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Obdachlose

Straßensozialarbeit ("Straso") in neuen Räumen (2015)
Obdachlosenheim (2012)
Umfrage unter Obdachlosen (2011)
Soziale Diskriminierung in der Polizeiberichterstattung(2008)
Öffentliche Reaktionen auf den Tod einer Obdachlosen (2007)
Aktionstag "Die Stadt gehört allen" (1998)

Mittagstisch St. Michael Turmstr. 5, 37073 Gö, 54795 40, Telefonisch erreichbar 10.00-13.45 Uhr außer Silvester und Neujahr, 5479532, mittagstisch@r-p-r.de Täglich 12.00-13.30 Uhr Leitung: Herr Ralf-Peter Reinke

Diakonische Gesellschaft Wohnen und Beraten mbH Ambulante Hilfe Göttingen Wiesenstraße 7, 37073 Göttingen, Tel. 0551/42300 Fax 0551/486898 Mo, Di, Do 9-12 Uhr

Straßensozialarbeit 517980 oder 5179817 straso@diakonieverband-goettingen.de Mo, Di, Do, Fr 9.00-12.00 Uhr Neue Räumlichkeiten: Tilsiter Str. 2a >>straso.wir-e.de

Verein und Straso sind nicht identisch.

7.8.15 / Die Straso macht Straßensozialarbeit mit Sozialarbeiter/innen, die in einer Abteilung der Diakonie angestellt sind. Der Förderverein ist ein privater Verein, der Secondhand-Waren sammelt und Bedürftigen günstig zur Verfügung stellt, wobei Obdachlose und andere Hilfsbedürftige in diesem und anderen angegliederten Projekten auch eine Betätigung finden. Die Beziehung zwischen beiden ist inzwischen gestört. Ein Leser schrieb uns, der Verein habe die Straso aus ihren Räumlichkeiten vor die Tür gesetzt.

Straso - Eine Abteilung im Diakonieverband Göttingen
Straßensozialarbeit Göttingen Tilsiter Straße 2A, 37083 Göttingen Tel: 0551 51798-0

Es gibt eine Teestube, in der Frühstück und Mittagsessen angeboten werden. Außerdem können sich Wohnungslose in der Tilsiter Straße postalisch anmelden. Erst dadurch ist es möglich, dass Hilfsangebote in Anspruch genommen werden können. Auch gibt es eine Waschmaschine und einen Trockner und eine Dusche ist vorhanden. Zweimal in der Woche ist eine ärztliche Beratung kostenlos vor Ort möglich. Durch den Umzug kann die Straso ihre Angebote ausweiten. So sollen zukünftig die Besucherinnen und Besucher von den anderen Angeboten des Diakonieverbandes, wie zum Beispiel die Suchtberatung oder die Kirchenkreissozialarbeit, profitieren. Verstärkt werden soll auch die aufsuchende Arbeit (Streetwork), um den Menschen in ihrem jeweiligen Lebensumfeld zu begegnen und ihnen dort Hilfe anzubieten. Hauptaufgabe der Straso bleibt aber, die Lebenslage von Wohnungslosigkeit betroffenen und bedrohten Menschen zu verbessern. Dabei begleiten und beraten die Mitarbeitenden hilfsbedürftige Menschen und zeigen ihnen im Idealfall Wege auf, um ein eigenständiges Leben zu ermöglichen.
Am Samstag, dem 13. Juni 2015 wurden die neuen frisch renovierten Räumlichkeiten der Straßensozialarbeit Göttingen in der Tilsiter Straße 2a eröffnet. (Vorher war die Straso im Rosdorfer Weg)
Anwesend bei der Eröffnung waren neben Bewohner_innen und Anwohner_innen u.a.: Friedrich Selter (Superintendent Ev.-luth. Kirchenkreis Göttingen), Jörg Mannigel (Geschäftsführer Diakonieverband Göttingen), Dr. Dagmar Schlapeit-Beck (Sozialdezernentin Stadt Göttingen) und Henning Schreiber (geschäftsführendes Vorstandsmitglied Wohnungsgenossenschaft eG Göttingen)

Verein Förderer der Straßensozialarbeit e. V.
1. Vorsitzender: Christoph Demandt Königsbergerstraße 11, 37083 Göttingen
wurde 2004 von Mitarbeiter/innen der Straßensozialarbeit im Diakonieverband gegründet. "Hauptziel der Arbeit des Vereins ist es, gebrauchte Kleidung, Hausrat, Möbel, Fahrräder und andere noch gut erhaltene Alltags- und Gebrauchsgegenstände Familien mit Kindern und Einzelpersonen mit niedrigem Einkommen gegen eine Unkostenbeteiligung zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig zusätzliche und sinnvolle Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen."
"
Der Verein Förderer der Straßensozialarbeit hilft Menschen, die wohnungslos sind, denen Wohnungslosigkeit droht oder die sich in einer anderen schwierigen Lebenssituation befinden. Das Hilfsangebot reicht von Bewerbungshilfen bis hin zu verschiedensten Arbeits- und Beschäftigungsprojekten." "Möglich sind die Angebote und Projekte durch die Sach- und Geldspenden von engagierten Einzelpersonen, Firmen, Organisationen und Stiftungen, der Motivation und dem Einsatz von Ehrenamtlichen und den in den Projekten Tätigen."

 

23.000 € aus der Kasse des Vereins »Förderer der Straßensozialarbeit e.V. gestohlen

3.8.15 / Dieb ergaunert Geld der ärmsten Menschen in Göttingen. Am Vormittag des 29.7.2015 wurde der Verein Förderer der Straßensozialarbeit Opfer eines Diebstahls: Unter einem Vorwand wurde das treuhänderisch verwaltete Geld der meist mittellosen Klienten vor der Auszahlung in Höhe von insgesamt 23.000 Euro entwendet. Betroffen sind Menschen, die die Geldverwaltung des gemeinnützigen Vereins nutzen, weil sie kein eigenes Konto haben und Unterstützung bei der Einteilung ihres Geldes benötigen. Die Polizei wurde sofort eingeschaltet und hat ihre Ermittlungen aufgenommen. Das Geld ist nach Aussage der Polizei aber wohl unwiederbringlich verloren. Doch Dank der schnellen und unbürokratischen Hilfe der Stadt Göttingen wurden die schlimmsten Folgen für die Betroffenen vermieden. Die Stadt Göttingen hilft dem Verein nicht nur mit einem günstigen Darlehen, sondern auch bei der Auszahlung des Geldes. So war es möglich, dass die Betroffenen noch vor dem Wochenende ihr Geld erhielten, Lebensmittel einkaufen und ihren Zahlungsverpflichtungen termingerecht nachkommen konnten. Der Verein ist nun allerdings hoch verschuldet. Wenn Sie uns helfen wollen, unterstützen Sie uns mit einer Geldspende zum Abbau der Schulden auf unser Treuhandkonto 155044 bei der Sparkasse Göttingen

Leserzuschrift 7.8.15: Straso nicht "Verein »Förderer der Straßensozialarbeit e.V. Göttingen"

Eine Anmerkung zum Artikel »23.000 € aus der Kasse der straso gestohlen«. Die straso befindet sich jetzt in der Tilsiter Str 2 und hat nichts (mehr) mit dem Verein »Förderer der Straßensozialarbeit e.V.« zu tun. Durch Pressemitteilungen des Vereins ist der falsche Eindruck entstanden, dass die straso bestohlen wurde und Spenden an der Verein der straso zugute kommen würden. Das ist nicht der Fall. Der Verein hat der straso nach Meinungsverschiedenheiten gekündigt (man könnte auch sagen: vor die Tür gesetzt, »rausgeschmissen«) Der Verein hat der straso nach Meinungsverschiedenheiten gekündigt (man könnte auch sagen: vor die Tür gesetzt, »rausgeschmissen«) Siehe auch https://straso.wir-e.de/aktuelles

 

Obdachlosenheim

PM Stadt 26.1.12 / "Die Heilsarmee und die Stadt Göttingen haben im Rahmen eines Gesprächs am Mittwoch, 25. Januar 2012, vereinbart, wie im Hinblick auf die Zukunft des Männerwohnheims in Göttingen verfahren werden soll. Gemeinsame Priorität hat nach Mitteilung der Stadtverwaltung die Weiterführung des Wohnheims für alleinstehende Wohnungslose durch die Heilsarmee nach dem bisherigen Konzept. Der Weiterbetrieb des Wohnheims hängt jedoch von seiner künftigen Auslastung ab. Gemeinsam werden der Träger Heilsarmee und die Stadt den Bedarf und die künftige Belegungssituation beobachten. Sollte die Belegung in Zukunft eine Weiterführung des bisherigen Wohnheimkonzepts nicht mehr erlauben, wollen Heilsarmee und die Stadt ein gemeinsames ambulantes Nachfolgekonzept erarbeiten. Die heutigen Bewohner der Einrichtung sollen, sofern sie Sozialhilfeempfänger sind, auch bei einem Konzeptwechsel am Standort weiterleben können. Heilsarmee und die Stadt werden in den nächsten Tagen mit den Bewohnern sprechen, um entsprechende Befürchtungen auszuräumen."

 

Umfrage unter Obdachlosen

21.12.11 / Die Ambulante Hilfe Göttingen hat ein Aufruf verbreitet in dem es heisst: "Wir laden alle ehemalig und aktuell wohnungslosen Menschen zur Teilnahme an unserer Untersuchung "Ohne Wohnung 11-12" ein. (Oktober 2011 - März 2012)

Die Wohnung ist ein Ort, an dem nicht nur die Grundbedürfnisse wie Hygiene und Sicherheit befriedigt werden können, wo eine Person sich zu Hause fühlt, sondern auch ein Ort, wo er oder sie der Eigentümer oder Mieter ist. Eine Person ohne Wohnung hat das alles verloren. Im Winter 2011-2012 werden in den 27 Ländern der Europäischen Union Aussagen von Menschen, die derzeit oder früher Erfahrungen mit der Obdachlosigkeit gemacht haben, gesammelt. Dabei geht es um Personen, die aus ihrem Haus vertrieben wurden, Junge Menschen, die ihre Heimat verlassen haben, Senioren, geschiedene Leute, Menschen, die aus Einrichtungen der Jugendarbeit, dem Gefängnis oder psychiatrischen Einrichtungen entlassen wurden, diejenigen, die keine Aufenthaltserlaubnis haben, die bei der Familie oder Freunden logieren, Leute, die in Notunterkünften übernachten, Menschen, die nicht wissen, wo sie die nächste Nacht schlafen sollen, Menschen, die in einem besetzten Haus leben. Der Zweck der Untersuchung "Ohne Wohnung 11-12." ist es, die Politik mit der Realität und den bestehenden Gesetze zu konfrontieren. Den Wohnungslosen soll eine Stimme im Prozess der Politikgestaltung geben werden. Es sollen Empfehlungen für die politische Gestaltung entwickelt werden. Die Ergebnisse der Untersuchung werden den Beteiligten auf europäischer Ebene präsentiert werden (EAPN, FEANTSA). Dadurch erweitern wir die Ebene für die Empfehlungen, die wir machen, um mehr Einfluss auf die Entscheidungsfindung in der EU zu erhalten. "Ohne Wohnung 11-12" wird durch die EUH (European Union of Homeless), einem Netzwerk der europäischen Obdachlosen, in Zusammenarbeit mit der BAPN (belgisches Anti Poverty Network) organisiert. Aus unserer Sicht sind die Ursachen, die der Ausgrenzung auf dem Wohnungsmarkt zu Grunde liegen, die gleichen wie diejenigen, die zu Armut und sozialer Ausgrenzung im Allgemeinen führen. Die Lösungen liegen in der Umsetzung der sozialen Rechte, wie Zugang zu Gesundheit, Bildung, Arbeit und Wohnen. Sie haben die Möglichkeit die Fragen direkt im Internet auf der Seite >>www.eunion-of-homeless.org zu beantworten. Sie können die Fragebögen als PDF-Dokument downloaden und ausdrucken, einscannen und per mail oder handschriftlich per Post an uns abschicken."

 

Soziale Diskriminierung in der Polizeiberichterstattung
Unverhältnismäßgkeit bei der Inhaftierung eines Obdachlosen

Zuschrift einer Leserin 16.6.08 "Liebe Goest, da ihr viel ueber Sozialabbau berichtet, moechte ich Euch auf folgende Mitteilung der Polizei hinweisen, die mich sehr wuetend macht. Da wird ein Mensch wegen 130 Euro "Diebstahl" in Haft genommen und behalten. Wer zu hause pruegelt, kommt ganz ohne Knastbesuch aus oder ist am naechsten Morgen draussen. Der Vergleich hinkt natuerlich, aber das Beispiel zeigt, dass der Schutz von privatem Eigentum das vorrangige Ziel von Polizei ist und dass die Klassenherkunft entscheidet, oder glaubt jemand ein Student aus gutem Hause waere deswegen auch gleich drinne geblieben? Die mitklingende Haeme finde ich unertraeglich - was fuer ein Fahndungserfolg:"

Der Festgenommene sitzt mittlerweile in der JVA Rosdorf. >> Polizeibericht
16.06.2008 "Auf lau" gefuttert und frisch frisiert - Mehrfacher Betrüger von der Polizei festgenommen Unmittelbar nach seinem -vermutlich vorerst letzten- Friseurbesuch haben Beamte der Polizei Göttingen am Samstagmorgen (14.06.08) gegen 09.40 Uhr in der Johannisstraße einen mutmaßlichen mehrfachen Betrüger festgenommen. Frisch frisiert wanderte der 59 Jahre alte und bereits einschlägig bekannte Mann ohne festen Wohnsitz zunächst in das Polizeigewahrsam in der Groner Landstrße. Er wurde am Sonntagvormittag (15.06.08) dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht Göttingen vorgeführt, der einen U-Haftbefehl wegen "Fluchtgefahr" erließ. Der Festgenommene sitzt mittlerweile in der JVA Rosdorf. Nach derzeitigen Erkenntnissen legte der 59-Jährige aber anscheinend nicht nur Wert auf eine gepflegte Haar- und Barttracht: bevor die Polizei seinem regen Treiben am Samstag ein Ende setzte, hatte sich der Mann im Laufe des Freitags (13.06.08) ebenfalls "auf lau" in einem Cafe und zwei Restaurants in der Göttinger Innenstadt "durchgefuttert". Damit ist nun wohl erst einmal Schluss. Der entstandene Gesamtschaden beträgt rund 130 Euro."

Anmerkung der Redaktion (18.6.08): Ein Haftplatz in einer niedersächsischen JVA kostet durchschnittlich 86 Euro (Niedersachsens Justizministerin Elisabeth Heister-Neumann im Nov. 2007) . Sämtliche Kosten werden nicht von den Inhaftierten getragen sondern aus dem Haushalt des Landes Niedersachsen. Der Polizeibericht hätte fortgesetzt werden können mit dem Hinweis, dass der Inhaftierte nun auch noch in der JVA "Unterkunft und Verpflegung für lau" erhält. Schon nach zwei Tagen übersteigen die JVA-Kosten die Schadenssumme, wäre es da nicht logisch, das Geld dem Obdachlosen direkt zu geben, dann könnte er ohne eine Straftat zu begehen, Essen und Friseur bezahlen, niemand würde geschädigt und es würden keine Straftaten begangen.

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Öffentliche Reaktionen auf den Tod einer Obdachlosen
"Die Frau von der Theaterstrasse"

28.12.07 / Jahrelang war die Frau an dem Ort anzutreffen an dem sie praktisch wohnte , das Gelände um die Theaterstraße 14. Wer die Theaterstraße passierte sah sie dort stehen mit ihren Sachen auf der Mauer abgelegt. Die Nacht verbrachte sie wohl auf dem Gelände um das Haus dort und dem Vernehmen nach hatte sie eine dauerhafte Erlaubnis bekommen, sich dort aufzuhalten, man munkelt sogar von der notariellen Niederlegung im Testament einer Hausbesitzerin. Die Ermordung dieser Frau, deren Namen Petra Maring erst jetzt nach ihrem Tod einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde, hat ein Vielzahl von Trauerbezeugungen an ihrem Aufenthaltsplatz hervorgerufen.

Trauerandacht für Petra Maring Jacobikirche 11.45-12.15 Uhr

Passanten am Aufenthaltsort
Trauerbezeugungen: Kerzen, Blumen, Trauer-Briefe

Pressemitteilung Polizei 26.12.07
Obdachlose Frau in der Theaterstraße erstickt aufgefunden - Tatverdächtiger festgenommen

"Auf dem Hinterhof eines Wohnhauses in der Göttinger Innenstadt ist am Heiligabend (24.12.07) gegen 15.30 Uhr eine 49 Jahre alte Frau aus der Obdachlosenszene vermutlich von einem 52-jährigen Göttinger erstickt worden. Nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen hatte der bereits einschlägig vorbestrafte Mann versucht, an dem Opfer sexuellle Handlungen vorzunehmen. Passanten wurden durch Geräusche auf das Geschehen aufmerksam. Da sie zunächst von einem Krankheitsfall ausgingen, alarmierten sie einen Rettungswagen. Die wenige Minuten später eintreffenden Santitäter fanden den 52-Jährigen und die bereits leblose Frau in einer engen Nische auf dem Hinterhof vor. Sofort eingeleitete Reanimationsmaßnahmen verliefen erfolglos. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod der 49-Jährigen feststellen. Der unter Alkoholeinfluss stehende, arbeitslose Göttinger wurde noch vor Ort von der Polizei festgenommen. In seiner Kleidung fanden die Beamten u. a. mehrere Messer und eine Schreckschusswaffe. Nach Entnahme von Blutproben wurde er in das Polizeigewahrsam eingeliefert. Das 1. Fachkommissariat des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Göttingen hat die weiteren Ermittlungen aufgenommen. In seiner ersten Vernehmung bestritt der Festgenommene die Tat. Eine am Dienstagvormittag (25.12.07) durchgeführte Obduktion des Opfers ergab, dass der Tod durch Ersticken eingetreten ist. Der Tatverdächtige wurde daraufhin am Dienstagnachmittag auf Antrag der Göttinger Staatsanwaltschaft dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt, der einen vorläufigen Unterbringungsbeschluss (gem. § 126 a StPO) wegen Mordes in Tateinheit mit versuchter sexueller Nötigung erließ. Der 52-Jährige wurde in ein Landeskrankenhaus eingeliefert. Die Ermittlungen dauern an."

Der Tatort: der Hof Theaterstraße 14 - dem Aufenthaltsort der Obdachlosen, das Gebäude in dem das Finnisch-ugrisches Seminar, Institut für Ethnologie der Uni untergebracht ist.

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Aktionstag "Die Stadt gehört allen" (1998)

In Göttingen wurde der Aktionstag von den Mitarbeiterinnen der "Ambulante Hilfe für Wohnungslose", koordiniert und vom vom Mittagstisch St. Michael,  von der "Göttinger Tafel", der Zeitschrift "Tagessatz", dem Partitätischen, der Bahnhofsmission, der Straßensozialarbeit und vom "Montags-Demo-Team" unterstützt.

Nach den bundesweiten Aktionstagen für Wohnungslose 1993, 1994 und 1996 war auch dieser Aktionstag von der Bundesarbeitsgemeinschaft BAG Wohnungshilfe e.V. in Bielefeld initiiert worden. Themen des Aktionstages waren u.a.

  • Rechtssprechung bei "Bettlerprozessen"
  • Gegen Ausgrenzung der Armen in der Stadt
  • Gegen Sozialabbau
  • Soziale Segregation in der Stadt
  • Null-Toleranz-Strategie wie in USA?

Ralf-P. Reinke, der (ehemalige) Leiter des Mittagstisches St. Michael war 1998 mit einer Stellungnahme an die Öffentlichkeit gegangen,  in der er "Non-Profit-Angebote" in der Innenstadt fordert. Die Stellungnahme ist unten im Wortlaut dokumentiert.

 

"Die Stadt gehört allen ihren Bewohnern,
auch den Gästen des Mittagstisches St. Michael!
Mehr als die Hälfte aller Gäste nutzen die Turmstraße ausschließlich als sozialen Treffpunkt und auch für die meisten der Essensgaeste ist die Möglichkeit beim Mittagstisch andere Menschen zu treffen, mindestens ebenso wichtig wie die tägliche warme Mahlzeit!
Als Einrichtung mit nur einem hauptamtlichen Leiter und vielen freiwilligen Mitarbeitern sind wir nicht in der Lage, mehr als 105 Minuten täglich das Bedürfnis nach einem Treffpunkt zu befriedigen.
Leute mit Geld für Konsum finden bei Handel und Gastronomie ihr Angebot; Leute ohne Geld erscheinen hin und wieder als Störfaktoren, weil auch sie Raum in der Öffentlichkeit beanspruchen.
Um mit Konflikten umzugehen, die entstehen, wenn die Lebenswirklichkeit von Armen oder anders auffälligen mit der Konsumwelt zusammentreffen, muß es andere Alternativen geben, als Polizei oder private Sicherheitsdienste. Wenn Behörden, Geschäftsleute und Initiativen und Bürger zusammenwirken, müßte es gelingen, sie zu finden und zu entwickeln.
Die Stadt gehört allen!

Deshalb wünschen wir uns von den Stadtplanern und Lokalpolitikern, besondere Anstrengungen zu unternehmen, Non-Profit-Angebote in der Stadt zu initiieren und zu fördern!

  • Seit langem setzen wir uns für einen Treffpunkt für Drogenabhängige ein.
  • Genauso fehlt eine Wärmestube für Obdachlose
  • Gäste mit wenig Geld, die keiner "Problemgruppe" angehören, würden sich über ein Café freuen, dessen Preise ihrem geringen Einkommen angepaßt sind.

Um auf unsere Perspektive der sogenannten "Innenstadtproblematik" aufmerksam zu machen, beteiligten wir uns am bundesweiten Aktionstag "Die Stadt gehört allen!", Freitag, den 11. September 1998 ab 12 Uhr mit einem öffentlichen Mittagstisch auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus."