goest, 16./18.12.11 In einem Arbeitsgerichtsverfahren am 24.11.11 ging es um die Frage, wer aufgrund welcher Verantwortlichkeiten aus seinem Arbeitsvertrag, für welche fehlenden Geldbeträge, nicht ordnungsgemäße Buchhaltung und fehlende Kontrolle verantwortlich sei und daher auch den Schaden zu tragen habe. In der Bar-Kasse, so ergab die Prüfung, fehlten 47 000 € und im Jahr 2009 seien acht Schecks über insgesamt 15000 Euro eingelöst worden, ohne dass belegt werden könne, wofür das Geld ausgegeben wurde. 2006 gab es gar keinen Jahresabschluß, 2007 bis 2009 gab es manipulierte Abschlüsse, nach 2008 nur noch ungeordnete Belege. 2010 hatte schließlich eine Bankmitarbeiterin die Vorlage von Abschlüssen verlangt; nach einer externen Prüfung wurden große Unstimmigkeiten festgestellt. Danach kam der ganze Skandal ins Rollen. Die Angeklagte Buchhalterin Frau K., so ihr Rechtsanwalt im nunmehr stattgefundenen Arbeitsgerichtsprozess, war überlastet, überfordert und überbeansprucht. Sie habe psychische Probleme gehabt und jedenfalls "kein Geld in die eigene Tasche gesteckt." Davon ging man offensichtlich auch im dazugehörigen Strafprozess aus. Sie wurde zwar wegen Urkundenfälschung von Belegen verurteilt aber ihr nicht zur Last gelegt, sich persönlich Geld angeeignet zu haben. Die Urkundenfälschung bestand darin, dass sie statt einer kostenpflichtigen Wirtschaftsprüfung einen eigenen Bericht angefertigt und die Unterschrift eines Wirtschaftsprüfers hineinkopiert hatte, um damit an Gelder fürs Theater zu kommen. (Wir erinnern uns, dass Geschäftsführer und Aufsichtsrat in Presseerklärungen das anders dargestellt hatten. Damals wurde es in Presseberichten so dargestellt, dass die Buchhalterin für den Verlust an Geldern verantwortlich sei). Der Prozessverlauf erweckte eher den Eindruck, dass sie mit unerlaubten Mitteln versucht hatte, Geld für das JT zu beschaffen, damit der Betrieb weitergehen und die MitarbeiterInnen bezahlt werden konnten. Ihr großer Fehler war, dass sie dabei irgendwann alle Regeln der Buchhaltung fahren ließ. Die Buchhalterin Frau K., so wurde es im Laufe des Prozesses noch einmal hevorgehoben, habe zwar Manipulationen vorgenommen, aber nur, damit es mit dem Theater damals weitergehen konnte . Die Insolvenzverwalter legten passend dazu dar, Mitarbeiter des JT hätten Barbeträge erhalten, aber es wäre nicht buchhalterisch abgerechnet und Zahlungen an Mitarbeiter seien "nicht rechtzeitig gestoppt" worden usw.; man habe ein paar Schuhkartons mit Quittungen gefunden, die nicht gebucht worden seien. Die Insolvenzverwalter argumentierten, dass die Buchhalterin ungeachtet aller vorgetragenen Umstände zu einer geordneten Buchhaltung verpflichtet gewesen sei und wenn Mittel verschwinden ohne Belege, dann "muß sie dafür einstehen." Es gäbe 8 Schecks, deren Verbleib unklar geblieben sei. Es handelte sich offensichtlich um Schecks, um Bargeld für die Auszahlung an die JT-MitarbeiterInnen, Gehaltsvorschüsse und für Einkäufe des JT zu generieren. Weil für die Ausgaben keine Belege und ordentliche Buchhaltung exisitierten, stellten die Insolvenzverwalter dagegen kühl fest: das Geld sei nicht nachweisbar für das Junge Theater verwendet worden und dafür müsse jemand geradestehen. Es läge unstreitig eine Pflichverletzung vor, daraus ergäbe sich der Schaden und dafür müsse sie einstehen. (Auf Seiten der Insolvenzverwalter trat übrigens Dr. Noack als Beschwerdebegleiter für die Gläubiger-Sparkasse gegen die Angeklagten auf. Dr. Noack ist gleichzeitig Vorsitzender des Aufsichtsrates der "Neues Junges Theater gUG" (gUG = "gemeinnützige Unternehmergesellschaft") Der
verantwortliche Geschäftsführer und Intendant Herr D. betonte, er habe
keine kaufmännische Ausbildung und dem Aufsichtsrat seien die Manipulationen
auch nicht aufgefallen. Bei seiner Neueinstellung waren ihm damals künstlerische
und kaufmännische Aufgaben gemeinsam zugewiesen worden (Man bedenke, wie
leichtfertig die Kontrollorgane, z.B. der Kulturausschuss dies beschlossen hatten,
obwohl gerade die erste Insolvenz des JT mit Unregelmäßigkeiten bewältigt
war) Durch die Ernennung der einfachen Buchhalterin zur "Verwaltungsleiterin"
hatte der neue Geschäftsführer die kaufmännischen Aufgaben auf
die Buchhalterin verschoben. Der Richter, der übrigens eine sehr klare ,
ruhig und sensible Verhandlungsführung praktizierte, stellte gegenüber
dem Intendanten klar: "sie haben delegiert, das ist auch erlaubt, aber die letze
Verantwortung im kaufmännischen Bereich lag bei Ihnen". Haftbar wäre
der Geschäftsführer aufgrund seines speziellen Arbeitsvertrages jedoch
nur, wenn ihm "grob fahrlässiges" Verhalten bei Kontroll- und Mitwirkungspflichten
angelastet werden könnte. Aufgrund seiner Organstellung galt für ihn
eine "Haftungsprivilegierung"; schließlich wurde ihm nur einfache Fahrlässigkeit
angelastet, gleichzeitig mit der Feststellung, dass seine Kontrolltätigkeit
gleich Null war. Der Anwalt des Geschäftsführers meinte, dass "grobe
Fahrlässigkeit" erst vorläge, wenn zuvor eine Mangelhaftigkeit offenbar
geworden wäre und danach gesteigerte Kontrollpflichten gefordert gewesen
seien. Der Richter fragte aber dann doch einmal ganz konkret: "Haben sie jemals
in die Bücher geschaut?" und die Anwort des verantwortlichen Geschäftsführers
war, er habe die Bücher gesehen, aber nicht reingeschaut, er sei davon ausgegangen
dass sie in guten Händen wären. Auf die Frage ob er mal den Kontostand
abgefragt habe, gab es keine Antwort. Nachbericht
von Hans Weber (Göttinger Radiofachmann, Medienarbeiter und Theaterfreund)
der den zweiten abschliessenden Teil der Verhandlung nach der Pause bis zum Ende
verfolgte:
Beginn der gerichtliche Aufarbeitung März 2011 23.3.11 / Nach den langwierigen Aufarbeitungen des Insolvenzverwalters Burkhard Wegener können immer noch nicht alle Geldbewegungen (der Jahre 2007 z.B.) in der Geschäftsführung des Jungen Theaters nachvollzogen werden. Bei der Verhandlung am 17.3.11 wurde der nächste Termin auf den 18. August 2011 festgesetzt, bei dem dann alle Zahlen der zurückliegenden Jahre vorliegen sollen. Eines allerdings wird inzwischen deutlich: der Insolvenzverwalter und seine Rechtsanwälte Dr. Kleinjohann und Dr . Buschhaus richten ihre Klage mit finanziellen Forderungen auch an den Intendant und damaligen kaumännischen Leiter Döring sowie weitere Personen, die für die Aufsicht verantwortlich waren. Intendant Döring war gleichzeitig Geschäftsführer und für die Verwaltung verantwortlich. Die Buchhalterin war lediglich Buchhalterin auch wenn gelegentlich versucht wird, sie im Nachhinein zur "Verwaltungsleiterin" hochzustilisieren. Von Anbeginn des Skandals gab es in öffentlichen Stellungnahmen die Tendenz, die Buchhalterin als kriminelle Schuldige des Finanzskandals abzustempeln. Wir haben diese Vorverurteilung immer wieder kritisiert, insbesondere deshalb, weil sie auch von jenen gestützt wurde, die die Verantwortung für die Geschäftsführung und deren Überwachung trugen. Mit der schrittweisen gerichtlichen Aufarbeitung werden nun langsam Beweise für die Beschuldigung der Buchhalterin auf den Tisch kommen müssen oder die Beschuldigung fallengelassen werden. Die Schadensersatzforderungen gegen den ehemaligen Geschäftsführer Döring und weitere Mitglieder der JT-Aufsicht zeigen, dass der Insolvenzverwalter eine Schuld auch bei jenen sieht.
Nicht-öffentliche "Aufklärung" der Vorgänge um das Junge Theater 10.8.10 / Kulturausschuss Die Verwaltung schlägt dem Kulturausschuss am 12.8.10 vor, die Fortsetzung des "Spielbetrieb" des Jungen Theaters mit Zahlungen an den Insolvenzverwalter zu sichern. Beim Jungen Theater geht es ab September um eine monatliche Zuwendung in Höhe von rund 49.300 Euro zunächst bis zur Mitte der Spielzeit 2010 / 2011 an den vorläufigen Insolvenzverwalter, der in dieser Zeit die Leitung des Theaters übernimmt. Am 16.8. soll im nicht-öffentlich tagenden verwaltungsausschuss darüber endgültig entscheiden werden. Kulturausschuß 12.8.10, 16 Uhr Nicht-Öffentlich, 17 Uhr Öffentlich, Neues Rathaus R. 126, (barrierefreier Zugang über Aufzug) Der Kulturausschuss unter Vorsitz von Frank Peter Arndt, der gleichzeitig Vorsitzender des Aufsichtsrates der Junges Theater GmbH ist stimmte am 12.8.10 dem Antrag zu und leitet ihn weiter an den Verwaltungsausschuss zur endgültigen nicht-öffentlichen Abstimmung.
Verwaltungsausschuss / Kreisausschuss beschliessen weitere Zuschüsse 17.08.2010 Förderverein "Freunde des Jungen Theaters in Göttingen" e.V. /Pressemitteilung: "Der Förderverein "Freunde des Jungen Theaters in Göttingen" e.V. traf sich am 16.08 2010 zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Im Vordergrund stand die Aufklärung der Mitglieder über die Umstände, die zur Insolvenz des Jungen Theaters geführt hatten. Zur Diskussion stand auch ein notwendiges Konzept zur Neustrukturierung von Leitungs- und Kontrollfunktionen. Einstimmig erklärten die Mitglieder ihre Absicht sich in einer zukünftigen geänderten Betriebskonstellation für das Theater zu engagieren. Wie der Vorstand bekannt gab, hat es im Zuge des Insolvenzverfahrens keine Austritte gegeben. In den bisherigen künstlerischen Erfolgen sehen die Mitglieder des Fördervereins ein überzeugendes Signal für Zukunft des Theaterbetriebs." Der Vorstand der Freunde des JT in Göttingen, Elke Bartussek, Tina Fibiger, Felix Brummer, Michael Schluff, Volkmar Kießling
JT veröffentlicht Pressemitteilung der MItarbeiterInnen Seitens des JT wurde 6.8.10. eine "Presseerklärung der MitarbeiterInnen des Junges Theater" zugesandt. Darin wird die bereits mehrfach vom JT geäußterte Anschuldigung gegen eine Mitarbeiterin des Jungen Theaters Göttingen gGmbH wiederholt. Solche öffentlichen Beschuldigungen halten wir für problematisch, weil diese Behauptung bislang noch nicht durch Untersuchungsergebnisse bestätigt worden ist. / Redaktion GOEST -----------------------Dokumentation---------------------------------------------------------- "Göttingen
6.8.10 Presseerklärung aller MitarbeiterInnen des Jungen Theaters |
Aufsichtsrat des Jungen Theaters bittet um Rettung des Theaters 4.8.10
/ Der Aufsichtsrat der "Junges Theater GmbH" hat am 3.8.10 über
die aktuelle Situation nach der Insolvenz beraten. In einer anschliessenden Stellungnahme
weist der Aufsichtsrat zu Recht auf die wertvolle Arbeit des Theaterensembles
hin und warnt vor der Gefahr, dass das Theater unwiederbringlich verloren gehen
könne. Wörtlich heißt es in der Erklärung:
Kommentar
2: Geheimniskrämerei
statt Transparenz und Offenlegung Vgl. übrigens einen entsprechenden Kommentar 2004 über >mangelnde Transparenz Leserzuschrift, neue Informationen und Einschätzungen zur Jt-Krise 12.7. Leserzuschrift
/ 12.7.10 Ein fach- und sachkundiger Leser hat in einem Schreiben
folgende Informationen und Einschätzungen dargelegt, die wir in leicht gekürzter
Form unter Weglassung von persönlichen Zuordnungen hier wiedergeben: Ebenso
hat uns der Leser auch über die Verwechslung zweier Vereine aufgeklärt: Ob
die JT-Tischlerei dort noch Mieter ist, ist der goest-Redaktion bislang nicht
bekannt, aber wenn ja, dann wären diese Mieteinnahmen derzeit die einzigen
Verknüpfung mit dem JT, deren Wegfall für den Förderverein sicherlich nicht existenzbedrohend
wären. Pressemitteilung des Aufsichtsrats der Junges Theater in Göttingen gGmbH 9.7.10 "Der
Aufsichtsrat der Junges Theater in Göttingen gGmbH ist am Donnerstagnachmittag,
8. Juli 2010, zu einer Sondersitzung zusammentreten. Grund dafür ist eine wirtschaftliche
Notlage der GmbH, die auch ein Insolvenzverfahren nicht ausschließt. Dem Aufsichtsrat
wurden offenbar für die Jahre 2007, 2008 und 2009 gefälschte Jahresabschlüsse
vorgelegt. Wahrscheinlich sind, wie erste Recherchen ergeben haben, auch Gelder
von Guthabenkonten veruntreut worden. Die Gehaltszahlungen für Juni 2010 sind
nicht erfolgt. Auch von einigen Sozialversicherungsträgern bestehen Forderungen.
Eine für die Buchhaltung zuständige Mitarbeiterin des Jungen Theaters, gegen die
sich der Verdacht der Untreue richtet, ist sofort vom Dienst freigestellt worden.
Die Gesellschafter der gGmbH haben Strafanzeige erstattet. Der Aufsichtsrat hat
in seiner außerordentlichen Sitzung einen Bericht zur Lage durch die Geschäftsführung
gehört und per Beschluss eine Steuerprüfungs- und Wirtschaftsberatungsgesellschaft
beauftragt, den aktuellen Finanzstatus zu erstellen, die Frage der Veruntreuung
zu prüfen und sich außerdem dazu zu äußern, ob die Geschäftsführung ihren kaufmännischen
Pflichten nachgekommen ist.
goest schrieb 2004 zu Döring: "... wenn er die Leitung übernehmen soll, fragt sich , inwieweit er selbst auch ein kaufmännischer Mensch ist. Durch den Gebrauch des Begriffes "doppeltes Controlling" fiel auf, dass Herr Döring betriebswirtschaftliches "Controlling" mit "Kontrolle" verwechselte und daher das auch doppelt sehen konnte. Es fiel niemandem im Ausschuß auf, dass er nicht wirklich weiß was Controlling ist. Und niemand im Ausschuß hat nach der kaufmännischen Qualifikation gefragt." Aufsichtsrat
der Junges Theater in Göttingen gGmbH
Kaufmännische
Verwaltung: Auf der Homepage des Jungen Theaters
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Spendenaufruf
des JT und die Frage von Transparenz und Verantwortlichkeiten GOEST-Kommentar
zur Spendenaktion des JT Eine Anfrage
am 17.3.2004 von goest an das JT blieb zunächst unbeantwortet, Am 30.3. bekamen
wir folgende Antwort: Replik
der Redaktion:
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Landschaftsverband zur Sperrung der Gelder 2003 2003:
Landschaftsverband kritisierte Unregelmäßigkeiten und stellt Zahlung
ein . Erklärung
von Olaf Martin, Geschäftsführer des Landschaftsverbandes Südniedersachsen
e.V. zur Sperrung der Gelder Dezember 2003 Die bisherigen Vorgänge,
Stand 11.12.2003 von LVS/Olaf Martin |
Verfehlungen der Geschäftsführung (Horst Wattenberg) bis Ende 2003 Stadtarchiv: "Horst Wattenberg war zusammen mit Hans-Gunther Klein 1957 Gründungsmitglied des Jungen Theaters Göttingen (JT). 1964 wurde er Vorsitzender des Fördervereins des JT. In seine Amtszeit fiel der Umzug des Theaters aus den beengten Räumlichkeiten an der Geismarlandstraße in das Otfried-Müller-Haus. Von 1977 bis 1982 war Wattenberg Vorsitzender des Fördervereins des Göttinger Symphonie Orchesters. Von 1991 bis 2001 gehörte er als Vorsitzender dem Kulturausschuß des Rates an. Er war ebenfalls in dieser Zeit Mitglied des Aufsichtsrates des Deutschen Theaters Göttingen." Am
18.12.03 schrieb goest noch in einem Kommentar: "Eine gewisse Kritik an Herrn
Wattenberg, dem Geschäftsführer des JT wäre aber auch angemessen, man hört einfach
zu wenig von ihm - uns hat jedenfalls noch keine Erklärung von ihm erreicht. Es
scheint doch unverantwortlich zu sein, wenn sich der im Zentrum der Kritik stehende
Herr Wattenberg zu der gesamten Entwicklung nicht sofort, umfassend und qualifiziert
äußert. Dies wird seine Gründe haben." SPD meint,
Horst Wattenberg müsse keine Konsequenzen ziehen Redaktionelle Bemerkung: Das Gericht hat festgestellt, dass Wattenberg die Sozialabgaben für die Beschäftigten im Jungen Theater nicht gezahlt und sich damit strafbar gemacht hat. Das ist kein kleiner Fehler, sondern eine ziemlich üble Sache, die zeigt, dass dem Herrn Wattenberg sein "ehrenamtliches Renommé" wichtiger war als die soziale Absicherung der Beschäftigten. Auch Wahlkampf rechtfertigt es nicht, diese Fehler schönzureden. In einer Pressemitteilung des SPD-Stadtverband vom 9.9.05 wird Gabriela Andretta (MdL/SPD) zitiert mit: "Zweifellos hat Horst Wattenberg einen Fehler gemacht. Über die Konsequenzen aus der Verurteilung entscheidet er allein. Die SPD Göttingen macht ihm keine Vorschriften, wie er sich zu entscheiden hat. Das gebietet der Respekt gegenüber einem Menschen wie Horst Wattenberg, der sein ganzes Leben in den Dienst ehrenamtlicher Arbeit für Göttingen gestellt hat. Horst Wattenberg zahlt einen hohen Preis für dieses Engagement, da jetzt immense Schadensersatzforderungen auf ihn zukommen. Für uns hat Horst Wattenberg trotz der Verurteilung nicht sein Recht auf Ehre verloren. Das Gericht hat klargestellt, dass Horst Wattenberg nicht in die eigene Tasche gewirtschaftet hat." Horst Wattenberg war noch lange Zeit Ratsmitglied und ist heute noch Ortsbürgermeister von Geismar (Seit 2001).
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Podiumsdiskussion 2004 Welche Zukunft hat das Junge Theater? Offenes
Forum am 29. März 2004 um 20 Uhr , Eintritt frei Auf dem Podium diskutierten: v.l.n.r: Olaf Martin, Geschäftsführer des Landschaftsverband Süd Ndsn., der durch die Sperre der Zahlungen wegen mangelnder Belege die aktuelle Krise eingeleitet hatte. Wolfgang Meyer, Stadtrat und Sprecher der Arbeitsgruppe Junges Theater, Dr. Gabriele Andretta SPD / MdL Frank-Peter Arndt (SPD, Vorsitzender des Kulturausschusses und Mitglied der Arbeitsgruppe Junges Theater), Fritz Güntzler (Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat), Torsten Schilling, Intendant des Jungen Theaters, Mitglied der Arbeitsgruppe Junges Theater Moderation: Julia Wahren (Dramaturgin am ETA Hoffmann Theater Bamberg / früher Schauspielerin am JT). Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Mitglied der Enquete-Kommission für Kultur in Deutschland und Vorsitzender des Landestheaterbeirates war leider nicht kommen, dafür war Dr. Urs Bircher aus Hildesheim eingesprungen (nicht auf dem Bild) Es sieht traurig aus: Das Junge Theater steuert auf die Entscheidung zu und es ist nichts in Sicht was zur Rettung beträgt. Das Ensemble spielt sich die Seele aus dem Leib und geht bis an die Grenze der Selbstausbeutung aber man muß befürchten, dass alles umsonst sein wird.
Die
Diskussion am Montag den 29.3.2004 hat keine Perspektiven erkennen lassen. Die
"Steilvorlage" für die Sparwut zu dessen Vollzug sich Olaf Martin vom
Landschaftsverband als Geldverwalter gezwungen gesehen hatte war willkommener
Vorwand, die gesperrten 120.000 Euro sofort in andere Bereiche zu verschieben
. "die sind jetzt definitiv weg" (Martin)
So scheint eines sehr wahrscheinlich zu sein: Am Juli wird es kein Junges Theater mit festem Ensemble mehr geben, es sei denn es passiert ein Wunder. Alternativen dazu sind jedoch auch nicht in Sicht: Soll etwa ein reines Gastspieltheater ohne Ensemble eingerichtet werden? Soll ein freies Theater für arbeitslose SchauspielerInnen entstehen? (das wurde im Ernst auch überlegt). Eine Zusammenlegung mit dem Deutschen Theater ist wohl nicht denkbar oder nur in wenigen Teilbereichen wie Werkstatt etc. möglich also auch keine Lösung.
Wenn überhaupt noch Theater im JT laufen soll, wird ein anderes Konzept auf wesentlich schmalerer Basis notwendig sein. Damit mag sich Wolfgang Meyer noch nicht abfinden, der meinte "es wird doch sonst wegen jedem Schiß eine Demo gemacht, warum denn nicht mal für das Theater?". Er wies darauf hin, dass eine Gesellschafterin der JT-GmbH, Frau Günther, Erbin der ehemaligen GmbH Anteile von Karlheinz Günther bereit wäre ihren Anteil kostenlos abzugeben wenn sich denn ein finanzkräftiger neuer Gesellschafter fände.
Gerade
nochmal gut gegangen - JT kann weitermachen 2004 Nun schien alles so, als sei eine Etappe
gewonnen worden. Ein Sieg an den wir vorher kaum glauben mochten, weil wir dachten,
die Göttinger CDU sei bestens darüber informiert, wie sich die Landesregierung
bzw. Herr Stratmann entscheiden würde. CDU-Ratsfraktionsvorsitzender Güntzler
während der Kulturausschußsitzung rief aus dem Publikum heraus "da kommen
keine Gelder mehr". Tja denkste, das war Stratmann egal, was da in Göttingen
Herr Güntzler meint, Stratmann schien wohl doch etwas zu viel Wirbel um das JT
entstanden zu sein, also bewilligte er die 100.000 Euro Landesmittel, die nun
600.000 Euro städtische Mittel aus dem Göttinger Haushalt nach sich ziehen. -
Güntzler verlor fast die Fassung ... Nun ist die Sache aber nochmal gut gegangen, die Stadt darf die 600.000 Euro an das JT bezahlen und das JT hat das Geld für die Gründung einer GmbH zusammenbekommen (28.6.04) |