goettinger stadtinfo Texte und Bilder
© Impressum Aktionstag
gegen den Krieg 2003 "Interventionsanleihen"
Neue Verteidigungspolitische Richtlinien >Rückblick:
Aktionstag 2002 >Überblicksseite "Krieg"
Kein Aktionstag des Anti-Kriegs-Bündnisses
Der Aktionstag, der für Samstag, den 28. Juni,
ab 10.30 Uhr am Gänseliesel angekündigt worden war, wurde seitens der Stadt nicht
genehmigt, weil die Stadtmarketing-Aktion "Ab in die Mitte" den ganzen
Platz beanspruchte. Darüber wurde die goest-Redaktion seitens der VeranstalterInnen
leider nicht informiert, wer also wegen der Meldung im goest- Veranstaltungskalender
zum Markt getappert ist bitten wir um Entschuldigung. Beim nächsten Mal berichten
wir dann lieber erst dann, wenn die Veranstaltung tatsächlich stattgefunden hat.
Kriegsgewinn mit Interventionsanleihen
Auszug
aus dem verteilten Flyer (28.6.03): "..selbstverständlich
ist der Umbau der Bundeswehr zu einer Interventionsarmee, der nicht zuletzt aus
Steuergeldern finanziert wird, nicht Selbstzweck. Die verschlechterte Menschenrechtslage
weltweit hat die Akzeptanz für militärische Einsätze im Ausland sowohl in der
Bevölkerung als auch in der internationalen Staatengemeinschaft in den letzten
Jahren in erfreulichem Ausmaß erhöht. Zahlreiche Krisenregionen sind zugleich
die wichtigsten Rohstoffquellen der Welt. Speziell ihnen wird in den nächsten
Jahren eine erhöhte Aufmerksamkeit zukommen. Eine Anlageform mit Zukunft
Sie können von dieser Entwicklung direkt profitieren. Mit einer Investition
in die Umstrukturierung der Bundeswehr zu einer weltweit handlungsfahigen Interventionsarmee,
können sie einen Beitrag leisten, um eine angemessene Stellung Deutschlands in
der internationalen Staatengemeinschaft zu sichern. Zugleich profitieren sie von
der Interventionsrendite. Sie werden Teilhaber an den wichtigsten weltweiten Ressourcen,
die mit Hilfe der Bundeswehr für die deutsche und europäische Wirtschaft gesichert
werden. Mit 25% Rendite für unseren Umstrukturierungsfond und
bis zu 50% Rendite für unseren Interventionsfonds stellen unsere Anlagen eine
bedenkenswerte Alternative zu Staatsanleihen Sparbüchern oder Aktienfonds dar.
Informieren Sie sich bei dem Bankinstitut Ihres Vertrauens und zeichnen Sie die
erste Tranche zum Vorzugspreis. Zeichnen Sie Interventionsanleihen!" |
 Als eines der besonders renditefähigen
Interventionsziele wird auf der Weltkarte der rohstoffreiche Kontinent Afrika
angepriesen.
Der Fußgänger stutzt, bleibt stehen: "Hä?? Interventionsanleihen?
- Mh nicht dumm es gibt ja tatsächlich immer mehr Kriege und Kriege sichern die
Wirtschaft", also Kriegsanleihen um in Zeiten schlechter Aktiengeschäfte
eine renditekräftige Anlageform zu nutzen? Mitnichten! Wenn die Aktionsgruppe
"Schöner-Leben"
auftritt ist das eher so etwas wie Bewußtsein bildendes "Vorsicht Kamera"
- Spassguerillia oder ähnliches. Auch wenn die Leute schicki-micki angezogen sind
- es ist nur ein auf die Spitze getriebener Real-Zynismus des "Mit-dem-Krieg-Geld-verdienen".
Neue
Verteidigungspolitische Richtlinien Alle im unteren Text
fett markierten Zitate stammen aus den neuen Verteidigungspolitischen
Richtlinien (VPR) der Bundesregierung (Textauszüge - Flugblatt Antikriegsbündnis
/ Juni 2003 ) Wir sind wieder wer! Endlich können wir wieder in der globalen Weltliga
um die knapper werdenden Ressourcen der Erde mitspielen. Wir können wieder ohne
schlechtes Gewissen weltweit Krieg führen. Wir haben schließlich lange genug pausiert.
(...) Aber ohne Anlass, auf Verdacht Krieg zu führen (Präventivkrieg), ist
schon toll. Mit den neuen verteidigungspolitischen Richtlinien können wir das
auch. Das dürfen wir nicht? Das ist gegen das Grundgesetz? GG Art. 87a: "Der
Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf"? Aber was ist schon das Grundgesetz,
wenn es um die Sicherheit und Stabilität unseres geliebten Vaterlandes geht? Denn:
"die Landesverteidigung ... gegen konventionelle Angriffe ... entspricht
nicht mehr den sicherheitspolitischen Erfordernissen." Daher lassen sich
künftige Einsätze "weder hinsichtlich ihrer Intensität noch geographisch
eingrenzen". Schon allein deshalb nicht, weil "die deutsche Wirtschaft
aufgrund ihres hohen Außenhandelsvolumens und der damit verbundenen Abhängigkeit
von empfindlichen Transportwegen verwundbar" ist. (...) machen
wir es doch richtig und unterstützen die offensichtlich völlig überforderten Kräfte
der inneren Sicherheit (Polizei, Bundesgrenz- und Verfassungsschutz) mit dem Einsatz
der Bundeswehr im Innern. Denn "Zum Schutz der Bevölkerung und lebenswichtiger
Infrastruktur des Landes vor terroristischen und asymetrischen Bedrohungen
wird die Bundeswehr Kräfte und Mittel bereithalten". Auch die
einseitige militärische Abhängigkeit von der Supermacht USA ist nicht länger zu
ertragen. In der Militärmacht Europäische Union (EU) wird "der Stabilitätsraum
Europa ... durch eine breit angelegte, kooperative und wirksame Sicherheits- und
Verteidigungspolitik gestärkt" - zunächst durch eine EU Interventionstruppe
mit 60.000 Mann / Frau. Das Zuständigkeitsgebiet ist auch klar definiert: "Deutschland
wird auch am Hindukusch verteidigt" (...) (...) |