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Britisch Kolumbien/Kanada aus indigener Perspektive Am 12.4.17, GfbV 19 Uhr Victor Gollancz Haus für Menschenrechte Geiststraße 7, /Britisch Kolumbien/Kanada aus indigener Perspektive/ Ein Vortrag von Evelyn Camille, /Secwepemc (Shuswap) Nation/, /Tk'emlúps Indian Band/, Kamloops B.C. Eintritt frei. Spenden erbeten. Die Geschichte der First Nations ("Ureinwohner") in Kanada ist von Auseinandersetzungen mit europäischen Siedlern, Verhandlungen um die eigenen Rechte, gebrochenen Verträgen, Widerstand gegen eine systematische Assimilierungspolitik durch Internatsschulen und dem Kampf gegen die Ausbeutung ihrer natürlichen Ressourcen durch internationale Konzerne geprägt. Evelyn Camille (77) ist Mitglied der /Secwepemc Nation/ (engl. "Shuswap"), die im zentralen Britisch Kolumbien auf der Hochebene zwischen dem Küstengebirge und den Rocky Mountains lebt. Die /Secwepemc/ gehören zu den wenigen kanadischen /First Nations/, die nie kapituliert haben und bis heute mit dem kanadischen Staat um eine faire und gerechte Lösung der Landfrage verhandeln. Sie war lange Jahre im /Band Council/ (Gemeinderat) u.a. für Bildung, natürliche Ressourcen und rechtliche Fragen verantwortlich. Selber Überlebende der /s/taatlich geleiteten Indianerinternate, unterstützt sie heute aktiv den Heilungsprozess von "Wahrheit und Versöhnung", der sich mit den Konsequenzen der Assimilierungspolitik beschäftigt. Diese Schulen betrieben ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1996 eine aggressive Assimilierung der indianischen Kinder, die viele Generationen bis heute traumatisiert. Evelyn Camille war und ist an vielfältigen Protestbewegungen beteiligt, so auch an gegenwärtigen Aktionen der Standing Rock Water Protectors gegen die Dakota Access Pipeline in den USA, die /Kinder Morgan Pipeline/ in Kanada oder gegen das Gesetz Bill C-45, das die Landansprüche der First Nations aufheben will. |
GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch zieht sich zurückNach einer Pressemitteilung
der GfbV vom 27.3.17 (gekürzt, bearbeitet)
"In einer Dokumentation zum 50-jährigen Bestehen der GfbV wird Tilman Zülch den Kampf der GfbV gegen Völkermord und Massenvertreibung ethnischer sowie religiöser Minderheiten und indigener Gemeinschaften seit 1968 festhalten." "Die GfbV ging aus der von den damaligen Hamburger Studenten Zülch und Klaus Guercke 1968 gegründeten „Aktion Biafra-Hilfe“ hervor. Diese setzte sich politisch und humanitär für die zehn Millionen Angehörigen des Ibo-Volkes, die von der nigerianischen Regierung mit militärischer Unterstützung der Sowjetunion und Großbritanniens einer Hungerblockade ausgesetzt wurden. Mit der kirchlichen Luftbrücke flog Zülch in den Biafra-Kessel und wurde direkter Zeuge der Aushungerung, der zwei Millionen Menschen zum Opfer fielen. Im Oktober 1968 sprach Günter Grass auf der ersten großen Biafra-Demonstration in Hamburg, Persönlichkeiten wie Ernst Bloch, Heinrich Böll, Paul Celan, Helmut Gollwitzer, Erich Kästner, Siegfried Lenz oder Carl Zuckmayer unterstützten die Aktionen der Biafra-Hilfe."
"1977/78 wurde die erste große Europarundreise für indianische Delegierte aus 16 Staaten Nord- und Südamerikas organisiert – mit überwältigender öffentlicher Resonanz. " "1979 bis 1981 machte die GfbV den bis dahin tabuisierten Holocaust an Sinti und Roma bekannt. Der von Zülch 1979 herausgegebene Band „In Auschwitz vergast, bis heute verfolgt“ (mit einem Vorwort des Philosophen Ernst Tugendhat), ein gemeinsam mit dem Verband deutscher Sinti unter Romani Rose organisierter Trauermarsch zur KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen (1979) mit der damaligen Präsidentin des Europaparlaments Simone Veil und Heinz Galinski, damaliger Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland sowie schließlich der Internationale Roma-Kongress (1981) in Göttingen unter Schirmherrschaft von Simon Wiesenthal und Indira Ghandi mit 400 Roma-Delegierten aus 26 Staaten und fünf Kontinenten brachten den Durchbruch: Der Genozid wurde von der Bundesregierung anerkannt. Staatenlose Sinti erhielten ihre deutsche Staatsbürgerschaft zurück, die Bezeichnung Sinti/Roma anstelle von Zigeuner wurde durchgesetzt und die neu entstandenen Institutionen der Volksgruppe wurden nun staatlich gefördert. " "Die GfbV war wohl die lauteste und nachdrücklichste Stimme im deutschen Sprachgebiet, als im Bosnienkrieg (1992–95) Hunderttausende Europäer, bosnische Muslime, um ihr Leben liefen, vor geschlossenen Grenzen standen, in Konzentrations- und Vergewaltigungslagern, bei standrechtlichen Erschießungen und den Bombardements ihrer Städte starben. Das Massaker von Srebrenica war der tragische Höhepunkt ihres Martyriums. Die GfbV organisierte 1993 die Bosnien-Demonstration vor der KZ-Gedenkstätte Buchenwald mit 3.000 Teilnehmern, darunter Marek Edelman, Kommandeur der Widerstandskämpfer im Warschauer Ghetto, der französische Philosoph Alain Finkielkraut und der litauische Präsident Vytautas Landsbergis. Es folgten u. a. die große Bosnien-Demonstration mit 50.000 Teilnehmern in Bonn (1994), die Gründung des Bosnischen Forums (1994), der Aufbau eines symbolischen Friedhofes vor dem Wohnhaus von Bundeskanzler Helmut Kohl (1995) und der bosnische Genozidkongress in Frankfurt (1995). Auch hier gilt unser Dank der Unterstützung von Persönlichkeiten wie Rita Süssmuth, Christian Schwarz-Schilling und Martin Walser."
"1992 konnte Zülch in New York den „beratenden Status“ bei den Vereinten Nationen für die GfbV erlangen. 2005 erhielt die GfbV den „mitwirkenden Status“ beim Europarat." Zülch erhielt 16 Auszeichnungen: darunter das Bundesverdienstkreuz, den Niedersachsenpreis für Publizistik, den Göttinger Friedenspreis, die Ehrenbürgerschaft der Stadt Sarajevo, den Bürgerrechtspreis des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma oder den Srebrenica Award against Genocide. Neuer Generalsekretär der GfbV ist Ulrich Delius
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Vortrag von Dr. Kamal Sido, Nahostreferent der GfbV* Regionalgruppe Göttingen der Gesellschaft für bedrohte Völker (Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV)) 28.3.17 19:30 Uhr* *Ort: Victor-Gollancz-Haus für Menschenrechte, Geiststraße 7, Eintritt frei. Spenden erwünscht! Die Weltöffentlichkeit widmet dem verheerenden Bürgerkrieg im Jemen viel zu wenig Aufmerksamkeit. Erst recht nimmt sie keine Notiz vom Leiden der Minderheiten, die dort leben. So ist die Lage der ethnischen Minderheit der Al-Akhdam, deren Angehörige bereits seit Jahrhunderten ausgegrenzt und in allen Lebensbereichen diskriminiert werden, prekär. Zurzeit befinden sie sich wegen der andauernden Luftschläge der saudischen Militärkoalition und der kriegerischen Auseinandersetzungen auf der Flucht. Kamal Sido hat mit Angehörigen der Al-Akhdam gesprochen und berichtet in seinem Vortrag über ihre aktuelle Situation. Memorandum: Die Al-Akhdam im Jemen |
47. Jahresversammlung der Gesellschaft für bedrohte Völker 2015Am 26./27. September 2015 findet die 47. Jahreshauptversammlung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) statt. Die Mitglieder der Menschenrechtsorganisation werden an diesem Wochenende in Göttingen über Strategien zum Schutz ethnischer und religiöser Minderheiten in Krisenregionen diskutieren. Als Gäste erwartet die GfbV Repräsentanten bedrängter Volksgruppen unter anderem aus Syrien und dem Irak, von der Krim, aus Tibet und Ostturkestan, dem Sudan, dem Kosovo und aus Bosnien-Herzegowina. Zur Eröffnung der Mitgliederversammlung in der alten Fechthalle der Universität (Geiststraße 6) und dem Victor-Gollancz-Haus für Menschenrechte (Geiststraße 7) spricht am Samstag, den 26. September, um 10 Uhr das Mitglied der Jüdischen Gemeinde Sarajevo und Überlebender des Genozids in Bosnien-Herzegowina, Eli Tauber. Nach den Berichten über die Arbeit im Jahr 2014 wird turnusgemäß auch ein neuer Vorstand gewählt, der sein Amt zwei Jahre innehat. Öffentlicher Vortrag
am Samstag, den 26. September, um 20 Uhr in der alten Sporthalle der Universität
(heute Ballettschule "art la danse"), Geiststraße 6, Am Sonntag stehen acht Arbeitsgruppen über brennende Menschenrechtsprobleme auf dem Programm, in denen mit Betroffenen und Experten über Strategien künftiger GfbV-Menschenrechtskampagnen für Minderheiten und Ureinwohnergemeinschaften diskutiert werden soll:
Das ausführliche Programm der Jahresversammlung finden Sie auf www.gfbv.de. |
Seit 40 Jahren unschuldig in Haft.Benefizkonzert für die Freiheit des indianischen Bürgerrechtlers Eintritt frei, Spenden erwünscht Seit fast 40 Jahren lebt der indianische Menschenrechtsaktivist Leonard Peltier in amerikanischen Hochsicherheitsgefängnissen, ohne je einen fairen Prozess bekommen zu haben. Nur wenn US-Präsident Obama ihn begnadigt, kann er frei kommen. Die Anklage wegen Mordes musste wegen nachweislich gefälschter Beweise und erzwungener Falschaussagen zurückgenommen werden; das Strafmaß - zweimal lebenslänglich - wurde jedoch nicht verändert! Irgendjemand musste für den Tod zweier weißer FBI-Agenten auf Indianer-Land büßen. Und Peltier, der Aktivist desAIM(American IndianMovement), wurdezumSündenbock. Die vergangenen Jahre waren für Peltier mit vielen Rückschlägen verbunden. Anfang 2009 attackierten ihn Mitgefangene tätlich. Das Wachpersonal griff nicht ein. Eine adäquate medizinische Behandlung wird dem herzkranken Diabetiker verweigert. Seit September 2011 sitzt Peltier im staatlichen Hochsicherheitsgefängnis Coleman USP in Florida ein. Die 3.200 Kilometer lange Reise von North Dakota nach Florida können sich Familie und Freunde kaumleisten. Christine Brelowski, Andreas Kothe, Gudrun Kynaß und Peter Görnwerden bei der Benefizveranstaltung Solowerke für Viola da Gamba mit Gedichten und Auszügen aus Peltiers Buch "Mein Leben ist mein Sonnentanz" verweben.
20.8.15
"Die Minderheit der Drusen und der syrische Knoten"
Traurige Bekanntheit erlangten die Drusen zuletzt im Juni 2015: Syrische Radikalislamisten von der al-Nusra-Front und der mit ihr verbündeten Gruppen der syrischen islamistischen Opposition hatten im Nordwesten Syriens 20 Drusen ermordet. Das Blutbad ereignete sich in der Bergregion "Simaq" in der Provinz Idlib. In dieser Region, gibt es 17 drusische Ansiedlungen mit höchstens 30.000 Einwohnern. Wer sind die Drusen und wie stehen sie zum Konflikt in Syrien? Wie leben sie dort und wie geht es ihnen in Israel, Jordanien und im Libanon? Darüber informieren der Druse Maher Tyfour und Kamal Sido in ihren Vorträgen mit anschließender Diskussion. Eintritt frei. Spenden erwünscht. |
20.8.15
"Indianer heute." Hilfe zur Selbsthilfe
Das Millie-Horn-Cloud-Gemeindehaus soll als Treffpunkt und Sozialzentrum fertiggestellt werden. Es wird aus Spendenmitteln finanziert. Wendell Yellow Bull ist Gründer der Lakota Horsemanship, Ur-Ur-Enkel des Häuptlings Red Cloud und Hüter von dessen Pfeife, die er beim Vertragsabschluss von Fort Laramie bei sich hatte. Dieser Vertrag sicherte den Oglala 1868 die Black Hills als Heilige Berge zu - einer von vielen gebrochenen Verträgen. Der Vater von fünf erwachsenen Kindern und Großvater von elf Enkelkindern ist außerdem mit seiner Frau Delores Organisator der Winterhilfe für die Oglala-Lakota. Cornel Lyle Conroy ist ein Oglala-Ältester und Begleiter von Wendell auf ihrer gemeinsamen Deutschlandtour. / Eintritt frei. Spenden erwünscht. Die Veranstaltung wird gedolmetscht. |
Benefizkonzert für den indianischen Bürgerrechtler Leonard Peltier 23.6.15 Text: GfbV: Vor genau 40 Jahren – am 26. Juni 1975 – starben bei einer Schießerei im Pine Ridge Reservat im US-Bundesstaat Süd Dakota auch zwei FBI-Agenten. Peltier sollte der Täter sein. Er wurde gejagt, verhaftet und vor Gericht gestellt. Die Mordanklage musste wegen nachweislich gefälschter Beweise und erzwungener Falschaussagen auf Beihilfe zum Mord herabgestuft werden; das Urteil jedoch – zwei Mal lebenslängliche Haft – wurde nicht verändert! Irgendjemand sollte für den Tod zweier weißer FBI-Agenten auf Indianerland büßen. Und Peltier, der Aktivist des AIM (American Indian Movement), wurde zum Sündenbock gemacht. Nach mehreren gescheiterten Wiederaufnahmeverfahren ist der Rechtsweg erschöpft. Nur eine Begnadigung durch Präsident Barack Obama kann Peltier die Freiheit bringen. Die vergangenen Jahre waren schwer für Peltier. Anfang 2009 attackierten ihn Mitgefangene. Das Wachpersonal griff nicht ein. Eine adäquate medizinische Behandlung wird dem herzkranken Diabetiker verweigert. Seit September 2011 sitzt er im staatlichen Hochsicherheitsgefängnis Coleman USP in Florida. Die 3200 Kilometer lange Reise von North Dakota nach Florida können Familie und Freunde sich kaum leisten. |
Syrische und irakische Flüchtlinge sprechen in Göttingen 15.12.14 / Extremismus stoppen, Vielfalt erhalten! Minderheiten im Nahen Osten brauchen Schutz! am Dienstag, den 16. Dezember 2014, um 18:00 Uhr gegenüber von Karstadt Sport, Kornmarkt, 37073 Göttingen Unter dem Motto „Extremismus stoppen, Vielfalt erhalten! Minderheiten im Nahen Osten brauchen Schutz!“ organisieren Regionalgruppen der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am morgigen Dienstag in einigen deutschen Städten Mahnwachen. In Göttingen hat unsere Regionalgruppe auch syrische und irakische Flüchtlinge zu ihrer Menschenrechtsaktion eingeladen. Angehörige der kurdischen, yezidischen und christlichen Minderheiten sollen zu Wort kommen und über ihre Flucht aus den Bürgerkriegsländern berichten. Die ehrenamtlich engagierten GfbV-Mitglieder und –Förderer wollen mit den Mahnwachen auf die prekäre Lage der Menschen in Syrien, im Irak und auch in anderen Ländern des Nahen Ostens aufmerksam machen. Bürgerkriege, radikale Kräfte sowie Terrormilizen bedrohen zunehmend das Leben der friedlichen Zivilbevölkerung, allen voran der ethnischen und religiösen Minderheiten. Die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ IS hat im Juli und August 2014 im Irak hunderttausende Christen, Yeziden, Shabak, Turkmenen und Kurden aus der Stadt Mossul, dem Sinjargebirge sowie der Ninive-Ebene vertrieben, verschleppt oder ermordet. Aus der umkämpften kurdischen Stadt Kobani im Norden Syriens mussten etwa 400.000 Kurden fliehen. 381 Dörfer wurden zum Teil vollständig zerstört. „Alle diese Menschen brauchen dringend unseren Beistand und unsere Unterstützung“, „Deshalb fordert die GfbV von der deutschen Bundesregierung sowie von den Bundesländern mehr humanitäre Hilfe, damit die Flüchtlinge den kalten Winter überstehen können. Von der türkischen Regierung fordern wir die Öffnung der Grenzübergänge nach Nordsyrien. Dort werden Lebensmittel und Medikamente immer knapper.“ |
Amazonien: Was soll uns bleiben? Ölförderung und Rechte der Indigenen in Ecuador Die ca. 3.000 Waorani-Indianer
und andere indigene Gemeinschaften im Yasuní-Nationalpark am Amazonas
in Ecuador sind in so unmittelbarer Gefahr, dass eine ihrer Repräsentantinnen
jetzt selbst hier in Deutschland Hilfe suchen will: Freitag, den 16. Mai, Podiumsgespräch um 19:30 Uhr im Victor-Gollancz-Haus der Gesellschaft für bedrohte Völker, Geiststraße 7 in Göttingen (Eintritt frei) mit - Alicia Cahuiya, Vizepräsidentin der politischen Organisation der Waorani MAWE - Eduardo Pichilingue, Menschenrechtsexperte aus Ecuador - Christina Korak, die 2012/2013 mehrere Monate bei den Waorani lebte Samstag 17. Mai ebenfalls im Victor-Gollancz-Haus ein Arbeitstreffen mit Nichtregierungsorganisationen aus dem Menschenrechts- und Umweltbereich. An beiden Tagen besteht jedoch die Möglichkeit für Pressegespräche. Weitere Etappen der Deutschlandreise sind Berlin, wo u.a. politische Lobbygespräche stattfinden werden, und Hamburg. |
Kampf
für den Erhalt des Regenwalds in Brasilien Der Ashaninka-Indianer Benki Piyãko berichtet über seinen gewaltlosen Kampf für den Erhalt des Regenwaldes in Brasilien Der Träger des Weimarer Menschenrechtspreises 2013, der Ashaninka-Indianer Benki Piyãko, wird am 12. Dezember als Gast der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) in Göttingen über seinen beispielhaften gewaltlosen Kampf für den Erhalt des Regenwaldes im brasilianischen Amazonasgebiet berichten. Er gehört zu den Schlüsselfiguren des unerschrockenen Widerstandes der rund 1.000 Ashaninka im Bundesstaat Acre gegen die Machenschaften von Holzmafia und Drogenschmugglern aus dem benachbarten Peru. Die illegalen Eindringlinge fällen wertvolle Bäume wie Mahagoni oder Zedern und stören so den Regenwald empfindlich. Wer sich ihnen entgegenstellt, wird bedroht. Seismische Voruntersuchungen für eine mögliche Erdölförderung auf ihrem Gebiet gefährden die Ashaninka jetzt zusätzlich. Um aktiv ein Zeichen für ein friedliches Leben in einem intakten Regenwald zu setzen und die Entschlossenheit seiner Gemeinschaft zu unterstreichen, sich nicht vertreiben zu lassen, hat Benki Piyãko dort 2007 das Ausbildungszentrum "Yoreka Ãtame" gegründet. Von Anfang an hat die GfbV das integrative und nachhaltige Projekt unterstützt. Hier werden indigene und nicht-indigene Jugendliche in Waldwirtschaft, Schildkröten-, Bienen- und Fischzucht unterrichtet und lernen außerdem, Computer und Internet zu nutzen. Gemüse- und Obstanbau sowie eine eigene Baumschule sind für das Zentrum ebenfalls selbstverständlich. Den Urwald schonend zu nutzen, ohne ihm zu schaden oder ihn gar zu zerstören, ist oberstes Gebot. Hauptziel des Projektes ist es, das Bewusstsein über die Bedeutung des Regenwaldes zu stärken und den Zusammenhalt der Jugendlichen völkerverbindend zu fördern. Gemeinsam mit seinem jungen Mitarbeiter Francisco Leonilson "Leo" Oliveira da Silva wird Benki Piyãko über das Ausbildungszentrum, die Lehrmethoden und die Probleme der Region berichten. um 19:00 Uhr im Victor-Gollancz-Haus für Menschenrechte, Geiststraße 7, Eintritt frei. |
Deutsche
Waffen töten. Weltweit. Stoppt den Rüstungsexport! 4.12.13 , Text: GfbV
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Der neue Bildkalender der Gesellschaft für bedrohte Völker Der Kalender mit dem Titel "Frauen 2014 - Stark und verletzlich" wurde durch den Graphischen Klub Stuttgart mit dem Sonderpreis "Soziales Engagement" des gregor international calendar award ausgezeichnet.
Frauen sind die Protagonistinnen des neuen Bildkalenders der GfbV, der in Göttingen ansässigen internationalen Menschenrechtsorganisation für ethnische und religiöse Minderheiten sowie indigene Völker. Da sind Yezidinnen im Nahen Osten, die sich in einer patriarchalischen Gesellschaft zu emanzipieren versuchen. Oder die Schamanin Tschyltys in Sibirien, die die Kultur der Schoren bewahren will. Tibeterinnen ringen um das Recht ihres Volkes auf eine selbstbestimmte Zukunft. In Kanada setzen sich Frauen der "First Nations" für die Aufklärung des Schicksals von mehr als 600 vermissten Indianerinnen ein. Mapuche-Heilerinnen in Chile und Argentinien wachen über das Gleichgewicht von Körper und Geist. Und bei den Samen in Nordeuropa entwerfen Designerinnen selbstbewusst pfiffige junge Mode mit traditionellen Elementen. Das ist das Außergewöhnliche an diesem Kalender: Auf den Rückseiten der Monatsblätter berichten Expertinnen und Experten über die Rolle der Frauen in ihrer jeweiligen Gemeinschaft und würdigen ihre tatkräftigen Initiativen. Frauen haben eindrucksvoll gegen Gewalt demonstriert, Streit geschlichtet, Frieden gestiftet und Aktionen zum Schutz ihrer Umwelt sowie zur Rettung ihrer bedrohten Kultur organisiert. Lassen Sie sich inspirieren von ihrem Mut und ihrer Energie!
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GfbV-Konferenz Zukunftsperspektiven für die Kurden in Syrien Konferenz der Gesellschaft für bedrohte Völker (17.09.2011, 9:30 -18:00 Uhr ) Zukunftsperspektiven für die Kurden und andere Minderheiten in Syrien nach dem Volksaufstand Repräsentanten der Kurden und anderer Minderheiten aus Syrien diskutieren auf Einladung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am kommenden Samstag in Göttingen über Zukunftsperspektiven ihrer Volksgruppen nach dem Volksaufstand in ihrem Land. Zwar ist Diktator Baschar al-Assad noch an der Macht und die Proteste gegen seine Gewaltherrschaft dauern an. Doch schon jetzt sollen verschiedene Szenarien besprochen werden, wie Rechte der Kurden, Assyro-Aramäer, Christen und Yeziden in Syrien gesichert werden können. Seit Jahrzehnten werden in Syrien nicht nur Oppositionelle, sondern auch Angehörige der nichtarabischen Völker sowie religiöser Minderheiten Opfer staatlicher Unterdrückung und Verfolgung. Sie haben keine legale politische Vertretung und ihre Parteien sind de facto verboten, da die syrische Verfassung keine ethnischen und religiösen Parteien zulässt. Das Regime hat bisher mit äußerster Härte auf die überwiegend friedlichen Proteste in Syrien reagiert: Mindestens 2.600 Demonstranten wurden seit März 2011 getötet und fast 20.000 verletzt. Mehr als 20.000 Oppositionelle wurden festgenommen, etwa 11.000 syrische Staatsbürger sind - teilweise unter Beschuss - über die Grenze in die Türkei und in den Libanon geflohen. Syrien hat etwa 20,4 Millionen Einwohner. Die große Mehrheit sind Araber. Als zweitgrößte Volksgruppe stellen die Kurden mit zwei bis drei Millionen Menschen mindestens zehn bis fünfzehn Prozent der Gesamtbevölkerung. Kleinere Gemeinschaften bilden Armenier, Assyro-Aramäer, Turkmenen und Tscherkessen. Als Religionsgemeinschaften sind in Syrien sunnitische Muslime, Christen, Alawiten, Ismaeliten, Yeziden, Imamiten, Bahai und Juden vertreten. |
Ostpreußische "Wolfskinder" aus Litauen in Göttingen und Hann.Münden Als letzte Zeitzeugen werden 35 ostpreußische "Wolfskinder" aus Litauen am Mittwoch, den 11. Mai 2011, um 19.30 Uhr im Alten Rathaus von Göttingen über ihr Schicksal nach 1945 berichten. Die GfbV hat die "Wolfskinder" eingeladen, auf ihrem Weg zu den Feierlichkeiten "20 Jahre Deutsch-Baltische Begegnungen" auf Schloss Stetten (Künzelsau) vom 10. bis 12. Mai in Südniedersachsen Station zu machen. Sie wird auch von einem "Wolfskind" erwartet, das im Landkreis Göttingen lebt. Die sogenannten Wolfskinder sind Deutsche aus Königsberg und Umgebung. Sie waren Säuglinge, Kinder oder Jugendliche, als die Rote Armee 1945 die Stadt eroberte. Sie überlebten zwar den Schrecken der Besatzung, verloren jedoch ihre Eltern durch Mord, Vergewaltigungen, Verschleppungen, Hunger und Krankheiten. Unter den verwaisten Kindern hatte sich herumgesprochen, dass sie im benachbarten Litauen überleben könnten. Deshalb fuhren viele versteckt auf Güterzügen dorthin, irrten durch die Wälder, wurden schließlich meist von litauischen Familien aufgenommen und vergaßen ihre Herkunft. Erst nach 1989 erfuhren diese "Wolfskinder", woher sie kamen, und viele siedelten - oft mit litauischen Angehörigen - nach Deutschland über. In Litauen gibt es nach Angaben des ehemaligen Vorsitzenden der Deutsch- Baltischen Parlamentariergruppe, Professor Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten, noch 86 "Wolfskinder". Die meisten von ihnen leben in sehr ärmlichen Verhältnissen. Sie bräuchten dringend eine Altersrente. Einige hoffen, dass Deutschland sie anerkennt und ihnen die deutsche Staatsangehörigkeit gewährt. Gastfamilien gesucht Die GfbV sucht noch private Quartiere für die "Wolfskinder" in Göttingen. Wer gastfreundlich ein oder mehrere dieser Menschen im Alter von 66 bis 81 Jahren für zwei Nächte (10.-12.Mai) beherbergen möchte, melde sich bitte unter Tel. 0551 499 06-16 bei der GfbV-Referentin Jasna Causevic). |
"Ethnische
und religiöse Minderheiten in der islamischen Welt" Diskussionsabend mit dem Islamgelehrten Scheich Murshid al Khaznawi. Welche Nischen bietet der Islam andersgläubigen Religionsgemeinschaften wie Christen, Yeziden, Bahai und Juden? Warum werden in Staaten, in denen der Islam dominiert, auch die Angehörigen mehrheitlich muslimischer Volksgruppen Opfer von Verfolgung wie Kurden, Darfuri und Berber? Oft wird behauptet, der Islam toleriere keine religiöse und ethnische Vielfalt. Sind der politische Islam und das islamische Rechtssystem - die Scharia - mit Demokratie, Pluralismus und Menschenrechten vereinbar? Der Islamgelehrte Scheich Murshid al Khaznawi setzt sich für interreligiösen Dialog ein und ist Sprecher der "Gesellschaft für religiöse Toleranz". 1970 in Syrien als Sohn des 2005 verschleppten und ermordeten kurdischen Islamgelehrten Scheich Muhammad Maashuq al Khaznawi geboren, studierte Scheich Murshid al Khaznawi islamische Theologie an der Universität Umm Darman im Sudan. Er ist Imam und Freitagsprediger an der kurdischen Moschee im norwegischen Sapsborg. Scheich Murshid al Khaznawi moderiert zahlreiche Sendungen zu gesellschaftlichen und religiösen Themen auf verschiedenen TV-Sendern, darunter "Payam" auf "kurd1 tv" und "Religion und Gesellschaft" auf dem Kanal "Newroz tv". |
Frieden für Israel und Palästina Podiumsdiskussion "Frieden für Israel und Palästina" jiddischer Liederabend mit dem Trio Felicitas Niegisch im Rahmen der GfbV-Jahreshauptversammlung am 9. Oktober um 20 Uhr in der Ballettschule "art la danse", Geiststraße 6. Der Eintritt ist frei. 2010
in Göttingen erwartet die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) einen ganz besonderen
Gast: Für die am Samstagabend 9.10.10 geplante Podiumsdiskussion "Frieden für
Israel und Palästina" reist Dr. Ahmad Tibi, arabisches Mitglied der Knesset, eigens
aus Jerusalem an. Sein Gesprächspartner soll Sacha Stawski von der Organisation
Honestly-Concerned e. V. aus Frankfurt sein. Dr. Tibi war jahrelang politischer
Berater des früheren palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat und unterstützte
ihn 1998 bei den Verhandlungen über das Wye-Abkommen, das den Friedensprozess
wieder aufleben lassen sollte. 1999 zog Tibi in das israelische Parlament ein.
Der Versuch, ihn aus der Knesset auszuschließen, wurde durch das Urteil des Obersten
Gerichts Israels verhindert. Sacha Stawski ist Gründungsmitglied von Honestly-Concerned
e.V. Seine Organisation engagiert sich für eine "wahrhaftige Berichterstattung
über Israel und den Nahostkonflikt" und wendet sich gegen israel-feindliche Vorurteile.
Honestly-Concerned will sich immer dann zu Wort melden, wenn antijüdische Ressentiments
und antisemitische Klischees die Feder führen. Im Anschluss an die Podiumsdiskussion, zu der die Öffentlichkeit herzlich eingeladen ist, tritt das Trio Felicitas Niegisch um 21 Uhr mit jiddischen Liedern auf. Nach dem Motto "Lasst die jüdische Sprache nicht verstummen/Farstumt nit doss jiddische loschn" lässt die Sängerin gefühlvoll und mit viel Temperament facettenreiche Melodien erklingen, die "Zeugnis ablegen von Lebenskraft und Tragödie des jüdischen Volkes". Felicitas Niegisch wird von Hanno Botsch (Klavier/Violine) und Andres Buchholz (Kontrabass) begleitet.
Zu ihrer Jahreshauptversammlung erwartet die GfbV Repräsentanten ethnischer und religiöser Minderheiten aus aller Welt, Vertreter ihrer Sektionen aus europäischen Nachbarstaaten und den USA sowie Mitglieder und Förderer. Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Jahreshauptversammlung 2010 der GfbV Sonntag, den 10.10.2010, 10 Uhr Menschenrechts-Workshops: 1. Sahara: Das Leid der Tuareg, 2. Chile: Die Unterdrückung der Mapuche, 3. Pulverfass Nahost -- Haben Mandäer, Assyrer-Chaldäer-Aramäer, Yeziden und Kurden eine friedliche Zukunft? 4. Bosnien-Herzegowina und Südsudan/Darfur: Strategien gegen Völkermord, 5. Afghanistan: "Warlords im Visier" Eintritt frei Sonntag, den 10.10.2010, 12.30 Uhr Jürgen Trittin, Vorsitzender der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen und Bundesminister a.D.: "Außenpolitik und Menschenrechtsarbeit für Minderheiten" Eintritt frei
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Hat das südkaukasische Volk der Lasen eine Zukunft in der Türkei? Donnerstag, den 16. September 2010, um 20 Uhr im Victor-Gollancz-Haus für Menschenrechte der Gesellschaft für bedrohte Völker Geiststr. 7, Eintritt frei! Spenden erwünscht! Diskussions- und Filmabend mit Selma Cakir Kociva (Schriftstellerin) und Mahir Yildiz (Buchautor) Gezeigt wird der Film "Wo werden wir sterben?" von Cengiz Kibaroglu. Die Zukunft der etwa 500.000 Lasen in der Türkei ist ungewiss. Zwar wurden sie von blutigen Konflikten, wie sie in der Vergangenheit den kurdischen, armenischen oder griechischen Bevölkerungsgruppen widerfuhren, verschont. Doch sie sind zahlreichen Diskriminierungen ausgesetzt, da die türkische Regierung sie nicht offiziell als ethnische Minderheit anerkennt. Die Sprache der Lasen, Lazuri, darf nicht in Schulen unterrichtet werden, ihre Kultur darf nicht öffentlich praktiziert werden. Ohne politische Repräsentanten und internationale Unterstützung droht den Angehörigen dieses kleinen südkaukasischen Volkes der Verlust ihrer Identität. Die Lasen führen ihre Geschichte auf das antike Königreich Kolchis zurück, das sich etwa ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. entlang der Schwarzmeerküste über Teile des heutigen Georgiens und im Nordosten der Türkei erstreckte. Der Großteil der Lasen lebt heute im Nordosten der Türkei in den Provinzen Trabzon, Artvin und Rize. Weitere kleine Gruppen gibt es in Georgien oder in Europa. In Europa bezeichnen sie sich meist als türkische Einwanderer aus Angst vor Diskriminierung. Ihre Sprache Lazuri gehört neben Georgisch, Swanisch und Mingrelisch zu der südkaukasischen Sprachfamilie. Die meisten Lasen sind sunnitische Muslime. Die Gesellschaft für bedrohte Völker fordert für die Lasen in der Türkei sprachliche und kulturelle Rechte. Diese sollen in der Verfassung verankert werden. Zudem soll der türkische Staat als Wiedergutmachung für die Jahrzehnte andauernde Diskriminierung der Volksgruppe die Förderung der lasischen Sprache und Kultur finanziell unterstützen. |
"Die Bahà´ì im Iran - diffamiert und verfolgt" Vortrag, Diskussion und Filmabend 20:00 Uhr im Victor-Gollancz-Haus, Geiststr. 7, mit Herrn Foad Kazemzadeh, Mitglied des Nationalen Geistigen Rates der Bahá`i in Deutschland (a.D.) Eintritt frei. Spenden erwünscht! Die Lage der rund 300.000 Bahá'í im Iran ist bedrohlich: Sie werden von Behörden verfolgt und in Hasspredigten oder Medienberichten angefeindet. Ihre heiligen Stätten werden zerstört. Weltweit gibt es etwa 7,7 Millionen Bahá´i. Rund 5.000 von ihnen leben in Deutschland Der Iran ist das Ursprungsland der Bahá´í-Religion, die im 19. Jahrhundert von ihrem Gründer Baha'ullah aus dem schiitischen Islam heraus entwickelt wurde. Doch anders als die Christen, Juden oder Zoroastrier werden die Bahá'í dort nicht als Glaubensgemeinschaft anerkannt. Vielmehr betrachten die schiitischen Führer des Landes sie als Abtrünnige des Schiitentums. Mit dem Amtsantritt des iranischen Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad hat sich die Lage der Bahà'ì weiter verschlechtert. Die Zahl der Übergriffe, Verhaftungen und Zerstörungen heiliger Stätten hat sich dramatisch erhöht. Besonders besorgniserregend ist allerdings das (noch nicht ratifizierte) "Apostasiegesetz", das vorsieht, die Konversion vom Islam mit dem Tod zu bestrafen. Dieses Gesetz soll auch außerhalb der iranischen Grenzen gelten. Damit wären die Bahà'ì auch in anderen Ländern gefährdet. |
"Aleviten in der Türkei - zwischen Kemalismus und Islamismus" Diskussionsabend mit Ali Ertan Toprak, 2. Bundesvorsitzender der Alevitischen Gemeinde Deutschland e.V., Vertreter der Aleviten bei der Islamkonferenz und Generalsekretär der Alevitischen Union Europa e.V. am Donnerstag, den 17. Juni, um 20 Uhr im Victor-Gollancz-Haus der Gesellschaft für bedrohte Völker Geiststraße 7 Eintritt frei. Obwohl mehr als 20 Millionen Menschen in der Türkei der liberalen Glaubensgemeinschaft der Aleviten angehören, erkennt die Türkei das Alevitentum bis heute nicht als eigenständige Religion an. Deshalb werden die Aleviten, die den Volksgruppen der Türken, Kurden und Araber angehören, bei der Ausübung ihres Glaubens stark diskriminiert und eingeschränkt. Traditionell in Zentralanatolien beheimatet, sind viele Aleviten im Zuge der Urbanisierung in die städtischen Zentren der Türkei gezogen. Doch auch viele haben die Türkei verlassen - allein in Deutschland leben Schätzungen zufolge 600.000 Aleviten. Die Aleviten legen den Koran nicht wortwörtlich aus, sondern streben eine tiefere Interpretation an. Liebe, Respekt und Frieden stehen im Mittelpunkt ihrer Lehre. Feste Rituale gibt es nicht, ihre Gottesdienste finden nicht in Moscheen statt. Dies alles führt zu tiefen Spannungen mit der Mehrheit der Muslime in der Türkei, die dem sunnitischen Islam angehören. Bis vor kurzem stritten die offiziellen Institutionen der Türkei die Existenz der Aleviten ab. Die Aleviten sind weder im Amt für religiöse Angelegenheiten der Türkei vertreten noch erhalten sie finanzielle Unterstützung. Die türkische Regierung verfolgt unter dem Motto "Wir sind alle Muslime - Hepimiz müsülmaniz" die Assimilation und Sunnitisierung der Aleviten. In den Schulen ist auch für alevitische Kinder der sunnitische Religionsunterricht zwingend vorgeschrieben, in alevitischen Dörfern werden Moscheen errichtet und sunnitische Imame werden dorthin geschickt. |
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat der Innenministerkonferenz in Hamburg am 27.5.10 eine Erklärung gegen die Abschiebung von Roma aus dem Kosovo überreicht. Bei der Preisverleihung des Göttinger Friedenspreises 2010 an PRO ASYL e.V. wurde eine gemeinsame Stellungnahme ehemaliger Preisträger zur aktuellen Lage der Roma in Deutschland angeregt. Die GfbV (mit dem Friedenspreis 2003 ausgezeichnet) hat daraufhin die entsprechende Göttinger Erklärung vorbereitet. Die Erklärung soll auf die gnadenlose Praxis der deutschen Ausländerbehörden gegenüber Roma aus dem Kosovo, aber auch auf die katastrophale Lage dieser Minderheit im Kosovo aufmerksam machen. GÖTTINGER ERKLÄRUNG (27.5.10)
In der Tradition der Göttinger Sieben und der Göttinger Achtzehn appellieren die
Träger des Göttinger Friedenspreises und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens
in Deutschland an den Deutschen Bundestag und die deutsche Bundesregierung, die
rund 10.500 Roma-Flüchtlinge aus dem Kosovo nicht abzuschieben und ihnen ein dauerhaftes
Bleiberecht in Deutschland zu gewähren. Göttingen,
den 27. Mai 2010 |
Wer sind die Kopten und warum werden sie verfolgt? Vortrag des Erzbischofs der Koptischen Kirche in Deutschland, Anba Damian am 15. April 2010, um 20 Uhr Gesellschaft für bedrohte Völker, Geiststraße 7 Eintritt frei. 9.4.10 / Terror und Gewalt prägen den Alltag der Kopten in Ägypten. Anfang März wurden Angehörige dieser christlichen Religionsgemeinschaft Opfer von pogromartigen Übergriffen: 2000 bis 3000 Islamisten skandierten nach der Freitagspredigt im nordägyptischen Küstenort Mersa Matrouh radikale Parolen, warfen Steine nach den Gläubigen, verwüsteten einige Häuser und Geschäfte oder brannten sie nieder. Gewalttätige Angriffe auf Kopten in Ägypten bis hin zu Morden und Vergewaltigungen hätten stark zugenommen, beklagte ein Vertreter der Koptischen Kirche in Deutschland gegenüber der GfbV. "Auch unsere Kirche leidet sehr. Gotteshäuser werden immer wieder von Extremisten niedergebrannt." Christen stellen mit acht bis zehn Millionen Menschen mindestens zehn Prozent der etwa 79 Millionen ägyptischen Staatsbürger. Die meisten Christen sind Kopten. Sie gehören vor allem der orientalisch-orthodoxen Kirche an. Es gibt aber auch einige koptische Katholiken. Die griechisch-orthodoxen, griechisch-katholischen und protestantisch-arabischen Christen bilden jeweils nur kleine Gemeinschaften. Im ägyptischen Parlament sind die Kopten unterrepräsentiert: von insgesamt 440 Abgeordneten stellen sie nur vier. |
Victor-Gollancz-Preis 2009 Die
GfbV vergibt den Victor-Gollancz-Preis seit dem Jahr 2000. Er ist 2009 mit einem
symbolischen Preisgeld von je 2.500 Euro verbunden. Unter den bisherigen Preisträgern
sind die Mütter von Srebrenica (Bosnien), der frühere russische Menschenrechtsbeauftragte
Sergej Kowaljow und Dr. Halima Bashir (Darfur/Westsudan). Der Preis ist nach dem
britisch-jüdischen Humanisten, Verleger und Schriftsteller Victor Gollancz (1893-1967)
benannt, der Zeit seines Lebens Verbrechen gegen die Menschlichkeit bekannt machte
und Hilfe für Überlebende mobilisierte. Der Preis wird im Rahmen der diesjährigen
Mitgliederversammlung der GfbV verliehen, zu der am 14. und 15.11.2009 rund 150
Delegierte in Göttingen erwartet werden. Sie werden in Arbeitsgruppen über Strategien
künftiger GfbV-Menschenrechtskampagnen diskutieren. Für den katholischen Indianermissionsrat CIMI aus Brasilien wird dessen Generalsekretär José Eden Pereira Magalhães (Brasilia), den Preis entgegennehmen. 1972 von der Brasilianischen Bischofskonferenz gegründet und von Befreiungstheologen getragen, arbeiten heute mehr als 300 Laien, Ordensleute und Priester für CIMI. Sie scheuen keine Strapazen, sich persönlich ein Bild von den Problemen indigener Gemeinschaften auch mitten im unzugänglichen Amazonasgebiet zu machen. Sie notieren Klagen und Vorwürfe der Indianer gegen Eindringlinge, dokumentieren Landrechtsverletzungen, entwerfen zusammen mit Betroffenen Strategien des Widerstandes, treten bei Behörden oder in politischen Gremien als ihr Anwalt auf und suchen weltweit Verbündete für die Ureinwohner. MEMORIAL bekommt die Auszeichnung als "Verneigung vor dem beispiellosen Mut ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für ihr aufopferungsvolles Menschenrechtsengagement in einer feindlich gesinnten Umgebung täglich ihr Leben riskieren". Die russische Menschenrechtsorganisation wurde während der Perestroika 1988 gegründet und besteht heute aus 80 unabhängigen Organisationen vor allem in den GUS-Staaten. Memorial widmet sich sowohl der Bewältigung der stalinistischen Vergangenheit als auch der Recherche, Dokumentation und Veröffentlichung gegenwärtiger Menschenrechtsverletzungen u.a. in Tschetschenien und Inguschetien. Mitarbeiter werden deshalb immer wieder mit dem Tod bedroht. Auch die beiden Mordopfer Anna Politkowskaja und Natalja Estemirowa arbeiteten für MEMORIAL 11.11.09/
Aktuelle nachträgliche Meldung:
Memorial-Preisträger vor Gericht |
Afghanistan
24. März 2010 Victor-Gollanz-Haus: Geiststraße 7, um 19:30 Uhr "Afghanistan - Warlords im Visier" Vortragsabend mit dem ARD-Radio-Journalisten Marc Thörner und dem GfbV-Referenten Tillmann Schmalzried über die verdrängte zweite Front des Afghanistankonfliktes, den Kampf gegen die Warlords. Dabei gefährdet besonders diese mächtige Gruppe den Aufbau eines Rechtsstaates - sie lassen Kritiker und ethnische Minderheiten verfolgen. Durch Drogen-,Waffenhandel und bewaffnete Milizen gefährden sie gleichzeitig die Sicherheitslage in Afghanistan. Als Gouverneure sind sie sowohl zu Partnern der vor Ort tätigen NGOs als auch der ausländischen ISAF Truppen sowie Teil der afghanischen Regierung geworden. Deutschland kooperiert eng mit den Kriegsfürsten und schaut bei Menschenrechtsverletzungen im eigenen Zuständigkeitsbereich weg. Die jetzige Afghanistanstrategie der Bundesregierung bietet keine Lösungsansätze für eine Eindämmung der durch den Machtmissbrauch der Warlords geschaffenen Probleme. Der Einfluss der Warlords wird in der deutschen Presse und Politik nur selten thematisiert und ist der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt. Marc Thörner füllt diese Lücke. Er wird unter anderem aus seinem neu erschienenen Buch "Afghanistan Code" (Edition Nautilus) lesen und von seinen Recherchen in Afghanistan für das Radiofeature "Morde im Norden" berichten. (Sein Feature "Wir respektieren die Kultur", das der Arbeit an dem Buch voranging, wurde mit dem Otto-Brenner Preis für kritischen Journalismus 2009 ausgezeichnet.). Tillmann Schmalzried wird über seine Arbeit für afghanische Menschenrechtler informieren und auf Hintergründe der Warlordherrschaft eingehen. Gemeinsam werden beide mögliche Lösungsansätze diskutieren und Fragen des Publikums beantworten. Der Eintritt ist frei. > Afghanistan-Seite in GOEST Indianer Mittwoch,
4. März 2009 um 20 Uhr, Auf seiner Vortragsreise durch Deutschland, Österreich
und die Schweiz macht Henry Red Cloud, in 5. Generation Nachfahre des berühmten
historischen Chief Red Cloud, am kommenden Mittwoch (10. März) in Göttingen
Station. Er wird uns von dem Leben auf der Reservation, der Lakota Kultur und
seinen Erfahrungen mit der Bisonzucht sowie den Projekten zur Landnutzung des
traditionellen Landes seines Volkes berichten. Vor Schülern des Göttinger
Felix-Klein-Gymnasium wird er am folgenden Tag einen Vortrag halten und dann am
Nachmittag das Bioenergiedorf Jühnde besuchen. Village
Earth setzt sich dafür ein, der Ausbeutung ökonomischer wie natürlicher Ressourcen
auf der Lakota-Reservation ein Ende zu setzen, indem es den Lakota Ranchern. Bei
der Rückgewinnung ihrer Landtitel juristisch berät und unterstützt. Dieses sehr
bürokratische Verfahren dauert zwischen einem und eineinhalb Jahren. Insgesamt
hat Village Earth bis heute über 75 Bisons auf der Pine Ridge Reservation angesiedelt
und den Familien übergeben. Fünf Lakota Bison Rancher haben sich offiziell zur
"Lakota Bison Caretaker Association" zusammen geschlossen. Gemeinsam arbeiten
sie mit Village Earth daran einen Businessplan zur Vermarktung des Bisonfleisches
zu erarbeiten. Sie wollen sich auf eigenem Land eine Existenz aufbauen. Ihre Pläne
reichen von weiteren Bisonzuchten über Gartenbau bis hin zu Pensionen für Ökotourismus.
"Frieden
und Freiheit für die Kurden in der Türkei"
Donnerstag, 14. Januar 2010 Uhrzeit: 20:00 Uhr Ort: Victor-Gollancz-Haus für Menschenrechte,
Geiststraße 7, 37073 Göttingen Eintritt frei. Spenden erwünscht!
Tibetinitiative
Deutschland e.V. und GfbV Tibeterin singt Lieder über ihre Heimat und stellt ihre Biographie vor. Die Tibeterin Soname Yangchen wird am Donnerstag bei der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) besonders bewegende Kapitel aus ihrem Autobiographie "Wolkenkind" lesen und Lieder über ihre Heimat vortragen. ein. In ihrem Buch "Wolkenkind" schildert die 1973 in der tibetischen Provinz Yarlung geborene Soname Yangchen ihr abenteuerreiches Leben und den langen Weg, den sie zur Freiheit gehen musste. Die Kindheit und Jugend von Soname Yangchen war von Gewalt, Einsamkeit und Sklaverei geprägt. Ihre Eltern, die aus altem tibetischen Adel stammten, waren während der Kulturrevolution in China 1966-1976 besonderer Repression und Verfolgung ausgesetzt. Als Sechsjährige wurde Soname Yangchen nach Lhasa geschickt, um ihr eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Doch dort verhinderten Behörden, dass sie die Schule besucht. Stattdessen musste sie wie eine Gefangene als Haushaltshilfe arbeiten. Mehrmals floh sie zurück zu ihren Eltern. Ihr faszinierender Mut und ihre Unerschrockenheit halfen ihr schließlich bei der Flucht über den Himalaya. Schon in frühen Jahren war die Musik ihr innerer Fluchtweg aus ihrem traurigen Dasein. Heute lebt sie in Großbritannien und wirbt mit ihrer Stimme für ein freies Tibet. Wir freuen uns auf die musikalische Kostprobe ihrer selbst komponierten und getexteten Lieder, die sie uns im Anschluss an ihre Lesung geben wird. Den Vortrag und die Lesung hält der Tibetexperte und Übersetzer Alfred Röwer.
Tibetabend
Tibetabend
/ GfbV, Geiststraße 7, 20 Uhr, Tibet-Abend ,
22.09.2009 / Pressetext und Fotos des Verlags / Lungta Verlag – Verlag der Tibet Initiative Deutschland e.V. Greifswalder Str. 4 , 10405 Berlin www.lungta-verlag.de Eine Chronologie der Ereignisse 2008 in Tibet Als am 10. März 2008 in Lhasa Unruhen ausbrechen, beginnt die tibetische Schriftstellerin Tsering Woeser – zunächst als Blog – die täglichen Proteste, ihre Ausdehnung über ganz Tibet und die Reaktionen der chinesischen Sicherheitskräfte zu dokumentieren. Zu einer Zeit, als ausländische Beobachter des Landes verwiesen werden und China nur die eigene Propaganda über die Zustände in Tibet an die Öffentlichkeit lässt, wird Woesers Blog für ihre Landsleute in Tibet, China und im Exil zu einer Nachrichtenquelle von unermesslichem Wert. Heute sind ihre Berichte ein aufrüttelndes Zeugnis der anhaltenden Unterdrückung in Tibet. Taschenbuch, ca. 300 Seiten, € 16,95, ISBN 978-3-00-028220-1 Erscheinungstermin: Oktober 2009 Tsering Woeser wurde 1966 in Lhasa geboren. Im Anschluss an ihr Studium der chinesischen Literatur hat sie als Journalistin in Tibet gearbeitet, bis sie 2003 aus politischen Gründen nach Peking ziehen musste. Ihr 2003 erschienenes Buch "Notes on Tibet" wurde wegen "ernsthafter politischer Fehler" von der chinesischen Regierung verboten. Seither publiziert sie in Taiwan und den USA und hat mit ihren Gedichten, Essays und Prosa internationale Berühmtheit erlangt. 2007 wurde ihr der "Freedom of Expression Award" der Norwegian Authors' Union verliehen. Tsering Woeser gilt gegenwärtig als die bedeutendste tibetische Schriftstellerin in Tibet und China. In Peking lebt sie mit ihrem Mann, dem chinesischen Schriftsteller und Tibetologen Wang Lioxing. Die chinesischen Behörden haben sie wiederholt unter Hausarrest gestellt und verweigern ihr die Ausreise.
12.08, Aula am Wilhelmsplatz 10-14 Uhr Victor-Gollancz-Haus
der Gesellschaft für bedrohte Völker Geiststraße 7 , 3.3.08 , 20 Uhr Veranstaltertext : "Es berichten Almir Suruí, Sprecher der nur höchstens noch 350 Suruí-Indianer im brasilianischen Bundesstaat Rondônia und Vorsitzender ihrer Organisation "Metareilá" sowie Direktor der Umweltabteilung beim "Dachverband der indigenen Organisationen des brasilianischen Amazonasgebiets" (COIAB) und Dr. Márcio Meira, Präsident der staatlichen Behörde Brasiliens für indigene Angelegenheiten (FUNAI). Das Überleben der Surui-Indianer, die sich selbst Paiter nennen, ist extrem gefährdet. Beinahe wäre ihnen in Rondonia der erste Kontakt mit Weißen 1968 zum Verhängnis geworden. Durch eingeschleppte Krankheiten starben damals in kürzester Zeit 95 Prozent der rund 5.000 Surui. Nur 250 überlebten. Seit dieser Katastrophe hat sich die Zahl der Surui kaum erhöht. Jetzt ist ihre kleine Gemeinschaft erneut bedroht. Illegale Holzfäller und Viehzüchter drängen in ihr Gebiet, das auch für den Bergbau interessant ist. Die Errichtung eines Wasserkraftwerks am Rio Madeira und einer Gaspipeline von Urucu gefährdet sie zusätzlich. Doch gegen diese neuen Gefahren haben die Surui Gegenstrategien entwickelt und sich starke Partner gesucht: In Zusammenarbeit mit Google Earth ermitteln sie, wo auf ihrem Gebiet illegal Holz eingeschlagen wurde, und gemeinsam mit dem brasilianischen Umweltministerium und der FUNAI führen sie Wiederaufforstungsprogramme durch. Denn immer schneller fällt der Amazonas-Regenwald den Kettensägen legaler und illegaler Holzfäller zum Opfer. Je höher der Weltmarktpreis für Soja oder Zuckerrohr steigt, umso mehr dehnen sich die Plantagen auch auf indianisches Land aus. Denn beide sind wichtige Rohstoffe für den weltweit boomenden Markt für Biodiesel und Ethanol. Riesige Waldflächen verschwinden auch in Stauseen oder werden für Viehweiden abgeholzt. Eintritt ist frei." |
Minderheiten im Kosovo: verfolgt, vertrieben, vergessen 11.1.08 / Die GfbV plant für die kommenden Monate Informationsveranstaltungen in loser Folge zur Situation ethnischer und religiöser Minderheiten in aller Welt.
Was wird aus dem Kosovo? Ein unabhängiger Staat, so wie es sich 90 Prozent der Bevölkerung -- die Kosovo-Albaner -- wünschen, oder eine autonome Provinz, die zum serbischen Staat gehört? Monatelang wurde über diese Frage debattiert. Auch die Repräsentanten der serbischen Bevölkerungsgruppe des Kosovo haben an den Verhandlungen teilgenommen. Doch was aus den Angehörigen der anderen Minderheiten wird, wer ihre Rechte verteidigt und schützt, wurde nicht verhandelt. Nachdem mindestens schon drei Viertel der vor der Nato-Intervention 1999 noch rund 150.000 Roma, Aschkali und "Kosovo-Ägypter" von nationalistischen Albanern vertrieben wurden, fürchten jetzt die letzten Angehörige dieser Volksgruppe, das gleiche Schicksal zu erleiden. Viele von ihnen sitzen schon "auf gepackten Koffern". Wie verzweifelt die Lage der meisten Minderheitenangehörigen tatsächlich ist, wird der Leiter des Kosovo-Teams der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Paul Polansky, am 17. Januar berichten. Gezeigt wird auch sein preisgekrönter Dokumentar-Film "Gypsy Blood". Haus für Haus, Ort für Ort dokumentiert Polansky seit acht Jahren für die GfbV was den Roma, Aschkali und "Ägyptern" im Kosovo widerfährt. Schutzlos in wenigen Enklaven oder Flüchtlingslagern zusammengedrängt, erhalten sie kaum noch humanitäre Hilfe. Der Zugang zum Arbeitsmark, zum Gesundheits- und Sozialwesen sowie zum Bildungssystem bleibt ihnen verwehrt. |
Neues Bundesbüro der GfbV in der Geiststrasse Am 22.9.07 erfolgte die offizielle Einweihung des neuen Bundesbüros der Gesellschaft für bedrohte Völker in der Geiststraße 7. Der Kauf des Gebäudes incl. des 1000 qm großen Grundstückes wurde durch großzügige Spende zweier Sponsoren möglich, die zwei Drittel der Kaufsumme aufbrachten. (Wir schätzen mal grob, dass die Kaufsumme ca. 800.000 Euro betragen haben dürfte - Infos liegen dazu nicht vor). Die umgebauten Räume der ehemaligen Kleintierklinik bieten auf zwei Etagen mehrere Büros, einen großen ca. 120 Personen fassenden Veranstaltungsraum und einige Wohnmöglichkeiten für PraktikantInnen der Gesellschaft.
Bei der Begrüssung der Gäste am Eröffnungstag hatte der Vorsitzende der Gesellschaft, Tilman Zülch eine lange Liste zu verlesen: u.a. waren der Prudencio Magne Veliz, dem (ersten indigenen) Botschafter der Republik, Chinar Abdullah, Ministerin der Bundesstaates Kurdistan für die Belange der Überlebenden des Genozids im Nordirak und Nimrud Baito Youkhana, dem Tourismusminister des Bundesstaates Kurdistan/Irak, Dr. Christian Schwarz-Schilling, ehemaliger Bundespostminister und "Hoher UN-Repräsentant für Bosnien und Herzegowina" 2006/07. OB Meyer bat die Gäste, sich in das Goldene Buch der Stadt einzutragen.
Der Tag der "Offenen Tür" gab Gelegenheit, das Haus kennenzulernen und an verschiedenen thematischen Gesprächen teilzunehmen:
Benennung
des Gebäudes nach Victor Gollanzcz Der Eröffnungstag lag auf dem Feiertag Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag der diesmal auf den 22 September fiel - ein eher unbeabsichtigeter Zufall, der verhinderte, dass ein eingeladener jüdischer Repräsentant teilnehmen konnte. Das Haus wurde mit der Eröffnung zum "Victor Gollancz-Haus" benannt. Victor Gollancz, geb. 1893 war ein jüdischer Verleger in England, im GfbV-Infoblatt als "radikaler Humanist" benannt, der schon 1933 minutiös die Verbrechen von Hitler dokumentierte als noch viele Regierungen mit Hitler diplomatischen Umgang pflegten. In dem Info-Blatt der GfbV wird darüberhinaus aber ausführlich berichtet, dass Victor Gollancz sich auch für die humane Behandlung der deutschen Zivilbevölkerung nach 1945 einsetzte: "nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches wandte er sich leidenschaftlich gegen die Kollektivschuld der Deutschen, führte Kampagnen gegen den Hunger und veruteilte die Massenvertreibungen". Ebenso wird im Infoblatt darauf hingewiesen und ausführlich zitiert, wie er die Brutaltiät in der Vertreibung der Deutschen und die "Situation sudetendeutscher Häftlinge in einem tschechischen KZ geschildert" hat. Diese
Darstellungen legen einen Bezug zur Diskussion um ein "Zentrum für Vertreibung"
nahe. das Der Bund der Vertriebenen hatte sich für die Errichtung eines solchen
Zentrum in Berlin ausgesprochen und dies wurde dann vom Generalsekretär der
GfbV Tilman Zülch unterstützt. Dies hatte zu vehementer Kritik geführt.
Siehe hierzu auch den Konflikt Antifa - GfbV im Jahre 2003. Im selben Jahr entstand auch der Text zu dem Infoblatt als die GfbV damals einen Victor-Gollancz-Menschenrechtspreis erstmalig ausrief. Offener
Brief der GfbV zum Afghanistan-Sonderparteitag der Grünen Beim
Sonderparteitag der Grünen in Göttingen veröffentlichte
die GfbV einen Offenen Brief an die Delegierten und forderten "Die Menschenrechtler
appellierten (..) an die anreisenden Delegierten, für eine Fortsetzung des ISAF-Einsatz
zu stimmen". Wörtlich heisst es darin u.a. "Ohne Sicherheit gibt es keinen
Wiederaufbau. Ohne Wiederaufbau werden Krieg und Gewalt eskalieren. Daher muss
der ISAF-Einsatz fortgeführt werden. Auch der UN-Sondergesandte für Afghanistan,
Joschka Fischers Weggefährte Tom Koenigs, warnt vor den unabsehbaren Folgen eines
ISAF-Abzugs. Doch eine Kurskorrektur ist notwendig, um dieses Engagement glaubwürdiger
zu machen. (...) Beim Einsatz ausländischer Soldaten wird schon lange nicht mehr
zwischen ISAF und dem Antiterror-Einsatz Operation Enduring Freedom (OEF) unterschieden.
Daher macht es wenig Sinn, nur das ISAF-Mandat zu verlängern und dem OEF die Zustimmung
zu verweigern. " (unterschrieben von Generalsekretär Tilman Zülch) |
Info-Aktion vor Jacobikirche : Hilfe für Kindersoldaten in Uganda Am Mittwochnachmittag (30.11.05) fand bundesweit in verschiedenen Städten die Weihnachtsaktion der Menschenrechtsorganisation Gesellschaft für bedrohte Völker statt, so auch in Göttingen. Das diesjährige Thema war die Flucht ugandischer Kinder vor der Zwangsrekrutierung durch Rebellentrupps. In Uganda werden Kinder entführt, misshandelt und gezwungen, als Soldaten zu kämpfen. Um diesem Schicksal zu entgehen, machen sich Abend für Abend Kinder in Scharen auf den Weg in größere Städte, um die Nacht dort zu verbringen, weil die Rebellentrupps nachts ihre Dörfer überfallen.
Auf diese "Märsche" möchte die Gesellschaft für bedrohte Völker aufmerksam machen und appelliert mit einer Postkartenaktion an die EU, sich für die Kinder in Uganda einzusetzen. In der Göttinger Innenstadt vor der Jakobi-Kirche wurde ein symbolisches Nachtlager errichtet, mit afrikanischer Musik und einer Videopräsentation wurden Passanten neugierig gemacht. Trotz Eiseskälte und Konkurrenz durch die Attraktionen des Weihnachtsmarkts fand die Aktion Aufmerksamkeit, es wurde großzügig gespendet und vor allem konnten viele Unterschriften für die Postkartenaktion gesammet werden. Filmempfehlung zu dieser Thematik: "Lost Children" Protest gegen die Vergiftung des Trinkwassers der Mapuche-Indianer in Chile 13.4.05
informierte die GfbV im Rahmen der Aktionswoche
"Für globale Gerechtigkeit" mit Flugblättern und szenischen
Darstellungen über das Schicksal der Mapuche Indianer in Chile . Die Aktion
konnte nicht wie vorgesehen auf dem Marktplatz durchgeführt werden sondern
wurde von den Ordnungsbehörden an die Jacobikirche verschoben.
Für die 350 000 der 1 Million chilenischen Mapuche bedeutet die Zerstörung ihres Lebensraumes die Entstehung sozialer und ökonomischer Probleme. Neue Arbeitsplätze werden dadurch kaum geschaffen, ganz im Gegensatz dazu werden die Wirtschaftsmöglichkeiten der Mapuche- Bauern drastisch eingeschränkt. Dieses Vorgehen der Forstunternehmen zwingt die Mapuche dazu durch Landbesetzungen ihre historischen Ansprüche auf das Land geltend zu machen. Der chilenische Staat unterdrückt in der Folge jede Bewegung mit Hilfe der Justiz, der Polizei und zunehmend auch paramilitärische Kräfte. Während die USA und die EU mit neuen Handelsabkommen politisch und finanziell in die Expansion der Forstproduktion in Chile investieren, fordern die Mapuche Schutz von Primärwäldern und die Einführung von Restriktionen für die Anlage von Monokulturen für die Holzproduktion." |