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Südspange

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BürgerInnenbefragung beginnt am 25 Mai
Absonderlicher Aktionseinstieg: BI Göttinger Süden sammelt Geld für GT

2.5.2010 / Das Anzeigenblatt "Blick" gehört zum Göttinger Tageblatt. Blick und und GT betreiben in Abhängigkeit von ihren Anzeigenkunden Propaganda für die Südspange. Dies sah die BürgerInitiative am 13.1.2010 noch genau so und schrieb:

"Es steht zu erwarten, dass die Befürworter irgendwann ihren Schmollwinkel verlassen und in einer Propagandaoffensive die altbekannten Trugbilder wie die Sperrung des Sandwegs, die "Aufwertung" des Kiessees und die vorgebliche Entlastung von mehr als 30.000 Bürgerinnen und Bürger beschwören. Und wie gehabt werden sie sich einer massiven Unterstützung durch das "Göttinger Tageblatt" und den "Blick" erfreuen.." (BI am 13.1.10)

Nun erstaunt es, dass die BI Göttinger Süden Geld sammeln und das Geld für eine Anzeige im Göttinger Tageblatt ausgeben möchte. In einer Mail vom 27. April bittet die Initiative um die kostenlose Veröffentlichung eines Aufrufs zum Geld sammeln für eine GT-Anzeige:

"Da wir diese Erkärung auch als Anzeige im GT veröffentlichen werden, kommen wir nicht darum herum, die UnterzeichnerInnen um eine Spende zu bitten. Als Richtwert (nicht verpflichtend) haben wir 20,- EUR angesetzt. Wer sich das nicht leisten kann, zahlt weniger (die Unterschrift soll schließlich nicht daran scheitern!)..." (BI in ihrem Newsletter am 27.4.10)

Nun erwartet die BI eine (natürlich kostenlose) Veröffentlichung des Aufrufs z.B. in goest zur Finanzierung des GT-Anzeigengeschäftes? Offensichtlich ist niemand aufgefallen welche Zumutung in solcherlei Begehren steckt. [ Nachtrag 11.5.: Die Aufforderung zu spenden zielte wohl bloß auf die EmpfängerInnen des Newsletters und sollte gar nicht veröffentlicht werden ]

Kommentar (G. Schäfer / Red. goest) :
Sinnvoller wäre es doch wohl, eigene Medienstrukturen aufzubauen und auf eigene Kräfte zu vertrauen, anstatt dem GT Spendengelder für eine Anzeige zu überlassen. Mit dem gleichen Geld könnte die Bürgerinitiative eigene Medienaktivitäten finanzieren. Für Flugblätter, Hilfsmittel und Ausstattung der AktivistInnen , dafür lohnt es sich zu spenden, aber nicht für GT-Anzeigen. Nachtrag: jedenfalls sollen bei dieser Aktion angeblich 1800 Euro Spendengelder verjuxt worden sein.

 

Göttinger Tageblatt und BLICK - Pro-Südspange

Mai 2009 / Die Veröffentlichungen im BLICK zeigen: da hat jemand in der Redaktion ein starkes Interesse, Einfluß auf die politische Entscheidung zu nehmen. Aber wer hat da welches Interesse ? Der Blick gehört dem Göttinger Tageblatt und soll das Anzeigengeschäft von Duderstadt bis Göttingen abgrasen. Im diesem Gebiet wird der BLICK kostenlos in einer Auflage von 109.000 verteilt. Die Existenzberechtigung des Blattes hängt ganz und gar vom Anzeigengeschäft ab. Praktischerweise erreicht man den Anzeigenverantwortlichen des BLICK Oliver Mollauch über die E-Mail anzeigen@goettinger-tageblatt.de.
Als Redaktionsleiter für die Ressorts "Reportagen, Regionale Wirtschaft ,Sonderthemen, Public Relations" wird auf der Homepage des BLICK Gerd Goebel genannt. Als dessen Arbeitsplatz-Adresse ist das Verlagsgebäude des Göttinger Tageblattes, Dransfelder Straße 1 angegeben. Gerd Göbel ist aber gleichzeitig in der Region um Duderstadt politisch engagiert, er ist Ortsbürgermeister für die CDU in Tiftlingerode nahe Duderstadt .

Autos aus der Region Duderstadt kämen einfacher zum Kaufpark Karte

Wer von Duderstadt (oder Tiftlingerode) mit dem Auto zum Kaufpark oder zum Verlagsgebäude des Göttinger Tageblattes fährt, muß bislang durch die Innenstadt fahren: die Reinhäuser Landstraße rein, über den Ring, dann die Kasseler Landstraße hoch bis zur Autobahn. Genau dieser Umweg durch die Innenstadt würde umgangen, falls die Südspange gebaut würde. Dann könnte der Autoverkehr die B 27 überqueren Richtung Rosdorf und käme dann in der Siekhöhe direkt an der Autobahn ganz dicht beim Kaufpark und Göttinger Tageblatt heraus.

Die Südspange könnte ein gemeinsames Interesse von BLICK und KAUFPARK sein. Die Werbegemeinschaft Kaufpark ist eine kaufkräftige Werbekundschaft und so ergibt sich eine intensive Beziehung zwischen Kaufpark und Blick. Auf einer Veranstaltung auf der Burg Hanstein wo auch ein Foto von Goebel neben dem Center-Manager Gruber zu sehen ist wird Goebel zitiert mit: "Unsere Aufgabe ist es, weiter zu motivieren und für die Probleme der Region offen zu sein, über den Tellerrand zu schauen und Visionen zu haben." Diese Visionen könnten in Bezug auf den Kaufpark bedeuten, dass nicht nur Herr Goebel schneller zum Arbeitsplatz kommt, sondern die "Kaufkraft-Einheiten" im Anzeigengebiet des BLICK, nämlich der Raum Duderstadt durch die Südspange viel schneller zum Kaufpark gelangen.

Innenstadtgeschäfte werden mit der Südspange umfahren

Der Bau der Südspange würde damit glatt Kaufkraft von der Göttinger Innenstadt weglenken. Damit hätte der Ortsbürgermeister von Tiftlingerode mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen: die Duderstädter Region käme leichter zur Autobahn, der Kaufpark würde leichter vom Eichsfeld erreichbar und hätte deshalb mehr Interesse an Werbung mit dem Blick in dieser Region. Außerdem käme Herr Goebel auch noch schneller von Tiftlingerode zu seinem Arbeitsplatz im Verlagsgebäude des Göttinger Tageblattes.**

Die Duderstädter Kaufkraft würde an der Innenstadt vorbei direkt über Rosdorf zum Kaufpark fahren, u.a. weil es dort kostenlose Parkplätze gibt. Das bedeutet erst einmal mehr Autos Richtung Göttingen. Wenn dann Pro-City und Innenstadtgeschäfte jammern, weil die Kaufkraft an der Innenstadt vorbeizieht, kann dann die CDU und Blick wieder die Forderung nach mehr Parkplätzen in der Innenstadt aufstellen, damit auch wieder mehr Autos in die Stadt hineinkommen. Und das alles unter der Überschrift Verkehrsberuhigung?

Vermuteter Vorteil für BefürworterInnen auch nur ein Trugbild

Allerdings ist selbst der von den Südspangen-Kaufpark-Blick-BefürworterInnen vermutete Vorteil wahrscheinlich auch nur ein Trugbild. Es sind nicht die Tausenden EichsfelderInnen, die zum Kaufpark wollen und die Reinhäuser Landstrasse belasten. Nur ein relativ kleiner Teil derjenigen, die auf der Hauptstrasse (Geismar) nach Göttingen einfahren, wollen überhaupt nach Westen. Der größte Teil will zur Innenstadt. Bei den Verkehrszählungen der Stadt kam raus dass an der Kreuzung Hauptstr./ Kieseestr. "nur" 15 % Richtung Westen und damit potentiell über die Südspange fahren würden. Der Rest will vor allem in die innenstadt und nach Norden. Es handelt sich bei den Eichsfeldern, die zum Kaufpark wollen um eine relative kleine Gruppe, die umzuleiten keine Verkehrsentlastug brächte.

Mehr Verkehr durch die Südspange

Sollte die Logik der wirtschaftlich Interessierten BefürworterInnen der Südspange aufgehen, dann bedeutet dies, dass MEHR Autos aus der Region Duderstadt nach Göttingen kommen. Insgesamt wird die Südspange also eine Verkehrszunahme bedeuten. Deshalb ist es geradezu absurd, wenn die BefürworterInnen ohne Blick in die Zukunft meinen, durch die Südspange würde Feinstaub reduziert. Dieses Argumente ist in die Methoden der Effekthascherein wie die Namensgebung "Montagsdemo" einzureihen.
Wenn mehr Autos nach Göttingen kommen, ist nicht ganz auzuschließen, dass die meisten der zusätzlichen Fahrzeuge zwar den direkten Weg über die Südspange nehmen, aber von diesen werden auch einige nach dem Kaufpark vielleicht auch noch in die Stadt kommen und die Reinhäuser wieder zurückfahren. Es wäre eine Ironie der Geschichte, wenn dann sogar noch eine Zunahme des Verkehrs dort stattfände.

**Im Heimatort von Herrn Goebel, in Tiftlingerode scheint man übrigens weniger begeistert von Umgehungsstraßen zu sein, wenn sie, wie von der Landesstraßenbaubehörde geplant, in Tiftlingerode gebaut werden sollen. Siehe einige Infos dazu z.B. unter http://www.tiftlingerode.de

 

Wieso betreibt das Anzeigenblatt BLICK eine Kampagne für die Südspange?

Mai 2009 / Das Anzeigenblatt BLICK macht Politik Pro-Südspange. Auf seiner Titelseite warb das Blatt für eine Demo Pro-Südspange . Warum? Autos aus der Region Duderstadt sollen schneller zum Kaufpark gelangen. Das deckt sich mit dem Arbeitsweg des BLICK-Redaktionsleiters Goebel, der bei Duderstadt wohnt. Also BLICK-Werbung für einen, wie KritikerInnen bereits formuliert haben, "Goebel-Highway"?

Wer zieht hier die Fäden ? Werfen Sie einen Blick auf diese Demo

Wir reiben uns die Augen: Der BLICK unterstützt Montagsdemos? Da hat jemand aber einen tollen Roßtäuscher-Trick parat gehabt als er die BefürworterInnen der Südspange als "Montagsdemo" auftreten ließ. Natürlich haben die rein garnichts mit dem Bündnis Montagsdemo zu tun, das seit Jahren gegen Arbeitslosigkeit und Sozialabbau Kundgebungen auf dem Göttinger Markt abhält.

Es ist einfach ein Trick mit dem der BLICK eine Verwechslung ermöglicht. In dem Moment, wo Leute denken "Huch, die sozial engagierte Montagsdemo ist für die Südspange?" ist der Meinungsmachertrick gelungen. Und es ist schon bemerkenswerter Anzeigenblatt-Journalismus: jahrelang demonstrieren Leute vom Bündnis Montagsdemo gegen soziale Mißstände, gegen Sparterror und Arbeitslosigkeit - und der BLICK berichte keine Zeile - und nun berichtet er von der "Montagsdemo" für die Südspange auf seiner Titelseite mit Foto.

Der BLICK wird uns ständig unaufgefordert vor die Tür geworfen. Bei der nächsten "Demo promotet by BLICK" schlagen wir vor: Werfen Sie einen Blick auf diese Demo und übergeben Sie dieser Demo Exemplare des Anzeigenblattes BLICK bzw. legen sie es zum Mitnehmen an den Wegrand.

Megaphonsprecher am 25.5.09 "Das ist die 3 Montagsdemo für die Südspange" Wir zählten genau 79 Personen in der Demo als sie in der Reinhäuser Landstraße am Neuen Rathaus vorbeizog. Bei der anschließenden Kundgebung sprach der Megaphonträger hauptsächlich von der Schädlichkeit des Feinstaubs. Durch den Neubau einer Straße soll die Menge des Feinstaubs veringert werden, so seine Argumentation.

 

Die Methoden der SüdspangenbefürworterInnen kritisch im Blick behalten

Der "Sprecher" der Südspangen-BefürworterInnen hatte sich bei den Treffen der Südspangen-GegnerInnen eingeschlichen und so getan als würde er die BI Göttinger Süden unterstützen. Stattdessen hat er aber offensichtlich Informationen zur Vorbereitung für eine Gegeninitiative gesammelt. Denn plötzlich trat er als Sprecher einer Gegeninitiative auf, massiv unterstützt vom Göttinger Anzeigenblatt BLICK .

Andere bislang unerkannt gebliebene Südspangen-Befürworter haben systematisch immer wieder Informationsplakate der BI Göttinger Süden vernichtet. Eine besonders dreiste Aktion von Südspangen-BefürworterInnen war die Verbreitung eines Schreibens, das betrügerischerweise vorgab, von den Naturschutzverbänden BUND, NABU und Biologische Schutzgemeinschaft Göttingen (BSG) zu stammen und in dem eine angebliche ganzjährige Leinenpflicht für Hunde ausgerufen wurde. Gegen diese Fälschung hat die BSG am 19.3.09 Anzeige erstattet. Interessanterweise ist das gefälschte Schreiben inhaltlich identisch mit Forderungen, die der bereits erwähnte Provokateur im Rahmen der von ihm besuchten BI-Sitzungen zur Diskussion brachte.

Der vom Blick als "Sprecher der Bürgerinitiative Ja zur Südspange" promotete Provokateur tauchte auch bei den Informationsveranstaltungen am Flüthewehr auf, mischte sich in die Aufklärungsgespräche dort ein und behinderte die Arbeit der Initiative.

Als die GegnerInnen in der Ratssitzung 2.500 gesammelte Unterschriften gegen die Südspange dem Rat übergaben schritt der Pro-Südspangen-Sprecher zum Mikrofon und behauptete dreist, die BefürworterInnen der Südspange hätten viel mehr Unterschriften gesammelt. Allerdings konnte er keine einzige vorlegen.

Parallel zur Kampagne Pro-Südspange im Blick gab es Flankenschutz von CDU und FDP mit einem Flugblatt Pro- Südspange und dem Versprechen, der Rosdorfer Weg würde verkehrsmäßig entlastet. Den Versuch von CDU/FDP ein "Bürgerbegehren Pro-Südspange" durchzuführen wurde wieder zurückgezogen, wohl weil man befürchtete, dass dies als ein Schuß nach hinten losgehen würde, wenn herauskommt, dass die Bevölkerung die Südspange nicht will.

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