Handelsabkommen
TISA, TTIP und CETATTIP
Transatlantic Trade and Investment Partnership CETA Comprehensive Economic
and Trade Agreement, auch Canada EU Trade Agreement TISA Trade in
Services Agreement” oder auch „Abkommen zum Handel mit Dienstleistungen“,
23.4.16 TTIP-Demo in Hannover Mobilisierungsveranstaltung
zur TTIP Groß-Demo Aktion
"10.000 Kommunen TTIP-frei" Gewerkschaftlicher
Aufruf zur zentralen Demo in Berlin "TTIP & CETA stoppen!"
2015
Campact-Apell gegen TTIP Bundestags-Gutachten will Kommunen
einen Maulkorb in Sachen TTIP und CETA verpassen. Kommentar
/ Gerd Nier 2014
Andreas Zumach zum Thema 2014
Ver.di Aktionen gegen CETA GöLinke
Ratsfraktion: Auswirkungen von TTIP auf die Kommune? Grüne
Göttingen fordern klares „Nein“ von Oppermann zu TTIP und CETA
attac Freihandelsabkommen
EU-USA (TTIP) Göttinger
Bündnis "Stopp TTIP" Grüne
und Böll Stiftung
Warum das transatlantische Freihandelsabkommen uns alle betrifft
>>
Verband kommunaler Unternehmen >>
Die Grünen im europäischen Parlament >>
Deutscher
Kulturrat >>
Bundestagsfraktion der Partei DieLinke >>
Monitor-Sendung
zum Freihandelsabkommen 30.01.2014
23.4.16 TTIP-Demo in Hannover Am
Sonnabend den 23.April 2016 werden ab 12 Uhr in Hannover am Opernplatz Menschen
für einen fairen und gerechten Welthandel und für einen Stopp der Handelsabkommen
TTIP und CETA demonstrieren. attac Aufruf: Das globalisierungskritische Netzwerk
attac, der DGB und verdi rufen zusammen mit Umwelt- und Sozialverbänden zu einem
Protest vor dem Besuch von US-Präsident Obama und Bundeskanzlerin Merkel zur Eröffnung
der Hannover-Messe auf. Diese Handelsabkommen drohen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit
durch die Einführung von Schiedsgerichten und regulatorischen Eingriffen zu untergraben.
Bewährte Standards des Arbeitsrechts sind in Gefahr. Das Selbstverwaltungsrecht
von Städten und Gemeinden wird durch transatlantische Ausschreibungen geschwächt.
(Das Niedersachsenticket ermöglicht eine preiswerte Anreise mit der Bahn.) Gewerkschaftliche
Mobilisierungsveranstaltung zur TTIP Groß-Demo 20.
April 2016, um 18:00 Uhr in die Tagungszentrum "Alte Mensa", Wilhelmsplatz
3, Veranstalterin
war die Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften der Uni gemeinsam mit
DGB-Region Südniedersachsen-Harz und dem Anti-TTIP-Bündnis Göttingen. Es war weniger
eine "Diskussionsveranstaltung" sondern eine Versammlung der TTIP-Kritik
und eine Mobilisierungsveranstaltung für die am 23.4., 12 Uhr am Opernplatz
Hannover stattfindendeAnti-TTIP-Demo.  | Bis
auf den letzten Platz besetzt waren die beiden zusammenhängend geöffneten
Säle "Hannah Vogt"- und "Emmy Noether"
im Erdgeschoß der neuen
"Alten Mensa" |
Podiumsteilnehmer DGB Regionsgeschäftsführer Lothar Hanisch wird in der
Veranstaltungsankündigung zitiert mit: „Eine Paralleljustiz für Konzerne,
wie sie in den Freihandelsabkommen vorgesehen ist, wird uns teuer zu stehen kommen.
Lang erkämpfte Arbeitnehmerrechte und Sozialstandards können ausgehöhlt und die
Verlagerung hiesiger Arbeitsplätze in gewerkschafts- und tarifvertragsfreie US-Bundesstaaten
erleichtert werden. Auch unsere öffentliche Daseinsvorsorge sehe ich unter Privatisierungsdruck
gesetzt und den gemeinnützigen Sektor und die Qualität sozialer Dienstleistungen
gefährdet.“
Podiumsteilnehmer*innen
--- Bernd Westphal MdB (SPD), ---
Jürgen Trittin MdB (Bündnis 90/Die Grünen),
konnte nicht teilnehmen --- Sabine Lösing, MdEP (Die Linke), --- Dr. Till
Patrik Holterhus (Georg-August-Universität Göttingen), --- Ulrike Paschek
(attac Göttingen), --- Christian Schüler (Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft),
--- Gerd Nier (Naturfreunde Göttingen) --- Lothar Hanisch (DGB Kreisverband
Göttingen) --- Dr. Frank Mußmann (Kooperationsstelle Hochschule und Gewerkschaften) ---
Moderatorin Sybille Bertram. Text
nach einem Statement Gerd Nier zu den Auswirkungen auf die kommunale
Selbstverwaltung bei der Veranstaltung am 20.4.16 (...)
Mittlerweile haben über 300 kommunale Parlamente in der Bundesreublik (Stand Oktober
2015) eindeutige, kritische und ablehnende Resolutionen und Beschlüsse zu TTIP
gefasst. Darunter sind u.a. 12 Landeshauptstädte und die Millionenstadt Köln. In
einem interfraktionellen Antrag des Göttinger Stadtrates heißt es:
"Der Rat beobachtet mit großer Sorge die aktuellen Meldungen um die gegenwärtig
hinter verschlossenen Türen verhandelten Handelsabkommen TTIP, CETA und TISA.
Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass diese Verhandlungen negative Auswirkungen
für die Kommunen nach sich ziehen ...Das betrifft die Auftragsvergabe, die Gestaltung
der regionalen Energieversorgung, den Umweltschutz, die Unterstützung der Kultur,
die Tarifgestaltung und Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter der Stadt und der städtischen
Unternehmen.... " | |
Der
Privatisierungsdruck auf die Gemeinden wird zunehmen. Wie bisher bekannt wurde
beinhaltet die sogenannte Negativliste, nach der Dienstleistungen dem allgemeinen
Markt nicht geöffnet werden sollen nur die öffentlichen Bereiche Justiz, Polizei,
Strafvollzug. Energie, Wasser, Abwasser, Abfallwirtschaft aber auch Bildung und
Kultur stehen z.B. nicht auf der Liste. Sie werden also sozusagen frei gegeben.
Damit würde z.B. der Privatisierung der Wasserversorgung gerade auch bei uns in
der Diskussion um die Zukunft der Harz-Wasserwerke Tor und Tür geöffnet. Ausschreibungen
von Dienstleistungen werden nur noch rein ökonomischen Kriterien unterliegen.
Soziale und regionale Aspekte werden keine Rolle mehr spielen. War es bisher schon
schwierig genug, um wieder ein aktuelles Beispiel anzuführen die Ausschreibung
für einen Betreiber einer Flüchtlingsunterkunft so zu gestalten, dass ein regionaler,
möglichst gemeinnütziger Träger den Zuschlag erhalten konnte, wird dies bei In-Kraft-Treten
von TTIP faktisch verunmöglicht. Der billigste Anbieter - egal wie erfahren, wie
kompetent, wie sozial engagiert er ist - muss den Zuschlag erhalten. Die Folgen
für Öffentliche Bildungsträger wie die VHS aber auch Kultureinrichtungen, die
kommunale Förderung erhalten, wie z.B. das Lumiere, das KAZ u.s.w. kann man sich
unschwer ausmalen. Überlegungen, wie sie z.Zt. noch in der Diskussion sind, privaten
Investoren in Großimmobilien Rahmen von Baugenehmigungen z.B. eine gewisse Quote
zur Erstellung von preislich erschwinglichen Mietwohnungen aufzuerlegen, kann
man sich mit TTIP gänzlich abschminken. Umweltauflagen bei Baumaßnahmen, die die
Profitabilität beeinträchtigen könnten, wird sich keine Kommunale mehr leisten,
weil sie Angst vor einer Schadensersatzklage vor einem wie auch immer gearteten
Gericht außerhalb unserer bisherigen Gerichtsbarkeit haben muss. Aktion
"10.000 Kommunen TTIP-frei" Bündnis gegen
TTIP fragt nach: was hat die Stadt bislang gegen TTIP unternommen? Das Bündnis
Göttingen TTIP-frei drängt darauf, mehr zu tun in der Umsetzung des vor gut einem
Jahr gefassten Ratsbeschlusses, sich der Aktion "10.000 Kommunen TTIP-frei" anzuschließen.
Es wird eine Anfrage in eingereicht, die zeitgleich zum Aktionstag am 25. September
zur Ratssitzung vorliegt. Der Ratsbeschluss, der am 17.10.2014 von der Ratsmehrheit
gegen die Stimmen von CDU/FDP verabschiedet wurde, war als Antrag von Attac Göttingen
formuliert und von der Fraktion der Linken eingebracht worden. Aktionstage
des Bündnisses Göttingen TTIP-frei 25.9.2015 ab 15 Uhr vor dem Neuen
Rathaus 2.10.2015 von 15-18 Uhr am Gänseliesel Beide
Veranstaltungen dienen zur Mobilisierung für die Großdemonstration gegen TTIP
und CETA am 10.10. in Berlin. Es wird eine Anreise sowohl mit Bussen als auch
mit einem Sonderzug geben. CETA steht kurz vor der Ratifizierung, TTIP und TISA
stehen an. Organisiert
werden die Aktionstage vom "Bündnis Göttingen TTIP-frei", einem breiten gesellschaftlichen
Bündnis aus Gewerkschaften, Attac, der Partei Die Linke, den Piraten, der ABL,
dem BUND, den Naturfreunden, dem Aktionsbündnis Sozialproteste, dem Paritätischen
Wohlfahrtsverband und vielen anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen. Nähere Auskünfte
zu Bussen und Sonderzügen zur Demonstration in Berlin gibt es beim DGB Göttingen
(erika.goebel@dgb.de) und auf der Seite ttip-demo.de
Bundestags-Gutachten
will Kommunen einen Maulkorb in Sachen TTIP und CETA verpassen.
27.3.15
/ Der deutsche Städtetag, der Landkreistag, etliche Kreistage und Gemeinden
haben sich kritisch mit den möglichen Auswirkungen von TTIP und CETA auf
die Kommunen befasst. Der Göttinger Rat hat sich auf Antrag der Göttinger
Linken am 14.03. 2014 und in einem gemeinsamen Antrag von SPD, B90 Die Grünen,
GöLinke und Piraten zum "Schutz
der kommunalen Selbstverwaltung vor den Handelsabkommen TTIP, CETA, TISA"
am 17.10.2014 befasst und eine entsprechende Resolution verabschiedet.. Dabei
wurden Fragen und deutliche Bedenken insbesondere für die Bereiche der Auftragsvergabe,
die kommunale Energiepolitik und den Umweltschutz, Tarife und Arbeitsbedingungen
von Beschäftigten und insgesamt Standards der öffentlichen Daseinsvorsorge
thematisiert und problematisiert. Göttinger
Ratsbeschluss gegen TTIP und CETA nicht erlaubt ?
Dokumentation:
Der Ratsbeschluss vom 17.10.14 lautete
Der Rat setzt sich uneingeschränkt für die kommunale Selbstverwaltung, für den
Schutz der Daseinsvorsorge und der Kultur- und Bildungspolitik ein. Der Rat beobachtet
mit großer Sorge die aktuellen Meldungen um die gegenwärtig hinter verschlossenen
Türen verhandelten Handelsabkommen TTIP, CETA und TISA. Alle Anzeichen deuten
darauf hin, dass diese Verhandlungen negative Auswirkungen für die Kommunen nach
sich ziehen könnten. Das betrifft die Auftragsvergabe, die Gestaltung der regionalen
Energieversorgung, den Umweltschutz, die Unterstützung der Kultur wie Theater,
Büchereien, Volkshochschulen, die Tarifgestaltung und Arbeitsbedingungen für die
Mitarbeiter der Stadt und der städtischen Unternehmen. Der Rat fordert von der
EU-Kommission, dem Europäischen Parlament, der Bundesregierung und der Landesregierung,
darauf Einfluss zu nehmen, dass - die
aktuellen Verhandlungen mit größtmöglicher Transparenz zu führen sind,
- keinerlei
Eingriffe in die kommunale Selbstverwaltung der Städte und Landkreise vorgenommen
werden,
- die
kommunale Daseinsvorsorge sowie Kultur und Bildung nicht Gegenstand der Verhandlungen
sein dürfen,
- die
Rekommunalisierung privatisierter Unternehmen grundsätzlich zugelassen bleibt.
Der Rat
begrüßt das gemeinsame >>Positionspaper
des Deutschen Städtetages, des Deutschen Landkreistages, des Deutschen Städte-
und Gemeindebunds und des Verbands kommunaler Unternehmen e.V. zu den Internationalen
Handelsabkommen und kommunalen Dienstleistungen vom Oktober 2014. (Schreibfehler
des Originals auf goettingen.de unverändert übernommen) |
Und
nun kommt der wissenschaftliche Dienst des Bundestages mit einem >>Gutachten,
das aussagt, dass sich Gemeinderäte und Kreistage nicht mit den internationalen
Freihandelsabkommen TTIP und CETA befassen und keine Beschlüsse dazu fassen
dürfen. Kommentar
/ Gerd Nier // Die Argumentation erinnert stark
an die Auseinandersetzung über das Recht von Kommunen, sich zu atomwaffenfreien
Zonen erklären zu dürfen. Seinerzeit hat dann das Bundesverfassungsgericht
(BVG) geurteilt, dass alle Angelegenheiten, die "diejenigen Bedürfnisse
und Interessen, die in der örtlichen Gemeinschaft wurzeln oder auf sie einen
spezifischen Bezug haben, die also den Gemeindeeinwohnern als solchen gemeinsam
sind, indem sie das Zusammenleben und -wohnen der Menschen in der Gemeinde treffen,"
auch zum Gegenstand von Beratungen und Beschlüssen kommunaler Gremien werden
dürfen. Wo
denn anders und in besonderem Maße als für den gesamten Bereich der
Daseinsvorsorge dürfte ein Bezug zur örtlichen Gemeinschaft bestehen?
Auf Trinkwasser, Energieversorgung, Abfallwirtschaft und ÖPNV etc. werden
sich TTIP und CETA nach allen durchgesickerten Informationen erkennbar auswirken.
Absolut nicht überzeugen kann das Argument im Gutachten, die Befassung und
Mitwirkung der Kommunen sei schon deshalb nicht zulässig, weil die Freihandelsabkommen
das gesamte Bundesgebiet betreffen würden. Das galt auch für die Stationierung
von Atomwaffen und dennoch hat das BVG die Beschlüsse einzelner Kommunen
(so auch in Göttingen) legitimiert. Die Kommunen sollten sich durch dieses
fragwürdige Gutachten des wissenschaftlichen Dienstes nicht verunsichern
lassen und weiterhin ihre Kritik formulieren und den gemeinsamen Widerstand in
den Gremien wie dem Städte- und Gemeindebund organisieren. Erstens ist dieser
Dienst keine rechtliche Instanz, der über Belange der kommunalen Selbstverwaltung
entscheiden kann und zweitens gibt es bei einem wirklichen Konflikt immer noch
das BVG. Dieses Gutachten zeigt allerdings auch, mit welchen Mitteln und auf welchen
Wegen diese Geheimabkommen durchgepaukt werden sollen. Auswirkungen
von TTIP auf die Kommune 14.3.14
GöLinke : Die EU verhandelt seit Juli 2013 mit den USA nicht nur über
die Senkung von Umweltstandards, die Aufweichung von Verbraucherschutzrechten
und der Einführung von Fracking als Fördermethode für Öl und
Gas, sondern auch über die "Liberalisierung" der Daseinsvorsorge.
Was genau verhandelt wird, wir wissen es nicht. Verhandelt wird geheim. Dennoch
kursieren seit einiger Zeit "illegal" veröffentlichte Papiere,
die Schlimmes ahnen lassen. Freihandel klingt ja erst einmal naiv betrachtet nach
Freiheit und offenen Grenzen. Gemeint zu sein scheint aber vorrangig die Freiheit
von Regulierungen für die großen Konzerne. Gesichert werden sollen
deren satte Gewinne. Vordergründig wird mit der Senkung von Zöllen argumentiert,
in Wirklichkeit scheint es darum zu gehen, die Schranken für Gentechnik abzubauen,
den mühsam und längst noch nicht perfekten Verbraucherschutz in Europa
auszuhöhlen und, wie es scheint, auch die öffentliche Daseinsfürsorge
völlig zu privatisieren. Beide Abkommen werden
von der Europäischen Kommission für die Mitgliedstaaten verhandelt.
Grundlage dieser Verhandlungen ist ein vom Rat erteiltes Mandat, das nicht veröffentlicht
wird. Die Kommission unterrichtet den Rat und das Europäische Parlament nach
jeder Verhandlungsrunde über den aktuellen Sachstand, die Öffentlichkeit
hat allerdings keinen direkten Zugang zu diesen Informationen oder Verhandlungsdokumenten.
Es ist mit irreversiblen Verträgen zu rechnen, die keinem politischen Meinungsbildungsprozess
unterworfen waren. Die CETA-Verhandlungen werden als Vorlage für das TTIP
angesehen. Offiziell ist das Verhandlungsmandat der EU für TTIP zwar nicht
bekannt, tatsächlich aber kursiert das Dokument, in dem Art und Umfang dieses
umfassenden Handels- und Investitionsabkommens festgelegt ist, im Internet, es
steht daher in englischer Sprache zur Verfügung. Das Mandat umfasst auch
kommunal-relevante Handlungsbereiche, etwa das öffentliche Auftragswesen,
Energiepolitik und Umweltschutz, "sogar die Trinkwasserversorgung in öffentlicher
Hand könnte bedroht sein", sagt der Vorsitzende
des Bayerischen Städtetags, Nürnbergs Oberbürgermeister Dr.
Ulrich Maly Nach
Ansicht der GöLi ist zu befürchten, dass hier mit Hilfe von nichtrechtsstaatlichen
Mitteln jeder innenpolitische Spielraum für die Regulierung von Bereichen,
die noch in der öffentlichen Hand sind, von staatlichen Gesundheits-, Sozial-
und Umweltstandards bis hin zu den regionalen oder lokalen Flächennutzungs-
und Raumplanungsgesetzen abgeschafft werden könnte. Es ist zu befürchten,
dass gerade öffentliche Dienstleistungen in Bereichen wie Verkehr, Wasserversorgung
oder Gesundheit deutlich stärker als bisher unter Liberalisierungsdruck geraten,
also gerade auch in jenen Sektoren, die bislang noch stark von öffentlichen
Unternehmen oder öffentlicher Regulierung geprägt sind. Zum Beispiel
wird es die Liberalisierung des staatlichen Beschaffungswesens unmöglich
machen, bei öffentlichen Aufträgen bestimmte Standards vorzuschreiben.
Ausländische Anbieter sollen beim Zugang zu öffentlichen Aufträgen
(beispielsweise im Bau oder öffentlichen Verkehr) den inländischen gleichgestellt
werden. Dazu sollen soziale und ökologische Kriterien wie Tarifbindung, lokale
Herkunft oder ökologische Verträglichkeit untersagt werden, da sie angeblich
ausländische Anbieter diskriminieren.
Die GöLinke
wollte über die (ehemalige) Ratsfraktion die Verwaltung beauftragen, näher
zu recherchieren, was da auf die Kommunen zukommen kann und fragte:
Welche Konsequenzen hätte das Transatlantische Freihandelsabkommen mit den
USA ( TTIP ) sowie das Abkommen mit Kanada (CETA) für die Stadt Göttingen,
Im Vordergrund stehen hier die öffentliche Auftragsvergabe, kommunale Energiepolitik
und Umweltschutz, sowie die Tarife und Arbeitsbedingungen von Beschäftigten
der Stadt Göttingen und der städtischen Gesellschaften und Eigenbetriebe.
Wie sollen die negativen Auswirkungen der Abkommen auf die Daseinsvorsorge für
die Göttinger BürgerInnen, z.B. in Bildung, Kulturförderung, Gesundheit,
sozialen Dienstleistungen, Abwasser- und Abfallentsorgung, öffentlichem Nahverkehr
oder der Wasserversorgung verhindert werden?
(Bis 21.4.16 kam auf die 2014 gestellte Frage keine Antwort)
zum
Anfang Donnerstag
30.Oktober 2014, 19 Uhr verdi, Groner-Tor 32 Andreas Zumach zum Thema
"Die Handelsabkommen TISA, TTIP und CETA
dürfen nicht in Kraft treten" Referent
Andreas Zumach arbeitet in Genf als freier Journalist der taz über internationale
Politik und ist Träger des Göttinger Friedenspreises.
Er hat im April 2014 die geheimen TISA-Verhandlungen erstmals aufgedeckt.
Seit
vielen Monaten verhandelt die EU-Kommission geheim mit den USA das TTIP-Abkommen
und in Genf das TISA-Abkommen. Das CETA-Abkommen mit Kanada ist schon fertig.
Alle drei, entwickelt von der Wirtschaftslobby, schwächen den Staat und fördern
private Investoren. Im Gleichklang mit Großkonzernen und Unternehmensberatern
wirbt die Regierung Merkel - Gabriel noch für diese Abkommen. Ein breites
Bündnis von attac, BUND u.a. hat selbst eine Europäische Bürgerinitiative
auf den Weg gebracht mit dem Ziel, das TTIP-Abkommen zu verhindern. Unsere Veranstaltung
soll den öffentlichen Druck erhöhen.
Wir sehen Gefahren: - TTIP ist ein "heimlicher Staatsstreich" (Heribert
Prantl, SZ): Investoren, die sich sog. Handelshemmnissen gegenüber sehen,
können fern von ordentlichen Gerichten, genauso wie schon heute bei PPP-Verträgen,
ihre Interessen nur vor privaten, geheim tagenden Schiedsgerichten, unterstützt
von internationalen Anwaltskanzleien, gegen Staaten durchsetzen. So werden demokratische
Prinzipien verletzt. -
Standards, die Menschen vor einem unkontrollierten Handel schützen sollen,
werden ausgehebelt. Ein Zwang zu öffentlicher, transatlantischer Ausschreibung
schränkt für Kommunen ihr Recht auf Selbstverwaltung ein und schwächt
die Region. - Arbeitnehmerrechte, wie die Koalitionsfreiheit und der Kündigungsschutz,
sinken auf US-Niveau, weil die USA viele ILO-Abkommen nicht unterzeichnet hat. zum
Anfang
Aufruf Gewerkschaftlicher zur zentralen Demo 2015 in Berlin "TTIP & CETA
stoppen!" Für einen gerechten Welthandel! Im Herbst
2015 tritt die Auseinandersetzung um die Handels- und Investitionsabkommen TTIP
und CETA in die heiße Phase. Es ist höchste Zeit, unseren Protest gegen die Abkommen
auf die Straße zu tragen! Wir treten gemeinsam für eine Handels- und Investitionspolitik
ein, die auf hohen ökologischen und sozialen Standards beruht und nachhaltige
Entwicklung in allen Ländern fördert. Wir brauchen soziale und ökologische Leitplanken
für die Globalisierung. Doch TTIP und CETA gehen in die falsche Richtung: Der
„Wert“ des Freihandels wird über die Werte ökologischer und sozialer Regeln gestellt.
Sonderrechte für Investoren und Investor-Staat-Schiedsverfahren gefährden parlamentarische
Handlungsfreiheiten. TTIP und CETA setzen öffentliche und gemeinnützige Dienstleistungen
und Daseinsvorsorge, kulturelle Vielfalt und Bildungsangebote unter Druck. Sie
ziehen die falschen Lehren aus der Finanzkrise, stärken internationale Konzerne
und schwächen kleine und mittelständische Unternehmen, auch in der Landwirtschaft.
TTIP und CETA grenzen die Länder des globalen Südens aus, statt zur Lösung globaler
Probleme wie Hunger, Klimawandel und Verteilungsungerechtigkeit beizutragen.
Wir treten daher für internationale Abkommen ein, die - .
Umwelt-, Sozial-, Daten- und Verbraucherschutzstandards erhöhen;
- .
Arbeitsstandards wie die der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) festschreiben;
-
. öffentliche und gemeinnützige Dienstleistungen und Daseinsvorsorge stärken;
- . kulturelle
Vielfalt und öffentliche Bildungsangebote fördern;
-
. bäuerliche und nachhaltige Landwirtschaft sowie artgerechte Tierhaltung voranbringen;
-
. die Macht von Konzernen und Finanzmarkt-Akteuren begrenzen;
-
. global ausgerichtet sind statt die Mehrheit der Menschen auszugrenzen und
-
. transparent und offen verhandelt werden statt geheim und in Hinterzimmern.
Hierfür
gehen wir am Samstag, 10. Oktober in Berlin auf die Straße. Demonstrieren Sie
mit! 10.10.2015, 05:55 Uhr, Busabfahrt, Göttingen, P+R Schützenplatz Nur mit Anmeldung:
ver.di, Groner-Tor-Straße 32, Göttingen 0551 – 54850-0, gst.goettingen@verdi.de
Gewerkschaftsmitglieder fahren kostenlos mit dem Bus zur Demo nach Berlin.
Campact-Apell
gegen TTIP der Göttinger SPD übergeben Offener
Brief an SPD-Parteitagsdelegierte
7.12.15 /
Der SPD-Geschäftsstelle wurde ein Offener Brief gegen TTIP und CETA zur Weiterleitung
an dei SPD-Parteitagsdelegierten übergeben. Dazu heisst es in einer Erklärung:
4.12.15 / "Die umstrittenen Handels- und Investitionsabkommen TTIP
und CETA mit den USA und Kanada bewegen auch die Bürger in Göttingen. Sie fürchten,
dass diese Abkommen den Rechtsstaat durch Sonderklagerechte für Konzerne aushöhlen,
Sozial- und Umweltpolitik ausbremsen und die demokratische Gesetzgebung durch
einen “Rat für regulatorische Kooperation” beschädigen. Vor dem SPD-Bundesparteitag
vom 10.-12. Dezember übergeben nun Magdalena Büsching und weitere Bürger/innen
aus Göttingen einen offenen Brief sowie rote Lineale an Verantwortliche des SPD-Parteibüros,
zur Weiterleitung an zwei SPD-Parteitagsdelegierte. Damit wollen sie die Delegierten
des Parteitags bestärken, an den “roten Linien” zu TTIP und CETA festzuhalten,
die die SPD auf ihrem Parteikonvent vor gut einem Jahr beschlossen hat. Im Rahmen
der von der Bürgerbewegung Campact organisierten Aktion finden bundesweit an mehr
als 200 Orten Übergabe-Aktionen an SPD-Geschäftsstellen statt." Ver.di
Aktionen gegen CETA
11. Oktober 2014 ist ein europaweiter, dezentraler Aktionstag gegen TTIP, CETA
und TISA, an dem an vielen Orten in Deutschland Aktionen stattfinden werden. CETA
ist das geplante Wirtschafts- und Handelsabkommen mit Kanada. Es würde internationalen
Konzernen neue Vorrechte geben und droht Arbeitnehmerrechte unter verstärkten
Druck zu setzen. Deshalb: Nein zu CETA!. Bereich
Wirtschaftspolitik ver.di Bundesverwaltung Berlin Dierk Hirschel, Ralf Krämer,
Sabine Reiner, Norbert Reuter, Anita Weber. >>ttip-aktionstag/
Am
27. Mai hatte Dr. Dierk Hirschel von der ver.di Bundesverwaltung in einer Veranstaltung
bereits stellt Inhalt und Wirkungen des geplanten Freihandelsabkommens TTIP bei
einer verdi-Veranstaltung vorgestellt. "Freier
Handel bringe Wohlstand, Wachstum und Arbeitsplätze, sagen die Verhandlungsführer
der künftig größten Freihandelszone. Sind die letzten Zölle
gefallen und die Regeln für Investitionen vereinheitlicht, dann profitieren
USA wie EU von dem zunehmenden Warentausch. So soll es im transatlantischen Freihandelsabkommen,
kurz TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership), festgeschrieben werden,
das zur Zeit hinter verschlossenen Türen zwischen der EU und den USA verhandelt
wird. Doch es regt sich
Widerstand bei den Menschen in Europa. Nicht nur Transparenz und Mitbestimmung
fehlten, so die Gegner des Vertrages. Befürchtet wird vielmehr, dass Umwelt-
und Sozialstandards sinken und Unternehmen von Regierungen hohe Entschädigungen
einklagen können. Dies steigert die Profite auf Kosten der Gesellschaft.
61 Organisationen aus dem Agrar-, Umwelt- und Verbraucherschutzbereich
haben sich zusammengeschlossen, um gegen TTIP zu protestieren. Das Bündnis
"TTIP unfairHandelbar" bereitet derzeit eine europäische Bürgerinitiative
vor, die ab September Unterschriften gegen TTIP sammeln will. zum
Anfang
Grüne
Göttingen fordern klares „Nein“ von Oppermann zu TTIP und CETA 3.1.15
/ Aus einer Pressemitteilung der Grünen "Das neue Jahr 2015 wird
entscheidend im Kampf gegen die sogenannten Freihandelsabkommen TTIP und CETA
sein. Die EU und die Bundesregierung müssen über ihre Zustimmung zum Freihandeslabkommen
CETA mit Kanada entscheiden und sind mit einem wachsenden Widerstand gegen die
geheim laufenden Verhandlungen zu TTIP konfrontiert.(...) Die GRÜNEN erinnern
daran, dass auch Stadtrat und Kreistag in Göttingen sich in Resolutionen gegen
die Freihandesabkommen gestellt haben, die die Kommunen massiv in ihren Handlungsspielräumen
einschränken würden. Regionale Wirtschaftsförderung und Rekommunalisierungen etwa
würden erschwert oder gar verhindert. Zudem sind private Schiedsgerichte vorgesehen,
vor denen Konzerne gegen demokratisch beschlossene Gesetze klagen könnten, wenn
sie ihre Geschäftsinteressen bedroht sehen. Es sind Absenkungen von Sozial-, Verbraucher-
und ökologischen Standards zu befürchten. Die Göttinger Resolution wurde auch
von der SPD-Fraktion getragen. Momentan verhält sich die SPD aber auf Bundesebene
oft anders. So ließ sich der Göttinger SPD-Bundestagsfraktionschef Thomas Oppermann
kürzlich zitieren, dass man alles dafür tun müsse, „dass wir diesen Abkommen am
Ende zustimmen können.“ Zudem gibt er sich bereits mit kosmetischen Änderungen
bei den Schiedsgerichten zufrieden, die aber keines der grundlegenden Probleme
ändern würden. Die Grünen fordern von der Göttinger SPD, ihrer Verantwortung
für den Schutz der kommunalen Selbstverwaltung endlich gerecht zu werden. (...)
„Es wird letztendlich vom Verhalten der SPD abhängen, ob TTIP und CETA kommen.
Darauf hat der Göttinger SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzende Oppermann entscheidenden
Einfluss. Und es gibt wohl keinen SPD-Kreisverband, der größeren Einfluss auf
Oppermann hat als der Göttinger. Deshalb ist es an der Göttinger SPD, ihren Bundestagsabgeordneten
dazu auffordern, sich klar gegen TTIP und CETA zu stellen.“ (> siehe
auch Kommentar von Gerd Nier zu Oppermann) zum
Anfang
attac
Freihandelsabkommen EU-USA (TTIP)
7.5.14.
19 Uhr Holbornsches Haus, Rotestr.34
Roland Süß (Mitglied im Koordinierungskreis von attac-Deutschland)
Vorsicht
Falle - Freihandelsabkommen EU-USA (TTIP): Konzerne profitieren und die Menschen
verlieren In
geheimen Verhandlungen wollen die EU und USA mit einem umfassenden Pakt eine transatlantische
Freihandelszone erschaffen. Angepriesen wird uns die geplante Handels- und Investitionspartnerschaft
(TTIP) als kostenloses Wachstumsprogramm – bezahlen müssen es allerdings
die BürgerInnen in EU und USA. Denn Gesetze und Vorschriften zum Schutz von
Mensch und Umwelt sollen in beispielloser Weise abgebaut werden, auch unsere demokratische
Rechtsstaatlichkeit wird untergraben. Denn Konzerne sollen Staaten verklagen können,
durch einen transatlantischen "Regulierungsrat" sollen Konzerne Parlamente entmachten
können. Mit einem Schutz der Investoren können Grundrechte ausgehebelt
werden. Noch kann
dieses Vorhaben und ein ähnliches mit Kanada gestoppt werden. Göttinger
Bündnis "Stopp TTIP" 25.4.14
"Gib TTIP keine Chance" - unter diesem Motto rief das Bündnis "Stopp
TTIP" Göttingen zu einem Aktionstag gegen das geplante Freihandelsabkommen
auf: "Wir lehnen die jetzige Agenda und die intransparente Verhandlungsführung
ab und fordern, jedes Abkommen abzulehnen, das Schutzstandards und Demokratie
untergräbt." zum
Anfang
Grüne
und Böll Stiftung
Warum das transatlantische Freihandelsabkommen uns alle betrifft 30.6.14
/ Informations- und Diskussionsveranstaltung Mo, 30.6.14 19 bis 21 Uhr Paulinerkirche,
Die EU und die USA verhandeln seit Juni 2013 über das sogenannte Transatlantische
Freihandels- und Investitionsabkommen (TTIP). Gepriesen wird das Abkommen auf
beiden Seiten des Atlantiks mit demVersprechen von Wirtschaftswachstum und einem
Abbau der Arbeitslosigkeit. Das weitestgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit
verhandelte Abkommen steht bei großen Teilen der Zivilgesellschaft in der
Kritik. Befürchtet wird ein Abbau demokratischer Strukturen sowie eine Absenkung
der lang erkämpften Umwelt- und Sozialstandards. Umstritten sind unter anderem
die Vertragsabschnitte zum Investitionsschutz für Unternehmen. Sie sichern
ihnen das Recht zu, vor internationalen Schiedsgerichten Staaten auf Schadensersatz
zu verklagen. Darüber hinaus werden die Wachstumsprognosen der Pro-Seite
von vielen als überhöht eingeschätzt. Vor diesem Hintergrund wollen
wir diskutieren: Was wissen wir über die Verhandlungen? Was sollten wir wissen?
Wie wirkt sich das TTIP auf den Alltag jedes Menschen aus? Inwieweit kann die
europäische Wirtschaft vom TTIP profitieren? Gefährdet das Abkommen
unsere Demokratie? Sind europäische Umwelt- und Sozialstandards bedroht?
Welche alternativen Wege in der Welthandelspolitik sind möglich? Die räumliche
Barrierefreiheit ist gegeben. Referent_innen: Prof. Dr. Peter-Tobias Stoll
ist Professor für Völkerrecht an der Universität Göttingen.
Alessa Hartmann ist Referentin für internationale Handelspolitik beim Forum
Umwelt und Entwicklung. Thomas Fritz ist freier Autor mit den Schwerpunkten
Wirtschafts-, Entwicklungs- und Umweltpolitik. Moderation: Marcel Ernst (Kreisvorstand
B90/Grüne) Johannes Zieseniß (Stiftung Leben & Umwelt) Veranstalterin
und Kontakt: Stiftung Leben & Umwelt | Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen
Warmbüchenstr. 17 | 30159 Hannover | Fon: 0511 30 17 57 13 www.slu-boell.de
event.boell-net.de/OrgClient/Downloads/13792.pdf Kooperationspartner_innen:
Bildungsgenossenschaft Südniedersachsen (BIGS) www.bildungsgenossenschaft.de
Bildungswerk ver.di www.bw-verdi.de
Entwicklungspolitisches Informationszentrum (EPIZ) www.epiz-goettingen.de
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