eingeleitet, Kontaktpersonen ermittelt und sie über die notwendigen Verhaltensmaßnahmen informiert. ..."

2009 Uniklinik - Presseabteilung gibt kritischer Presse keine Auskunft
Die zuständige Presseabteilung der Uniklinik schwieg im August noch zu Anfragen von goest nach der Zahl der behandelten Grippeerkrankten. Eine Begründung für die Nichtbeantwortung dieser Frage wurde seitens des Pressesprechers Stefan Weller nicht gegeben. Das Landesgesundheitsamt lieferte uns jedoch die Zahlen für Göttingen : zur Zeit der Anfrage war binnen einer Woche (11.-17.8.) eine Zunahme um 20 % (von 31 auf 37 Infektionsfälle im Landkreis Göttingen gemeldet worden. Im angrenzenden Landkreis NOM waren es 31 Fälle und in Ndsn insgesamt war die Zahl am 17.8. auf 2211 gestiegen. Die Uniklinik verweigert inzwischen (4.12.09) nur noch goest Informationen und kooperiert mit der örtlichen Monopolpresse. So wird eine Veranstaltung geplant (8.12.09, 19 Uhr Klinik-Kantine) mit Vertretern de Klinikums , der kassenärztlichen Vereinigung und des Landesgesundheitsamtes.

Obwohl Informationen für die Bevölkerung notwendig sind - siehe den Aufwand am Haupteingang und an der Notaufnahme - gibt die Klinik nur zögerlich Infos heraus und dann auch nur an ausgewählte Medien.

Inzwischen (4.12.09) wurde teilweise das Wort Schweinegrippe auf dem Schild wieder entfernt

 

2009 Verbreitung der Schweinegrippe

"Schweinegrippe": Infektionsfälle im Landkreis Göttingen 2009
Bei den Zahlen für Göttingen handelt es sich den Angaben des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes zufolge ausschließlich um "laborbestätigte Fälle". Die geschätzten Fälle tragen die Bezeichnung "klinisch epidemiologisch bestätigte Fälle". Um Mißverständnissen vorzubeugen sei noch darauf hingewiesen, dass es sich bei den Zahlenangaben um die Summe aller gemeldeten Infektionsfälle handelt, also alle Fälle, die seit Beginn der Statistik erkrankt sind. Die inzwischen wieder gesund gewordenen Personen werden dann weiterhin als Fälle gezählt. In der Zeit vom 11.5. bis 20.12.2009 wurden insgesamt 663 Infektionsfälle im Landkreis Göttingen gemeldet.

"Schweinegrippe" Infektionsfällein Niedersachsen 2009
Von den zunächst nur laborbestätigten Fällen in Niedersachsen nach >> NLGA am 7.8.2009 von 1.749 stieg die Zahl bis zum 22.11 auf 14.586 . Von den am 30.10. zusätzlich gemeldeten 335 Fällen waren dann aber 72 Fälle nur "klinisch epidemiologisch" ermittelt, also ohne Laborbestätigung aber mit der Vermutung "wahrscheinlich Schweinegrippe, weil Kontaktperson" eingeordnet.

Pressemitteilung Niedersächsisches Ministerium für Soziales Frauen Familie Gesundheit und Integration: "Seit Ende Dezember 2010 steigt die Anzahl der Nachweise von Influenzaviren in Niedersachsen deutlich an. Am Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA) werden aktuell in 29% der eingesandten Rachenabstriche aus ausgewählten Arztpraxen Influenzaviren gefunden (Positivrate). „Eine Positivrate von 20% und mehr markiert gewöhnlich den Beginn einer allgemeinen Ausbreitung der Influenza in der Bevölkerung", sagt Dr. Matthias Pulz, Präsident des NLGA.

"Schweinegrippe" Infektionsfälle in Deutschland
Zahl der wöchentlich hinzukommenden Neuinfektionen nach Angaben des Robert-Koch-Instutits (RKI) in der letzten Oktoberwoche mehr als verdoppelt. In der 43. Kalenderwoche (19.10.-24.10.) lag die Zahl noch bei 3.075, in der Woche darauf (26.10.-1.11.) waren es bereits 7.822 Menschen, die nachweislich an dem Virus erkrankt waren und am 5.11.09.:....40.271. Bis 23.7.09 wurden vom >>Robert Koch Institut nur die labormäßig nachgewiesenen H1N1 Infektionen in Deutschland gezählt . Am 24.7.09 teilte das RKI mit: "dass nach der technischen Umstellung auch Fälle neu ausgewiesen werden, bei denen selbst keine Labordiagnose durchgeführt wurde, die aber Kontakt zu anderen laborbestätigten Erkrankten hatten." Es handelt sich also inzwischen um Zahlen über Infizierte, die auf Vermutungen beruhen.

Schweinegrippe - Weltweit
Update 23.7.09 / WHO stoppte die Veröffentlichung der Zahlen am 15.7. - EU führt Statistik weiter . Die WHO hat am 15.7. aufgehört Zahlen über Erkrankungen und Todesfälle zu veröffentlichen. Die EU führt die Statistik weiter. Inzwischen ist die Zahl der Fälle in Europa am 23.7.09 waren es 19.404 (Quelle: ecdc) Bei einer Zunahme um 1.671 im Zeitraum von 24 Stunden (22.7.-23.7.) .

Diagramm nach den Zahlen der WHO über labormäßig bestätigte Fälle der A H1N1 Grippe.


Stand 10.7.: 37246 und 211 Tote (USA) , Weltweit: "As of 10 July 2009, a total of 76,761 confirmed cases of the pandemic H1N1 2009, including 505 deaths, have been notified in 31 countries of the Americas." Quelle WHO

Verbreitungsmodell des Göttinger Max Planck Instituts
27.4.09 / die Verbreitungswege werden den Verkehrswegen über Flughäfen, Bahnhöfe, U-Bahnen und jede Menschenansammlung folgen (>> MPI Verbreitungsmodell ). Orientiert man sich nun an den mathematisch gestütztenVerbreitungsprognosen des Max-Planck-Instituts wäre als wirksamste Maßnahme zum Stopp einer Verbreitung die Schließung von Knotenpunkten des internationalen Luftverkehrs zu nennen.
Die Göttinger Forscher konnten "nachweisen, dass große Knoten im Luftverkehrsnetz, wie London, New York und Frankfurt, für eine rapide weltweite Ausbreitung einer Epidemie verantwortlich sind, und das weitestgehend unabhängig vom Ort des ersten Auftretens eines Krankheitserregers. Dabei ist die Kapazität des Flughafens an einem Knotenpunkt viel weniger entscheidend als der Grad seiner Vernetzung. "Wir konnten zeigen, dass der Versuch, eine Epidemie durch Isolation der zentralen Knoten einzudämmen, sehr vielversprechend ist,.." (>> Quelle Vgl. auch >>Interview-Video )

Göttingen ist keine isolierte Stadt, viele Touristen und Tagungsgäste sowie wissenschaftlischer Besuchsverkehr und Geschäftsreisende, sowie die Bahnlinie Frankfurt/Hamburg sind unvermeidlich schnelle Übertragungswege. Die regionale Bedeutung des Klinikums für solche Erkrankungen lässt die Frage stellen, wie man sich insgesamt in der Region auf den Katastrophenfall einstellt.

 


2011"Schweinegrippe" H1N1 / Todesfälle

Patientin mit H1N1-Infektion im Evangelischen Krankenhaus Weende (EKW) gestorben

EKW gGmbH Presseinformation 12.01.2011 :
"Eine 75-jährige Frau aus Göttingen ist am Dienstag (11.01.2011) im Evangelischen Krankenhaus Göttingen-Weende mit einer H1N1-Infektion (so genannte Schweinegrippe) verstorben. Die Frau wurde am Montagnachmittag (10.01.2011) mit einem Rettungstransportwagen in die Zentrale Notaufnahme (ZNA) eingeliefert. Aufgrund der Krankheitssymptome (akute Luftnot) wurde sie nach einer Primärversorgung sofort auf die Intensivstation in Isolationsbehandlung verlegt. Sie musste umgehend künstlich beatmet werden, da zusätzlich zur Virusinfektion mit dem H1N1-Virus eine schwere bakterielle Lungenentzündung nachzuweisen war. Die bakterielle Infektion führte zu einer schweren Sepsis (Blutvergiftung) mit Kreislaufversagen, woran die Patientin trotz maximaler Intensivtherapie am Folgetag verstorben ist. Entgegen der Aussage in der Presseinformation der Stadt Göttingen vom heutigen Tage litt die 75-jährige Frau unter Vorerkrankungen. Sie war gefäß- und zuckerkrank. Die Rolle der H1N1- Infektion im Zusammenhang mit ihrem Versterben ist unklar. Am Evangelischen Krankenhaus Göttingen-Weende war dies der erste Todesfall eines Patienten mit H1N1-Infektion. "Es besteht kein Grund zur Verunsicherung", sagt Prof. Dr. Michael Karaus, Medizinischer Geschäftsführer. "Wie auch in diesem Fall werden alle Patienten mit Verdacht auf eine H1N1-Infektion in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) vorisoliert und bei stationärer Behandlungspflicht unter strengen hygienischen Maßnahmen isoliert behandelt, so dass die Ansteckungsgefahr minimal ist." Eine Impfung gegen die Influenza ist unbedingt zu empfehlen. Dies gilt besonders für Schwangere und Patienten mit Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen. "

Auf diese Meldung reagierte auch die Stadt Göttingen am 12.1.11 mit der Meldung:
"In Göttingen ist das dritte Opfer des H1N1 – Grippevirus zu beklagen. Nach Angaben des Gesundheitsamtes Göttingen ist am Dienstag, 11. Januar 2011, eine 75jährige, aus Göttingen stammende Frau im Evangelischen Krankenhaus Göttingen – Weende den Folgen der Virusinfektion erlegen. In das Krankenhaus war sie am Tag zuvor eingeliefert worden. Der Tod der Frau, für die Vorerkrankungen nicht bekannt sind (Anmerkung goest: offensichtlich war die Pressemitteilung des EKW noch nicht bekannt), sei nach einem kurzen, sehr heftigen Krankheitsverlauf eingetreten. Das Gesundheitsamt für die Stadt und den Landkreis Göttingen hat seine Recherchearbeiten im persönlichen und familiären Umfeld aufgenommen. Am sogenannten Schweinegrippevirus waren in Göttingen zuvor bereits am 28. Dezember 2010 ein dreijähriges Mädchen und am 3. Januar 2011 ein 51jähriger Mann gestorben.

2 Todesfälle im Göttinger Klinikum werden mit H1N1-Infektion in Zusammenhang gebracht

3.1.2011 Es wird bundesweit von 2 Todesfällen im Zusammenhang mit "Schweingrippe" / H1N1-Virus berichtet. Dabei handele es sich um ein dreijähriges Mädchen und einen 51 jährigen Mann, die im Göttinger Klinikum gestorben sind. Das Mädchen ist am 28.12.2010 gestorben aber in einem Beitrag des NDR am 3.1.2011 sagt Bettina Bulle, Redaktion, Vertretung der Leitung - Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, bei dem kleinen Mädchen sei "es nicht ganz gewiss, ob es wirklich an Schweinegrippe gestorben ist" , Todesursache und Todeszeitpunkt seien noch Gegenstand staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen. Die H1N1 Infektion des 51 jährigen Mannes hingegen sei eindeutig nachgewiesen worden.
Hingegen soll Prof. Helmut Eiffert (Projektleiter der DFG-Forschungsgruppe "Lyme Borreliose" >>Foto) vom Klinikum Göttingen als "zuständiger Infektologe" gesagt haben, das Mädchen sei eindeutig mit H1N1 infiziert gewesen.
In der Ärztezeitung wird Eiffert zitiert, "Auch die Geschwister des Mädchens hätten sich mit der Schweinegrippe infiziert, sagte Eiffert. Bei ihnen war die Infektion aber nicht so schwer, so dass sie aus der Klinik entlassen werden konnten".
Eiffert relativierte hingegen den Fall des 51 jährigen Mannes, der am 3.1.11 gestorben ist: Bei ihm sei es nicht erwiesen, dass die Schweinegrippe Ursache des Todes gewesen sei, weil der Mann eine schwere chronische Vorerkrankung gehabt habe. Das Mädchen hingegen habe außer der Grippeinfektion keine andere Erkrankung gehabt.

Das Gesundheitsministerium hingegen ist sich schon ganz sicher, dass die Todesursache der H1N1 Virus war und meint "Den besten Schutz vor einer Infektion bietet die Impfung gegen die Influenza."

Tödlich verlaufende Erkrankungen können in jeder Influenza-Welle auftreten. Auch wenn während der Pandemie im Jahr 2009 die Schweinegrippe als vergleichsweise harmlos wahrgenommen wurde, sind damals bundesweit 250 Todesfälle registriert worden. Die meisten von ihnen hatten eine Grunderkrankung bzw. andere Risikofaktoren. Den besten Schutz vor einer Infektion bietet die Impfung gegen die Influenza. „Um für die kommende Grippewelle ausreichend geschützt zu sein, sollte man sich aber möglichst noch in den nächsten Tagen impfen lassen, da die volle Schutzwirkung erst ca. 14 Tage nach der Impfung einsetzt", empfiehlt Dr. Pulz. Insbesondere Menschen über 60 Jahren, Schwangeren ab dem 2. Trimenon und allen Personen mit chronischen Erkrankungen und einem geschwächten Immunsystem ist eine Impfung anzuraten. Außerdem sollten sich Menschen mit häufigen Personenkontakten und hier vor allem medizinisches Personal durch eine Impfung schützen, um einerseits nicht selber zu erkranken und andererseits eine Weitergabe des Virus auf Patienten zu verhindern. Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in diesem Jahr empfohlene Influenzaimpfstoff beinhaltet drei Viruskomponenten, die in den letzen Jahren hauptsächlich nachgewiesen wurden: Influenza A/H1N1 2009 (Schweinegrippevirus), Influenza A/H3N2 und Influenza B. (>>Quelle)

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Versuch einer Gesamtbewertung 2009

Stand 13.11.09 / Es wird eine hohe Zahl von Grippefällen gemeldet, die aber nicht alle mit Sicherheit "Schweingrippe"-fälle darstellen, sondern teilweise geschätzt sind. Fakt ist bislang, dass Todesfälle in Deutschland nur auftraten, wenn schwere Vorerkrankungen (Asthma,..etc) vorlagen. Eine Impfung könnte also für solche RisikopatientInnen evtl. sinnvoll sein, falls sichergestellt ist, dass bei geschwächten PatientInnen keine gravierenden Nebenwirkungen auftreten.

Es ist unbestreitbar, dass die Massenimpfung ein riesiges Geschäft für die Pharmaindustrie ist. Die hohen finanziellen Aufwendungen sind in Zeiten wirtschaftlicher Krise schwer zu legitimieren. Die Massenimpfung erweckt den Schein, dass es eben doch eine sinnvolle Vorsorge war.

Ausserdem wird sowohl das epidemiologische Monitoring der Grippeverbreitung als auch die organisatorische Einübung der Impfmaßnahmen als eine Übung für den Umgang mit solchen Szenarios angesehen. (Sei es die Befürchtung neuer Seuchen oder auch biologischer Kriegsführung).

Ein Problem bleibt: bei einer sehr hohen Zahl von Grippekranken fallen Arbeitskräfte aus, wodurch wichtige Versorgungsfunktionen und Dienstleistungen gefährdet werden

Im Herbst, wenn das Immunsystem anfälliger wird, kann es evtl zu einer hohen Zahl von ernsthaften Grippeerkrankungen kommen. Sofern die medizinische Versorgung sichergestellt ist, und sofern keine gravierenden Grunderkrankungen z.B. Asthma oder Herzleiden etc. vorliegen ist die Erkrankung nicht lebensbedrohlich. Allerdings liegt die Gefahr in einer außerordentlich hohen Zahl von Erkrankungen. Dadurch wird das Gesundheitssystem an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit kommen. Behörden, Schulen, Kindergärten, Universitäten, Warenhäuser, Lebensmittelversorgung usw. werden durch erkrankte Beschäftigte nur eingeschränkt oder gar nicht funktionieren.