Lateinamerika
2014
"Nuestra América Göttingen e.V."
2010 Drogenhandel und Drogenpolitik in Lateinamerika
> Nicaragua
> Mexikaner_innen
in Göttingen
> IFAK im Entwicklungspolitischen Zentrum
> Salsa
> Argentinien
"Nuestra
América Göttingen e.V."
Kommentar goest:
Der Verein bewarb auf der Kulturenmesse Juni 2014 eine Veranstaltung mit
"Erlebe Lateinamerika - Die Latinoshow des Jahres". Der Vereinsname
(ähnlich bzw gleich lautet ein Name eines 2002 in Freiburg gegründeten
Vereines) bezieht sich auf die Idee einer Vereinigung aller lateinamerikanischer
Staaten. Entgegen aller Neokolonisierungstendenzen soll durch Integration
der indigenen Bevölkerung eine unterscheidbare Identität gegenüber
z.B. Nordamerika geschaffen werden. Was einerseits Verteidigung aus der
Umklammerung Nordamerikas (inzwischen wohl auch Chinas) bedeutet beinhaltet
andererseits den Kern einer Pan-Lateinamerikanischen Blockpolitik, die
nur deshalb über die Grenzen hinweg Einigkeit sucht, weil die einzelnen
Länder zu schwach sind sich zu wehren. Somit liegen die Hauptziele
in der Erreichung staatlicher Stärke. Inwieweit sich dies mit den
humanistischen Zielen des kubanischen Idols José Martí dessen politisch-philosophisches
Essay "Nuestra América" von 1891 verträgt scheint zweifelhaft.
Der Stand der deutsch-kubanischen Freundschaftsgesellschaft war jedenfalls
an anderer Stelle. Und Verbindungen z.B. zur Nicaragua Solidaritätsverein
oder zu den Eine-Welt-Organisationen in Göttingen waren laut Infos
am Stand auch nicht existent.
Selbstdarstellung
in einer Mitteilung am 6.6.14:
In Göttingen leben viele lateinamerikanische Bürgerinnen und Bürger, die
ihre Kultur pflegen, bewahren und ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern
näher bringen möchten. Dazu wurde am 16. März 2014 der "Nuestra América
Göttingen e. V." als erster gesamt-lateinamerikanischer Verein in Göttingen
gegründet. Der Verein ist ein Kulturverein im weitesten Sinne. Er soll
aber nicht nur die Kultur bewahren und pflegen, vielmehr baut er Brücken
für die lateinamerikanischen Bürgerinnen und Bürger, die in Göttingen
leben, arbeiten und studieren, in die deutsche Gesellschaft. "Wir wollen
wie ein offenes Fenster in die Kultur Lateinamerikas sein. Möchten Kultur
zum Anfassen schaffen", erklärt die aus Peru stammende Vereinsvorsitzende
Fabiola Gibaja Balarezo und ergänzt: "Derzeit bieten wir Tanz- und Musikkurse.
Und gerade sind wir dabei, das Programm noch auszubauen. Künftig wollen
wir gerade auch lateinamerikanischen Studierenden in Göttingen mit Rat
und Tat zur Seite stehen: Von der Suche nach einer geeigneten Wohnung
bis zum Sprachtandempartner." Der Name des Vereins heißt ins Deutsche
übersetzt "Unser Amerika". Der Begriff entstammt einem Essay des kubanischen
Schriftstellers José Martí aus dem Jahre 1891. In seinem Essay ruft er
unter Beilegung aller Streitigkeiten zur Einheit der lateinamerikanischen
Staaten auf. "In diesem Sinne öffnet unser Verein Nuestra América Göttingen
ausdrücklich seine Türen allen Latinas und Latinos und allen Interessierten
- gleich welcher Nationalität", bekräftigt die Vereinsvorsitzende den
Anspruch.
In Freiburg gibt es einen Nuestra América e.V. Interkultureller Lateinamerikanischer
Verein" schon seit Dez. 2002.
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