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Hausbesetzungen

> Extraseite: Hausbesetzung im Goetheinstitut-Wohnheim / Fridtjof-Nansen-Haus

Ehemaliges Päd. Seminar Baurat-Gerber-Str. 4-6
Besetzung DGB-Haus
Haus Gartenstr. 27 und Gaussstr. 4 stehen seit Jahren leer!
Symbolische Besetzungen Geiststrasse 10
Hausbesetzung im Galluspark 2005
Häuserkampf 1977-85 in Göttingen
"Gentrifizierung stoppen"
Veranstaltung 2017 Besetzung der Augenklinik 1980
Historische Bilder der Augenkliniks-Besetzungs-Zeit
>>Dokumentation Hausbesetzungen in Göttingen ( 1980 - 1981)

 

Versuchte Hausbesetzung in der Baurat-Gerber-Straße 4/6

Das ehemalige Pädagogische Seminar wurde so zum Spaß von einem Unternehmer gekauft und steht seitdem leer. Am 18.10.17 wurde in einer Erklärung der bislang unbekannten Gruppe "„Bündnis Besser Wohnen“ Pmitgeteilt, es sei am Morgen eine Besetzung versucht worden.

" Betr.: Am frühen Vormittag des heutigen Mittwochs begann eine Besetzung von Aktivist*innen des „Bündnis Besser Wohnen“ in der Baurat-Gerber-Straße 4/6. Hintergrund der Besetzung war die miserable Lage des Göttinger Wohnungsmarktes, die Studierende und Geringverdiener*innen verstärkt aus der Innenstadt verdrängt. Das ehemalige Universitätsgebäude in der Baurat-Gerber- Straße wurde hingegen 2014 an einen Investor verkauft und steht seitdem ohne jegliche Nutzung leer. (...) „Dieser Zustand ist nicht akzeptabel. Das Ziel der Besetzung war es, die Rekommunalisierung der Baurat-Gerber-Straße 4/6 und ihre Umwandlung in bezahlbaren Wohnraum zu fordern.“ Nachdem die Aktivist*innen allerdings mit anwesenden Handwerkern gesprochen haben, erhielten sie das Versprechen, dass bald Wohnraum für Studierende dort eingerichtet werden würde. Daraufhin verzichtete das „Bündnis Besser Wohnen“ auf eine Besetzung. „Wir hoffen, dass in dem Gebäude tatsächlich zeitnah sozial verträglicher und bezahlbarer Wohnraum wie versprochen eingerichtet wird. Auch Menschen, denen es an finanziellen Mitteln mangelt, haben ein Recht auf zentrales Wohnen“, (...) Die genaueren Entwicklungen in der Baurat- Gerber-Straße 4/6 wie auch in anderen leerstehenden Häusern werde das Bündnis kritisch begleiten und gegebenenfalls intervenieren."

Nach der Besetzung Strafanzeigen
Im Nachgang zu der abgebrochenen Hausbesetzung in der Baurat-Gerber-Straße am gestrigen Mittwoch hat der Besitzer des Gebäudes Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs gegen zwei Personen gestellt. Seitens der Akteur*innen heisst es: „Wir fordern Herrn Krocker auf, die Anzeigen sofort zurückzuziehen! Mit praktischen Mitteln gegen sozial verheerenden Leerstand vorzugehen ist legitim und notwendig. Sollte Herr Krocker darauf beharren, die Personen zu kriminalisieren, werden wir die Ermittlungsverfahren und Prozesse mit aller gebotenen Solidarität intensiv begleiten.“

Siehe auch >Solidaritätserklärung der Wähler*innengemeinschaft GöLinke

 

Hintergrundinfos zum ehemaligen Pädagogischen Seminar
Leerstand: Baurat Gerber Str. 4-6

Juli 2016 / goest /
Diese Immobilie , riesiges Grundstück mit zwei Gebäuden befindet sich mitten in der Stadt in der Nähe des Deutschen Theaters. Die Gebäude mit ca. 1400 qm Nutzfläche stehen auf dem mehr als 3000 qm großen Grundstück seit 2013 leer.


Baurat-Gerber-Str. 4-6 Vordergebäude an der Straße / steht unter Denkmalschutz

Das Land Niedersachsen war Eigentümer "der in Bestlage gelegenen Liegenschaft „Baurat-Gerber-Straße 4 - 6“ am Rand des Ortskerns der Universitätsstadt Göttingen. Die Liegenschaft, bestehend aus einer Villa (Vorderhaus) und einem in zweiter Reihe gelegenen weiteren Gebäude (Hinter-haus), hat eine Gesamtgröße von 3 273 m². Die freistehende Villa wurde im Jahr 1910 als Wohnhaus erbaut und steht heute im Gegensatz zum später errichteten Hinterhaus (Baujahr 1949) unter Denkmalschutz. Die Nutzung der beiden Häuser gibt der Bebauungsplan vor. Danach liegen die Gebäude in einem allgemeinen Wohngebiet." >>Quelle: Landtag


Baurat-Gerber-Str. 4-6 Hinteres Gebäude (hinter dem Grundstück des CVJM) /nicht denkmalgeschützter Teil

Nachdem das Pädagogische Seminar aus dem Gebäude ausgezogen war, wurde alles 2014 für 1,2 Millionen vom damaligen Besitzer, dem Land Niedersachsen zum Verkauf angeboten. "Die Resonanz war enorm, sodass nach der ersten Gebotsrunde ein Nachgebotsverfahren zum Höchstgebot von 2,3 Mio. Euro führte. Zu diesem Preis wurde die Liegenschaft mit notariellem Kaufvertrag am 07.01.2014 an Herrn Krocker aus Göttingen unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Landtages verkauft."

Er habe sich halt mal "das Filetstück" in seiner alten Heimatstadt sichern wollen, so der neue Eigentümer . Aber so eine richtige Idee zur Nutzung habe er - in den anderthalb Jahren Leerstand - noch nicht entwickelt. Bei eine Anfrage der Stadtverwaltung habe der Besitzer behauptet, er wolle "ein eigenes Sanierungsprojekt verwirklichen." Über eine Nutzung der Gebäude als Flüchtlingsunterkunft hätten Verwaltung und Krocker nicht verhandelt. Stadtsprecher Johannson habe auf die "nötigen Umbauten für einen in der Regel mehrjährigen, aber befristeten Zeitraum in einem Baudenkmal" hingewiesen und Zweifel angedeutet, dass dies "wirtschaftlich darzustellen" sei und ob es dem denkmalgeschützten Gebäude" gut täte. Der Besitzer habe keine Absicht geäußert es zu vermieten.(GT 3.7.15)

Der Eigentümer der Immobilie Michael P. Krocker ist Geschäftsführer und Inhaber der Firma GIM Export in der Karl-Arnold-Str. 8 und nun kommt der Real-Satire-Teil: Auf der >>Homepage der Firma heisst es "Neben unseren Aktivitäten in der Holzwerkstoffindustrie haben wir in der Vergangenheit mit der deutschen Regierung auch gemeinsame Projekte, wie z.B. Flüchtlingsdörfer in Kroatien und Azerbaidschan, durchgeführt."

 

 

Ehemaliges DGB-Haus
5. November 2015 besetzt - 2017 gekauft -

In den 4 Stockwerken könnten schätzungsweise mindestens 30 Personen untergebracht werden. Seit 5. Nov. wurden ständig Flüchtlinge untergebracht, die auf ihren Wegen durchs Land in Göttingen "gestrandet" waren, dh. am Bahnhof orientierungslos im Freien lagerten. Eine Familie mußte sich mehrere Tage erholen bevor sie zur Weiterreise in der Lage war.

Refugees Welcome

siehe > gesonderte Seite zum besetzten Haus

Das Haus stand seit 2009 leer. Im zweiten Stock und in einem zum Haus gehörenden Anbau stehen auch noch Wohnungen leer. Die Vermögensverwaltungs- und Treuhandgesellschaft (VTG) des DGB hatte bislang jede Nutzung abgelehnt und auch keine Sanierung vorgenommen. Angesichts der Geschichte, aufgrund deren der DGB in den Besitz dieses Hauses kam - nämlich als Geschenk der jüdischen Gemeinde am Platz der ehemaligen Synagoge - ist der Umgang mit diesem Haus auch ein Symbol für den Umgang der Geschichte. Der DGB Südniedersachsen-Harz hat offensichtlich wenig Einfluss auf die Immobiliengesellschaft des Bundes-DGB. Im Seitentrakt unter dem ehemaligen Veranstaltungssaal ist seit April/Mai 2013 der Fanraum vom RSV05 untergebracht. Alles andere stand weiter leer - bis zur Besetzung

 

Leerstand: Haus Gartenstr. 27 und Gauss-Str. 4
Symbolisch besetzt (2016)

Pressegruppe / OM 10 teilt mit, dass am 5.5.16 ein seit 20 Jahren leerstehendes Wohnhaus in der Gartenstraße 27 symbolisch kurzzeitig besetzt worden sei um auf den Skandal des Leerstandes aufmerksam zu machen. Etliche Personen hätten sich "Zutritt zu dem seit 20 Jahren leer stehenden, mehrstöckigen Wohnhaus" verschafft und Transparente an der Fassade befestigt. "Als die Polizei eintraf, fand sie im Haus allerdings keine Personen mehr vor. Dafür gab es vor dem Haus ein offenes Frühstück, bei dem interessierte Passant_innen über den Leerstand informiert wurden. In einem vor Ort verteilten Flugblatt heißt es: „Es langt! Wir fordern, dass sich da etwas grundlegend ändert! 20 Jahre Leerstand – da wird Eigentum zu Diebstahl! Sorry Fr. Ilse-Wagner, Sie und Ihre Familie brauchen das Haus im Gegensatz zu vielen anderen Menschen nicht!“
Die Aktion sei bei Anwohner_innen auf großen Zuspruch gestossen, die Zufriedenheit darüber äußerten, dass „mit dem Haus endlich was passiere. Eine Anwohnerin habe berichtet, dass die Eigentümerin, die selbst auch in Göttingen lebt, in der Stadt noch weitere Immobilien – z.B. in der Gaußstraße 4 - besitzt, die ebenfalls leer stehen.


Dieses Haus in der Gauss-Str. 4 , behaupten die Besetzer*innen der Gartenstr. 27 gehöre der selben Besitzerin und stünde ebenfalls schon jahrelang leer. Dass das Haus unbewohnt ist wird zumindest durch eigene Beobachtung seit Mai 2016 bestätigt.
/

30.6.16 / In einer anonymen Zuschrift, unterschrieben mit "die 7 Clowns mit der Brechstange", wird von einer "symbolischen Scheinbesetzung" des Hauses Gartenstr. geschrieben . Es habe mehrere Anfragen an die Besitzerin I.W. gegeben, auf die sie nicht geantwortet habe. Nun sei das Haus "etwas laut auf eigene Faust betreten" worden. Sie fordern die Besitzerin auf, "das Gebäude wieder dem öffentlichen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Denn 20 Jahre Leerstand ist gerade in diesen Zeiten Diebstahl."

2019 im Mai sieht man ein Baugerüst an der Fassade des Hauses Gartenstr. 27. Der Besitzerin scheint klar geworden zu sein, dass es einfach unverantwortlich ist, ein Haus mehr als 20 Jahre leerstehen zu lassen während viele Menschen verzweifelt eine Wohnung in Göttingen suchen.


Gartenstr. 27 im Mai 2019


Symbolische Besetzungen Geiststrasse 10

Das Studentenwerk Göttingen gab das Wohnheim Geiststr. Haus Nr. 10 an die Universität zurück. Zum 31. März 2010 endete die zwischen dem Studentenwerk und der Georg August Universität geschlossene Nutzungsvereinbarung für das Gebäude . 65 Studierende mußten die günstigen Wohnheimplätze, verlassen - danach stand das Gebäude trotz extremer studentischer Wohnungsnot jahrelang leer.
November 2016
ist die Akademie der Wissenschaften Räume bezogen.

2014 Symbolische Besetzung Nr. 3 (Erinnerungsbesetzung)

Am Abend des 17. Juni wurde das ehemalige Studierendenwohnheim in der Geiststraße zur Erinnerung wieder einmal symbolisch besetzt. Es stand damals seit 2010 leer
Text aus Kreisen der Aktivist_innen vom 18.6.14:

Nachdem AktivistInnen das Gebäude geöffnet hatten, nutzten ab 21.00 Uhr etwa 50 Menschen die Gelegenheit, das Gebäude in Augenschein zu nehmen. Innen bot sich ein Bild der Verwüstung: wo vor einem Jahr noch ohne Weiteres erneut Studierende hätten einziehen können, wurde anscheinend gezielt darauf hingearbeitet, das Haus bis auf Weiteres unbewohnbar zu machen. (...). Bereits im Januar 2013 machten etwa hundert junge Menschen durch eine Besetzung des Hauses auf die Absurdität aufmerksam, dass ein Wohnheim mit 65 Plätzen seit vier Jahren ungenutzt leer steht, während zu Semesteranfang Notunterkünfte im AStA-Gebäude eingerichtet werden müssen.
Obwohl die Universitätsleitung als Eigentümerin des Hauses sich nach der Räumung zu Gesprächen mit den BesetzerInnen bereit erklärte, hat sich am Status des Hauses nach wie vor nichts verändert. Auch eine Erinnerungsbesetzung, ungefähr ein Jahr später konnte daran nichts ändern.

Das Studentenwerk, das eigentlich soziale Härten für Studierende abfedern soll, wandelt stattdessen gemeinschaftliche Wohnformen in uniforme Einzelappartments um. Die BewohnerInnen, die sich gegen diese Umstrukturierung zur Wehr setzen, werden mit Abmahnungen gegängelt. Aktuell soll ihnen sogar das Recht auf freie Meinungsäußerung verwehrt werden, indem Abmahnungen für das Heraushängen von missliebigen Transparenten verschickt werden.

Wohnrauminitiative 18.6.14 :
Am 17.6.14 wurde die Geisstrasse 10 wieder von Aktivistinnen und Aktivisten begangen. Abends gingen Leute in das leerstehende Haus, in dem die Wasser- und Stromversorgung sowie die Böden feinsäuberlich entfernt wurden. Trotzdem wurde eine Musikanlage in Betrieb genommen und eine Party organisiert. Ein Konzept für die Nutzung der Geiststraße 10 fehlt bis heute und 65 Wohnheimplätze bleiben verloren. In einer Zeit, in der Wohnungsnot in Göttingen Alltag ist, bleibt das ein handfester Skandal! Dass heute Abend bei der Veranstaltung zu "Recht auf Göttingen", die mit von der Wohnrauminitiative organisiert wurde, 60 Leute anwesend waren, zeigt, dass dieses Thema in Göttingen relevant ist. In Göttingen gibt es darüber hinaus eine Geschichte des Mangels an bezahlbaren Wohnraum, den Kämpfen dafür - und Hausbesetzungen. Skurrilerweise versuchte Jörg Magull, der Geschäftsführer der Studentenwerks, zu der Veranstaltung zu gelangen um auf dieser zu diskutieren. Erstaunlich ist dies daher, dass das Studentenwerk bisher mit Abmahnungen, Drohungen und Besuchen im Hausflur der Wohnheime den "Dialog" suchte. Herrn Magull wurde daher der Zutritt zur Veranstaltung verwehrt.(...)
"Es bleibt ein Skandal, dass hier Wohnraum leersteht! Die Aktivistinnen und Aktivisten haben heute gezeigt, dass Freiräume geöffnet werden können. Wir werden uns weiter für den bedingungslosen Erhalt aller kleinen und großen Wohnheime und deren unabhängige Selbstverwaltung einsetzen!" Die Party im Haus verlief freudig und da das Göttinger BFE nicht anrückte, gab es diesmal keine Verletzten oder sonstige unangenehme Vorkommnisse. (...) "Dass nicht das Göttinger BFE sofort anrückt ist durch die erhobene Kritk bewirkt worden". Klar bleibt zudem: Wer sich rausnimmt, Bewohnerinnen und Bewohnern in ihren Mietrechte einzuschränken, sie zu schikanieren und die Selbstbestimmung der Wohnheime zu torpedieren, wird auch weiterhin mit vielfältigem Widerstand rechnen müssen."

 

2013 Symbolische Besetzung Nr. 2

Die symbolische Besetzung, bzw. Begehung dauerte lediglich von 2 Uhr nachts bis in die Morgenstunden. Heute 30.10.13 erreicht uns folgende Erklärung: "Die heutige nächtliche Besetzung der Geiststraße 10 in Göttingen ist beendet. Rechtzeitig bevor die Polizei in Begleitung von Mitarbeiter_innen der Uni gegen 9 Uhr das Gebäude betraten hatten wir die Geiststraße wieder verlassen. Das Vorgehen der Uni-Leitung in dieser Sache kritisieren wir scharf! Wer ein genutztes Wohngebäude zunächst räumt um es dann jahrelang leerstehen zu lassen und dann auf Protest dagegen unvermittelt mit der Polizei antwortet eskaliert den Göttinger Konflikt in der Wohnungsfrage und wird mit adäquaten Antworten rechnen müssen! Die Uni muss ihr skandalöses Vorgehen bezüglich der Geiststraße 10 endlich eingestehen und in ihrem Kurs kehrt machen! Unsere Forderungen an die Uni, jetzt Notunterkünfte in der Geiststraße 10 einzurichten, die zerschlagenen sanitären Anlagen wiederherzustellen und das Haus erneut als Wohnheim zu eröffnen bleiben bestehen! "

Seitens der Uni heißt es dazu 30.10.13:
"Die abschließende Bewertung des MWK zur Finanzierung der Anmietung der Räume Geiststraße 10 durch die Akademie der Wissenschaften in Göttingen ist für Ende November angekündigt. Das Gebäudemanagement der Universität Göttingen hat in den vergangenen Monaten den Umbau so weit wie möglich vorbereitet und die alte Technik des Gebäudes (Elektrik, sanitäre Anlagen) entfernt. Weitere Arbeiten zur Büroherrichtung sind in Vorbereitung."

Das Studentenwohnheim Geiststr. 10 war früher die Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universität und ist ein mächtiger Gebäudekomplex in der Geiststraße, mitten in der Innenstadt.

Für das Haus ist inzwischen die Universität, nicht das Studentenwerk verantwortlich. Die Uni hatte die Nutzungsverträge nicht verlängert und das Haus zurückverlangt.

Mit einer E-Mail haben sich die BesetzerInnen am 29.10.13 an die Öffentlichkeit gewandt. Darin heisst es:

Erklärung der BesetzerInnen: "Wir haben heute gegen 02.00 Uhr die sich im Besitz der Uni Göttingen befindliche Geiststraße 10 in Göttingen erneut besetzt. (...) An diesem Ort existierten bis vor über 3 Jahren etwa 65 Wohnplätze des Studentenwerks. 2010 wurde das Wohnheim geschlossen und steht seitdem leer. Bereits im Januar 2013 besetzten etwa 100 AktivistInnen das Gebäude, das am darauffolgenden Morgen auf Anzeige des Uni-Präsidiums von der Polizei geräumt wurde. Dabei wurde ein Besetzer verletzt. Die Uni-Präsidentin Frau Beisiegel argumentierte, dass dort in naher Zukunft mit Umbau-Maßnahmen begonnen werden solle um das Gebäude der Akademie der Wissenschaften zur Verfügung zu stellen. Doch bis heute, über 9 Monate später, ist noch immer nichts passiert. Einzig fast alle sanitären Einrichtungen im Gebäude hat die Universität zerschlagen lassen, wohl um weitere Besetzungsambitionen zu verhindern. (...) Wir fordern Universität und Studentenwerk auf, ihre Fehler einzugestehen, die sanitären Anlagen wiederherzustellen und das Wohnheim wieder zu eröffnen! Bis dahin fordern wir dazu auf, in der Geiststraße 10 von Ende der Woche an Notquartiere für Erstsemester_innen und andere Wohnungslose einzurichten um schnell und unbürokratisch jetzt zu helfen!

 

2013 Besetzung Nr. 1

19.1.13 // Zunächst war eine Demonstration gegen die Studienbedingungen und für bezahlbaren Wohnraum angekündigt. Mit einer Rave-Demo unter dem Titel "Die Verhältnisse ins Wanken bringen!" ging es am 16.1. um 18 Uhr tanzend durch die Straßen bis zum Wilhelmsplatz . Verschiedene Demoaufrufe sind weiter unten dokumentiert.Im Anschluß an die Rave-Demo für Bildung und Wohnraum besuchten DemoteilnehmerInnen das seit 3 Jahren leerstehende Wohnheim in der Geisstr. 10 . Am Abend des 17.1.13 fand dann eine symbolische Hausbesetzung statt.Danach hatte offensichtlich hat das Gebäudemanagement (Leitung Bolli) mit der Polizei zusammen darauf gedrängt, dass das Haus von geräumt wird und Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruch gestellt werden.

22.1.13 / Am 22.1.13 fand ein Gespräch zwischen Studierenden und Uni-Präsidentin Beisiegel statt und Frau Beisiegel sorgte dafür, dass die Anzeigen zurückgenommen wurden. Vereinbart wurde, dass Anfang Februar eine Podiumsdiskussion zum Thema studentische Wohnraumproblematik stattfinden soll. Danach sollen "weiterführende Gespräche zwischen Unipräsidium, Studierenden, Studentenwerk und Vertreter_innen der Stadt folgen, um zeitnahe und zumindest kurzfristige Lösungen für die Wohnraumprobleme von Studierenden zu finden. Des Weiteren soll in Kooperation mit verschiedenen Beteiligten eine Evaluierung der studentischen Wohnraumnot erfolgen. (...) "

AStA Uni Göttingen, / 17.1.13 (PM Auszüge) „Sowohl Universität als auch Studentenwerk müssen die Dringlichkeit der Situation verstehen und endlich beginnen, nach außen wahrnehmbar die Bereitstellung günstiger Wohnangebote voranzutreiben bzw. bestehende zu sichern“,(...) „Bezahlbarer Wohnraum in Innenstadtnähe ist nicht zuletzt wichtig, weil die Zahl der Studierenden in den letzten Semestern deutlich zugenommen hat und vermutlich noch weiter steigen wird.“ (...) Nachdem gestern Abend scheinbar erfolglos versucht worden war, das Unipräsidium zu erreichen und Gespräche über den weiteren Umgang mit dem Gebäude und den darin befindlichen Studierenden zu beginnen, forderte das Gebäudemanagement in Stellvertretung des Unipräsidiums heute Morgen die im Haus befindlichen Personen auf, das Gebäude zu verlassen. Nach mehreren Gesprächen zwischen dem Gebäudemanagement und den Studierenden im Haus sowie einem Besuch der Unipräsidentin, der mit einem Gesprächsangebot für kommenden Dienstag und der Zusicherung der Unversehrtheit bei freiwilligem Verlassen des Gebäudes endete, wurde das Gebäude letztlich gegen Mittag durch Polizeikräfte geräumt; gegen die geräumten Personen soll Anklage wegen Hausfriedensbruch erhoben werden. (...) Weiter fordert der AStA das Unipräsidium auf, die Anklagen fallen zu lassen.

Spontandemo nach Räumung

Kurzbericht Augenzeuge
17.1.13: abends gegen 18:30 gab es eine Spontandemo durch die Fußgängerzone (von so ca. 100 Leuten, schätze ich mal), die erst mal auch von der BFE gekesselt wurde und dann unter starker Begleitung laufen konnte.

Pressemitteilung Redical M / 18.1.13 / Auszüge
"Um 18 Uhr versammelten sich etwa 70 Menschen auf dem Universitätscampus, die sich zu einer Demonstration formierten und schließlich auf die Weender Landstraße in Höhe des Denkmales für die 1989 durch die Polizei in den Tod gejagte Conny Wessmann gingen. Daraufhin wurden die TeilnehmerInnen von der Polizei zurückgedrängt. (...) Im weiteren Verlauf wurden die TeilnehmerInnen - teils mit rabiaten Fusstritten - von der Straße auf den Gehweg gedrängt. Dies mit der Begründung seitens der Polizei, den Verkehr wieder fließen zu lassen. Das geschah jedoch nicht. Die Polizei selber blockierte mit ihren Fahrzeugen weiterhin die Straße. Die Menge an Menschen, die sich von außen mit den TeilnehmerInnen der Demonstration solidarisierten, wuchs dabei im Verlauf stetig an. Nach etwa 20 Minuten konnte ein herbeigerufener Anwalt die Situation entschärfen und mit der Einsatzleitung eine spontane Demostration ohne Anmeldung in die Innenstadt aushandeln. (...) "Endlich hat sich auch mal die Göttinger Polizei in Sachen Versammlungsgesetz informiert und hat die DemonstrantInnen laufen lassen, wie es sich für eine spontane Demonstration in Reaktion auf ein Ereignis gehört. (...) Es ging dann, nun mit geschätzen 100 TeilnehmerInnen über die Weender Straße zum Gänseliesel und schließlich zum Wilhelmsplatz, dem Präsidiumssitz der Göttinger Universität, der das ehemalige Studentenwohnheim in der Geiststraße gehört."

Kündigungen der Studi-Wohnungen 2010

3.11.09 / Nach der Information von BewohnerInnen des Studierendenheims in der Geiststr. 10 wurden den BewohnerInnen mitten im Semester die Mietverträge gekündigt. Vermieter ist das Studentenwerk, dessen Vertrag mit der Besitzerin, der Universität Göttingen aber auslaufen und dadurch zu dieser Maßnahme gezwungen scheint.

Offensichtlich versucht die Uni das Gebäude anderweitig zu nutzen oder zu verkaufen und geht dabei wenig rücksichtsvoll mit ihren Studierenden um, die dort zur Zeit wohnen.

Foto: Eingang des Studentenwohnheims Geiststr. 10

Das Studentenwerk erklärte zur Schließung der Geiststr. 10
PM vom 4.11.09
"Studentenwerk Göttingen gibt Wohnheim an Universität zurück Zum 31. März 2010 endet die zwischen dem Studentenwerk und der Georg August Universität geschlossene Nutzungsvereinbarung für das Gebäude Geiststraße 10. (...) Für die Bewohner kommt dieser Termin nicht überraschend, denn das Studentenwerk hatte mit ihnen bereits Mietverträge abgeschlossen, deren Laufzeit am 31.3.2010 endet. Darüber hinaus hat das Studentenwerk den Mietern zahlreiche Zusagen gemacht, damit sie auch nach dem Stichtag weiterhin in einem anderen Wohnheim einen günstigen Platz zu bekommen. Aus Sicht des Studentenwerks ist diese Entwicklung zwar bedauerlich, sie zeigt jedoch andererseits, dass die Forderung, mit einer weiterhin wachsenden Universität auch künftig ausreichend günstigen Wohnraum für Studierende zur Verfügung zu stellen, nach wie vor große Bedeutung hat. Da das Studentenwerk nicht in der Lage ist, aus eigenen Mitteln neue, moderne Wohnheime zu bauen, bleiben Land und Bund aufgefordert, hier für eine angemessene Finanzierung zu sorgen, wie sie in der Vergangenheit praktiziert wurde."

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Hausbesetzung im Galluspark 2005

Am Freitag den 7.1.05 gegen Mittag wurde versucht, eines der lange leerstehenden Häuser im Fabrikviertel des Gallusparks zu besetzen. Das Haus steht mit einer Reihe anderer Häuser auf dem Areal zwischen Galluspark/Boieweg und Fabrikweg. Es handelt sich um Häuser im Wohnhausstil, die vor zig Jahren mal für Verwaltungsabteilungen von Firmen benutzt wurden,  inzwischen aber schon sehr lange (!) bestimmt 15 Jahre, leerstehen.

Grundgesetz Artikel 14 [Eigentum; Erbrecht; Enteignung] Abs. (2)
Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Zwar wird das Recht auf Eigentum sehr entschieden geschützt aber um die Verpflichtung zu dessen sozialen Gebrauch wird sich im Falle dauerhaft leerstehender Häuser nicht gekümmert.

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BesetzerInnen vor dem kurzzeitig besetzten Haus

Eines dieser Häuser, das zu der unmittelbar daneben befindlichen Firma gehört, versuchte nun eine Gruppe von ca. 25 Personen zu besetzen. transportierte Mobilar in das Haus.
Der Besitzer rief sofort die Polizei und stellte Strafantrag. Die Polizei rückte zur Verteidigung der Eigentümerinteressen in erheblicher Stärke von mindestens 5 Mannschaftswagen an.
Nachdem den BesetzerInnen zugesichert wurde, dass die Strafanträge zurückgenommen werden begannen sie das Mobiliar wieder aus dem Haus hinauszutransportieren. Allerdings entschied sich der Besitzer anschließend jedoch wieder anders und hielt die Strafanträge aufrecht. Von drei (oder vier?) Personen waren die Personalien erfasst worden.

Die Besetzung war dem Vernehmen nach als ein politisches Zentrum und Wohnraum für eine WG geplant gleichzeitig aber auch als Protest gegen Hartz4 gedacht. Aber die ganze Aktion lief relativ isoliert ablief. Auch heute könnte Legitimationsdruck entstehen, wenn Wohnraumbesetzungen oder Mietstreiks in einem größeren Protestrahmen gegen die katastrophal niedrigen Beihilfen zur Miete der Arbeitslosengeld2 KdU stattfinden würden.

Der Besetzungsversuch war in der Aussenwahrnehmung losgekoppelt von Öffentlichkeitsarbeit und sozialer Bewegung, isoliert auf die Bedürfnisse der besetzenden Gruppe ausgerichtet.

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7.1.05  Die BesetzerInnen räumen das Haus wieder

Polizeibericht:
"Göttingen, Fabrikweg Freitag, 7. Januar 2005, gegen 12.15 Uhr Göttingen (jk) – Vier Personen der sog. linken Szene haben heute Mittag gegen 12.15 Uhr im Fabrikweg kurzfristig ein leer stehendes Haus besetzt. Eigenen Angaben zufolge wollten die jungen Leute mit der Aktion ihren Unmut gegen die „Hartz IV-Regelungen und die damit verbundene Armut“ kundtun. Der Hauseigentümer hatte kurz zuvor beobachtet, wie die Demonstranten in das unbewohnte Haus einbrachen und anschließend diverse Möbel hineintrugen. Daraufhin verständigte er die Polizei. Während der anschließenden Personalienfeststellung fanden sich ca. 35 weitere Demonstranten auf dem Grundstück ein. Nach intensiven Gesprächen zwischen Eigentümer, Hausbesetzern und Polizei räumten die jungen Leute gegen 16.45 Uhr freiwillig Haus und Grundstück. Ihre Möbel nahmen sie wieder mit. Zu Zwischenfällen kam es nicht."
Der Eigentümer hielt dann doch den Strafantrag aufrecht.

Kommentar eines Goest-Lesers (möchte anonym bleiben)
8.1.05 Aktuelles Thema Hausbesetzung. Na endlich, war ja auch mal wieder fällig! Der letzte Besetzungsversuch ist ja nun auch schon 'ne ganze Weile her. Und damit ist, göttingentypisch, offenbar mal wieder einiges Wissen in Vergessenheit geraten.
Ich hörte, die Vordiskussionen zu diesem Projekt haben wochenlang gedauert .. warum dann ausgerechnet Hausbesitzer Kohlmeyer, mit dem in den letzten 14 Jahren schon mehrfach schlechte Erfahrungen gemacht wurden? Das muß daran liegen, dass das Haus so romantisch wirkt und auch noch stadtnah ist ... Hat die Stadt nicht das eine oder andere leerstehende Haus, das man bei entsprechender Konzeption auch 'ne ganze Weile hätte halten können?   (...)

Mit dem Sofa auf den Marktplatz
Eine Woche später parallel zur stattfindenden Montagsdemo am Marktplatz protestierten die HausbesetzerInnen dann noch mit einer öffentlichen Aktion, transportierten Sofa, Teppich und Essen zum Marktplatz und machten es sich in der öffentlichen, klimatischen und sozialen Kälte gemütliche

 

Veranstaltung Wohnungsnot in Göttingen!? 24.8.2013
Ursachen und aktuelle Entwicklungen
, 19 Uhr, Autonomicum (im Blauen Turm, Parterre hinter der Pförtnerloge links)
Es wird immer enger auf dem Göttinger Wohnungsmarkt. Ein Blick auf andere deutsche (Groß-)Städte zeigt jedoch, dass dieses Problem nicht nur Göttingen betrifft. Egal ob in Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt, München, Tübingen oder einer der vielen anderen Städte: Mietpreisexplosionen, vorübergehende Notunterkünfte und politische Auseinandersetzungen um bezahlbaren Wohnraum sind auf der Tagesordnung. >>(Politkollektiv)
Referent Michael Mießner (Uni Göttingen) hat die Arbeitsschwerpunkte "Theorie der Regionalentwicklung und –politik Raumordnungspolitik (insbesondere der Bundesrepublik Deutschland)"

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Veranstaltung "Häuserkampf" 2013

Veranstaltung der Wohnrauminitiative und des Roten Buchladens, am 15.4.13, 19 Uhr im Buchladen "Rote Strasse" am Nikolaikirchhof 7. Autorenlesung "Häuserkampf I" Zur Geschichte und Gegenwart von Häuserkämpfen" von Wolf Wetzel
In den 1960ern, 70ern, 80ern formierte sich in vielen Städten Widerstand und die Menschen nahmen sich den Lebensraum den sie brauchten, so dass in Berlin zwischenzeitlich über 160 Häuser besetzt waren. Initiativen aus Studierenden und Bürger_innen wehrten sich gegen Investor_innenpläne im Frankfurter Westend und besetzten Häuser oder dergleichen mehr.
Wolf Wetzel hat jahrelang als Aktivist und Autor zur Thematik Häuserkämpfe, Stadtpolitik und Stadtteilinitiativen gearbeitet, er schreibt mit an der Buchreihe zu Häuserkämpfen in der Bibliothek des Widerstandes die im >>Laika Verlag erscheint. Die Wohnrauminitiative Göttingen wird einen kleinen Überblick über die aktuelle Lage der bedrohten Wohnheime in Göttingen geben.

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Veranstaltung 2017
Besetzung der Augenklinik 1980

10.04.2017, 19 Uhr @ Autonomicum: Vortrag: Manfred Sohn: „Die Besetzung der Augenklinik 1980 – ein Zeitzeuge erzählt“

Elias-Müller-Institut für Psychologie neben der Turm-Mensa in der Goßlerstraße ist in der alten Augenklinik untergebracht ist. Das Gebäude war in den 80er Jahren über viele Monate hinweg besetzt und dort spielten sich mehrere entschlossen verhinderte Räumungsversuche ab.
Wir haben deshalb einen der Leute eingeladen, die damals die Besetzung auf dem alten Uni-Klinikums-Gelände mit organisierte. Hunderte von Studierenden zogen damals gemeinsam aus dem Zenralen Hörsaalgebäude los und besetzten mehrere leerstehende Gebäude in dem leerstehenden Viertel. Die anwesende Polizei konnte dies nicht verhindern. Berichte von Zeitzeugen sind dann öde, wenn sie keinen Bezug zur Gegenwart haben. Was also hat uns die Besetzung der Augenklinik im letzten Jahrhundert zu sagen?
Manfred Sohn, der zu den damaligen Besetzern gehörte, sagt: Die wichtigste Lehre ist, nicht auf Parlamente und andere Interessenvertreter zu warten, sondern das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Ob Augenklinik oder der Kampf gegen das Atomgift-Lager in Gorleben: Erfolg hat, wer sich Gesetzen, die gegen die Interessen der Ausgegrenzten und Ausgebeuteten gerichtet sind, widersetzt. Ein Blick in die Geschichte kann uns bei aktuellen Kämpfen heute behilflich sein - wir wollen zusammen diskutieren, wie die Situation zur Zeit der Besetzung der Augenklinik war, wie sie heute ist, und was wir für aktuellen Auseinandersetzungen daraus mitnehmen können. Auch allgemeiner stellt sich die Frage, wo heute Potenzial zum praktischen Widerstand außerhalb von Parlamenten ausgeschöpft werden kann und welche Situationen vorliegen oder geschaffen werden müssen, damit wir Erfolg haben.

Historische Bilder der Augenkliniks-Besetzungs-Zeit

In den alternativen Medien "Göttinger Stadtzeitung" (Februar/März 1980) und "Göttinger Betriebsexpress" finden sich Dokumente der damaligen Besetzung.

Fotos hier vom März 1980 aus der Göttinger Stadtzeitung S. 20/21

 


Bildunterschrift in der GöStZ lautete: "Der Eindruck täuscht, Hausbesetzung ist harte Arbeit"


Kinderfest in der besetzten Augenklinik. Die Kinder dürften heute ca. 42 Jahre alt sein :-)


"Schwarzes Brett" in der Göttinger Stadtzeitung mit Mitteilungen der Augenkliniks-Besetzer*innen

 

"Häuserkampf" 1977-85 in Göttingen
publizistische Begleitung durch die ehemalige "Göttinger Stadtzeitung"

goest 4.4.13 / Die Göttinger Stadtzeitung, erschien mit mehr als 1000 verkauften Exemplaren monatlich in der Zeit von 1977-85 , als auch die Themen Wohnungsnot und Hausbesetzungen in Göttingen aktuell waren. >mehr zur Göttinger Stadtzeitung


Demonstration Weender Tor zur Besetzung der Augenklinik


Demonstration am Marktplatz und Transparente am Rathaus // Göttinger Stadtzeitung März 1980

Göttingen Ende der 70er

Wohnraum ist knapp, die Mieten sind hoch. Spekulanten lassen Häuser leer stehen oder reißen günstige Altbauwohnungen ab, um sie durch lukrative Neubauten zu ersetzen. All das war regelmäßig Thema in der Göttinger Stadtzeitung - genauso wie die Reaktion: Besetzungen von privaten und öffenflichen Gebäuden wie den leer stehenden Altkliniken. Hier fanden aus Solidarität Redaktionskonferenzen der Stadtzeitung statt.

goesz4.JPG (20827 Byte)

Foto (links) aus dem "Stadtstreicher" dem Kalender der Stadtzeitung:
Göttinger HausbesetzerInnen 1980 in Aktion - Besetzung der "Prager Schule" -
"Kraaker Schule" statt "Prager Schule"

 

>>weitere Fotos zur damaligen Zeit
auf der Seite von K.P. Wittemann

Hausbesetzungen in der Vergangenheit - d.h. vor ca. 20 Jahren - war stets eine breite öffentliche Diskussion über den damals knappen Wohnraum vorangegangen, die einen entsprechenden Legitimationsdruck erzeugte und die Spekulation mit Wohnraum anprangerte.

hausbesetzung5.JPG (40125 Byte)

Das Foto   zeigt z.B. eine aufwändige Informationskampagne im Zusammenhang mit Hausbesetzungen.

Foto aus der ehemaligen Göttinger Stadtzeitung ,

 

"Gentrifizierung Stoppen"

Der englische Begriff "Gentry" bezeichnet "niederen Adel" und "höheres Bürgertum". Gentryfication wird zur Beschreibung von Veränderungen in Stadtvierteln benutzt, bei denen aus einfachen Quartieren Schicki-Micki-Blocks entstehen mit entsprechend hohen Mieten. Insgesamt ist damit die Verdrängung der bisherigen EinwohnerInnen verbunden, die Zerschlagung gewachsener urbaner sozialer Zusammenhänge und basisnahen kulturellen Lebens. Stattdessen entstehen sozial kalte, unwirtliche Strukturen, die von Geld und Privilegiensicherung geprägt sind.
>>Empire St. Pauli / kompletter Film zu Gentrification online


Goßler Str.
April 2017