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Zweite Demo gegen Uni-Kürzungen 6.11.03

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6.11.03 Uni Campus, mehrere Tausende Menschen versammeln sich zum Protest gegen die Sparmaßnahmen.

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Beeindruckende Zahl - Beängstigende Tendenz zum Elite-Denken

Es waren nicht nur die Studierenden, sondern auch etliche Uni-Bedienstete in der Demo mitgegangen. Das von verdi angestrebte breite Bündnis quer über alle Grenzen hinweg kam ansatzweise zustande. Seitens der lokalen, regionalen Wirtschaft hat sich niemand bei der Protestkundgebung zu Wort gemeldet auch niemand vom Einzelhandel der ja Angst hat dass die Kaufkraft in Göttingen sinkt, wenn Studis wegbleiben. Bei der Abschlußkundgebung am Alten Rathaus drückte die Palette der RednerInnen die inzwischen gewonnene Breite des Bündnisses aus: AStA, Unipräsident Kern, Ansprache des Personalrats ("für die Demo am 12. müßt ihr Urlaub nehmen"), Vertreterin der Klinik-Beschäftigten ("Ich bin beeindruckt wie viele gekommen sind Whow!"), dann OB Danielowski CDU gegen CDU-Landesregierung (?), einer aus dem Uni-Senat und andere sowie schließlich Horst Roth von Verdi.

Irgendwie war es wie beim Kölner Karneval, wo alle Fraktionen Arm in Arm schunkeln - wo Punker und alte Omas gemeinsam "ihr Stadtviertel" besingen. Aber bei dieser Demo waren Bruchstellen der Zusammenarbeit sichtbar: die einen huldigten unbefangen dem Elitedenken "Wir sind Spitze, wir sind die Zukunft, wir müssen überleben, damit alle davon etwas haben." Spitzen-Uni, Spitzen-Leistung, Spitzen-Förderung.  Andere schauten danach, was sonst noch so passiert und wo die Zusammenhänge sind: Am besten hat uns das Transparent "Heute Studi, morgen arbeitslos, übermorgen Rentner" gefallen, weil es die Verbindung zu dem allgemeinen gesellschaftlichen Sozialabbau gezogen hat.
Alles in allem war die Demo durch ihre Massivität beeindruckend. Jedoch war keine alle Interessen auf einen Punkt bringende einigende Forderung geschmiedet worden, es war die Summierung von Partikularinteressen, Elitedenken, gewerkschaftlichen Interessen, Standesinteressen und Fundamentalkritik.

Über mehrere Fraktionen des Protestes war man sich jedoch einig in der Aufforderung  zur zentralen Demonstration am 12.11. in Hannover zu fahren, wo immerhin der landesweite Protest zusammenkommen soll.

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Bild links: Transparent der Fachgruppe Psychologie

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Bild links: innerhalb der Demo Kritik, die Aufforderung den "rechten AStA zu kippen". Bild rechts: Studierende mit Masken blutsaugender Vampire und Transparent mit der Aufschrift "über den Horizont, mehr Asien an der Göttinger Uni.." Aufforderung zur Rettung der entsprechenden Fachbereiche

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Bild links: der AStA hatte fertige Schilder zum Mitnehmen bereitgestellt. Hier eins in der Persiflage der Zigaretten-Warnung. Bild rechts: Verdi-Sekretär Horst Roth mit Fahne, Initiator des Bündnisses "Für eine starke Uni" und daneben Jurastudent Daniel Flore, AStA-Vorsitzender seit Juli 03, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Fachschaftsmitglieder ADF (17 von 31 Sitzen im Stud.parlament).

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Bild links: Kritik in der Tradition polit-ökonomischer Analyse: "Weg mit der Verwertungslogik", Bild rechts: eher nur der Wunsch an intakten Fachbereichen den Studiengang absolvieren zu können.

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Bild links: ironische Kritik an Studiengebühren und Elitegedanke. Als ironisch-zynische Überhöhung des Leistungsgedankens die Forderung bei mißlungenen Leistungsnachweisen extra Strafgebühren einzuführen damit die elitäre Leistung gewährleistet bleibt. Bild rechts: wäre nett wenn uns jemand erklärt, was das heißen soll - Hasi darf nicht sterben oder wie?.

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Die Chemiker sind nicht basisch - sondern sauer, PH-Wert=0.

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Links: AStA-Vertreter und OB-Danielowski der diesmal nicht seine eigenen Sparpläne verteidigte sondern gegen das Sparen von anderen war.

Bild links: OB Danielowski (CDU) gegen die Sparmaßnahmen der CDU-Landesregierung an der Uni. Er meinte "Natürlich muß gespart werden" und dann aber nicht so an dieser Uni hier. Dasselbe könnten ihm die vielen Göttinger Einrichtungen vorhalten, denen er dauernd versucht, den Hahn abzudrehen.

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Links: Transparent der autonomen Antifa "Bummelstudium statt Barbourjacken", Bild rechts Prof. Buback (Chemie), der eine Stimme der Uni in der Politik sein wollte und von olympischen Spitzenleistung sprach.

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Ausschnitt der Protestversammlung am Alten Rathaus. Es waren wirklich viele aber irgendwie scheint man bei der offiziellen Nennung durch Veranstalter gerne mehr als doppelt zu sehen. Da es ja um den Protest der Region geht, übernehmen dann die Regionalen Medien gerne die Zahl 8000 - goest nicht (wir haben 2.824 geschätzt :-)  )

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Links: Unipräsident Prof. Kern (von hinten) bei seiner Ansprache, Bild rechts Protest-Transparent der Musikwissenschaft.

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