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Iran Solidaritätskundgebung

Iran (allgemeine Seite zum Iran in goest)

Göttinger Gruppe organisiert Protest gegen iranisches Regime
Kritik an den deutschen Firmen, die das iranische Regime unterstützen
Schlimme Nachrichten direkt aus dem Iran an Göttinger Gruppe

Dokumentation Kundgebung 12.8.09 - DOKUMENTATION
Aktionstag 12, august in göttingen soli mit widerstand iran Veranstalter / Bericht
Fotos von VeranstalterInnen:
Redebeitrag der iranische Frauen - am 12.8.09 / Marktplatz Göttingen
Rede des Solidaritäts-Bündnisses am 12.8.09 / Marktplatz Göttingen

Göttinger Gruppe organisiert Protest gegen iranisches Regime

6.8.09 / Die Nachrichten aus dem Iran über die brutale Niederschlagung von Demonstrationen durch Schlägerbanden des Regimes (Basjii / Basidschi und die "Revolutionären Garden") geschützt und unterstützt durch die iranische Polizei war Anlass für die Bildung eine Göttinger Gruppe, die gegen die Inhaftierung und das Verschwindenlassen von RegimegegenerInnen öffentlichen Protest erheben und gleichzeitig über die Rolle deutscher Firmen aufklären möchte.

Kritik an den deutschen Firmen, die das iranische Regime unterstützen
Im Flugblatt das zur Kundgebung am 12.8. aufruft erklärt die Göttinger Gruppe u.a.: (...) Unsere Solidarität gilt Millionen IranerInnen, die sich unter größtem Risiko für Leib und Leben dem faschistischen islamischen Regime entgegenstellen und trotz der brutalen Repressionen (mehr als hundert Todesopfer, willkürliche Massenfestnahmen und hunderte Verschleppte) bis heute nicht aufgeben. Das barbarische Regime im Iran fällt nicht vom Himmel, sondern erhält seinen Halt und Stabilität durch eine weltweite Partnerschaft im kapitalistischen System: So ist Siemens-Nokia Networks - ein Joint-Venture Unternehmen von Siemens und Nokia - am Aufbau der Überwachungsinfrastruktur im Iran beteiligt. "Deep Packet Inspection" (DPI) lassen sich auch die Inhalte von E-Mails und Web-Telefonaten überwachen und blockieren. Die Firma Rohde&Schwarz liefert die auf den iranischen Straßen eingesetzten Schlagstöcke oder in den Foltertrakten der Gefängnisse zum Einsatz kommenden tödlichen Elektroschocker. Und die Firma Dräger aus Lübeck lieferte Gasmasken für Tränengasangriffe, und die Firma Heckler&Koch Handfeuerwaffen. Die blutige Unterdrückung der iranischen Revolte geht nicht ohne diese Geschäfte vonstatten, wird aber gleichzeitig mit der Ignoranz und dem Schweigen der meisten PolitikerInnen und Medien begleitet. Wir, einige Göttinger Gruppen, haben uns zusammengeschlossen, um gegen das Regime im Iran und deren Geschäftspartner Nokia-Siemens u.a. zu protestieren und werden diese menschenverachtende Geschäfte mit dem iranischen Regime nicht ungestört hinnehmen."

Schlimme Nachrichten direkt aus dem Iran an Göttinger Gruppe
Bereits im Juli erreichte diese Gruppe ein dringender Aufruf von Studierenden aus dem Iran: Darin heißt es u.a.: Man hört furchtbare und Besorgnis erregende Nachrichten aus den geheimen Gefängnissen. (...) Es gibt klare Hinweise, , dass die grausame und barbarische Folter bis zum Tod, vor allem an jüngeren Verhafteten ebenso wie an den anderen Bevölkerungsgruppen begangen wird. Darüber hinaus ist bekannt, dass viele (einschließlich der Journalisten und Aktivisten aus den Lagern von Herrn Mossavi und mr. Karroebi) unter Druck gesetzt werden, um einige falsche Aussagen und Geständnisse zu machen. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass bei den weniger bekannten oder unbekannten jungen Menschen die Methode des "Verschwinden-lassens" oder der "Beseitigung" angewandt wird, die von Lateinamerika bekannt ist. Ein iranischer Soldat, der Dienst im Evin -Gefängnis macht, erzählte, dass der Zugang zu dem geheimen Teil des Gefängnisses durch Basidschi und die Revolutionären Garden gesperrt wurde und niemand die Erlaubnis hat, diesen Abschnitt zu betreten, außer einigen von ihnen. Er stellte ferner fest, er und auch die anderen Wehrpflichtigen würden ständigen Lärm und Geräusche als Folge von Folter in den Gefängnissengebäuden hören. Er sagte auch, dass täglich durchschnittlich 10 Getötete mit Ambulanz entfernt werden, die als Folge von Folter getötet wurden. Die Toten werden mit den Krankenwagen zu unbekannten Friedhöfen gebracht, um sie dort zu begraben. Das Ziel dieser Massenverhaftungen und Massaker an den Menschen auf der Straße mit der öffentlichen Kampfansage an die Bevölkerungen ist, eine generelle Angst und Panik der Bevölkerung zu erzeugen.Viele Menschen (auch diejenigen, die nicht an den Aktionen teilgenommen haben) wurden verhaftet, nur wegen ihres Alters, Aussehens oder weil sie Zeugen der Gräueltaten waren. Diese Menschen werden lange (10 Stunden) gefoltert damit sie die Aussagen machen die von ihnen verlangt werden. Durch die Fotos und die Video Bilder, die während der Demonstrationen und Auseinandersetzungen rund um die öffentlichen Gebäuden und Büros gemacht wurden, werden die Aktivisten eine nach der anderen erkannt um sie dann verschwinden zu lassen.

Dokumentation Kundgebung 12.8.09 - DOKUMENTATION

Aktionstag 12, august in göttingen soli mit widerstand iran

Veranstalter / Bericht
Ca 50 Leute , IranerInnen und aus deutschen Linken Kreisen nahmen teil. Die Aktion wurde von einem Soli-Bündnis und redical m gemeinsam organisiert. Die Witterungsverhältnisse waren sehr ungünstig, es regnete aber trotz des regens sind alle bis zum Ende da geblieben. Redebeiträge sind beigefügt. B
evor wir mit den Redebeiträgen anfingen, tauchten zwei bis drei antideutsche Kriegsbefürworter mit Israelfahne auf. Eine vom Solibündnis hat mit denen auch einzelnen gesprochen und wir haben ihnen auch durch Lautsprecheransage klar gemacht, dass sie auf Distanz zur Kundgebung gehen sollen, weil wir keine nationale Fahne bei der Kundgebung ertragen. Wir hatten extra in unseren Flügblättern (auf persisch und deutsch) erwähnt: Nationalflaggen sind Symbole der Macht, der Ausbeutung. Diese Kriegsbefürworter sollen wissen; wir als Solibündnis sind gegen das islamistische Terrorregime und solidarisieren uns mit der Freiheitsbewegung dort. Selbsverständlich sind wir gegen jeglichen Antisemitismus der islamischen Regierung und weltweit . Wir sind gleichzeitig gegen weltweite militärische Einsätze der USA und ihrer Verbündeten. Wir sagen klar: Atomkraft für niemand, für keinen in diesem Planeten! Diese Kriegsbefürworter haben die Gelegenheit benutzt, bei jeder Kundgebung von IranerInnen aufzutauchen, um wegen der atomaren Gefahr und dem Antisemitismus zu warnen. Ihnen geht es nicht um Solidarität mit den Menschen dort. Sie versuchen Stimmungsmacherei zu schaffen und Hetze gegen andere Menschen zu machen, damit der Weg zu ihrer Lieblingsforderung nach "Bomben und Krieg" geebnet wird.

Fotos von VeranstalterInnen:


Links: Staat, Nation, Kapital, islamische Republik Scheiße! , Rechts im Hintergrund . Trotz Aufforderung der VeranstalterInnen, auf Nationalflaggen zu verzichten, stehen "Antideutsche" mit israelischer Nationalflagge.

Redebeitrag der iranische Frauen - am 12.8.09 / Marktplatz Göttingen

Euer Kampf gegen das frauenfeindliche Regime der Islamischen Republik hat sich in der Welt großen Respekt und Bewunderung erworben. Euer Kampf wurde von der Welt verfolgt. Euer bewundernswerter Mut gegen die brutalen islamischen Armeen und Euer entschlossener Widerstand gegen Repression und Gewalt zeigen die Tiefe Eurer Sehnsucht nach Freiheit.
30 Jahre Widerstand gegen eines der brutalsten, mörderischsten und frauenfeindlichen Regime, 30 Jahre Krieg gegen die islamischen Soldaten um das Kopftuch und die grundlegendsten Menschenrechte haben die Frauen stärker gemacht.
Vor 30 Jahren warfen die Gewaltmenschen der Hisbollah Steine auf Frauen und schrien "Kopftuch oder ein Schlag auf den Kopf", was zur Installation des Regimes geführt hat. Heute werfen Frauen und junge Mädchen Steine auf die Gewaltmenschen und schreien "Tod dem Diktator". Dem Regime läuft es kalt den Rücken herunter, wenn es Frauen diese Parole skandieren hört.
Wir begrüßen den Mut, die Ausdauer und Stärke der Frauen im Iran. Die iranischen Frauen haben das Recht auf eine Zukunft ohne Vorherrschaft des Islamischen Regimes oder der patriarchalen Führung durch die USA und ihrer Verbündeten. Wir wollen die Botschaft der iranischen Frauen weltweit verbreiten, die ihren eigenen Weg wählen und unabhängig sein wollen von der Dominanz reaktionärer Weltordnung! Es ist Zeit, eine historische Wende einzuleiten, indem wir uns emanzipieren und Gleichstellung für Frauen einführen. Unseren Forderungen sind die Abschaffung aller islamischen Gesetze: Steinigung, Zwangsverschleierung, Geschlechterdiskriminierung, wir fordern das Scheidungsrecht mit anschließendem Sorgerecht für die Kinder, wir treten ein für das Recht auf unseren eigenen Körper, das Recht auf Homosexualität und für die Abschaffung der Religionsmacht in allen Lebensbereichen.   Unsere Botschaft für alle Frauen lautet, sich von der Unterdrückung und Ausbeutung zu befreien.   Dies können wir Frauen aus dem Iran nur durch die Entmachtung des islamischen Regimes erreichen. Es lebe die Freiheit

 

Rede des Solidaritäts-Bündnisses am 12.8.09 / Marktplatz Göttingen

Wir protestieren Heute hier gegen islamische Regime mit ihrem brutalen Armeen, anschließend protestieren wir gegen ihre Geschäftspartner wie Nokia-Siemens. Verhaftungen, Hinrichtungen Mord und Terror gegenüber Andersdenkenden kennzeichnen das iranische Regime. Ein Regime, das sich vor 30 Jahren im Zuge der Revolution gegen den Schah etabliert hat, indem es in Form einer Gegenrevolution alle sozialen Bewegungen von ArbeiterInnen, Frauen, Homosexuellen, ethnische Minderheiten und StudentInnen vernichtet hat. Mehr als 30000 Menschen wurden hingerichtet, hunderttausende wurden verhaftet und in den Gefängnissen gefoltert und haben Frauen vergewaltigt.   Mittlerweile sind 30 Jahren vergangen.   Seit der Bekanntgabe des manipulierten Wahlergebnisses liefern sich Menschen im Iran heftige Strassenschlachten mit der Polizei, den Revolutionswächtern und den paramilitärischen Basiji-Milizen. Trotz des Demonstrationsverbots gehen Millionen Menschen immer wieder auf die Straßen.   Ursprünglich wollten systemtreue, reformorientierte Kräfte um den ehemaligen Premierminister Mussawi mit ihren Wahlprogramm mit Menschenrechts- und Frauenrechtsheuchelien kleine Korrekturen im System schaffen.   Aber die Protestbewegung hat sich anders entwickelt und rasant ausgeweitet: Mittlerweile rufen sie Parolen wie Tod der Diktatur und Tod dem Wächterrat. Hier zeigt sich, dass sie nicht nur gegen den Wahlbetrug sondern vor allem gegen 30 Jahre Bevormundung, und Menschenrechtsverletzung durch das islamische Regime und für die Freiheit und Selbstbestimmung auf die Straße gehen.   Unsere Solidarität gilt Millionen Menschen, die unter größtem Risiko für Leib und Leben dem islamischen Regime entgegentreten und trotz der brutalen Repressionen (mehr als hundert Todesopfer, willkürliche Massenfestnahmen und hunderte Verschleppte) bis heute nicht aufgeben.
Momentan reden alle über "Menschenrechtsverletzungen" im Iran ? Sogar der italienische Modedesigner Mariotto trug ein Hemd mit der Aufschrift "Neda Alive" (Neda lebt, in grüner Schrift) während einer Modenschau. Ist natürlich gut für ihre Geschäfte. Barak Obama meldet sich zu Wort und verurteilt die Staatsrepression gegen die iranischen Bevölkerung. Ähnliche Worte finden StaatspolitikerInnen in vielen europäischen Ländern, so wie auch Deutschland. Bundeskanzlerin Merkel: "Deutschland steht auf Seiten der Menschen im Iran.
Doch wie sieht es in der Realität aus? das barbarische Regime im Iran fällt nicht von Himmel, sondern erhält seinen Halt und Stabilität durch eine weltweite Partnerschaft im kapitalistischen system. sämtliche Technologien für die Internet- und Mobilfunkzensur, die das iranische regime zum zweck der Massenunterdrückung benutzt, sind vom finnisch-deutschen Unternehmen "Nokia Siemens. Deutsche Firmen liefern die eingesetzten Schlagstöcke und die in den Foltertrakten d zum Einsatz kommenden tödlichen Elektroschocker es gibt zahlreichen Firmen: Heckler & Koch und Mercedes-Benz, Daimler, Linde ...
Besonders öffentliche Massenhinrichtungen, die als Straßenfest im iran organisiert werden, werden n mit Hilfe der meistens in Westeuropa gebauten Geräten ,wie z.B. Lkws und Krähne durchgeführt. Diese Hinrichtungen werden praktisch von der Ignoranz und dem Schweigen der meisten Politiker und Medien in Westeuropa begleitet , wenn nicht sogar ermöglicht. was ist unsere praktische solidarität mit Menschen im Iran ?
Konkret heißt das für uns: .
..(Anmerkung der Redaktion: Aus rechtlichen Gründen wurde dieser Abschnitt hier ausgespart, weil er zu einem juristischen Vorgehen gegen goest benutzt werden könnte.)
In Deutschland leben Flüchtlinge aus dem Iran. Alle diese Menschen sind vor dem Terorror im Iran geflohen. Ihre Fluchtgründe sind nicht anerkannt, über zehn Jahre sind sie ohne Aufenthaltsrecht , ohne Arbeitserlaubnis und gezwungen, unter miserablen Bedingungen in Flüchtlings-Wohnheimen zu leben. Dort sind sie oft den Schikanen der Ausländerbehörden ausgeliefert. Die Behörden behaupten, iran ist ein sicher Land, damit flüchtlinge dort hin abgeschoben werden können.
Unsere solidarität gilt auch den iranischen flüchtlingen, die wegen eines terroregimes hier schutz suchen. wir als Solibundnis, wünschen allen Menschen im Iran, die immer noch auf der strasse protestieren und nicht aufgeben,dass sie zum Sieg gelangen mögen und dass das Regime zum Teufel gejagt wird. Deswegen rufen wir gemeinsam hier und mit Menschen dort: Marg bar dyktâtor – Weg mit der Diktatur!

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