Kontakte und Beratungsstellen
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Praktische Tipps zum Umgang
mit Arbeitsagenturen und Jobcentern Kapitelüberschriften: | ||
Zu
zweit aufs Amt gehen | Recht
auf schriftlichen Bescheid Beratungs und Aufklärungspflicht Akteneinsicht | Widerspruch
und Klage Der Ton macht die Musik Allein machen sie dich ein** ** >>deshalb aktiv werden |
Online-Ratgeber
überregional - topaktuell : >>Ratgeber
des "Tacheles e.V."
Unabhängige (!) Beratungsstellen in Göttingen:
Arbeitslosengeld
II
Für Bezieherinnen und Bezieher von Arbeitslosengeld II ergeben
sich zahlreiche Fragen, von deren Beantwortung für die Betroffenen sehr viel
abhängt. Die unabhängigen Beratungsstellen können viele dieser
Fragen beantworten und helfen den Ratsuchenden im Kontakt mit dem Jobcenter.
Fragen
zu Voraussetzungen und Unterstützung bei der Antragsstellung
–Wo
muss ich den Antrag stellen?Welche Unterlagen muss ich einreichen?
– Muss
ich zuerst meine Ersparnisse aufbrauchen?
– Muss ich mir eine andere Wohnung
suchen?
– Ist der ALGII-Bescheid korrekt?Was bedeutet der Bescheid für
mich konkret?
Fragen zum Leistungsanspruch, zu Unterstützungsmöglichkeiten
und zur Arbeitsaufnahme
– Wie hoch ist mein Anspruch?Was passiert, wenn
mein Partner / meine Partnerin arbeitet?
– Kann ich eine Fortbildung besuchen
und wird sie bezahlt?
– Kann ich arbeiten, während ich ALGII bekomme?
– Muss ich jede Arbeit annehmen?
Die
Beratung ist kostenfrei, vertraulich und unabhängig von den kommunalen
Jobcentern.
Beratungsstellen nur für Gewerkschaftsmitglieder | |
IG
Metall Anmeldung 05551 98870 0 Weender Landstr. 6 [4.Etage Opel-Hochhaus]
zu Hartz 4 am Do 8-12 und 13-16 Uhr, zu ALG2 am Freitag 8-12 Uhr | |
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ALG 2
und Harz IV Beratung |
Behördliche Beratungsstellen
Beratungsstelle
KOMPASS (Stadt Göttingen) Bürgerstr. 48, 37073 Göttingen, Tel:
4002034 n.roennau@goettingen.de Norbert
Rönnau, Mo + Mi: 10 - 12 Uhr , Di + Do: 14 - 16 Uhr und nach Vereinbarung
(Anrufbeantworter) |
Arbeitslose / Sport2.12.15 / Im Jahr 2004 gab es was zu lachen im Arbeitsamt (so hieß es damals noch). Die SPD-Forderung, dass Arbeitslose mehr Sport treiben sollten wurde amts-nah von Arbeitslosen umgesetzt. Es gab Frühsport im Arbeitsamt mit "durch die Anträge durchboxen" und "Bewegung mit Gesang". Gut 10 Jahre später heißt die Behörde Jobcenter, ist in den Händen der Kommune und der Vorschlag heisst jetzt "Sport verein(t)" - Sport für Langzeitarbeitslose.
Neuauflage
2015: Langzeitarbeitslose
sollen mehr Sport treiben
2004
Antwort auf
Sport für Arbeitslose: "Sport im Arbeitsamt" September 2004
/ Ab 10 Uhr war Halli-Galli im Arbeitsamt Göttingen. Nichts zu spüren von der
tristen Stimmung, die einen befällt, wenn man durch die depremierenden Flure der
Arbeitsbehörde schleicht wo hinter jeder Tür einer lauern kann, der die Existenz
eines Arbeitslosen infrage stellen könnte.
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Handreichung
gegen die Falle EGV - Eingliederungsvereinbarung http://www.die-soziale-bewegung.de/themen/algii/falle_egv.html Warum diese Handreichung?
Auch fast 10 Jahre nach der Einführung von Hartz IV passiert es immer noch regelmäßig,
dass sich Betroffene von ihren FallmanagerInnen durch Drohungen dazu drängen lassen,
eine Eingliederungsvereinbarung zu unterzeichnen. Dies tun sie dann - unter Druck
gesetzt -, obwohl sie durch ihre eigene Unterschrift oft unnötige, gravierende
Nachteile für sich in Gang setzen. 25.4.14
/ Mehr Mittel für Leistungsberechtigte nach dem SGB II Bund stellt in 2014 zusätzlich
rund 957.000 Euro zur Verfügung Der Bund stellt dem Landkreis Göttingen für 2014
weitere 957.000 Euro für die Eingliederung und Betreuung der Leistungsberechtigten
nach dem SGB II zur Verfügung. Dies hat Göttingens Landrat Bernhard Reuter mitgeteilt.
Damit stehen in diesem Jahr insgesamt knapp 22,7 Millionen Euro für diese Aufgabe
zur Verfügung. Reuter lobt die „bitter nötige“ Finanzspritze aus Berlin. „Wir
werden die Mittel de facto vollständig für die Eingliederung der Leistungsberechtigten
einsetzen“, kündigte der Landrat an. Die Bundesregierung hatte die Mittel für Eingliederungen von Arbeitslosen in den vergangenen Jahren mehr als halbiert. Dies betraf alle Institutionen, die mit diesen Mitteln arbeiten (z.B. Jobcenter , BIGS, Arbeit und Leben) weswegen die auch 2012 besonders protestiert haben. |
Hartz IV SanktionenVorbemerkung:
Peter Hartz ist Mitglied der SPD und der IG Metall. Er wurde am 25. Januar 2007
wegen Untreue verurteilt. Am 17. Januar 2007 gestand Hartz in der auf lediglich
zwei Verhandlungstage angesetzten Gerichtsverhandlung alle 44 Klagepunkte ein.
Der Gesamtschaden der VW-Schmiergeld-Affäre beträgt 2,6 Millionen Euro. Das Landgericht
Braunschweig verhängte 2007 eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren, die zur Bewährung
ausgesetzt wurde, sowie eine Geldstrafe.
15.000 Menschen in der Region Göttingen betroffen Die Zahl der Sanktionen ist sprunghaft angestiegen. Bereits im November wurde für das Jahr 2012 gemeldet, über eine Million Hartz-IV- Bezieher/innen seien die Leistungen nach SGB II gekürzt worden.Davon betroffen sind alleine in der Stadt und im Landkreis Göttingen über 15.000 Menschen, die finanziellen Lebensunterhalt nach „Hartz IV“ beziehen. Am 20.11.12. schrieb die Partei DieLinke in einer Pressemitteilung der LandtagsfraktioN: „Bei Hartz IV handelt es sich um eine Mindestsicherung für die Menschen. Die ist verfassungsrechtlich im Sozialstaatsprinzip verankert – deshalb dürfen die Zahlungen aus unserer Sicht nicht gekürzt werden“, sagte Patrick Humke, der sozialpolitische Sprecher der Fraktion. Frühere Anfragen der LINKEN hatten bereits ergeben, dass die Sozialgerichte die Unzulässigkeit der Sanktionen nach § 31 SGB II in dem überwiegenden Teil der Klagen ganz oder teilweise bestätigten. „Wir wollen jetzt von der Landesregierung wissen, wie viele Menschen in Niedersachsen in welchem Umfang von diesen Schikanen betroffen sind“, so Humke. Er kündigte eine entsprechende Anfrage für das Dezemberplenum an. Der Sozialexperte kritisierte außerdem Ressentiments gegen Hartz-IV-Bezieher. So falle immer wieder das Vorurteil, Hartz-IV-Empfänger seien an ihrer Arbeitslosigkeit selbst Schuld und würden Jobs grundlos ablehnen. „Es gibt gute Gründe, einen Job abzulehnen – wenn er beispielsweise sittenwidrig bezahlt wird“, so Humke.
Kritik an der "Trickserei" bei der Arbeitslosenstatistik10.1.12 / Statistik und Text aus einer Pressemitteilung der Partei DieLinke: „Offiziell waren in Niedersachsen Ende Dezember rund 256.000 Menschen arbeitslos gemeldet. In dieser Statistik tauchen jedoch z.B. ältere Langzeitarbeitslose, Ein-Euro-Jobber oder Teilnehmer an Weiterbildungen gar nicht mehr auf.“ Die reale Zahl der Arbeitslosen in Niedersachsen liege daher bei über 350.000 und somit um fast 95.000 Betroffene höher als in der Statistik angegeben."
Beratungsstellen erhalten nach Protest weitere aber geringere Finanzierung Eine Vielzahl der Widersprüchen von ALG II BezieherInnen sind gerechtfertigt und erfordern eine Korrektur der Bescheide. Die Betroffenen sind beim Umgang mit der Behörde auf Beratungen angewiesen. In dieser Situation wollten sowohl Stadt als auch Landkreis Göttingen die Gelder für unabhängige Beratungsstellen vollständig streichen und sie damit faktisch abschaffen. 16.4.11
/ Anfang des Jahres sah es so aus, als ob den Beratungsstellen sämtliche
Mittel gestrichen würden. Stadt und Landkreis hatten sich die Finanzierung
geteilt, anfang 2011 aber die entsprechenden Haushaltsposten auf 0 Euro gesetzt.
Die Stadt Göttingen fühlte sich für die Beratung von Arbeitslosen
nicht mehr für die Arbeitslosen zuständig, weil das Jobcenter in die
formale Zuständigkeit des Landkreises übergegangen war. Die unabhängigen
Arbeitslosen-Beratungsstellen wurden von dem Streit zwischen Stadt und Landkreist
völlig zu unrecht betroffen. Deshalb beantragte der Patrick Humke Ratsherr
der Partei DieLinke auch im Finanzausschuss der Stadt eine Fortsetzung der Finanzierung
Dieser Antrag wurde mit den Stimmen u.a. von SPD und Grünen abgelehnt (!).
Proteste gegen die Streichung aller finanziellen Mittel für die Beratungsstellen 24.1.11
/
Runder
Tisch "Armes Göttingen" vertreten durch Bernd Müller (Diakon),
Bündnis "Lebenswertes Göttingen" vertreten durch Manfred Grönig
(Paritätischer Wohlfahrtsverband) und DGB-Region Südniedersachsen-Harz
, Vorsitzender Lothar Hanisch haben einen Offenen Brief an Stadt und Landkreis
Göttingen veröffentlicht in dem sie den unbedingten Erhalt der Arbeitslosenberatungsstellen
fordern. Darin
heißt es, man habe "kein Verständnis dafür, dass die Stadt Göttingen,
die die bewährten unabhängigen Beratungseinrichtungen für ALG II-BezieherInnen,
seit ihrer Eröffnung fördert, sich nun mit Hinweis auf die Haushaltssicherung
und die "neue alleinige Zuständigkeit des Landkreises" aus der
Verantwortung stiehlt und davon ausgeht, dass der Landkreis nun ja seinen Zuschuss
von 35.000 auf 70.000 € verdoppeln werde!" Andererseits wolle der Landkreises
aber die bisherige Förderung von 35.000 € völlig streichen obwohl die
Zahl der Nachfragenden an den Beratungsstellen weiter zunimmt. "Der weit überwiegende
Teil der Klienten der Beratungseinrichtungen (mehr als 1.500 Hilfebedürftige)
kommt aus dem Gebiet der Stadt Göttingen, so dass vor allem diese, aber auch
die BürgerInnen aus den "Altkreisgebieten" Göttingens, Duderstadts
und Hann. Mündens auf Hilfen angewiesenen BürgerInnen von der Streichung
der Zuschüsse unmittelbar betroffen wären! (...) Die gestiegenen Beratungszahlen
zeigen auf der einen Seite den Bedarf, und auf der anderen Seite den Bekanntheitsgrad
der zielgruppennahen niedrigschwelligen Beratungsstellen."
Widersprüche
und Klagen |
aus den Vorjahren (bis 31.12.2008 nicht erledigt) |
417 |
im Jahr 2009 hinzugekommene Widersprüche |
1.684 |
im Jahr 2009 zu bearbeitenden Widersprüche |
2.101 |
Zurückweisungen | - 822 |
Teilabhilfen (Hier hat das Amt etwas korrigieren müssen) | - 266 |
Abhilfen (Hier hat das Amt etwas korrigieren müssen) | - 297 |
Rücknahmen | - 45 |
sonstwie erledigte | - 6 |
Entschiedene / Erledigte Widersprüche im Jahr 2009 |
- 1.436 |
Offen gebliebene Widersprüche am 31.12.2009 |
665 |
Klagen
Klagen aus den Vorjahren (bis 31.12.2008 nicht erledigt) | 657 |
zuzüglich der im Jahr 2009 eingelegten Klagen |
286 |
im Jahr 2009 zu bearbeitenden Klagen |
943 |
Rücknahmen durch Kläger | -70 |
durch Abhilfe beendete (das Amt hat etwas korrigieren müssen) |
-40 |
gewonnene | -36 |
teilweise gewonnene / teilweise verlorene |
-28 |
verlorene | -13 |
Vergleiche | -0 |
sonst wie erledigte | -1 |
Entschiedene / Erledigte Klagen im Jahr 2009 |
-188 |
Unerledigte Klagen aus 2009 am 31.12.2009 |
755 |
Quelle: das technisch ausgezeichnete digitale Archiv des Landkreises (von dem sich die Stadt eine Scheibe abschneiden könnte) darin als pdf-Datei die Ausschußvorlage in openplenum.de aber leider eben nicht die gewünschte Ausdifferenzierung nach Art der Widersprüche
Jobcenter / Bescheide / SchikanenDas
Jobcenter arbeitete jahrelang ohne gültige Rechtsgrundlage 23.3.10
Rechtsgrundlage soll durch Grundgesetzänderung geschaffen werden Kürzungsbescheide
des Jobcenters können rückgängig gemacht werden
Kritik am Jobcenter
- Zuschrift
einer Leserin 19.2.09 Der
Trick mit der "Warmwasser- und Kochfeuerungspauschale"
Achtung:
Unterlagen verschwunden ... fieser Trick oder Schlamperei? Kritik
an Schikanen Bei dem Versuch die Trickserei mit den Pauschalen und Regelleistungen und KdU usw. zu verstehen , stösst man ein Regelungs-Wirr-Warr in dem man sich tagelang verstricken kann ohne Klarheit zu gewinnen. In den Internetforen trifft man bundesweit auf verzweifelte Hilferufe von Arbeitslosen , die plötzlich weniger Geld zur Verfügung haben weil Warmwasserkosten abgezogen werden. Die Leute, die sich gegen die Behörden wehren wollen, sehen sich undurchsichtigen Verfahrensweisen gegenüber. Unfreundliche BehördenmitarbeiterInnen, die alles abblocken und einfach Geld nicht auszahlen, zurückhalten oder wieder zurückfordern treiben die Menschen entweder in die Resignation oder in die Wut. Zur Zeit scheint noch die Resignation zu überwiegen. Vorlage
von Kontoauszügen - Datenschutz >>
Gesetzestext
/ Sozialgesetzbuch X
Rückzahlung als Einkommen gerechnet / Leserzuschrift
5.10.05 |
Gegenwehr
Protestresolution Wir, die hier versammelten Erwerbslosen aus Stadt und Landkreis Göttingen, haben die Nase voll ! Mit den jetzt beabsichtigen Kürzungen sollen wir aufs Abstellgleis der Gesellschaft abgeschoben werden. Es geht nun auch hochoffiziell nicht mehr darum, uns auf Arbeitsplätze zu vermitteln: Mit den neuen 1 Euro "Arbeitsgelegenheiten" wird den sogenannten prekären Arbeitsverhältnissen nun noch eines hinzugefügt, das für den Arbeitgebern nicht nur frei von Sozialversicherungskosten und andern Risiken, sondern auch noch frei von Lohnkosten ist! So sollen wir als Motor für Lohndumping benutzt werden, gleichzeitig sollen Noch-Inhaber von Arbeitsplätzen noch mehr Angst vor dem Verlust desselben haben als bisher. Verkauft wird das uns und allen anderen als "Sparmaßnahme", weil das kapitalistische System es eben so braucht. WÄhrend die Armen so immer noch ärmer werden, sind die Reichen jetzt schon so reich, dass ihre Vermögen die Staatsschulden bei weitem übertreffen - und sie werden immer reicher, auf unsere Kosten! Das nehmen wir nicht länger hin - nicht mit uns!" Wir fordern:
|
Als
Arbeitslose/r Würde bewahren |
"Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt." [ Artikel 1 (1) , Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland] |
"Wer
arbeiten will, der findet auch Arbeit" - ja aber ob es dafür Geld gibt
ist die Frage!
Eher
müßte man Regierungsvertretern und Unternehmensleitungen vorhalten:
Wer Arbeitsplätze schaffen will, der findet Möglichkeiten Arbeitsplätze
zu schaffen statt immer mehr Arbeitsplätze zu vernichten und den verbliebenen
Arbeitskräften dafür immer mehr Arbeitshetze aufzubürden.
Wenn die Leute
sich nicht wehren, werden sie kaputtgemacht
Viele Arbeitslose schämen
sich, weil die Hetze in den Medien sie zu "Verlierern" und "Sozialschmarotzern"
abstempelt. Es dauert nicht lange und vielen steht das Wasser bis zum Hals, sie
kommen in finanzielle Not und gehen seelisch, gefühlsmäßig kaputt.
Aber Alkohol, Drogen, Kriminalität oder gar Selbstmordgedanken sind keine
Lösungen. Wir glauben, dass es Wirkung haben kann, wenn wir gegen die Entwürdigungen
die man uns zumutet , gemeinsam vorgehen. Wenn wir uns nicht mehr verstecken,
sondern selbstbewußt in die Öffentlichkeit gehen, politisch aktiv werden
und klare gemeinsame Forderungen vertreten wie z.B. nach sofortiger Erhöhung
der Regelsätze kann sich etwas bewegen. Bei den angegebenen Kontaktadressen
von Beratungsstellen und Gruppen kann man sich Informationen für die speziellen
eigenen Probleme holen, aber auch Anregungen bekommen für gemeinsame politische
Aktivitäten.
Stimmung im Arbeitsamt Endlich mal ein bißchen Stimmung im Arbeitsamt und Schluß mit dem depressiven Rumsitzen. Stattdessen "Frühsport im Arbeitsamt" September 2004. Frühsport im Foyer des Arbeitsamtes, denn wir sollen uns ja fit halten für die Arbeit. Lustig gings zu, mit reichlich Bewegung und Gesang |
Von
diesem Kreistag ist keine Hilfe zu erwarten
Als am 9.3.05 die Kreistagsabgeordneten im Ratssaal über den Haushalt debattierten,
dankte CDU-Kreistagsabgeordneter Noak der Kreisverwaltung dafür, dass sie
die Einführung von Hartz 4 so still und reibungslos bewältigt habe.
Man habe doch vorher befürchtet, dass die Kreisverwaltung mit Stacheldrahtzäunen
gegen demonstrierende Arbeitslose geschützt werden müsse - aber
nun sei alles ja so still und glatt verlaufen dafür danke er recht herzlich
- Applaus.
Danach debattierten die Abgeordneten dann fast eine Stunde darüber, ob die SPD nun auch eine Dezernentenstelle in der Kreisverwaltung bekommen solle oder nicht. Das schien auch die Hauptsorge der SPD-Sprecher zu sein. Auch bei der Hartz 4 Einführung in den Ausschüssen war es immer wieder vor allem um die Zahl der Stellen gegangen, die beim Kreistag nach dieser Veränderung eingerichtet werden sollen. So wurden sogar Gelder, die für die Förderung gedacht waren anscheinend lieber in Stellen des Kreistages gesteckt. Es scheint ihnen immer zu allererst um ihre eigenen Stellen und Pfründe zu gehen. Nebenbei bemerkt.: im Kreistag arbeiten einerseits CDU und Grüne in der Mehrheit und andererseits SPD und FDP als "Gruppe" zusammen.
Keine Lösung: Arbeitsloser begeht Selbstmord
November 2005 / Eine erschreckende Meldung wurde in den überregionalen
Medien, Funk und Fernsehen nicht weiterverbreitet, deshalb hier eine kurze Zusammenfassung:
Am 10.11.04 meldeten verschiedene regionale Medien in Baden Würtemberg,
dass ein Arbeitsloser sich bei einem Selbstmord-Attentat auf das Arbeitsamt Bietingen
Bissingen umgebracht habe. Er hatte eine 12 LIter Propangasflasche auf dem Beifahrersitz
seines Citroen Axo gestellt, den Hahn geöffnet und war dann um 19.40 Uhr mit dem
Auto in den Haupteingang des Arbeitsamtes hineingefahren. Dabei ging das Auto
in Flammen auf und er verbrannte. Bei dem Arbeitslosen handelte es sich um einen
51 jährigen Fernmeldehandwerker aus Sachsenheim, der vorher Ärger mit dem
Arbeitsamt wegen des Arbeitslosengeldes hatte. Seit Oktober hatte das Arbeitsamt
dem Mann kein Arbeitslosengeld mehr ausgezahlt weil angeblich unklar war ob ihm
etwas zustand. Die Verzweiflungstat wurde seitens der Arbeitsagentur heruntergespielt,
wahrscheinlich aus Angst vor Nachahmungstätern und ansonsten wurde nur der Ruf
nach mehr Sicherheit für die Arbeitsagenturen laut.
Quellen: (1) RP-online (2) Netzzeitung
(3) Stuttgarter Zeitung
Jobcenter |
Stellen bei der Stadt | Stellen beim Kreis | |
KdU 1 Sachbearbeiter pro 350 Personen | 15,35 | 27 |
Alg II 1 Sachbearbeiter pro 150 Personen |
35,81 |
64,75 |
Fallmanagement |
27,2, |
49,82 |
Vermittlung | 6,49 | 12,28 |
Jugendbüro | 7,64 | 12,91 |
92,49 |
167,51 |
Arbeitsamtsbezirk Gö | Stadt Gö | Landkreis Gö | |
alle Leistungsarten | 22.247 | 6.000 | 12.000 |
davon Alhi | 13.092 | 3.839 | 7.126 |
Dietmar Linne (kommissarischer Vorstand der Göttinger Personal Service der Beschäftigungsförderung Göttingen kAöR" (GPS) ) teilte im Ausschuß die Zahlen über die LeistungsempfängerInnen im Arbeitsamtsbezirk Göttingen 2004 mit: Von den 6000 in Göttingen schätzte Linne sind 1000 bis zu 25 Jahre alt, 3000 sind problemlos, "sie suchen nur Arbeit", 1000 haben Probleme mit der Sprache, haben Schulden usw. bei ihnen bestehen also Vermittlungsprobleme und weitere 1000 haben noch "komplexeren Hilfebedarf".
Jobcenter arbeitet seit 2005 ohne Rechstgrundlage
Mit der Einführung von Arbeitslosengeld II
zum 1. Januar 2005 wurden die Arbeitsvermittler, die bisher für die Vermittlung
der Sozialhilfeempfänger der Stadt Göttingen zuständig waren für alle Bezieher
von Arbeitslosengeld II zuständig, die Ihren Wohnsitz im Stadtgebiet von Göttingen
haben. Im Amtshaus am Hiroshimaplatz befindet sich das JobCenter Göttingen, das
für die Bezieher des Arbeitslosengeldes II zuständig ist.
Das
Jobcenter wird von der >>"Beschäftigungsfoerderung"
der Stadt Göttingen betrieben. Diese "Beschäftigungsförderung
Göttingen kAöR" soll
zur Zentralstelle für das gesamte Aufgabengebiet (Vom Fallmanager bis zur Gesundheits-
und Schuldnerberatung) ausgebaut werden.
Allerdings ist auch 2010 noch nicht klar, wie das Gezerre zwischen Stadt und Landkreis ausgeht. Der Landkreis Göttingen ist "Träger der Leistungen nach SGB II" und der zuständige Dezernent für Soziales und Jugend ist Wucherpfennig. Die Stadt kommt erst über eine "Heranziehungsvereinbarung" ins Spiel.