Kreislaufwirtschaft
und Müllvermeidung statt Müllverbrennung Derzeit
werden weltweit jährlich mindestens 2 Milliarden Tonnen Müll produziert. Hinzu
kommen riesige Mengen an Abgase und Abwässer. Ein riesiger Teppich aus Plastikabfällen
erstreckt sich heute auf den Weltmeeren. Solch eine Wegwerfproduktion kann nicht
weiter aufrechterhalten werden, ohne dass die natürlichen Lebensgrundlagen der
Menschen unwiederbringlich zerstört werden. Notwendig ist eine umfassende Kreislaufwirtschaft
nach dem Vorbild der Natur. Auch die
Müllverbrennung - selbst nach Ausstattung mit modernsten Filteranlagen -- steht
der Wende zu einer umfassenden Kreislaufwirtschaft entgegen. Sie bedeutet:
- Großsynthese von Giftstoffen statt Verwertung
von Rohstoffen
- Eine verheerende Energiebilanz
und zusätzliche Verkehrsströme
- Eine
schleichende Vergiftung von Umwelt und Mensch: Zunahme von Krebs und Allergien
- Ablagerung hochgiftiger Schlacke und
Stoffen aus der Rauchgaswäsche in Untertagedeponien.
August
2014: BI-Protest verhindert Müllverbrennungsanlage
in NOM
Am
Montag, den 25.8.14, teilte der Bürgermeister der Stadt Northeim Herr Tannhäuser
mit, dass das zuständige Gewerbeaufsichtsamt Göttingen endgültig
den Bau des Ersatzbrennstoffkraftwerks (EBS) auf dem Gelände von Umweltschutz
Mitte rechtskräftig abgelehnt hat. Es handelt sich um eine Müllverbrennungsanlage
(MVA) mit zusätzlicher Energiegewinnung, die die in Hildesheim ansässige
Firma Umweltdienste Kedenburg GmbH mit ihrer Tochtergesellschaft Umweltschutz
Mitte errichten wollte. Prof. Dr. Christian Jooß, Materialphysiker an
der Universität Göttingen unterstützt die BIs mit Fachkompetenz.
Forschungsergebnisse belegen eindeutig, dass Müllverbrennungsanlagen trotz
aufwändiger Filtertechnik eine enorme Luftvergiftung verursachen. Nur ein
kleiner Teil der ca. 100.000 Giftstoffe die bei der Verbrennung entstehen werden
vom zuständigen Gesetz (17. Bundesemissionsschutzverordnung; 17BImSchV) überhaupt
erfasst. Für Giftstoffe auf Feinststäuben, ist die vorgesehene Messanalytik
überhaupt nicht ausgelegt. Aus einer Tonne Abfällen mit wertvollen Rohstoffen
entstehen durchschnittlich 400 kg Schlacke sowie 20 kg Filterrückstände.
Beide enthalten Ultragifte wie Dioxine und Furane und müssen mit großen
Risiken in Sondermülldeponien unter Tage entsorgt werden. Wertvolle und recycelbare
Rohstoffe werden so in Giftmüll verwandelt. Diese
Fakten bieten jedoch nach der 17 BImSCHV keine Handhabe, Müllverbrennungsanlagen
zu verbieten. Diese Verordnung ist aus Sicht der Umweltinitiativen völlig
veraltet. Die Ablehnung des EBS wurde daher mit mangelnder Energieeffizienz der
Anlage begründet, erklärt Bürgermeister Tannhäuser. Tatsächlich
haben in Northeim ansässige Firmen erklärt, dass sie keine Energie vom
EBS abnehmen würden, dazu gehörten Contitech, Fruchthof und Thimm und
Breckle. Die Bürgerinitiative
(BI) gegen die Müllverbrennung in Northeim hatte entsprechende kritische
Anfragen bei den Firmen gestellt. Ihr Sprecher, Günter Rorig, regte bei Contitech
an, Energie aus einem hocheffizienten Gasturbinenkraftwerk zu gewinnen. Die BI
organisierte eine vielfältige Öffentlichkeitsarbeit in Northeim, sammelte
über 3700 Unterschriften und wurde in ihren Aktivitäten von der Initiative
Umweltgewerkschaft in Göttingen, den NaturFreunden und vielen anderen Bürgerinnen
und Bürgern unterstützt. Die BI sah sich jedoch weder von der Verwaltung
noch von den meisten Ratsfraktionen ausreichend informiert und unterstützt.
Der neue Bürgermeister Herr Tannhäuser jedoch zeigte sich sehr kooperativ
gegenüber den BIs.. In
Osterode ist eine Verbrennungsanlage für Klär- und Industrieschlamm
geplant!
Besorgniserregend
ist die Planung einer neuen Verbrennungsanlage für Klär- und Industrieschlämme
in Osterode, die von der Stadt zunächst unter weitgehendem Ausschluss der
Öffentlichkeit vorangetrieben werden sollte. Dort formiert sich der Widerstand
einer Bürgerinitiative. Brigitte
Maniatis von der Initiative gegen die MVA in Osterode brachte an die Öffentlichkeit,
dass die Stadt Osterode den Verkauf eines Grundstücks an einen Investor plant,
der dort eine Verbrennungsanlage für Klärschlämme mit einer Kapazität
von 60.000t pro Jahr errichten will. Dort sollen Industrieklärschlämme
aus Teilen Niedersachsens verbrannt werden, viele davon mit Schwermetallen belastet.
In Osterode fallen nur 1.200t Klärschlämme pro Jahr aus dem kommunalen
Bereich an. Auch dieses Projekt gefährdet chronisch die Gesundheit der Osteroder
und richtet sich gegen den Gedanken einer Kreislaufwirtschaft.
Informationstext
aus der Öffentlichkeitsarbeit der Bürger_inneninitiative NOM
Juni 2014: Keine
Müllverbrennung: weder in Northeim noch anderswo!
In der Stadt Northeim wird von der Firma Umweltdienste Kedenburg in Hildesheim
eine Müllverbrennungsanlage geplant. Sie wird getarnt als "Ersatzbrennstoffkraftwerk".
Die Anlage soll direkt neben dem Furchthof gebaut werden, der auch viele Göttinger
Kindertagesstätten mit Lebensmitteln beliefert. Selbst wenn die gesetzlichen Grenzwerte
eingehalten werden, führen Feinstäube und Ultragifte zu einer chronischen Vergiftung.
Müllverbrennung muss verboten werden. Eine Wende zu einer umfassenden Kreislaufwirtschaft
ist notwendig, die die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschen bewahrt und sinnvolle
Arbeitsplätze schafft. Müllverbrennungsanlage
in Northeim nicht genehmigungsfähig. Eine
Müllverbrennungsanlage, wie sie in Northeim in Form eines „Ersatzbennstoffkraftwerks“
geplant ist, beinhaltet die Notwendigkeit, hochgiftige Rückstände aus Verbrennung
und Rauchgaswäsche in Sondermülldeponien unter Tage zu entsorgen. Anhand der Grundwasserproblematik
in verschiedenen Untertagedeponien zeigt sich: Es gibt es keine sichere Entsorgung
solcher Abfälle. Sie belasten heutige und zukünftige Generationen mit einem unkalkulierbaren
Risiko der Verseuchung von Grund- und Trinkwasser. Daher ist eine solche Anlage
nicht zu verantworten. Die Emissionen mit Schwermetallen, Ultragiften wie Dioxin
und Feinstäuben würde selbst im Normalbetrieb zu einer unnötigen Gesundheitsgefährdung
der Anwohner führen. Zudem wird die Anlage direkt neben dem Fruchthof gebaut,
der viele Abnehmer u.a. auch Kindertagesstätten in Göttingen mit Obst und Gemüse
beliefert.
Veranstaltung
Kreislaufwirtschaft contra Müllverbrennung bzw. Kreislaufwirtschaft contra Wegwerfproduktion
Die Initiative
Umweltgewerkschaft und die BI gegen die Müllverbrennungsanlage in Northeim haben
die Gewerbeaufsicht eingeschaltet, um eine Genehmigung zu verhindern. Um
diese Gesamtproblematik, die für die ganze Südniedersächsische Region von großer
Bedeutung ist, näher zu beleuchten laden die beiden Initiativen zu einem Vortrag
ein, am 27. Juni 2014 um 19 Uhr bei Arbeit und Leben, Lange Geismarstr. 72-73,
mit dem Titel Vortrag und Diskussion mit Referent: Prof. Dr. Christian Jooß, Veranstalter:
Bürgerinitiative gegen Müllverbrennung in Northeim, NaturFreunde Göttingen, Initiative
Umweltgewerkschaft , Universität Göttingen und , Bürgerbewegung für Kryo-Recycling,
Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz | Die
Gefahren der Müllverbrennungsanlagen Auszug
aus einem Artikel von von
Bianca
Rohde // Die
deutschen Müllverbrennungsanlagen (MVA) werden als sauber und gefahrlos propagiert.
Die Gefahren werden oft unterschätzt und verschwiegen. (...) Durch
die Verbrennung des Mülls ist dieser nicht verschwunden, sondern wird in
kleinste giftige Partikel umgewandelt, die unkontrolliert in die Luft geblasen
werden. Die MVAs sind also weder klimaschützend noch hat der Prozess etwas
mit Recycling zu tun. Jede Tonne verbrannten Mülls produziert 400 kg Asche,
200l verschmutztes Wasser und 5000 m³ giftige Abgase. Die Müllverbrennung
sei angeblich Volumenreduzierend, jedoch vergrößert sich in Wahrheit
die Oberfläche 300fach und damit auch die chemische Reaktivität der
Materialien. Die Feinstäube aus den Abgasen der Verbrennung dringen ungehindert
in die menschliche Lunge und kleinste Feinstäube gelangen ins Blut. Somit
kommt es zu verheerenden Auswirkungen für die Menschen. Einige verantwortungsbewusste
Ärzte registrieren eine Zunahme der Krankheiten durch die Luftverschmutzung.
Zum Krankheitsbild gehören Asthma, Allergien, Neurodermitis, atopische Ekzeme,
Tumore, Krebs, Herz-Kreislaufkrankheiten und Krankheiten des Nervensystems. Außerdem
nehmen die chronischen Beschwerden zu, die noch nicht als Krankheiten klassifiziert
werden. Dabei spielen vor allem soziales Fehlverhalten und psychische Störungen
eine Rolle. Nach einer Studie eines internationalen Forschungsteams werden weltweit
mindestens 2 Millionen Menschen pro Jahr durch die Feinstäube der MVAs getötet.
Die Verbrennung
von 1 Tonne Müll erzeugt - 300-400
kg Asche / Schlacke
- 200
Liter verschmutzes Wasser
- 5000
m³ giftige Abgase
- ca.
10 kg hochgiftige Rückstände aus Rauchgaswäsche
- Feinststäume
mit 300x größerer Fläche als der ursprüngliche Abfall
- Emission
von mehr als 100.000 verschiedenen Chemikalien / Radikalen
- davon
30.000 Halogenierte Kohlenwasserstoffe
- ca.
10 verschiedene Ultragifte, wie Dioxine und Furane
Müllverbrennung
ist keine Müllbeseitigung, sondern chaotische Großsynthese von
Ultragiften | In
der Stadt Northeim soll ebenfalls eine Müllverbrennungsanlage entstehen.
Sie ist direkt neben dem Fruchthof Northeim geplant, der Kindertagesstätten
und Läden aus Göttingen mit Lebensmitteln beliefert. Die gesetzlichen
Grenzwerte schreiben eine ungenaue Messung vor. Nur 40 von Tausenden Giftstoffen
werden kontrolliert. Die Einhaltung der Grenzwerte hat also nichts mit dem Schutz
von Mensch und Natur zu tun.Statt
wertvolle Rohstoffe in giftige Abgase, Schlacke und Rückstände der Rauschgaswäsche
zu verwandeln, ist eine umfassende Wiederverwertung notwendig und auch möglich.
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