Zeugnisfeiern
am Schulferienanfang
Zeugnisfeiern der SchülerInnen am Nabel
wurden verhindert, verboten, umgebogen, aus der Innenstadt verbannt, ruhiggestellt.
Befrieden und Vergessen 2003
Absichern, Stabilisieren: Zeugnisfeiern 2002
Umbiegen: Zeugnisfete im Rosengarten 2001
Verbieten und Verhindern: Zeugnisfeiern 1998/99 Polizei
besetzt Nabel
Kampf um öffentliche Plätze
> Wer darf wann und warum auf den
Marktplatz? - Konflikt 12.5.04
2017
„School‘s-Out-Party“ am Freitag in der Funsporthalle
19 Jahre
nach der polizeilichen Besetzung des Partyplatzes am Nabel
Pressemitteilung der
Stadt 2017
"Der Fachdienst Jugendarbeit/ Jugendförderung der Stadt Göttingen
und die Göttinger Jugendzentren in freier Trägerschaft veranstalten in
Kooperation mit dem SC Hainberg zum Ausklang des Schuljahres am Freitag,
16. Juni 2017, ab 16.00 Uhr bis 22.00 Uhr eine „School‘s-Out-Party“ in
der Funsporthalle und auf dem Gelände des SC Hainberg, Bertha-von-Suttner-Straße
2, 37085 Göttingen. Angeboten wird ein Rahmenprogramm mit u.a. HipHop
Live-Acts, Musik von verschiedenen DJ´s , Bullriding, Zorbing und Airtramp,
bis 18.00 Uhr auch für Kinder im Grundschulalter. Ab 18.00 Uhr richtet
sich das Angebot hauptsächlich an die Altersgruppe ab 14 Jahre. Um bequem
zur Party zu kommen, ist ein Bus-Shuttleservice organisiert worden. Informationen
dazu gibt es beim Fachbereich Jugend (Jugendpflege) unter 0551/ 400-2036
oder auf der Facebook Seite „Die große Göttinger School´s Out Party“ –
die schon vor dem 22. Juni stattfindet, weil die Schüler/innen nach den
Erfahrungen der vergangenen Jahre den letzten Schultag am liebsten privat
feiern."
2004 Zeugnisfeiern
: Musiktreff Rosengarten statt Zoff am Nabel
7.7.04, 10.00 Uhr Die Zeugnisfete mit der Band "Superstarfuckers"
Wie in jedem Jahr veranstalten der Fachdienst
Kultur der Stadt Göttingen und die musa die Zeugnisfete im Rosengarten/Göttingen;
Beginn ist 10.00 Uhr.
Lars Oppermann, ehemaliger Gitarrist von Eat No Fish, hatte Ende 2001
folgenden "back to the roots"-Gedanken: nur noch 100% live spielen.
Frühjahr 2002 Start mit Mark "Ratte" Reinert (Pinkostar) am
Bass und Toby Fuhrmann (Ex-Boomer), seit Frühjahr 2004 als neuestes Mitglied
bei den Fuckers dabei: Pinkostar-Sänger Daniel Schulz. 1. Mai 2003 in
ihrer Heimatstadt Hannover zwei "Umsonst und Draußen"- Open
Air Gigs vor vierstelligen Besucherzahlen. Juni 2003 Rock am Härtsfeldsee
in der Nähe von Ulm erstmals ein Festival fernab von zu Haus. Der
Höhepunkt der Saison war im August der Auftritt als Headliner (!) auf
der Zeltbühne beim Taubertal-Festival in Bayern.
2003
Zeugnisfeiern Befrieden und Vergessen
(Mittwoch 9.7.03) Was früher wilde Abfeierei
war findet jetzt in Zusammenarbeit mit den städtischen Fachbereichen Schule
und Jugend, dem Stadteltern- und dem Stadtschülerrat, der Musa e. V.,
dem Göttinger Rockbüro, der Polizeiinspektion Göttingen und dem StadtRadio
Göttingen veranstaltet der Fachdienst Kultur der Stadt Göttingen"
im Rosengarten statt.
 | Blick
auf das Gelände am Kriegsdenkmal mit Kreuz. Nur
hier dürfen sie noch feiern. An einer Naturstein- Wand im Rosengarten stand
groß gesprüht: "Zeugnisse und autoritäre Schule abfackeln" |
 | Zwar
befriedet, aber sicherheitshalber nicht ohne Bewachung und Beobachtung - die Leute
könnten ja auf einmal wieder von ihrem Ghetto in die Stadt ziehen. Der
Duft der Joints der unten teilweise wehte, schien nicht bis in ihre von Rosendüften
betörten Nasen zu dringen. |
2002
Absichern, Stabilisieren: Zeugnisfeiern
Am Mittwoch den 19.6.02 fanden
die traditionellen Zeugnisfeiern im Rosengarten statt. Während dort viele
Jugendliche mit ihren FreundInnen und MitschülerInnen das Ende des Schuljahres
feierten, sorgte die Göttinger Polizei für einiges Aufsehen in der Innenstadt.
So hatte die Polizei offenbar mehrere Züge der Braunschweiger Bereitschaftspolizei
in der Innenstadt stationiert, um Ansammlungen von Jugendlichen zu unterbinden.
Am Wilhelmsplatz standen über Stunden mehrere Mannschaftswagen, um dort
offenbar Jugendliche am Betreten des Platzes zu hindern. Am Göttinger
Nabel waren zeitweilig Polizeibeamte präsent, um an diesem bei
Jugendlichen beliebten - Treffpunkt junge Menschen zu kontrollieren.
Jugendliche haben wie alle übrigen BürgerInnen auch ein
Recht auf Bewegungsfreiheit und haben natürlich das Recht sich in der
Stadt mit FreundInnen zu treffen. Es kann nicht angehen, dass Jugendliche
durch Polizei am Betreten öffentlicher Plätze gehindert werden. Zumal
die Stadt Göttingen gemeinsam mit der Göttinger Polizei vor einigen Jahren
die Zeugnisfeiern im Rosengarten eingerichtet hatte, um die feiernden
Jugendlichen aus dem Einkaufsbereich der Innenstadt zu halten. Im Rosengarten
wurde daraufhin ein Kulturangebot für die Zeugnisfeiern in Kooperation
zwischen Stadt, Schülervertretung, Elternvertretung und Polizei aufgestellt,
das von den SchülerInnen auch angenommen und mitgestaltet wird.
Steht die Polizei nun nicht mehr hinter dem gemeinsamen Konzept der Feiern
im Rosengarten? Oder sollen nach Meinung von Polizeichef Niehörster feiernde
Jugendliche grundsätzlich wie Kriminelle behandelt werden? Soll das der
Einstieg in einen neuen Lebensabschnitt für Jugendliche sein, die gerade
ihren Schulabschluß gemacht haben: Schikanen durch die Polizei und Generalverdacht???
Kein Wunder, dass die Polizei bei einem solchen Verhalten im Ansehen der
Jugendlichen keinen hohen Stellenwert genießt. (Bericht der PDS)
2001
Umbiegen:
Zeugnisfete im Rosengarten
Mit Unterstützung des Stadtelternrates, des
Stadtschülerrates, des Rockbüros, des musa e. V. und des Stadtradios veranstaltet
die Stadt Göttingen zum Abschluss des Schuljahres am Mittwoch, 27. Juni
2001, erneut eine Zeugnisfete im Rosengarten. Ab 10.00 Uhr sollen die
Göttinger Schülerinnen und Schüler dort den Start in die Sommerferien
feiern können.
Das Musikprogramm der Fete bestreiten die Hip Hop Bands "True Headz"
und "Spezial Guests". "Die 1. Damenmannschaft der
BG 74 Göttingen demonstriert ihr Basketball Können."
"Die Zeugnisfete im Rosengarten soll wie in den Vorjahren ein
attraktives Angebot darstellen, das andere, aus der Vergangenheit bekannte
"Feierlichkeiten" in der Innenstadt am Tag der Zeugnisausgabe
vermeiden hilft. In diesem Sinne haben sich Oberbürgermeister Jürgen Danielowski
und Polizeidirektor Friedrich Niehörster mit einem gemeinsamen Brief an
die Eltern der Göttinger Schülerinnen und Schüler gewandt."
1998
/ 1999 Verhindern und Verbieten
Schulfeier am Nabel
verboten / Polizeit besetzt Nabel
(juli 98) Zu Beginn der Sommerferien, nach Erhalt der Zeugnisse war
es üblich, dass sich Schülerinnen und Schüler in der Weender Strasse am
"Nabel", (Ecke Prinzenstr. - Theaterstr.) treffen und
die Last der Schulzeit symbolisch mit einer Feier von sich streifen.

Da dies laut zuging und Flaschen zerdeppert
wurden, ersannen Stadt und Ordnungsbehörden Strategien, die die ueberbordende
Emotionalität wieder in geordnete Bahnen lenken sollten:
Mittwoch den 22. Juli 98
Zeugnisfeier von Polizei verhindert.
Vertreter der Stadtverwaltung Goettingen
(Schierwater) und der Polizeiinspektion Goettingen (Milde) schrieben einen
offenen Brief an die Eltern, der ueber die Schulen verteilt wurde. Darin
hieß es u.a.: "...dass die Goettinger Polizei
in Zusammenarbeit mit der Stadt und den Goettinger Schulen am 22. Juli
dieses Jahres in angemessener Weise eine Zeugnisfete am Nabel verhindern
wird, im uebrigen auch in anderen Bereichen der Innenstadt. Dabei wird
es zu Kontrollen nach Alkohol kommen. Wer den Weisungen der Polizei nicht
folgt, kann unter Umstaenden - kostenpflichtig - durch die Polizei dach
Hause gebracht werden. Das kann eine teure Fahrt im Streifenwagen werden."
 | Die
Polizei "besetzte" den Nabel und hielt sich für denselben der Welt |
Die rund 80 Schueler/innen die sich dennoch
am Nabel trafen, sahen sich massivem Polizeiaufgebot gegenüber. Die Jugendlichen
wurden angehalten, die Ausweise kontrolliert, sie mußten ihre Taschen öffnen und
wurden durchsucht. Es wurden auch Coladosen beschlagnahmt, weil "darin ja
Alkohol beigemischt worden sein könnte". Die ganze Verlogenheit dieser
Massnahme wird offensichtlich, wenn beim Gaenselieselfest der Werbegemeinschaft
Innenstadt und z.B. beim Gänselieselfest dem
Kauf-Ankurbelungs-Fest des Einzelhandles am selben Ort munter gesoffen wird. Polizei
und Stadtverwaltung wissen das und versuchen sich dabei mit folgender lapidaren
Bemerkung aus der Affaire zu ziehen: "Auch wir wissen, dass Erwachsene beim
Umgang mit Alkohol im öffentlichen Raum und bei öffentlichen Veranstaltungen nicht
immer Vorbilder sind." 
Aufnahmen
vom Mittwoch, den 22. Juli, 1998, als Polizeifahrzeuge den Nabel umkreisten und
Beamte Jugendliche von diesem Platz verbannten. |