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Protest-Resolution
Oktober 03 > Uni
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17.000 Unterschriften an Landtagspräsident
übergeben Am heutigen Dienstag (9.12.03) übergab Horst Roth, Sprecher
des Bündnisses "für eine starke Universität Göttingen", die insgesamt
17397 Unterschriften an Landtagspräsident Jürgen Gansäuer. Er brachte zum Ausdruck,
dass dies der über 17000-fache Ausdruck besorgter Bürgerinnen und Bürger der Göttinger
Region sind, die sich von der morgen beginnenden Haushaltsdebatte des niedersächsischen
Landtags noch positive Veränderungen erhoffen. In dem anschließenden 20 minütigen
Gespräch äußerte Landtagspräsident Gansäuer Verständnis für diese Erwartungen,
wies aber auf die aus seiner Sicht bestehenden Sachzwänge der Haushaltssituation
des Landes Niedersachsen hin. Er sagte zu, die ihm übergebenen Unterschriftenliste
den Landtagsabgeordneten für ihre Beratungen zugänglich zu machen.
Protestbündnis: Sammlung von Unterschriften unter einer Protest-Resolution
Am 21.10.03 wurde auf einer Versammlung von Vertretern unterschiedlicher
Organisationen und Verbände bei Ver.di die endgültige Fassung eines Resolutionstextes
abgestimmt. Horst Roth (Verdi): "Nur wenn es gelingt, in den nächsten
Wochen zehntausende Unterschriften zu sammeln, besteht die berechtigte Hoffnung,
die niedersächsische Landesregierung von ihrem radikalen Sparkurs abzubringen.
Ich setze darauf, dass Sie in Ihrem Einflussbereich dafür aktiv einsetzen werden."
Unterschriftenlisten bis zum 20.11.03 schicken an: Horst Roth, ver.di Süd-Niedersachsen,
Groner Tor Str. 32, 37073 Gö, Tel.:548500; Fax: 5485050; Mail: Bz.Snds@verdi.de
Resolutionstext der Initiative: FÜR
EINE STARKE UNIVERSITÄT GÖTTINGEN! Die Universität Göttingen ist
die leistungsstärkste Universität in Niedersachsen. Sie betreibt internationale
Spitzenforschung und bildet 24.000 Studierende aus. Mit 13.000 Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen ist sie der größte Arbeitgeber und Motor für Wachstum und Beschäftigung
in der Region. Die geplanten Kürzungen in Höhe von 10 bis 15 Millionen Euro bedrohen
die internationale Spitzenstellung der Universität. Eine ganze Region verliert
an Wirtschaftskraft und Zukunftsfähigkeit. Dies muss verhindert werden. Wir fordern
die Landesregierung und den Landtag auf, die geplanten Kürzungen zurückzunehmen.
Erstunterzeichner und Erstunterzeichnerinnen:
Dr. Gabriele Andretta SPD MdL; Prof. Dr. Volker Bergen Dekan Fakultät
f. Forstwissenschaften und Waldoekologie; Gerd-Uwe Boguslawski 1. Bevollmächtigter
IG Metall Göttingen; Prof. Dr. Nils. Brose Geschäftsführender Direktor
Max Planck Institut für experimentelle Medizin; Maria Gerl-Plein - für die Kreistagsfraktion
Bündnis 90/Die Grünen; Margit Göbel für Bündnis 90/Die Grünen Ratsfraktion;
Manfred Groth - für den Personalrat Universität; Patrick Humke - für die PDS in
Stadtrat und Kreistag; David Hunt Personalratsvorsitzender Universitätsklinikum;
Prof. Dr. Michael Job - Dekan der Philosophischen Fakultät; Prof. Dr. Ina Kersten
- Dekanin der Mathematischen Fakultät; Prof. Dr. Steffen-Matthias Kühnel
Dekan Sozialwissenschaftliche Fakultät; Prof. Dr. Rainer Marggraf Dekan
Fakultät für Agrarwissenschaften; Gregor Motzer Geschäftsführer; Dr. Frank
Mußmann Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften; Mathias Neumann
Gewerkschaftssekretär IG Metall Göttingen; Thomas Oppermann SPD
MdL; Prof. Dr. Joachim Reitner Dekan Fakultät für Geowissenschaften; Horst
Roth - stellv. Geschäftsführer ver.di Süd- Niedersachsen; Harald Schmidt
für den Stadtvorstand Bündnis 90/Die Grünen; Anita Schmierek - für den
Personalrat Studentenwerk; Tom Stolle für den SPD Stadtverband Göttingen;
Prof. Dr. Gerhard Ströhlein für die SPD Kreistagsfraktion; Erwin Tönges
Personalratsmitglied Universität; Prof. Dr. Stephan von Cramon-Taubadel
Direktor Institut für Agrarökonomie; Tom Wedrins für die SPD Ratsfraktion;
Stefan Wenzel Bündnis 90/Die Grünen MdL; Sebastian Wertmüller DGB
Vorsitzender Region Süd-Niedersachsen- Harz; Inge Wettig-Danielmeier SPD
MdB; Gerhard Zander - Senatsmitglied Universität Göttingen; |
Am 16.10. hatten sich schon ca. 20 VertreterInnen
verschiedener Parteien, Fraktionen, Verbände getroffen, um über obige Resolution
zu sprechen: Berufungen Für Göttingen waren 47 Neuberufungen
von Professoren geplant, innovative Institut-Neugründungen, die im Aufbau sind
werden bereits vor ihrem Aufblühen ausgetrocknet. Jede freiwerdende Stelle ist
so gut wie verloren, denn die Kürzungen können nicht mit Entlassungen der verbeamteten
Professoren erfolgen. Die Kürzungen werden also die Substanz zerstören, die gerade
als notwendiger Antrieb für wirtschaftliche Entwicklung angesehen wird: innovative
Wissenschaftsbetriebe. Stiftungsuni darf sich selbst kaputtsparen.
Da die Göttinger Uni eine Stiftung ist, macht Wissenschaftsminister Stratmann
nur eine pauschale Kürzungs-Vorgabe, die Umsetzung in der Universität ist dann
Sache der Uni-Leitung. Uni.präs. Kern hat inzwischen ein Papier mit Vorschlägen
zur Umsetzung in Hannover mit angeblich est 5,5 Millionen Euro Einsparsumme eingereicht.
Dabei gibt er aber den Druck einfach an die Fakultäten weiter, diese wiederum
geben den Druck an die Institute weiter. Parteienübergreifend. In
der Mensa am Wilhelmsplatz kamen ca. 20 Personen zusammen. Unter Ihnen 3 Landtagsabgeordnete:
Noack (CDU), Andretta (SPD), Wenzel (Grüne), Vertreter der Ratsfraktionen: Göbel
(Grüne), PDS-Büro Uwe Reinicke, Tom Wedrins (SPD) Bebehani (SPD), der Vorsitzende
des DGB Region Südniedersachsen Wertmüller, anwesend war auch der Dekan der philosophischen
Fakultät und Gerd Zander (Senatsmitglied der Uni). "Es ist notwendig
dass ein gewisser Basisdruck von Göttingen ausgeht." meinte CDU-MdL Noack,
der allerdings gleich anschloß "Sie werden verstehen, dass ich nicht gegen
mich selbst protestieren kann. D.h. die Sache muß erst noch im Landtag beschlossen
werden und bis dahin will man Druck machen.
....allerdings
war Noack dann in Urlaub als der Wissenschaftsausschuß des Landtages am Mittwoch
denn 22.10.03 tagte. | Die
besten sollen leben .... und die andern? Nun ist aber nicht allein
die Göttinger Universität betroffen, auch in Lüneburg, Oldenburg, Buxtehude, Hildesheim,
Clausthal Zellerfeld usw. sind die Bildungseinrichtungen Bestandteil regionaler
Wirtschaft. Der von Wetzel (Grüne) geäußerte Gedanke, dass man da nicht in eine
Konkurrenz treten sollte wurde in der Diskussion weggedrängt - schließlich sei
die Göttinger Uni nun mal die beste und man solle dafür sorgen, dass diese erhalten
bleibe. Der regionale Egoismus schlug voll durch. Man will dass die Region aufsteht
incl. Einzelhandel (wenn die Kaufkraft sinkt weil weniger Studis da sind betrifft
die das auch) und für ihre Universität kämpft, weil wenn sie die Uni in Göttingen
kleinmachen, "dann treffen sie das Herz der Stadt." Die bedenken, dass
dies auf Kosten anderer Standorte gehen könnte wurden weggedrängt, denn "eins
ist klar, gespart werden muß auf jeden Fall." zum
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