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Huhtamaki
(ehemals 4P Rube)

Demonstration der Huhtamaki-Belegschaft am 11.5.05 >weitere
Bilder vom Demotag
Huhtamaki-Werksschließung - Betroffene berichten
"Erzählcafé" 18 Uhr St. Michael-Gemeinde Kurze
Str. 13 (Eingang im Innenhof)
"Ich kriege keinen Job mehr! Andreas Lingl, Jg. 1959 (seit 19 Jahren bei
Huhtamaki) Walter Stelzl, Jg. 1947 (seit über 40 Jahren bei Huhtamaki)
n.n (ehemals ERG-Elektroröhrengesellschaft) Moderation: Regina Meyer,
Freie Altenarbeit Göttingen e.V.
Am 11. Mai wurde die Betriebsversammlung vom Management über die Schließung
mit knappen Worten in Kenntnis gesetzt. Danach fand eine Demonstration
und Kundgebung mit 700 Teilnehmern statt, vor allem Werksangehörige und
einige Göttinger Bürgern
Ø Welche Auswirkungen auf die Betroffenen und ihre Familien?
Ø Stellenabbau am "Standort Göttingen" nicht wortlos hinnehmen!
Ø Firmenschließungen und Stellenabbau betrifft uns alle!
Ø Wie kann Solidarität praktisch werden?
11.
Mai 2005 13 Uhr Solidaritäts-Versammlung
vor dem
Werkstor Karl-Grünklee-Straße 23 in Weende, denn
am 11.5.05 um 13 Uhr findet bei Huthamaki eine Betriebsversammlung statt
in der den 500 Beschäftigten mit großer Wahrscheinlichkeit
mitgeteilt wird. dass sie gekündigt werden und das Werk geschlossen
wird. (siehe Anfahrtweg für Bus, Auto, Fahrrad)
Die zum finnischen
Konzern gehörende Huhtamaki Deutschland GmbH & Co. KG stellt Lebensmittelverpackungen
aller Art her. Vom bedruckten Magarinebecher bis zur Zahnpastatube und
zu kompostierbaren Bioverpackungen. Das Werk 4PRube war aufgekauft worden,
es wurden Landesfördermittel in Anspruch genommen, aber es wurde
nichts unternommen um das Werk auf den neuesten Stand zu bringen. Nun
will Huthamatik das Werk einfach dicht machen, 500 Leute entlassen. Wann
wird die Vergabe von Wirtschaftssubventionen endlich an vertraglich einklagbare
Gegenleistungen wie z.B. Arbeitsplatzgarantien gebunden?
Verlautbarung
des Konzerns am 10.5.05
"Huhtamaki, the Finnish consumer packaging specialist with
worldwide operations, prepares for the second phase of its two-year
restructuring program originally announced in December 2004. As
the first new measure, the company's Board of Directors has authorized
the local management to initiate negotiations in the Göttingen facility
in Germany, with the closure and relocation of its main rigid packaging
operations as an alternative. The Göttingen site also hosts the
production of release papers for pressure sensitive applications.
This activity remains unaffected by the imminent negotiations. Further
plans and implications related to the second phase of restructuring
will be decided mid-year. The total cost of the restructuring program
in 2005 will be higher than that of the first step taken in 2004
(EUR 46 million), with respective charges to be expensed during
the remaining quarters of 2005.
Media inquiries regarding rigid packaging operations in Göttingen:
Mr. Timo Salonen, Executive VP, Rigid Packaging Europe , Tel. +358
9 6868 8401
Übersetzung
(goest)
"Huhtamaki, der weltweit tätige finnische Konsumverpackungsspezialist,
bereitet sich auf die zweite Phase seines Zwei-Jahres-Restrukturierungs-Programms
vor, das ursprünglich im Dezember 2004 verkündet wurde. Als erste
neue Maßnahme hat der Unternehmensvorstand das lokale Management
ermächtigt, Verhandlungen im Werk Göttingen, Deutschland über die
Wahlmöglichkeit der Schließung und Standortverlagerung seiner Steifpapierverpackungs-Herstellung
aufzunehmen. Die Göttinger Betriebsstätte umfaßt auch die Herstellung
von Folien für druckempfindliche Anwendungen. Dieser Bereich bleibt
von den Verhandlungen unberührt. Über weitere Pläne und Auswirkungen
im Zusammenhang mit der zweiten Phase der Restrukturierung wird
Mitte des Jahres entschieden. ..."
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DGB Vorsitzender
Martin Gertenbach ruft zur Kundgebung am 11. Mai auf
"Huhtamaki ist für Göttingen und die Region kein Einzelfall. In den
letzten Jahren haben etliche Betriebe geschlossen, oder massiv Stellen
abgebaut. Glunz (Novopan), ERG - Elektroröhrengesellschaft, ADAMS - Ladenbau
sind nur drei Beispiele für Schließungen, 500 Entlassungen bei der Gothaer,
schleichender Stellenabbau im Uniklinikum, ... Die Liste ließe sich mühelos
verlängern und zeigt, dass quer durch alle Wirtschaftsbereiche Arbeitsplätze
in der Region bedroht sind. Dies müssen wir deutlich machen. Huhtamaki
ist der aktuelle Fall, welchen Betrieb es als nächstes trifft ist noch
offen. Um die KollegInnen bei Huhtamaki konkret zu unterstützen und um
gegen ein Ausbluten der Region ein Zeichen zu setzen, rufen wir dazu auf,
am kommenden Mittwoch um 13.00 Uhr vor das Huhtamaki Werk in der Karl-Grüneklee-Straße
23 in Göttingen-Weende zu kommen."
Gruß, Martin Gertenbach

Werkstor in der Karl-Grünklee-Straße 23-25 Ecke Wolfgang Döringstraße
in Weende
Zweigniederlassung der Huhtamaki Deutschland GmbH & Co. KG / Foto vom
28.4.05
Eine Initiative hat
beschlossen, die KollegInnen nicht allein zu lassen sondern sich zur gleichen
Zeit vor dem Tor der Firma Huhtamaki zu versammeln. Nachdem
die Kollegen die Nachricht auf der Betriebsversammlung in Empfang genommen
haben werden sie sicher zum Tor kommen. Dann kann eine gemeinsame Demonstration
über die Hauptverkehrsstraße bis in die Innenstadt erfolgen.
Eine Hauptprotestlosung war und ist: "Wo bleibt die soziale Verantwortung
von Huhtamaki?"
Anfahrtweg
zu Huhtamaki
Mit dem
Fahrrad oder Auto: Weender Landstraße immer gerade aus, geht
dann in die Hannoversche Straße über, immer geradeaus über
die Autobahnzufahrt hinweg und dann die dritte Straße links einbiegen.
Mit dem Bus Linie 3 Von Grone, Innenstadt und längs
der Weender Straße, Weender Landstraße die Buslinie 3 direkt
bis Haltestelle Karl-Grünklee-Straße
Von Holtensen und vom Klinikum mit der 12 bis "Lutteranger"
und dann in die 3 umsteigen
Von Bovenden mit der 14 zum "Klosterweg"
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Fotos
vom 28.4.05 - Tag des spontanen Streiks

Bild links: Die Manager von Huthamaki - v.l.n.r. Timo Salonen (Finnland),
Carlos Carrasquilla, Frank Dlubis (örtlicher Manager) // Bild rechts
Timo Salonen - macht bissl eine eiskalte Miene ....
Die Manager drückten
sich an diesem Tag darum herum zuzugeben, dass das Werk geschlossen werden
soll, angeblich aufgrund eines Informationsverbotes aus börsenrechtlichen
Gründen. Also das heißt: es wird eine gravierende Veränderung
zu erwarten sein. Und alle Anzeichen sprechen für eine Schließung.

Die Werksschliessung bedroht die Existenzgrundlage von 500 Menschen -
spontaner Streik am 28.4.05 Versammlung auf dem Werksgelände

Alle Gabelstapler
stehen still .. wenn dein kluger Kopf es will.
In der relativ ruhigen und besonnenen Belegschaft gärt es. HuhtamakimitarbeiterInnen
angesichts der schlechten Nachrichten über den Verbleib ihres Werkes.
(Fotos vom 28.4.05)
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Vermischte
Infos zu Huhtamaki
Noch vor kurzem
32 neue Gabelstapler
Anfang 2005 wurden noch insgesamt 32 neue Gabelstapler und Lagerhausgeräte
an den Standort in Göttingen geliefert und mit einem neuen Staplereinsatzkonzept
sollte eine Optimierung der Materialflussabläufe mit erheblichen Kosteneinsparungen
erzielt werden. (Quelle)
Tarifverhandlungen
24. 5 2005
Huhtamaki ist Mitglied im Verband Norddeutscher Papierfabriken, dort ist
zu lesen, die 1. regionale Tarifverhandlung findet am 24. Mai 2005 in
Hannover statt (Quelle)
Könnte es etwa sein, dass die Drohung mit Werksschließung
auch taktischer Einstieg in die Tarifverhandlungen ist?
Huhtamaki vor größeren
Produktumstellungen
Bereits Ende 2004 wurde
auf Messen die neue Orientierung Huhtamakis vorgestellt: Kompostierbare
Verpackungen haben die Fertigungsreife erreicht und stehen vor ihrem massenhaften
Einsatz. Huthamaki bietet dazu Trinkbecher, Teller, Behälter und Besteck
aus dem nachwachsenden Rohstoff Polymilchsäure an (Quelle
) . Hierzu müßten vermutlich andere Maschinen angeschafft werden
wenn diese in Göttingen produziert werden sollten. Das wäre
eigentlich ein idealer Ansatzpunkt, den veralteten Maschinenpark in Göttingen
zu ersetzen und gleichzeitig eine sinnvolle Produktkonversion - nämlich
weg vom Plastik-Schrott zu vollziehen.
Die ganze Lagerhaltung
an eine Kasseler Firma vergeben (Outsourcing)
Seit 1. Dezember 2004 ist die Lagerhaltung der ganzen fertigen Verpackungsmaterialien
Huhtamakis Göttingen an die Kasseler Logistikfirma Rudolpf vergeben
worden (in Baunatal).
Mit einem LKW-Pendelverkehr zwischen Kassel und Göttingen werden
10-16 mal täglich 30 bis 35 Lkw-Ladungen von Göttingen in das
Zentrallage in Kassel transportiert, wo ca 10.000 Paletten lagern. (Quelle)
Kritisch in diesem Zusammenhang ist der Blick auf die verzögerte
Entwicklung eines Güterverkehrszentrums zu richten.
Städtischer
Finanzausschuß im Casino von Huhtamaki
2002 war die Welt noch in Ordnung, da tagte der städtische Ausschuß
für Finanzen, Wirtschaft und Grundstücke am 6. August im Casino der Firma
Huhtamaki und Herr Sobotka von der von Huhtamaki "bedankte sich im
Namen des Unternehmens insbesondere bei der GWG für die gute Betreuung
und Begleitung des Betriebes in den vergangenen Jahren." Tja Undank
ist der Lohn anscheindend hat man vergessen vertraglich festzulegen welche
Gegenleistungen von der Firma dafür erbracht werden. (Quelle)
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