Roberto
Fonseca Group
Roberto
Fonseca begeisterte das Publikum des Göttinger Jazzfestivals
3.11.07 / Wenn man seine Musik auf CDs hört, dann kommt die Musik zunächst schleichend fast als easy listening daher, um einen plötzlich tief hineinzuführen in die Wurzeln der afro-cubanischen Musik. Vor allem beim Live-Konzert werden plötzlich alle diese Latino-Grundelemente zitiert, intensiviert und beim Live-Konzert kann man sich dann verlieren im losflutenden Gefühlsstrom den Fonseca produziert. Es ist ein fulminantes intensives Spiel. Der Kerl ist durch und durch Musik. Sein Körper bäumt sich beim Spielen auf, biegt sich nach hinten bis kurz vorm Hintenüberkippen vom Klavierhocker. Dann steht er wieder vor dem Piano , lacht mit seinen Mitspielern gibt Zeichen oder begleitet das Spiel stimmlich bis schreiend.
Wenn er leise spielt ist es ebenso hinreissend. Furios in gegenseitiger Befeuerung ist das Spiel zwischen Roberto Fonseca und Ramsés Rodríguez - Schlagzeug. Grinsend, lachend treibt der Pianist Roberto den Schlagzeuger in die wildesten waghalsigsten Rythmen ohne dass sich die beiden verlieren.
fotos+ text G. Schäfer |
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The Leaders Freitag 2.11.07 im DT- Grosse Bühne 20 Uhr spielten The Leaders, die Band der Bandleader, von denen jeder einzelne Jazzgeschichte schrieb. The
Leaders, Jazzfestival 2007 Göttingen Chico
Freeman (Tenorsax) Bobby Watson (Altsax), Eddie Henderson (Trompete), Frederick
Harris (Klavier), Buster Williams (Bass) Der
Schlagzeuger Lenny White war leider schwer erkrankt. Dafür sprang kurzfristig
Michael Baker ein. Michael Baker spielte mit vielen Jazz- und Popgrößen wie Al
Jarreau, Wayne Shorter, Herbie Hancock, Stanley Turrentine, Dianne Reeves, Ray
Charles, Joe Zawinul, Johnny Griffin, Aretha Franklin, Sting und er ist musikalischer
Direktor von Withney Houston.
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Freitag
2.11., 22.00 Uhr / vereint 130 Jahre Erfahrung in improvisierter Musik. Oliver
Lake (Altsax), Reggie Workman (Bass) und Andrew Cyrille (Schlagzeug) "drei
amerikanische Jazzschwergewichte, die mit Hawkins, Coltrane, Monk, Shepp, Taylor
oder Braxton auf der Bühne standen, erteilen eine feine Lehrstunde des freien
Jazz. Das braucht keinerlei Kraftmeierei, sondern ist ein konzentriertes, ein
luftiges, zupackendes, reifes und sehr weises Zusammenspiel von Saxophon, Bass
und Schlagzeug."
Also im Unterschied zur Darstellung in der Nachlese von Frauke Klinge konnte ich dem Auftritt durchaus eine neue Erkenntnis abgewinnen: Lässt man sich in den Sessel sinken, schließt die Augen und die Musik wirken entsteht aus den an der Oberfläche scheinbar unzusammenhängenden Musikfragmenten und Tönen ein zusammenhängender Strom eigener Harmonie. Dazu muß beim Free-Jazz aber vermutlich auf genau dem hohen Niveau gespielt werden wie vom Trio 3. | |||
DT-Studio 2.11.
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DT-Keller 2.11.
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Deutsches Theater Grosse Bühne
3.11.07 / | |||
20.00 Uhr Henri Texier Strada Sextet spielt deutschen bzw. europäisch geprägten Jazz. Der stilbildende und unverwechselbare französische TOP-Bassist Henri Texier stellt in seinem STRADA SEXTET jüngere Musiker ins Scheinwerferlicht, und lässt dabei aber alle seine reichhaltigen Erfahrungen einfliessen.
24.00
Uhr Klaus Doldingers Passport, Saxophonist und (Filmmusik) Komponist. Seine
seit 1971 in verschiedenen Besetzungen aktive und weltweit erfolgreiche Fusion-Formation
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DT Studio 3.11.07
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DT Keller 3.11.07
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"Incognito" Am
Sonntag, dem 4. November wie immer JAZZ + TANZ in der Musa. Das 1979 gegründete
britische Soulfunkjazz-Kollektiv INCOGNITO präsentierte ihr neuestes Album
"Bees + Things + Flowers" vor. Perfekt war es schon! Diese Stimmen - astrein! Groovig! Soulig! Aber irgendwie auch etwas zu glatt, und ein bißchen oberflächliche Flowerpower, "wir lieben uns alle", Peace usw. dazwischen gestreut. Vielleicht hatten die beiden langen Nächte vorher schon alle Begeisterungsfähigkeit aufgebraucht denn im Unterschied zum Berichterstatter waren die Leute im großen Saal der Musa ordentlich am bewegen.
Joy Rose, Tony Momrelle, Melonie Crosdale - Gesang Francis Hylton - Bass Richard Bailey - Schlagzeug, Perkussion Paul Greenwood - Flöte, Saxophon Matt Cooper - Keyboards Sidney Gauld - Trompete Trevor Mires - Posaune . |
30.
Göttinger Jazzfestival 2007 – Eine Nachlese 13.11.07
/ Was 1978 mit einem Oldtime-Jazz-Festival begann, hat sich längst zum Jazz-Ereignis
der Region entwickelt. In diesem Jahr feierte das Göttinger Jazzfestival
seinen 30. Geburtstag. Zum Jubiläum gab es neben den bewährten "Two
Evenings of Jazz" im Deutschen Theater (DT) ein Kulturprogramm an unterschiedlichen
Spielstätten, bei dem Verbindungslinien zwischen Jazz und anderen Kunstformen
gezogen wurden. So zeigte das Göttinger Kino Lumière den Jazz-Dokumentarfilm
"Play Your Own Thing", im Literarischen Zentrum sprach Jazz-Legende
Emil Mangelsdorff über "Jazz im Dritten Reich" und in der Johanniskirche
begegneten sich Jazz und Kirchenmusik. Hören
statt sehen
Also
lautet die Divise: Hören statt sehen. Gerade bei den beiden mitternächtlichen
Hauptacts auf der Großen Bühne des DT ging nichts mehr. Man konnte
froh sein, im dritten Rang einen Platz erbeutet zu haben: mit freiem Blick auf
den Kronleuchter, aber leider nur eingeschränkt auf die Bühne. Der Abräumer des diesjährigen Festivals war der kubanische Pianist Roberto Fonseca: Das war kein lustiger kubanischer Sozialklubjazz, sondern konzentrierte und ernste Musik. Fonseca ist ein Klavier-Arbeiter, der seine Kiste traktiert und zugleich ein sehr erotisches Verhältnis zu seinem Instrument pflegt. Charme hatten auch seine ruppig-schüchternen Kauderwelsch-Ansagen in einer Mischung aus Spanisch, Englisch und Deutsch. Die Improvisations-Jazzer auf der Hauptbühne konnten hingegen nicht so überzeugen: "Trio 3" am Freitag wirkte sehr akademisch und artifiziell, der Funke sprang nicht über. Dem "großen Jazz-Sohn der Stadt" Gunter Hampel schien am Samstag vom vielen Preisekriegen – der wichtige Deutscher Jazzpreis und die unwichtige Ehrenmedaille der Stadt Göttingen - etwas die Energie ausgegangen zu sein. Die gefälligen Klangkaskaden der Jazz-Rock-Formation "Passport" um den Saxophonisten und Komponisten Klaus Doldinger blieben leider Zuckerwattemusik. Hochgeschwindigkeitsjazz
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Jazzfestivall Göttingen e.V. "30 Jahre Göttinger Jazzfestival. Mehr als ein Grund Rückschau zu halten. Angefangen hat es 1978, als Musiker aus dem "Blue Roseland Orchestra" anlässlich ihres 10 jährigen Bühnenjubiläums ein zweitägiges Big Band Festival mit Oldtimebands organisierten. Schon im folgenden Jahr wurde das Festival auf alle Stilbereiche des Jazz ausgeweitet und ein Organisationskomitee gebildet, in dem Musiker und Jazzfreunde mit unterschiedlichen musikalischen Vorlieben zusammenarbeiteten. Von Anbeginn fand das Festival mit Unterstützung, seit Ende der 80er Jahre in enger Zusammenarbeit mit dem Kulturamt, heute Fachdienst Kultur, der Stadt Göttingen statt. Die grundlegende Konzeption des Festivals ist bis heute dieselbe geblieben: Es soll ein breites stilistisches Spektrum - vom traditionellen bis zum zeitgenössischen Jazz - abgedeckt und ein vielfältiges Programm für unterschiedliche Hörgewohnheiten und Altersschichten geboten werden. Dazu werden international bekannte, stilbildende und -prägende Jazzmusiker und -gruppen, soweit es der Finanzrahmen zulässt, nach Göttingen eingeladen. Zum anderen wird Gruppen aus der Göttinger Jazzszene und Schülerbands beim Festival ein Forum neben den "Stars" und die Möglichkeit gegeben, ihre Musik und ihre Weiterentwicklung in einem repräsentativen Rahmen darzustellen. Ohne die Bereitschaft der Göttinger Musikerinnen und Musikern, auch für eine kleine Gage zu spielen, gäbe es kein Festival dieser Bandbreite und Vielfalt. Das Jazzfestival bleibt sich und seiner Tradition auch im Jubiläumsjahr treu. Wie immer, Freitag- und Samstagabend im Deutschen Theater ein dicht gedrängtes, abwechslungsreiches Programm mit amerikanischen Protagonisten der Great Black oder Cuban Music am Freitag und renommierten deutschen/europäischen Topacts am Samstag auf der Hauptbühne sowie insgesamt 24 Göttinger Gruppen unterschiedlicher Stilrichtung auf der Studio- und Kellerbühne. Zum Abschluss des Festivals, schon traditionell, ein Spitzenkonzert mit groovendem, tanzbaren Jazz in der Musa. Bereits eine Woche zuvor startet ein vielseitiges Jubiläums-Programm - zusammen veranstaltet mit zahlreichen befreundeten Göttinger Kultureinrichtungen und Künstlern, denen an dieser Stelle besonders gedankt sei." (Pressemitteilung vom 25.9.07) Die
OrganisatorInnen bei der Vorstellung des Programms am 25.9.07 im DT |