Cinemaxx
2019
- Seit 2000 wieder mal Streik gegen die Niedrigstlöhne
15.2.19
/ Text ver.di
" Die Kinomitarbeiter*innen im Cinemaxx Göttingenstreiken heute,
am 15.02.2019von 19:00 Uhr bis 23:00 Uhr für existenzsichernde Einkom-men.Im
Rahmen einer bundesweiten Tarifrunde beteiligen sich auch die Kolle-ginnen
und Kollegen des GöttingerCinemaxx Kinos an den Arbeitsnieder-legungen.
Die Löhne in der Kinobranche liegen zum Teil nur knapp über dem Mindestlohn,
ver.di fordert einen Einstiegslohn von 10 Euro pro Stunde.Von den mageren
Löhnen können die vorwiegend teilzeitbeschäftigten Ki-nomitarbeiter*innen
die teuren Lebenshaltungskosten kaum bestreiten. Denjenigen, die längerfristig
in der Branche arbeiten, droht Altersarmut. ver.di fordert daher Löhne,
die zum Leben reichen! Die Streikenden werden die Besucher*innen mit folgendem
Text informie-ren: „Wir kümmern uns mit großem Engagement um Sie, unsere
Besucher*in-nen und Gäste. Und Sie erwarten zu Recht, dass wir alles tun,
um Ihnen ein schönes Kinoerlebniszu ermöglichen. Wir leisten mit Freude
unsere Arbeit. Dafürwollen wir gute Arbeitsbedingungen und eineangemesseneBezah-lung.“Der
zuständige Gewerkschaftssekretärvon ver.di Orhan Sat weist darauf, dass
in der „großen Politik“bereitsübereinenMindestlohn von12 Euro diskutiert
werde: „Da sind die geforderten 10 EuroEinstiegslohn ja ein Schritt in
die richtigeRichtung. Wir sind uns sicher, dass die Kinofreundin-nen und
–freunde uns verstehen werden.“Niemand könne von Niedrigst-löhnen leben.Die
nächste Verhandlungsrunde findet am 25. Februar in Hamburg statt."
Cinemaxx:
Warnstreiks reloaded 2012
(Zusammenfassung des Artikels aus dem GBE Nr. 190 / 25.4.2012 > vollständiger
Artikel) Seit
dem 1. Januar 2012 herrscht im Cinemaxx tarifloser Zustand: nach 4jähriger Laufzeit
war der seit 2008 geltende Firmentarifvertrag zum Jahresende ausgelaufen. die
Belegschaft in Göttingen begann am 10. Februar mit einem ersten Warnstreik, dem
seitdem 4 weitere folgten, der jüngste fand am 11. April statt. Kernforderungen
sind: -- Erhöhung aller Stundenlöhne um 1 Euro rückwirkend zum 1.1.2012 und
um weitere 10 % zum 1.1.2013 -- Vereinbarung eines vollen 13. Monatsgehalts
als Jahressonderzahlung für alle Beschäftigten -- 31 Tage Urlaub für Alle
, -- Einführung einer weiteren Berufsjahresstufe für „altbeschäftigte“ Servicekräfte --
nach 5 Jahren Aufnahme von bestehenden Berufsgruppen wie Lagerarbeiter, Serviceleiter
und Haustechniker in den Tarifvertrag -- Herabsetzung der maximalen Befristungsquote
auf 15 % je Betrieb -- Vereinbarung einer Mindestschichtlänge von 4 Stunden
für Alle. Von insgesamt
derzeit ca. 46 Beschäftigten nehmen bis auf zwei oder drei Ausnahmen (und einige
befristet Beschäftigte) in der Regel alle an den Warnstreiks teil. Die derzeitigen
Stundenlöhne sind nämlich alles andere als üppig! Auch sind sie niedriger als
bei den 2 großen Kinoverbänden UCI und HDF. Ein Beispiel: Kassierer mit mehr als
zwei Jahren Berufserfahrung verdienen bei CinemaxX derzeit 8,35 €, bei der UCI
8,92 € und ab 1.07.12 dann 9,32 €. Dazu kommen bei der UCI gegebenenfalls noch
Zuschläge. Servicekräfte, die in Göttingen die große Mehrheit der Beschäftigten
sind, verdienen 8,55 €. Im Übrigen gibt es auch bei Cinestar, der größten Kinokette
in Deutschland, derzeit eine ständig wachsende Anzahl an Warnstreiks, da dort
gar keine Tarifverträge bestehen und Löhne von im Schnitt 6,50 € bezahlt werden.
ver.di: Am
Samstag, den 17. März 2012 legte nahezu die gesamte Belegschaft des Göttinger
CinemaxX die Arbeit nieder. Bereits letzte Woche Mittwoch bestreikten die Kino-
Beschäftigten ihren Betrieb. „ Wir freuen uns über das große Verständnis der Kino-
Besucher/innen. Zwischen 16 und 21 Uhr informierten Sie die Kinobesucher/innen
und sammelten einige hundert Unterschriften für ihre Sache. „Es wird Zeit, dass
uns das CinemaxX endlich ernst nimmt, die Unterstützung vieler Kino –Besucher/innen
macht uns Mut, erst aufzuhören, wenn wir bessere Arbeitsbedingungen erreicht haben“
so die ver.di Aktivistin Sandra M.

| Seit
dem Jahr 2000 zieht sich schon der Kampf der Cinemaxxbeschäftigten hin. Warnstreiks
2000, 2004, 2005,
2007 Das
Foto zeigt Streikende vor dem Eingang des Göttinger Cinemaxx während
der Konflikte im April 2007 |
Regisseur
Weingartner im Cinemaxx Die Fetten Jahre kommen noch - bis jetzt ist
Rainer* noch nicht bekehrt 14.11.07
"kurzes Update zur Tarifauseinandersetzung beim Cinemaxx-Konzern: Zur Preview
des Films "Free Rainer" besuchte am Di. den 14. November der Regisseur Hans Weingartner
(„Die fetten Jahre sind vorbei“) das Göttinger Cinemaxx Kino. Weingartner
zeigte sich sehr interessiert an dem Arbeitskampf und erklärte sich explizit solidarisch
mit den Beschäftigten. In einem Gespräch mit einer Delegation der Beschäftigten,
als auch vor versammelten Kinopublikum, bezeichnete Weingartner die Cinemaxx Bruttostundenlöhne
von 6,50 Euro als „menschenunwürdige Hungerlöhne“ und vollkommen inakzeptabel.
Der Regisseur hofft, dass die Tarifverhandlungen eine lange überfällige Einigung
zum Ergebnis haben und forderte das Publikum auf, sich im Sinne der Beschäftigten
an den Vorstand des Cinemaxx-Konzerns zu wenden." (Text: PvB) *
es ging zwar um den Film "Free Rainer" aber der Geschäftsführer
des Cinemaxx Göttingen heißt hieß nun mal auch Rainer
(Weber)  | Foto:
PvB / 13.11.07 - Steter Tropfen höhlt das Maxx Kleine
Erinnerung an den Tarifkonflikt während des Besuchs des Polit-Regisseurs
Weingartner im Cinemaxx Göttingen |
Film
"Free Rainer" von Weingartner: Die Geschichte: Der TV-Produzent
Rainer (gespielt von Moritz Bleibtreu)," ist ein Zampano des »Unterschichten-
Fernsehens«: Unaufhörlich koksend, entwickelt er Shows der stumpfesten Sorte.
Dann wird er von einem jungen Mädchen angefahren, frontal und mit voller Absicht.
Pegah (Elsa Sophie Gambard) will sich für den Tod eines geliebten Menschen rächen,
und Rainer begreift, dass er für Einschaltquoten über Leichen gegangen ist. Ein
paar Alpträume später beschließt er, sein Leben zu ändern und macht sich auf einen
Guerilla-Feldzug gegen die quotenbesessene Unterhaltungsindustrie." (Text:
Cinemaxx)
Warnstreik
2007 "Verzicht
auf geregeltes Weiterarbeiten" Erneut verzichteten die Beschäftigten
des Cinemaxx angesichts zu schlechter Arbeitsbedingungen und Entlohnung auf ein
geregeltes Weiterarbeiten - "Spiderman ein Bein
gestellt" 4.5.07
/ Als der riesige rote Mindestlohn-Truck beim Cinemaxx
vorfuhr und der zuständige Ver.di-Sekretär für den Medienbereich
vor der Tür stand, da wußte die Geschäftsleitung was die Stunde
geschlagen hatte. Schon wieder haben die Beschäftigten die Klamotten hingeschmissen
und es mußten Streikbrecher von irgendeiner Personalvermittlungsagentur
oder sonstwo her besorgt werden. Während der Betriebsrat nach Betriebsverfassungsgesetz
bei der Einstellung von Beschäftigten ja eigentlich ein Wörtchen mitzureden
hat, ist der Einsatz von StreikbrecherInnen natürlich ein strittiger Punkt.
Man möchte seitens der Beschäftigten zu gerne genau wissen, ob für
den Einsatz dieser "Zusatz-Kräfte" regelrechte Arbeitsverträge
existieren und auch Sozialversicherungsbeiträge gezahlt werden.
 Ver.di
- Mitglieder mit der Aufschrift "Arm trotz Arbeit" stehen in einer Gruppe
vor dem Cinemaxx, links und rechts ist viel Platz für Leute, die ins Kino
wollen.
Nachdem
die "heilige Preview" mit dem 300-Spartaner-Film wegen eines Warnstreiks
schon schwierig zu bewältigen war, hatte nun auch Spiderman Schwierigkeiten,
ohne die normale Belegschaft auf der Leinwand herumzuklettern. Wenn die Cinemaxx-Gesellschaft
meint, sie könnte sich keinen Tarifvertrag leisten, dann ist die Frage wie
lange sie sich eigentlich noch solche Arbeitskämpfe leisten kann. Identitätsfeststellung
wegen Warnstreik 5.4.07
Zwischen 20 Uhr und 20.30 Uhr tauchte eine Polizeistreife auf, die wegen "Störung,
Auflauf oder so" gerufen worden war. Die Polizei: "Wir wundern uns, dass wir über
diese Versammlung vorher gar nicht informiert wurden". Der Vertreter von ver.di
erteilte daraufhin eine kleine Nachhilfe im Streikrecht, so dass nun auch in Polizeikreisen
bekannt werden könnte, dass ein Warnstreik nicht anzumelden ist. In dieser Situation
dennoch eine Personalienfeststellung zu verlangen ist unseres Erachtens nicht
rechtskonform. (Siehe hierzu widerrechtliche
willkürliche Personalienfeststellungen) Die
Leinwand blieb dunkel Als die Belegschaft nach dem Warnstreik um 21 Uhr dann wieder
zur Arbeitsaufnahme reinging und die anderen nach Hause, war der Stand folgender:
um 20.25 Uhr gab es von drinnen die Information, dass im (größten) preview-Kinosaal
die Leinwand noch dunkel war, und es hatte per Mikro eine Durchsage ans Publikum
gegeben, wo darüber informiert wurde, dass der Werbeblock ausfiele und "möglicherweise"
der Film mit Verspätung anfangen würde. Weitere Infos über die Verspätung des
Filmstarts usw liegen uns bislang noch nicht vor.
Weg
mit dem Billiglohnsektor - Her mit dem Tarifvertrag ! 4.4.07
/ Am Mittwoch, den 4.4.07 haben die Beschäftigten des Cinemaxx schon wieder
gestreikt. - Während
die Leute beim Cinemaxx seit 3 Jahren einen neuen Tarifvertrag fordern führte
die Hamburger Konzernleitung 2004 stattdessen einfach einen Billiglohnsektor ein.
- Der Einstiegslohn
wurde um zwölf Prozent gegenüber dem des alten Tariflohns gesenkt.
-
Jahresuraub und Lohnzusatzleistungen wurden zusammengestrichen.
- Heute
lässt die Cinemaxx AG Beschäftigte für nur 6,50 Euro arbeiten,
auch am Samstag oder Sonntag , und ohne Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und den sonst
üblichen Urlaubsanspruch.
- Das
Cinemaxx will die Schichtlänge auf 3 Stunden kürzen. Die Leute sollen
für 3 Stunden am Tag herbeizitiert werden können.
- Und
dann sollen die Beschäftigten ständig wechselnd an der Kasse, beim Müllwegräumen
und beim Popcornverkauf ganz nach Belieben der Geschäftsleitung eingesetzt
werden.
 | Betriebsrat
und Betriebsrätin des Göttinger Cinemaxx beim Streik am Eingang und
Warnschild "Vorsicht Billiglohnsektor!" |
Dagegen
streiken die Leute und zwar vollständig. Es besteht Grund zu der Annahme,
dass seitens der Geschäftsleitung Streikbrecher über eine Göttinger
Personalagentur angeheuert werden. Dennoch wurde der laufende Betrieb erheblich
beeinträchtigt. Es waren bereits 400 Karten vorher für eine Sneak-Preview
verkauft worden und die Leute strömten zum Kino - es fehlte aber eine qualifizierte
Kraft bei der Vorführtechnik. Und so lagen die Nerven der Göttinger
Geschäftsleitung wohl blank. Jedenfalls konnte beim Geschäftsführer
eine gewisse Hektik beobachten und einmal wurde er sogar handgreiflich**
gegen einen Fotografen und drehte ihm die Kamera weg. **
Nachtrag: 5.4.07 / Die Verwendung des Begriffes "handgreiflich"
gilt hier nur in dem Sinn, dass mit der Hand die Kamera weggedrängt wurde,
es handelte sich nicht um einen weitergehende Tätlichkeit. Diese Erläuterung
fügen wir hinzu, weil der Geschäftsführer Rainer Weber uns schrieb
"wie würden Sie reagieren wenn man Ihnen ein Objektiv 10 cm vor das Gesicht
hält? Das ich die Kamera deswegen weggedreht habe stimmt, ihre Aussage ich wäre
handgreiflich geworden muss ich jedoch in aller Deutlichkeit zurückweisen."
 | Gewisse
Hektik beim Geschäftsführer des Cinemaxx |
Vielleicht
wird die Geschäftsleitung irgendwann doch mal vernünftig und lässt
sich auf Verhandlungen über einen akzeptablen Tarifvertrag ein. Die Göttinger
Streikenden sind jedenfalls in der Hamburger Zentrale schon als "harte Hunde"
bekannt. So leicht werden die nicht aufgeben - allerdings wäre Unterstützung
von außerhalb auch wünschenswert.  | Der
zuständige Gewerkschaftsstekretär für den Medienbereich aus Hannover
Friedrich Siekmeier, am Streiktag bei den Cinemaxxbeschäftigten im Gespräch
mit Medienvertretern. |
Warnstreik
im März 2007 19.3.07
/ Version überarbeitet /Schon wieder kam es Samstag zu Warnstreiks
beim Cinemaxx / "Weg mit dem Billiglohnsektor bei Cinemaxx!" muß
auch eine solidarische Forderung der KinobesucherInnen werden. Die
MitarbeiterInnen des Cinemaxx können sich nicht auf einen gültigen Tarifvertrag
beziehen, seit 2003 gibt es keinen mehr für sie. Der Cinemax-Besitzer nutzte
die tariflose Zeit: Für Neu Eingestellte gibt es nur noch einen Stundenlohn
von 6,50 Euro, Jahresurlaub wurde um 20 Prozent gekürzt usw. Mit diesem Billiglohn
liegt die Cinemaxx AG unter dem aktuell diskutierten gesetzlichen Mindestlohn. In
Cinemaxx und Stern-Kino arbeiten 60 Leute, die inzwischen immer bessere Warnstreiks
organisieren - mehrmals konnte eine 100 % Streibereitschaft erzielt werden. Deshalb
versucht man den Ex-Göttinger Flebbe wenigstens in den kampfstärkeren
Kinos zu einem Haustarifvertrag zu zwingen. Allerdings sind die Angebote von dessen
Seite so unannehmbar, dass die Leute warnmäßig die Klamotten hinschmeissen.
Die Cinemaxx-Cefetage ist stur wie Beton und behauptet: "Die bisherigen
Warnstreiks hätten dem Konzern nicht ernsthaft geschadet und solange dies
so bleibe, sehe man keinen Grund, sich zu bewegen." Das scheint ja geradezu
eine Herausforderung dazu zu sein, dass dem Konzern spürbarer Schaden durch
die Streiks zugefügt wird. |  alter
Aufkleber - noch aktuell |
Auf
den Ver.di-Seiten haben wir zu alledem in Göttingen keine Informationen gefunden
außer der Ankündigung vom Dezember, dass die man für den Ostersamstag-Abend
einen Streik planten. Die wirklich rührigen Beschäftigten beim Cinemaxx
in Göttingen jedoch haben schon im Januar und nun schon wieder einen Warnstreik
organisiert - und das war nicht der letzte Tag an dem das Cinemaxx ohne Vorwarnung
bestreikt wurde. Die ganze Aktion ging innerbetrieblich nicht ohne Schreierei
ab, alles in allem fanden die KollegInnen aber: es war eine schöne Aktion. (Hintergrundinfos
aus einer Zusammenfassung des GBE-Artikels > Cinemaxx
gegen Tarifvertrag)
2005
Warnstreiks Streikbrecher kommen vom AlpenmaxX
17.10.05 - Korrespondentenbericht / Die bei Cinemaxx Beschäftigten kämpfen nun
seit fast 2 Jahren um einen neuen Tarifvertrag. Der alte Tarifvertrag wurde zum
31.12.2003 (Manteltarifvertrag) bzw. 31.01.2004 (Entgelttarifvertrag) gekündigt.
Seit diesem Zeitpunkt erhalten neu eingestellte Servicemitarbeiter nur noch einen
Stundenlohn von 6,50 €, vorher waren das nach Tarif 7,41€. Seitdem versuchen
die Beschäftigten mit Warnstreikaktionen, das CinemaxX dazu zu bewegen, mit Verdi
wieder einen Tarifvertrag abzuschliessen. Bundesweit gab es weit über 100 Warnstreiks,
in Göttingen, bisher 14. Erst kürlich fanden wieder Warnstreiks in Göttingen
am 14., 15. und 16.10.2005 statt. Alle KollegInnen nahmen an den Warnstreiks teil
(mit Ausnahme einer Person, die sich in der Probezeit befindet), die Betriebsleitung
des Cinemaxx behalf sich mit Streikbrechern, die sonst im Alpenmax tätig sind.
Folge der Warnstreiks waren lange Schlangen an den Kassen und Bars sowie Verzögerungen
beim Filmstart von bis zu 40 Minuten. Am Samstag mussten sogar Gäste wieder ausgezahlt
werden, da der ein Film ausfiel. Eine grössere Anzahl von Gästen verzichtete auch
auf einen Kinobesuch, nachdem die Flugblätter gelesen hatten und mit den Streikenden
über ihre Lage diskutiert hatten. ver.di
Bundesvorstand - Fachbereich 8 Medien, Kunst und Industrie: "Im Management
des Unternehmens sieht dies natürlich anders aus. Allein die Grundvergütung der
beiden Vorstände ist von 2003 auf 2004 um 25.000 € gestiegen. Zusätzlich gab es
in 2004 noch 150.000 € extra. Und die Hauptversammlung der CinemaxX AG am 27.
Oktober wird sicherlich erneut zu Tage bringen, dass der Vorstand für seine „erfolgreiche“
Tätigkeit zusätzlich Prämien erhalten wird. Gegenüber den Beschäftigten wird dies
nicht thematisiert, aber die Geschäftsberichte belegen es. Zumindest wird es nicht
offen angesprochen, dass es einerseits Lohndumping für die etwa 2000 Kinobeschäftigten
gibt und üppige Vergütungen für zwei Vorstände.
Warnstreik
27.1.2004 Am 27.1.04 waren vor dem Capitol in der Prinzenstraße
ca. 5 Leute mit Verdi-Westen und der Aufschrift "Warmstreik" zu sehen,
die Flugblätter verteilten in denen u.a. folgendes zu lesen stand: "Liebe
Kinobesucherin, lieber Kinobesucher und liebe Filmfans! (...) Mit dem
folgenden hat uns CinemaxX gewaltig verärgert: Bereits in den letzten Jahren
haben die Arbeitgeber der Kinobranche - so auch CinemaxX - bei den Personalkosten
eingespart. Das heißt für uns mehr Arbeit bei weniger Personal und sie werden
als Kinogast weniger betreut. Das alles obwohl im gleichen Zeitraum die Ticket-Preise
gestiegen sind. Nun will CinemaxX in diesem Winter neuen Kolleginnen und Kollegen
bis zu 20% weniger Lohn zahlen. Also hinter'm Tresen und am Kinoeinlass nur noch
5,81 Euro. Das ist ein echter Niedrigstlohn! Schon der bisherige Lohn geht bei
vielen von uns für den reinen Lebensunterhalt weg. Mit der Einstellung von Niedrigstlöhnern
wird auch auf uns der Druck erhöht, in Zukunft von weniger Einkommen zu leben.
(...) Wir fordern deshalb von CinemaxX und bitten dabei für Ihr Verständnis: Faire
Löhne für guten Service im Kino! - Gerechte Löhne auch in Zukunft! Ihr Cinemaxx-Team
www.kinonetzwerk.verdi.de
Darüberhinaus
enthält das Flugblatt noch Textteile in denen man so tut als müsse man sich mit
dem Betriebserfolg identifizieren .. das haben wir weggelassen. Verantwortlich
zeichnet für den Text. die Gewerkschaft ver.di Tarifsekretär Medien, Matthias
von Fintel / Berlin Tarifvertragliche
Entgelttabelle des Firmentarifvertrages
mit Cinemaxx gültig ab 1.1.03 kündbar am 31.1.04 (In Klammern
Stundenlohn)
Tätigkeitsgruppe | Euro
brutto Monat (Stunde) | A
Filmvorführer/in bis zu drei Berufsjahre | 1.491,
(8,82) | B
Filmvorführer/in ab drei Berufsjahren | 1.669,
(9,87) | C
Filmvorführer/in ab fünf Berufsjahren | 1.849,
(10,94) | A
Kassierer/in bis zu zwei Berufsjahre | 1.222,
(7,23) | B
Kassierer/in ab zwei Berufsjahren | 1.315,
(7,78) | A
Platzanweis., Einlaßkontroll., Gastro (Verkäufer/in) bis zu 2 Berufsjahre | 1.214,
(7,18) | B
Platzanweis., Einlaßkontroll., Gastro (Verkäufer/in) bis zu 2 Berufsjahre | 1.307,
(7,73) | A
Servicekraft bis zu zwei Berufsjahre | 1.253,
(7,41) | B
Servicekraft ab zwei Berufsjahren | 1.349,
(7,98) | Und
davon noch 20% runter ???? Ja und dann noch Arbeit auf Abruf, schlecht geregelte
Arbeitszeiten usw. ... ein echtes B-Movie Cinemaxx-Streiks
im Jahr 2000 Ab
13. Juli 2000 liefen Tarifverhandlungen für rund 4.000 Beschäftigten der Kinounternehmen
Ufa und Cinemaxx. Zunächst hatten Ufa und Cinemaxx versucht, den schlechten Tarifstandard
der Kinobranche noch zu unterbieten indem sie Verschlechterungen bei Nachtzuschlägen
und der Mehrarbeit bei Teilzeitbeschäftigten anstrebten. Beim Lohn boten sie lediglich
Erhöhungen von 2,0 Prozent an. Damit hätten die Stundenlöhne der meisten Beschäftigten
weiterhin zwischen 12 und ca. 13 DM gelegen. Die damalige IG Medien forderte
einen Mindestlohn von 16,50 DM und dass auch für die Kinobeschäftigten z.B. bei
Urlaub und Jahresleistung die allgemeinen tariflichen Mindeststandards gelten.
Weil der Arbeitgeberverband dieser beiden Kino-Betreiber, ar.di, keine neuen Angebote
gemacht hatte, mußten in Bremen, Hamburg, Hannover, Aachen, Freiburg, Heidelberg,
Berlin und Göttingen viele Kinobesucher entweder vor den Kassen umdrehen, oder
sie sahen ihren Wunschfilm erst mit kräftiger Verspätung, nur zur Hälfte und als
Notbetrieb. Bei den Aktionen in Heidelberg blieben bei den abendlichen Hauptvorstellungen
acht von zwölf Leinwänden dunkel; bei den restlichen wurde der Film vorzeitig
abgebrochen und die Pop-Corn-Maschinen blieben kalt. Ab dem 29. September 2000
hatten über 60 Warnstreiks stattgefunden, an denen sich insgesamt mehr als 700
ArbeitnehmerInnen beteiligt haben. Ausserdem haben sich mehrere tausend
Besucher der Kinos mit den Streikenden per Unterschrift solidarisiert.
In Göttingen war es sogar gelungen eine ganze Vorstellungsrunde ausfallen zu lassen.
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