Zivil- und KatastrophenschutzSchneekatastrophe Katastrophen-Stabsübung 2011
Notfallstützpunkt-Übung
2016 Management
der operativen Kräfte im Katastrophenfall / Übung 2006
Schneekatastrophe - Katastrophen-Stabsübung 2011 goest - g.schäfer / Am 23. und 24. Februar 2011 waren ca. 80 Fachleute aus dem Bereich Katastrophenschutz in der Heimvolkshochschule Mariaspring in Bovenden zu einer Stabsübung zusammengekommen.
Ziel der Übung war die Zusammenarbeit von Stabsabteilungen von Stadt- und Landkreisverwaltung. (Anmerkung der Red. Da das Verhältnis zwischen Stadt und Landkreis wegen allerlei Querelen nicht das beste ist, ist es beruhigend zu erfahren, dass man für Ernstfälle eine reibungslose Zusammenarbeit übt.) In der Pressemitteilung wird zunächst auch nicht von Zusammenarbeit sondern von einer "parallel laufenden Übung der Verwaltungsstäbe von Stadt und Landkreis Göttingen" geschrieben. Dann heißt es aber doch "Zentrales Thema der Übung, die von der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz begleitet wird, ist die Zusammenarbeit der beiden Stäbe im Katastrophenfall. Dabei geht es u.a. um die Aufdeckung von Problemen oder Schwachstellen beispielsweise beim Zugriff auf gemeinsame Einsatzkräfte." Darüberhinaus wurde auch ein Dauereinsatz geübt, der mit einem Schichtwechsel verbunden war. Insgesamt waren also jeweils 2 operative Stäbe von Stadt und Landkreis im Einsatz.
Eine zusätzliche Gruppe (Szenario-Verwaltung) war für die Vermittlung der "künstlichen Realität" an die Stäbe zuständig, d.h. von ihr aus wurden Meldungen über Ereignisse an die Stäbe weitergegeben. Die Übungsleitung Szenario hatte Klaus Wosnitza ( Sachgebiet Bevölkerungsschutz im Landkreis). Die grundlegende Problemlage im Szenario waren katastrophale Schneefälle, die Straßen unpassierbar machten und die Versorgung der Bevölkerung gefährdeten. Diese Gruppe mußte ohne Schichtwechsel durcharbeiten
Die AKNZ (Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz Neuenahr) hatte über ein Jahr ein Ausgangsszenario entwickelt, das für Göttingen realistisch wirkte. Statt zum x-ten Mal ein Großfeuer bzw ein Hochwasserereignis zu nehmen oder einen Güterzug in die Luft fliegen zu lassen, ganz zu schweigen von der unrealistischen Annahme eines starken Erdbebens in Göttingen wurde diesmal als realistisches Szenario "extremster Schneefall" angenommen.
Also fand man als Ergebnis der Lagebesprechung um 16.30 Uhr an den Übersichtstafeln der Stäbe z.B. Meldungen über
den "Abschnitt West" wie
Im "Abschnitt
Ost" waren im Landkreis wurde um 10.31 der "Kat.-Fall" ausgerufen. Im "Abschnitt Stadt" konfrontierte
das Szenario die Einsatzkräfte mit
-- Am Bahnhof Göttingen
waren 2 ICE mit 350 Personen zu versorgen und Nun rollte die Alarmierung der Dienste an: Feuerwehren, THW, Sanitätsdienste und Bundeswehr und Polizei.
In einer späteren Pressekonferenz berichteten die zuständigen Dezernenten Christel Wemheuer (Landkreis) und Hans - Peter Suermann (Stadt) sowie Klaus Wosnitza ( Sachgebiet Bevölkerungsschutz Landkreis) und Dr. Martin Schäfer sowie Jörg Kortebröcker (Fachbereich Feuerwehr Stadt) . Ebenfalls anwesend waren Nicole Bernstein als Vertreterin der Bundesakademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz AKNZ zuständig für "Führungslehre, Durchführung von operativ-taktischen Stabs- und Stabsrahmenübungen", Chef der Lage Frank Gloth Pressesprecher der Göttinger Berufsfeuerwehr, sowie ehemalige Mitarbeiter als erfahrene externe Berater.
Beim Versuch, während
der Pressekonferenz etwas über die Rolle der Medien im Szenario zu
erfahren offenbarte sich eine gewisse konservative Sichtweise, die sich
hauptsächlich an dem Instrument "Pressekonferenz" orientierte.
In der PK auf die Alternativen von Internet und Twitter angesprochen,
reagierte man zurückhaltend und es hieß, der Strom könne
ja ausfallen. Auch dem Hinweis, das Problem während der Bombenexplosion
am Schützenplatz habe gezeigt, dass der Bedarf an Internetinfos da
sei, schließlich sei der Server der Stadt wegen der Überlastung
durch viele Nachfragen zusammengebrochen, wurde mit Achselzucken begegnet.
Die Beschwerden der Bevölkerung wurden durch das Element "Bürgertelefon" ins Szenario eingebracht. In der Realität kann man sich jedoch ausrechnen, dass auch die eingeplanten 10 Hotlineplätze im Katastrophenfall schnell überlastet sind. Indem auf neue effektive Kommunikationstechniken im AUstausch mit der Bevölkerung verzichtet wird fehlen sowohl Infos aus der Bevölkerung an die Einsatzstäbe als auch Informationen zur Selbststeuerung der betroffenen Bürger. Die Lehre aus dieser Übung für die Bevölkerung kann daher sein: unabhängige Kommunikation untereinander , Informationswege und Nachbarschaftsnetzwerke selbst aufbauen.
26.9.16 / Text: Landkreis / Rund 100 Einsatzkräfte und Akteure im Katastrophenschutz haben am vergangenen Samstag erstmals die Einrichtung eines Notfallstützpunkts geprobt. Die Übung fand in der Oberschule in Dransfeld statt. Ein Notfallstützpunkt dient in besonderen Schadenslagen als Anlaufstelle und Notunterkunft für die Bevölkerung. Je nach Szenario können hier mehrere hundert Menschen informiert, versorgt, betreut und untergebracht werden. landrat Reuter wird mit den Worten zitiert: "Im Ernstfall ziehen wir den Ordner aus dem Schrank und wissen genau, welches Gebäude wir nehmen, was wir dort benötigen und welche Einsatzkräfte gebraucht werden. Das spart wertvolle Zeit, die wir in einer Notsituation nicht haben", Zudem wüssten die Menschen, wo im Notfall eine Anlaufstelle in ihrer Gemeinde sei. Das wirke Verunsicherung entgegen und mache schnelle Hilfe möglich. Übungsszenario war ein flächendeckender Stromausfall mit der Folge des Zusammenbruchs der Infrastruktur.
Der Notfallstützpunkt wurde durch rund 40 Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes, des Malteser Hilfsdienstes und der Kreisverwaltung eingerichtet und zur Aufnahme von rund 100 Personen vorbereitet. Stationen zur Registrierung, zur Versorgung mit Hygieneartikeln und Wäsche, zur Verpflegung und Betreuung wurden eingerichtet. Räume für ärztliche Versorgung, eine Isolierstation und Unterkunftsräume wurden aufgebaut und den knapp 50 Gästen der Übung präsentiert und erläutert. Diese Gäste, Führungskräfte aus Behörden und Hilfsorganisationen, durchliefen die Stationen und lernten so das Konzept kennen. Beteiligt waren neben DRK und Maltesern auch Vertreterinnen und Vertreter der Feuerwehren, der Polizeidirektion Göttingen, des Arbeiter-Samariter-Bundes, der Johanniter Unfallhilfe, der Rettungshundestaffel, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft, des Technischen Hilfswerks, der Bundeswehr, des Krankenhauses Duderstadt und aus den Kommunalverwaltungen.
Der Landkreis Göttingen als Katastrophenschutzbehörde entwickelt seit zwei Jahren das Konzept des Notfallstützpunkts. In Dransfeld wurde es erstmals praktisch getestet. Zweck der Übung war, die theoretischen Planungen auf praktische Tauglichkeit zu testen und Erkenntnisse für die weitere Arbeit am Konzept zu gewinnen. Strategisches Ziel ist die Einrichtung von Notfallstützpunkten flächendeckend in 18 Gemeinden des künftigen Landkreises Göttingen (Ausnahme: Stadt Göttingen als eigenständige Katastrophenschutzbehörde). Dazu werden derzeit geeignete öffentliche Gebäude, zumeist Schulen, in den Gemeinden ausgewählt, erkundet und entsprechende Pläne ausgearbeitet. Grundlage dafür sei ein Masterplan, der anhand des Modellobjekts Oberschule Dransfeld entwickelt werde, erläuterte Patrick Moritz, Sachgebietsleiter Bevölkerungsschutz beim Landkreis, zu Beginn der Übung. Dieser Masterplan werde dann an die jeweiligen Objekte in den Gemeinden angepasst. Anschließend würden für verschiedene Szenarien konkrete Ablaufpläne erarbeitet. Szenarien für einen Notfallstützpunkt sind die Einrichtung als Notunterkunft bei Unwetterlagen wie Sturm oder Starkregen oder nach einem großflächigen Stromausfall; zur Betreuung im Fall einer Evakuierung aufgrund eines Brandes oder einer Bombenräumung; zum Aufbau einer Impfstätte bei Ausbruch von Krankheiten u. a. m. Die Zeitersparnis durch die Vorbereitung betrage bis zu fünf Stunden, erläuterte Moritz. Bei der Übung kamen auch Fahrzeuge, Ausstattung und Versorgungsgüter zum Einsatz, die im Rahmen der Neustrukturierung des Bevölkerungsschutzes beim Landkreis Göttingen beschafft wurden. Rund 1,2 Millionen Euro investiert der Landkreis Göttingen in diesem Jahr in die Modernisierung und Ergänzung von Fahrzeugen und Gerät. Diese sind im Wesentlichen im Katastrophenschutz-Depot des Landkreises in Bovenden stationiert bzw. eingelagert.
"Wir stellen uns auf veränderte Herausforderungen ein. Unwetterlagen nehmen zu, das haben wir im vergangenen Jahr erlebt", erläuterte Landrat Reuter. Aber auch auf die Einrichtung einer Notunterkunft oder eine Evakuierung müsse der Landkreis vorbereitet sein. Dabei sei die Unterstützung Ehrenamtlicher unabdingbar. "In Krisensituationen brauchen wir gut ausgebildete Helfer.
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Übung
2006: Management der operativen Kräfte im Katastrophenfall Am 18. und 19.5.2006 waren rund 100 Personen in der THW-Zentrale, Industriestrasse mit einer Übung beschäftigt, bei der es um das Management bei einer komplexen Notfall-Lage im Landkreis Göttingen ging. Die Übung, die als "Stabsrahmenübung" den Namen "Fireball 2006" trug ging von folgendem Szenario aus: "In einem Zwei Schicht System mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 16. Stunden ein umfangreiches Szenario bearbeiten: Während der Fußball WM 2006 weitete sich während einer Hitzewelle am 22.6.06 ein Mähdrescherbrand zu einem Waldbrand im Landkreis Göttingen aus, bei welchem 2 Waldarbeiter verletzt wurden und sich mexikanische Urlauber verirrten. Nach ca. fünf Stunden wurde eine Bombe gefunden und musste entschärft im Bereich des Güterbahnhofes werden. Zeitgleich fanden Fußballübertragungen in der Lokhalle und auf dem Campus statt. Eine Räumung im 500 m Radius wurde initiiert. Erschwert kam dann noch ein Verkehrsunfall Ecke Hannoversche Straße / Autobahnzubringer hinzu. Hierbei verunfallte ein Reisebus und es gab 40 Verletzte, einige schwer." (Presseinfo, Fachbereich Feuerwehr, Stadt Göttingen) Dieses Szenario wurde jedoch nicht materiell durchgespielt, es wurde kein Material bewegt und es wurden keine praktischen Übungen am Ort der gedachten Geschehnisse durchgeführt. Vielmehr wurde das Zusammenspiel verschiedener beieiligter Gruppen geübt.
Die verschiedenen
Gruppen:
Die beteiligten Personen kamen aus den Bereichen der Berufsfeuerwehr, den Freiwilligen Feuerwehren aus Stadt und Landk reis, der Verwaltung, des Technischen Hilfswerks und der Polizei. Mit der Übung sollte die Leistungs- und Einsatzfähigkeit der technischen Einsatzleitungen im Zivil- und Katastrophenschutz von Stadt und Landkreis Göttingen erprobt werden. Bisher fanden solche Übungen für die Führungskräfte in der AKNZ Begleitet wurde die ganze Übung im Rahmen eines Seminars von drei Vertretern des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz aus Bad Neuenahr / AhrweiIer (AKNZ) >> Webseite der AKNZ das AKNZ ist Teil des >> Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Bei der Übung in Göttingen wurde nun das erste Mal eine Übung quasi an der Basis durchgeführt und alles kam eher von unten. Dabei klappte die Zusammenarbeit insgesamt auf Anhieb überraschend gut.
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DRK
und dem Klinikum |