goettinger stadtinfo TagesSatz
Straßenmagazin Infos
über die Arbeit des TagesSatz
Infos über die Arbeit des TagesSatz Projekt zur Hilfe für Arme und Obdachlose: Verkaufen statt Betteln ! Das Prinzip ist einfach: Leute, die mit der Sozialhilfe nicht mehr zurande kommen oder die wohnungslos sind, brauchen zum Einstieg in ein geregelteres Leben eine Arbeit. Sie können den Tagessatz im Handverkauf auf der Straße verkaufen und erhalten dabei einen fairen Teil der Einnahmen. Sie brauchen keine Spenden zu erbetteln, sondern sie verkaufen etwas und gleichzeitig unterstützen sie damit ihr Sprachrohr in der Öffentlichkeit. Ziele des "Strassenmagazins Tagessatz" sind u. a. die "Schaffung neuer Arbeitsplätze, Information über soziale Projekte, ein geregeltes Arbeitsleben der VerkäuferInnen, die Stärkung des Selbstwertgefühls, die finanzielle Unterstützung und die Funktion als Sprachrohr sozialer Randgruppen." 1994, anlässlich des Tag der Wohnungslosen, erschien die erste Ausgabe des TagesSatzes in Kassel. Kurze Zeit später wurden erste Exemplare auch in Göttingen verkauft. Im April 1996 fanden sich ehrenamtliche MitarbeiterInnen, die die Göttingen-Redaktion des Tagessatz gründeten, so dass 1997 in Göttingen ein eigenes Büro des TagesSatzes eingerichtet werden konnte. Interessierte, VerkäuferInnen und ehrenamtliche MitarbeiterInnen hatten nun in Göttingen eine Anlaufstation. Seit Oktober 1997 erscheint der TagesSatz zehn Mal pro Jahr. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind ca. 12 ehrenamtliche Mitglieder mit der Erstellung der Zeitung beschäftigt, das Layout erfolgt in einer Werbeagentur die in Bürogemeinschaft mit dem Tagessatz "lebt". In Göttingen und Kassel sind etwa zwei Dutzend Verkäufer durch das tägliche Einkommen aus dem Verkauf des TagesSatzes finanziell abgesichert. Der TagesSatz wird für 1,50 Euro auf der Straße verkauft, davon gehen 0,70 Euro pro verkauftem Exemplar direkt an sie. (Quelle u.a.: tagessatz.de) Landkreis Göttingen nimmt Tagessatzverkäufern verdientes Geld wieder ab 29.10.09 / Der Tagessatz ist ein Zeitungsprojekt, das soziale Zwecke verfolgt. Menschen in prekären Situationen wird die Möglichkeit gegeben Geld einzunehmen, ohne Betteln zu müssen indem sie die Zeitung verkaufen und einen Teil des Verkaufsbetrages behalten können. Als bekannt wurde, dass das Sozialamt dieses wenige mit Würde verdiente Geld nun den Leuten wieder von der Sozialhilfe abziehen will, gab es überregional empörte Stellungnahmen. Aus einer Mitteilung der SPD-Landtagsabgeordneten Andrettta und Schminke geht nun hervor, dass der Tagessatz e.V. am 29.9.09 ein Schreiben vom Landkreis Göttingen erhielt, aus dem hervorgeht, dass das Niedersächsische Sozialministerium alle Einkünfte aus dem Verkauf des Göttinger Straßenmagazins TagesSatz künftig wieder als Einkommen anrechnen will die 100 Euro Grundfreibetrag übersteigen. Werden z.B. 150 Euro eingenommen so werden 80 % von 50 Euro auf die Sozialhilfe angerechnet. Die Abgeordneten Ronald Schminke und Dr. Gabriele Andretta (SPD) haben deshalb im Landtag eine Kleine Anfrage zur mündlichen Beantwortung gestellt, die die Überschrift trägt: "Warum verlangt die Sozialministerin Verkaufseinkünfte aus Straßenmagazinen als Einkommen für Leistungsempfänger nach dem SGB II / SGB XII anzurechnen?"
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10 Jahre Tagessatz Als
Anfang des Jahres 1994 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Einrichtungen
der Wohnungslosenhilfe in Kassel die Idee hatten, ein Straßenmagazin in Kassel
zu etablieren, dachte niemand an 10 Jahre. Am 23. September 1994, anlässlich des
"Tags der Wohnungslosen", erschien die erste Ausgabe des TagesSatzes
in Kassel. Schon kurze Zeit später wurden erste Exemplare auch in Göttingen verkauft
- das Projekt schwappte über die Stadtgrenze. 1997 wurde in Göttingen ein eigenes
Büro des TagesSatzes eingerichtet. Der TagesSatz ist inzwischen ein fester Bestandteil
in beiden Städten und hat sich als soziales Sprachrohr sowie Hilfseinrichtung
für Menschen in sozialer Not etabliert. Die Öffentliche Feier zum zehnjährigen Jubiläum fand am Samstag, den 11. September 2004 auf dem Platz vor dem Alten Rathaus in Göttingen von 10 bis 16 Uhr statt. Besondere Hilfe beim Tagessatzverkauf Ein Highlight des Tages ist, dass lokale Prominenz der Stadt Göttingen einmal in die Rolle von TagesSatz-Verkäufern schlüpfen und das Magazin feilbieten. Die Erlöse dienen dem Erhalt des Vereins. So verkaufen Thomas Oppermann (Minister a.D.), Gabriele Andretta (MdL), Sebastian Wertmüller (DGB, Regionsvorsitzender) und Gesine Meißner (MdL) ab 12 Uhr den TagesSatz in der Göttinger Innenstadt, zwischen 14.30 und 15.30 Uhr können die interessierten Kundinnen und Kunden ihren TagesSatz in Göttingen bei Bundestagsmitglied Hartwig Fischer (MdB) erstehen. Der
Göttinger Verkäufersprecher Manfred Billinger (Manne) wird sich von einigen seiner
vielen Schiffs- und Architekturmodelle trennen, die er in langwieriger Arbeit
aus unzähligen Streichhölzern gebastelt hat. Er wird die Modelle im Laufe des
Nachmittags versteigern. |
Tagessatz veröffentlicht "Leverkusener Appell für gerechtere Verteilung des Wohlstandes" Eine "ehrliche Bilanz" über Reichtum und Wohlstand in Deutschland hat der Bundesverband Soziale Straßenzeitungen (BSoS) gefordert. Wohlstand
müsse gerechter verteilt werden, damit sich Armut nicht verfestige, erklärte der
BSoS beim diesjährigen Verbandstreffen Ende Mai in Leverkusen. Die Diskussion
über Einschnitte in die soziale Absicherung dürfe nicht länger auf dem Rücken
jener Gruppen geführt werden, die am Rande der Armut lebten. |