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Archiv der Göttinger Zeitschrift
"Informationsdienst Computer&Medien" 1990-1994

Der in Göttingen produzierte "Infodienst Computer&Medien" war ein Rundbrief für die technik-kritische Diskussion und erreichte von 400 bis zu 800 Multiplikatioren in Deutschland, Schweiz und Österreich. Er war eines der Medien-Vorläuferprojekte von GOEST. Die Zeitschrift befand sich damals zwischen der technik- und herrschaftskritischen Basisbewegung gegen Volkszählung, Verdatung und Computerisierung, für Freie Radios einerseits und den parlamentarischen Aktivitäten zu diesen Themen bei den Grünen andererseits, löste sich aber schließlich ganz aus den Verbindungen zu den Grünen als selbständiges Projekt, finanzierte sich auf der Grundlage von Spenden, ohne jede Werbung.
Die Themen reichten von psychologischen, kulturellen Folgen der Computerisierung über künstliche Intelligenz, Militärinteressen, Datenschutz und Rationalisierungswirkungen bis zu Vernetzung, freie Radios, Kabelfernsehen, ISDN, Volkszählung, Personalausweis, ... - usw  
Die Hefte belegen eine Phase der technik-kritischen Debatte, die aus heutiger Sicht veraltet scheint, die aber als Dokumente eben dieser Phase erhalten bleiben sollen.
Die Felder der Tabelle unten beinhalten jeweils einen Link zu den einzelnen Ausgaben, die Farben entsprechen den jeweiligen Umschlagfarben der Printausgabe. Die Ausgaben 2/89 und 1/89 sind nicht als Datei verfügbar.

 

 

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Vom Informationsdienst COMPUTER&MEDIEN zu GOEST
Der Infodienst deckte eine sehr breite Palette ab: Datenschutz, "Hacker", Freie Radios, wirtschaftliche und politische Interessen sowie kulturelle und sozialpsychologische Aspekte der Computerisierung. Der Artikel "Politik und Internet" mag den Übergang des Printmediums Infodienst Computer&Medien zu einem Online-Medium wie GOEST erklären.
In einem Zwischenschrift wurde unter der Überschrift "mediaArt" eine Verschiebung der Schwerpunktsetzung des Infodienstes Computer&Medien versucht. "mediaArt" steht für die kritische Auseinandersetzung mit Virtualitaet und Cyberkultur. Dabei stellte sich die Frage, ob mit mediaArt nun eine Ausrichtung auf "Kunst" gemeint ist und dabei die kritische Reflexion etwa in den Hintergrund tritt. Die Verknüpfung von beidem wird in einem Zitat von Moholy-Nagy deutlich:
"Die Funktion der Kunst ist die eines Seismographen für die Beziehungen zwischen dem Individuum und der Welt, eine intuitive Wiederherstellung der Balance zwischen den emotionalen, intellektuellen und sozialen Seiten des individuellen menschlichen Daseins' "
In Projekten der MediaArt werden Anschauungs- und Reflexionsobjekte fuer die philosphischen, soziologischen, sozialphilosophischen und psychologischen Fragen geschaffen, die angesichts von Digitalisierung der Welt, Globalisierung der Kommunikationsnetze, virtual worlds, cybercommunities, virtual life und kuenstlicher Intelligenz usw. entstehen. Bei der konzeptionellen, aesthetischen Verarbeitung des Themas werden erste Versuche zur Schaffung eines humanen Bezuges geleistet. Thematisiert wird also die kritische Reflexion, die in Projekten der mediaArt enthalten ist.
Damit ist "MediaArt" aber mehr als die Produktion einzelner Kunstwerke, sondern im Sinne des oben angeführten Zitats gesellschaftliche Veranstaltung.

In diesem Rahmen gab es eine Auseinandersetzung mit dem Konzept der "Digitalen Stadt" das konkret in Zusammenhängen mit "Bürgernetzen" per Mailboxen im Übergang zum Internet damals diskutiert wurde. In Rahmen dieses Themas entstand 1996 die Broschüre "Die Digitale Stadt - Internet und virtuelle Gemeinschaften im kommunalen Raum" (ausleihbar in der Uni-Bibliothek).