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Nano-Technologie

"Nano-Truck" Werbefeldzug für eine Risikotechnik ohne Verantwortung
Erforschung der Chemie von Nanoteilchen in Göttingen
> FDP-Lobbyist im Bundestag zur Beschwichtigung bei allen Risikotechnologien


"Nano-Truck" Werbefeldzug für eine Risikotechnik ohne Verantwortung

17.8.12 / Man hat bei der Durchsetzung von Risikotechnologie wie der Atomenergie gelernt, dass der "Akzeptanzbeschaffung" viel mehr Beachtung geschenkt werden muß. Durch die einseitige Verbreitung von Werbebotschaften zu den angeblichen Vorteilen und Chancen der Nanotechnolgie soll die Durchsetzung einer neuen Risikotechnologie mit der Immunisierung der Bevölkerung gegen Kritik abgesichert werden.

Mit penetrant wiederholten Werbekampagnen wird versucht, in der Bevölkerung eine Akzeptanz für die Nano-Technologie zu schaffen. Zuerst stand der Werbe-Lastwagen auf dem Marktplatz, dann vor dem Cinemaxx mit Veranstaltung im Kino und jetzt ist das Überredungs-Team am Kaufpark im Einsatz. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert die Akzeptanz-Veranstaltungen die über die Risiken schweigt.
Die Risiken der Atomtechnik sind inzwischen selbst den verbohrtesten AKW-BefürworterInnen bewußt geworden. Kritische BürgerInnen-Initiativen hatten schon sehr früh vor dieser Technologie gewarnt. Die Energie-Unternehmen ignorierten die Risiken, verdienten viel Geld, Schäden und Folgekosten wie z.B. die ungeklärte Endlagerung und Gefahrbeseitigung der ASSE - ganz zu schweigen von den gesundheitlichen Schäden - werden der Allgemeinheit aufgebürdet . Weil die Risikoabschätzung falsch war und die KritikerInnen stattdessen mit teuren Werbekampagnen und mit Polizeigewalt in Schach gehalten wurden. Die Erforschung der Risiken VOR Einführung neuer Technologien ist ein unbedingtes MUSS. Im Fall der Nano-Technik wird dieses Prinzip wieder einmal verletzt.

"Untersuchungen zur Umwelt- und Gesundheitsrelevanz sind zurzeit im Verhältnis zu anderen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in der Nanotechnik außerordentlich wenig entwickelt. Als wesentliche Elemente der Umwelt- und Gesundheitsrisiken stellen sich bislang besonders Nanopartikel dar. Während sich die Toxizität von Nanopartikeln in Laborexperimenten analysieren lässt, gibt es derzeit noch keine anerkannten und standardisierten Methoden, mit denen Nanoteilchen in der Umwelt detektiert und analysiert werden können und mit denen die Gefahr geschätzt werden kann, die sich aus einer Freisetzung von Nanoteilchen in die Umwelt ergeben können. Für eine umfassende Risikoanalyse müssen noch geeignete Instrumente entwickelt werden." (>>Bundesgesundheitsamt)


Bei der Schautafel im Truck waren 2011 die Textpassagen Risikoerkennung und Risikovermeidung durch Werbebroschüren verdeckt. Bild rechts: goest schaute dahinter.

Risiken für Umwelt und Gesundheit

-- "Eine zentrale Frage der Nanotechnologie-Diskussion sind Risiken für Gesundheit und Umwelt durch ultrafeine Teilchen" soweit ein allgemeiner Hinweis.

Sobald Nanopartikel in den Körper gelangen können sie durch alle Zellschranken hindurch nahezu jede Stelle des Körpers beeinflussen
-- Atemwegserkrankungen und Krebs durch Einatmen von Nanopartikeln
-- Nanopartikel in Kosmetika über die Haut
-- Nanomedikamente äußerlich über die Haut / Schleimhaut oder Verdauungstrakt
-- Nanopartikel in Lebensmitteln
-- Nanopartikel in Verpackungen, die in die Lebensmittel übergehen

-- Ein Problem ist die Entweichung von Nanopartikeln aus Produktionsanlagen und unkontrollierte Verbreitung in der Umwelt
-- Die Erfassung möglicher Quellen der Freisetzung von Nanopartikeln im Produktionsprozess, bei der Abfallbeseitigung, durch Abnutzung von Endprodukten
-- Entwicklung von Messverfahren zum Nachweis von Nanopartikeln
-- Erforschung, wie eine Gefährdung am Arbeitsplatz bei der Verwendung von Nanopartikeln in der Produktion durch Inhalation oder Hautkontakt zu vermeiden ist
-- Schutzkleidung, Abzugshauben, Produktion im geschlossenen, automatisierten System
-- Wissenschaftliche Untersuchung der Aufnahme, Verteilung und Schadwirkungen von Nanoteilchen in biologischen Systemen
-- Verhalten von Nanopartikeln in der der Umwelt
-- Entwicklung neuer Sicherheitsstandards, Anpassung der Gesetzgebung im Chemikalienrecht, Arzneimittelrecht, Kosmetikrecht, Lebensmittelrecht

Schließlich eine zumindes gleichgewichtige Unterstützung der Erforschung negativer Aspekte der Nanotechnologie und eine gleichgewichtige Finanzierung der KritikerInnen wie der BefürworterInnen. Aber Nanotechnologie wird schneller auf Anwendungen und Geldverdienen hin entwickelt als die Erforschung der Risiken und der Risikovermeidung


Einseitige Werbeaktion Pro-Nanotechnologie auf dem Göttinger Marktplatz. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert die Fahrt eines Medien-LKWs durch Deutschland.

Von Infos über Risiken keine Spur

2011 Pressemitteilung der Flad und Flad Communication GmbH ohne Hauch eines kritischen Hinweises auf Risiken -

Schüler- und Studentenführungen - Unter dem Motto „Nanotechnologie begreifen!“ laden die projektbegleitenden Wissenschaftler Schüler und Studierende zu kommentierten Rundgängen durch die Exponatschau im nanoTruck ein. Dabei zeigen sie ihren jungen Gästen faszinierende Beispiele angewandter Nanotechnologie aus verschiedensten Bereichen des täglichen Lebens und berichten ihnen von den Karrierewegen in dieses chancenreiche Technikfeld. Fragen zu den Schwerpunkten nanotechnologischer Forschung und Anwendung in so wichtigen Bereichen wie der modernen Medizin, dem Umweltschutz und der nachhaltigen Energieerzeugung beantworten die Experten anschaulich anhand kleiner Experimente.

„Nano-Praxis pur“ für Schülerinnen und Schüler – Nano-technisch noch einen Schritt weiter geht es während der 90-minütigen Schülerworkshops „Energiesparen mit Hilfe der Pflanzen“. In deren Rahmen werden Schülergruppen selbst „Hand an die Nanotechnologie legen“. Unter Anleitung der nanoTruck-Wissenschaftler werden sie den Einsatzmöglichkeiten der Nanotechnologie in einem so wichtigen Anwendungsbereich wie der Ressourcen schonenden Energiegewinnung auf den Grund gehen. Aufgeteilt in Zweiergruppen basteln sie mit einfachsten Hilfsmitteln wie Hibiskusblütentee, Büroklammern, Bleistift-Graphit und mit nanoskaligem Titandioxid beschichteten Glasplättchen eine sogenannte „Grätzelzelle“, eine nanokristalline Farbstoffsolarzelle. In Reihe geschaltet, werden diese Mini Solarzellen dann dem Soundchip einer Grußkarte eine bekannte Melodie entlocken.

„in medias nano“: Kurzvorträge und Offene Tür für alle Interessierten – Doch nicht nur Schüler und Studenten haben in Göttingen die Gelegenheit, „Nano“ live zu erleben. Bei individuellen Ausstellungsbesuchen können sich alle Interessierten eingehend über eine DER Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts informieren und mit Wissenschaftlern persönliche Fragen diskutieren. Oder man besucht einen der Kurzvorträge am Donnerstag, den 14.04.2011, direkt im Truck. Um 15.00 Uhr zum Thema „Nanotechnologie in der Medizin“ und um 17.00 Uhr zum Thema „Nanotechnologie in Energie & Umwelt“. Die nanoTruck-Wissenschaftler berichten dabei über den Status quo nanotechnologischer Forschung und Anwendung und machen deutlich, was diese Schlüsseltechnologie heute schon zu leisten vermag, vor allem aber, was sie in Zukunft noch leisten soll.

2012 erneut bei der Ankündigung des "Nano-Drecks" mit dem Nano-Truck

Am Kauf Park zeigt der nanoTruck des Bundesministeriums für Bildung und Forschung die Technologie der Zukunft Von den Grundlagen über neuartige Verfahren bis hin zu aktuellen Produktinnovationen: Die Initiative "nanoTruck" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) präsentiert am auf dem allen Interessierten eine Menge Wissenswertes aus dem Nanokosmos. Willkommen in der Nanowelt - Wie klein ist eigentlich "nano"? Und was bringt uns die Forschung in winzigen Dimensionen? Wer sich diese oder ähnliche Fragen schon einmal gestellt hat, für den gibt es im nanoTruck eine Menge hilfreiche Antworten. Einen einfachen Einstieg in das noch junge Forschungsfeld der Nanotechnologie erhalten interessierte Besucherinnen und Besucher im Rahmen individueller Ausstellungsrundgänge durch die interaktive Exponatschau im nanoTruck. Die projektbegleitenden Wissenschaftler stellen ihren Gästen dabei an beiden Veranstaltungstagen innovative Beispiele angewandter Nanotechnologie aus verschiedensten Bereichen des täglichen Lebens vor. Mit Hilfe kleiner Experimente und selbst bedienbarer Exponate beantworten die Experten anschaulich Fragen zu den Schwerpunkten nanotechnologischer Forschung und Anwendung, beispielsweise zum Einsatz von Eisenoxid-Nanopartikeln in der Tumorbekämpfung oder zum Geheimnis hinter dem berühmten "Lotuseffekt". Wissen zum Mitnehmen - Wo kommen wir heute mit der Nanotechnologie im Alltag bereits in Berührung? Und was soll diese Technik in Zukunft noch alles leisten? Antworten auf diese und andere Fragen erhalten Besucher. Dabei erfahren sie ebenso Wissenswertes wie Spannendes über ganz unterschiedliche Anwendungsgebiete dieser Schlüsseltechnologie - etwa im Fahrzeugbau, in der modernen Medizin oder auf dem Energie- und Umweltsektor.

 

Erforschung der Chemie von Nanoteilchen in Göttingen

Richard Zsigmondy, Jahrgang 1865, war von 1908 bis zu seinem Tod 1929 als Professor für Anorganische Chemie an der Universität Göttingen tätig. Ein Schwerpunkt seiner Forschung, für die er 1925 den Nobelpreis erhielt, lag auf dem Gebiet der Chemie von Nanoteilchen. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern entwickelte er Membranfilter und Ultrafeinfilter und war maßgeblich für die Weiterentwicklung des Ultramikroskops verantwortlich, mit dem einzelne Nanoteilchen erstmals sichtbar gemacht werden konnten.