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Wohnungsnot für Erstsemester / Studienanfänger_innen

2017 Initiative: Kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten
2015 Studentenwerk schafft Übernachtungsmöglichkeit im Hotel
2014 Notquartier für wohnungssuchende Studierende in der Voigtschule
2014 Selbstverwaltest Wohnheim schafft Notlager für Studierende

> Konflikt um Studi-Wohnheime / Proteste gegen studentische Wohnungsnot
> Allgemeine Wohnungsnot und Mietwohnungsthemen

2017 Initiative: Kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten

Okt. 2017 / Das Wintersemester hat gerade erst begonnen, 5000 neue Studierende sind nach Göttingen gekommen. Viele haben noch keine Wohnung oder einen WG Platz gefunden und müssen sich auf die Suche nach einer geeigneten Bleibe machen. Aber wo bleiben sie in der Zwischenzeit? Die Uni hat schon begonnen und manch eine/r könnte das Gefühl bekommen, Göttingen platzt in diesen Wochen aus allen Nähten. Aus diesem Grund haben sich vier Göttinger Student*innen zum Ziel gesetzt, den Ankommenden den Start ins Studium zu erleichtern. Ihr Projekt „Göttingen hat Platz“ bietet auf einer Internetplattform kostenlose Schlafplätze von hilfsbereiten Menschen aus Göttingen und der Umgebung an. Die Idee dahinter: Einen Gast für ein paar Nächte bei sich unterzubringen ist nicht schwierig und eigentlich in fast jeder Bleibe möglich. Man lernt nette Menschen kennen und hilft ihnen diesen schwierigen Zeitraum zu überbrücken. Mitmachen kann jede/r unter goettingen-hat-platz.de

Auszug aus der Webseite wo sich die Macher*innen vorstellen
"Wir alle studieren an der Uni Göttingen und haben teilweise am eigenen Leib erfahren, in welche Ausnahmezustände sich die Stadt versetzen kann, wenn an der Universität wieder einmal zum Semesterstart geläutet wird. Nun, da wir alle schon einige Jahre hinter uns haben in Göttingen, wissen wir, dass dieser Zustand gar nicht so Ausnahme ist, wie gedacht, sondern ein sich alljährlich wiederholendes Schauspiel, welches von Vielen hilflos beobachtet wird. Deshalb haben wir beschlossen das Ganze in die Hand zu nehmen und die Menschen, die hier leben mit den Neuankömmlingen zusammenzubringen. Vorgeschichte Das Projekt „Göttingen hat Platz“ startete 2016 in einem Seminarraum der Uni Göttingen. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand, dass es einmal auf einer eigenen Website enden würde. Damals noch im Rahmen des Moduls „Permakultur“ wurden bei einer zufälligen Gruppenzusammenstellung wir vier Menschen ausgewählt und dazu bestimmt miteinander zu arbeiten. Um was genau es gehen sollte, war dabei recht offen. Vorgeschrieben war nur: es sollte den Permakulturellen Leitprinzipien entsprechen, die da lauten: 1) „Care for the earth“ 2) „Care for the people“ 3) „Fair share“. Darauf basierend entstand schließlich die Idee: “Lasst uns doch was zu der Wohnraumsituation machen!“.

 

2015 Studentenwerk schafft Übernachtungsmöglichkeit im Hotel

25.9./2.10.2015 Anders als im Vorjahr ist es nicht möglich, Studierende auf Wohnungssuche in der Voigtschule in der Bürgerstraße 15 unterzubringen , dort wurde der Raum für die Unterbringung von Flüchtlingen gebraucht. Das Studentenwerk hat sich für folgende Lösung entschieden:
Im Best Western Hotel Am Papenberg wurde in vertretbarer Nähe zum Universitäts-Campus ein Zimmerkontingent ab 1. Oktober für 20 Studierende angemietet. Dabei handelt es sich um zehn Doppelzimmer, ausgestattet mit Einzelbetten. Ein Frühstück im Hotel kann gegen einen Aufpreis hinzugebucht werden. Die temporäre Übernachtungsmöglichkeit endet am 30. November.

Das Vergabeverfahren der temporären Übernachtungsplätze ist wie folgt vorgesehen: Durch Zahlung von 5 Euro pro Übernachtung im Servicebüro Studentisches Wohnen des Studentenwerks Göttingen erwerben wohnungssuchende Studierende das Recht auf Übernachtung. Möglich sind fünf Übernachtungen, danach ist bei weiterem Bedarf eine Wiedervorstellung im Servicebüro notwendig. Voraussetzungen für den Erwerb eines Übernachtungsplatzes sind die Vorlage eines Zulassungsbescheids oder einer Immatrikulationsbescheinigung für das Wintersemester 2015/16 für eine der Göttinger Hochschulen sowie ein gültiger Lichtbildausweis. Weitere Kosten entstehen den Studierenden für die Übernachtung nicht. Der Erwerb der Übernachtungsberechtigung ist ausschließlich während der Öffnungszeiten im Servicebüro Studentisches Wohnen des Studentenwerks, im Gebäude der Zentralmensa/Eingang 4b, möglich. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 11 bis 14.30 Uhr und Freitag von 10 bis 12 Uhr. Eine Reservierung vorab ist nicht möglich. Die Inanspruchnahme der Hotel-Übernachtungsmöglichkeit ist nur Erstsemestern möglich, die an der Hotelrezeption den vom Studentenwerk Göttingen unterzeichneten Einzahlungsbeleg in Verbindung mit ihrem amtlichen Lichtbildausweis vorlegen. Weitere Kosten entstehen den Studierenden für die Übernachtung nicht. es können maximal 5 Übernachtungen am Stück gebucht werden, danach ist eine Wiedervorstellung im Servicebüro notwendig

 

2014 Notquartier für wohnungssuchende Studierende in der Voigtschule

Kommentar zum Notquartier Voigtschule 13.11.14
Was ist denn das für eine Schnapsidee, den wohnungssuchend herumirrenden Studis eine Art Notübernachtung der Bahnhofsmission oder der Heilsarmee anzubieten. Geboten wird nur ein blankes Feldbett - und damit schlechter als bei der Heilsarmee - für 5 € die Nacht ! Das sind bei 30 Tagen immerhin auch schon 150 € für absolut unterstes Niveau im "Kein-Stern-Hotel". Und was ist tagsüber? Sollen die tagsüber von 9 Uhr bis abends 18 Uhr in der Stadt herumlaufen? Sollen sie sich in Wärmehallen, Caféterrien oder Sparkassenfilialen aufhalten? Auch wenn sie irgendetwas von ihren Utensilien brauchen, dann kommen sie tagsüber auch nicht dran, denn alles was sie nicht mit sich herumtragen können, ist in der Voigtschule eingeschlossen. Dahinter steckt "der Geist der stets verneint"
(bei dem Zitat heisst es dann ... denn alles was entsteht / Ist werth daß es zu Grunde geht; / Drum besser wär’s daß nichts entstünde.): Und in diesem Falle sollen sich die Studis eben gar nicht erst dort wohlfühlen und festsetzen. Man will es ihnen deshalb möglichst unbequem machen, damit sie sich bald eine Mietwohnung suchen. Denn das Objekt soll bald wieder für ein Verkauf frei von menschlichen Hindernissen sein. Tja - aber wo gibt es denn Mietwohnungen? Die fehlen doch gerade! Dieses zu ignorieren, das ist die Arroganz der Macht. Da sehnt man sich nach Zeiten zurück, wo die Leute das Ding kurzerhand besetzt hätten. Man mag sich gar nicht vorstellen, dass sich junge Leute heutzutage so etwas lange gefallen lassen. Deshalb ist zu hoffen, dass sich inzwischen was geändert hat. (Anlass für diesen Kommentar war das vor 10 Tagen nicht zu überhörende Klagen von Studentinnen in einer Gaststätte am Nebentisch, die die Voigtstelle als Schlafstätte nutzen)

2014 Studentenwerk und Stadt Göttingen zum Notquartier Voigtschule
Die Stadt Göttingen und das Studentenwerk Göttingen stellen vom 01.10. - 27.11.2014 ein Notquartier für wohnungssuchende Studierende in der ehemaligen Voigtschule (Bürgerstraße 15) zur Verfügung. Das Notquartier befindet sich im Erdgeschoss des ehemaligen Schulgebäudes. Je nach Größe bieten die vorhandenen Räume Belegungsmöglichkeiten mit bis zu zwölf Schlafplätzen an. Klappliegen werden gestellt, ein eigener Schlafsack ist Voraussetzung (bei Bedarf können Schlafsäcke erworben werden). Der Zutritt zum Gebäude ist werktags von 18:00 - 9:00 Uhr gestattet, am Wochenende durchgehend, und wird durch einen Sicherheitsdienst überwacht. Im ausgebauten Keller ermöglicht ein Aufenthaltsraum einen gemeinschaftlichen Treffpunkt. Ausreichende WC`s sind vorhanden. Im Schulhof stehen zwei Duschcontainer mit jeweils fünf Duschen zur Verfügung. Es erfolgt eine tägliche Reinigung der Räumlichkeiten. Für die Anmietung eines Schlafplatzes im Notquartier ist ausschließlich das Studentenwerk Göttingen - Servicebüro Studentisches Wohnen - von montags bis freitags in der Zeit von 11:00 - 18:00 Uhr zuständig. Eine Anmietung vor Ort ist nur in Ausnahmefällen, am Wochenende und nach 18:00 Uhr, möglich! Voraussetzung zur Anmietung ist die Vorlage des Zulassungsbescheides oder der Immatrikulationsbescheinigung für das WS 2014/2015 an einer der Göttinger Hochschulen und die Zahlung einer Miete von 5,00 € pro Übernachtung.

Stadt und Studentenwerk bieten Voigtschule als Notunterkunft an
Am 25.9.14 teilte die Stadt mit: Die Stadt Göttingen und das Studentenwerk Göttingen wollen ermöglichen, dass Räume der ehemaligen Voigtschule in der Bürgerstraße ab Oktober vorübergehend als Notquartier für Studierende genutzt werden können, die zum Beginn des Wintersemesters 2014 / 2015 noch keine Wohnung gefunden haben. Einzelheiten des gemeinsamen Projekts wollen Oberbürgermeister Wolfgang Meyer und der Geschäftsführer des Studentenwerks, Prof. Dr. Jörg Magull, in Anwesenheit von Vertretern des Allgemeinen Studentenausschusses der Universität im Rahmen eines Medientermins vor Ort am Montag, 29. September 2014, erläutern

Am 29.9.14 verweist der AStA auf das Vorhaben von Stadt und Studentenwerk eine Notunterkunft in der Voigtschule anzubieten: Das ehemalige Gebäude der Voigt-Realschule (Bürgerstr. 15) wird im Oktober bis einschließlich dem 27. November für Erstsemester offen stehen, welche noch nicht das Glück hatten, eine Wohnung zu finden. In der ehemaligen Schule wird es Feldbetten und ausreichend sanitäre Einrichtungen geben. Wer die Notunterkünfte nutzen möchte, braucht lediglich seine Immatrikulationsbescheinigung beim Servicebüro Wohnen des Studentenwerks (Zentralmensa oder @studentenwerk..) vorzeigen und bekommt dann zeitnah eine Notunterkunft zugewiesen. Außenreferent Jonas Richter fügt an: „Die Notunterkunft soll es vor allem ermöglichen, die Vorkurse, Orientierungsphasen und ersten Vorlesungen trotz Wohnungsnot besuchen zu können. Insbesondere, da viele Wohnungen erst im November oder gar Dezember frei werden. Ebenso wird die Wohnungssuche vor Ort durch die Notunterkunft wesentlich erleichtert.“

SPD Stadtverband und Andretta (29.9.14)
Notunterkünfte, das dürfte allen klar sein sind natürlich keine Dauerlösung. Dies betonen auch Dr. Andretta (MdL/SPD) und der SPD Stadtverband Göttingen mit ihrem neuen Vorsitzenden Rechtsanwalt Lehmann: Notunterkünfte für Studierende seien nur "Tropfen auf dem heißen Stein" und auch die Voigtschule bewerten sie als "nur einen kleinen Beitrag zur Bekämpfung des enormen Mangels preiswerter Wohnungen für Studierende" (...) "Derzeit stehen allein ca. 2.100 Studierende auf der Warteliste des Studierendenwerks für Wohnheimplätze. Deshalb müssen dringend dauerhafte Lösungen gefunden werden.(...) In der Voigt-Schule können gerade eben 81 Studierende untergebracht werden. Da ist die Universität dringend gefordert, auch in ihren eigenen Gebäuden nach geeigneten Notquartieren zu suchen!“ Anscheinend wird für die Unterbringung in der Voigtshcule auch noch Geld verlangt, denn die SPD kritisiert: „Fünf Euro pro Tag, 150 Euro im Monat, um auf Feldbetten des Roten Kreuzes zu übernachten und Duschcontainer zu benutzen – das kann kein guter Einstieg in das Studium an einer gastlichen und studierendenfreundlichen Uni sein.“

 

2014 Selbstverwaltest Wohnheim schafft Notlager für Studierende in der Humboldtallee 9

25.10.14 / Für viele Studierende geht es erstmal darum überhaupt bezahlbare Wohnungen zu finden. Die Bewohner_innen des selbstverwalteten Studierendenhauses Humboldtalle 9 haben in ihrem Garten Notquatiere mit Zelten eingerichtet. Dort leben derzeit 20 Personen. Wegen der kälter werdenden Nächte ist das Lager auf Brennholz angewiesen, Spenden sind willkommen.


Zelte des Notlagers für Studierende in der Humboldtallee 9

Es gibt noch ein Gemeinschaftszelt und eine improvisierte Küche Gegenwärtig (25.10.14) macht der durch Regen aufgeweichte Boden das Lager in einigen Bereichen zu einem unbequemen Areal

17.11.14 / Am Wochenende 15/16.11.14 wurde das Zeltlager der Wohnrauminitiative abgebaut. Die letzten Bewohnerinnen und Bewohner des Zeltlagers haben mittlerweile alle eine Wohnung oder eine andere Zwischenlösung gefunden. Das Zeltlager stand letztlich länger als ursprünglich geplant anderthalb Monate im Garten der Humboldtallee 9. Insgesamt übernachteten etwa achtzig Menschen in dem Camp. Zeitweise wohnten dort fünfundzwanzig Menschen gleichzeitig. Seitens der Wohnrauminitiative heisst es: „Wir möchten uns an dieser Stelle bei den zahlreichen Helferinnen und Helfern bedanken! Dank der großzügigen Bereitschaft, uns Zelte, Feldbetten und andere notwendige Materialien kostenfrei zu leihen, sowie den vielen Spenden an Decken und Nahrungsmitteln war es uns möglich, dieses Zeltlager durchzuführen. Die massive Unterstützung von zahlreichen Bewohnerinnen der Studentenwerkswohnheime sowie Nachbar_innen hat es uns ermöglicht, durchgehend eine funktionierende Infrastruktur am laufen zu halten. "


Gemeinschaftszelt hinten und Küchenzelt.


Toilette und Waschgelegenheit.

28.9.14 / Zunächst meldete die "Wohnrauminitiative Göttingen" (c/o Autonomicum - Freiraum Café, Platz der Göttinger 7), dass sie mit Beginn am 28. Sept. auf dem Gelände des Studi-Wohnheims der Humboldtallee 9 ein Notzeltlager für wohnungslose Erstsemesterinnen und Erstsemester eingerichtet haben. "Duschen, Toiletten und Waschmaschinen sind ebenso vorhanden, wie ein größeres Gemeinschaftszelt mit Feuerstelle. Für Menschen ohne Zelt gibt es große Ausweichzelte, für Menschen mit Hunger ein Abendessen, für ein trockenes Gepäckabteil und Wertsachensicherung ist ebenfalls gesorgt. Die campus- und innenstadtnahe Lage der Humboldtallee 9 macht es optimal für einen guten Startpunkt. Zusätzlich soll das spendenbasierte Zeltlager auch der sozialen Zusammenkunft dienen: Filmabende, Workshops, kleinere Konzerte sollen menschenübergreifend spinnen."
Gleichzeitig kritisierte die Wohnrauminitiative den AStA scharf: "Der diesjährig amtierende AStA zeigt deutlich, dass „unpolitisch“ sein praktisch so viel bedeutet wie unverantwortlich zu sein: Während die ASten der letzen Jahre Notunterkünfte organisierten und den Studierenden ein Auffangnetz boten, glänzt der diesjährige AStA durch Ignoranz studentischer Anliegen. Ebenso sieht wohl auch das Göttinger Studentenwerk keinen Handlungsbedarf. Öffentliche Präsenz zeigt es vor allem, wenn es darum geht, Transparente von Hauswänden fernzuhalten und den Druck auf studentische Selbstverwaltung und Wohnkultur zu erhöhen."