Mitteilungen zum Protest gegen die NPD /aktualisiert 9.9.16 >Brief von Flüchtlingen und Unterstützer*innen Das Verwaltungsgericht Göttingen und das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg bestätigten das Verbot einer NPD-Demo durch die Stadtverwaltung Göttingen erlauben aber eine NPD-Kundgebung am 10.9.16 von 11 bis 15 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz Mitteilung der Stadt
8.9.16 / Der
NPD-Unterbezirk Göttingen muss sich am 10. September 2016 auf die von
der Stadtverwaltung Göttingen verfügte stationäre Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz
beschränken und darf nicht wie gewünscht zwischen 11.00 und 20.00 Uhr
mit einer Demonstration durch die Stadt ziehen. Das hat am Donnerstag,
8. September 2016, das Verwaltungsgericht Göttingen entschieden. Allerdings
muss die Kundgebung von 11.00 bis 15.00 Uhr stattfinden können. Die Stadt
hatte die Kundgebungsdauer bis 13.00 Uhr befristet. Ansonsten hat das
Gericht (AZ: 1 B 222/16) die NPD-Klage gegen das Demonstrationsverbot
abgelehnt.
Redical
M und die zur Kommunalwahl antretende Antifa Linke riefen zu einer sogenannten"WarmUp-Demo"
bzw. "Vorabenddemo" ab 20 Uhr am Marktplatz/Gänseliesel
auf. Solche
Vor-Demos haben schon öfter bei solchen Anlässen stattgefunden.
Offensichtlich möchten sich einige Gruppen noch einmal gesondert
außerhalb des Bündnisses gegen Rechts präsentieren bzw.
profilieren.
10.9.16 / Polizei twittert nach dieser Demo: "Wir hoffen, dass euch unsere heutige Einsatzbegleitung gefallen hat. Wir sind Morgen ab 9:00 Uhr wieder online" . Mit dem fraternisierenden "Du" bzw. "Euch" und der Frage ob einem die Begleitung durch Polizist*innen gefallen habe, führt sich die Polizei so auf als sei sie Teil derjenigen, die hier den politischen Protest auf die Straße tragen. Mn fühlt man sich durch die sogenannte "taktische Kommunikation" der Polizei regelrecht verarscht. Die Polizei benutzt auch Worte wie "Lauti" für Lautsprecher (Man fragt sich, ob sie irgendwann mit "themenbezogenen Transparenten" in der Demo mitmarschieren wollen um dann nebenbei aufzupassen und Festnahmen vorzubereiten. Und jovial gehts weiter am 10.9. morgens mit "Wir sind ab jetzt wieder für Euch erreichbar und wünschen euch und uns viel Spaß, rege Beteiligung". Die Polizei benutzt den Jargon mit einer Sportreportage. Nach der nächsten Gewaltorgie der BFE kommt dann vielleicht der Spruch: "das hat weh getan, gell? Tja selbst dran schuld" oder so.
Demo des Bündnis gegen Rechts
Spendenaktion
während der Gegenkundgebung Spendenkonto:
IBAN DE77100205000002022288 Bündnis
gegen Rechts 7.9.16
Das
Bündnis gegen Rechts hat am 7.9.16 mitgeteilt
auch "die von der Stadt angebotene Ersatzveranstaltung für die Nazis,
eine Kundgebung am Bahnhof, nehmen wir auch nicht protestlos hin!“ (…) „Einen Tag vor der Kommunalwahl gilt es jetzt,
den Nazis auch ihren "Wahlkampfhöhepunkt" zu vermasseln und
die Blase ihrer Selbstüberschätzung endgültig zum Platzen zu bringen.“
(…) Anmerkung
goest Red.: siehe hierzu auch Antifaschistische
Linke International A.L.I., 7.9.2016 Desweiteren wird der Einsatz von BFE als polizeiliche Eskalationsstrategie bezeichnet. „Mit zusätzlichen Polizeikräften, einem faktischen Gefahrengebiet in der Innenstadt und einer Sonderkommission gibt man sich alle Mühe die Neonazis zu schützen. Die Göttinger Polizei arbeitet damit wieder einmal an der Errichtung einer polizeilich national-befreiten Zone. Während man die Neonazis, mit Eisenstangen bewaffnet, durch die Region fahren lässt, wird gegen engagierte Menschen in Göttingen und Umgebung die ganze Bandbreite polizeilicher Maßnahmen aufgefahren.“ In der Erklärung der Ali wurde die Befürchtung geäußert, dass der NPD eine Demo durch Weststadt oder Grone erlaubt werde und wies darauf hin, dass das des Verwaltungsgericht z.B. 16.6.2001 in Göttingen entsrechend entschieden hatte. "Sollte es einen Aufmarsch in der Weststadt geben, rufen wir alle AntifaschistInnen dazu auf das Trennungskonzept der Polizei zu unterlaufen und bereits frühzeitig auf der richtigen Seite der Bahnschienen zu sein" Grüne
Jugend am 7.9.16 |
2.9.16 NPD Demo Verbot? Gegenmobilisierung geht trotzdem weiter U.a. wurde ein
Flyer in Haushalten verteilt in dem es hieß: Verbotsbegründung
der Stadt Göttingen NPD
meldete 50 Teilnehmer an Verbotsbegründung
Anti-NPD-Demo von 2005
Bereits am 29.10.2005 hatte in Göttingen eine Demonstration der NPD stattgefunden. Diese war, insbesondere bezüglich des Streckenverlaufs, mit diversen Auflagen seitens der Stadt Göttingen zugelassen worden. Diese Auflagen zum Streckenverlauf hob das OVG Niedersachsen im Eilverfahren trotz warnender Hinweise der Polizei und der Stadt Göttingen als zu gefährlich eingeschätzten und von der Polizei nicht beherrschbaren Örtlichkeiten wieder auf und ließ damit einen relativ langen Verlauf einer Aufzugsstrecke für die NPD ausdrücklich zu. Die von der Stadt Göttingen und der Polizei geäußerten Befürchtungen bewahrheiteten sich anschließend leider. Während dieses Aufzuges wurden seinerzeit durch ca. 1.500 gewaltbereite Autonome, die zum Großteil nicht aus Göttingen, sondern aus dem gesamten Bundesgebiet stammten, eine Fülle von Straftaten, wie Landfriedensbruch, Körperverletzung, gemeinschädliche Sachbeschädigung, Sachbeschädigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verstoß gegen des Waffengesetz begangen. Diese Rechtsgutverletzungen konnte die Polizei trotz Anwesenheit von nahezu 4.000 Einsatzkräften nicht verhindern. Anlässlich einer am 13.5.2006 durchgeführten zweistündigen Kundgebung waren im gesamten Stadtgebiet insgesamt rd. 6.000 Polizeibeamte im Einsatz, welche neben dem Schutz der Versammlung der NPD zur Begleitung einer angemeldeten Demonstration mit rd. 6.000 Gegendemonstranten und außerdem flächendeckend an allen neuralgischen Positionen innerhalb des Stadtgebietes eingesetzt waren, wo auch Fahrzeug- und Personenkontrollen und -Durchsuchungen stattfanden. Bei diesen Kontrollen konnten nach hiesiger Erinnerung unter anderem auch Brandbeschleuniger sowie Schlag- und Wurfgeschosse von der Polizei sichergestellt werden. Während des Polizei-Einsatzes an diesem Samstag kam nahezu das gesamte öffentliche Leben in der von der Polizei notwendigerweise vollkommen abgeriegelten Innenstadt zum Erliegen. Öffentlicher Personennahverkehr war in der Zeit von ca. 7.00 Uhr bis 17.30 Uhr nahezu unmöglich. Aufgrund der hohen Polizeipräsenz gelang es, Ausschreitungen von tatsächlich in großer Zahl anwesenden gewaltbereiten Autonomen (nach polizeilicher Schätzung erneut etwa 1.500 Personen) weitestgehend zu verhindern. Lediglich vereinzelt kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei bzw. zu kleineren Straftaten. Am 28.10.2006 fand eine verwaltungsgerichtlich zugelassene weitere örtliche Kundgebung der NPD auf dem Bahnhofsvorplatz statt. Wieder war ein "Schwarzer Block" mit ca. 800 Autonomen in einer Gegendemonstration von ca. 4.000 Personen vorhanden. Während des Versammlungstages waren abermals rund 6.000 Polizeibeamte in Göttingen im Einsatz. Angesichts dessen verlief dieser Tag vergleichsweise friedlich. Allein
die Göttinger Szene hat auch "erhebliches Gewaltpotential" Die Stadtverwaltung hatte zunächst angedacht, eine veränderte Streckenführung anzubieten. Diesen Überlegungen lag zugrunde, dass die NPD-Versammlung eine rein regionale Bedeutung haben würde. Aufgrund der nunmehr abermals erfolgten bundesweiten "Mobilmachung" auf linksextremer Seite ist allerdings diese Grundlage entfallen, so dass dieses Angebot nicht mehr aufrechterhalten bleiben kann. Ein Totalverbot der Versammlung wäre allerdings nach derzeitigen Erkenntnissen nicht zu rechtfertigen. Daher wird eine stationäre Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz in der Zeit von 11.00 bis 13.00 Uhr zugelassen. Der Standort ist identisch mit dem bereits in der Vergangenheit mehrfach zugewiesenen Platz. Dieser Platz wurde gewählt, weil dort der beste Schutz der Versammlungsteilnehmer gegen Angriffe aus der linksextremen Szene gewährleistet werden kann." |
FKTN/NPD hatte Demo mit Kundgebungen vor Flüchtlingsunterkunft und Juzi geplant Besonders problematischer und bislang weitgehend unbeachtet ist die Tatsache, dass am beantragten Ausgangs- und Endpunkt der Demo, auf dem Schützenplatz eine Flüchtlingsunterkunft in unmittelbarer Nähe ist! Noch probematischer, weil die Flüchtlinge dort mit Beleidigungen und Bedrohungen oder feindseligere Handlungen der Nazis wahrscheinlich noch schlechter umgehen und sie nicht einordnen können 2005 begleiteten brennende Barrikaden den letzten gescheiterten NPD-Versuch in Göttingen zu demonstrieren. Die Ankündigung nun "vor dem Juzi" demonstrieren zu wollen war reine Provokation. Sie erfolgt einen Tag vor der Kommunalwahl bei der ein Mitglied der extremen Rechten, dem sogar die AfD die Mitgliedschaft verweigert hatte, für die NPD als Landratskandidat auftritt. Mit einem Chaostag kurz vor der Wahl möchte die nahezu in der Bedeutungslosigkeit versunkene NPD Aufmerksamkeit in den Medien gewinnen. Der NPD-Unterbezirk Göttingen hatte für Sonnabend, 10. September 2016, einen Demonstrationszug vom Schützenplatz als Kundgebungsplatz mit Zwischenkundgebungen auf dem Markt und vor dem Juzi / Jugendzentrum Innenstadt und zurück zum Schützenplatz angemeldet. Ob diese Provokation genehmigt wird bleibt abzuwarten. Allerdings lässt die neuerliche Entscheidung des Göttinger Verwaltungsgerichtes (siehe Artikel dazu) und dessen Bestätigung durch das OVG Lüneburg befürchten, dass solche Kundgebungen unter Auflagen erlaubt werden. Vermutlich lässt sich ein Verbot mit Hinweis auf das Niedersächsische Sicherheitsgesetz nicht erlassen, wenn zwischen Polizei und Gegendemonstrations-Veranstalter*innen glaubwürdig ein friedlicher Protest vereinbart wurde. Seitens des Basisdemokratischen Bündnisses wurde daher argumentiert, dass hierdurch Eskalation erzwungen werde. Es bleibt also zu hoffen, dass das Gericht eine solche Kundgebung der NPD verhindert. Die Antifaschistische
Linke International ALI (nicht zu verwechseln mit
den paar Leuten, die sich mit dem Etikettenschwindel AntifaLinke an der
Kommunalwahl aufgestellt haben) - hat folgenden Aufruf veröffentlicht: Auf Indymedia hingegen befindet sich ein martialischer, reisserischer Aufruf, der eine Wiederholung der Demo vom Oktober 2005 nahelegt wozu dann auch noch der passende Trailer auf youtube verlinkt ist: "Der „Goldene Oktober“ wurde durch bundesweite Solidarität zum Mythos. Es ist wieder so weit: Wir laden euch ein, mit uns zusammen den Naziaufmarsch in Göttingen zu verhindern und den „Freundeskreis“ mit einem Knall zurück in die endgültige Bedeutungslosigkeit zu verdammen! Gemeinsam werden wir am 9.9. mit einer kämpferischen Antifa-Vorabenddemo den Auftakt einleiten für einen neuen Goldenen Herbst, der den Nazis lange im Gedächtnis bleiben wird! Am 10.09. gilt in Göttingen der antifaschistische Ausnahmezustand – auf allen Ebenen, mit allen Mitteln! Bündnis Goldener Herbst 2.0" Nachdem zuletzt am Bahnhof 400 Menschen gegen 5 Nazis protestiert haben befleissigen sich Feindeskreis FKTN und NPD überregional Hilfe zu erbitten für eine Demo. Hier gilt es zu beobachten, ob die Vernetzung mit der Hooliganszene in diesem Fall Unterstützung erwarten lässt (Siehe >Leipzig)
Protest gegen NPD am Bahnhof 13.8.16 16.8.16 / Nach der Blockade der NPD-Veranstaltung gab es eine Vielzahl von >Presseerklärungen . Inzwischen wurden neue Kundgebungen des Nazi-"Freundeskreises Th/Nds und nun auch eine Vielzahl von Gegenveranstaltungen angemeldet
In der Kundgebungsecke am Bahnhof waren nur ca. 45 Menschen, die da für hasserfüllte Parolen gegen Ausländer*innen, für nationale Abschottung und mit schwarz weiß roten Fahnen der vordemokratischen Kaiserzeit am Bahnhof standen. Die Spass-Partei "Die Partei" hatte mit Kreide vor den Kundgebungsplatz der Nazis geschrieben "Das soll ein Aufmarsch sein? Wenn das der Führer wüßte!" Mit einem "bunten", "lebhaften" Kulturprogramm so das Bündnis gegen Rechts wollte man das bunte Leben gegen die hasserfüllte Ideologie der Nazis stellen. Deshalb Kulturprogramm. Musik und Malerei auf dem Bahnhofsvorplatz. "Der kulturelle Auftakt am Vorabend soll unsere friedliche und kraftvolle Protestkundgebung unter dem Motto „Kein Platz für Nazis – Göttingen bleibt bunt“ (Bündnis gegen Rechts) Zu der Kulturveranstaltung und der Gegengundgebung am Samstag heisst es: "Alle Menschen aus Göttingen und Umgebung, alle befreundeten Bündnisse, sind herzlich aufgefordert am Freitagabend und Samstagvormittag diesen Widerstand zu unterstützen."
Am Samstag den 13.8.16, hatte der NPD Unterbezirk Göttingen eine Kundgebung am Bahnhofsvorplatz von 11.00 bis 14.00 Uhr angemeldet. Die Protestveranstaltungen begannen aber schon am Freitag den 12.8. um 18 Uhr und wurden die ganze Nacht mit einer Platzbesetzung fortgesetzt. Erst gegen Morgen wurde es dann für einen Moment kritisch als die Polizei forderte, dass der Platzt geräumt werden solle. Es waren aber zu viele Menschen mit einer Sitzblockade und mit Zelten, die alle hätten weggetragen werden müssen.
In der Erklärung
des Bündnisses hieß es nach der gelungenen Blockade des Platzes:
"Alle Versuche einzelner Parteien und politischer Vertreter, bis zuletzt
durch öffentliche Verlautbarungen den Widerstand gegen Neonazis zu spalten,
seien damit ins Leere gelaufen "Eins sollten sich alle klar machen: ohne
den gelebten zivilen Ungehorsam vieler Nazigegner, die z.T. in Zelten
auf dem Bahnhofsplatz übernachtet hatten und ausharrten, wäre dieser politische
Erfolg nicht möglich gewesen", Auszüge aus dem Aufruf des Bündnisses gegen Rechts vor der Demo:
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NPD "Eichsfeldtag" in Leinefelde 2014 15.5.14 / Die Ordnungsauflagen
für den NPD-Tag sehen vor, dass keine Fahnen in Schwarz-Weiß-Rot
getragen werden dürfen, weil sie das Deutsche Reich in der Zeit des
Nationalsozialismus symbolisieren. Aber unter dem Symbol einer schwarz-weiß-roten
Flamme, also eben diesen Farben des deutschen Reichs ruft die NPD zum
"Großkampfjahr für unsere nationalen Strukturen im
Eichsfeld" auf. Redner und Musikbands 2004 gabs kirchlichen
Protest im Eichsfeld (!) Demonstration gegen
den Eichsfeldtag 2014 Infoveranstaltung
und Resolution im Rat ------------
Leinefelde Rückblick 2004: NPD Bundesparteitag 31.10.04 / Der Protest
hielt sich in engen Grenzen: es gab angeblich nur eine Demo von ca. 100
Personen (nach Stadtradio vom 1.11. waren es 200) am 31.10. gegen den
NPD-Parteitag während die NPD in der Sporthalle unter dem Banner mit der
Aufschrift "Arbeit-Familie-Vaterland" tagte. NPD und DVU beschlossen
eine "Partnerschaft". Thorsten Heise wurde mit zwei Drittel
Mehrheit in den Bundesvorstand der NPD gewählt. |
Propaganda der NPD in Friedland und Rosdorf 24.9.12 / Ende September 2012 verteilt die NPD Flugblätter in den Briefkästen von Friedland und Rosdorf. Die Worte Afrika und Aids sind besonders groß, Drogenhandel, Überbevölkerung, Waffenhandel, Bürgerkrieg und Piraterie mittelgroß gedruckt. Und dann "Sie kommen". [Anmerkkung: Angesichts der Waffenfunde bei Neonazis und deren Verbindungen zu Rotlicht-Rockern könnte man meinen sie kündigen das Kommen von solchen Gruppen an] Und es wird vor der "Asylantenschwemme" und vor "900 Afrikanern" gewarnt. Die NPD möchte die Bevölkerung Friedlands gegen die Unterbringung von afrikanischen Flüchtlingen aus Somalia und Eritrea aufwiegeln und gleichzeitig damit Vorteile für ihre Beteiligung an der Landtagswahl gewinnen. Als Vertreter der NPD ist Marco Borrmann (ehemals am Max Planck Gymnasium in Göttingen beschäftigt gewesen)abgebildet und es wird auf seine Kandidatur bei der Landtagswahl im Januar 2013 hingewiesen. [Zur Erinnerung: Marco Borrmann war ehemals am Max Planck Gymnasium in Göttingen beschäftigt gewesen was 2009 durch ein anonymes Schreiben öffentlich gemacht wurde und zu seiner Entlassung geführt hatte] 2009 gab es bereits schon einmal einen Versuch von Nazis, Konflikte in Friedland zu schüren. (>goest-Bericht )Damals wurde dies als "Deutsch-Russischer-Friedensmarsch" angekündigt. Um eine Demo von 200 Nazis zu schützen wurden damals 1700 Polizisten eingesetzt. |
Massives Polizeiaufgebot beschützt kleine Kundgebung der NPD Am 11.6.11 hatte die NPD nach ihrem Landesparteitreffen im Mai erneut eine Kundgebung in Northeim angekündigt. Statt der 150 angekündigten TeilnehmerInnen kamen nur 32 (WAZ), 48 (Gandersheimer Kreisblatt) bzw. 50 (Polizei Northeim) . Die Kundgebung dauerte nur von 15-16 Uhr. Eine gleichzeitig in der Nähe stattfindende Kundgebung des Bündnis gegen Rechts brachte mit 300 Personen (Polizeiangabe) ein Vielfaches an Personen zusammen. Die Sprache des Gandersheimer Kreisblatt das schon bei der verhinderten NPD-Versammlung in Gandersheim wenig Sympathie mit dem Antifa-Protest zeigte, verrät auch diesmal den Wunsch, eher die Gegendemonstration klein zu machen, als die mehrfache zahlenmäßige Überlegenheit gegenüber der NPD hervorzuheben und zu loben. Der Artikel in der Onlineausgabe hebt in seiner Überschrift am 11.6.11 besonders hervor "Nur 250 statt der angekündigten 600 Demonstranten protestierten gegen NPD" . Die Gegenkundgebung wird als Mißerfolg dargestellt indem es heisst: "Damit erfüllten sich die Erwartungen des Widerstands gegen Rechts nicht." Absurderweise versucht das Gandersheimer Blatt dann aber den Aufwand der Polizei mit der Gefahr durch die Gegendemonstration zu rechtfertigen: "Die Polizei sorgte mit einem Großaufgebot dafür, dass es zu keiner Eskalation mit den rund 250 Gegendemonstranten kam." Außer der Polizei Northeim/Osterode waren lt. Polizeiangaben "mehrere Einsatzhundertschaften aus Niedersachsen sowie die Bundespolizei" zur Unterstützung herangezogen worden. Wenn das Gandersheimer Blatt dann noch schreibt, der Anführer der NPD-Kundgebung "soll später im kleinen Kreis über die "erbärmliche Beteiligung seiner Kameraden geflucht haben" scheint der Schreiber offensichtlich Kontakt - welcher Art auch immer - zu dem kleinen Kreis zu haben. Seitens Beteiligter aus Göttingen wurde am 11.6.11 berichtet, es sei gelungen, dass "ca. 30 AntifaschistInnen den Weg der Nazis zum Münster an einem der vom linksradikalen Bündnis gegen die NPD in Northeimť angekündigten Punkte zu blockieren. Damit wurde die Nazi-Kundgebung erheblich verzögert und der Polizeistrategie ein Schnippchen geschlagen." |
Die Polizeistrategie bei Anti-Nazi-Demos ist offensichtlich, das breite Bündnis von linken und bürgerlichen Kräften zu spalten. Die entschiedensten GegnerInnen der Nazis sollen isoliert und abgetrennt werden. Dummerweise arbeiten einige Leute in den Bündnissen gegen Rechts dieser Strategie in die Hände, indem sie sich von Gruppen innerhalb des Bündnisses distanzieren. Lothar Hanisch ist Vorsitzender des DGB SüdNiedersachsen/Harz. Er hat sich bereits mehrfach für politische Bündnisse gegen Rechtsradikale eingesetzt. (Z.B. Bad Lauterberg). Dabei hat er alle Mühe, die unterschiedlichen Flügel solcher Bündnisse zusammenzuhalten. Er gerät immer wieder zwischen die "Mühlsteine" verschiedener Fraktionen, wenn in den Bündnissen die unterschiedlichen Gruppen gegeneinanderstehen. Wenn in einem solchen Bündnis wie z.B. in Northeim die CDU beteiligt wird, die dann vor allem gegen "Extremismus" demonstrieren will und hauptsächlich betont, dass es ihr dabei um die Gleichbehandlung von Links und Rechts gehe, andererseits Antifa-Gruppen eine gewaltsame Verhinderung der Naziversammlung propagieren. Zunächst war es ein Erfolg der Bündnispolitik, dass im Northeimer Bündnis beschlossen wurde, keine Distanzierungserklärungen abzugeben. Dies wurde kurzzeitig durch eine Erkärung einer eigenmächtig agierenden DGB-Mitarbeiterin durchbrochen, gleich darauf aber wieder repariert. Eine solche erfolgreiche Bündnisstrategie ist der Polizei ein Dorn im Auge. Nachdem das Bündnis sich nicht von alleine gespalten hat, versuchte die Polizei am Tag der Demo massiv nachzuhelfen. Sie spaltete die Demo ganz real dadurch dass sie einen Teil der DemoteilnehmerInnen abtrennte und einer Spezialbehandlung mit mehrfachern Durchsuchungen und Einkesselung unterzog. Der Rest der Demonstrationsteilnehmer war nun vor die Frage gestellt, ob sie zu dieser abgetrennten Gruppe halten oder sie im Polizeikessel zurücklassen und ohne sie weiterdemonstrieren solle. Nach einigem Hin und Her ließ man die Eingekesselten im Stich. Die mehrfachen Personendurchsuchungen und Einkesselung durch die Polizei wurden anschließend von Lothar Hanisch als unnötig kritisiert. Darauf reagierte Polizeidirektor Gerd Hujahn als Einsatzleiter in Northeim und beklagte "die fehlende Distanzierung des DGB" . Er warf dem DGB vor, "generell einen Schmusekurs mit autonomer Militanz an den Tag zu legen" (laut HNA 24.5.11) Um der Strategie der Polizeileitung Nachdruck zu verleihen, macht sich nun auch noch die Gewerkschaft der Polizei GdP zum Erfüllungsgehilfen. Die Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft Bezirk Göttingen, Kreis Göttingen, Kreis Northeim, allesamt unter dem Dach der Einheitsgewerkschaft DGB organisiert, werden von der HNA zitiert : "Die GdP, die dem Deutschen Gewerkschaftsbund angehöre, sei eine Gewerkschaft innerhalb der Polizei. Vor diesem gewerkschaftlichen Hintergrund könne es nicht hingenommen werden, dass der DGB-Bezirksvorsitzende Hanisch ein Zugehörigkeitsgefühl zum "Schwarzen Block" entwickelt. "Fast schien es, als ob Herr Hanisch zum Werkzeug und Sprachrohr des Schwarzen Blocks auserkoren war", heißt es in dem Schreiben." (laut HNA 7.6.11) Die so zitierten Vertreter der GdP, die betonen, dass sie einer Gewerkschaft angehören blenden völlig den Hintergrund des eigentlichen Ereignisses aus: dass es sich nämlich um den Protest gegen Rechtsradikale handelt, die sich einer Tradtion verpflichtet sehen in der Gewerkschaften verboten, Gewerkschaftshäuser niedergemacht und GewerkschafterInnen in KZs gelandet sind. Dass eine Partei in dieser Tradition von ihnen als Gewerkschafter geschützt wird scheint ihnen nicht als Problem ins Bewußtsein zu gelangen. Lothar Hanisch hingegen ist sich dieser Geschichte wohl bewußter. Ob ein Bündnis effektiver wird, wenn man versucht, selbst die CDU mit zu integrieren sollte er aber vielleicht überdenken. Kundgebung
gegen NPD am 11.6.11 |
Parteitag der NPD-Niedersachsen 22.5.11 in Northeim Von der Distanzierungserklärung zur polizeilichen Spaltung der Demo 29.5.11
/ goest / Ankündigungen "im Internet" und mit "graffiti",
den NPD-Parteitag zu verhindern, waren von Polizei und regionalen Medien aufgegriffen
worden um ein Chaos--Szenario für Northeim an die Wand zu malen. Dabei wirkte
die Distanzierungserklärung einer Vertreterin des
DGB Northeim wie eine Legitimation einer polizeilichen Strategie der Spaltung.
Das Medien-Theater mit der Ausmalung bevorstehender Gewaltexzesse nutzte die Polizei
aber auch zur Rechtfertigung des teuren Einsatzes vieler Polizisten und auch der
besonders gewalttätigen BFE-Polizeigruppe. Horrorsezenarios liegen im Interesse
der Polizei, die damit ihren Personalstand und ihre Sachmittelausstattung rechtfertigt.
Weil die NPD nicht verboten
ist, kann sie sich und ihr Umfeld aus Steuergeldern finanzieren, die ihr in Form
von Wahlkampf-Geldern ausgezahlt werden. Zum Schutz der NPD werden teure Polizeieinsätze
ebenfalls aus Steuergeldern finanziert. Was
durch die Pressemitteilung des DGB Northeim mit einer Distanzierung von Antifa-Gruppen
aus Göttingen begonnen hatte, zeigte seine unguten Folgen später vor
allem darin, dass die Polizei genau an dieser Distanzierungslinie die Demonstration
aufspaltete. Dass der Northeimer Teil der Demo den Polizeieinsatz gegen den Göttinger
Teil hingenommen hat und einfach weitergezogen ist, das ist ein trauriges Kapitel.
Man könnte sich leider vorstellen, dass die Autorin der Northeimer-DGB-Presseerklärung
der Polizei dafür auch noch dankbar war, dass sie sich nicht mit Autonomen
aus Göttingen auf einer gemeinsamen Demo bewegen mußte. Ob die Distanzierungs-"Kollegin"
sich eigentlich daran erinnert, dass in der Nazizeit die Gewerkschaftshäuser
plattgemacht wurden? Unerträglich
ist die immer wieder festzustellende Selbstherrlichkeit in der die Polizei Schikanen
praktiziert, die anderswo als "demokratiefeindliche Angriffe auf Zivilpersonen"
angesehen werden. Einkesselungen bei denen die Leute betteln müssen um mal
auf die Toilette gelassen zu werden, gesundheitsgefährdender Kampfgas-Einsatz,
Stiefeltritte, Faust- und Knüppelschläge, und das alles damit die NPD
ungestört in der Northeimer Stadthalle tagen darf. Alles finanziert mit Steuergeldern.
Erklärung zum Verhalten der Polizei in Northeim, TeilnehmerInnen der Demo in "gute" und "böse" DemonstrantInnen zu sortieren (DOKUMENTATION 29.5.11)
Pressemitteilung
24.5.11 |
18.5.11
Verdi Ortsverein Göttingen gegen Auseinanderdividieren 18.5.11
SPD-Stadtverband gegen ein "Auseinanderdividieren" der Proteste 17.5.11
Kreisverband der Partei DieLinke fordert NPD-Verbot 16.5.11
Kreisvorstand
der Grünen gegen Distanzierungen und für Blockaden 16.5.11
Original Aufruf des Northeimer Bündnisses enthält keine Distanzierungen Aufruf (erhalten am 16.5.11)
Ein Mitglied des Northeimer Bündnisses erklärte, es habe in den Vorbereitungsgesprächen die klare Abmachung gegeben, dass es keine Distanzierungen geben werde. Es gibt auch keine gewählte Sprecherin des Bündnisses sondern dass sich jemand als Sprecherin ausgegeben habe, sei "durch die Dynamik der Entwickung" zustandegekommen. Die unten veröffentlichte Pressemitteilung in der die Distanzierung enthalten ist, ist nicht auf einem Beschluß des gesamten Bündnisses zustandegekommen sondern, so das Mitglied des Bündnisses, aufgrund eines Rundrufes bei einigen ausgewählten Mitgliedern der Bündnisorganisationen. Differenzen Northeim/Göttingen
13.5.11 / Das Göttinger Bündnis schrieb in seinem Aufruf freundlichst
soldidarisch: "Die Göttingerinnen und Göttinger unterstützen das Northeimer
Bündnis gegen Rechtsextremismus. Die Northeimerinnen und Northeimer haben deutlich
gemacht, dass sie die NPD in ihrer Stadt nicht haben wollen. Um ein Zeichen gegen
die Neonazis zu setzen veranstalten sie am 22.05. eine bunte Demonstration mit
anschließendem BürgerInnenfest. Wir schließen uns dem Anliegen der Northeimerinnen
und Northeimer an, die NPD aus Northeim raus zu halten." Dieser
Aufruf wurde u.a. auch von der ALI und der Jugendantifa unterschrieben. Vor 3 Jahren 2008 in Bad Lauterberg kam es im Vorfeld eines Anti-Nazi-Protestes zu einer scharfen Auseinandersetzung innerhalb des dortigen Bündnisses wegen der Beteiligung von antifaschistischen Gruppen aus Göttingen. >>Siehe Berichtererstattung zu diesem Konflikt. In Bezug auf die Proteste gegen den NPD-Parteitag droht sich diese Entsolidarisierung der Protestfraktionen zu wiederholen. Distanzierungserklärung einer Vertreterin des DGB Northeim 12.5.11 12.5.11 Pressemitteilung des DGB Northeim mit Distanzierung. Das ist nicht identische mit dem Aufruf des Northeimer Bündnisses. Die Distanzierungserklärung wurde aber sofort im >>Gandersheimer Kreisblatt zitiert!
Der
blau markierte Satz fehlt in dem am Dokumentation 10.5.11 Aufruf Göttinger Bündnis gegen Rechts
Einige grundsätzliche Anmerkungen zur Ankündigung eines NPD-Parteitags in Northeim und den Versuchen ihn zu verhindern Am 22. Mai plant die NPD-Niedersachsen in Northeim einen Parteitag abzuhalten. Der Versuch des Northeimer Bürgermeisters Harald Kühle, der NPD die Stadthalle zu verweigern, ist bislang erfolglos geblieben. "Am Sonntag den 22.5.2011 von 8 bis 22 Uhr ist es der NPD laut OVG gestattet, in der Stadthalle zu tagen. Damit bleibe genug Zeit um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, da das OVG davon ausgehe, dass mit Gegendemonstrationen zu rechnen sei." (A.L.I) . Das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg entscheidet mit Hinweisen auf Grund- und Parteiengesetz, die allen nichtverbotenen Parteien gleiche Rechte einräumen und darüberhinaus wird auf das bürgerliche Gesetzbuch bezüglich von Saalvermietungen usw. hingewiesen. Kurzsichtige
"liberale Gesinnung" Parteiengesetz
und Strafgesetz Innenministerium,
Justiz und Polizei schützen NPD-Parteitage und bekämpfen Antifas Meinungsfreiheit,
Parteienrecht, Verbrechen und "Verbrecherische Ideologie"
Ein
Verbot ist nicht alles, aber wäre schon mal was Einseitigkeit
mit Tradition Im Göttinger Mikrokosmos stellt sich die traditonell deutsche Einseitigkeit gegenwärtig z.B. so dar: Während Polizei die Veranstaltungen der NPD schützt, wird schon die Meinungs- und Versammlungsfreiheit der KritikerInnen eingeschränkt, wenn sie öffentlich die Notwendigkeit von Blockaden diskutieren wollen. (>Blockade-Bericht) BürgerInnenprotest
als Korrektiv zu rechtslastigen Behörden Der Versuch des Göttinger Ordnungsamtes, Blockade-"Trocken"-Übungen gegen NPD-Veranstaltungen im Vorfeld zu verbieten, wird demnächst wieder auf eine Probe gestellt werden wenn folgende Veranstaltung der A.L.I stattfindet:
Siehe auch aktuell die Pressemitteilung des Bündnisses gegen Rechts in >news |
NPD Landesparteitag in Bad Gandersheim 9.5.10 4.5.10 Die NPD wollte am 9.5.10 ab 9 Uhr im Bad Gandersheimer Stadttheater (ehemaliges Kurhaus) ihren niedersächsischen Landesparteitag abhalten. Das "Stadttheater" befindet sich in der Hildesheimer Straße 6a. Es hat einen Saal mit ca. 550 Sitzplätze, ein Foyer mit 70 Sitzplätzen und kleinere Tagungsräume mit ca. 40 Sitzplätzen. Es wurde 2009 von der Stadt an den "Beleuchtungsmeister Bernhard Esser aus Berlin und dem Veranstaltungstechniker Nils Schelm aus dem nahen Kreiensen" verkauft. Während Nils Schelm (Nomen est Omen) auf einem Kreuzfahrtschiff weilt, will Bernhard Esser die Suppe auslöffeln und beteuert neuerdings "ich bin kein Symphatisant der NPD". Gleichwohl bestätigte er gegenüber dem Kreisblatt am 3.5."Ich habe einen Mietvertrag mit der NPD abgeschlossen." und verkündet, den geschlossenen Mietvertrag einhalten zu wollen. Die Antifaschistische Linke International A.L.I. aus Göttingen hat eine Erklärung veröffentlicht in der sie dazu auffordert, "die NPD-Veranstaltung schon im Vorfeld unmöglich zu machen." Die NPD, so die ALI, verfolge "eine verbrecherische Ideologie und ist personell teils deckungsgleich mit Neonazi-Kameradschaften. Ein großer Teil der Neonaziszene hat sich in Südniedersachsen mit Schusswaffen und Sprengstoffen ausgerüstet. Diesen Leuten darf kein Raum überlassen werden!". An Betreiber von Veranstaltungsräumen in Niedersachsen appelliert die Sprecherin der Göttinger Antifagruppe, "ihre Reservierungen für den 9. Mai 2010 zu überprüfen, um auch mögliche Ersatzveranstaltungen ins Leere laufen zu lassen." Die "Grüne Jugend" Göttingen fordert in einer Erklärung vom 4.5.10 die Stadtverwaltung von Bad Gandersheim auf ,"die Veranstaltung zu verhindern", noch sei es nicht zu spät, die Vermietung der Räumlichkeiten rückgängig zu machen. "Sollte Bernhart Esser nicht zur Vernunft kommen und weiterhin an die NPD vermieten wollen, werden wir an Gegenprotesten teilnehmen und uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einsetzen, dass der NPD keine Plattform zur Verbreitung ihrer faschistischen Ideologie geboten wird." heisst es in der Erklärung der "Grünen Jugend" Gandersheim: Die örtliche Friedensinitiative in Bad Gandersheim hat inzwischen eine Demo zur geplanten Tagungsstätte der NPD angemeldet. Im Gandersheimer Kreisblatt Online gibt eine lebhafte Auseinandersetzung. Dabei spielt die Erklärung der Göttinger Antifa eine Rolle, die den Vorsitzenden des "Kur- und Verkehrsvereins" Vogel zur Ablehnung der NPD-Veranstaltung mit der folgenden Begründung veranlaßt: die "Veranstaltung sei keine Werbung für den Ort, wie sie Bad Gandersheim haben wolle, und für das Image der Stadt unerträglich". Landtagsabgeordneter Uwe Schwarz (SPD) äußerte die Auffassung, dass ein Verbot der NPD-Veranstaltung begründet werden könne mit "Gefahrenabwehr angesichts angekündigter militanter Protestaktionen Linksextremer aus Göttingen. (...) In der Stadt sei es so eng, dass die Polizei die Gruppierungen nicht voneinander trennen könne. Durch die bereits erfolgten Aufbauten für die Domfestspiele verschärfe sich die Lage." Image- und Sachschäden scheinen im Vordergrund der Bedenken zu stehen, das Problem des Rechtsradikalismus und eine Kritik an der NPD-Ideologie kommt in Gandersheimer Stellungnahmen zu kurz. Neben dem schwierigen Versuch eines Verbotes wird auch auf eine zweite Möglichkeit verwiesen: Da Nils Schelm, der immer noch Miteigentümer des Stadttheaters ist, über seinen Anwalt erklärt hat, er distanziere sich von der Vermietung an die NPD und habe den Miteigentümer Esser aufgefordert, "diese Veranstaltung nicht durchzuführen", liegt wohl hier eine rechtliche Möglichkeit die Vermietung zu verhindern. Wenn es der NPD gelänge Regressforderungen wegen eines stornierten Mietvertrages durchzusetzen müßten die jetzigen Besitzer dann die Verteilung der Kosten zivilrechtlich unter sich ausmachen. Vielleicht wäre es eine Lösung, wenn seitens der Stadt Gandersheim hierbei dem Vermieter Hilfe angeboten würde. Mitteilung des Northeimer Bündnis gegen Rechtsextremismus 7.5.10 "Am
6.5.10 konnte ein erster juristischer Erfolg erzielt werden. Einer der beiden
Inhaber des Tagungslokals hat gegen seinen Partner eine einstweilige Verfügung
vor dem Gandersheimer Amtsgericht erwirkt. Das Gericht stellte in dem Zivilverfahren
klar, dass der Vertrag mit der NPD nicht ohne den zweiten Inhaber geschlossen
werden konnte. Das erschwert die Durchführung des Parteitages erheblich, aber
es ist nicht gewährleistet, dass er damit tatsächlich nicht stattfindet. Die NPD
wird ihrerseits alle juristisch möglichen Schritte einleiten. Eventuell rücken
auch hinreichend gewaltbereite Nazis an, um vor verschlossenen Türen Randale zu
machen.
Schließlich kam ein Gerichtbeschluß gegen die NPD zustande, weil der Mietvertrag mit der Tagungsstätte auf unsicherem Boden stand. Einer der beiden Noch-Besitzer, Nils Schelm war damit nicht einverstanden, er war gar nicht vorher informiert worden.Das Amtsgericht Bad Gandersheim bestätigte in einer Eilentscheidung durch den Amtsgerichtsdirektor, dass der Landesparteitag nicht in der vorgesehenen Tagungsstätte (Stadt-Theater, ehemals Kurhaus) stattfinden könne. |