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Kunstverein
2016
Britta Thie : "dove step" |
Ausstellung *PERFECT LIVES* mit Arbeiten von
Robert Ashley, Trisha Baga, Loretta Fahrenholz, Fabian Hesse und Sasha
Litvintseva* 14.8. – 09.10.2016 Text Kunstverein / Die Gruppenausstellung /Perfect Lives/ zeigt künstlerische Überlegungen zu alternativen Wirklichkeiten. Ihren Titel bezieht sie von Robert Ashleys gleichnamiger Fernseh-Oper, in der Banküberfälle, Cocktailbars, geriatrische Liebe und adoleszente Ehe im amerikanischen Mittleren Westen inszeniert werden und der FernsehzuschauerIn in Form von Cut-ups und Samplings innerhalb einer unwirklichen Fernsehlandschaft begegnen. Ashleys Arbeit spielt mit der Wahrnehmung von Bild, Sprache und Musik und vermischt Storytelling, Meditation und visuelle Effekte zur komplexen Konstruktion einer unwirklichen Realität. Sie entwirft eine Landschaft, die sich parallel zu unserer Wirklichkeit befindet und neue Formen menschlicher Echtheit hervorbringt. Der Kunstverein Göttingen bringt für /Perfect Lives/ fünf künstlerische Positionen zusammen, deren Arbeiten identitäre Differenz, Artifizialität und Gruppenbildung umkreisen. Die präsentierten Videos und skulpturalen Werke lassen dabei die momentane Konstitution unserer Gesellschaft als komplexes Bild entstehen: Sie thematisieren Selbstvermarktung und Konsum, Neoliberalismus oder staatliche Kontrollen, nutzen Noise und testen alternative Lebensszenarien. Die Arbeiten zeigen geschichtsfressende, hyperreale Urlaubsressorts oder verwenden New York als postapokalyptisches Setting. Sie verstehen Identitäten als verquirlte 3D-Meshes und driftende Datensätze oder lassen die künstliche Normalitäts-Blase eines Kreuzfahrtschiffs zum Kulturschock werden. Identität definiert hier keine feste Entität, sondern umschreibt die liquide und wandelbare Echtheit einer Person oder Sache. Die Werke umarmen Zufall wie Improvisation und zeichnen sich durch eine großzügige Nicht-Fixiertheit aus, denn alles könnte auch ganz anders sein. Sie stellen Bilder möglicher Realitäten vor, durch die Utopien, Subkulturen und Parallelgesellschaften erprobt werden und alternative Identitätskonstruktionen entstehen könn(t)en. Die teilnehmenden Arbeiten verspinnen sich so miteinander und innerhalb ihrer eigenen erzählerischen Matrix. Sie funktionieren als Kommentare auf derzeitige Gesellschaftsphänomene und sind gleichzeitig ein Entwurf für utopische bis dystopische Zukünfte. /As composers we built the car, but we don’t tell you where to drive it. /Mit diesen Worten beschrieb der Pianist „Blue“ Gene Tyranny* die Idee der TV-Oper Perfect Lives. Die Gruppenausstellung im Kunstverein Göttingen greift diesen Gedanken auf und präsentiert den BesucherInnen eine Werkkonstellation als Werkzeug, um in die eigenen inneren Landschaften aufzubrechen. Mit künstlerischen Arbeiten von Robert Ashley, Trisha Baga, Loretta Fahrenholz, Fabian Hesse und Sasha Litvintseva. * zitiert nach „Yes, But Is It Edible?“ (Hrsg. Will Holder/Alex Waterman). Kunstverein Göttingen Gotmarstraße 1 37073 Göttingen Tel.: 0551/44899 mail: info@kunstvereingoettingen.de www.kunstvereingoettingen.de
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10.1. – 21.2.2016 Eröffnung mit Künstlergespräch: Sonntag, 10. Januar 2016, 11:30 Uhr Künstlerhaus Gotmarstraße 1 • 37073 Göttingen Öffnungszeiten: Di–Fr 14–18 Uhr, Sa/So 11–17 Uhr Mit dove step präsentiert der Kunstverein Göttingen Britta Thies erste institutionelle, physische Einzelausstellung. Und dove step ist die erste Ausstellung im Jahresprogramm von Anja Lückenkemper, die ab 2016 die künstlerische Leitung des Kunstverein Göttingen übernehmen wird.
Veranstaltungsanküdigungstext des Kunstvereins: |
Ausstellung "Ring-Pass-Not" / Lea Porsager 1.
November - 20. Dezember 2015 Die Ausstellung "Ring-Pass-Not" schlägt einen Bogen zwischen Wissenschaft, Politik, Feminismus und Esoterik. Dabei lenkt Porsager den Blick auf mystische und spiritistische Untersuchungsgegenstände 21.10.15 / Text Kunstverein /
In "Cut-Spleiß-Supercluster", schneidet Porsager im wörtlichen Sinne verschiedene Konzepte von esoterischen Doktrinen auseinander und fügt sie wieder neu zusammen. Mit der skulpturalen Installation "SPIN Φ” bezieht sich die Kόnstlerin auf die Rotation der Schleife ohne Ende. Die Konstruktion basiert auf dem magischen Symbol des "Siegels", das über Jahrtausende als Katalysator für die Manifestation von Gedanken diente. "SPIN Φ” halluziniert und spekuliert zwischen den Bereichen der Wissenschaft, Politik, Wolle, Eisen, Styropor, Esoterik und Skepsis. Lea Porsager (geb. 1981, DK) studierte Bildende Kunst an der Königlich Dänischen Kunstakademie, Kopenhagen sowie an der Städelschule, Frankfurt am Main. In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sie sich mit der Entwicklung von Denksystemen, deren Ursprung im Okkultismus und in alternativen Bewegungen liegt. Die Documenta13 Künstlerin entwickelt mit dem Erforschen von Sub-Kulturen Strategien, die zur Erweiterung des Wahrnehmungssystems, des Körpers aber auch des Bewusstseins führen. Ihre Arbeiten basieren auf Arbeiten von Rudolf Steiner, Helena Blavatsky, G. I. Gurdjieff oder Annie Besant, deren verlorene Arbeiten Porsager als Medium wieder kreierte und die derzeit bei der Istanbul Biennale 2015 zu sehen sind. Ihre Werke wurden international in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt:
Kunstvermittlungsprojekte des Kunstvereins Vom Sehen, Machen
und Zeigen Ausstellung der Kunstvermittlungsprojekte des Kunstvereins Cluster bilden, Denkmäler erkunden und sprechen lassen, Nasen abformen mit Fiete Stolte, die eigene Hand aus Draht und Gips gestalten, Ausstellungen konzipieren, den Botanischen Garten einer filmischen Inspektion unterziehen – die Ausstellungen des Kunstvereins Göttingen boten zahlreiche Gelegenheiten zur Auseinandersetzung mit den gezeigten Kunstwerken und eigener kreativer Umsetzung. Kinder, Jugendliche und Erwachsene ließen sich irritieren und inspirieren.Die Ausstellung zeigt Originale und Fotos aus den Workshops und Projekten. |
Ausstellungen Juni / Juli / August 2015 Fiete
Stolte – Hotel Absence Fiete
Stoltes Installationen, Polaroids und Videos eröffnen eine Dimension des
Imaginären, die Struktur der Zeit und die individuelle Zeitlichkeit auf den
Kopf stellt. In der Ausstellung in Göttingen steht das Thema der Zeit auch
im Mittelpunkt – als fast plastischer Gefüge in welcher die Körperlichkeit
bzw. der Körper des Künstlers sich manifestiert und verschwindet. Arbeiten
mit Materialien wie Graphit und polierten Druckplatten verwenden Spuren des Körpers,
um auf eine Art Übergang zwischen den Dimensionen von Handlung und Körper
hinzudeuten – von Zeit und Raum. Zum Beispiel Touching the Space ist ein
Abguss von der Hand des Künstlers in Graphit. Durch Berührung glatt
gerieben ist auf einer Fingerspitze eine spiegelnden Fläche entstanden. Welchen
"Raum" wird von dieser Finger getastet — eine Fläche, eine Grenze,
ein weißes Blatt Papier? Eine zentrale Arbeit, die der Ausstellung insgesamt
Dynamik und Rhythmus verleiht ist die Videoinstallation Sun Moon. Sie zeigt
zwei ca.10- minütige Aufnahmen der Sonne und des Mondes als Reflexionen auf
ein und derselben dunklen Wasseroberfläche. In den Projektionen, die über
einen Spiegel am Boden auf eine Wand reflektiert werden, bewegen sich Sonne und
Mond tänzelnd aufeinander zu, überlagern sich kurz in einer hellen "Eklipse"
und entfernen sich wieder – eine Situation, die der natürlichen Bewegungen
der Himmelskörper, die Tag und Nacht einteilen, widerspricht. Durch diese
meditative Gleichsetzung von Sonne und Mond suggeriert Stolte eine andere mögliche
Taktung und Erfahrung der Zeit. Auch zu sehen sein wird Stoltes besondere Fotokabine
Eye, die auf der abc in Berlin prämiert wurde. In der Ausstellung
werden Besucher diese Kabine benutzen können um sich ein Porträt von
sich zu machen – ein Bild von sich im eigenen Auge. Begleitend zur Ausstellung
erscheint Fiete Stoltes erster umfangreicher Katalog im Sieveking Verlag.
Julius
von Bismarck – Tiere sind dumm und Pflanzen noch dümmer Mit seinen Installationen, Videoarbeiten und Performances untersucht Julius von Bismarck den menschlichen Wahrnehmungsapparat und fordert – mit Hilfe der Gesetze der Physik – unsere perzeptiven Gewohnheiten heraus. Sein interdisziplinärer Ansatz ist eine schöpferische Befragung der Welt und der Natur, die der Mensch zunehmend verwandelt. Die Ausstellung in Göttingen präsentiert eine Auswahl von Videoarbeiten des Künstlers, die sich mit diesen beiden Themenfeldern beschäftigen. Als eigenständige Arbeiten haben die Videos des Künstlers oft einen starken dokumentarischen Charakter. Sie begleiten seine Handlungen in der Natur oder im öffentlichen Raum sowie die Vorführungen bestimmter Experimente oder Apparate: in Punishment I (2012) z.B. reist von Bismarck durch die Welt und peitscht wiederholt monumentale, romantisch anmutende Landschaften und ikonische Denkmäler aus, u.a. die Schweizer Alpen, die Wellen des Atlantik und die amerikanische Freiheitsstatue. In Landschaftsmalerei (2015), einer neuen Arbeit, die in Mexiko produziert wurde, lässt von Bismarck eine bergige Landschaft weiß streichen, um sie anschließend wieder naturgetreu zu bemalen. Im Rahmen dieser Präsentation von neuen und älteren Arbeiten erscheint zur Ausstellung der erste werkübergreifende Katalog des Künstlers.
Kuratiert von Laura Schleussner Künstlerische Leitung www.kunstvereingoettingen.de |
15. März - 03. Mai 2015 Mit: bankleer, Sarah Burger, Anetta Mona Chia & Lucia Tkáèová, Aleksandra Domanoviæ, Christian Jankowski, Mahony, Christiane Möbus, Timm Ulrichs, Carla Zaccagnini Eröffnung:
15. März 2015, 11:30 Uhr Altes Rathaus Die Ausstellung dient als Plattform für den Diskurs über Kulturen der Erinnerung und der einhergehenden Geschichtsschreibung im öffentlichen Raum. Inwieweit wird durch öffentliche Symbole und Orte des Gedenkens ein allgemein verbindliches Geschichtsbild postuliert? Die gegenübergestellten Arbeiten beleuchten ein breites Feld künstlerischer Positionen, die sich mit der Tradition von Monumenten und den daraus implizierten sozialen Dimensionen auseinandersetzen. Sie untersuchen ihre Veränderung der Rezeption im Verlauf der Geschichte und beleuchten die Auswirkungen von politischen und sozialen Umbrüchen auf Kunst im öffentlichen Raum. Woher kommt der Anspruch etwas für und in der Öffentlichkeit zu "verewigen" im Vergleich zum ephemeren Charakter einer Geste oder Intervention? 'Moment!' beschäftigt sich mit dem puren Akt und der damit einhergehenden Macht- und Erinnerungskultur. Welche Ereignisse und Personen sollen im sozialen Gedächtnis bewahrt werden - und vor allem welche nicht? Angeregt wurde die Ausstellung durch die Debatte in der regionalen Presse um ein geplantes öffentliches Monument der Niedersächsischen Künstlerin Christiane Möbus (für die “Göttinger 7” von 1837) vor dem Göttinger Hauptbahnhof und von Kordula Fritze-Srbic kuratiert.
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Artothek
(Ausleihsammlung)
des Kunstvereins Göttingen 30.5.14
/ Ausstellung 25 Jahre Artothek mit ausgewählten Werken aus der Ausleihsammlung
Seit
1988 bietet der Kunstverein Göttingen mit seiner Artothek (Bilderverleihgalerie)
die Möglichkeit, originale Kunstwerke auszuleihen. Im Nachklang zum 25jährigen
Jubiläum der Artothek in 2013 würdigt der Kunstverein die über
viele Jahre aufgebaute Sammlung mit einer öffentlichen Ausstellung. Über die Artothek Die Artothek des Kunstvereins Göttingen befindet sich im ersten Stock des Künstlerhauses, Gotmarstraße 1, 37073 Göttingen, Telefon: 0551 – 541846 artothek@kunstvereingoettingen.de Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag 15–18 Uhr www.kunstvereingoettingen.de
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Yukihiro Taguchi produziert Stop-Motion-Film in Göttingen
Ein Überblick seiner Arbeiten findet sich unter: http://yukihirotaguchi.wordpress.com/ Mit seinen Filmen, die aus einzelnen Fotografien zusammengesetzt sind und dadurch eine gewisse Daumenkino Ästhetik besitzen, erkundet der weit gereiste japanische Künstler sein Umfeld und erweckt Alltagsgegenstände zum Leben. Geprägt von Humor und Lebensfreude, bieten seine Arbeiten einen spielerischen Umgang mit Zeit und der Erkundung von Raum. In einem Film gehen die Fußbodendielen seines Ateliers durch Berlin spazieren und bilden dabei verschiedene Skulpturen und architektonische Konstellationen. In einem anderen breitet sich ein Stapel seiner eigenen Zeichnung zu einem Boden, einer Wand und schließlich einem einfachen Haus aus. Die Architektur, der Stadtraum und das unmittelbare soziale Umfeld spielen eine zentrale Rolle in den Arbeiten des Künstlers. Momentan beschäftigt er sich mit einem circa sechs Quadratmeter großen Haus „Dis-Cuvry“, das er zusammen mit der Architektin Chiara Ciccarallo (geb. 1986, Italien) auf einem Brachland in Berlin Kreuzberg gebaut hat. Der aus Fundstücken selbst errichtete Holzbau ist ein Kunstwerk, ein Sammelpunkt und sein persönlicher Wohnort zugleich – inspiriert von dem derzeitigen Mangel an günstigem Wohnraum in Berlin. (siehe http://discuvry.com/). Aber das Hauptmedium des Künstlers bleibt das Videoformat, mit dem er sehr persönlich und wunderschön verspielte Eindrücke von seinen Reisen durch sehr unterschiedliche Landschaften vermittelt, unter anderem Lissabon, den Malediven, Paris, Kenia und jetzt auch noch Göttingen. |
Ausstellung
"If Mind Were All There Was" (Recherche in der Kunst)
Altes Rathaus 27. Oktober - 22. Dezember 2013
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21.
Juni – 28. Juli 2013 In der Ausstellung werden Installationen und Collagen gezeigt, die eigens für Göttingen geschaffen wurden. Zur Ausstellung wird ein Künstlerbuch erscheinen. Nina Tobien (1978 Hanau) hat an der Städelschule Frankfurt studiert und erhielt in diesem Jahr das Istanbul Atelierstipendium der Hessischen Kulturstiftung. Sie beschäftigt sich mit Archiven und Strukturen in Wissenschaft und Kultur. Das Suchen, Sammeln und Sortieren ist eine wesentliche Arbeitsweise der Künstlerin. Nina Tobiens Arbeit ist auch vor dem Hintergrund einer Wissenschaftsgeschichte zu sehen und ist formal und inhaltlich zwischen Kunst und Wissenschaft angesiedelt. Zum konstruktivistischen Ansatz siehe >Ausstellungsbericht 8. October – 23. December 2011 WE MAKE VERSIONS Text
des Kunstvereins zur Ausstellung |
Lisa
Oppenheim : Everyone’s Camera (Pressetext ) In ihrer Soloschau im Kunstverein führt die Künstlerin ihre Erforschung des Mediums Fotografie und seiner Geschichte fort. Die gezeigten Werke besitzen eine atmosphärische Qualität, wobei Muster, Wiederholungen und die Oberfläche der Fotografien selbst eine zentrale Rolle spielen. Ihre Bilder vom Mond, von Rauchschwaden oder gemusterten Textilien werden ohne die Hilfe einer Kamera produziert. Stattdessen werden ihre Fotos mit Negativen hergestellt die aus dem Internet bzw. Flicker stammen – oder Oppenheim kreiert Fotogramme mit Stoffmustern oder im Supermarkt gekauften Blumen, die direkt auf das Papier gelegt werden. Motive, die die frühe Kunstfotografie aufgreifen, zusammen mit dem schwarz-gesättigten oder metallischen Glanz des Papiers, lassen Oppenheims Arbeiten als echte Hommage an den von Hand gemachten Abzug hervortreten. Trotz der Opulenz ihrer Bildsprache behaupten sich weder Romantik noch Nostalgie. Mittels künstlerischer Aneignung, visueller Verkürzung und serieller Anordnung verhandelt die Künstlerin subtil die Auseinandersetzungen, die bis heute die Fotografie bestimmen: die Konflikte zwischen dem Dokumentarischen und dem Symbolischen, zwischen Repräsentation und Abstraktion.Die Reihe „Smoke“ (2011/12) basiert auf Fotografien aus historischen Archiven sowie auf zeitgenössischen Internetquellen – Bildern, die von Vulkanausbrüchen über Unruhen in London bis zu einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg reichen. Oppenheim schafft mit einem brennenden Streichholz Zweitbelichtungen von Ausschnitten der Bilder. Die folgende Solarisation kehrt hell und dunkel um und lässt die Fotografien aussehen wie Abbildungen von Wolken, so dass ein direkter Bezug auf Alfred Stieglitz’ berühmte Reihe „Equivalents“ entsteht. Die Parallelen zwischen den Rauchquellen und der Entstehung des fotografischen Bildes beschwören Feuer und Zerstörung als unsichtbare Kräfte herauf (offen erkenntlich nur in den Werktiteln), was sich scheinbar gegen Stieglitz’ lyrische Versuche stellt, das Universelle und Erhabene abzubilden.Ganz ähnlich in der Machart greifen die Werke „Passage of the moon over two hours, Arcachon, France, ca. 1870s/August 11 & 17“, 2012 und „Heliograms“ ebenfalls auf das frühe Interesse zurück, Naturphänomene abzubilden, wobei jene Bilder aus dem 19. Jahrhundert tendenziell wissenschaftlich motiviert waren. Im Gegensatz zu ihnen betonen Oppenheims Reproduktionen den Prozess oder sogar performative Aspekte. Während die Belichtung des Monds auf seiner Bahn über den französischen Nachthimmel ein zweites Mal mit dem Mond der New Yorker Heimat der Künstlerin belichtet wurde, scheinen die „Heliograms“ als eine Art Chronik oder Kalender zu fungieren. Das Negativ wurde über den Tag verteilt mehrmals belichtet, angefangen mit der Morgendämmerung, wobei die Intensität des Abzugs die jeweiligen Lichtbedingungen wiedergibt. Die verschiedenen Lücken in den diversen Sequenzen stehen für ausgelassene Fotografien, also Tageszeiten, zu denen die Künstlerin keine Zeit hatte, die Negative zu belichten. So nehmen Bilder, die einst als wunderbar objektive Abbildungen von Himmelskörpern galten, einen sehr persönlichen und indirekt biografischen Charakter an.Andere Serien, wie „Leisure Work“ oder „Language of Flowers“, Fotogramme, die mit historischer Spitze oder Blumen als Symbole für diverse Empfindungen arbeiten, scheinen einen weiblichen oder häuslichen Bezugsrahmen aufzubauen. Während die eine Serie als Parallele zu Oppenheims Praxis im Atelier auf die unsichtbaren Mühen des Spitzenklöppelns anspricht – traditionell eine weibliche Tätigkeit – verwendet Oppenheim in der zweiten Serie lediglich die kopflosen Stile von Blumen – im viktorianischen Zeitalter Zeichen der Aufmerksamkeit –, um helle und aggressiv hartkantige Kompositionen entstehen zu lassen. Fish Scales, Véritable Hollandais, 2012, ist eine Reihe von Photogrammen für die industriell hergestellte Textilien aus den Niederlanden verwendet wurden. Sie imitieren handgemachte Batikstoffe aus Indonesien, werden aber als „authentisch“ afrikanische Textilien verkauft. Für jede Belichtung wurde Stoff direkt auf Fotopapier gelegt und in verschiedenen Winkeln gefaltet, so dass sich, ähnlich dem Moiré-Effekt, diverse Muster ergeben. So entstehen aus kommerziell reproduzierten Mustern Unikate, deren Ursprung den Begriff des Originals und der Kopie hinterfragen. Durch den Bezug auf zeitgenössische Herstellungs- und Vertriebsweisen von den anderen Werken abgesetzt, unterstreicht „Véritable Hollandais“ die Spannungen zwischen dem Foto als kulturellem Artefakt und der Fotografie als endlos variierende Wiedergabe der Welt in der wir leben. Zur Ausstellung erscheint ein Künstlerbuch. Biografie
Begleitprogramm Nachtcafé Gegen Über Eine thematische Führung durch die Ausstellung mit Do, 07. Feb 2013, 19:00 Uhr Mit Anja Marrack , Leiterin der Kunstvermittlung werden die Kunstwerke der Ausstellung im Rahmen einer thematischen Führung mit Klassikern der Kunst konfrontiert und mit den Teilnehmern diskutiert. Eintritt: 4€, Mitglieder 3€ Sonntagsführungen
mit Kunsthistorikerin Caren Barbara Schweder / Eintritt frei |
Vernissage
4. November 11.30 Uhr Kuratiert von Constanze von Marlin Text
Kunstverein: Begleitprogramm Samstag, 10. November 14 - 17 Uhr Ein experimenteller Workshop zum Spiel mit der Linie zwischen Ost undWest. Anleitung und Einführung in die Techniken der Tuschzeichnung und der Monotypie durch den Göttinger Künstler Georg Hoppenstedt. Für Jugendliche (ab 13 Jahren) und Erwachsene Treffpunkt: Altes Rathaus / max. 15 Teilnehmer Um verbindliche Anmeldung bis 9. November wird gebeten: KUNSTTRANSFER kunstvermittlung@kunstvereingoettingen.de Sonntag, 11. November 15 Uhr Nachtcafé am Nachmittag Führung und Diskussion mit dem Künstler Rao Fu
Donnerstag, 22.November 19 Uhr Gegen Über Eine thematische Führung durch
die Ausstellung Sonntag, 25. November, 2. Dezember und 9. Dezember jeweils um 15 Uhr Sonntagsführungen Eine kostenlose Führung durch die Ausstellung mit Kunsthistorikerin Caren Barbara Schweder |
Ausstellung
"We Notice No Disturbances" Text: Kunstverein, 20.8.12 / Song-Ming Ang (SGP) Kajsa Dahlberg (S) Jeremiah Day (USA) Julien Grossmann (F) Sven Johne (D) Sal Randolph (USA) Tomáš Werner (SK) Kuratiert von Laura Schleussner Altes Rathaus Markt 9 Öffnungszeiten Di-So 11-17.00 Uhr In Kooperation mit Fachdienst Kultur der Stadt Göttingen VERNISSAGE Sonntag, 26. August um 11.30 Uhr Begrüßung Frau Dr. Schlapeit-Beck, Kulturdezernentin der Stadt Göttingen Mozart Duette für Oboe und Violine mit Matthias Weiß und Thomas Schulz, Göttinger Symphonie Orchester Ein
antiquiertes Souvenir bildet den Ausgangspunkt für diese Ausstellung, die
der Überwindung zeitlicher und geografischer Entfernungen durch Klang
gewidmet ist. Die "Soundpostkarte" - Postkarte und 45er Schallplatte in einem
- verkörpert die Vorstellung eines akustischen Bildes, die Übertragung
einer persönlichen Nachricht mittels Wort und Ton. Bei einer Postkarte denkt
man natürlich ans Reisen. Sie verweist auf das touristische Ritual, eine
kurze Mitteilung und bunte Bilder als Zeugnis besuchter Orte zu versenden.Die
Arbeiten der Ausstellung reflektieren das Erlebnis des Reisens im Zeitalter der
Interkonnektivität, in dem die Geschichten des einen Ortes in die Geschichte
des anderen hineinfließen. Die touristische Erfahrung wird als nicht mehr
gänzlich "harmlos" oder unbelastet reflektiert. Als ein Medium, das die Gefühle
anspricht, bereichert der Klang die Erfahrung von einem Ort oder einem Ort in
der Zeit um eine emotionale Komponente. Als Musik kann er eine bezaubernd hypnotisierende
Wirkung entfalten, während er als Aufzeichnung in Echtzeit dem Eindruck von
Exotik oder Erhabenheit entgegenwirken kann oder Nostalgie hervorruft. Der Aspekt
des Klangs als Notation eines Ortes - in Form eines Textes oder einer Partitur
- liegt den Arbeiten der Ausstellung zugrunde, in denen die persönliche Mitteilung
oder individuellen Interpretationen des Klangs dazu dienen, das Erleben eines
entfernten Ortes zu einer Art Improvisation, Kritik oder mitschwingender Erinnerung
zu verdichten. In
"You and I" (2009) tritt Song-Ming Ang an Fremde mit der
Bitte heran, ihm Briefe zu schreiben, die auch persönliche Details über
sie selbst enthalten – Erinnerungen, Zwänge, Erfahrungen, Geheimnisse, Ambitionen
usw. Aus dem Inhalt der Briefe, gestaltet er ein auf die jeweilige Persönlichkeit
zugeschnittenes Mixtape (in Form einer CDR) und schickt es dem Sender als Antwort.
Die Briefe und CDs werden mit Einverständnis der Teilnehmer ausgestellt. Kajsa Dahlbergs Installation "We notice no disturbances, all are happy and friendly, (Postcards from Jerusalem 22/4 1911–24/1 1999)" besteht aus um die 600 Postkarten, die über den Verlauf von 90 Jahren aus Jerusalem nach Schweden geschickt worden sind. Die Künstlerin entdeckte diese Postkarten im Zuge ihrer Nachforschungen zu einer Gruppe schwedisch-christlicher Siedler in Palästina, die aus ökonomischen Gründen einen Postkartenverlag gegründet hatten. Trotz der recht kurzen Postkartenbotschaften wird das Postkartenarchiv zu einer Chronik sich verändernder Zeiten und historischer Konflikte, die Jerusalem über Jahrzehnte geprägt haben. Jeremiah Days Arbeit "No Words for You, Springfield" stellt eine cross-atlantische Untersuchung in Form von 16 Fotografien und einer Performance-Dokumentation dar. Auf der Suche nach nachvollziehbaren Spuren, die die massenhafte Auswanderung der Iren aus den Blasket Islands in die US-Stadt Springfield hinterlassen hat, entdeckte Day, dass sich keine wahrnehmbare irischen Kultur oder Tradition in der neuen Welt erhalten hatte. Stattdessen erlebte er den, für amerikanische post-industrielle Städte typischen, Verfall. Als Dokumentation der urbanen Ruinen von Springfield, sind Days Fotografien mit handgeschriebenem Text beschriftet; Sie finden ihre Entsprechung in den Ruinen auf den Blasket Islands, die in den 1950ern evakuiert worden sind. Durch ein als Text präsentiertes Interview des Historikers Douglas Valentine erhält die Arbeit fast eine archäologische Dimension. Lyrisch fordert sie die Tiefe der amerikanisch-politischen Psyche heraus. Julien Grossmann hat sich ausgiebig mit frühen ethnographischen Aufnahmen aus aller Welt beschäftigt. Grossmanns Kompositionen für seine Arbeit "KOKIN (...) SLENDRO" sind in Tonsystemen aus Länder geschrieben. Sie wurden auf Schallplatten gepresst, die in Miniatur weiße Inseln mit sehr unterschiedlichen Landschaftstypen zeigen. Wie von Zauberhand geben die Schallplatten, eine nach der anderen, eine sehr eigene Klanglandschaft von sich, wobei jede Insel sich um ihre eigene Achse dreht. Sven Johnes letzte Arbeit dreht sich um die Insel Lampedusa und das Paradox dieser Insel als einem Ort, der zugleich Tourismusziel ist und der Ort, an dem unzählige Flüchtlinge aus Afrika angekommen sind oder aber gestorben sind, kurz bevor sie das Ufer erreichen. Die Foto-Serie "Traumhotels", die er aus dem Fenster eines bescheidenen Hotels aufgenommen hat, widerspricht der Idealvorstellung eines mediterranen Paradieses und schlägt stattdessen andere, bedrohlichere Realitäten vor. Sal Randolphs "Ambience Scores" sind Übertragungen der üblicherweise überhörten Raumklänge. Es sind alphabetisch wiedergegebene Klangkompositionen, die als Möglichkeit den Raum als Stimme aufzuführen "gelesen" werden können. An ausgesuchten öffentlichen Plätzen in New York, die auf irgendeine Weise politisch aufgeladen sind, entstanden Ambietsounds, die für diese Ausstellung auf einer tragbaren manuellen Schreibmaschine, sichtbar gemacht wurden. Die Serie als Ganzes folgt Randolphs langjähriger Praxis der Sprachzeichnungen und bildet eine Weiterentwicklung ihres Interesses an Instructional Art. Als ausgesprochen zeitgemäße Auffassung von Soundpostkarten ist Tomas Werners Videoarbeit "Landscape Spectacle" bei einem Besuch des Künstlers im Grand Canyon entstanden. Eine statische Aufnahme der majestätischen Landschaft wird gezeigt, während man im Hintergrund die Vielzahl der Stimmen der Touristenmassen hört, die diesen klassischen Aussichtspunkt besuchen und verlassen - ein Konzert der Sprachen und Ausrufe von einer halben Stunde Dauer. Begleitprogramm Sonntagsführungen
Kostenlose Führungen durch die Ausstellung an die folgenden Sonntagen jeweils
um 15.00 Uhr Mit der Kunsthistorikerin Stephanie Fiedel 30. September 7. Oktober
14. Oktober
Parallel-Ausstellung:
Ansichtssache(N)
- mit Werken seiner institutionellen (schulischen) Projektpartner und den Dokumentationen
seiner Kunstvermittlung aus den Ausstellungen des Kunstvereins Bis 9. September
Künstlerhaus/Weißer Saal und Gewölbekeller Gotmarstraße
1, Di-Fr 16-18 Uhr / Sa & So 11-13 Uhr |
Cube Cell Stage / Mariechen Danz Künstlerhaus Gotmarstrasse 1 Öffnungszeiten Di – Fri 14.00–18.00 Uhr Sa/So 11.00–17.00 Uhr CUBE CELL STAGE In Kooperation mit der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen Sprache und Lernprozesse bilden den Kern der umfassenden Praxis der irisch-deutschen Künstlerin Mariechen Danz (geboren 1980 in Dublin), die von Installation über Zeichnung, Musik, Performance bis hin zu Video reicht. Danz greift dabei auf so unterschiedliche Inspirationsquellen wie wissenschaftliche Illustration und Mythen zurück und nutzt Elemente wie Piktogramme, Landkarten und Wortspiele, um Wege der Wissenstradition zu hinterfragen – einschließlich der Logik des geschriebenen Wortes. "Language is a map – not a tracing", sagt Danz in einer Performance und spricht damit vom Aufzwingen von Informationsstrukturen und Sprache als kolonialen Praktiken, die das Bezeichnen und Definieren zum Geltendmachen autoritärer Ansprüche nutzen, im Unterschied zu der Möglichkeit, sie für gegenseitige Verstehensprozesse zu nutzen. In Kooperation mit der Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Bremen, zeigt der Kunstverein Göttingen die erste institutionelle Einzelausstellung von Mariechen Danz in Deutschland. Das Ausstellungskonzept von CUBE CELL STAGE ist prozessorientiert: Die in Bremen erarbeitete Installation und Performance werden in Göttingen mit anderen Schwerpunkten weiterentwickelt. Als Herzstück beider Ausstellungen fungiert der riesige Würfel "Learning Cube", dessen Außenfläche mit ihren Abbildungen von Organen, gestikulierenden Händen, Pyramiden, Diagrammen, Alphabeten und grafischen Symbolen als didaktisches Hilfsmittel fungiert. Der Würfel erinnert an frühe Lehrmittel und Lernspielzeuge. Er ist ein Element und eine Struktur, die als eine Art Schlüssel oder Landkarte für den Körper dient, auf der die Organe sichtbar mit unterschiedlichem sozialen und kulturellem Verhalten und Geschichten verbunden sind. Es ist entscheidend für die Ausstellung und für Danz' Werk, dass der menschliche Körper nicht nur als ein Medium porträtiert wird, das Lernen ermöglicht, sondern auch als Element, dem Strukturen und Systeme aufgezwungen werden—und das diese wiederum auch weitergibt. Danz präsentiert großformatige anatomische Zeichnungen auf Papierrollen, die an Lehrdiagramme erinnern. Wissenschaftlich anmutende Darstellungen des Körpers werden vergrößert gezeigt und nehmen dadurch die Erscheinung einer Rüstung oder eines Schildes an. In plastischen Arbeiten wird der Körper oft auseinandergenommen – im wahrsten Sinne des Wortes zerteilt in Form von Abgüssen durchsichtiger Körperteile – als Anspielung auf wissenschaftliche Klassifikationssysteme. In ihren "Common Carrier Case"-Skulpturen werden Danz' Zeichnungen plastisch. Das Abbild wird zu einem Avatar-artigen Kostüm oder einer Körperhülle und einem anthropologischen Gegenstand – gerahmt hinter Glas. Eine intimere Skulptur, der durchsichtige Abguss eines offenen Buches, legt eine Aktion und Haltung nahe: Eine Handvoll Buchstaben scheint willkürlich über die Seiten verteilt zu sein, womit sie die Ordnung und die Hierarchie des Textes korrumpiert. Neu ist in Göttingen eine Installation mit von Danz' angefertigten Kostümen. Im Ausstellungsraum hängend, legt die Präsenz dieser symbolüberlagerten Kleidungsstücke dem Zuschauer nahe, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und Danz' kritische Haltung gegenüber tradiertem Wissen zu übernehmen. Die Performance "Rhyme and Reason", die rund um den Würfel inszeniert ist, greift die Themen und Bilder, die in den Werken präsent sindm auf. Sie wird zum ersten Mal als Video gezeigt. Ihre einzelnen Schauspieler und Sänger spüren den persönlichen Vorgängen nach, sie zeigen wie man Informationen gewinnt und speichert, während sie auf die vier Seiten des Würfels reagieren. Wie viele der neueren Performances von Danz nimmt diese Arbeit Anleihen bei Musikvideos. Danz hat eine eigene Band, UNMAP. Indem sie mündliche Überlieferungstraditionen mit zeitgenössischem Vortragsformat verbindet, stellen ihre Choreografien ein einzigartiges Theater des Absurden dar, kanalisiert durch das Medium des Pop. Kreide und Zeigestab verweisen auf typische didaktische Hilfsmittel, während Danz selbstbewusst die Rolle der Professorin oder Mediatorin einnimmt – oder manchmal auch die der erstaunten Studentin. Als Raum für das Vermischen kultureller Codes hat die Popkultur ihre ritualisierte Funktion, als kollektive kulturelle Erfahrung und Sphäre, als Bühne für die anhaltenden Veränderungen des Anderen. Danz bedient sich beider Aspekte in ihrem veritablen "Gesamtkunstwerk": sie betont den Wert des Bildes und die unlogisch und irrationale Vermittlung des Wissens. Begleitprogramm Sonntagsführungen durch die Ausstellung, jeweils um 15.00 Uhr. Mit der Kunsthistorikerin Caren Barbara Schweder am 1. Juli, 8. Juli und 15. Juli 15.00 Uhr Donnerstag 28. Juni 2012 19.00 Uhr Von der kunst zur kultur ausstellung? Blick auf die documenta und ihre vorgeschichte Ein Vortrag von Dirk Schwarze In Kooperation mit d em Kunsthistorischen Seminar der Georg-August-Universität Göttingen Im Vorfeld seiner Tagesfahrt zur dOCUMENTA (13) nach Kassel lädt der Kunstverein Göttingen alle Interessierten zu einem Vortrag des Publizisten und ehemaligen HNA Kulturredakteurs Dirk Schwarze ein. Dirk Schwarze begleitete die documenta als Berichterstatter und Kritiker seit 1972 und ist Herausgeber der Publikation "Meilensteine - documenta 1-12 (2007)". In seinem Vortrag wird er kurz in die Geschichte der documenta einführen und anschließend einen Überblick über die thematischen und künstlerischen Schwerpunkte der dOCUMENTA (13) geben. Eine empfohlene Veranstaltung für alle die einen Besuch des "Museums für 100 Tage" planen. Veranstaltungsort: Hörsaal im Auditorium (Audi 11) Weender Landstr. 2 Donnerstag 19. Juli 2012 19.00 Uhr Gegenüber mit Anja Marrack In dieser Abendveranstaltung werden die Kunstwerke der Ausstellung von Mariechen Danz im Rahmen einer thematischen Führung mit Klassikern der Kunst konfrontiert und bei einem guten Glas Sekt oder Wein mit den Teilnehmern diskutiert. Eintritt 5 euro / 3 euro (Mitglieder) Sonntag 8. Juli 2012 Mitgliederreise - dOCUMENTA (13) Alle fünf Jahre wird Kassel für 100 Tage zum Mittelpunkt der internationalen Kunstszene. Am Sonntag, dem 8. Juli 2012, veranstaltet der Kunstverein eine Tagesfahrt zum Kunstereignis der dOCUMENTA (13). Über 150 Künstler aus 55 Ländern sind mit vielfältigen Arbeiten in der groß angelegten Ausstellung vertreten. Unsere Reise beinhaltet eine Führung durch einen wissenschaftlichen Mitarbeiter der dOCUMENTA (13) und Zeit für die individuelle Besichtigung der verschiedenen Ausstellungsorte der dOCUMENTA (13). Die Anmeldung ist bis zum 20.06.2012 den Mitgliedern des Kunstvereins vorbehalten. Um Anmeldung per Email wird gebeten unter info@kunstvereingoettingen.de.Kunstvermittlung
Schulklassen aller Alterstufen, aber auch schon KiTas und Krippen bietet das
Projekt KUNSTTRANSFER ein vielfältiges Kunstvermittlungsprogramm – von Ausstellungsbesuchen,
thematischen Aktionstagen, Medienworkshops bis hin zu Ateliereinheiten. Besuchen
Sie uns in unserem Medienraum im Künstlerhaus, Gotmarstrasse 1 (1.OG). Für
Informationen/Anmeldung wenden Sie sich bitte an Anja Marrack, Leitung Kunstvermittlung
kunstvermittlung@kunstvereingoettingen.de
Tel: 0551 / 54 18 46 (Di-Fr 10-15 Uhr) Tel: 0551 / 44 5 73 |
Ausstellung
Philipp Messner "Unknown Again"
Ausstellungseröffnung 21 April 2012 17.00 Uhr Altes Rathaus Markt 9 ,Öffnungszeiten Di – So 11.00 bis 17.00 Uhr Kuratiert von Laura Schleussner VeranstalterInnentext: Begleitprogramm 29. April, 6. Mai und 13. Mai 2012 Kostenlose Führungen durch die Ausstellung an diesen Sonntage jeweils um 15.00 Uhr. Mit der Kunsthistorikerin Stephanie Fiedel Dienstag, 22. Mai 2012 NACHTCAFÉ 19.00 Uhr mit Philipp Messner und Dr. Sabine Hess Zum abendlichen Nachtcafé in der Ausstellung von Philipp Messner stellt sich der Künstler den Fragen der anwesenden Teilnehmer/innen. In einer Gesprächsrunde – in entspannter Atmosphäre und bei einem guten Trofpen Wein – bietet sich Ihnen unter der Moderation von Frau Dr. Sabine Hess (Professorin für Kulturantropologie Universität Göttingen) die Gelegenheit, Philipp Messner zu seinem künstlerischen Werdegang und zu den Inhalten seiner Kunst zu befragen. Eintritt 5 euro / 3 euro (Mitglieder) Freitag 01. Juni 2012 19.00 Uhr GEGENÜBER mit Anja Marrack In dieser Abendveranstaltung werden die Kunstwerke der Ausstellung von Philipp Messner im Rahmen einer thematischen Führung mit Klassikern der Kunst konfrontiert und bei einem guten Glas Sekt oder Wein mit den Teilnehmern diskutiert. Eintritt 5 euro / 3 euro (Mitglieder) KUNSTVERMITTLUNG Schulklassen aller Alterstufen, aber auch schon KiTas und Krippen bietet das Projekt KUNSTTRANSFER ein vielfältiges Kunstvermittlungsprogramm – von Ausstellungsbesuchen, thematischen Aktionstagen, Medienworkshops bis hin zu Ateliereinheiten. Zu jeder Ausstellung finden auch Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte und Studierende statt. . Für Informationen/Anmeldung wenden Sie sich bitte an Anja Marrack, Leitung Kunstvermittlung kunstvermittlung@kunstvereingoettingen.de Tel: 0551 / 54 18 46 (Di-Fr 10-15 Uhr) Tel: 0551 / 44 5 73 (Anrufbeantworter) |
Adventure,
Courage, Love and Friendship" Solo show Video/Installationen des japanischen Künstlerduos Mai Yamashita und Naoto Kobayashi. Ausstellung des Kunstvereins im Saal des Alten Rathauses. Die Videoprojekte der beiden Künstler entspringen "der selbst gestellten und bis ins letzte konsequent durchgeführten Aufgabe, das Leben nach eigenen Spielregeln angenehmer, aufregender und bedeutungsvoller zu gestalten." Wie ist ein Kunstwerk zu bewerten, bei dessen Anblick man kurz erstaunt stockt und dann herzhaft lacht oder zumindes vergnüglich kichert? Und wie ist eine Ausstellung zu bewerten bei der einem das gleich mehrfach passiert und die man Ende ein klein wenig leichter verlässt als man gekommen war? Überraschung
1: Das Künstlerduo hat in Japan mehrere Flaschen Minerawasser aus Deutschland
gekauft, ist mit diesen Flaschen nach Deutschland geflogen, zu der Mineralwasserfirma
in der Nähe von Fuldass, ist an einem gottverlassenen Bahnhof ausgestiegen,
hat sich durch den Wald gequält um die Quelle zu finden, aus der das Mineralwasser
stammt und: ...... hat dort der Quelle das Mineralwasser das sich in den Flaschen
befand zurückgegeben ! Die Geschichte ist auf Video festgehalten worden. Überraschung 2: große Leinwand , kleine Ostseewellen spülen an Strand. Und dasseine Nummer! Die Nummer reitet auf der Welle, 521. Was bedeutet das? Ah dasskommt noch eine Welle, die hat auch eine Nummer die auf ihr reitet ... Aha 522 ... und dann 523 und 524 .
Und noch einmal eines ihrer Videos auf youtube : Das Zeichen für Unendlichkeit durch ein sehr lang andauerndes Laufen auf den Linien einer liegenden Acht im Gras eingraben. Weiteres auf der >>Homepage der beiden Ausstellungstext
des Kunstvereins |
Ausstellung
des Künstlerduos Lotte Lindner & Till Steinbrenner 15. August-10.Oktober 2010
Eröffnung 15. August um 11:30 Uhr. "Lotte Lindner und Till Steinbrenner sind die Preisträger des New-York-Stipendiums für herausragende künstlerische Positionen 2009, das seit 2006 gemeinsam vom Land Niedersachsen und der Niedersächsischen Sparkassenstifung vergeben wird. www.lindner-steinbrenner.com "Lotte Lindner, geboren 1971 und Till Steinbrenner, geboren 1967, leben und arbeiten in Hannover. Lotte Lindner und Till Steinbrenner arbeiten seit 2002 als Team zusammen. Ihre Arbeit hat sich von einem traditionellen Skulpturbegriff ausgehend über intensive performative Studien zu einer umfassend raum- und zeitbasierten Praxis entwickelt. Sie arbeiten heute crossover-medial mit Installationen, Video, Fotografie und Performance. Die Arbeiten von Lindner und Steinbrenner sind zudem stark ortsbezogen. Das umfasst nicht nur die architektonisch-räumliche sondern auch die inhaltliche Verortung und Vernetzung mit der Umgebung der Ausstellungsorte. Für den Kunstverein Göttingen und seine Räume im Alten Rathaus haben Lotte Lindner und Till Steinbrenner eine Ausstellung erarbeitet, die sich thematisch mit den Wechselwirkungen zwischen Macht, Angst und Freiheit auseinandersetzt und die der Beschreibung von Zuständen eine utopische Perspektive zugesellt. Hierbei werden mit architektonischen Körpern verschiedene Medien, unter anderem Videos und Fotografie und zu einer raumfüllenden und raumübergreifenden Installation vereinigt. Diese utopisch anmutende Istallation ist in Teilen auch eine kritische Bestandsaufnahme ihres Aufenthaltes in New York, einer Kapitale des Wohlstandes und der kommerziellen Macht, aber auch einer von Konkurrenz, Misstrauens und Angst geprägten Stadt. Lotte Lindner und Till Steinbrenner sind die Preisträger des New York-Stipendiums 2009, das seit 2006 gemeinsam vom Land Niedersachsen (MWK) und der Niedersächsischen Sparkassenstiftung vergeben wird. Das Stipendium beinhaltet einen einjährigen Aufenthalt in New York, sowie zwei daran anschließende Ausstellungsprojekte in ausgewählten niedersächsischen Kulturinstitutionen, die von einem Katalog begleitet werden, der vom Land Niedersachsen und der Niedersächsischen Sparkassenstiftung in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Göttingen und dem Oldenburger Kunstverein herausgegeben wird. Ebenso wie im Oldenburger Kunstverein, in dem Lotte Lindner und Till Steinbrenner vom 19. Juni bis zum 1. August 2010 unter dem Titel "We don´t trust you" ein völlig eigenständig konzipiertes Ausstellungsprojekt präsentierten, das auf die dort vorgefundene spezifische Raumsituation einging, reagieren sie mit ihrer Ausstellung in Göttingen auf die Herausforderung, die die Vielzahl und die Unterschiedlichkeit der Ausstellungsräume des Göttinger Rathauses ihnen bietet. " |
Sonntag, dem 20. Juni, Kunstverein Göttingen e.V. 11:30 Uhr Einzelausstellung des isländischen Künstlers Egil Saebjörnsson (Text: Kunstverein) "Der in Berlin lebende isländische Künstler Egill Sæbjörnsson kombiniert Foto und Performance, Kurzfilm, Videoinstallation und live eingespielte Musik zu komplexen poetisch-narrativen Rauminstallationen, in denen er selbst Teil der Situation wird. Sæbjörnsson experimentiert, er probiert neue Formate aus und arbeitet dazu auch mit anderen Künstlern aus den Bereichen Theater und Musik zusammen. Im Werk Egill Sæbjörnssons ist Intermedia Programm, ein Experimentierfeld und Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in dem er sich leichtfüßig bewegt. Animation, Video-Projektion, Live-Musik, Sound, Zeichnungen und die Verwendung alltäglicher Gegenstände verbinden sich zu einer Darstellung im Raum, durch die Sæbjörnsson die Betrachtungsweise der Umgebung erforscht. Indem er verschiedene Realitätsebenen miteinander verschränkt, eröffnet der Künstler neue Blickwinkel auf scheinbar Vertrautes und zeigt - immer mit einem augenzwinkernden Blick -, dass unsere Weltsicht letztlich stets in der Projektion eigener Ideen besteht und vom jeweiligen Standpunkt abhängt. Als roter Faden im Schaffen Sæbjörnssons erscheint dabei neben der Musik, die fast immer integraler Bestandteil seiner Arbeiten ist, vor allem das Thema der Animation. Die Idee einer Belebung unbelebter Objekte verfolgt der Isländer dabei nicht nur in seinen filmischen Arbeiten, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes, wenn er durch Videoprojektionen banale Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs oder aus Pappe ausgeschnittene Formen manipuliert und zum Leben erweckt. Videoclip zweier belebter Pingpongbälle - einer Kombination von Videoprojektion und realen Eimern. Quietschende Pingpong-Bälle springen aus zwei Eimern. In den letzten Jahren wurde Egill Sæbjörnsson zu vielen Einzel- und Gruppenausstellungen in Institutionen und Galerien eingeladen, unter anderem in Deutschland, den USA, Norwegen und Island. Die Ausstellung im Kunstverein Göttingen wird dabei Werke der letzten zwei Jahre umfassen, und speziell für die Ausstellung im Kunstverein wird er neue Arbeiten schaffen, die sich einer Vielzahl unterschiedlicher Medien und Ausdrucksmittel bedienen und sich in einem fließenden Übergang zwischen Bildender Kunst und Musik bewegen. Egill Sæbjörnsson wurde 1973 in Reykjavík geboren. Er studierte am Icelandic College of Arts and Craft in Reykjavik und an der Université de Paris, St. Denis. In seiner Heimat ist der Künstler vor allem als Pop-Musiker bekannt und hat mehrere Alben veröffentlicht. Gemeinsam mit anderen Künstlern produzierte er eine Reihe Aufsehen erregender Musikvideos, die in der Folge nicht nur auf MTV und Viva zu sehen waren, sondern ebenso in Kunstinstitutionen und Ausstellungen gezeigt wurden. Später begann er, seine Musik mehr und mehr in Richtung Kunstproduktion zu entwickeln. Der Künstler lebt in Berlin und Reykjavik. Die Ausstellung im Kunstverein Göttingen ist seine erste größere Einzelausstellung in einem deutschen Kunstverein. Begleitend erscheint ein Katalog."
Egil
Saebjörnsson - Animating Ideas vom 20. Juni bis 1. August 2010 im Künstlerhaus,
Gotmarstr.1, |
Ausstellung
"offen" Rupprecht Matthies Das Wort als eigenständiges Ding wird aktiv Ausstellungseröffnung:
Sonntag, 29. März 2009, 11.30 Uhr im Alten Rathaus Rupprecht Matthies ist ein Fanatiker des Wortes. Er findet Worte und Handschriften und verwandelt sie in "Skultpuren". Damit sie ihre Wirkung im sozialen Umfeld entfalten können, müssen sie entweder sehr groß, sehr viel, sehr überraschend platziert, besonders plastisch oder bunt sein. Zunächst dachte ich: "Was soll das, Worte auf Leinwände malen, Worte als Plastiken an die Decke hängen oder aussägen und an die Wand kleben - wo ist dassdie Spannung?" Ein längerer Aufenthalt während der Ausstellungsvorbereitung und Gespräche mit dem Künstler ließen nach und nach Einsichten über die Wirkung dieser Kunstproduktion entstehen. Das
Wort als eigenständiges Ding. Wenn das Wort seine gewohnten Zusammenhänge,
die Sätze, die Grammatik, den Text, das Buch, den sinnstiftenden Kontext usw.
verläßt und an unerwarteten Orten in ungewöhnlicher Erscheinungsweise präsentiert
wird dann werden soziale Prozesse rund um dieses Wort provoziert. Im mittleren Ausstellungsraum beginnt das Wort "Verzichten" als großes ausgesägtes gelbes Holzwort. Diese Skulptur stand schon auf Straßen, im Wendland und in einem Gefängnis. Dieses riesige Wort hätte eigentlich auf den Marktplatz gestellt werden sollen oder noch besser vor die gängelnden Sozialbehörden Göttingens. Auch große Worte in Metall und als Steinreliefs hat der Künstler schon hergestellt. So gesehen regt die Ausstellung auch Überlegungen zu Wort-orientierten politischen Aktionsformen an. Während der Befragung des Künstlers erinnerte ich mich, dass Worte als "Skulptur im Raum" bereits vielfach bestehen ohne dass sie als solche bewußt wahrgenommen werden. Z.B. ist im Innenhof des Göttinger Gerichtsgebäudes eine umlaufende ca. 2 Meter hohe Wand aus Plexiglas mit Worten oder Text installiert. An der Außenmauer des Musagebäudes ist metergroß das Wort Kunst hingemalt. Oder bei der aufdringlichen Werbung eines Geschäftes am Markt wurde ein Wort in Leuchtbuchstaben quer über die Rathausfassade gleiten lassen. Ein Raum war über und über mit Worten aus schwarzem Material behängt und belegt. Nur die Decke war frei geblieben. Der Künstler hatte es den Helfern überlassen, die Worte nach ihrem Gusto anzuordnen und so ergab es sich, dass eine Helferin versuchte mehrere Worte so zu platzieren, dass sie kurze Aussagen ergaben wie z.B. "Auto" und "Landunter". Der Künstler hatte ursprünglich das Wort aus Sinnzusammenhängen herausgelöst um es frei zu machen für seine Wirkung in einer sozialen Umgebung.
Viele Fragen blieben übrig, die für die Gespräche im "Nachtcafé" am 7. Mai geeignet wären: -
Die Ausstellung ist praktisch eine Werkschau, die Worte entfalten aber ihre Wirkung
doch gar nicht in Ausstellungsräumen sondern nur im öffentlichen Raum.
Oder welche Wirkung sollen sie in Ausstellungsräumen haben?
Öffnungszeiten / Eintrittspreise: Di.-Fr.: 14–18 Uhr , Sa./So.:11–17 Uhr Eintritt: 1,50 € / -,80 € - Nachtcafe,
Künstlergespräch mit Rupprecht Matthies: Do, den. 7.5.2009 um 19 Uhr
Text
Kunstverein: |
Ausstellung "Possessions" Sofia Hultén Der Göttinger Kunstvereins zeigt 8. Oktober bis 19. November 2006 die Ausstellung "Possessions" der schwedischen Künstlerin Sofia Hultén aus Berlin. Videoinstallationen, Fotoarbeiten und Objekte http://www.sofiahulten.de Bildhauerei Wie
kann man Bildhauerin sein und Videogeräte aufstellen? Genauso überraschend
kann man feststellen, dass es Architekten gibt, die sich mit der Gestaltung virtueller
Räume im Computer beschäftigen und die Navigation in diesen Räumen
zu ihrem Arbeitsschwerpunkt machen. Vitrinen - Objekte
Von den Objekten in den Vitrinen erschließt sich der Titel der Ausstellung: "Possessions" Possession
heißt "Besitz" , kann aber auch heissen "Besessenheit" und somit wird im
Titel der Ausstellung angedeutet, dass es um einen mehrfachen Bezug zu Dingen
geht. Man kann sie besitzen, sie können aber auch mit etwas besetzt oder
besessen sein , sie können etwas beinhalten. Schließlich können
auch Menschen von Dingen besessen sein. Dinge im Raum Video - Triptychon Drei parallel laufende Videogeräte mit Filmen in Endlosschleifen
Der
Zwischenraum zwischen Gehwegplatten kann mit Keilen gefüllt werden, Briefkästen
können mit Papptellern gefüllt werden; in den Sandhaufen einer Baustelle
kann weißes Material in einem Loch versteckt werden, Schläuche können
durch die Löcher von Gullideckeln gesteckt werden bis sie verschwunden sind. Erkennen im Zerstören Video Ein
Video im klassischen Stil der Prozeßkunst: Eine akustische Gitarre wird
zerstört. Die Künstlerin wird in einem weißen Raum gezeigt, sie
wirft die Gitarre an die Wand, tritt mit dem Fuß gegen die Teile, schießt
sie an die Wand, tritt darauf herum, zerbricht über dem Knie Teile usw. Nie sind wir dem inneren Wesen der Dinge näher als dann wenn wir sie erschaffen oder zerstören, dann befinden wir uns faktisch mitten in ihnen drin. Die Anschauung verbindet sich mit dem Gefühlten, es ist ein Begreifen im wahrsten Sinne des Wortes. Die Gitarre hatte
die Künstlerin vor der Videoaufzeichung auch selbst aus zerstörten Einzelteilen
zusammengebastelt, was sie als eine eher "privates" Vorgehen empfand. (Video Stills
dazu zu sehen beim Kunstverein) Fotografie und Text
Eine
Schublade mit Krimskrams legte die Künstlerin einer Detektei vor und bat
darum herauszufinden, wem die Schublade wohl gehöre. Man kam zu dem Urteil,
sie gehöre mit höchster Wahrscheinlichkeit einem Mann. "In ihren
Fotoarbeiten setzt die Künstlerin ins Bild, wie sichere Indizienketten zielsicher
zu falschen Schlüssen führen". Wie es dazu kam ist auf ausgehängten
Texten dazu festgehalten.
Daten zur Ausstellung und begleitende Veranstaltungen Ausstellungseröffnung:
8. Oktober, 11.30 Uhr Veranstaltungen:
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