Bildungsstreik 2008, 2009 > Leitseite Uni und Geschichte der Studi-Proteste seit 2003 (einiges seit 1999) |
Besetzung des Verfügungsgebäudes ohne Strom und Heizung 21.12.09 / Meldung auf der Hompage der Göttinger Bildungsstreikenden : "Aufgrund der Abschaltung von Strom und Heizung in den Ferien halten es die Besetzer_Innen des Verfügungsgebäudes derzeit für technisch nicht möglich, die Besetzung aufrecht zu erhalten. So wird es während der vorlesungsfreien Zeit weiterhin Protestaktionen in der Göttinger Innenstadt geben, im größeren Rahmen werden die Proteste aber erst mit Ende der Winterferien fortgesetzt." RCDS verlangt Räumung des besetzten Verfügungsgebäudes 3.12.09 / Nach der Homepage des RCDS Göttingen sagte der Vorsitzender des Rings Christlich-Demokratischer Studenten Göttingens (RCDS Göttingen), Sascha Tietz, zur Besetzung bzw. teilweise Befreiung des Verfügungsgebäudes: „ Wir distanzieren uns entschieden von dieser Form des Protestes und fordern die Universität auf, das Gebäude räumen zu lassen." Gleichzeitig macht der RCDS mit dem Verfassungsschutz zusammen Veranstaltungen über Extremismus. Am 27.10.09 war es um Rechtsextremismus gegangen. Schwer vorstellbar, was der RCDS am Rechtsextremismus kritisiert. Am 10.11.09 war religiöser Extremismus das Thema dieses "Rings Christlich-Demokratischer Studenten" doch hier wird kaum der extremistische christliche Fundamentalismus zur Sprache gekommen sein. Erst am 24.11. kam der RCDS zur Sache: es ging um "Linksextremismus". Ein goest-Leser hat uns einen Text zu dieser Veranstaltung geschickt: Extremismus
Gefahren für die Gesellschaft |
Unterstützung für die Protestwelle der Studierenden Das Deutsche Studentenwerk (DSW), Dachverband aller 58 deutschen Studentenwerke, weiß von der materiellen Not der Studierenden und äußerte am 19.11.09 Verständnis für die Forderung nach Verbesserungen bei den Bachelor-Studiengängen und Abschaffung von Studiengebühren. DSW-Präsident Prof. Dr. Rolf Dobischat: hält die Protestwelle der Studierenden für berechtigt: "Unterfinanzierte Hochschulen, schlechte Studienbedingungen, ein extrem selektives Hochschulsystem, Studiengebühren" - die Studierenden würden zu Recht Verbesserungen fordern. Besonders die Studiengebühren "verschärfen die soziale Selektion des deutschen Hochschulsystems". Eine BAföG-Erhöhung sei "der beste Weg, für mehr soziale Durchlässigkeit an den Hochschulen zu sorgen. " Der Kreisverband der Partei "DieGrünen" unterstützt die Studierenden, die am im voll besetzen Hörsaal ZHG 011 zum Unistreik 2010 aufgerufen und die "Abschaffung von Studiengebühren, Erleichterung der Studienfinanzierung, Entfrachtung und Flexibilisierung der Studienpläne und gesellschaftlicher Öffnung der Universitäten" gefordert haben. Dies entspräche den Forderungen auch der Grünen. Die Grünen holen zu einer fundamentalen Kritik aus indem sie schreiben: „Auch die Göttinger Universität kultiviert in einem weitgehend demokratiefreien Raum den Elitewahn, fördert zunehmend Konkurrenz und soziale Auslese und lässt Studierenden kaum noch Zeit für den notwendigen Blick über den Tellerrand (..) Wir tun gut daran, den Protest der Studierenden ernst zu nehmen, weil sich in den Strukturen unserer Universitäten letztlich die Verwertungslogik unserer Gesellschaft widerspiegelt.“
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Stadtbündnis gegen Bildungsmisere "Die Situation in Bildungseinrichtungen ist miserabel. Verantwortliche verwechseln Bildung mit Wirtschaft und schaffen in Schulen, Unis, Kitas etc. Strukturen, in denen eine vernünftige Betätigung nicht mehr möglich ist. Das Stadtbündnis ruft daher zu einer Lichterdemo auf, um auf die schlechten Bedingungen in Bildungseinrichtungen aufmerksam zu machen. Start ist am Mittwoch, 18.11.09 um 18:15 Uhr am Zentralcampus und parallel dazu am neuen Rathaus. Mit Laternen, Fahrradlichtern, Taschenlampen, Kerzen und sonstigen Lichtern bestückt, werden wohl mehr als tausend Studierende und SchülerInnen durch die Stadt laufen und mit musikalischer Untermalung ihren Unmut äußern. Herzlich zur Teilnahme eingeladen seid auch ihr, die ihr mittelbar oder unmittelbar betroffen seid! Mit solidarischen Grüßen aus dem VG! " Zu den zentralen Forderungen der Studierenden beim Bildungsstreik gehören:
Flugblattaktion in der Mensa
Bildungsstreikende-Vollversammlung am bundesweiten Uni-Aktionstag Dienstag 17.11.09 um 16 Uhr war der Termin für die Uni-VV zum Bildungsstreik. Der Hörsaal 011 war gut besucht. Innerhalb der Uni-VV wurde live geschaltet zu den Uni-Streikenden in Wien (Österreich). die Leinwand oberhalb der Tafel wurde zweifach dargestellt.) Auf der Uni-VV wurden Vorschläge laut, dass man sich entschließen solle, die Studiengebühren im Februar 2010 nicht zu bezahlen, und unter anderem, das Schwarz-Gelb (Regierung) weg muß. Im Anschluß an die VV ging es spontan mit einer Demo auf die Straße, die vom Weender-Tor auf der Berliner Straße und Bürger Straße (dann Innenstadt) stattfand.
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Besetzungswelle
an Unis - jetzt auch in Göttingen
"Initiative aus Studierenden" gibt Pressemitteilung zur Besetzung heraus 12.11.09
/ In einer Pressemitteilung vom 12.11.09, die von den protestierenden Studierenden
veröffentlicht wurde heißt es "Eine Initiative aus Studierenden
verschiedener Fächer und Fakultäten der Universität Göttingen begann gestern um
14:00 Uhr, Räume im Verfügungsgebäude (VG) auf dem Campus zu öffnen und gemeinsam
zu nutzen. Dieser Freiraum wurde geschaffen, um der Forderung nach selbstbestimmtem
Leben und Lernen sofort Rechnung zu tragen. Das dabei gelebte "Open-Uni"-Konzept
mit selbstorganisierten Seminaren, Diskussionen, Aktions- und Organisationsformen
und vielen weiteren Veranstaltungen ist offen für alle Interessierten. Auch Nicht-Studierende
sind herzlich eingeladen vorbeizukommen, um sich zu informieren, zu diskutieren
und mitzuwirken. Die eigenständige, dauerhafte Nutzung und Selbstverwaltung dieser
Räume ist auch Ausdruck des Protests gegen die sich stetig verschlechternden Lern-,
Studien- und Arbeitsbedingungen in öffentlichen Bildungseinrichtungen."
Alles
fing an in Wien. Seit ca. 2 Wochen ist das Audimax an der Wiener Universität
besetzt. Es folgten die Akademie der bildenden Künste Wien, TU Wien, Uni
Graz, TU Graz, Uni Linz, Uni Salzburg und Uni Innsbruck . Inzwischen schwappt
die Welle über nach Deutschland Hörsäle in der >>Uni
Heidelberg wurden besetzt. Es wurde von ca. 200 Studierenden berichtet, die
an dieser Besetzung teilnahmen. Ausserdem
wird berichtet von Aktionen an der Uni Tübingen, der Uni Darmstadt, der Akademie
der bildenden Künste München, TU Dresden, Uni Greifswald und Uni Potsdam,
Hamburg (11.11. mit 200 Leuten), Bielefled, Hildesheim, Berlin, Landau, Mainz
.... und auch in der Schweiz gehts los: Basel! In
der Uni Münster (3.11-6.11) und >>
Uni Marburg (5.11-6.11) wurden die Besetzungen durch Polizeieinsätze
beendet. Dies führt dazu, dass das Thema "Repression runter, Bildung
rauf" mit EInfluß gewinnt.
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Schüler signalisieren: Leistungsdruck zu hoch geworden Genau vor einem Jahr gab es schon SchülerInnendemos und Aktionen 2008 - Das SchülerInnenbündnis Göttingen ist eine unparteiische Gruppe von Göttinger SchülerInnen, welche sich vor rund einem Jahr bei den ersten großen Bildungsprotesten zusammenfand, um für eine besseres Bildungsystem zu arbeiten. Jetzt setzt sich der Protest mit den gleichen Forderungen fort. Organisiert werden die Aktionen und Veranstaltungen vom bzw. in Kooperation mit dem SchülerInnenbündnis Göttingen. Die Aktion ist Teil einer globalen Protestbewegung. Unter anderem im Rahmen der "Global Week of Action" vom 9.11.- 18.11. 2009 und dem 5.11. als Warm-Up Day for United Action finden in über 30 Ländern aus 5 Kontinenten Aktionen statt. Die Forderungen der verschiedenen Gruppen sind regional unterschiedlich. Zentrales Ziel aller Beteiligten ist jedoch eine freie und selbstbestimmte Bildung für alle ohne Einflussnahme der Wirtschaft. (schuelerbuendnis.goettingen@web.de) Weitere Informationen
unter: Georg-Christoph-Lichtenberg Gesamtschule (Geismar) 12.11.09 / Unter dem Motto "Schlafen gegen Leistungsdruck" versammelten sich am 5. November 2009 über 100 Schüler und Schülerinnen der IGS um 11 Uhr im Eingangsbereich der Schule. Mit Kissen, Schlafsäcken und Decken ausgerüstet nutzten sie die zweite große Pause für ein kurzes Nickerchen. Anschließend ließen sie ihre Forderungen nach mehr Zeit für Bildung und der Rücknahme der Schulzeitverkürzung lautstark durch das gesamte Schulgebäude erschallen. "Die Lernbelastung besonders in der Oberstufe ist enorm. Wir haben nicht, wie die Jahrgänge vor uns, durchschnittlich 26 Wochenstunden sondern bis zu 38. (...) Auch für die SchülerInnen der Sekundarstufe I verschlechtert sich die Lage. Durch die Schulzeitverkürzung müssen wir immer mehr und immer schneller lernen." gaben sie in einer Pressemitteilung bekannt. Die SchülerInnen beklagten außerdem, dass durch die große Fülle an Unterrichtsstoff selten Zeit für die Vertiefung der Inhalte bleibe. Als weiteren Kritikpunkt beschrieben die SchülerInnen mangelnde Zeit für Freizeitgestaltung. "Neben der Schule ist kaum Zeit für Freizeitaktivitäten wie Musik, Sport oder Kunst." Als Ausschlag gebend für die hohe Belastung gaben die SchülerInnen außerdem die Profiloberstufe und das Zentralabitur an. Geschwister-Scholl-Gesamtschule (Weststadt) Aktion
des SchülerInnenbündnis Göttingen am um 9:20 in der |
Juli
2009: Kontroverse um die Besetzung des Präsidiums
(Text
von Schöner Leben) Am 17. Juni, dem Tag der großen Bildungsstreik-Demo,
ist mit einer beherzten Aktion das Uni-Präsidium besetzt worden. Politische
AktivistInnen konnten sich für einige kurze Stunden einen Freiraum erkämpfen.
Außer Alkohol, Musik und Plena gab es noch mindestens zwei entschlossene
Aktionen am gleichen Abend. Bei der einen sind einige Möbel und Statussymbole
zerstört oder verunziert worden, bei der anderen ist das Präsidium verlassen
und die Tür von außen zu gezogen worden. Sitz des Unipräsidenten am Wilhelmsplatz besetzt 17.6.09 / Nach der Abschlußkundgebung am Marktplatz zogen ca. 1000 DemonstrantInnen zum Wilhelmsplatz. Die dort postierte Polizei war hoffungslos in der Minderzahl und auch eilig herbeigerufene 4 Mannschaftswagen kamen zu spät. Ein Polizeifahrzeug das sich vor dem Eingang postiert hatte fuhr langsam rückwärts aus der Menge heraus, gefolgt von DemonstrantInnen die ihrer Forderung zum Verschwinden Nachdruck verleihen wollten. Einige Personen öffneten von außen ein Fenster neben der verschlossenen Eingangstür. Daraufhin kletterten zunächst ca. 40 Personen ins Haus. Im Unterschied zur Demonstration am 10.6. griff die Polizei nicht ein, lediglich Polizisten in Zivil beobachteten die Szene. Später wurde gemeldet: das Präsidium sei besetzt. Das Präsidium befindet sich im ersten Stock. Für den Abend des 17.6. wurde angekündigt, dass ab 22 Uhr auf dem Wilhelmsplatz vor dem Gebäude Party stattfinden werde.
Bildungsstreik-Demo
Mittwoch 17. Juni 2009 Die Demo wurde von SchülerInnen, Studierenden, Gewerkschaften, Azubis, Eltern und LehrerInnen organisiert. Sternförmig führen verschiedene Demos zu einem zentralen Treffpunkt. 11 Uhr ab Campus , 10:30 Uhr Fahrrad-Demo ab Norduni , 10 Uhr ab IGS , 10:30 Uhr ab KGS . Vom 15. Bis zum 19. Juni finden in der ganzen Bundesrepublik Proteste gegen die Missstände im derzeitigen Bildungssystem statt. Seit Ende letzten Jahr haben sich dazu SchülerInnen, Studierende und Lehrende zusammengeschlossen und fordern unter anderem: - Kostenlose Bildung für alle - Abschaffung der wirtschaftsorientierten Bildungspolitik - Weniger Konkurrenz, Zeit- und Leistungsdruck an allen Bildungseinrichtungen - Rücknahme der Schulzeitverkürzung (G8-Abitur) - Kleinere Schulklassen und KiTa-Gruppen - Soziale Öffnung der Hochschulen - Individuelle Schwerpunktsetzung im Studium - Demokratisierung der Hochschulen - Förderung aller Studierenden statt einzelner Elitenbildung Beteiligung der Roma an den Forderungen "Freie Bildung für Alle"
Bilder vom Aktionstag Bildungsstreik 17.6.09 /
Der abstrakte Begriff "Industrielle Zurichtung der Bildung" wird immer konkreter verstanden.
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Bildungsstreik - Uni / Vorbereitungsphase Mai 2009 Die
DGB-Jugend Südniedersachsen-Harz ruft zur Teilnahme auf GEW Kreisverband
Göttingen ruft zur Demoteilnahme auf Bericht: Uni - Vollversammlung und Demonstration 10.6.09 Pressemitteilung
Stadtbündnis Bildungsstreik Göttingen / Über 800 Studierende
versammelten sich am gestrigen Mittwochabend auf dem Campus der Universität
Göttingen zur ersten uniweiten Vollversammlung und forderten unter anderem
die Abschaffung der Studien-gebühren, eine grundlegende Reform der Bachelor-
und Masterstudiengänge, die Abschaffung der Stiftungs-struktur der Uni Göttingen,
die Orientierung der BaföG-Zahlungen am realen Bedarf der Empfänger*innen
sowie die Beseitigung der sozialen Selektion im Bildungssystem. Sowohl von Dozierenden
als auch von Schüler*innen gab es Solidaritätsbekundungen. Im Anschluss
an die Vollversammlung bildete sich eine Spontandemonstration, die durch die Innenstadt
zum Unipräsidium am Wilhelmsplatz zog. Vollversammlung am Fachbereich Psychologie: Zwischen 80 und 100 Studierende beteiligten sind an der Vollversammlung. Zunächst wurden Probleme im Studium diskutiert und besprochen. Im Anschluss wurden Kleingruppen zu den unterschiedlichen Themen gebildet. Die Nächste VV wird vermutlich eine auf Fakultätsebene Bio/Psycho sein. Vollversammlung am Fachbereich Ethnologie: Es waren etwa 60 Studierende anwesend. wir haben uns über unsere Probleme im Uni-Alltag ausgetauscht und die Fehler bei der Umsetzung des Bachelors thematisiert. Danach wurden Arbeitsgruppen gebildet. Vollversammlung am Fachbereich Geschichte: In etwa 60 Studierende diskutierten gemeinsam über ihre Probleme im Alltag und wie sie sich ein schöneres Studium vorstellen. Nachdem zunächst ein kurzes Input über die Bachelor/Masterstudiengänge und Studiengebühren gegeben wurde, wurden in einem längeren Prozess die Probleme gesammelt. Vollversammlung am Fachbereich Germanistik Rund 60 Studierende nahmen teil. Nachdem zunächst gemeinsam über Probleme und Misstände in den Bachelorstudiengängen gesprochen wurde, wurden mehrere Kleingruppen gegründet. Vollversammlung in der Biologie: Insgesamt 200 Studierende beteiligten sich. Dort wurde ein Arbeitskreis gegründet der sich im Folgenden um die Entwicklung von Forderungen und Aktionen kümmert. Vollversammlung an der SoWi-Fakultät. etwa 80 Studierende nahmen an der Vollversammlung teil. Auch hier gründeten sich mehrere Kleingruppen und auch hier wird es in zwei Wochen erneut eine VV geben. - Vollversammlung Theologie. Etwa 60 Studierende beschließen eine Unterstützung des Bildungsstreiks. Dort soll es vor allem um die Planung alternativer, inhaltlicher Veranstaltungen in der Bildungsstreikwoche gehen. Nachdem die ersten Vollversammlungen gelaufen sind, stehen in der nächsten Woche noch die Vollversammlungen an folgenden Fachbereichen an: Geschichte, Ethnologie, Psychologie, Philosophie, Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie und Anglistik. Geplant sind noch Vollversammlungen für Lehramtsstudierende, Wirtschaftswissenschaften und Romanistik.
Pressemitteilung Jugendbildungsreferentin DGB Göttingen ,Ulrike Schilling und Mitglied des Stadtbündnisses. / Nach der Spontan-Demonstration zum Bildungsstreik 2009 kam es im Universitätspräsidium am Wilhelmsplatz zu einem unangemessenen Polizeieinsatz. Die Polizei drang in das Gebäude ein, nachdem einige Studierende sich dort zum symbolischen Protest versammeln wollten und schloss unter Androhung von Pfefferspray die Tür. "Die öffentlichen Gebäude der Universität sind für die Studierenden da. Es ist absurd, wenn sie aus der Uni geschmissen werden, sobald sie dort Kritik äußern", Von Seiten der Demonstrierenden gab es für die Polizei keinerlei Anlass gegen die Demo vorzugehen. Von daher entbehrt diese Eskalation der Polizei jeglicher Grundlage. "Das Eindringen ins Universitätsgebäude und die Androhung physischer Gewalt ist als völlig unverhältnismäßig und skandalös zu bewerten." (...) Die Demonstration, die zuvor auf der Vollversammlung von über 800 Studierenden beschlossen worden war, fand als Auftakt des nächste Woche beginnenden bundesweiten Bildungsstreiks statt. Niedersächsische Schülerbündnisse gegen Turbo-Abi an Gesamtschulen! Pressemitteilung Niedersächsische Schülerbündnisse / Trotz massiver Proteste hält die niedersächsische Landesregierung an ihren Plänen zur Einführung des Turbo-Abiturs an Gesamtschulen fest. Dies würde das Ende für gemeinsames Lernen bis zur 10. Klasse bedeuten. Die niedersächsischen Schülerbündnisse sehen in der geplanten Gesetzesänderung der Landesregierung den gezielten Versuch, Gesamtschulen in die Mehrgliedrigkeit zu überführen. Die Argumentation, es sollten gleiche Abiturbedingungen an Gymnasien und Gesamtschulen herrschen, halten die SchülerInnen für einen Vorwand. „Seit ihrem Amtsantritt hat die CDU Landesregierung wiederholt versucht die IGSen abzuschaffen. Dies ist nur ein weiterer Versuch.“, erklärten die Bündnisse. „Wir fordern die Landesregierung auf den SchülerInnen- und Elternwillen zu respektieren und von ihren Plänen Abstand zu nehmen.“ >>Internetseiten der Schülerbündnisse
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Bericht: Schüler / innen -Demo - Schulstreik 2008 12.11.08
Korrespondentenbericht für goest / Während
die SchülerInnen-Streikseite
vorsichtig nur von 2000 TeilnehmerInnen spricht bestätigt
Pressemitteilung der Polizei bestätigt die große Zahl von 3000
DemonstrationsteilnehmerInnen Aufruf und Forderungen
Zur SchülerInnen-Demo wurde der Aufruf der "Schülerinitiative Göttingen" verteilt. In der Überschrift hieß es "Bildung für alle - unabhängig vom Geldbeutel der Eltern!" Weil die öffentlichen Ausgaben für die Schulen sinken, heisst es im Aufruf, müssten Defizite durch die Familien finanziell ausgeglichen werden. So entscheide die soziale Herkunft über den erreichbaren Bildungsstand. Während Kinder reicherer Eltern selbstfinanzierten privaten Förderunterricht bekommen bleiben begabte Kinder aus ärmeren Familien auf der Strecke oder erhalten als schwächere SchülerInnen keine Förderangebote. Damit dies ein Ende hat, fordert der Aufruf, dass genügend Lehrer/innen eingestellt werden und die Klassengröße auf höchstens 20 begrenzt wird, sonst können sich die Lehrer/innen nicht um alle Schüler/innen kümmern. Vielfach fallen zusätzliche Kosten an, die wirtschaftlich schwache Familien in Verlegenheit bringen; seien es Kosten für Schulausflüge, bei denen die Kinder nicht mitfahren können oder Schulmaterialien. So heißt es im Aufruf: "Wir müssen die Schulbücher bezahlen, dann noch das Arbeitsheft für Mathe anschaffen und für Englisch natürlich auch. In Spanisch lesen wir eine Lektüre in Englisch zwei...Wie viel sollen wir noch für unser Grundrecht auf Bildung bezahlen?" Auch die Fahrten zur Schule und die Kosten für Mittagessen an Ganztagsschulen dürfen nicht zur finanziellen Ausgrenzung ärmerer Schüler/innen-Familien werden. Desweiteren haben die Schüler/innen konkrete Vorstellungen von der Umgestaltung des Lernalltags. "Es kann nicht sein, dass die Schulzeit auf 12 Jahre verkürzt wird und der Lernstoff gleich bleibt. Zudem wird die individuelle Wahlfreiheit durch die Profiloberstufe massiv eingeschränkt. Eine selbst bestimmte Kurswahl ohne Einschränkungen muss SchülerInnen die Möglichkeit geben sich zu spezialisieren." Um Einfluß auf die schulische Situation zu haben, verlangen die Schüler/innen mehr Mitspracherecht und bei schulpolitischen Entscheidungen und praktischen Fragen im Schulalltag. Die Einführung von sogenannten Kopfnoten lehnen die Schüler/innen ab, damit kritische und protestierende Schüler/innen nicht über die Benotung von "Arbeits- und Sozialverhalten" gedeckelt werden. Einige
Schulleitungen wollen Teilnahme an Demo verhindern Wegen
Problemen Servicetelefon des Ministeriums eingerichtet Schulstreik
auch in Northeim 11.30 Uhr am Münster |