Deutsche Bahn Göttinger
Bahnhof ohne Management vor Ort 2016
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Der letzte Nachtzug nach Paris 9.12.14 / Gute Nacht, Deutsche Bahn! In Zeiten von Klimakatastrophe, voller Straßen und Energiewende ist die Bahn das zukunftsweisende Verkehrsmittel. Leider hat das der Deutschen Bahn noch niemand gesagt. Denn von deren Management gibt es immer neue Vorschläge, das Angebot auszudünnen. Es ist nicht nachzuvollziehen, wieso die Bahn selber in Fernbusse investiert und gleichzeitig die Nachtzüge einstellen wird. Diese wären trotz guter Auslastung nicht rentabel, sagt das Unternehmen, welches in Stuttgart Millionen von Euros vergräbt. Diese verfehlte Unternehmenspolitik betrifft ab dem 12. Dezember schon die Nachtzuglinie Berlin-Paris, die auch in Göttingen hält. Die Universitätsstadt verliert damit eine internationale Zugverbindung und wird verkehrstechnisch weiter abgehängt. Das ist allerdings erst der Anfang. Alle Nacht- und Autozuglinien stehen zur Disposition. Nach Medienberichten (und folgendem hektischen Dementi der Bahn) passt auch die sinnvolle BahnCard und viele unrentable Strecken nicht ins Konzept. Das im vereinten Europa die internationalen Verbindungen zwischen den Hauptstädten nicht erhalten werden ist ein trauriges Zeichen und fördert den umweltzerstörenden Kurzstreckenflug. Daher rufen wir am Tag, an dem der letzte Nachtzug nach Paris in Göttingen hält zur Protestkundgebung auf. Diese wird um am Donnerstag, den 11. Dezember um 16 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz stattfinden. (Info aus dem Umfeld von Umwelt - und AntiAtomgruppen) |
Zusicherung: "ICE-Anbindung
bleibt erhalten" Streichung
zweier Verbindungen - nach Protest rückgängig gemacht |
Kampagne von Ver.di und attac gegen Bahnprivatisierung Veranstaltungen zum Thema: Freitag,
12. Oktober 2007, 20 Uhr, DGB-Haus (Platz der Synagoge/ Obere Masch 10) : Filmvorführung
"Bahn unterm Hammer" Zweiter Flashmob im Bahnhof (von Friederike Rüll) 7.10.07/ Samstag Mittag, im Bahnhofsgebäude scheint alles wie immer. Eine Durchsage aus dem Lautsprecher. Ein Obdachloser vor dem Zeitungskiosk. In der Halle warten Reisende und trinken Kaffee, jemand läuft zum Gleis. Plötzlich ein Ohren betäubender Lärm. Aus allen Ecken ertönen Trillerpfeifen und klappernde Töpfe, Fahrradklingeln und Tröten. Fünfzehn junge Leute stehen in der Halle verteilt und schlagen Alarm. Es ist genau fünf vor Zwölf. Zwei Minuten später verebbt der Lärm schlagartig. Einige Passanten sind stehen geblieben und blicken irritiert um sich. Jetzt halten die Aktivisten Schilder hoch, auf denen eine kryptische Formel steht: "183 = 13". So bleiben sie noch einigen Momente stehen. Jemand verteilt Flugblätter, auf den ersten Blick sehen sie aus wie die Reisepläne, die in den ICEs ausliegen. Dann ist alles vorbei, als sei nichts geschehen. Die
von Attac organisierte Aktion war der zweite Göttinger "Flash Mob".
Sie fand gleichzeitig in vielen Bahnhöfen im ganzen Bundesgebiet statt –
als eine ungewöhnliche Form des Protests gegen die geplante Privatisierung
der Bahn. Auf 183 Milliarden Euro wird der Gesamtwert der Bahninfrastruktur geschätzt;
dieses Vermögen wurde aus öffentlichen Geldern aufgebaut. Die Summe,
für die die Bahn AG bei ihrem Börsengang an private Investoren verkauft
werden soll, beträgt jedoch nur 13 Milliarden Euro – so lässt sich die
Formel "183 = 13" erklären. Mit anderen Worten: Die Bahn verkauft
sich deutlich unter ihrem Wert. Für Attac ist deshalb klar, dass es sich
bei der Bahnprivatisierung um die Verschleuderung öffentlichen Eigentums
handelt, zumal die öffentliche Hand auch weiterhin große Summen in
das Schienennetz investieren wird. Am Beispiel Argentinien und Großbritannien
zeigt die Organisation auf, wie in anderen Ländern Eisenbahnnetze nach ihrer
Privatisierung zerstört worden sind, und am Beispiel der Schweiz, wie sie
in öffentlichem Eigentum bleiben und dabei Gewinn bringen können.
Beim Göttinger Flashmob wurden die Aktivisten von Passanten angesprochen, die gar nicht wußten, dass die Bahn einen Börsengang plant. Andere wußten davon, konnten sich aber nicht vorstellen, dass sich damit etwas verändern würde. Dass möglicherweise auch das deutsche Bahnnetz, wie das britische, vor der Zersplitterung steht, die Fahrpläne kompliziert und die Tickets sehr teuer werden könnten, dass Unfälle sich häufen könnten, weil noch mehr als bisher am Bahnpersonal gespart werden soll. Oder dass Reisende in dünner besiedelten Gegenden künftig vielleicht ganz auf Fernbusse umsteigen werden müssen, wie die Argentinier. Noch in diesem Jahr wird die Bundesregierung über den Börsengang entscheiden, und nur mit viel Widerstand aus der Bevölkerung werden sie dagegen entscheiden. Bis dahin wird es noch einige Tage fünf vor zwölf sein, mittags in der Bahnhofshalle, alles scheint wie immer.
Erster Flashmob im Bahnhof (Bericht goest-red.) 8.9.07 / Mit einem Flashmob als politische Aktion sollte gegen den Ausverkauf der Bahn protestiert werden. Die Aufschrift "183 = 13" bedeutete dass der Wert der Bahn auf 183 Milliarden geschätzt wird, die Bundesregierung die Bahn aber für nur 13 Milliarden verkaufen - privatisieren will. Wie man aus Privatisierung der englischen Bahn weiß , folgt der Privatisierung eines lukrativen Unternehmens, die Herunterwirtschaftung durch Verzicht auf Investitionen mit anschließendem Zwang zur Resozialisierung und Wiederkauf durch die öffentliche Hand. Gleiche Erfahrungen macht man ja auch mit Krankenhäusern.
Das Bündnis "Bahn für alle" meldete anschließend: "In bundesweit mehr als 50 Bahnhöfen haben insgesamt mehr als zweitausend Menschen gegen die geplante Bahnprivatisierung protestiert. Unter anderem in den Hauptbahnhöfen von Berlin, Hamburg, Frankfurt, Leipzig und München haben jeweils bis zu 250 Menschen pünktlich um fünf vor zwölf für zwei Minuten mit Trillerpfeifen, Topfdeckeln und Trommeln Alarm vor der drohenden Privatisierung geschlagen, teilte das Bündnis "Bahn für Alle" mit. Dann zeigten die Protestierer Schilder mit der Aufschrift "183 = 13", die sie anschließend zerrissen." Das Privatisierungsgesetz sollte eigentlich in der dritten September-Woche in den Bundestag eingebracht werden. Am 7.9. wurde nun aber bekannt: Der SPD-Parteirat, ein beratendes Gremium mit 110 von den Landesverbänden entsandten Mitgliedern, hat beschlossen, dass das Privatisierungsgesetz erst nach dem Bundesparteitag Ende Oktober im Bundestag abgestimmt wird. Acht Landesverbände haben dem Zeitplan der Fraktionsführung widersprochen, das Gesetz in dritter Lesung bis Ende Oktober zu beschließen. Die SPD-Fraktion hatte mit der Union eigentlich verabredet, den Gesetzentwurf im September einzubringen und zu entscheiden. Mit dem Druck zur Verschiebung des Termins wird der Widerspruch zwischen SPD-Fraktion einen Seite und SPD-Parteibasis verschärft. Dieser Vorgang setzt anscheinend auf eine Abspaltung der SPD-Linken und deren Übertritte in die Linkspartei. "Bahn für alle" http://www.DeineBahn.de ist ein Bündnis von 13 Organisationen aus Globalisierungskritikern, Umweltschutzverbänden und Gewerkschaften und setzt sich ein für eine verbesserte Bahn in öffentlicher Hand. Träger des Bündnisses sind Attac, Bahn von unten, BUND, Bürgerbahn statt Börsenbahn, Eurosolar, Grüne Jugend, Grüne Liga, Linksjugend Solid, NaturFreunde Deutschlands, Robin Wood, Umkehr, VCD Brandenburg und Verdi. |
5.9.07 / Wie die Feuerwehr berichtet gab es in der Nacht vom 3.9. auf 4.9. einen Löscheinsatz im Bahnhofsbereich bei dem 40 Feuerwehrleute beteiligt waren. Auf einem Autoreisezug brannten drei PKWs "im Vollbrand". Der Zug kam von Sylt und war auf dem Weg Richtung Stuttgart. Der Zug war im Bahnhof Göttingen um ca. halb 3 Uhr nachts gestoppt worden, die brennenden Wagen standen nahe bei der Godehardstraße. Um überhaupt löschen zu kölnnen mußte die Oberleitung abgeschaltet werden. Für so etwas gibt es einen "Notfallmanager" bei der Bahn. Mehr als 150 Fahrgäste mußten nachts den Reisezug verlassen, erst um ca. halb 6 Uhr konnte der Zug weiterfahren. |
Die Bodenfelder Bahnstrecke ist tatsächlich bedroht! 1.9.07
/ Als vor einem Jahr die Bedrohung der Bodenfelder Bahnstrecke thematisiert
wurde behauptete Herr Aschoff von ProBahn e.V. , das sei eine Falschmeldung und
so wörtlich "Die „Alarmmeldung“ für die Bodenfelder Strecke sei kontraproduktiv,"
(**). Nun hat er leider unrecht gehabt. Aus der >> Antwort der Bundesregierung:
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Bahnstrecke Göttingen-Bodenfelde vor dem Aus. oder alles Quatsch? 14.8.2006 / Dr. Ulrich Kurzer der sich gerade intensiver mit dem Thema Bahn generell befasst, hatte bereits 2006 die Informationen für GOEST etwas sortiert und folgenden Artikel sowie Hintergrundinfos geschickt. Seit einiger Zeit kursiert in Göttingen und Umgebung das Gerücht, die Bahnstrecke Göttingen-Bodenfelde sei in ihrem Bestand bedroht. Der Göttinger Regionalvorsitzende des Interessenverbands Pro-Bahn (Gerd Aschoff, der außerdem in der SPD organisiert ist) hat dies unter Berufung auf die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) in Hannover als Falschmeldung bezeichnet, und dafür den grünen Landtagsabgeordneten Stefan Wenzel (zugleich OB-Kandidat in Göttingen) verantwortlich gemacht.
Von der Landesnahverkehrsgesellschaft wurde dazu heute durch Reinhard Kaiser (Bereichsleiter Planung und Stellvertreter des LNVG-Geschäftsführers Dr. Wolf Gorka) telefonisch erklärt, dass vor dem Hintergrund der vom Bund gekürzten Regionalsierungsmittel "alles", was die LNVG an Nahverkehr bestellt hat "auf den Prüfstand" müsse. Zum Fahrplanwechsel im kommenden Dezember werde es allerdings keine Einstellung ganzer Strecken geben, möglicherweise werden da und dort in Tagesrandlagen oder zu bisher nur schwach frequentierten Zeiten Verbindungen entfallen.
Im kommenden Jahr sei es allerdings durchaus möglich, dass ganze Strecken in Niedersachsen eingestellt werden. Wenn es dazu kommen sollte, dann wird es Strecken treffen, auf denen bisher nur wenige Reisende unterwegs waren oder sind. Auf den Verbindungen Göttingen-Bodenfelde und Northeim-Bodenfelde werden zur Zeit täglich jeweils nur etwa 400 bis 500 Fahrgäste gezählt.(**) Also: Es kann die Strecke Göttingen-Bodenfelde sehr wohl treffen, das heißt, da die LNVG alles auf den Prüfstand stellt, könnte es tatsächlich sein, dass diese Strecke 2007 eingestellt wird. Allerdings hat sie im Vergleich zur Verbindung von Northeim-Bodenfelde unter anderem deshalb bessere Karten, weil sie die Zugreisenden an den ICE-Verkehr in Göttingen anbindet. Hintergrundinformationen:
Anmerkungen
der GOEST-Redaktion
Pressemitteilung
Stefan Wenzel 5.11.06
Stefan Wenzel wies im April 07 auf ein Versprechen des Staatssekretärs Werren aus dem niedersächsischen Wirtschaftsministerium hin: "Die Zusage zur Finanzierung der Maßnahme war seinerzeit nicht an den Bund geknüpft". Vielmehr habe es sich um eine Absichtserklärung des Landes gehandelt. Zudem habe das Land Finanzierungsmöglichkeiten, die durch Änderungen bei Bundesfördermitteln nicht berührt seien. Der ICE-Halt Göttingen könne langfristig nur gesichert werden, wenn es auch attraktive Verbindungen Richtung Westen und Osten gebe. Göttingen müsse Knotenpunkt im Bahnnetz bleiben und dürfe nicht zur Haltestelle verkommen. Mittelfristig könnten die Fahrgastzahlen auf der Bodenfelder Strecke nur gesteigert werden, wenn attraktive und schnelle Verbindungen angeboten würden. Dazu gehöre eine Beschleunigung der Strecke. Im Kreistag Göttingen hat auch die SPD die Modernisierung der Bodenfelder Bahn gefordert, die Fraktion "DieLinke" unterstützt dies, stellt aber fest "Trotz mehrfacher Versprechen der Verantwortlichen ist die Bahnstrecke nach Bodenfelde weiterhin in ihrem Bestand gefährdet. Im Grundsatz sind sich hier die Fraktionen einig. Eckhard Fascher hob hervor, „dass gerade im Hinblick auf die bevorstehende Klimakatastrophe die Bahn als umweltfreundliches Verkehrsmittel gefördert werden muss." |
Nun gut, die Bahn ist besser als Autos sagt man - Energie fressen die Züge allemal auch, Strom und Atomstrom. Aber eben wirtschaftlicher. Am Tag als die Bahn in der Presse war mit Streckenstillegungen - also das Auto fördert - fand gleichzeitig der Bahntag statt. Ein Werbeveranstaltung zum Motto "Die Bahn ist nett". 8 September 2001. Wo das Geld so hingeht zeigte auch der >> Bahnhofsumbau. Die "Kritiker" von >>ProBahn sind wohl so eng mit der Bahn befreundet, dass sie während des Bahntages sogar einen Stand im Bahnhof bekam.
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