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Göttinger AutorInnen -
Veröffentlichung
2014 Verlagsinfo: Formelhaft Erstarrtes im christlichen Glauben beginnt durch ungewohnte Sichtweisen wieder zu leben. Versteckte Botschaften in alten Kirchenbildern erschließen sich. Dabei erfahren Gleich-nisse und andere Bibeltexte einen erweiterten Deutungsspielraum. Beginnend mit dem Weihnachtsmythos vom im Stall geborenen Kind, werden biblische Ge-schichten - auch durch genaues Betrachten von Bildern - auf eine andere Ebene gehoben. Wen-dungen wie "unbefleckte Empfängnis" gewinnen einen neuen Sinn. Mit zunehmendem Verste-hen beginnen Bilder zu sprechen; bekannte und weniger bekannte Textpassagen des Alten und des Neuen Testaments können ihren Symbolgehalt entfalten. Und zwischen Entdecktem und Entstaubtem finden sich Fäden, die spirituelles Christentum mit anderen Religionen und Philo-sophien verbinden. Die gewonnenen Einsichten können zum Erwachsenwerden im Glauben beitragen. Ebenso wie die Kunstwerke sind die Beobachtungen, Interpretationen und Argumente in der Lage, bei Christen, die sich von der Kirche abgewandt haben, neues Interesse zu wecken. Zugehörige anderer Religionen und Menschen, die mit Glaubensinhalten bisher kaum Berührung hatten, bekommen die Möglichkeit, Verständnis für den Sinn des Christentums zu entwickeln. Lesung 7.12.14 Torhausgalerie (Kasseler Landstr. Eingang zum Alten Stadtfriedhof) 17 Uhr, Lesung: "Geheimnisse des Christentums - Vom verborgenen Wissen alter Bilder" von >Renate Schoof) , Anmeldung unter Telefon 0551 400-5216.
Veröffentlichung
2012
Der Roman ist die gigantische Innenschau einer Frau, die nahezu alle obligatorischen Bereiche abdeckt, die zu einer künstlerisch tätigen Intellektuellen aus den Zeiten der 68er gehören. Da tauchen viele Namen politischer Autorinnen auf, wie z.B. die nicht jedem bekannte Kollontai oder politische Meilensteine wie Allende und tragische Personenschicksale wie die des Victor Jara. Es wird en passant auf Ereignisse Bezug genommen, die die letzten 40 Jahre einer linken Intellektuellen in der BRD berührt haben. Angestossene Gefühle werden sogar in Verbindung gebracht mit den dazugehörenden Soundtracks. Ausgeschriebene Liedertextzeilen begleiten die Wege durch die Gefühlslandschaften der Hauptfigur Ruth. Reflexionen über Gefühle, Sinnlichkeit, Liebe, Sexualität, über Naturwahrnehmung an der Küste, Mythen und religiöse Chiffren wechseln im Romanverlauf ab mit Reflexionen in Denkfiguren politischen Geschehens. Es wechselt ab, d.h., beide Bereiche sind nicht gegenseitig durchdrungen, nicht ineinander verschränkt. So kommt es, dass ein flammender Abschnitt über Politik eher wie ein Aufschrei hilflos im Raum steht. Dabei bleibt der Aufschrei nicht nur ohne Aussicht auf eine Änderung. (S. 162 ff) sondern erscheint nahezu deklaratorisch, losgelöst von existentiellen Fragen. Die vordergründige Rahmenhandlung und die Personen des Romans kreisen so wie ein Teil des Ruth´schen Erlebens eher um die Produktion von Kunstwerken. Ruth trägt im Hintergrund die Sehnsucht nach einem Mann mit sich herum in den sie sich verliebt hat und der nach nur einem Tag wieder verschwunden bleibt. Diese Sehnsucht bleibt so unerfüllt wie ihre Sehnsucht nach Harmonie und Ästhetik in der Kunst und die Sehnsucht nach dem Ende aller Ungerechtigkeiten und Schlechtigkeiten der Welt. Dies bleibt alles so unerfüllt wie die Hippieträume von Blumenkindern der 68er oder wie die kühnen Träume der Politkader von damals. Der Rückzug auf die handhabbare Welt künstlicher Harmonie in der Kunst vermag die Unerfülltheit der großen Sehnsüchte nicht zu kompensieren. Daran ändern weder die gelegentlichen kleinen Glücksmomente in der Kunst etwas noch die Glücksempfindungen im Naturerleben. So wird der Roman zu einer Dokumentation der nahezu verzweifelten Suche nach einer sinnvollen Verortung von Gefühlen und Gedanken. Diese Gefühle und Gedanken sind im Laufe des Lebens entstanden. Und in der Konfrontation mit der heutigen realen Welt wird klar, dass beides nicht mehr zusammenpasst. Bei aller Verzweifelung glaubt die Romanfigur, muß sogar noch die Sinnsuche verteidigt werden: " 'Es gibt Leute, die uns 68er als sinnversessen brandmarken, anfällig für jede Art von Ismen wie etwa Marxismus, Trotzkismus, Maoismus oder auch für die Sinn- und Deutungsangebote von Religion und Esoterik. Ganz so als sei Sinnsuche eine psychische Macke' empört sich Ruth." Wer zu reichhaltigen sinnlichen Empfindungen in der Lage ist, lange Jahre Erfahrungen gemacht hat, differenziert zu denken vermag, wird angesichts der Realität nicht weniger kompliziert denken und leben können als die Seelenlandschaft der Romanfigur Ruth beschrieben ist. Lesung am 20.6.12 in Göttingen
Autorin-Lesung mit Renate
Schoof am Mittwoch, dem 20. Juni, 20 Uhr, Weender Str. 33, Deuerlich |