Hausbesetzungen> Extraseite: Hausbesetzung im Goetheinstitut-Wohnheim / Fridtjof-Nansen-Haus Ehemaliges
Päd. Seminar Baurat-Gerber-Str. 4-6
Versuchte
Hausbesetzung in der Baurat-Gerber-Straße 4/6 Das ehemalige Pädagogische
Seminar wurde so zum Spaß von einem Unternehmer gekauft und steht
seitdem leer. Am 18.10.17 wurde in einer Erklärung der bislang unbekannten
Gruppe "„Bündnis Besser Wohnen“ Pmitgeteilt, es sei am Morgen eine
Besetzung versucht worden. Nach der Besetzung
Strafanzeigen Siehe auch >Solidaritätserklärung der Wähler*innengemeinschaft GöLinke
Hintergrundinfos
zum ehemaligen
Pädagogischen Seminar Juli 2016 / goest
/
Das Land Niedersachsen war Eigentümer "der in Bestlage gelegenen Liegenschaft „Baurat-Gerber-Straße 4 - 6“ am Rand des Ortskerns der Universitätsstadt Göttingen. Die Liegenschaft, bestehend aus einer Villa (Vorderhaus) und einem in zweiter Reihe gelegenen weiteren Gebäude (Hinter-haus), hat eine Gesamtgröße von 3 273 m². Die freistehende Villa wurde im Jahr 1910 als Wohnhaus erbaut und steht heute im Gegensatz zum später errichteten Hinterhaus (Baujahr 1949) unter Denkmalschutz. Die Nutzung der beiden Häuser gibt der Bebauungsplan vor. Danach liegen die Gebäude in einem allgemeinen Wohngebiet." >>Quelle: Landtag
Nachdem das Pädagogische Seminar aus dem Gebäude ausgezogen war, wurde alles 2014 für 1,2 Millionen vom damaligen Besitzer, dem Land Niedersachsen zum Verkauf angeboten. "Die Resonanz war enorm, sodass nach der ersten Gebotsrunde ein Nachgebotsverfahren zum Höchstgebot von 2,3 Mio. Euro führte. Zu diesem Preis wurde die Liegenschaft mit notariellem Kaufvertrag am 07.01.2014 an Herrn Krocker aus Göttingen unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Landtages verkauft." Er habe sich halt mal "das Filetstück" in seiner alten Heimatstadt sichern wollen, so der neue Eigentümer . Aber so eine richtige Idee zur Nutzung habe er - in den anderthalb Jahren Leerstand - noch nicht entwickelt. Bei eine Anfrage der Stadtverwaltung habe der Besitzer behauptet, er wolle "ein eigenes Sanierungsprojekt verwirklichen." Über eine Nutzung der Gebäude als Flüchtlingsunterkunft hätten Verwaltung und Krocker nicht verhandelt. Stadtsprecher Johannson habe auf die "nötigen Umbauten für einen in der Regel mehrjährigen, aber befristeten Zeitraum in einem Baudenkmal" hingewiesen und Zweifel angedeutet, dass dies "wirtschaftlich darzustellen" sei und ob es dem denkmalgeschützten Gebäude" gut täte. Der Besitzer habe keine Absicht geäußert es zu vermieten.(GT 3.7.15) Der Eigentümer der Immobilie Michael P. Krocker ist Geschäftsführer und Inhaber der Firma GIM Export in der Karl-Arnold-Str. 8 und nun kommt der Real-Satire-Teil: Auf der >>Homepage der Firma heisst es "Neben unseren Aktivitäten in der Holzwerkstoffindustrie haben wir in der Vergangenheit mit der deutschen Regierung auch gemeinsame Projekte, wie z.B. Flüchtlingsdörfer in Kroatien und Azerbaidschan, durchgeführt."
Ehemaliges
DGB-Haus In den 4 Stockwerken könnten schätzungsweise mindestens 30 Personen untergebracht werden. Seit 5. Nov. wurden ständig Flüchtlinge untergebracht, die auf ihren Wegen durchs Land in Göttingen "gestrandet" waren, dh. am Bahnhof orientierungslos im Freien lagerten. Eine Familie mußte sich mehrere Tage erholen bevor sie zur Weiterreise in der Lage war.
Das Haus stand seit 2009 leer. Im zweiten Stock und in einem zum Haus gehörenden Anbau stehen auch noch Wohnungen leer. Die Vermögensverwaltungs- und Treuhandgesellschaft (VTG) des DGB hatte bislang jede Nutzung abgelehnt und auch keine Sanierung vorgenommen. Angesichts der Geschichte, aufgrund deren der DGB in den Besitz dieses Hauses kam - nämlich als Geschenk der jüdischen Gemeinde am Platz der ehemaligen Synagoge - ist der Umgang mit diesem Haus auch ein Symbol für den Umgang der Geschichte. Der DGB Südniedersachsen-Harz hat offensichtlich wenig Einfluss auf die Immobiliengesellschaft des Bundes-DGB. Im Seitentrakt unter dem ehemaligen Veranstaltungssaal ist seit April/Mai 2013 der Fanraum vom RSV05 untergebracht. Alles andere stand weiter leer - bis zur Besetzung
Leerstand:
Haus Gartenstr. 27 und Gauss-Str. 4 Pressegruppe / OM
10 teilt mit, dass am 5.5.16 ein seit 20 Jahren leerstehendes Wohnhaus
in der Gartenstraße 27 symbolisch kurzzeitig besetzt worden sei
um auf den Skandal des Leerstandes aufmerksam zu machen. Etliche Personen
hätten sich "Zutritt zu dem seit 20 Jahren leer stehenden,
mehrstöckigen Wohnhaus" verschafft und Transparente an der Fassade
befestigt. "Als die Polizei eintraf, fand sie im Haus allerdings
keine Personen mehr vor. Dafür gab es vor dem Haus ein offenes Frühstück,
bei dem interessierte Passant_innen über den Leerstand informiert wurden.
In einem vor Ort verteilten Flugblatt heißt es: „Es langt! Wir fordern,
dass sich da etwas grundlegend ändert! 20 Jahre Leerstand – da wird Eigentum
zu Diebstahl! Sorry Fr. Ilse-Wagner, Sie und Ihre Familie brauchen das
Haus im Gegensatz zu vielen anderen Menschen nicht!“
30.6.16 / In einer anonymen Zuschrift, unterschrieben mit "die 7 Clowns mit der Brechstange", wird von einer "symbolischen Scheinbesetzung" des Hauses Gartenstr. geschrieben . Es habe mehrere Anfragen an die Besitzerin I.W. gegeben, auf die sie nicht geantwortet habe. Nun sei das Haus "etwas laut auf eigene Faust betreten" worden. Sie fordern die Besitzerin auf, "das Gebäude wieder dem öffentlichen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Denn 20 Jahre Leerstand ist gerade in diesen Zeiten Diebstahl." 2019 im Mai sieht man ein Baugerüst an der Fassade des Hauses Gartenstr. 27. Der Besitzerin scheint klar geworden zu sein, dass es einfach unverantwortlich ist, ein Haus mehr als 20 Jahre leerstehen zu lassen während viele Menschen verzweifelt eine Wohnung in Göttingen suchen.
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Am Freitag den 7.1.05 gegen Mittag wurde versucht, eines der lange leerstehenden Häuser im Fabrikviertel des Gallusparks zu besetzen. Das Haus steht mit einer Reihe anderer Häuser auf dem Areal zwischen Galluspark/Boieweg und Fabrikweg. Es handelt sich um Häuser im Wohnhausstil, die vor zig Jahren mal für Verwaltungsabteilungen von Firmen benutzt wurden, inzwischen aber schon sehr lange (!) bestimmt 15 Jahre, leerstehen.
Zwar wird das Recht auf Eigentum sehr entschieden geschützt aber um die Verpflichtung zu dessen sozialen Gebrauch wird sich im Falle dauerhaft leerstehender Häuser nicht gekümmert.
Eines dieser Häuser, das zu der unmittelbar
daneben befindlichen Firma gehört, versuchte nun eine Gruppe von ca. 25
Personen zu besetzen. transportierte Mobilar in das Haus. Die Besetzung war dem Vernehmen nach als ein politisches Zentrum und Wohnraum für eine WG geplant gleichzeitig aber auch als Protest gegen Hartz4 gedacht. Aber die ganze Aktion lief relativ isoliert ablief. Auch heute könnte Legitimationsdruck entstehen, wenn Wohnraumbesetzungen oder Mietstreiks in einem größeren Protestrahmen gegen die katastrophal niedrigen Beihilfen zur Miete der Arbeitslosengeld2 KdU stattfinden würden. Der Besetzungsversuch war in der Aussenwahrnehmung losgekoppelt von Öffentlichkeitsarbeit und sozialer Bewegung, isoliert auf die Bedürfnisse der besetzenden Gruppe ausgerichtet.
Polizeibericht: Kommentar eines Goest-Lesers (möchte
anonym bleiben) Mit dem Sofa auf den Marktplatz
Veranstaltung
Wohnungsnot
in Göttingen!? 24.8.2013 Veranstaltung "Häuserkampf" 2013 Veranstaltung der
Wohnrauminitiative und des Roten Buchladens, am 15.4.13, 19 Uhr im Buchladen
"Rote Strasse" am Nikolaikirchhof 7. Autorenlesung "Häuserkampf I" Zur
Geschichte und Gegenwart von Häuserkämpfen" von Wolf Wetzel |
Veranstaltung
2017 10.04.2017, 19 Uhr @ Autonomicum: Vortrag: Manfred Sohn: „Die Besetzung der Augenklinik 1980 – ein Zeitzeuge erzählt“ Elias-Müller-Institut
für Psychologie neben der Turm-Mensa in der Goßlerstraße ist in der
alten Augenklinik untergebracht ist. Das Gebäude war in den 80er Jahren
über viele Monate hinweg besetzt und dort spielten sich mehrere entschlossen
verhinderte Räumungsversuche ab. Historische Bilder der Augenkliniks-Besetzungs-Zeit
"Häuserkampf"
1977-85 in Göttingen goest 4.4.13 / Die Göttinger Stadtzeitung, erschien mit mehr als 1000 verkauften Exemplaren monatlich in der Zeit von 1977-85 , als auch die Themen Wohnungsnot und Hausbesetzungen in Göttingen aktuell waren. >mehr zur Göttinger Stadtzeitung
Göttingen Ende der 70er Wohnraum ist knapp, die Mieten sind hoch. Spekulanten lassen Häuser leer stehen oder reißen günstige Altbauwohnungen ab, um sie durch lukrative Neubauten zu ersetzen. All das war regelmäßig Thema in der Göttinger Stadtzeitung - genauso wie die Reaktion: Besetzungen von privaten und öffenflichen Gebäuden wie den leer stehenden Altkliniken. Hier fanden aus Solidarität Redaktionskonferenzen der Stadtzeitung statt.
Hausbesetzungen in der Vergangenheit - d.h. vor ca. 20 Jahren - war stets eine breite öffentliche Diskussion über den damals knappen Wohnraum vorangegangen, die einen entsprechenden Legitimationsdruck erzeugte und die Spekulation mit Wohnraum anprangerte.
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Der englische Begriff "Gentry"
bezeichnet "niederen Adel" und "höheres Bürgertum".
Gentryfication wird zur Beschreibung von Veränderungen in Stadtvierteln
benutzt, bei denen aus einfachen Quartieren Schicki-Micki-Blocks entstehen
mit entsprechend hohen Mieten. Insgesamt ist damit die Verdrängung
der bisherigen EinwohnerInnen verbunden, die Zerschlagung gewachsener
urbaner sozialer Zusammenhänge und basisnahen kulturellen Lebens.
Stattdessen entstehen sozial kalte, unwirtliche Strukturen, die von Geld
und Privilegiensicherung geprägt sind. |
![]() Goßler Str. April 2017 |