Studentenwohnheime> Studiheim-Konflikte vor 2017 Für
Selbstverwaltung und gegen Mieterhöhung 4.4.17 / Aktuell geht es seit Ende 2016 um Mieterhöhungen in den Wohnheimen und von Studierenden bewohnten Häusern. Dagegen wehren sich Studierende organisiert im Bündnis gegen Mieterhöhung und die Wohnrauminitiative. Für viele Häuser gilt es jedoch auch eine teilweise mit Besetzungen erkämpfte Tradition der Selbstverwaltung und des kollektiven Lebens in Wohngemeinschaften bzw. Hausgemeinschaften zu erhalten. Die Leitung des Studierendenwerkes beruft sich hingegen vorrangig auf die Wünsche von Studierenden, die ihr Studienleben individuell isoliert auf die Absolvierung eines Studiums beschränken wollen und deshalb in kleine Einzelzimmer mit Einbau-Miniküche und Naßzelle einziehen möchten. Für die bunte politische Selbstverwaltungskultur fehlt der Leitung des Studentenwerks das Verständnis und Fingerspitzengefühl, möglicherweise aufgrund von Mangel an Erfahrung in Wohngemeinschaften. Und so haben wir hier auch einen Mini-Clash of culture. Unser Eindruck ist aber auch, die Selbstverwaltung geht der Leitung um Magull völlig gegen den Strich weil hier nicht alles unter Kontrolle ist. Manchmal wirkt es auch so, als sähe Magull die aufmüpfigen Studierenden wie zu erziehende Kinder an. Die Mieter*innen fühlen sich passend dazu "nicht ernst genommen". Bei fristlosen Kündigungen allerdings kommt es für die Betroffenen jenseit von psychologischen Vesinderheiten zu einer existenziellen Bedrohung durch Räumung, Wohnungsentzug, Studienabbruch. (Siehe auch >Pressemitteilung des Studentenwerks (Auszüge) vom 3.4.)
Studentenwerk kündigt fristlos und kündigt Räumungsklage an 3.4.17 Update 10.4.17: Jörg Magull, Geschäftsführer des Studentenwerks Göttingen, hat diesen Schritt jetzt zurückgenommen. Damit ermöglicht er neue Gespräche zwischen den Mieterinnen und Mietern und dem Studentenwerk. Für den 13.4.17 ist eine erste Verhandlungsrunde zwischen Mieter*innen und Studentenwerk angesetzt. Erklärung
der Wohnrauminitiative Göttingen:
Begleitschreiben
zu der Überreichung von Protestbriefen Sehr
geehrtes Studentenwerk Göttingen, sehr geehrter Herr Prof. Magull, sehr
geehrter Herr Vinnen, mit den bei Ihnen eingegangen Briefen drücken die
Bewohner*innen der Wohnheime ihren Unmut über die Mietzinserhöhungen für
Neuverträge und ihr Unverständnis darüber aus, auf welche Weise diese
umgesetzt wurden. Im Einzelnen bedeutet dies: Stellungnahmen Die Grüne Jugend Göttingen kritisiert in einer Erklärung am 4.4.17 die "unverhältnismäßige Mieterhöhungen in Wohnheimen des Studentenwerkes", viele Studierende könnten die Mieterhöhung schlichtweg nicht bezahlen, in einigen Wohnheimen liege die Miete auch über den im BaFöG vorgesehenen Beträgen. Das Studentenwerk muss zurück an den Verhandlungstisch. "Bei dem Entscheidungsprozess über die Mieterhöhungen wurden die studentischen Selbstverwaltungen weder hinzugezogen noch in Kenntnis gesetzt. Wir fordern, dass diese zukünftig bei derartigen Entscheidungsprozessen die Möglichkeit bekommen sich zu beteiligen. Die fristlosen Kündigungen sind unverzüglich zurückzuziehen. Angedrohte Räumungsklagen seitens des Studentenwerks müssen unterbleiben. Die eskalative Haltung des Studentenwerks missbilligen wir." Gerd Nier (Wähler*inneninitiative GöLinke/ Ratsfraktion) sieht "intransparente Verfahren der Mieterhöhungen" und den "Versuch der Individualisierung der einzelnen Bewohner*innen". Kündigungsdrohungen und nun auch vollzogene Kündigungen zeigten," dass eher auf Konfrontation, Rechtsauseinandersetzungen und das Diktat des Stärkeren gesetz wird. (...) Wir bedauern dies insbesondere auch, weil wir den Bestand unterschiedlicher Lebens- und Wohnformen in unserer Stadt als Bereicherung und Zeichen der Lebendigkeit und Vielfalt in erleben und auch weiterhin erhalten möchten." Für den Göttinger AStA nahmen Sozialreferent Nikolai Palmer und Außenreferent Friedrich Paun als Gäste am Mediengespräch teil und erklärten anschliessend: Seit Anfang des Jahres setzt das Studentenwerk ohne Rücksicht auf die Belange seiner Bewoh- ner*innen die Mieterhöhungen in den Wohnheimen um. Die betroffenen Mitglieder der Wohnrauminitia tive weigerten sich, die neuen Mietverträge zu akzeptieren und haben infolgedessen seit dem 1. April keine gültigen Mietverträge mehr. Wir sind schockiert mit welcher Kompromisslosigkeit das Studentenwerk seine wirtschaf tlichen Interessen gegen die Belange der Studierenden durchsetzt .“ In Zeiten immer weiter steigender Mietpreise wäre es wichtig, dass gerade das Studentenwerk bezahlbaren Wohnraum anbietet, wie es sein satzungsgemäßer Zweck ist. Direkt nachdem die heutige Pressekonferenz beendet war, ging per Einschreiben eine fristlose Kündigung für zwei Bewohnerinnen und Bewohner der Goßlerstr. 17/17a ein. Dass das Studentenwerk auf Forderungen der Bewohnerinnen und Be- wohner mit fristlosen Kündigungen reagiert, ist unfassbar. Das Studentenwerk ist drauf und dran, soziale Existenzen zu vernichten und handelt fundamental entgegen seinem sozialen Auftrag, wie ihn die eigene Satzung vorschreibt. Offenbar ist es das Anliegen des Studentenwerks, diesen Konflikt zu eskalieren. |
Nach einer Erklärung
des AStA Erklärung
des Studentenwerks Zur Frage, ob solidarisch über den Semesterbeitrag oder über Mietsteigerung für einen Teil der Wohnheim-Mieter*innen oder alle Mieter*innen enthält die Stellungnahme keine Information. Bereits am 18.4.16
erklärte der Weender SPD-Ortsverein |