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![]() James_Baldwin taken Hyde Park, London 1969 Urheber Allan Warren (GNU Lizenz für freie Dokumentation) |
Geb.
2.8.1924, New York City, |
"Beale
Street Blues"
James Baldwin: "Beale Street Blues" , Roman, 220 Seiten, in der dt.
Übersetzung von Miriam Mandelkow 2018, Originalausgabe 1974 "If
Beale Street Could Talk"
Baldwin
ist natürlich gegen Rassismus. Sein Roman jedoch ist nicht vorschnell
als Protestroman gegen Rassismus zu lesen. Er schreibt in diesem Roman
über Menschen die schwarz sind, über das Leben von Menschen,
die besonderen Bedingungen ausgesetzt sind. Der Roman handelt von einer
Familie und deren Freunden, die Ungerechtigkeiten, Unterdrückung,
Ausbeutung, Gewalt, Armut und Hass erleben. Es handelt sich um strukturellen
Rassismus, das wird unzweifelhaft deutlich. Dennoch wird der Umgang
dieser Menschen mit all den Widrigkeiten so geschildert, wie es auch
für Menschen anderer Hautfarbe in dieser Situation wahrscheinlich
wäre
Der Rassismus tritt von außen herein in diese Welt. Sie wird von
außen mit dem verblendeten Hass jener konfrontiert, die sich über
Schwarze erheben, indem sie diese zu erniedrigen versuchen. Doch dagegen
steht der der Wille der Protagonisten das durchzusetzen, was ihnen im
Leben wichtig ist. Dazu gehört die Liebe und auch die Verwirklichung
in der Kunst. Nicht zufällig, sondern symbolisch, demonstrativ
ist eine der Hauptpersonen Bildhauer, obwohl für eine künstlerische
Betätigung dessen Lebensbedingungen denkbar schlecht sind. An dieser
Stelle denke ich an die Baldwin-Dokumentation mit dem Titel "I
am not your Negro". Dieser stellt die rassistische Zuweisung
von Minderwertigkeit bloß, indem er sie zurückverweist an
jene, die den Hass auf Schwarze brauchen, um ihre weiße Identität
zu kreieren.
„Von Dieser Welt"
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Miriam
Mandelkow , 2018, Foto: goest.de Mandelkow:
"Wie soll eine rassistische Gesellschaft funktionieren?
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Mandelkow
meint, die Sprache Baldwins folge dem Takt des Blues. Baldwin selbst
habe gesagt: „Ich verstehe nichts von Musik aber ich schreibe Blues“.
Da Mandelkow Stepptanz kann, und ihre Übersetzungsarbeit über Bewegung
mit Körperlichkeit
Starre
wies auf die neuerlich gewachsene Bedeutung von Baldwin in der Literaturszene
der USA hin.
analysiert die rassistische Struktur und die Sexualmoral der US- Gesellschaft
Film:
I Am Not Your Negro
ist ein Dokumentarfilm von Raoul Peck (Drehbuch, Regie). Das
unvollendete Manuskript Remember
This House von James Baldwin (1924–1987)
Baldwin ist in Deutschland dem breiten Publikum wenig bis gar nicht
bekannt. Auch recht belesene Zeitgenoss*innen schütteln bei der
Frage, ob sie ein Buch von Baldwin im Bücherschrank haben, mit
dem Kopf. Seit der Filmdokumentation I Am Not Your Negro
von 2016 allerdings wird das Werk von James Baldwin zunehmend
auch hierzulande mehr beachtet.