Literaturherbst
Göttinger Literaturherbst
GmbH Beirat: |
Julia
von Lucadou Am 18.10.18 stellte Julia von Lucadou im Rahmen des Literaturherbst 2018 ihren Debütroman "Die Hochhausspringerin" vor. Das Besondere dieser Veranstaltung war u.a. die Auswahl des Veranstaltungsortes, nämlich die in den letzten Jahren neu entstandenen transparenten Arbeits-Glaspaläste der Sartorius AG in Göttingen. Im Rahmen einer Öffnung für kulturelle Veranstaltungen hatte die Sartorius AG den Literaturherbstveranstalter*innen auf Anfrage ermöglicht, den dystopischen Roman in ihren Räumen vorzustellen.
Zunächst denkt man beim Titel "Hochhausspringerin" wohl an Suizid, aber es geht um Sport, genauer "LEISTUNGssport": Mit einem FlySuit bzw. Wing-Suit (vgl. Artikel dazu in der SZ) stürzt sich die Romanfigur auf riskante Weise von Hochhäusern um kurz vor dem Auftreffen am Boden sich abzufangen. Die Sache erfordert jede Menge Training und hohe Leistungsbereitschaft. Alles findet in einer technisierten, computerisierten, digitalisierten, psychogisierten, kontrollierten, überwachten Gesellschaft statt. Wer funktioniert wird belohnt, wer versagt wird in die Armenviertel "Peripherie" abgeschoben. (Ausführlichere Zusammenfassung in der Zeit). Soweit der Rahmen. Inhaltlich geht es von Lucadou um ein sehr viel gegenwartsbezogeneres Thema, für das sie , wie sie sagte, aufgrund eigener Erfahrungen motiviert war: die Hinterfragung der Leistungsgesellschaft. Die Erfahrungen, die sie zum Hinterfragen animiert haben hat sie wohl in ihrer Zeit im Filmgeschäft gemacht, in dem Arbeitshetze nach extremen Zeittakten erfolgt. Im Roman wird die Arbeit der Heldin als Höchstleistungssport bezeichnet. Die Heldin verliert irgendwann die Motivation, verweigert die Leistung, will einfach nicht mehr. Die Versuche sie mit psycho-Coaching wieder auf Linie zu bringen gestalten sich schwierig.
Nun fand es also jemand passend, diesen Roman in einer Firma zu präsentieren, deren optische Erscheinungsoberfläche es mit einer computerisierten, durchorganisierten, virtuellen Welt aufnehmen kann: "weil die Umgebung so gut dazu passt." Vertreter*innen der Firma schien nicht aufgefallen zu sein, dass die Botschaft des Buches sich kritisch gegen ihre innersten Prinzipien Leistung und Produktivität richten. Im Foyer, das die Besucher*innen der Lesung empfing lagen u.a. Karten, die zur Bewerbung bei Sartorius aufforderten und eine der typischen Computer-Drahtgrafiken eines Sprinters in die Zukunft zeigten. Das Titelbild des Buches mit dem Bild der Hochhausspringerin ist eine bildlich Umkehr des in die positive future startenden Sprinters, sie stürzt risikoreich in die Tiefe. |
Literaturherbst 2018 „68
und die Folgen“ Am Mittwoch, den 17.10.18 um 19 Uhr im Alten Rathaus trafen wie angekündigt Wolfgang Kraushaar und Klaus Meschkat zur Diskussion über „68 und die Folgen“ zusammen. Als Moderator agierte Stephan Lohr, der auch als Programmberater des Literaturherbstes tätig ist. Im Programmheft nicht angekündigt war die Podiumsteilnahme von Katja Ebstein.
Lohr
war bis 2014 Leiter der Literaturredaktion bei NDR Kultur.
Lohr hat einige
Gedanken zu 68 veröffentlicht. Meschkat war im Jahrzehnt vor 1968 AStA-Vorsitzender der FU Berlin und Vorsitzender
des VDSt und schon seit 1954 Mitglied im Sozialistischen
Deutschen Studentenclub SDS. Er sieht sich eher
als 58er. Die Frage des Moderators an Klaus Meschkat
nach dem was „68“ im Kern ausgemacht habe vermochte Meschkat
nicht direkt zu beantworten. Seine Antwort bewegte sich immer wieder um
den Gedanken der „Loslösung des SDS von der
SPD Was der „Kern“ der 68er-Bewegung war und was deren „Wirkkraft“ ausgemacht
habe, auf diese Frage des Moderators nahm Kraushaar dezidiert Stellung.
Kraushaar arbeitet am Hamburger Institut für Sozialforschung, wo er auf
die Materialien des Archivs über „Protest, Widerstand und
Utopie in der Bundesrepublik“ zurückgreifen kann. Zunächst einmal sei die Bewegung nicht von Berlin und auch nicht von
Frankfurt ausgegangen sondern die Wurzel der antiautoritären Bewegung
sei in der Gruppierung „Subversive
Aktion“
in München anzusehen, die eine kulturelle, psychologische Befreiung
der Subjekte propagiert habe, Sie habe mit provokativen Aktionen dafür
ein Bewusstsein für die Notwendigkeit dieser Befreiung schaffen wollen.
Die Medienpräsenz der Kommune1, die Forderung nach einer Veränderung des
Alltaglebens, die Aktionen von Kunzelmann, Langhans, usw. trafen den Nerv
der Öffentlichkeit. Diese angestrebte kulturelle Veränderung mit dem Abbau
von Autoritäten, einer Befreiung der Sexualität und der
Kritik an Konkurrenzverhalten und Eigentumsdenken und die dazugehörenden
provokativen Aktionen entfalteten starke propagandistische Wirkung, Das
habe der Entstehung der APO einen starken Impuls gegeben. Und diese Entstehung
der APO 1967-69 parallel zur großen Koalition hatte nach Meinung von Kraushaar
sogar verhindert, dass damals die NPD aufgrund starker Stimmengewinne
in den Bundestag hätte kommen können und stattdessen anschließend eine
sozialliberale Koalition unter Willy Brandt zustande kam. „Mehr Demokratie
wagen“ und „Ostverträge“ hätte es andernfalls nicht gegeben. Rudi Dutschke war Mitglied der Subversiven Aktion und mit der Aufnahme
dieser Gruppe in den SDS war auch er SDS-Mitglied geworden. Ein Vorgang, den Kraushaar als „entscheidend“
bewertet. Meschkat beschrieb diesen Vorgang
als Öffnung des SDS und weiterer Entfernung
von der SPD. Mit der Aufnahme Dutschkes in den SDS
habe man sich aufgrund seiner Radikalität allerdings etwas schwer getan.
Dutschke habe dann starken Einfluss ausgeübt. Er habe bereits die ganze
Marxistisch-Leninistische Literatur aus seiner Zeit in der DDR gekannt,
die in den ML-Gruppen der Bewegung eine große Rolle spielte. (Meschkant
bemerkte nebenbei Dutschke sei
nach seiner Kritik am Auftrag der DDR-Volkspolizei in Ungnade gefallen
und nach Westberlin übersiedelt. Als die Berliner Mauer gebaut wurde habe
er mit einer demonstrativen Aktion gar versucht, sie an einer Stelle handgreiflich
mit Ankerhaken einzureißen.) Über die Rolle von Rudi Dutschke hatte es bereits eine in Zeitungsartikeln
ausgetragene Auseinandersetzung zwischen Meschkat
und Kraushaar gegeben. Kraushaar betonte im Hinbick
darauf, es sei ein „Wahrnehmungsfehler“ wenn Meschkat
´meine, dass er, Kraushaar die Auffassung vertrete, es gäbe eine Kontinuitätslinie
vom militanten Auftreten Dutschkes bis hin zur RAF. Aber, so Kraushaar,
Dutschke habe schon eine deutliche „Affinität zur Gewalt“ gehabt, er habe
die „Direkte Aktion“ und die „Regelverletzung“ propagiert. Darüber hinaus
habe es in der Studentenbewegung eine Orientierung an der
südamerikanischen Guerilla, symbolisch auch durch Ché
Guevara, gegeben, deren Übertragung in europäische Städte unter dem Titel
„Stadtguerilla“ thematisiert wurde. Kraushaars Andeutungen, Dutschke könne
über eine Verbindung zu Bahman Nirumand an der
Vorbereitung eines Bombenattentates gegen den Schah von Persien beteiligt
gewesen sein, blieben ohne beweiskräftigen Beleg im Nebulösen dahingestellt.
Die Erschiessung von Benno Ohnsorg durch einen
Polizisten am 2. Juni 1967 während der Proteste gegen Schah von Persien
gab der Protestbewegung einen starken Impuls zur Radikalisierung. Gleichzeitig
bewirkte der fortdauernde Krieg der USA gegen Vietnam eine kontinuierliche
Radikalisierung. Im Hinblick darauf und auf die Rolle Dutschkes bemerkte
Meschkat, an der Vietnamkonferenz in Berlin Februar 1968 habe
auch Dutschke teilgenommen und als klar wurde, dass die Gefahr bestand,
die Polizei könnte diesmal möglicherweise Schusswaffen einsetzen, habe
Dutschke dafür plädiert keine Leben in Gefahr zu bringen und vorgeschlagen,
dass die Demo dann eben ausweichen müsse. Vor allem der Vietnamkrieg, so Kraushaar habe Protestbewegungen auf der
ganzen Welt „synchronisiert“ entstehen lassen. Dabei hätten übrigens die
größten und gewalttätigsten Demonstrationen in Tokio stattgefunden. Global
sei es auch nicht allein um den Vietnamkrieg sondern auch um den Widerstand
gegen die Kultur des american way
of life gegangen.
Bei der Frage danach, was von der 68er Bewegung übernommen oder fortgeführt
werden könne gab Kraushaar einen beachtenswerten Rundumblick: Es könne
keine Kontinuität der 68er Bewegung heutzutage geben. Eine Übertragung
in die heutige Zeit sei nicht möglich. Damals habe man noch keine Ahnung
gehabt, was eine neoliberale Politik bewirke, es habe kaum eine Idee von
der Globalisierung gegeben und schon gar nicht von dem was heute mit der
Digitalisierung ins Haus stünde. Den sich ausbreitenden Rechtspopulismus
könne ebenfalls nicht mit einer Orientierung an der 68er-Bewegung verhindern.
Es gäbe aber keinen Grund zur Resignation, so Kraushaar, sondern
eine tragfähige Mehrheit in der Bevölkerung, die „nicht durch die große
Koalition repräsentiert“ werde. Dies werde deutlich wenn z.B. bei der
Demonstration gegen Rassismus und Ausgrenzung in Berlin am 14.10.18 240
000 Menschen dem Demoaufruf gefolgt seien. Katja Ebstein kam in der Diskussion wenig zum Zuge und musste sich gelegentlich recht brachial einmischen um zu Wort zu kommen. Dabei war sie anscheinend versucht, die „verkopfte“ Diskussion durch ein paar emotionale Ausbrüche aufzulockern, blieb dabei allerdings sehr im Plakativen hängen. Eine amüsante Note bekam der Versuch Ebsteins während, der Auseinandersetzung Kraushaar nicht nur am Arm anzufassen sondern auch noch über die Wange zu streicheln, was dieser mit beiden Händen abwehrend zu verhindern wußte. |
Programmüberblicke der vergangenen Jahre
Literaturherbst
2017 / Programmüberblick >>Ausführliches Programm |
Do.,
12. Oktober 2017 |
Fr.,
13. Oktober 2017 |
Sa.,
14. Oktober 2017 |
So.,
15. Oktober 2017 11:15 Uhr Deutsches Theater Ein Leben ist zu wenig Gregor
Gysi Lesung und Gespräch Der Ausnahmepolitiker stellt sein Lebensbuch
im Deutschen Theater vor. |
Mo.,
16. Oktober 2017 10:00 Uhr Literarisches Zentrum 16:30 Uhr Literarisches
Zentrum Der kleine Drache Kokosnuss Ingo Siegner Literatur macht Schule beim Göttinger Literaturherbst
Kinderbuch-Kino mit Ingo Siegner! |
Di.,
17. Oktober 2017 |
Mi.,
18. Oktober 2017 |
Do.,
19. Oktober 2017 |
Fr.,
20. Oktober 2017 |
Sa.,
21. Oktober 2017 |
So.,
22. Oktober 2017 11:15 Uhr Deutsches Theater Die neue Welt(un)Ordnung
Michael Naumann, Elke Schmitter, Regula Venske
Gesprächsrunde Eine Podiumsdiskussion über weltweite Konflikte und die
Forderungen an Politik und Diplomatie. Wie steht es um die Chancen kultureller
Strategien, wo finden sich Beispiele des Gelingens? |
Di.,
07. November 2017 |
Rückblick auf die Programme vergangener Jahre
|
Literaturherbst
2013
Bernhard Bueb. war schon einmal und zwar 2008 zum Literaturherbst eingeladen worden, um sein neues Buch "Von der Pflicht zu führen" vorzustellen, das als ein "Plädoyer für bürgerliche Werte in der Bildungspolitik" angekündigt wurde. "Der ehemalige Internatsleiter fasst in seinem Buch Lob der Disziplin – Eine Streitschrift seine Erkenntnisse als Pädagoge zusammen"..."Das konservative Erziehungskonzept Buebs wurde nach der Buchveröffentlichung in Fernsehen, Hörfunk und Printmedien ausgiebig thematisiert. Während Bueb hier teilweise auf Zustimmung stieß, lehnen Vertreter der Erziehungswissenschaft und der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbands (DL) seine Thesen ab. Frank-Olaf Radtke kritisiert seine Methoden als Schwarze Pädagogik. Der Entwicklungspsychologe und Kindertherapeut Wolfgang Bergmann bezeichnet die Thesen des Buches schlicht als „Dämlichkeiten“ und als in weiten Teilen „ungehemmt totalitär“. Einzelne Medienvertreter sehen gar Übereinstimmungen des Erziehungskonzepts Buebs mit rechtsextremen Bildungsidealen." >>wikipedia 2013 Ist Bueb abermals eingeladen um sein neuestes Buch vorzustellen. Die VeranstalterInnen legen offensichtlich Wert auf dessen kontinuierliche Teilnahme im Literaturherbst. Während Bueb sich in der Paulinerkirche mit seinem neuen Buch zum Thema "Ehrlichkeit" beschäftigt, referiert zur gleichen Zeit Robert Trivers im Alten Rathaus über die Lüge. Trivers verbreitet biologistische Sozialtheorien. Was von ihm berichtet wird liest sich so als würde er über die menschliche Gesellschaft wie über Primaten schreiben. Er scheint das besondere Interesse des Max-Planck-Direktors Stephan Herminghaus zu finden, der sich bereit erklärt hat, die Veranstaltung zu moderieren. In die Reihe der Auffälligkeiten
gehört auch die Einladung 2008 an den Hirnforscher Singer. "Hirnforschung
an der Grenze von Geistes- und Naturwissenschaften". Anwendung von
Ergebnissen der Hirnforschung auf Fragen der Pädagogik, Rechtsprechung
und Ethik. Kein Zufall, dass die Moderation durch den Göttinger
Hirnforscher Prof.Nils Brose, (Molekulare Neurobiologie) erfolgte. "Das
Weltbild des Hirnforschers Wolf Singer gefährdet die Grundlage des menschlichen
Zusammenlebens - warnt der Philosoph Jürgen Habermas. Denn: Singer hält
unsere Vorstellung von einem freien Willen für eine Illusion."
(Zit.
Süddeutsche Zeitung) Programm 2013 U.a. treten dieses Jahr auch wieder Modeautoren auf wie >Daniel Kehlmann |
Veranstalter: Göttinger Literaturherbst GmbH. Beirat: Tete Böttger, Jürgen Haese, Prof. Dr. Gerhard Lauer, Claudia Leuner-Haverich, Wolfgang Meyer, Dr. Reinhard Rauhut, Gerhard Steidl, Holger Welskop und Klaus Wettig (Vorsitz). Programm 17. – 26.10.2008 Freitag, 17.10., 19 Uhr, Paulinerkirche, Karten: € 10.- Roger Penrose. "Die Entstehung des Universums". Moderation: Helmut Grubmüller, MPI für biophysikalische Chemie. (In englischer Sprache) Freitag, 17.10., 19 Uhr, Altes Rathaus, Karten: EUR 10.- Norbert Gstrein. "Die Winter im Süden". Sein neuer Roman erzählt die Geschichte eines Mannes, der nach dem Zweiten Weltkrieg nach Südamerika flüchtet und in ein verändertes €opa zurückkehrt. Moderation: Arno Widmann, Frankfurter Rundschau. Samstag, 18.10., 19 Uhr, Paulinerkirche, Karten: EUR 12.- Christopher Clark. "Wilhelm II. Die Herrschaft des letzten Deutschen Kaisers". Moderation: Bernd Weisbrod, Uni Göttingen. (In deutscher Sprache) Samstag, 18.10., 19 Uhr, Altes Rathaus, Karten: € 10.- Petra Morsbach. "Der Cembalospieler" ein Künstlerroman, der die Geschichte eines blinden Musikvirtuosen erzählt. Moderation: Gerhard Lauer, Uni Göttingen. Samstag, 18.10., 21 Uhr, Altes Rathaus, Karten: EUR 12.- Georg Klein, Norbert Müller und Annette Pehnt. "Unwürdige Lektüren. Was Autoren heimlich lesen". In der Kolumne "Unwürdige Lektüren" der österreichischen Zeitschrift Volltext erzählen zeitgenössische Autoren von ihren Leselastern. Die gesammelten Kolumnen gibt es jetzt als Buch. Das Gespräch über Kitsch, Comics und Ikea-Kataloge moderiert Volltext-Herausgeber Thomas Keul. Sonntag, 19.10., 11.15 Uhr, Deutsches Theater, Karten: € 12.- Ian Kershaw. "Wendepunkte. Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg".Moderation: Michael Kloft, SPIEGEL TV. Sonntag, 19.10., 17 Uhr, Deutsches Theater, Karten: EUR 14.- Martina Gedeck liest Brigitte Reimann. "Jede Sorte von Glück. Briefe an die Eltern". Brigitte Reimann (1933 - 1973) prägte die Literatur der DDR. Ihr Leben wurde unter dem Titel "Hunger auf Leben" mit Martina Gedeck in der Hauptrolle verfilmt. Einführung: Angela Drescher. Sonntag, 19.10., 19 Uhr, Paulinerkirche, Karten: € 12.- Daniel C. Dennett. "Den Bann brechen. Religion als natürliches Phänomen" plädiert für ein Weltbild, das mentale Phänomene wie Bewußtsein und religiöses Erleben als Produkte der Evolution versteht. Moderation: Theo Geisel, MPI für Dynamik und Selbstorganisation. (In englischer Sprache) Sonntag, 19.10., 19 Uhr, Deutsches Theater, Karten: € 12.- Clemens Meyer. "Die Nacht, die Lichter". Moderation: Kerstin Cornils, Junge Welt. Sonntag, 19.10., 21 Uhr, Deutsches Theater, Karten: € 14.- Sadie Jones und Leslie Malton. "Der Außenseiter". Den deutschen Text liest Leslie Malton. (In deutscher und englischer Sprache) Montag, 20.10., 19 Uhr, Paulinerkirche, Karten: € 10.- Ansgar Beckermann. "Gehirn, Ich, Freiheit. Neurowissenschaft und Menschenbild". Moderation: Stephan Herminghaus, MPI für Dynamik und Selbstorganisation.. Ansgar Beckermann ist Kompatibilist (These: Determinismus und Freiheit schließen sich nicht aus, siehe dazu seine Webseite http://www.philosophieverstaendlich.de/freiheit Montag, 20.10., 19 Uhr, Altes Rathaus, Karten: € 10.- Brigitte Roßbeck. "Zum Trotz glücklich. Caroline Schlegel-Schelling und die romantische Lebenskunst". Moderation: Ruth Florack, Uni Göttingen. Montag, 20.10., 21 Uhr, Altes Rathaus, Karten: € 10.- Claire Keegan. "Durch die blauen Felder". Moderation: Brigitte Glaser, Uni Göttingen. (In englischer Sprache) Dienstag, 21.10., 19 Uhr, Paulinerkirche, Karten: € 10.- Hans Belting. "Florenz und Bagdad. Eine westöstliche Geschichte des Blicks". Moderation: Gerhard Lauer, Uni Göttingen. Dienstag, 21.10., 19 Uhr, Altes Rathaus, Karten: € 10.- Kai Weyand. "Schiefer eröffnet spanisch" erzählt die Geschichte eines Junglehrers, der im deutschen Schulalltag scheitert. Moderation: Thedel von Wallmoden. Dienstag, 21.10., 21 Uhr, Altes Rathaus, Karten: € 14.- McSweeney‘s wurde 1998 als Literaturzeitschrift in San Francisco gegründet und ist heute ein Verlag für neue Literatur. Erstmals in dieser Besetzung treffen sich die Autoren Lydia Davis, Dave Eggers, Nick Hornby und Verleger Eli Horowitz. Moderation: Frank Kelleter, Uni Göttingen. Mittwoch, 22.10., 19 Uhr, Paulinerkirche, Karten: € 10.- Hans-Jörg Rheinberger. "Vererbung. Geschichte und Kultur eines Konzepts". Geschichte des Experiments und naturwissenschaftliche Praxis. Moderation: Reinhard Lührmann, MPI für biophysikalische Chemie. Mittwoch, 22.10., 19 Uhr, Altes Rathaus, Karten: € 10.- Gerhard Paul. "Das Jahrhundert der Bilder. 1949 bis heute". (Bilder und Manipulation derselben) Einführung: Carola Müller. (Multimedia) (Siehe Bericht in goest über die Veranstaltung mit Gerhard Paul, die bereits 2005 im Literarischen Zentrum stattfand) Mittwoch, 22.10., 21 Uhr, Altes Rathaus, Karten: € 10.- Karen Duve. "Taxi". erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die in den 80er Jahren in Hamburg Taxi fährt. Moderation: Volker Hage Donnerstag, 23.10., 19 Uhr, Paulinerkirche, Karten: € 10.- John L. Heilbron. "Max Planck. Ein Leben für die Wissenschaft". (In englischer Sprache) Donnerstag, 23.10., 19 Uhr, Altes Rathaus, Karten: € 10.- Judith Kuckart. "Die Verdächtige". Donnerstag, 23.10., 21 Uhr, Altes Rathaus, Karten: € 10.- Annette Großbongardt. "Istanbul Blues. Die Türkei zwischen Tradition und Moderne". Moderation: Klaus Wettig. Freitag, 24.10., 19 Uhr, Lokhalle, Karten: € 18.- Manfred Krug liest "Schweinegezadder – Schöne Geschichten". Seine Lesung begleitet Matthias Bätzel am Flügel. Freitag, 24.10., 19 Uhr, Altes Rathaus, Karten: € 10.- Jo Lendle. "Die Kosmonautin". erzählt die Geschichte der Reise einer Frau zu einem Weltraumbahnhof in Kasachstan. Freitag, 24.10., 21 Uhr, Altes Rathaus, Karten: € 10.- Helga Grebing. "Willy Brandt. Der andere Deutsche". Freitag, 24.10., 19 Uhr, Paulinerkirche, Karten: € 10.- Wolf Singer. "Hirnforschung an der Grenze von Geistes- und Naturwissenschaften". Anwendung von Ergebnissen der Hirnforschung auf Fragen der Pädagogik, Rechtsprechung und Ethik. Moderation: Nils Brose, MPI für Experimentelle Medizin. (Anmerkung goest: "Das Weltbild des Hirnforschers Wolf Singer gefährdet die Grundlage des menschlichen Zusammenlebens - warnt der Philosoph Jürgen Habermas. Denn: Singer hält unsere Vorstellung von einem freien Willen für eine Illusion." (Zit. Süddeutsche Zeitung) Samstag, 25.10., 19 Uhr, Paulinerkirche, Karten: € 12.- John Romer. "Die Pyramide von Gizeh. Ein Wiedersehen mit dem Alten Ägypten". (In englischer Sprache) Samstag, 25.10., 19 Uhr, Altes Rathaus, Karten: € 10.- Jakob Hein. "Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht". Samstag, 25.10., 21 Uhr, Altes Rathaus, Karten: € 12.- Alina Bronsky. "Scherbenpark". Entwicklungsroman, der vom Leben zwischen zwei Welten erzählt. Moderation: Kerstin Cornils, Junge Welt. Sonntag, 26.10., 11.15 Uhr, Deutsches Theater, Karten: € 12.- Bernhard Bueb. "Von der Pflicht zu führen". sein neues Buch ist ein "Plädoyer für bürgerliche Werte in der Bildungspolitik". Moderation: Katja Thimm ( Anmerkung goest: "Der Entwicklungspsychologe und Kindertherapeut Wolfgang Bergmann bezeichnet die Thesen des Buches schlicht als „Dämlichkeiten“ und als in weiten Teilen „ungehemmt totalitär“. Einzelne Medienvertreter sehen gar Übereinstimmungen des Erziehungskonzepts Buebs mit rechtsextremen Bildungsidealen." >>wikipedia Sonntag, 26.10., 17 Uhr, Deutsches Theater, Karten: € 12.- Christian Kracht. "Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten". Moderation: Christian Schlüter, Frankfurter Rundschau. Sonntag, 26.10., 19 Uhr, Paulinerkirche, Karten: € 12.- Gerd Gigerenzer. "Bauchentscheidungen. Die Intelligenz des Unbewußten und die Macht der Intuition". Moderation: Andreas Wang, NDR Kultur. (Aufzeichnung für NDR Kultur) Sonntag, 26.10., 19 Uhr, Deutsches Theater, Karten: € 12.- Amelie Fried. "Schuhhaus Pallas. Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte". Moderation: Thorsten Ahrend. Sonntag, 26.10., 21 Uhr, Deutsches Theater, Karten: € 14.- Uwe Timm. "Halbschatten". Moderation: Wend Kässens, NDR Kultur. (Aufzeichnung für NDR Kultur) |
Literaturherbst
2001 Programm-Überblick Geleitwort
des künstlerischen Leiters Christoph Reisner, Künstlerische Leitung: "Zehn Festivals in den letzten zehn Jahren haben eine Vielzahl von Bildern, Ideen und Eindrücken hinterlassen. Sie auf die Bühne gebracht zu haben, ist die gemeinsame Leistung vieler. Mit talentierten Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen gearbeitet zu haben, ist ein unschätzbarer Gewinn für mich gewesen. Inzwischen ist ernsthaft Zeit vergangen. Douglas Adams und Ernst Jandl leben nicht mehr. Aus den Kids, die für das Festival Plakate geklebt haben, sind erfolgreiche Medienmanager, Journalisten und Schriftsteller geworden, was nicht aufgehört hat, mich zu erstaunen und zu freuen. Ich rauche immer noch zu viel. Und das zehnte Festival ist für mich genauso eine Odyssee wie das erste." ... "Die digitale Revolution hat ein neues Spielfeld für menschliche Kreativität und Kommunikation eröffnet. Die multimediale Umsetzung der Lyrik Durs Grünbeins zu Beginn des Festivals und eine Kleist-Performance, in der sich ein Dichter des 19. Jahrhunderts und die Videotechnik des Jahres 2001 begegnen, sind Ausblicke auf eine softwaregetriebene Welt, in der die Art wie wir denken, leben und miteinander in Kontakt treten, tiefgreifende Veränderungen erfahren wird." |
Programm >> zum
Programm-Überblick
Freitag, 12. Oktober, 19.00 Uhr, AR, Karten: DM 15.,- Péter Esterházy in Lesung und Gespräch zu seinem neuen Roman "Harmonia Cælestis". Péter Esterházy wurde 1950 in Budapest geboren, wo er auch heute lebt. Er studierte Mathematik und veröffentlichte 1976 sein erstes Buch, die Novellensammlung "Franciskó und Pinta". "Harmonia Cælestis" erzählt die Geschichte der Familie Esterházy, die zu den großen Aristokratenfamilien Europas gehört. Für sein Werk wurden Péter Esterházy im letzten Jahr der Ungarische Literaturpreis und der Sándor-Márai-Preis verliehen. (In deutscher Sprache) |
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Samstag, 13. Oktober, 21.00Uhr, AR, Karten: DM 15.- A. F. Th. van der Heijden in Lesung und Gespräch zu seinem neuen Roman "Die Schlacht um die Blaubrücke". A. F. Th. van der Heijden gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern der Niederlande. Sein neuer Roman ist Teil des Zyklus` "Die zahnlose Zeit". In ihm entwirft van der Heijden eine Geschichte der Niederlande der Gegenwart, ein Welttheater mit einer Fülle von Akteuren. Die Veranstaltung in deutscher Sprache wird vom Norddeutschen Rundfunk für die Reihe "Das literarische Caféhaus" aufgezeichnet. Moderation: NDR-Redakteur Wend Kässens. (Sendetermin: Sonntag, 11. November, 20.15 - 21.30 Uhr auf NDR Radio 3) |
Sonntag, 14. Oktober, 11.15 Uhr, DT, Karten: DM 24.- Dieter Hildebrandt liest aus seinem Roman "Vater unser gleich nach der Werbung". Ein alternder Kabarettist und seine Frau haben Teile ihrer Wohnung an eine Fernsehgesellschaft vermietet, die ihr Leben für eine Reality-TV-Show beobachtet. Im "Old Brother-Container" werden die Beobachter jedoch schnell zu den Beobachteten. "Vater unser" ist eine furiose Medienkritik vom Mitbegründer der "Münchner Lach- und Schießgesellschaft", der mit seiner Fernsehsendung "Scheibenwischer" zum bekanntesten deutschen Satiriker wurde. |
5)
Sonntag, 14. Oktober, 17.00 Uhr, DT, Karten: DM 24.- Hannelore Hoger liest "Jans muß sterben" von Anna Seghers. Musik: Benjamin Rinnert (Flügel). Hannelore Hoger begann ihre Karriere als Schauspielerin am Bochumer Schauspielhaus mit Peter Zadek; dem breiten Publikum wurde sie durch ihre Rollen in Film und Fernsehen bekannt. Für ihre Rolle als Kommissarin "Bella Block" wurde sie mit dem Grimme-Preis in Gold ausgezeichnet. Mit dem Pianisten Benjamin Rinnert hat sie die nachgelassene Erzählung "Jans muß sterben" der Schriftstellerin Anna Seghers für die Bühne bearbeitet. |
6)
Sonntag, 14. Oktober, 19.00 Uhr, DT Studio, Karten: DM 15.- Joachim Bessing und Ingo Niermann lesen aus ihren Romanen "Wir-Maschine" und "Der Effekt". Zwei Debüt-Romane von der Nachtseite der großen Städte. In Joachim Bessings "Wir-Maschine" gerät ein junger Mann in die Hysterie der Hamburger Werbewelt, und in Ingo Niermanns "Der Effekt" wird ein rätselhafter Leichenfund zur Eingangstür zum kollektiven Unterbewußten. "Der Effekt beschreibt den Abweg einer ganzen Generation, der die Banal-Droge Leben ein einziger Taumel auf dem Tanzflur ist." (Süddeutsche Zeitung) |
7)
Sonntag, 14. Oktober, 21.00 Uhr, DT, Karten: DM 24.- "Reise, Toter" von Durs Grünbein und Ulrike Haage. Eine Musik- und Textperformance mit Meret Becker, Frank Glaubrecht und Ulrike Haage. Der Lyriker Durs Grünbein und die Komponistin Ulrike Haage schrieben mit "Reise, Toter" ein Hörspiel, das in eigenwilliger Weise von einer Lebensreise vom Mutterleib bis zum Tod erzählt. Musik und Computer-Beats der "Rainbirds"-Komponistin verbinden sich mit der Lyrik Durs Grünbeins zu einem vielschichtigen Klanggebilde, das vom Bayerischen und Hessischen Rundfunk in Berlin, München und London produziert wurde. Für den Literaturherbst bringt Ulrike Haage mit Meret Becker und Frank Glaubrecht in kleiner Besetzung eine Neukomposition auf die Bühne. |
8)
Montag, 15. Oktober, 19.00 Uhr, AR, Karten: DM 18.- Gregor Gysi im Gespräch zu seinem Buch "Ein Blick zurück, ein Schritt nach vorn". Gregor Gysi, 1948 in Berlin geboren, ist seit 1990 Mitglied des deutschen Bundestages und war bis zum Oktober 2000 Vorsitzender der PDS-Fraktion. Gysi wurde als Anwalt ostdeutscher Interessen und als eloquentester Vertreter der PDS bekannt, die im wiedervereinigten Deutschland mit ihrem DDR-Erbe ringt. Die Wiedervereinigung ist auch ein Hauptthema in seinem Buch. "Ein Blick zurück" ist die Bilanz eines Querdenkers, der zu den Ausnahmeerscheinungen der deutschen Politik gehört. Das Gespräch führt SPIEGEL-Redakteur Henryk M. Broder. |
9)
Montag, 15. Oktober, 21.00 Uhr, AR, Karten: DM 18.- Fritz J. Raddatz in Lesung und Gespräch zu seiner Gottfried-Benn-Biographie "Leben - niederer Wahn". Einer der bedeutendsten Dichter des 20. Jahrhunderts und einer der profiliertesten Literaturkritiker Deutschlands begegnen sich. Fritz J. Raddatz, lange Jahre Rowohlt-Verleger und ZEIT-Feuilletonchef, zuletzt Autor einer vielbeachteten Heine-Biographie, hat die Biographie des Arztes und Dichters Gottfried Benn geschrieben. Die Veranstaltung wird für den Norddeutschen Rundfunk aufgezeichnet. Moderation: NDR-Redakteur Hanjo Kesting. (Sendetermin: Dienstag, 23. Oktober, 20.00 - 21.00 Uhr auf NDR Radio 3) |
10)
Dienstag, 16. Oktober, 19.00 Uhr, AR, Karten: DM 18.- Bodo Kirchhoff liest aus seinem neuen Roman "Parlando". Elf Jahre nach seinem internationalen Bucherfolg "Infanta" legt Bodo Kirchhoff einen neuen großen Roman vor. Kirchhoff, 1948 geboren, studierte Pädagogik und veröffentlichte 1979 sein erstes Schauspiel "Das Kind oder die Vernichtung von Neuseeland". Seine experimentellen Dramen und Novellen machten Kirchhoff bei der Kritik bekannt, bevor er mit "Infanta" ein breites Publikum fand. Sein neuer Roman "Parlando" ist ein deutscher Generationenroman, in dem die Suche nach der eigenen Biographie, Liebe, Familie und Freundschaft die großen Themen sind. |
11)
Dienstag, 16. Oktober, 21.00 Uhr, AR, Karten: DM 20.- "Wasserfarben". Ein WortMusik-Abend mit Thomas Brussig (Sprecher) und Jakob Vinje (Klavier). Inszenierung: Leander Haußmann. Thomas Brussig wurde in Ostberlin geboren und gehört zu den erfolgreichsten deutschen Autoren seiner Generation. Seine Romane "Helden wie wir" und "Am kürzeren Ende der Sonnenallee" wurden Bestseller, für den Film "Sonnenallee" erhielt er zusammen mit Leander Haußmann den Drehbuchpreis der Bundesregierung. Jakob Vinje hat Brussigs Debüt-Roman "Wasserfarben" für die Bühne vertont. 12) Mittwoch, 17. Oktober, 19.00 Uhr, AR, Karten: DM 15.- |
12)
Mittwoch, 17. Oktober, 19.00 Uhr, AR, Karten: DM 15.- Jakob Arjouni liest aus seinem neuen Roman "Kismet". Jakob Arjouni, geboren 1964 in Frankfurt, lebt heute in Berlin und in Südfrankreich. Mit dem deutsch-türkischen Detektiv Kayankaya erfand er eine Kultfigur, die mit dem Film "Happy birthday, Türke!" auch den Sprung auf die Kinoleinwand schaffte. In "Kismet" wird Kayankaya in einen blutigen Bandenkrieg in Frankfurt verwickelt. "Hier genießt man den Ton, der die Schnoddrigkeit und den Rhythmus des Krimis in die hohe Literatur gerettet hat." (Frankfurter Allgemeine Zeitung) |
13)
Mittwoch, 17. Oktober, 21.00 Uhr, AR, Karten: DM 18.- Nacht der niederländischen Literatur: Marcel Möring und Leon de Winter lesen aus ihren Büchern "Modellfliegen" und "Leo Kaplan". Marcel Möring erzählt in seiner Novelle "Modellfliegen" von einer Kindheit in den Niederlanden. Leon de Winter wurde 1954 als Sohn niederländischer Juden in `s-Hertogenbosch geboren, er ist Schriftsteller und Filmemacher. Seine Romane "Hoffmans Hunger" und "Supertex" wurden Bestseller, zuletzt wurde "Der Himmel von Hollywood" von Sönke Wortmann verfilmt. (In deutscher Sprache) |
14)
Donnerstag, 18. Oktober, 19.00 Uhr, AR, Karten: DM 15.- Annette Pehnt in Lesung und Gespräch zu ihrem Roman "Ich muß los". Die Freiburger Autorin veröffentlichte einige Kurzgeschichten und eine Monographie über John Steinbeck, bevor sie mit "Ich muß los" ihren ersten Roman schrieb. In einer klaren, lakonischen Sprache erzählt der Roman von der schwierigen Beziehung der Lehrerin Elmer zu dem einsiedlerischen Dorst. Moderation: SPIEGEL-Redakteur Mathias Schreiber. |
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Donnerstag, 18. Oktober, 21.00 Uhr, AR, Karten: DM 15.- Hellmuth Karasek liest aus seinem neuen Roman "Betrug", einem schillernden Gesellschaftsroman über Liebe und Verrat, Betrug und Selbstbetrug. Karasek ist Journalist und Schriftsteller. Er leitete mehr als 20 Jahre das Kulturressort von DER SPIEGEL und schrieb eine viel beachtete Biographie über Billy Wilder. Heute ist er Mitherausgeber des Berliner "Tagesspiegel" und mit Marcel Reich-Ranicki Mitglied des Literarischen Quartetts. |
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Freitag, 19. Oktober, 19.00 Uhr, AR, Karten: DM 15.- Malin Schwerdtfeger liest aus ihrem Roman "Café Saratoga". Malin Schwerdtfeger, 1972 geboren, studierte Judaistik und Islamwissenschaften in Berlin. In Klagenfurt erhielt sie bei den "Tagen der deutschsprachigen Literatur" 2000 einen Preis für eine Erzählung aus ihrem Erzählband "Leichte Mädchen". "Café Saratoga", ihr erster Roman, ist ein Adoleszensroman, der vom Erwachsenwerden zweier Schwestern zwischen Polen und Deutschland erzählt. |
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Freitag, 19. Oktober, 21.00 Uhr, AR, Karten: DM 20.- Rebecca Casati und Christian Kracht lesen aus ihren Romanen "Hey Hey Hey" und "1979". Christian Kracht schrieb mit "Faserland" vor sechs Jahren eines der richtungsweisenden deutschen Bücher der 90er Jahre. Die Reise seines namenlosen Ich-Erzählers durch die Republik, durch eine Welt von Drogen, Konsumartikeln und gestörten menschlichen Beziehungen, spiegelte die Angst einer ganzen Generation vor der Beschleunigung einer technisierten Gesellschaft. Sein neuer Roman "1979" spielt in Teheran zur Zeit der Revolution. Rebecca Casati ist Redakteurin des SZ-Magazins. "Hey Hey Hey" ist ihr erster Roman. |
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Samstag, 20. Oktober, 19.00 Uhr, AR, Karten: DM 15.- Lawrence Norfolk in Lesung und Gespräch zu seinem neuen Roman "In Gestalt eines Ebers". Lawrence Norfolk, 1963 geboren, studierte am Kings College in London und arbeitete als Dozent. Sein erster Roman, "Lemprières Wörterbuch", wurde 1991 mit dem Sommerset-Maugham-Preis ausgezeichnet und ein internationaler Bestseller, wie auch sein zweites Buch, "Ein Nashorn für den Papst". Norfolks Romane sind in 26 Sprachen übersetzt worden. "In Gestalt eines Ebers" ist ein ambitionierter historischer Roman, in dem sich der griechische Mythos der Jagd auf einen Eber im 20. Jahrhundert wiederholt. (In englischer Sprache) |
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Samstag, 20. Oktober, 21.00 Uhr, AR, Karten: DM 20.- "Die schärfsten Kritiker der Elche": F.W. Bernstein, Eckhard Henscheid und Oliver Maria Schmitt lesen zum 40. Geburtstag der Neuen Frankfurter Schule. Die Neue Frankfurter Schule ist die produktivste Humorinstitution Deutschlands. Als Gründer von "Pardon" und "Titanic" und mit Drehbüchern, Theaterstücken und Cartoons hat die NFS Humorgeschichte geschrieben. F. W. Bernstein, der mit F. K. Waechter und Robert Gernhardt "Die Wahrheit über Arnold Hau" herausfand, und Eckhard Henscheid, Schöpfer der "Trilogie des laufenden Schwachsinns", lesen zum inoffiziellen Jubiläum, vorgestellt von Oliver Maria Schmitt. |
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Sonntag, 21. Oktober, 17.00 Uhr, Deutsches Theater Studio, Karten: DM 18.- "Kommt, lasst uns etwas Gutes tun und dabei sterben". Eine multimediale Kleist-Performance mit Sophia Ryssèl (Schauspiel), Urban Elsässer und Ludger Singer (Musik). Der historische Kleist und die Schauspielerin Sophia Ryssèl begegnen sich in einer videogestützten Performance, die das Leben des deutschen Dramatikers auf die Bühne bringt. Inmitten gesellschaftlicher Umbrüche, unruhig und getrieben, zerbrach Kleist an seiner Zeit. Seine Suche nach einer neuen Kunst, die dem Harmoniestreben der Klassik ein rauschhaftes Lebensgefühl entgegensetzte, endete tödlich. "Perfekt inszeniert." (Neues Deutschland) |
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Sonntag, 21. Oktober, 19.00 Uhr, Deutsches Theater Studio, Karten: DM 15.- Juli Zeh in Lesung und Gespräch zu ihrem Roman "Adler und Engel". Juli Zeh, 1974 in Bonn geboren, studierte Jura in Passau und Leipzig. Im Mittelpunkt ihres Romandebüts steht der Karrierejurist Max, der durch den Selbstmord seiner Jugendliebe Jessie aus der Bahn geworfen wird. Die Geschichte der Liebe des Juristen zur Tochter eines Drogenhändlers führt hinter die Kulissen des Balkankonfliktes, wo sich Völkermörder, Kriegshelden und UNO-Politiker im Chaos begegnen. Ein panoramischer Gegenwartsroman, in dem sich die Verwerfungen einer Welt im Umbruch spiegeln. Moderation: SPIEGEL-Redakteur Rainer Traub. |
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Sonntag, 21. Oktober, 19.00 Uhr, Deutsches Theater, Karten: DM 18.- Joachim Fest in Lesung und Gespräch zu seiner Horst-Janssen-Biographie "Selbstbildnis von fremder Hand". Joachim Fest, 1926 in Berlin geboren, ist Publizist und Historiker. Seine 1973 veröffentlichte Hitler-Biographie wurde in alle Weltsprachen übersetzt. Fest war Chefredakteur des Norddeutschen Rundfunks und Herausgeber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung." Mit dem Zeichner Horst Janssen verband ihn eine über 25 Jahre währende Freundschaft. "Selbstbildnis von fremder Hand" erzählt die Lebensgeschichte eines genialen Zeichners und Grafikers, der zu den großen Künstlern des letzten Jahrhunderts gerechnet wird. |
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Sonntag, 21. Oktober, 21.00 Uhr, Deutsches Theater, Karten: DM 24.- "Herrengeschichten aus evangelischen Autobahnkirchen" mit Sibylle Berg und Wiglaf Droste. Sibylle Berg wurde mit ihrem Debüt-Roman "Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot" bekannt. Seitdem hat sie weitere Romane geschrieben ("Sex II", "Amerika"), daneben viel gelobte Reportagen, für die sie nach Bangladesh, Japan und Amerika gereist ist. Frau Berg lebt in Zürich. Wiglaf Droste gehört als Satiriker und Kritiker zu den profiliertesten Erben der Neuen Frankfurter Schule. Er war Redakteur bei der "taz" und der "Titanic" und hat zahlreiche Bücher und Tonträger veröffentlicht. |
Vorverkauf
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Literaturherbst Programm 2000 Freitag, 20.10. Montag, 23.10. Freitag, 27.10. |